C.5Rücksetzwerte des Status-Reporting-Systems......................................................763
Liste der Befehle................................................................................ 765
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R&S®RTM3000
1Vorwort
1.1Zu Ihrer Sicherheit
Vorwort
Zu Ihrer Sicherheit
Das R&S RTM3000 Digitales Oszilloskop wurde für Messungen an Stromkreisen entwickelt, die nur indirekt oder gar nicht mit dem Stromnetz verbunden sind. Es ist in
keine Messkategorie eingestuft.
Das Gerät ist in Verschmutzungsgrad 2 eingestuft - für den Einsatz in trockenen Innenräumen, wo nur nichtleitende Verschmutzungen auftreten. Vorübergehende Leitfähigkeit aufgrund von Kondensation ist möglich.
Das Gerät ist für den Einsatz in Industrieumgebungen vorgesehen. Bei einem Einsatz
in Wohngebieten können durch das Gerät verursachte Funkstörungen vorgegebene
Grenzwerte überschreiten. Eine zusätzliche Schirmung kann erforderlich sein.
Das Gerät muss von Personen bedient werden, die mit den möglichen Risiken beim
Messen elektrischer Größen vertraut sind. Es sind alle gültigen lokalen oder nationalen
Sicherheitsverordnungen und Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
Sicherheitsinformationen sind Teil der Produktdokumentation. Sie enthalten Warnungen vor potenziellen Gefahren und Anweisungen, wie durch gefährliche Situationen
verursachter Personenschaden verhindert werden kann. Sicherheitsinformationen werden wie folgt bereitgestellt:
●
Die Broschüre "Grundlegende Sicherheitshinweise" wird in verschiedenen Sprachen in gedruckter Form mit dem Gerät geliefert.
●
Im gesamten Dokument finden sich Sicherheitshinweise, wenn bei der Installation
oder im Betrieb besondere Vorsicht geboten ist.
Verletzungsgefahr
Betreiben Sie das Gerät immer ordnungsgemäß, um elektrischen Schlag, Personenschaden oder Brand zu verhindern.
●
Öffnen Sie das Gerätegehäuse nicht.
●
Verwenden Sie das Gerät nicht, wenn Sie eine Beschädigung des Geräts oder
Zubehörs erkennen oder vermuten.
●
Betreiben Sie das Gerät nicht in nassen, feuchten oder explosiven Umgebungen.
●
Verwenden Sie das Gerät nicht, um spannungsfreie Zustände zu bestimmen.
●
Die in Kapitel 2.2.1.1, "Eingänge", auf Seite 25 angegebenen Spannungsgrenzwerte dürfen nicht überschritten werden.
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R&S®RTM3000
Vorwort
Überblick über die Dokumentation
Gefahr einer Beschädigung des Geräts durch ungeeignete Betriebsbedingungen
Ein ungeeigneter Betriebsort oder Prüfaufbau kann das Gerät selbst und die angeschlossenen Geräte beschädigen. Lesen Sie vor dem Einschalten des Geräts die
Informationen zu geeigneten Betriebsbedingungen im Datenblatt. Stellen Sie insbesondere Folgendes sicher:
●
Alle Lüfteröffnungen sind frei und die Perforationen für den Luftstrom sind nicht
verdeckt. Der Abstand zur Wand beträgt mindestens 10 cm.
●
Das Gerät ist trocken und weist keine Spuren von Kondensation auf.
●
Das Gerät wurde wie nachfolgend beschrieben aufgestellt.
●
Die Umgebungstemperatur liegt innerhalb des im Datenblatt angegebenen
Bereichs.
●
Signalpegel an den Eingangsanschlüssen liegen alle innerhalb der angegebenen
Bereiche.
●
Signalausgänge sind korrekt angeschlossen und nicht überlastet.
Beschädigung des Geräts durch elektrostatische Entladung
Eine elektrostatische Entladung kann elektronische Bauteile des Geräts und des Messobjekts beschädigen. Sie kann vor allem dann auftreten, wenn Sie ein Messobjekt
oder eine Messvorrichtung an die Messtore des Geräts anschließen bzw. abklemmen.Verwenden Sie zur Vermeidung elektrostatischer Entladungen ein Armband und
Kabel, um sich selbst zu erden, oder eine Kombination aus leitfähiger Bodenmatte und
Fersenband.
Elektromagnetische Störungen (EMI - Electromagnetic Interference) können die Messergebnisse beeinflussen.
So unterdrücken Sie vorhandene elektromagnetische Störungen (EMI):
●
Verwenden Sie geeignete geschirmte Kabel hoher Qualität. Verwenden Sie beispielsweise doppelt geschirmte HF- und LAN-Kabel.
●
Schließen Sie offene Kabelenden stets ab.
●
Beachten Sie die EMV-Klassifizierung im Datenblatt.
1.2Überblick über die Dokumentation
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Benutzerdokumentation des
R&S RTM3000.
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R&S®RTM3000
1.2.1Handbücher und Gerätehilfe
Vorwort
Überblick über die Dokumentation
Sie finden die Handbücher auf der Produktseite unter:
www.rohde-schwarz.com/manual/rtm3000
Erste Schritte (Handbuch)
Enthält eine Einführung in das R&S RTM3000 und beschreibt die Inbetriebnahme des
Produkts. Eine englische Version in gedruckter Form ist im Lieferumfang enthalten.
Bedienhandbuch
Enthält die Beschreibung aller Betriebsarten und Funktionen des Geräts. Es enthält
außerdem eine Einführung in die Fernsteuerung, eine vollständige Beschreibung der
Fernsteuerbefehle mit Programmierbeispielen sowie Informationen zur Wartung und zu
Geräteschnittstellen. Der Inhalt des Handbuchs Erste Schritte ist Teil des Bedienhandbuchs.
Der vollständige Inhalt des Bedienhandbuchs steht auch als Online-Version zur direkten Anzeige im Internet zur Verfügung.
Gerätehilfe
Die Hilfe ermöglicht einen schnellen, kontextbezogenen Zugriff auf Funktionsbeschreibungen direkt auf dem Gerät.
Grundlegende Sicherheitshinweise
Enthält Sicherheitshinweise, eine Beschreibung der Betriebsbedingungen und weitere
wichtige Informationen. Das Dokument wird in gedruckter Form mit dem Gerät geliefert.
Instrument Security Procedures (Handbuch)
Befasst sich mit Sicherheitsfragen beim Einsatz des R&S RTM3000 in gesicherten
Bereichen.
Servicehandbuch
Es beschreibt den Leistungstest zur Prüfung der Nennanforderungen, den Austausch
und die Reparatur von Baugruppen, das Firmware-Update, die Fehlersuche und Beseitigung von Fehlern und enthält Gerätezeichnungen und Ersatzteillisten. Das Servicehandbuch ist für registrierte Benutzer im globalen Rohde & Schwarz Informationssystem (GLORIS, https://gloris.rohde-schwarz.com) verfügbar.
1.2.2Datenblatt und Broschüre
Das Datenblatt enthält die technischen Daten des R&S RTM3000. Außerdem werden
die Optionen mit ihren Bestellnummern und das optionale Zubehör aufgeführt. Die Broschüre gibt einen Überblick über das Gerät und beschreibt seine besonderen Eigenschaften.
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R&S®RTM3000
1.2.3Kalibrierschein (Calibration Certificate)
1.2.4Release Notes und Open-Source-Lizenztext (Open Source Acknow-
Das Dokument ist unter https://gloris.rohde-schwarz.com/calcert verfügbar. Sie benötigen die ID Ihres Geräts, die Sie auf dem Etikett an der Rückseite finden.
ledgment)
In den Release Notes werden neue Eigenschaften, Verbesserungen und bekannte
Probleme der aktuellen Firmware-Version sowie die Installation der Firmware beschrieben. Das Dokument "Open Source Acknowledgment" enthält die wortgetreuen Lizenztexte der verwendeten Open-Source-Software.
Siehe www.rohde-schwarz.com/firmware/rtm3000. Das Dokument kann auch direkt auf
dem Gerät gelesen werden.
1.3In der Dokumentation verwendete Konventionen
1.3.1Typografische Konventionen
In der vorliegenden Dokumentation werden folgende Textmarkierungen verwendet:
KonventionBeschreibung
„Elemente der grafischen
Bedienoberfläche“
[keys]Tastenbezeichnungen sind in Großbuchstaben und in Klammern darge-
File names, commands,
program code
EingabeErforderliche Benutzereingaben sind kursiv dargestellt.
LinksAnklickbare Links werden in blauer Schrift dargestellt.
"Verweise"Verweise auf andere Teile der Dokumentation sind in Anführungszeichen
Alle Namen von Elementen der grafischen Bedienoberfläche auf dem
Bildschirm wie Dialogfelder, Menüs, Optionen, Buttons und Softkeys sind
in Anführungszeichen gesetzt.
stellt.
Dateinamen, Befehle, Codierbeispiele und Bildschirmausgaben werden
durch Verwendung einer anderen Schriftart hervorgehoben.
gesetzt.
1.3.2Konventionen für die Beschreibung von Vorgehensweisen
Bei der Bedienung des Geräts stehen für die Durchführung einer Aufgabe unter
Umständen mehrere Vorgehensweisen zur Verfügung. In diesem Fall wird die Vorgehensweise beschrieben, bei der der Touchscreen zu betätigen ist. Alle Elemente, die
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R&S®RTM3000
1.3.3Hinweise zu Screenshots
Vorwort
In der Dokumentation verwendete Konventionen
durch Berühren des Bildschirms aktiviert werden können, sind auch mit einer zusätzlich angeschlossenen Maus auswählbar. Die alternative Vorgehensweise, d. h. die Verwendung der Tasten am Gerät oder auf der Bildschirmtastatur, wird nur beschrieben,
wenn sie von den Standardbedienverfahren abweicht.
Der Begriff "auswählen" kann sich auf alle beschriebenen Vorgehensweisen beziehen,
d. h. die Betätigung des Touchscreens mit dem Finger, die Verwendung eines Mauszeigers auf dem Bildschirm oder die Betätigung einer Taste am Gerät oder auf einer
Tastatur.
Bei der Beschreibung der Funktionen des Produkts werden Beispielscreenshots verwendet. Mithilfe dieser Screenshots sollen möglichst viele der bereitgestellten Funktionen und mögliche Abhängigkeiten zwischen Parametern veranschaulicht werden. Die
gezeigten Werte können von denen in tatsächlichen Einsatzszenarios abweichen.
Die Screenshots zeigen in der Regel ein voll ausgestattetes Produkt, d. h., es sind alle
Optionen installiert. Deshalb sind einige Funktionen, die in den Screenshots gezeigt
werden, in Ihrer eigenen Produktkonfiguration möglicherweise nicht verfügbar.
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R&S®RTM3000
2Erste Schritte
2.1Inbetriebnahme
2.1.1Gerät auspacken und prüfen
Erste Schritte
Inbetriebnahme
1. Überprüfen Sie das Paket auf Beschädigungen.
Falls das Verpackungsmaterial Beschädigungen aufweist, informieren Sie den
Spediteur, der das Gerät geliefert hat.
2. Packen Sie das Gerät und das Zubehör vorsichtig aus.
3. Überprüfen Sie die Lieferung auf Vollständigkeit. Siehe Abschnitt "Inhalt der Liefe-
rung"auf Seite 20.
4. Überprüfen Sie das Gerät auf Beschädigungen.
Falls es Beschädigungen gibt oder etwas fehlt, wenden Sie sich unverzüglich an
den Spediteur und an Ihren Händler. Bewahren Sie den Karton und das Verpackungsmaterial auf.
Verpackungsmaterial
Bewahren Sie die Originalverpackung auf. Sollte irgendwann ein Transport oder Versand des Geräts erforderlich werden, können Sie das Material verwenden, um die
Bedienelemente und Anschlüsse zu schützen.
Inhalt der Lieferung
Das Lieferpaket enthält folgende Teile:
●
R&SRTM3000 Digitales Oszilloskop
●
Tastköpfe R&S RT-ZP05 (2 für R&SRTM3002; 4 für R&SRTM3004)
●
Länderspezifisches Netzkabel
●
Handbuch "Erste Schritte"
●
Broschüre "Grundlegende Sicherheitshinweise"
2.1.2Gerät aufstellen
Das Gerät ist für den Einsatz unter Laborbedingungen vorgesehen. Es kann im Standalone-Betrieb auf einem Tisch stehen oder in ein Gestell eingebaut werden.
Stellen Sie das Gerät für den Standalone-Betrieb auf einen waagerechten Tisch mit
gerader, flacher Oberfläche. Das Gerät ist in horizontaler Position oder mit den ausgeklappten Stellfüßen an der Unterseite einsetzbar.
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R&S®RTM3000
Erste Schritte
Inbetriebnahme
Das Gerät kann mithilfe eines Einbausatzes in ein 19"-Gestell eingebaut werden. Die
Bestellnummer für das Einbausatz ist im Datenblatt angegeben. Die Installationsanweisungen sind dem Einbausatz beigefügt.
Gefahr von Verletzungen bei ausgeklappten Füßen
Stellfüße können einklappen, wenn sie nicht vollständig ausgeklappt sind oder das
Gerät verschoben wird. Dies kann zu Schäden oder Verletzungen führen.
●
Klappen Sie die Stellfüße vollständig ein oder aus, um die Stabilität des Geräts zu
gewährleisten. Verschieben Sie das Gerät nicht, wenn die Stellfüße ausgeklappt
sind.
●
Hantieren Sie nicht unter dem Gerät und legen Sie nichts darunter, wenn die Stellfüße ausgeklappt sind.
●
Bei Überlastung können die Stellfüße abbrechen. Die Gesamtlast auf den ausgeklappten Füßen darf 200 N nicht überschreiten.
F
max
Gefahr einer Beschädigung des Geräts durch Überhitzung
Eine unzureichende Lüftung kann zur Überhitzung des R&S RTM3000 führen, was die
Messergebnisse beeinträchtigen, den Betrieb stören und sogar Schäden verursachen
kann.
●
Stellen Sie sicher, dass alle Lüfteröffnungen frei sind und weder Lufteintritt noch austritt an den Perforationen behindert werden. Der Mindestabstand zur Wand
beträgt 10 cm.
●
Stehen mehrere Geräte nebeneinander, sollte der Abstand zwischen den Geräten
mindestens 20 cm betragen. Stellen Sie sicher, dass die Geräte keine durch Nachbargeräte vorgeheizte Luft einsaugen.
●
Beachten Sie beim Einbau des Geräts in ein Gestell die Anweisungen des Gestellherstellers, um eine ausreichende Lüftung zu gewährleisten und eine Überhitzung
zu verhindern.
2.1.3Gerät starten
Das R&S RTM3000 kann mit verschiedenen AC-Netzspannungen betrieben werden
und passt sich automatisch an.
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R&S®RTM3000
Erste Schritte
Inbetriebnahme
Die Nennbereiche sind:
●
100 V bis 240 V AC bei 50 Hz bis 60 Hz
●
1,6 A bis 0,7 A
●
max. 160 W
Verletzungsgefahr
Schließen Sie das Gerät nur an eine Steckdose mit Massekontakt an.
Verwenden Sie keinen Trennübertrager zum Anschließen des Geräts an die Wechsel-
stromversorgung.
Gerät starten
1. Verbinden Sie das Netzkabel mit dem AC-Netzanschluss an der Rückseite des
R&S RTM3000.
2. Verbinden Sie das Netzkabel mit der Steckdose.
3. Bringen Sie den Hauptnetzschalter an der Geräterückseite in Stellung I.
Die [Standby]-Taste leuchtet auf. Die Taste befindet sich links unten an der Front-
platte.
4. Drücken Sie die [Standby]-Taste.
Das Gerät führt eine Systemprüfung durch und startet die Firmware.
Warmlaufen und Vorbereiten des Geräts
Stellen Sie sicher, dass das Gerät aktiv und warmgelaufen ist, bevor Sie den Selbstabgleich starten und mit den Messungen beginnen. Die minimale Warmlaufzeit beträgt
ca. 30 min.
Gerät ausschalten
1. Drücken Sie die [Standby]-Taste.
Alle aktuellen Einstellungen werden gespeichert und die Software wird herunterge-
fahren. Alle Datenübertragungen und aktiven Prozesse werden unterbrochen.
2. Bringen Sie den Hauptnetzschalter an der Geräterückseite in Stellung 0.
3. Ziehen Sie das AC-Netzkabel von der Wechselstromversorgung ab.
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R&S®RTM3000
Erste Schritte
Inbetriebnahme
Übersicht über Aktionen von Netzschalter und [Standby]-Taste
AktionBedingungErgebnis[Standby]
Netzschalter auf I stellen. [Standby]-Taste war
aus, als Netzschalter
auf 0 gestellt wurde.
[Standby]-Taste war an,
als Netzschalter auf 0
gestellt wurde.
[Standby] einschalten.Netzschalter steht auf I.
[Standby] ausschalten.Netzschalter steht auf I. Software wird heruntergefahren.
Netzschalter auf 0 stellen.
Netzschalter auf 0 stellen.
Gerät ist in Betrieb,
[Standby] ist Grün.
Gerät ist im StandbyModus, [Standby] ist
Gelb.
Gerät ist im Standby-Modus.Gelb
Gerät führt Systemprüfung durch
und bootet die Firmware. Es ist
betriebsbereit.
Alle Geräteeinstellungen werden
gespeichert, aktive Datenübertragungen und Prozesse (z. B. Selbstabgleich) werden unterbrochen.
Gerät ist im Standby-Modus.
Software wird heruntergefahren.
Alle Geräteeinstellungen werden
gespeichert, aktive Datenübertragungen und Prozesse (z. B. Selbstabgleich) werden unterbrochen.
Gerät wird nicht mit Strom versorgt.
Gerät wird nicht mit Strom versorgt. Aus
Grün
Gelb
Aus
2.1.4Sicherung auswechseln
Das Gerät ist durch eine Sicherung geschützt. Die Sicherung befindet sich auf der
Rückseite zwischen Hauptnetzschalter und AC-Netzteil.
Sicherungstyp: Größe 5 x 20 mm, 250 V~, T3.15H (träge), IEC60127-2/5
Gefahr eines Stromschlags
Die Sicherung ist Teil der Hauptstromversorgung. Daher kann eine Berührung der
Sicherung bei eingeschaltetem Gerät zu einem Stromschlag führen. Vergewissern Sie
sich vor dem Öffnen des Sicherungshalters, dass das Gerät ausgeschaltet und von
jeglicher Stromversorgung getrennt ist.
Verwenden Sie stets Sicherungen von Rohde & Schwarz (als Ersatzteil erhältlich) oder
Sicherungen des entsprechenden Typs und Nennwerts.
1. Ziehen Sie den Sicherungshalter aus seinem Steckplatz auf der Rückseite.
2. Wechseln Sie die Sicherung aus.
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R&S®RTM3000
2.2Geräteübersicht
2.2.1Frontansicht
Erste Schritte
Geräteübersicht
3. Stecken Sie den Sicherungshalter wieder vorsichtig in seinen Steckplatz, bis er
einrastet.
Bild 2-1 zeigt die Frontplatte des R&S RTM3000. Die Funktionstasten sind rechts
neben dem Display nach ihrer Funktion in Blöcke zusammengefasst.
Bild 2-1: Frontplatte des R&S RTM3000 mit vier Eingangskanälen
1 = Display
2 = Bedienelemente für horizontale und vertikale Einstellungen
3 = Bedienelemente für Triggereinstellungen, Aktion und Analyse
4 = Analoge Eingangskanäle (BNC)
5 = Externer Triggereingang
6 = Anschlüsse für Demo-Betriebsausgang
7 = Anschluss für optionalen Funktionsgenerator (BNC, R&S RTM-B6)
8 = Anschlüsse für optionalen Mustergenerator (R&S RTM-B6)
9 = Anschlüsse für Tastkopfkompensation
10 = USB-Anschluss
11 = [Standby]-Taste
Das R&S RTM3002 hat zwei Eingangskanäle und das R&S RTM3004 hat vier Eingangskanäle.
24Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
2.2.1.1Eingänge
Erste Schritte
Geräteübersicht
BNC-Eingänge (4 und 5)
Das R&S RTM3000 hat zwei oder vier Eingangskanäle (4) zum Anschließen der Eingangssignale. Der externe Triggereingang (5) dient zur Steuerung der Messung durch
ein externes Signal. Der Triggerpegel kann zwischen -5 V und 5 V eingestellt werden.
Für Kanalanschlüsse ist der Eingangswiderstand auswählbar; die Werte sind 50 Ω und
1 MΩ.
Gefahr eines Stromschlags - maximale Eingangsspannungen
Die maximale Eingangsspannung an Kanaleingängen darf folgende Werte nicht überschreiten:
●
400V(Spitze) und 300V(eff.) bei 1MΩ Eingangswiderstand
●
30 V (Spitze) und 5 V (eff.) bei 50 Ω Eingangswiderstand
Für den externen Triggereingang beträgt die maximale Eingangsspannung 400 V (eff.)
und 300 V (eff.) bei 1 MΩ Eingangswiderstand.
Transiente Überspannungen dürfen 400 V (Spitze) nicht überschreiten.
Weitere technische Daten finden Sie im Datenblatt.
Höhere Spannungen als 30 V (eff.), 42 V (Spitze) oder 60 V DC werden als gefährliche
Berührungsspannungen betrachtet. Bei der Arbeit mit gefährlichen Berührungsspannungen sind geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um einen direkten Kontakt mit
dem Messaufbau zu verhindern:
●
Verwenden Sie nur isolierte Spannungstastköpfe, Testkabel und Adapter.
●
Vermeiden Sie jede Berührung mit Spannungen höher als 30 V (eff.) oder
42 V (Spitze) oder 60 V DC.
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R&S®RTM3000
2.2.1.2Andere Anschlüsse an der Frontplatte
Erste Schritte
Geräteübersicht
Gefahr von Verletzungen und Schäden am Gerät
Das Gerät ist in keine Messkategorie eingestuft. Stellen Sie bei Messungen in Stromkreisen mit transienten Überspannungen der Kategorie II, III oder IV sicher, dass solche Spannungen nicht den Eingang des R&S RTM3000 erreichen. Verwenden Sie
daher nur Tastköpfe, die der DIN EN 61010-031 entsprechen. Verwenden Sie bei Messungen in Stromkreisen der Kategorie II, III oder IV immer einen Tastkopf, der die
Spannung so weit verringert, dass keine höheren transienten Überspannungen als
400 V (Spitze) an das Gerät angelegt werden. Ausführliche Informationen finden Sie in
der Dokumentation und den Sicherheitshinweisen des Tastkopfherstellers.
Erläuterung: Gemäß Abschnitt AA.2.4 der EN 61010-2-030 ist das Messen von Stromkreisen ohne Messkategorie für Messungen in Stromkreisen vorgesehen, die nicht
direkt an das Stromnetz angeschlossen sind.
[Demo] (6)
Die Pins sind für Demonstrationszwecke vorgesehen.
[Gen]: Funktionsgenerator (7)
BNC-Ausgang des Funktionsgenerators (mit Option R&S RTM-B6).
[Pattern Generator] (8)
Anschlüsse für den Mustergenerator P0, P1, P2, P3.
[Probe Comp.] (9)
Tastkopfkompensations-Klemme für das Abstimmen von passiven Tastköpfen auf den
Oszilloskopkanal.
Rechtecksignal für Tastkopfkompensation.
Masseanschluss für Tastköpfe.
[USB] Typ A (10)
USB 2.0-Schnittstelle vom Typ A zum Anschließen einer Maus oder Tastatur oder
eines USB-Sticks zum Speichern und erneuten Laden von Geräteeinstellungen und
Messdaten und für die Durchführung von Firmware-Updates.
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R&S®RTM3000
2.2.2Seitenansicht
Erste Schritte
Geräteübersicht
Bild 2-2: Seitenansicht des R&S RTM3000
1 = Anschlüsse für Logiktastkopf (Mixed-Signal-Option R&S RTM-B1)
Logiktastkopf
Die Anschlüsse für Logikkanäle sind nutzbar, wenn Mixed-Signal-Option R&S RTM-B1
installiert ist. Die Option stellt Anschlüsse für zwei logische Tastköpfe mit jeweils acht
digitalen Kanälen (D0 bis D7 und D8 bis D15) bereit.
Die maximale Eingangsspannung beträgt 40 V (Spitze) bei 100 kΩ Eingangswiderstand. Die maximale Eingangsfrequenz für ein Signal mit dem minimalen Eingangsspannungshub und mittlerer Hysterese von 800 mV (Vpp) beträgt 400 MHz.
2.2.3Rückseite
Bild 2-3 zeigt die Rückseite des R&S RTM3000 mit ihren Anschlüssen.
27Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Erste Schritte
Geräteübersicht
Bild 2-3: Rückseitenansicht des R&S RTM3000
1 = Aux OutAnschluss
2 = USB-Anschluss, Typ B
3 = LAN-Anschluss
4 = Anschluss für Wechselstromversorgung und Hauptnetzschalter
5 = Kensington-Schloss zum Sichern des Geräts gegen Diebstahl
6 = Ring für Schloss zum Sichern des Geräts gegen Diebstahl
7 = nicht genutzt
[Aux Out] (1)
Mehrzweck-BNC-Ausgang, nutzbar als Pass/Fail- und Triggerausgang und als Ausgang von 10 MHz-Referenzfrequenz.
[USB] Typ B (2)
USB 2.0-Schnittstelle vom Typ B (Geräte-USB) für Fernsteuerung des Geräts.
Hinweis: Elektromagnetische Störungen (EMI - Electromagnetic Interference) können
die Messergebnisse beeinflussen. Um Einflüsse zu vermeiden, sollten nur USB-Kabel
mit einer maximalen Länge von 1 m verwendet werden.
[LAN] (3)
8-poliger RJ-45-Anschluss für die Anbindung des Geräts an ein LAN (Local Area Network). Unterstützt bis zu 1 Gbit/s.
28Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Erste Schritte
Geräteübersicht
Wechselstromversorgung: Netzanschluss und Hauptnetzschalter (4)
Das Gerät unterstützt ein Weitbereichsnetzteil. Es stellt sich somit automatisch auf die
anliegende Netzspannung ein. Ein Netzspannungswähler ist nicht vorhanden.
Der AC-Hauptnetzschalter trennt das Gerät von der AC-Netzleitung.
29Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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3Grundlagen der Bedienung
3.1Display im Überblick
Grundlagen der Bedienung
Display im Überblick
Auf dem Touchscreen des Geräts werden die Messkurven und Messergebnisse sowie
Informationen und alle zur Steuerung des Geräts benötigten Bedienelemente angezeigt.
Bild 3-1: Display des R&S RTM3000 mit vier Kanälen
1 = Symbolleiste
2 = Triggerquelle, wichtigste Triggerparameter (hier: Flanke für Flankentrigger), Triggerpegel
3 = Triggermodus und Abtastrate
4 = Horizontale Skalierung (Zeitskala) und horizontale Position
5 = Erfassungsstatus und Erfassungsmodus
6 = Datum, Uhrzeit, Ausbildung (falls aktiv, hier: Aus), LAN-Verbindungsstatus (grün = verbunden, grau =
nicht verbunden, gelb = Verbindung wird aufgebaut)
7 = Triggerpegelmarker, hat die Farbe der Triggerquelle
8 = Triggerpositionsmarker, hat die Farbe der Triggerquelle
9 = Kanalmarker zeigen die Erdpotenziale an; Kanal C1 ist ausgewählt, d. h., er hat den Fokus
10 = Messergebnisse (hier: automatische Messungen links, Cursor-Messungen rechts)
11 = Vertikale Einstellungen aktiver Analogkanäle: vertikale Skalierung, Bandbreitenbegrenzung (kein Indi-
Der Dialog „Auswahl Applikationen“ (Apps Selection) ermöglicht einen schnellen
Zugriff auf alle verfügbaren Anwendungen.
► Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Öffnen des Dialogs „Auswahl Applikationen“
(Apps Selection):
●
Drücken Sie die Taste [Apps Selection].
●Tippen Sie auf das „Menü“ (Menu)-Rhombussymbol rechts unten auf dem Bildschirm.
Blättern Sie abwärts.
Wählen Sie „Apps“ aus.
31Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
3.3Touchscreen verwenden
3.3.1Zugriff auf Funktionen über das Hauptmenü
Grundlagen der Bedienung
Touchscreen verwenden
Die Verwendung des Touchscreens des R&S RTM3000 ist so einfach wie bei einem
Handy. Tippen Sie zum Öffnen des Hauptmenüs auf die „Menü“ (Menu)-Taste - das
R&S-Logo in der rechten unteren Ecke des Displays.
2
1
Bild 3-2: Hauptmenü öffnen und einen Menüpunkt auswählen
3
32Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundlagen der Bedienung
Touchscreen verwenden
1
1
2
Bild 3-3: Ein- oder ausschalten (links) und einen Parameterwert auswählen (rechts)
► Zum Schließen des Menüs:
Tippen Sie auf „Zurück“ oder außerhalb des Menüs auf das Diagramm.
3.3.2Direktzugriff auf Funktionen
Die Kompaktanzeigen in der Informationsleiste am oberen Rand des Displays, die
Kanal-Kompaktanzeigen und auch die Ergebnisse am unteren Rand ermöglichen
einen Direktzugriff auf die wichtigsten Einstellungen. Wenn Sie auf eine Kompaktanzeige tippen, wird ein Kurzmenü, das Nummernfeld für numerische Eingaben, der
jeweilige Einstellungsschalter oder das zugehörige Menü geöffnet. Was geöffnet wird,
ist vom ausgewählten Parameter abhängig.
Bild 3-4: Kurzmenüs für Kanal (links) und Triggerflanke (rechts)
33Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
3.3.3Dateneingabe
Grundlagen der Bedienung
Touchscreen verwenden
Über das Kurzmenü können Sie auch das entsprechende Vollmenü öffnen.
Sie können auch die Kanäle ausschalten.
Zur Eingabe genauer numerischer Werte bietet das Gerät ein On-Screen-Nummernfeld an. Texteingabe über die On-Screen-Tastatur funktionieren entsprechend.
3.3.4
3
2
1
Bild 3-5: Numerischen Wert und die Einheit eingeben
Bedienung durch Gesten
Mit einem Finger ziehen
Ziehen Sie horizontal im Diagramm, um die horizontale Position aller Messkurven zu
ändern. Im Frequenzbereich wird die Mittenfrequenz geändert.
Ziehen Sie vertikal im Diagramm, um die vertikale Position der ausgewählten Messkurve zu ändern.
Durch Ziehen der entsprechenden Marker auf dem Display können Sie die vertikale
Position jeder Messkurve, den Triggerpegel und die Triggerposition anpassen.
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Grundlagen der Bedienung
Tasten an der Frontplatte
Sie können eine Cursor-Linie verschieben, indem Sie auf die Linie tippen und sie an
die gewünschte Position ziehen.
Mit einem Finger wischen
Wischen Sie im Menü, um darin zu blättern.
Zwei Finger spreizen und zusammenführen
Indem Sie zwei Finger in vertikaler Richtung spreizen oder zusammenführen, können
Sie die vertikale Skalierung der ausgewählten Messkurve ändern.
Indem Sie zwei Finger in horizontaler Richtung spreizen oder zusammenführen, können Sie die horizontale Skalierung aller Messkurven ändern. Im Frequenzbereich wird
die Frequenzdarstellbreite geändert.
Mit zwei Fingern wischen
Wenn die History-Option R&S RTM-K15 installiert ist, können Sie mit zwei Fingern im
Diagramm wischen, um durch die History-Segmente zu blättern.
3.4Tasten an der Frontplatte
Einen Überblick über die Tasten an der Frontplatte gibt Bild 2-1 auf Seite 24.
Die Tasten und Knöpfe an der Frontplatte sind zu Funktionsblöcken zusammengefasst:
●
Horizontal: siehe Kapitel 4.4.1, "HORIZONTAL-Bedienelemente", auf Seite 61.
●
Vertical: siehe Kapitel 4.3.1, "VERTICAL-Bedienelemente", auf Seite 43.
●
Trigger: siehe Kapitel 5.1, "Trigger-Bedienelemente", auf Seite 70
●
Action: siehe Kapitel 3.4.1, "Bedienelemente für Aktionen", auf Seite 35.
●
Analysis: siehe Kapitel 3.4.2, "Bedienelemente für Analysen", auf Seite 36.
3.4.1Bedienelemente für Aktionen
Mit den Action-Tasten kann das Gerät in einen definierten Zustand versetzt werden
und sie bieten Funktionen zum Speichern und Laden.
[Camera]
Speichert Screenshots, Messkurven und/oder Einstellungen gemäß der Konfiguration
in [Save Load] > „onetouch“.
35Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 36
R&S®RTM3000
Grundlagen der Bedienung
Tasten an der Frontplatte
[Save Load]
Öffnet das Menü „Datei“ (File), in dem Sie folgende Aktionen ausführen können:
●
Speicherung von Geräteeinstellungen, Messkurven, Referenzmesskurven und
Screenshots
●
Wiederherstellung (Laden) von Daten, die zuvor gespeichert wurden
●
Import und Export von Einstellungen und Referenzmesskurven
●
Konfiguration der Screenshot-Ausgabe
●
Konfiguration der Taste [Camera]
[Touch Lock]
Sperrt den Touchscreen, um eine unabsichtliche Nutzung zu verhindern. Ist der Touchscreen gesperrt, leuchtet die Taste. Erneutes Drücken der Taste gibt den Touchscreen
frei.
[Clear Screen]
Löscht alle Messkurven, Beschriftungen und die Messergebnisse von gelöschten
Messkurven. Alle Einstellungen bleiben unverändert.
Fernsteuerbefehl:
DISPlay:CLEar[:SCReen] auf Seite 532
3.4.2Bedienelemente für Analysen
Die Bedienelemente im Funktionsblock [Analysis] öffnen verschiedene Menüs zur Signalanalyse.
[Navigation]
Die Funktion dieses universellen Drehknopfs ist vom jeweiligen Verwendungskontext
abhängig:
●
Auswahlmenü ist geöffnet: Drehen Sie den Knopf, um einen Wert zu ändern.
●
Im Menü ist ein numerischer Wert ausgewählt und das Nummernfeld ist geschlossen: Drehen Sie den Knopf, um einen Wert einzustellen.
●
Sind die Cursor ausgewählt, drücken Sie die Taste, um eine Cursor-Linie auszuwählen. Drehen Sie den Knopf, um die Position der ausgewählten Cursor-Linie zu
ändern.
●
Ein On-Screen-Nummernfeld oder eine On-Screen-Tastatur ist geöffnet: Drehen
Sie den Knopf, bis das gewünschte Zeichen hervorgehoben wird, und drücken Sie
dann den Knopf, um die Auswahl zu übernehmen.
36Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundlagen der Bedienung
Tasten an der Frontplatte
[Cursor]
Aktiviert den Cursor mit der letzten konfigurierten Cursor-Einstellung. Beim zweiten
Drücken der Taste wird das Menü „Cursor“ geöffnet. Ist das Menü geöffnet, wird durch
Drücken der Taste der Cursor deaktiviert und das Menü geschlossen.
[Meas]
Öffnet das Menü „Messung“ (Measure), in dem Sie bis zu 8 parallele Messungen konfigurieren können. Welche Messtypen verfügbar sind, hängt vom Typ der ausgewählten
Messkurve ab.
[Intensity]
Öffnet das Menü „Intensitäten“ (Intensities) zum Einstellen der Helligkeit von Anzeigeelementen und des Nachleuchtens.
[QuickMeas]
Zeigt die Ergebnisse grundlegender automatischer Messungen für den ausgewählten
Kanal unter dem Raster und direkt an der Messkurve an.
Drücken Sie die Taste, um Schnellmessungen zu stoppen.
Hinweis: Alle Kanäle außer dem ausgewählten Kanal sind ausgeblendet, wenn
Schnellmessungen aktiviert sind. Wenn Sie Schnellmessungen aktivieren, werden Cursor-Messungen automatisch deaktiviert. Deaktivieren Sie Schnellmessungen, bevor
Sie die Cursor auswählen.
[Search]
Aktiviert die Suche mit der letzten konfigurierten Einstellung. Beim zweiten Drücken
der Taste wird das Menü „Suchen“ (Search) geöffnet, in dem Sie nach verschiedenen
Ereignissen in einer Erfassung (z. B. nach Spitzen oder bestimmten Breiten) suchen
und dann die Suchergebnisse analysieren können.
[FFT]
Aktiviert die Spektrumanalysefunktionen mit der letzten konfigurierten Einstellung.
Beim zweiten Drücken der Taste wird das Menü „FFT“ geöffnet.
Drücken Sie zum Deaktivieren der Spektrumanalyse die Taste [FFT], bis die Zeitbereichsmesskurve angezeigt wird.
[Protocol]
Öffnet das Menü „Bus“, das die Konfiguration serieller und paralleler Busse und die
Einstellungen für die Decodierung der Signale enthält. Für die Tastenfunktion ist mindestens die MSO-Option R&S RTM-B1 oder eine der seriellen Protokolloptionen erforderlich. Die verfügbaren Optionen finden Sie im Datenblatt.
[Gen]
Öffnet das Menü „Funktionsgenerator“ (Function Generator), in dem Sie verschiedene
Messkurven erstellen können. Für die Tastenfunktion ist Option R&S RTM-B6 erforderlich.
37Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
3.5Werkzeugleiste verwenden
Grundlagen der Bedienung
Werkzeugleiste verwenden
[Apps Selection]
Öffnet den Dialog „Auswahl Applikationen“ (Apps Selection), in dem Sie die erforderliche Anwendung oder das erforderliche Protokoll für Ihre Aufgabe auswählen können,
z. B. Maskentest oder CAN-Protokoll.
Die Werkzeugleiste am oberen Rand des Displays ermöglicht einen direkten Zugriff auf
wichtige Steuerungs- und Messfunktionen. Die ausgewählte Funktion wird hervorgehoben. Standardmäßig enthält die Werkzeugleiste die am häufigsten verwendeten Funktionen. Sie können den Inhalt der Werkzeugleiste so konfigurieren, dass nur die
gewünschten Funktionen angezeigt werden.
Einige der Werkzeugleistenfunktionen sind Ein-Klick-Aktionen. Sie werden sofort ausgeführt, wenn Sie auf das Symbol tippen. Andere Werkzeugleistenfunktionen sind
interaktive Aktionen. Wenn Sie auf eine interaktive Aktion tippen, wird in einer Nachricht erläutert, was als Nächstes zu tun ist.
Werkzeugleiste konfigurieren
1. Tippen Sie auf das Symbol für „Werkzeugleisteneinstellungen“.
2. Deaktivieren Sie die nicht benötigten Funktionen.
3. Tippen Sie auf die Funktionen, die Sie benötigen. Sie können maximal acht Funktionen auswählen.
4. Schließen Sie das Dialogfeld.
38Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
3.6Hilfe aufrufen
Grundlagen der Bedienung
Hilfe aufrufen
In den meisten Menüs und Dialogen erklären Grafiken die Bedeutung der ausgewählten Einstellung. Für weitere Informationen können Sie die Hilfe mit einer Funktionsbeschreibung der ausgewählten Einstellung aufrufen.
Hilfefenster öffnen
1. Tippen Sie auf das „Menü“ (Menu)-Symbol rechts unten auf dem Bildschirm.
2. Tippen Sie auf „Hilfe“ (Help) am Anfang des Hauptmenüs.
3. Tippen Sie auf die Einstellung, zu der Sie Informationen benötigen.
2
3
Hilfefenster schließen
► Tippen Sie auf „Hilfe“ (Help) am Anfang des Hauptmenüs oder auf das Symbol für
„Schließen“ rechts oben im Hilfefenster.
39Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4Grundeinstellungen
4.1Tastköpfe anschließen und ein Signal anzeigen
Grundeinstellungen
Tastköpfe anschließen und ein Signal anzeigen
In diesem Kapitel wird beschrieben, wie Tastköpfe angeschlossen und eingestellt, die
horizontalen und vertikalen Einstellungen angepasst und Erfassungen gesteuert werden.
Gefahr einer Beschädigung des Geräts
Stellen Sie sicher, dass das Teilerverhältnis auf dem Gerät auf den verwendeten Tastkopf eingestellt wird. Andernfalls geben die Messergebnisse nicht den tatsächlichen
Spannungspegel wieder und Sie schätzen das tatsächliche Risiko möglicherweise
falsch ein.
Die Dämpfung der mit dem Gerät gelieferten Tastköpfe entspricht dem Standardteilerfaktor 10:1 des Geräts. Wenn Sie nur die gelieferten Tastköpfe verwenden und den
Teilerfaktor nicht geändert haben, ist keine Anpassung erforderlich.
1. Verbinden Sie die Tastköpfe zuerst mit den Kanaleingängen, dann mit dem Messobjekt.
2. Tippen Sie auf die Kompaktanzeige des genutzten Kanals in der unteren Zeile des
Displays.
3. Tippen Sie auf „Tastkopf“ (Probe).
4. Wählen Sie den Teilerfaktor des Tastkopfs aus.
Der Teilerfaktor des Tastkopfs wird am Tastkopf angezeigt.
Hinweis: Bei Strommessungen mit einem Nebenschlusswiderstand als Strommesskopf müssen Sie den V/A-Wert des Widerstands mit der Dämpfung des Tastkopfs multiplizieren. Werden beispielsweise ein 1 Ω-Widerstand und ein 10:1-Tastkopf verwendet, hat der Widerstand den Wert 1 V/A. Der Teilerfaktor des Tastkopfs
ist 0,1 und es ergibt sich eine Stromzangendämpfung von 100 mV/A.
40Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Passive Tastköpfe abgleichen
5. Wenn Sie mehrere Tastköpfe anschließen, wiederholen Sie die Schritte 2 bis 4 für
die übrigen Kanäle.
6. Drücken Sie die Taste [Preset].
7. Drücken Sie die Taste [Autoset].
[Preset]
Setzt das Gerät in den Grundzustand zurück, ohne das Signal zu analysieren. Die
letzte benutzerdefinierte Konfiguration wird gelöscht und alle Kanäle außer Kanal 1
werden deaktiviert.
Fernsteuerbefehl:
*RST
[Autoset]
Die aktivierten analogen Kanalsignale werden analysiert und die horizontalen, vertikalen und Triggereinstellungen so angepasst, dass stabile Messkurven angezeigt werden.
Fernsteuerbefehl:
AUToscale auf Seite 399
4.2Passive Tastköpfe abgleichen
Passive Tastköpfe, die mit dem Gerät geliefert werden, sind bereits für die
R&S RTM3000-Eigenschaften vorkompensiert, sodass keine Kompensation erforderlich ist.
Wird ein anderer passiver Tastkopf verwendet, muss er kompensiert werden, wenn er
zum ersten Mal an das Gerät angeschlossen wird. Bei der Kompensation wird die
Kapazität des Tastkopfkabels an die Kapazität des Oszilloskopeingangs angepasst.
Diese Anpassung gewährleistet eine hohe Amplitudengenauigkeit von DC bis zur
Maximalfrequenz. Ein schlecht kompensierter Tastkopf mindert die Leistung des Tastkopf/Oszilloskop-Systems und führt zu Messfehlern und damit zu verzerrten Messkurven und ungenauen Ergebnissen.
An der Frontplatte befinden sich zwei Steckerpins für die Kompensation. Der linke Pin
hat Erdpotenzial. Der andere Pin liefert ein Rechtecksignal für den Abgleich.
1.
Drücken Sie die Taste
2. Tippen Sie auf „TK-Abgleich“ (Probe Adjust).
3. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten. Er führt Sie durch den Kompensationsprozess.
Nutzen Sie den Kompensationstrimmer des Tastkopfs, um eine optimale Rechteckanzeige zu erhalten. Ausführliche Informationen hierzu finden Sie in der Dokumentation zum jeweiligen Tastkopf.
[Apps Selection].
41Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4.3Vertikale Einstellung
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Die Bedienelemente und Parameter des vertikalen Systems passen die vertikale Skalierung und Position der Messkurve und die Messkurvenanzeige an.Auch die Tastkopfeinstellungen gehören zur vertikalen Einstellung.
Die Kanal-Kompaktanzeigen am unteren Rand des Displays zeigen die grundlegenden
vertikalen Einstellungen an: vertikale Skalierung (z. B. Kanal 3 im Bild unten: 500 mV/
div), Kopplung (AC), Tastkopfdämpfung (10:1) und Bandbreite (falls begrenzt). Begrenzungen einer Messkurve werden durch orange Pfeile angezeigt. Am oberen Rand der
Kompaktanzeige des ausgewählten Kanals befindet sich eine hellere farbige Linie.
Bild 4-1: Kanal-Kompaktanzeigen. Kanal 3 ist ausgewählt. Messkurve von Kanal 1 ist begrenzt.
Es gibt mehrere Methoden zum Anpassen vertikaler Einstellungen:
●
Mit den Bedienelementen im Vertical-Funktionsblock der Frontplatte können Sie
den Kanal auswählen, die Messkurve skalieren und das Offset einstellen.
●
Ziehen Sie einen Finger vertikal über den Bildschirm, um das Offset der ausgewählten Kanalmesskurve zu ändern.
●
Indem Sie zwei Finger in vertikaler Richtung spreizen oder zusammenführen, können Sie die vertikale Skalierung der ausgewählten Messkurve ändern.
●
Über das Kurzmenü lassen sich Kopplung und der Tastkopf anpassen.
●
Über das Vollmenü lassen sich alle vertikalen Einstellungen anpassen.
42Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4.3.1VERTICAL-Bedienelemente
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
[Ch <n>]
Es ist für jeden analogen Kanal eine Kanaltaste verfügbar. Ist der Kanal aktiv, leuchtet
die Taste in der Farbe des Kanals.
Welche Wirkung das Drücken der Taste hat, hängt vom Zustand des Kanals ab:
●
Kanal ist inaktiv: Aktiviert den Kanal und wählt ihn aus. Der Drehknopf daneben
leuchtet in der Farbe des Kanals auf.
●
Kanal ist aktiv und im Fokus (ausgewählt): Öffnet das entsprechende Kanalmenü.
●
Kanal ist aktiv, aber nicht im Fokus (nicht ausgewählt): Wählt die Kanalmesskurve
aus.
●
Kanal ist ausgewählt und das Menü geöffnet: Durch Drücken der Taste wird der
Kanal deaktiviert.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:STATe auf Seite 401
[Offset / Position (upper knob)]
Der Drehknopf ermöglicht abhängig von der ausgewählten Messkurve folgende Anpassungen:
●
Offset oder Position eines analogen Kanals (einstellbar)
●
Vertikale Position einer Math- oder Referenzmesskurve, serieller Bus oder Logiktastkopf
Der Knopf leuchtet in der Farbe der ausgewählten Messkurve auf. Drehen im Uhrzeigersinn verschiebt die Messkurve nach oben. Ein Drücken der Taste hat folgende Auswirkungen:
●
Analoge Kanäle, Math-Messkurven und Busse: Setzt den Wert auf null
●
Referenzmesskurven: Stellt auf die Originalposition oder auf 0 div ein.
●
FFT und einzelne Bits eines Logiktastkopfs: Stellt den Standardwert ein
●
Logiktastköpfe: Stellt die Mitte der Anzeige ein
43Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:OFFSet auf Seite 402
CALCulate:MATH<m>:POSition auf Seite 435
REFCurve<m>:VERTical:POSition auf Seite 439
[Scale]
Stellt die vertikale Skalierung auf Volt pro Skalenteil (V/div) ein, um die angezeigte
Amplitude der ausgewählten Messkurve zu ändern. Für analoge Messkurven wird der
Skalierungswert in der Messkurven-Kompaktanzeige am unteren Rand angezeigt. Der
Knopf leuchtet in der Farbe der ausgewählten Messkurve auf.
Durch Drehen von [Scale] im Uhrzeigersinn wird die Messkurve gestreckt. Dabei wird
der Skalierungswert V/div verkleinert. Drücken Sie den Knopf, um zwischen Fein- und
Grobjustierung zu wechseln.
Um die maximale Auflösung der Messkurvenamplitude zu erhalten, sollten die Messkurven einen möglichst großen Teil der Anzeigehöhe abdecken.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:SCALe auf Seite 401
CALCulate:MATH<m>:SCALe auf Seite 435
REFCurve<m>:VERTical:SCALe auf Seite 439
[Logic]
Aktiviert die Logikkanäle. Das zweite Drücken der Taste öffnet das Menü, in dem Sie
digitale Kanäle für die Analyse auswählen und konfigurieren können. Ist das Menü
geöffnet, werden die Logikkanäle durch Drücken der Taste deaktiviert.
Für die Tastenfunktion ist MSO-Option R&S RTM-B1 erforderlich.
Die Logikanalysatorfunktionen werden in Kapitel 14, "Logikanalysator (Option
R&S RTM-B1, MSO)", auf Seite 363 beschrieben.
[Ref]
Zeigt die Referenzmesskurven mit ihrer letzten Konfiguration an. Die Tasten haben dieselbe Funktion wie die Kanaltasten.
Referenzmesskurven werden in Kapitel 6.3, "Referenzmesskurven", auf Seite 100
beschrieben.
[Math]
Aktiviert die mathematische Messkurve, eine aus den erfassten Daten berechnete
Messkurve. Die Tasten haben dieselbe Funktion wie die Kanaltasten.
Mathematik wird in Kapitel 6.2, "Mathematik", auf Seite 94 beschrieben.
4.3.2Kurzmenü für analoge Kanäle
Der Tastkopf und die Kopplung können über das Kurzmenü angepasst werden. Dort
können Sie auch das Vollmenü öffnen und den Kanal ausschalten.
► Tippen Sie zum Öffnen des Kurzmenüs für einen Kanal auf die Kanal-Kompaktan-
zeige in der unteren Zeile des Displays.
44Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Wenn der Kanal nicht ausgewählt war, müssen Sie zweimal tippen: einmal zum
Auswählen der Messkurve und einmal zum Öffnen des Kurzmenüs.
Funktionen im Kurzmenü:
●
„AC | DC“: siehe "Kopplung (Coupling)"auf Seite 47.
●
„<aktuelle Bandbreite>“ („20MHz“ im Beispiel oben): siehe "Bandbreite (Band-
width)"auf Seite 47.
●
Eingangswiderst.: „1 MΩ“ oder „50 Ω“, siehe "Eingangswiderst. (Termination)"
auf Seite 47.
kopfeinstellungen für Tastköpfe mit BNC-Stecker", auf Seite 50.
●
„Aus“: Schaltet den Kanal aus.
●
„Menü“: Öffnet das Kanalmenü.
4.3.3Vertikale Einstellungen
Das „Vertikal“ (Vertical)-Vollmenü enthält alle vertikalen Einstellungen.
1. Menü „Vertikal“ (Vertical) öffnen:
a) Öffnen Sie das Hauptmenü.
b) Wählen Sie „Vertikal“ (Vertical) aus.
2. Wählen Sie den Parameter aus, der dem oberen vertikalen Drehknopf zugewiesen
ist: „Offset“ oder „Position“.
3. Öffnen Sie das Kanalmenü.
45Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
► Sie können das Kanalmenü direkt öffnen, indem Sie die entsprechende Kanaltaste
drücken.
Wenn der Kanal aktiv, aber nicht ausgewählt war, drücken Sie zweimal: einmal
zum Auswählen der Messkurve und einmal zum Öffnen des Kurzmenüs.
Bild 4-2: Kanalmenü, aufgeteilt in zwei Hälften
Knopf vert. Position (Vert. Position Knob)
Gibt den Parameter an, der mit dem [Offset / Position (upper knob)] geändert werden
soll: „Offset“ oder „Position“. Die Standardeinstellung ist Offset. [Preset] hat keine Auswirkung auf die Zuweisung.
46Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 47
R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Kanal <n> (Channel <n>)
Öffnet das Kanalmenü.
Aktiv (State)
Schaltet den ausgewählten Kanal ein oder aus.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:STATe auf Seite 401
Kopplung (Coupling)
Gibt die Eingangskopplung an, die den Signalpfad zwischen Eingangsanschluss und
der folgenden internen Signalstufe beeinflusst. Die aktuelle Kopplung jedes Kanals
wird in den Messkurven-Kompaktanzeigen unter dem Raster angezeigt.
„AC“
„DC“
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:COUPling auf Seite 402
AC-Kopplung ist nützlich, wenn der DC-Anteil eines Signals nicht von
Interesse ist. AC-Kopplung blockiert den DC-Anteil des Signals,
sodass die Messkurve bei null Volt zentriert wird.
Bei DC-Kopplung passiert das Signal den Eingang unverändert, alle
Signalanteile werden angezeigt.
Masse (Ground)
Verbindet den Eingang mit einer virtuellen Masse. Alle Kanaldaten werden auf 0 V
gesetzt. Die Masseverbindung ist mit gekennzeichnet. Die Masseeinstellung hat
keine Auswirkung auf die Kopplung.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:COUPling auf Seite 402
Eingangswiderst. (Termination)
Passt die Eingangsimpedanz des Geräts an die Impedanz des Messobjekts an. Bei
einem aktiven Tastkopf von Rohde & Schwarz wird der Eingangswiderstand aus dem
Tastkopf gelesen - und beträgt normalerweise 50 Ω.
„1 MΩ“
„50 Ω“
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:COUPling auf Seite 402
Ein hoher Eingangswiderstand minimiert die Rückwirkung auf das
Messobjekt. Dieser Wert wird automatisch eingestellt, wenn ein passiver Tastkopf angeschlossen ist, und ist nicht änderbar.
Wird für Messsysteme mit einem Wellenwiderstand von 50 Ω verwendet. Der Eingangswiderstand des Oszilloskops minimiert die Reflexionen entlang des Signalpfads und erhöht die Genauigkeit von Messergebnissen. Die DC-Kopplung wird automatisch eingestellt. Der 50 ΩEingangswiderstand wird in den Messkurven-Kompaktanzeigen
durch ein Ω angezeigt.
Bandbreite (Bandwidth)
Gibt die Bandbreitengrenze an. Bei voller Bandbreite werden alle Frequenzen im angegebenen Bereich des Geräts erfasst und exakt mit weniger als 3 dB-Dämpfung angezeigt. Für die meisten Anwendungen wird die volle Bandbreite verwendet.
47Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Um Rauschen zu verringern, können Sie eine Frequenzgrenze festlegen. Höhere Frequenzen werden aus dem Signal entfernt. Eine begrenzte Bandbreite wird durch „BW“
in der Messkurven-Kompaktanzeige angezeigt.
Bei analogen Anwendungen bestimmt die höchste Signalfrequenz die erforderliche
Oszilloskopbandbreite. Die Oszilloskopbandbreite sollte mindestens um das Dreifache
über der maximalen Frequenz im analogen Testsignal liegen, um die Amplitude ohne
Alias-Effekt zu messen.
Die meisten Testsignale sind komplexer als eine einfache Sinuswelle und enthalten
mehrere Spektralanteile. Ein digitales Signal setzt sich beispielsweise aus mehreren
ungeraden Harmonischen zusammen. Bei digitalen Signalen sollte die Oszilloskopbandbreite mindestens um das Fünffache über der zu messenden Taktfrequenz liegen.
Das Oszilloskop ist kein autonomes System. Sie benötigen einen Tastkopf zum Messen des Signals und der Tastkopf hat auch eine begrenzte Bandbreite. Durch die Kombination von Oszilloskop und Tastkopf entsteht eine Systembandbreite. Um den Einfluss des Tastkopfs auf die Systembandbreite zu verringern, sollte die Tastkopfbandbreite die Bandbreite des Oszilloskops überschreiten; der empfohlene Faktor ist 1,5 x
Oszilloskopbandbreite.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:BANDwidth auf Seite 403
Invertieren (Invert)
Schaltet die Invertierung der Signalamplitude ein oder aus. Invertieren bedeutet, dass
die Spannungswerte aller Signalanteile gegen das Erdpotenzial reflektiert werden. Die
Invertierung wirkt sich nur auf die Anzeige des Signals aus, nicht auf den Trigger.
Beispiel: Wenn das Oszilloskop auf der steigenden Flanke triggert, wird der Trigger
durch die Invertierung nicht geändert, aber die eigentlich steigende Flanke wird als fallende Flanke angezeigt.
Invertierung wird in den Messkurven-Kompaktanzeigen durch eine Linie über dem
Kanalnamen angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:POLarity auf Seite 403
Position
Verschiebt das ausgewählte Signal im Diagramm nach oben oder unten. Der visuelle
Effekt ist derselbe wie für das Offset. Während das Offset eine Spannung einstellt, ist
die Position eine grafische Einstellung, angegeben in Skalenteilen.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:POSition auf Seite 402
Vertikale Skala (Vertical Scale)
Stellt die vertikale Skalierung auf Volt pro Skalenteil (V/div) ein, um die angezeigte
Amplitude der ausgewählten Messkurve zu ändern. Der aktuelle Wert wird in der
Messkurven-Kompaktanzeige unter dem Raster angezeigt.
Die vertikale Skalierung wirkt sich direkt auf die Auflösung der Messkurvenamplitude
aus. Um die volle Auflösung des A/D-Wandlers zu erhalten, sollten die Messkurven
einen möglichst großen Teil der Diagrammhöhe abdecken.
48Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:SCALe auf Seite 401
Offset
Die Offsetspannung wird verwendet, um ein durch das Offset beeinflusstes Signal zu
korrigieren. Die vertikale Mitte des ausgewählten Kanals wird um den Offsetwert verschoben und das Signal innerhalb des Diagrammbereichs neu positioniert. Mit
[Autoset] wird das Offset automatisch eingestellt.
Das Offset wird beim Messen von kleinen AC-Spannungen verwendet, die von höheren DC-Spannungen überlagert werden. Anders als bei der AC-Kopplung, geht der
DC-Anteil des Signals bei einem eingestellten Offset nicht verloren.
Ist ein aktiver Tastkopf angeschlossen, werden die Offsetgrenzwerte durch den Tastkopf bestimmt. Die zulässigen Werte finden Sie in der Dokumentation zum Tastkopf.
Ist ein aktiver differenzieller Tastkopf angeschlossen, stellen Sie das Gleichtaktoffset
ein, um eine Gleichspannung, die an beiden Eingangsanschlussdosen (bezogen auf
die Masseanschlussdose) anliegt, zu kompensieren. Auf diese Weise können Sie auf
differenziellen Signalen mit hohen Gleichtaktpegeln messen, z. B. Strommessungen
mit einem Nebenschlusswiderstand. Die Gleichtakteingangsspannung kann mit dem
R&S ProbeMeter gemessen werden.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:OFFSet auf Seite 402
Zeit-Offset (Deskew)
Gibt eine Zeitverzögerung für den ausgewählten Kanal an.
Deskew kompensiert Laufzeitdifferenzen zwischen Kanälen, die durch unterschiedliche
Kabellängen, Tastköpfe und andere Quellen verursacht werden. Korrekte DeskewWerte sind wichtig für eine genaue Triggerung. Signale, die über Leitungen mit unterschiedlichen Längen geführt werden, haben eine andere Signallaufzeit. Diese Verzögerung kann zu einer nicht synchronen Messkurvenanzeige führen. Zum Beispiel hat
ein Koaxkabel mit einer Länge von 1 Meter eine Laufzeit von typischerweise 5,3 ns.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:SKEW auf Seite 404
Nullpunktabgleich (Zero Adjust)
Unterschiede bei den Erdpotenzialen von Messobjekt und Oszilloskop können größere
Nullpunktfehler verursachen, die sich auf die Messkurve auswirken. Ist das Messobjekt
massebezogen, korrigiert der „Nullpunktabgleich“ (Zero Adjust) den Nullpunktfehler
und setzt den Tastkopf auf den Nullpegel.
Sie können den Nullpunktfehler bewerten, indem Sie den Mittelwert eines Signals, das
null zurückgibt, messen.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:ZOFFset[:VALue] auf Seite 404
Kurvenfarbe (Waveform Color)
Gibt die Farbskala für die Messkurvenfarbe an. Jede Skala besteht aus mehreren Farben, von denen jede für eine bestimmte Vorkommenshäufigkeit steht.
49Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
„Temperatur“
„Regenbogen“
„Feuer“
„Einfarbig“
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:WCOLor auf Seite 404
Anzeige in Temperaturfarben. Blau steht für ein seltenes Vorkommen
der Abtastwerte, während weiß ein häufiges Vorkommen anzeigt.
Anzeige in Regenbogenfarben. Blau steht für ein seltenes Vorkommen der Abtastwerte, während rot ein häufiges Vorkommen anzeigt.
Anzeige in Feuerfarben. Gelb steht für ein seltenes Vorkommen der
Abtastwerte, während rot ein häufiges Vorkommen anzeigt.
Die Messkurve wird in ihrer Standardfarbe angezeigt (monochrom).
4.3.4Tastkopfeinstellungen für Tastköpfe mit BNC-Stecker
Für passive Tastköpfe, die mit einem BNC-Anschluss verbunden sind, geben Sie die
Tastkopfdämpfung und die Einheit an. Außerdem können Sie einen Abgleich für den
Tastkopf starten. Alle Einstellungen sind kanalspezifisch. Bei der Angabe der Dämpfung können Sie einen vordefinierten Faktor, z. B. „10:1“, auswählen oder einen benutzerdefinierten Wert eingeben.
Wenn die Standardwerte nicht passen, können Sie einen willkürlichen Teilerfaktor im
Bereich von 0,001:1 bis 1000:1 eingeben. Die vertikale Skalierung und die Messwerte
werden mit diesem Faktor multipliziert, sodass die angezeigten Werte mit den ungeteilten gemessenen Signalwerten übereinstimmen.
Fernsteuerbefehl:
PROBe<m>:SETup:ATTenuation:MANual auf Seite 407
50Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 51
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4.3.5Tastkopfeinstellungen für Tastköpfe mit Rohde & Schwarz-Schnitt-
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Einheit (Unit)
Gibt die Einheit an, die mit dem Tastkopf gemessen werden kann.
●
V - für Spannungsmessungen
●
A - für Strommessungen
Fernsteuerbefehl:
PROBe<m>:SETup:ATTenuation:UNIT auf Seite 407
TK-Abgleich (Probe Adjust)
Startet den Tastkopfabgleich. Ein Assistent führt Schritt für Schritt durch den Abgleich.
stelle
Tastköpfe mit der Tastkopfschnittstelle von Rohde & Schwarz verfügen über einen
integrierten Datenspeicher, der Identifikationsdaten und individuelle Tastkopfkorrekturparameter enthält. Das R&S RTM3000 kann diese Tastköpfe erkennen und die Daten
auslesen, z. B. Bandbreite, Eingangswiderstand und Dämpfung. Für diese Parameter
ist kein Abgleich erforderlich.
Andere Parameter wie der Offsetwert für den ausgewählten Kanal, die Mikrotasteraktion und weitere tastkopfspezifische Einstellungen werden im Tastkopfmenü definiert.
Das Menü enthält die Einstellungen für den erkannten Tastkopf. Wird kein Tastkopf
erkannt, wird das Standardmenü für Tastköpfe am BNC-Anschluss angezeigt. Die
Kanal-Kompaktanzeige am unteren Rand gibt den Tastkopftyp und Kopplung oder
Widerstand an.
4.3.5.1Aktive massebezogene Breitbandtastköpfe
Aktive massebezogene Tastköpfe wie R&S RT-ZS10 und R&S RT-ZS20 stellen spezielle Funktionen bereit: Mikrotaster und ProbeMeter. Das ProbeMeter misst DC-Spannungen zwischen der Tastkopfspitze und Masse. Wenn der Tastkopf angeschlossen ist
und vom Gerät erkannt wird, sind im Menü „Tastkopf“ (Probe) spezielle Funktionen verfügbar.
Bild 4-3: Tastkopfeinstellungen des R&S RT-ZS20 mit ProbeMeter-Messung
Offset
Wie „Offset“ im Menü „Vertikal“ (Vertical) (siehe "Offset"auf Seite 49).
ProbeMeter
®
Aktiviert das integrierte R&S ProbeMeter von aktiven Rohde & Schwarz-Spannungstastköpfen und dient zur Auswahl des Tastkopftyps. Das ProbeMeter misst DC-Spannungen zwischen der Tastkopfspitze und Masseverbindung mit sehr großer Genauigkeit. Ist es aktiviert, wird die DC-Spannung kontinuierlich gemessen, und das parallel
zu den Messungen des Oszilloskops. Das Ergebnis wird unter dem Raster angezeigt.
„Inaktiv“
„Single Ended“
ProbeMeter ist deaktiviert.
ProbeMeter eines massebezogenen aktiven Tastkopfs ist aktiviert.
Fernsteuerbefehl:
PROBe<m>:SETup:OFFSwitch auf Seite 408
PROBe<m>:SETup:DCOFfset? auf Seite 408
MicroButton
Aktive Tastköpfe von Rohde & Schwarz besitzen einen konfigurierbaren Mikrotaster an
der Tastkopfspitze. Durch Drücken dieses Tasters können Sie eine Aktion auf dem
Gerät direkt über den Tastkopf ausführen. Während der Ausführung interner, automatischer Prozesse, z. B. Selbstabgleich, Autoset und Pegelsuche, ist der Taster deaktiviert.
Wählen Sie die Aktion aus, die Sie über den Tastkopf starten möchten.
„Aus“
Wählen Sie diese Option aus, um unerwünschte Aktionen aufgrund
einer unabsichtlichen Betätigung des Mikrotasters zu verhindern.
52Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
„Start/Stopp“
„Einzel“
„Autoset“
„TK-Einstel-
lung“
Fernsteuerbefehl:
PROBe<m>:SETup:MODE auf Seite 408
Info
Zeigt allgemeine Informationen über den angeschlossenen Tastkopf an, z. B. Typ, Seriennummer und Produktionsdatum. Darunter werden elektrische Eigenschaften wie
Bandbreite, Teilerfaktor, Eingangskapazität und -impedanz, Spannung und DC-Offsetbereich angezeigt.
Startet die kontinuierliche Erfassung (entspricht der Taste [Run
Stop]). Die Erfassung läuft so lange, bis der Mikrotaster erneut
gedrückt wird.
Startet eine einzelne Erfassung.
Startet die Autoset-Prozedur.
Öffnet das Tastkopfmenü.
Fernsteuerbefehl:
PROBe<m>:SETup:NAME? auf Seite 410
PROBe<m>:ID:BUILd? auf Seite 409
PROBe<m>:ID:PARTnumber? auf Seite 409
PROBe<m>:ID:PRDate? auf Seite 409
PROBe<m>:ID:SRNumber? auf Seite 410
PROBe<m>:ID:SWVersion? auf Seite 410
PROBe<m>:SETup:BANDwidth? auf Seite 411
PROBe<m>:SETup:CAPacitance? auf Seite 411
PROBe<m>:SETup:IMPedance? auf Seite 411
4.3.5.2Aktive differenzielle Breitbandtastköpfe
Aktive differenzielle Tastköpfe wie R&S RT-ZD10 und R&S RT-ZD20 stellen spezielle
Funktionen bereit: Mikrotaster und ProbeMeter. Das ProbeMeter misst die differenzielle oder Gleichtaktspannung. Wenn der Tastkopf angeschlossen ist und vom Gerät
erkannt wird, sind im Menü „Tastkopf“ (Probe) spezielle Funktionen verfügbar.
Bild 4-4: Tastkopfeinstellungen des R&S RT-ZD40 mit ProbeMeter-Messung
Offset
Wie „Offset“ im Menü „Vertikal“ (Vertical) (siehe "Offset"auf Seite 49).
ProbeMeter
®
Aktiviert das integrierte R&S ProbeMeter von aktiven Rohde & Schwarz-Spannungstastköpfen und dient zur Auswahl des Tastkopftyps. Mit aktiven differenziellen Tastköpfen von Rohde & Schwarz misst das ProbeMeter differenzielle und Gleichtaktspannungen mit sehr großer Genauigkeit. Ist es aktiviert, wird die Spannung kontinuierlich
gemessen, und das parallel zu den Messungen des Oszilloskops. Das Ergebnis wird
unter dem Raster angezeigt.
„Inaktiv“
„Differenziell“
ProbeMeter ist deaktiviert.
Misst die differenzielle Spannung - die Spannung zwischen den posi-
tiven und negativen Signalanschlussdosen.
„Common
Mode“
Misst die Gleichtaktspannung - den Spannungsmittelwert zwischen
Signalanschlussdosen und Masseanschlussdosen. Auf diese Weise
wird der Spannungspegel relativ zur Masse gemessen, um beispielsweise den Betriebsspannungsbereich zu überprüfen.
Fernsteuerbefehl:
PROBe<m>:SETup:OFFSwitch auf Seite 408
PROBe<m>:SETup:DCOFfset? auf Seite 408
MicroButton
Wie für aktive massebezogene Tastköpfe (siehe "MicroButton"auf Seite 52).
Info
Wie für aktive massebezogene Tastköpfe (siehe "Info"auf Seite 53).
54Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 55
R&S®RTM3000
4.3.5.3Stromzangen
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Rohde & Schwarz bietet Stromzangen mit unterschiedlichen Ausgangsanschlüssen
an: BNC oder Tastkopfanschlussbox von Rohde & Schwarz.
Stromzangen R&S RT-ZCxx
Die Stromzangen R&S RT-ZCxx besitzen BNC-Anschlüsse. Die Einstellungen werden
in Kapitel 4.3.4, "Tastkopfeinstellungen für Tastköpfe mit BNC-Stecker", auf Seite 50
beschrieben. Entmagnetisierung und Nullabgleich erfolgen auf dem Tastkopf (Details
siehe Bedienhandbuch des Tastkopfs). Entmagnetisierung und Abgleich des Tastkopfs
sind erforderlich, bevor Messungen durchgeführt werden.
Stromzangen R&S RT-ZCxxB
Die Stromzangen R&S RT-ZCxxB besitzen eine Tastkopfschnittstelle von
Rohde & Schwarz; sie werden vom Oszilloskop mit Strom versorgt und ferngesteuert.
Die Entmagnetisierung erfolgt automatisch, wenn der Tastkopf angeschlossen wird.
Setzt die Messkurve auf die Nullposition. Führen Sie nach der Entmagnetisierung
immer einen Nullpunktabgleich durch. Die Einstellung entspricht dem Nullpunktab-
gleich (Zero Adjust) im Kanalmenü, der Wert wird jedoch in % angegeben.
Nullpunktabgleich speichern (Save Zero Adjust)
Speichert den „Nullpunktabgleich“ (Zero Adjust)-Wert in der Tastkopfanschlussbox.
Wenn Sie den Tastkopf an einen anderen Kanal oder ein anderes R&S RTx-Oszilloskop anschließen, wird der Wert ausgelesen.
55Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4.3.5.4Differenzielle Hochspannungstastköpfe
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Entmagnetisieren (Degauss)
Entmagnetisiert den Kern, falls er durch Ein-/Ausschalten der Stromversorgung oder
eine überhöhte Eingangsleistung magnetisiert wurde. Führen Sie vor einer Messung
immer eine Entmagnetisierung durch. Der Entmagnetisierungsvorgang dauert etwa
eine Sekunde. Während der Entmagnetisierung ist eine Entmagnetisierungsmesskurve
am Ausgang vorhanden.
Info
Wie für aktive massebezogene Tastköpfe (siehe "Info"auf Seite 53).
Differenzielle Hochspannungstastköpfe von Rohde & Schwarz der R&S RT-ZHD Serie
haben dieselben Einstellungen wie aktive differenzielle Breitbandtastköpfe, erweitert
um zusätzliche Bereichseinstellungen. Andere differenzielle Hochspannungstastköpfe
besitzen eine BNC-Schnittstelle (Einstellungen siehe Kapitel 4.3.4, "Tastkopfeinstellun-
gen für Tastköpfe mit BNC-Stecker", auf Seite 50).
Bild 4-5: Tastkopfeinstellungen des R&S RT-ZHD15 mit ProbeMeter-Messung
Offset
Wie „Offset“ im Menü „Vertikal“ (Vertical) (siehe "Offset"auf Seite 49).
ProbeMeter
®
Wie „ProbeMeter®“ für aktive differenzielle Breitbandtastköpfe (siehe "ProbeMeter®"
auf Seite 54).
MicroButton
Wie für aktive massebezogene Tastköpfe (siehe "MicroButton"auf Seite 52).
56Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4.3.5.5Power-Rail-Tastköpfe
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Bandbreiten- beschränkung (Bandwidth Limit)
Aktiviert den Tiefpassfilter in der Tastkopfsteuereinheit. Sie können den Filter auch
direkt auf der Steuereinheit festlegen. Die Beschränkung hängt vom Tastkopftyp ab
und wird auf der Steuereinheit angezeigt.
Aktiviert die akustische Messbereichsüberschreitungswarnung in der Tastkopfsteuereinheit. Sie können den Warnton auch direkt auf der Steuereinheit aktivieren.
Info
Wie für aktive massebezogene Tastköpfe (siehe "Info"auf Seite 53).
Power-Rail-Tastköpfe von Rohde & Schwarz wie der R&S RT-ZPR20 besitzen eine
Tastkopfschnittstelle von Rohde & Schwarz mit ProbeMeter, aber ohne Mikrotaster.
R&S RT-ZPR-Tastköpfe erfordern einen Eingangswiderstand von 50 Ω, der automatisch eingestellt wird. Das ProbeMeter misst DC-Spannungen zwischen der Tastkopfspitze und Masse.
Wie „Offset“ im Menü „Vertikal“ (Vertical) (siehe "Offset"auf Seite 49).
ProbeMeter
®
Wie „ProbeMeter®“ für aktive massebezogene Breitbandtastköpfe (siehe "ProbeMe-
ter®"auf Seite 52).
57Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4.3.6Schwellwerteinstellungen
Grundeinstellungen
Vertikale Einstellung
Info
Wie für aktive massebezogene Tastköpfe (siehe "Info"auf Seite 53).
Ein Schwellwert wird zur Digitalisierung von analogen Signalen verwendet. Ist der Signalwert höher als der Schwellwert, ist der Signalzustand High (1 bzw. "true" für boolesche Logik). Liegt der Signalwert dagegen unter dem Schwellwert, gilt der Signalzustand als Low (0 bzw. "false").
Ein Schwellwert wird zur Digitalisierung von analogen Signalen verwendet. Ist der Signalwert höher als der Schwellwert, ist der Signalzustand High (1 bzw. "true" für boolesche Logik). Liegt der Signalwert dagegen unter dem Schwellwert, gilt der Signalzustand als Low (0 bzw. "false").
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:THReshold auf Seite 405
Hysterese (Hysteresis)
Geben Sie die Hysterese an, um zu verhindern, dass sich Signalzustände durch Rauschen ändern. Wenn das Signal innerhalb des Hysteresebereichs oszilliert und die
Schwelle kreuzt, findet kein Zustandsübergang statt.
Threshold
Logic 0 Logic 1 Logic 0
Hysteresis
Die numerischen Werte von „Klein“, „Mittel“ und „Groß“ für Hysterese entsprechen der
vertikalen Skalierung.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:THReshold:HYSTeresis auf Seite 406
58Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 59
R&S®RTM3000
4.3.7Beschriftungseinstellungen
Grundeinstellungen
Horizontale Einstellung
Schwelle suchen (Find Threshold)
Das Gerät analysiert den Kanal und stellt den Schwellwert für die Digitalisierung ein.
Kann kein Pegel gefunden werden, bleibt der bestehende Wert unverändert und Sie
können die Schwellwerte manuell festlegen.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:THReshold:FINDlevel auf Seite 406
Im Menü „Beschriftung“ (Label) können Sie einen Namen für die ausgewählte Messkurve angeben.
Aktiviert oder deaktiviert die Anzeige der Beschriftung. Die Beschriftung wird an der
Messkurve am rechten Rand des Displays angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:LABel:STATe auf Seite 407
CHANnel<m>:LABel auf Seite 406
Vordefiniert (Predefined Label)
Ermöglicht die Auswahl einer vordefinierten Beschriftung. Der Text kann mit „Beschr.
editieren“ (Edit Label) bearbeitet werden.
Beschr. editieren (Edit Label)
Öffnet eine On-Screen-Tastatur zur Eingabe einer Beschriftung. War bereits eine vordefinierte Beschriftung ausgewählt, wird sie im Eingabefeld angezeigt und Sie können
sie ändern.
Der Name darf maximal acht Zeichen lang sein und kann nur ASCII-Zeichen enthalten,
die auf der On-Screen-Tastatur verfügbar sind.
4.4Horizontale Einstellung
Horizontale Einstellungen, auch als Zeitbasiseinstellungen bekannt, passen die Messkurven in horizontaler Richtung an.
59Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Horizontale Einstellung
Üblicherweise ist der Trigger der entscheidende Punkt in der Messkurvenaufzeichnung. In vielen Szenarien soll die Messkurve einige Zeit vor oder nach dem Trigger
analysiert werden. Mithilfe der folgenden Parameter können Sie das horizontale Erfassungsfenster auf den gewünschten Messkurvenbereich einstellen:
●
Die horizontale Position definiert den Zeitabstand des Triggerzeitpunkts (Nullpunkt des Diagramms) vom Referenzpunkt. Indem Sie die horizontale Position
ändern, können Sie den Triggerzeitpunkt verschieben, sogar an eine Position
außerhalb des Bildschirms.
●
Der Referenzpunkt ist bei einer Neuskalierung das Zentrum der Zeitskala auf dem
Bildschirm. Wird die Zeitskala geändert, bleibt der Referenzpunkt an seiner Position auf dem Bildschirm und die Skala wird zu beiden Seiten des Referenzpunkts
gestreckt oder komprimiert.
Anders als bei vertikalen Einstellungen, die messkurvenspezifisch sind, gelten die horizontalen Einstellungen für alle aktiven Messkurven.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Anpassen horizontaler Einstellungen:
●
Mit den Bedienelementen im Horizontal-Funktionsblock an der Frontplatte können
Sie die Messkurven skalieren und die Position festlegen.
●
Ziehen Sie einen Finger horizontal über den Bildschirm, um die horizontale Position zu ändern. Durch Spreizen oder Zusammenführen von zwei Fingern können
Sie die horizontale Skalierung ändern.
●
Über das Kurzmenü lassen sich Skalierung und Position anpassen.
●
Über das Vollmenü lassen sich alle horizontalen Einstellungen anpassen.
60Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4.4.1HORIZONTAL-Bedienelemente
Grundeinstellungen
Horizontale Einstellung
[Position]
Ändert die Triggerposition, den Zeitabstand zwischen Triggerzeitpunkt und Referenzpunkt (Triggeroffset). Der Triggerzeitpunkt ist der Nullpunkt des Diagramms. Damit
kann der Triggerzeitpunkt auch außerhalb des Diagramms gesetzt und das Signal für
einen gewissen Zeitraum vor und nach dem Trigger analysiert werden.
Drehen im Uhrzeigersinn verschiebt die Position nach rechts, durch Drücken des
Knopfs wird der Wert auf null zurückgesetzt. Der aktuelle Wert wird in der Informationsleiste angezeigt.
Im Zoom- und FFT-Modus wird mit dem Knopf die Position im aktiven Diagramm festgelegt. Tippen Sie auf das Diagramm, das Sie anpassen möchten. Ist ein Zoom aktiv,
wird entweder die Position des Zoomfensters oder die Triggerposition geändert. In
einem FFT-Diagramm wird mit dem Knopf die Mittenfrequenz im Frequenzbereich oder
die Triggerposition im Zeitbereich geändert.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:POSition auf Seite 412
REFCurve<m>:HORizontal:POSition auf Seite 438
TIMebase:ZOOM:TIME auf Seite 433
[Scale]
Passt die Zeitskala der horizontalen Achse für alle Signale an (auch als Zeitbasis
bekannt).
Durch Drehen im Uhrzeigersinn werden die Messkurven gestreckt - der Skalierungswert time/div wird verkleinert. Drücken Sie den Knopf, um zwischen Grob- und Feinjustierung der Skala zu wechseln.Der aktuelle Wert wird in der Informationsleiste angezeigt.
In einem Zoomdiagramm wird mit dem Knopf die Zoomskala geändert. In einem FFTDiagramm wird mit dem Knopf die Darstellbreite geändert. Tippen Sie auf das Diagramm, das Sie anpassen möchten.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:SCALe auf Seite 412
REFCurve<m>:HORizontal:SCALe auf Seite 439
TIMebase:ZOOM:SCALe auf Seite 433
[Zoom]
Aktiviert oder deaktiviert den Zoom mit der letzten Konfiguration.
61Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
4.4.2Direktzugriff auf horizontale Einstellungen
Grundeinstellungen
Horizontale Einstellung
Siehe auch: Kapitel 6.1, "Zoom", auf Seite 92.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:ZOOM:STATe auf Seite 433
[Horizontal]
Öffnet das Menü zum Konfigurieren von horizontaler Skalierung, Position und Referenzpunkt. Die aktuelle Skalierung und Position werden in der oberen Informationsleiste angezeigt.
Wenn der Zoom aktiv ist, enthält dieses Menü auch die Zoomskala und Zoomposition.
[Acquisition]
Öffnet das Menü „Erfassung“ (Acquisition). Hier können Sie die Verarbeitung der Daten
steuern, also wie die Messkurve aus den erfassten Abtastwerten erstellt wird. Der
aktuelle Erfassungsmodus wird in der oberen Informationsleiste angezeigt.
Siehe auch: Kapitel 4.5, "Erfassungseinstellungen", auf Seite 63.
Sie können die horizontale Skalierung und die Position über Direktzugriffe am oberen
Rand des Displays anpassen. Die Kompaktanzeigen enthalten die aktuellen Werte.
= Horizontale Skalierung anpassen
1
2 = Horizontale Position anpassen
4.4.3Horizontale Einstellungen
Das „Horizontal“-Vollmenü enthält alle horizontalen Einstellungen. Im Zoommodus enthält das Menü auch Zoomeinstellungen.
► Drücken Sie zum Öffnen des Menüs die Taste [Horizontal].
62Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 63
R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Erfassungseinstellungen
Referenzpunkt (Reference Point)
Definiert den Zeitreferenzpunkt im Diagramm. Er wird durch ein graues Dreieck am
unteren Rand des Diagramms markiert.
Der Referenzpunkt bestimmt, welcher Teil der Messkurve angezeigt wird. Standardmäßig wird der Referenzpunkt in der Mitte des Fensters angezeigt. Sie können ihn nach
links oder rechts verschieben.
Der Referenzpunkt ist bei einer Neuskalierung das Zentrum der Zeitskala auf dem Bildschirm. Wird die Zeitskala mit dem [Scale]-Drehknopf geändert, bleibt der Referenzpunkt an seiner Position auf dem Bildschirm und die Skala wird zu beiden Seiten des
Referenzpunkts gestreckt oder komprimiert. Wenn Sie die Zeitskala durch Spreizen
und Zusammenführen von zwei Fingern auf dem Touchscreen ändern, wird der Referenzpunkt zwischen den Fingern festgelegt.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:REFerence auf Seite 412
Zeitbasis (Time Scale)
Gibt die Zeitskala der horizontalen Achse für alle Signale an (auch als Zeitbasis
bekannt). Die Skalierung wird in der Informationsleiste über dem Raster angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:SCALe auf Seite 412
Horizontale Position (Horizontal Position)
Gibt die Triggerposition an, den Zeitabstand zwischen Triggerzeitpunkt und Referenzpunkt (Triggeroffset). Der Triggerzeitpunkt ist der Nullpunkt des Diagramms. Indem Sie
die horizontale Position ändern, können Sie den Triggerzeitpunkt verschieben, sogar
an eine Position außerhalb des Bildschirms.
Wenn ein Abschnitt der Messkurve, der eine bestimmte Zeit vor oder nach dem Trigger
liegt, angezeigt werden soll, geben Sie diese Zeit als horizontale Position ein. Der
gewünschte Messkurvenabschnitt wird rund um den Referenzpunkt angezeigt. Geben
Sie positive Werte ein, um Messkurvenabschnitte nach dem Trigger zu sehen - die
Messkurve und das ursprüngliche Diagramm werden nach links verschoben.
Der Wert wird in der Informationsleiste über dem Raster angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:POSition auf Seite 412
4.5Erfassungseinstellungen
Bei einer Erfassung erfasst das R&S RTM3000 das Signal und wandelt es in digitale
Abtastwerte um. Die digitalen Abtastwerte werden gemäß den Erfassungseinstellungen verarbeitet. Das Ergebnis ist eine Messkurvenaufzeichnung, die auf dem Bildschirm angezeigt und im Speicher abgelegt wird.
Die Anzahl der in einer einzigen Messkurvenaufzeichnung enthaltenen Messkurvenabtastwerte wird als Aufzeichnungslänge bezeichnet. Die Rate bei der Aufzeichnung von
Messkurvenabtastwerten - die Anzahl Abtastwerte pro Sekunde - ist die Abtastrate. Je
63Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Erfassungseinstellungen
höher die Abtastrate, desto besser die Auflösung und umso mehr Details der Messkurve sind sichtbar.
Eine ausreichend hohe Auflösung ist wichtig für die korrekte Rekonstruktion der Messkurve. Bei zu wenig Abtastwerten für ein Signal kommt es zum Alias-Effekt - es wird
eine falsche Messkurve angezeigt. Um dies zu vermeiden und ein Signal möglichst
genau zu rekonstruieren, muss die Abtastrate mindestens das Drei- bis Fünffache des
schnellsten Frequenzanteils des Signals betragen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Erfassung einzustellen und zu steuern:
●
Mit den Bedienelementen im Trigger-Funktionsblock an der Frontplatte kann eine
Erfassung gestartet und gestoppt werden. Siehe Kapitel 5.1, "Trigger-Bedienele-
mente", auf Seite 70.
●
Über Direktzugriffe kann der Erfassungsmodus angepasst und eine Einzelerfassung durchgeführt werden.
●
Über das Vollmenü können alle Erfassungeinstellungen angepasst werden.
► Starten oder stoppen Sie eine Erfassung mithilfe der Tasten [Run Stop] und
[Single] im Trigger-Bereich an der Frontplatte.
4.5.1Direktzugriff auf Erfassungseinstellungen
Über die Direktzugriffe am oberen Rand des Displays können Sie den Erfassungsmodus anpassen und eine Einzelerfassung durchführen. Die Kompaktanzeigen enthalten
die aktuellen Werte.
= Kontinuierliche Erfassung starten oder stoppen oder Einzelerfassung starten, wenn [Single] aktiv ist
1
2 = Erfassungsmodus anpassen
3 = Anzeige der aktuellen Abtastrate zur Information
4.5.2Erfassungseinstellungen
Die Erfassungseinstellungen legen die Verarbeitung der erfassten Abtastwerte im
Gerät fest. Der aktuelle Erfassungsmodus und die Abtastrate werden in der oberen
Informationsleiste angezeigt.
► Drücken Sie zum Anpassen der Erfassungseinstellungen die Taste [Acquisition].
64Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 65
R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Erfassungseinstellungen
Die History wird in Kapitel 6.4.3, "History-Einstellungen", auf Seite 107 beschrieben.
Speichertiefe (Record Length)
Gibt die Aufzeichnungslänge an, die Anzahl der Messkurvenabtastwerte, die in einer
einzigen Messkurvenaufzeichnung gespeichert sind.
Jede vordefinierte Aufzeichnungslänge entspricht einer maximalen Anzahl von HistorySegmenten, die im Speicher des Geräts abgelegt werden.
Bei Verwendung der History-Option können Sie die Aufzeichnungslänge „Auto“ deaktivieren und einen Wert im Menü „Verlauf“ (History) eingeben. In diesem Fall wird die
aktuelle Aufzeichnungslänge unter „Erfassung“ (Acquisition) angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
ACQuire:POINts:AUTomatic auf Seite 414
ACQuire:POINts[:VALue] auf Seite 414
Erfassungsmodus (Acquire Mode)
Gibt an, wie die Messkurve aus den erfassten Abtastwerten erstellt wird. Es gibt zwei
allgemeine Methoden zum Erstellen der Messkurvenaufzeichnung: Abtastdezimierung
und Messkurvenarithmetik.
Bei der Abtastdezimierung wird der Datenstrom des ADC zu einem Strom von Messkurvenpunkten mit niedriger Abtastrate und einer weniger genauen Zeitbereichsauflösung reduziert. Das R&S RTM3000 verwendet Dezimierung, wenn die Messkurvenabtastrate kleiner als die ADC-Abtastrate ist. Die Erfassungsmodi „Spitzenwert“ (Peak
Detect) und „Hochauflösend“ (High Resolution) sind Dezimierungsmethoden.
Bei der Messkurvenarithmetik wird die endgültige Messkurve aus mehreren aufeinanderfolgenden Erfassungen des Signals erstellt. Die Erfassungsmodi „Mittelwert“ (Average) und „Hüllkurve“ (Envelope) sind arithmetische Methoden.
65Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 66
R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Erfassungseinstellungen
„Einzelwert“
(Sample)
„Spitzenwert“
(Peak Detect)
„Hochauflösend“ (High
Resolution)
„Mittelwert“
(Average)
„Mittelwert +
HR“ (Average
+ HR)
„Hüllkurve“
(Envelope)
„Hüllkurve + PD“
(Envelope + PD)
„Hüllkurve +
HR“ (Envelope
+ HR)
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:ARIThmetics auf Seite 415
CHANnel<m>:TYPE auf Seite 415
In der Regel werden mit diesem Erfassungsmodus die meisten Signale optimal angezeigt, aber sehr kurze Störimpulse bleiben bei dieser Methode möglicherweise unerkannt.
Wenn die Abtastrate der Messkurve kleiner als die ADC-Abtastrate
ist, verringert das Gerät die Anzahl der Abtastwerte: Einer von n
Abtastwerten wird in einem Abtastintervall als Messkurvenpunkt aufgezeichnet, die anderen Abtastwerte werden verworfen (Dezimierung). Ist die Abtastrate der Messkurve dagegen höher als die ADCAbtastrate, fügt das Gerät unter Verwendung einer Interpolationsmethode Messkurvenpunkte zu den erfassten Abtastwerten hinzu.
Das Minimum und Maximum von n Abtastwerten werden als Messkurvenpunkte aufgezeichnet, die anderen Abtastwerte werden verworfen. So kann das Gerät schnelle Signalspitzen bei langsamen
Zeitskalaeinstellungen erkennen, die mit anderen Erfassungsmethoden nicht erkannt würden.
Der Mittelwert von n erfassten Abtastpunkten wird als ein einziger
Messkurvenabtastwert aufgezeichnet. Die Mittelung reduziert das
Rauschen; das Ergebnis ist eine genauere Messkurve mit höherer
vertikaler Auflösung.
Der Mittelwert wird aus den Daten der aktuellen Erfassung und einer
Anzahl vorhergehender aufeinanderfolgender Erfassungen berechnet. Die Methode reduziert Zufallsrauschen. Sie erfordert ein stabiles,
getriggertes und periodisches Signal.
Die Anzahl der Erfassungen für die Mittelwertberechnung wird mit
"Anzahl der Mit. (No. of Averages)"auf Seite 67 festgelegt.
Kombiniert den hochauflösenden Modus über mehrere Erfassungen
hinweg mit der Mittelung.
Jede Erfassung erfolgt im Abtastmodus und die Minimum- und Maximumwerte über mehrere aufeinanderfolgende Erfassungen bilden die
Hüllkurve.
Das Ergebnisdiagramm zeigt zwei Hüllkurve-Messkurven unter und
über der normalen Messkurve an: Die Minima (Boden) und Maxima
(Dach) stellen die Grenzen dar, in denen das Signal auftritt. Diese
Methode ist zum Beispiel dann hilfreich, wenn die Messkurve rauschig ist, aber das Rauschen für die Messung nicht relevant ist.
Jede Erfassung erfolgt im Peak-Detect-Modus und die extremsten
Werte aller aufeinanderfolgenden Erfassungen bilden die Hüllkurve.
Diese Methode ist genauer als „Hüllkurve“ (Envelope).
Jede Erfassung erfolgt im hochauflösenden Modus und die Minimumund Maximumwerte über mehrere aufeinanderfolgende Erfassungen
bilden die Hüllkurve.
66Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 67
R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Erfassungseinstellungen
ACQuire:PEAKdetect auf Seite 416
ACQuire:HRESolution auf Seite 416
Anzahl der Mit. (No. of Averages)
Gibt die Anzahl Messkurven für die Berechnung der Mittelwertmesskurve an. Je höher
die Anzahl, desto besser wird das Rauschen verringert.
Drücken Sie für einen Neustart der Mittelwertberechnung die Taste [Clear Screen].
Fernsteuerbefehl:
ACQuire:AVERage:COUNt auf Seite 416
ACQuire:AVERage:RESet auf Seite 417
Rollen (Roll)
Aktiviert das automatische Rollen. Das Gerät schaltet in den Rollmodus um, wenn die
Zeitbasis (Time Scale) gleich oder langsamer als Startzeit Rollen (Start Roll Time) ist.
Im Rollmodus wird das ungetriggerte Eingangssignal angezeigt und die erfassten Eingangsdaten werden auf dem Display von links nach rechts verschoben. Das Gerät
zeigt die Messkurve sofort an, ohne auf die vollständige Erfassung der Messkurvenaufzeichnung zu warten.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:ROLL:AUTomatic auf Seite 417
Startzeit Rollen (Start Roll Time)
Gibt den Zeitgrenzwert für den Rollmodus an. Das Gerät schaltet automatisch in den
Rollmodus um, wenn:
●
die Zeitbasis (Time Scale) den hier angegebenen Wert überschreitet.
●
der Rollmodus aktiviert ist (Rollen (Roll)).
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:ROLL:MTIMe auf Seite 417
Interpolation
Gibt die Interpolationsmethode an, wenn eine Interpolation erforderlich ist, um die definierte Aufzeichnungslänge zu erhalten.
„Sin(x)/x“
„Linear“
„Sample-Hold“
Zwei benachbarte ADC-Abtastpunkte werden durch eine sin(x)/xKurve verbunden, wobei auch die angrenzenden Abtastpunkte von
dieser Kurve berücksichtigt werden. Die interpolierten Punkte werden
auf der Ergebniskurve platziert. Diese Interpolationsmethode ist die
Standardmethode. Sie ist exakt und zeigt die beste Signalkurve an.
Zwei benachbarte ADC-Abtastpunkte werden durch eine gerade Linie
verbunden und die interpolierten Punkte auf der Linie platziert. Sie
sehen eine polygonale Messkurve ähnlich dem realen Signal und
auch die ADC-Abtastwerte als Eckpunkte.
Die ADC-Abtastpunkte werden wie ein Histogramm angezeigt. Für
jedes Abtastintervall wird die Spannung vom Abtastpunkt genommen
und als Konstante betrachtet; die Intervalle werden durch vertikale
Linien verbunden. Auf diese Weise sehen Sie die einzelnen Werte
des ADC.
67Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 68
R&S®RTM3000
Grundeinstellungen
Erfassungseinstellungen
Fernsteuerbefehl:
ACQuire:INTerpolate auf Seite 417
68Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 69
R&S®RTM3000
5Trigger
Trigger
Triggerung bedeutet, den interessanten Teil der relevanten Messkurven zu erfassen.
Durch Auswahl des richtigen Triggertyps und bei richtiger Konfiguration aller Triggereinstellungen können verschiedene Ereignisse in Signalen erkannt werden.
Ein Trigger tritt auf, wenn die Triggerbedingungen erfüllt sind. Das Gerät erfasst kontinuierlich und behält die Abtastpunkte bei, um den Pretrigger-Teil der Messkurvenaufzeichnung zu füllen. Nach Auftreten des Triggers setzt das Gerät die Erfassung fort,
bis der Posttrigger-Teil der Messkurvenaufzeichnung gefüllt ist. Danach wird die Erfassung gestoppt und die Messkurve angezeigt. Wird ein Trigger erkannt, akzeptiert das
Gerät einen weiteren Trigger erst, wenn die Erfassung abgeschlossen ist.
Es gibt folgende Triggerbedingungen:
●
Quelle des Triggersignals (Kanal)
●
Triggertyp und seine Einstellungen
●
Triggermodus
Darüber hinaus sind die horizontale Position des Triggerzeitpunkts und der Referenzpunkt für die Anzeige des interessanten Teils des Signals wichtig. Siehe Kapitel 4.4,
"Horizontale Einstellung", auf Seite 59.
Triggerpegel und -position sind im Raster markiert. Die Marker haben die Farbe der
Triggerquelle. Informationen zu den wichtigsten Triggereinstellungen werden in der
oberen Informationsleiste angezeigt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Einstellen des Triggers:
●
Sie können die Bedienelemente im Trigger-Funktionsblock an der Frontplatte verwenden.
●
Sie können die Triggerquelle, den Triggermodus und die wichtigsten Parameter
des Triggertyps über Direktzugriffe anpassen.
●
Sie können über das Vollmenü den Triggertyp auswählen und alle Triggereinstellungen anpassen.
Das R&S RTM3000 kann einen Puls am Anschluss Aux Out ausgeben, wenn das
Gerät triggert. Siehe
Mit den Tasten und dem Drehknopf im Trigger-Funktionsblock lässt sich der Trigger
einstellen und eine Erfassung starten oder stoppen.
Die grüne LED über dem [Levels]-Drehknopf leuchtet auf, wenn das Gerät triggert.
[Trigger]
Öffnet das Menü „Trigger“.
[Source]
Ändert die analoge Triggerquelle. Drücken Sie diese Taste mehrmals, bis die
gewünschte analoge Quelle ausgewählt ist. Wenn im Menü „Trigger“ eine digitale
Quelle oder ein serieller Bus ausgewählt wurde oder der „Trigger Typ“ (Trigger Type)
auf „Muster“ (Pattern) eingestellt ist, wird mit der Taste das Menü geöffnet.
Die Taste leuchtet in der Farbe des ausgewählten Kanals auf und die ausgewählte
Quelle wird in der Informationsleiste angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:SOURce auf Seite 420
[Auto Norm]
Schaltet zwischen den Triggermodi „Auto“ und „Normal“ (Norm) um. Die Taste leuchtet
weiß, wenn „Normal“ (Norm) als Triggermodus eingestellt ist. Der aktuelle Modus wird
auch in der Informationsleiste angezeigt.
„Auto“
„Normal“
(Norm)
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:MODE auf Seite 419
Wenn die Triggerbedingungen nicht erfüllt sind, wiederholt das Gerät
die Triggerung nach einer bestimmten Zeitspanne. Tritt ein echter
Trigger auf, wird dieser vorrangig behandelt. Dieser Modus erleichtert
es, die Messkurve bereits vor Festlegung des Triggers darzustellen.
Die Messkurve auf dem Bildschirm ist nicht synchronisiert und nachfolgende Messkurven werden nicht am selben Punkt der Messkurve
getriggert.
Das Gerät erfasst eine Messkurve nur, wenn ein Trigger auftritt, d. h.,
wenn alle Triggerbedingungen erfüllt sind. Tritt kein Trigger auf, wird
keine Messkurve erfasst und stattdessen die zuletzt erfasste Messkurve angezeigt. Wurde zuvor noch keine Messkurve aufgezeichnet,
wird nichts angezeigt.
70Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Trigger
Direktzugriff auf Triggereinstellungen
[Levels]
Ändern Sie mit dem Drehknopf den Triggerpegel. Drehen im Uhrzeigersinn erhöht den
Triggerpegel.
Durch Drücken des Knopfs wird der Pegel auf 50% der Signalamplitude eingestellt.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>[:VALue] auf Seite 421
TRIGger:A:FINDlevel auf Seite 422
[Force Trigger]
Veranlasst eine unverzügliche Einzelerfassung. Verwenden Sie diese Taste, wenn die
Erfassung im Normalmodus aktiv ist und kein gültiger Trigger auftritt. Auf diese Weise
können Sie bestätigen, dass ein Signal verfügbar ist, und über die Messkurvenanzeige
festlegen, wie auf das Signal getriggert werden soll.
Fernsteuerbefehl:
*TRG auf Seite 398
[Run Stop]
Startet und stoppt die kontinuierliche Erfassung. Ein grünes Licht bedeutet, dass eine
Erfassung läuft. Ein rotes Licht zeigt an, dass die Erfassung gestoppt ist.
Der Zustand wird auch am rechten Ende der Informationsleiste angezeigt: „An“, „Fertig“, „Trig?“ (Warten auf Trigger, im normalen Triggermodus) oder „Nicht bereit“ (ist
aktiv). Bei einer langsamen Zeitbasis wird der Status „Pre“ oder „Post“ zusammen mit
einem Indikator, der den Füllungsgrad des Puffers anzeigt, angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
RUN auf Seite 399
RUNContinous auf Seite 399
STOP auf Seite 400
ACQuire:STATe auf Seite 400
[Single]
Startet eine angegebene Anzahl von Erfassungen. Ein weißes Licht bedeutet, dass
sich das Gerät im Einzelerfassungsmodus befindet. In der Informationsleiste wird „Fertig“ angezeigt, sobald die Erfassung beendet ist.
Geben Sie die Anzahl der Erfassungen an, indem Sie die Taste [Acquisition] drücken
und „Nx Single“ eingeben.
Fernsteuerbefehl:
SINGle auf Seite 399
RUNSingle auf Seite 399
5.2Direktzugriff auf Triggereinstellungen
Über die Direktzugriffe am oberen Rand des Displays können Sie die Triggerquelle,
den Modus und triggertypspezifische Einstellungen anpassen. Die Kompaktanzeigen
enthalten die aktuellen Werte.
71Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
5.3Allgemeine Triggereinstellungen
Trigger
Allgemeine Triggereinstellungen
1 = Triggerquelle anpassen
2 = Nummernfeld für Eingabe des Werts für Triggerpegel oder Schwelle öffnen
3 = Flanke oder Polarität anpassen
4 = Triggermodus anpassen
5 = Kontinuierliche Erfassung starten oder stoppen oder Einzelerfassung starten, wenn [Single] aktiv ist
6 = Verfügbare Einstellungen sind vom Triggertyp abhängig
Allgemeine Triggereinstellungen sind unabhängig vom Triggertyp. Sie sind in der Abbildung oben hervorgehoben und werden in diesem Abschnitt beschrieben. Die anderen
Triggereinstellungen sind für einzelne Triggertypen spezifisch und werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.
Trigger Mode
Schaltet zwischen den Triggermodi „Auto“ und „Auto“ um. Der Triggermodus bestimmt
das Verhalten des Geräts, wenn kein Trigger auftritt. Die aktuelle Einstellung wird in
der Informationsleiste angezeigt.
72Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Trigger
Allgemeine Triggereinstellungen
„Auto“
„Normal“
(Norm)
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:MODE auf Seite 419
Trigger Typ (Trigger Type)
Gibt den Triggertyp an.
„Flanke“
(Edge)
„Flanke A/B“
(Edge A/B)
„Breite“ (Width)
„Video“
„Muster“ (Pattern)
„Runt“
„Anstiegszeit“
(Risetime)
„Zeitüberschreitung“
(Timeout)
„Zeile“ (Line)
„Serielle Busse“
(Serial Bus)
Wenn die Triggerbedingungen nicht erfüllt sind, wiederholt das Gerät
die Triggerung nach einer bestimmten Zeitspanne. Tritt ein echter
Trigger auf, wird dieser vorrangig behandelt. Dieser Modus erleichtert
es, die Messkurve bereits vor Festlegung des Triggers darzustellen.
Die Messkurve auf dem Bildschirm ist nicht synchronisiert und nachfolgende Messkurven werden nicht am selben Punkt der Messkurve
getriggert.
Das Gerät erfasst eine normale Messkurve nur, wenn ein Trigger auftritt, d. h., wenn alle Triggerbedingungen erfüllt sind. Tritt kein Trigger
auf, wird keine Messkurve erfasst und stattdessen die zuletzt erfasste
Messkurve angezeigt. Wurde zuvor noch keine Messkurve aufgezeichnet, wird nichts angezeigt.
Triggert auf Signalflanken.
Siehe Kapitel 5.4, "Flankentrigger", auf Seite 74.
Triggert auf eine Sequenz von zwei Flankentriggerbedingungen.
Siehe Kapitel 5.5, "Flanke-A/B-Trigger", auf Seite 76
Triggert auf Pulsbreite.
Siehe Kapitel 5.6, "Pulsbreitentrigger", auf Seite 77.
Triggert auf verschiedene PAL-, NTSC- und HDTV-Standardvideosignale.
Siehe Kapitel 5.7, "Video-Trigger", auf Seite 81.
Triggert auf logische Kombinationen der Eingangskanäle.
Siehe Kapitel 5.8, "Mustertrigger", auf Seite 83.
Triggert auf Pulse kleiner als normal in der Amplitude.
Siehe Kapitel 5.9, "Runt-Trigger", auf Seite 85.
Triggert auf schnell oder langsam steigende oder fallende Flanken.
Siehe Kapitel 5.10, "Anstiegszeit-Trigger", auf Seite 87.
Triggert auf Signalpegelzeitüberschreitung.
Siehe Kapitel 5.11, "Timeout-Trigger", auf Seite 89.
Der Netzfrequenztrigger nutzt die Messkurve der Wechselspannung
der Stromversorgung (üblicherweise 50 Hz oder 60 Hz AC) als Triggersignalquelle. Verwenden Sie diesen Trigger, um Probleme mit der
Frequenz des Stromnetzes zu erkennen.
Für den Netzfrequenztrigger sind keine Einstellungen verfügbar.
Triggert auf einen seriellen Bus. Es muss mindestens eine der Protokolloptionen R&S RTM-K1, -K2 oder -K3 installiert, ein serieller Bus
konfiguriert und ein decodiertes Signal verfügbar sein.
Siehe Kapitel 12.1.1, "Protokoll - Allgemeine Einstellungen",
auf Seite 215.
73Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:TYPE auf Seite 420
Quelle (Source)
Gibt die Triggerquelle an.
„C1, C2, C3,
C4“
„D0 bis D15“
„Extern“
„B1, B2, B3
oder B4“
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:SOURce auf Seite 420
Wählen Sie einen der analogen Eingangskanäle als Triggerquelle
aus.
Wählen Sie einen der digitalen Kanäle als Triggerquelle aus, wenn
MSO-Option R&S RTM-B1 installiert ist.
Nicht verfügbar für Video-, Runt- und Anstiegszeit-Trigger.
Stellt den externen Triggereingang an der Frontplatte als Triggerquelle ein. Verfügbar für Flanken- und Videotrigger.
Serieller Bus, der für Triggerung auf Protokolle verwendet wird. Nur
verfügbar, wenn der Triggertyp „Serielle Busse“ (Serial Bus) ausgewählt ist.
Trigger
Flankentrigger
Hold-Off-Zeit (Hold Off), Hold-Off-Zeit (Hold Off Time)
Aktiviert Hold-Off und legt die „Hold-Off-Zeit“ (Hold Off Time) fest. Der nächste Trigger
tritt nur auf, wenn die Hold-Off-Zeit abgelaufen ist.
Der Trigger „Hold-Off-Zeit“ (Hold Off) gibt an, wann nach dem aktuellen Triggerereignis
das nächste Triggerereignis erkannt wird. Es wirkt sich daher auf den Trigger aus, der
nach dem aktuellen Trigger auftreten soll. Hold-Off trägt zu einer stabilen Triggerung
bei, wenn das Oszilloskop auf nicht erwünschte Ereignisse triggert.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:HOLDoff:MODE auf Seite 421
TRIGger:A:HOLDoff:TIME auf Seite 421
5.4Flankentrigger
Der Flankentrigger ist der gebräuchlichste Triggertyp. Der Trigger tritt auf, wenn das
Signal von der Triggerquelle den Triggerpegel in der angegebenen Richtung (Flanke)
passiert.
Bild 5-1: Flankentriggerereignis mit positiver Flanke (steigende Flanke)
Stellt den Spannungspegel bzw. Schwellwert für den Trigger ein.
Sie können auch den Triggerpegelmarker auf dem Display verschieben oder den
Levels-Drehknopf verwenden. Wenn Sie den Triggerpegel auf 50% der Signalamplitude einstellen möchten, drücken Sie den Levels-Drehknopf.
Für Breiten- und Timeout-Trigger ist der Triggerpegel die Schwelle der Triggerquelle.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>[:VALue] auf Seite 421
TRIGger:A:FINDlevel auf Seite 422
steigende Flanke, d. h. eine positive Spannungsänderung
fallende Flanke, d. h. eine negative Spannungsänderung
steigende und fallende Flanke. Nach dem Start einer Erfassung triggert das
Gerät auf der ersten erkannten Flanke.
75Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 76
R&S®RTM3000
Trigger
Flanke-A/B-Trigger
Hysterese (Hysteresis)
Stellt einen Hysteresebereich rund um den Triggerpegel ein. Hysterese vermeidet
unerwünschte Triggerereignisse, die durch Rauschschwingungen rund um den Triggerpegel verursacht werden. Die automatischen kleinen, mittleren und großen Hysteresewerte hängen von der vertikalen Skalierung ab. Auf Geräten mit 1 GHz-Bandbreite
können Sie die Hysterese auch auf benutzerdefinierte Werte setzen.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:HYSTeresis auf Seite 422
TRIGger:A:LEVel<n>:HYSTeresis auf Seite 422
Kopplung (Coupling)
Gibt die Kopplung für die Triggerquelle an.
„AC“
„DC“
„LF Unterdrü-
ckung“
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:EDGE:COUPling auf Seite 422
Wechselstromkopplung. Ein Hochpassfilter entfernt die DC-Offsetspannung aus dem Triggersignal.
Gleichstromkopplung. Das Triggersignal bleibt unverändert.
Stellt die Triggerkopplung auf hohe Frequenzen ein. Ein 15 kHz-
Hochpassfilter entfernt niedrige Frequenzen aus dem Triggersignal.
Verwenden Sie diesen Modus nur bei Signalen mit sehr hoher Frequenz.
HF Filter (HF Reject)
Aktiviert oder deaktiviert ein zusätzliches 5 kHz-Tiefpassfilter im Triggerpfad. Dieser
Filter entfernt höhere Frequenzen und ist mit AC- und DC-Kopplung verfügbar.
Sie können entweder „HF Filter“ (HF Reject) oder „Rauschunter.“ (Noise Reject) verwenden.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:EDGE:FILTer:HFReject auf Seite 423
Rauschunter. (Noise Reject)
Erweitert die Hysterese, um unerwünschte Triggerereignisse zu vermeiden, die durch
Rauschschwingungen rund um den Triggerpegel verursacht werden.
Sie können entweder „HF Filter“ (HF Reject) oder „Rauschunter.“ (Noise Reject) verwenden.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:EDGE:FILTer:NREJect auf Seite 423
5.5Flanke-A/B-Trigger
Der Flanke-A/B-Trigger ist eine Sequenz von zwei Flankentriggerbedingungen. Das
Gerät triggert, wenn beide Flankentriggerbedingungen (A und B) erfüllt sind. Sie können eine Verzögerung zwischen A- und B-Trigger konfigurieren.
Öffnet einen Dialog zum Konfigurieren der Triggersequenz. Links wird der erste Flankentrigger (A) wie üblich definiert. Rechts wird ein zweiter Flankentrigger (B) mit denselben Parametern definiert: Quelle, Pegel, Flanke und Hysterese. Die Bedingungen
des B-Triggers werden berücksichtigt, wenn die Bedingungen des A-Triggers erfüllt
sind.
Sie können zusätzlich eine Verzögerung für den B-Trigger angeben („Trigger“).
Trigger
Gibt eine Zeit- oder Ereignisverzögerung für den B-Trigger an. Das Gerät wartet diese
Zeit nach einem A-Trigger ab, bevor es den B-Trigger anerkennt.
„Nach Zeit“
„Nach Ereignissen“
Gibt die Zeit an, die das Gerät wartet, bevor es die B-Trigger-Bedingung überprüft.
Gibt eine Anzahl B-Trigger-Ereignisse an, die die B-Trigger-Bedingung erfüllen, aber den Trigger nicht auslösen. Das Oszilloskop triggert auf das n-te Ereignis, das letzte der angegebenen Ereignisanzahl.
5.6Pulsbreitentrigger
Der Pulsbreitentrigger vergleicht die Pulsbreite (Dauer) mit vorgegebenen Zeitgrenzwerten. Er erkennt Pulse mit einer exakten Pulsbreite, Pulse, die kürzer oder länger
als eine vorgegebene Zeit sind, sowie Pulse, die innerhalb oder außerhalb des zulässigen Zeitraums liegen. Die Pulsbreite wird am Triggerpegel gemessen.
Sie können mit dem Pulsbreitentrigger beispielsweise auf Glitches triggern.
77Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 78
R&S®RTM3000
Trigger
Pulsbreitentrigger
Bild 5-2: Pulsbreite ist kürzer (links) oder länger (rechts) als eine vorgegebene Dauer (auch als
Bild 5-3: Pulsbreite liegt innerhalb oder außerhalb eines zulässigen Zeitbereichs
Gibt die Polarität des Pulses an. Sie können triggern auf:
●
●
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:WIDTh:POLarity auf Seite 423
Vergleich (Comparison)
Gibt an, wie die gemessene Pulsbreite mit den vorgegebenen Grenzwerten verglichen
wird.
„Breite >“
(Width >)
„Breite <“
(Width <)
„Breite =“
(Width =)
positiv laufender Puls; die Breite wird von den steigenden zu den fallenden
Flanken definiert.
negativ laufender Puls; die Breite wird von den fallenden zu den steigenden
Flanken definiert.
Triggert auf Pulsbreite größer als die Referenz „Referenzzeit t“
(Time t).
Triggert auf Pulsbreite kleiner als die Referenz „Referenzzeit t“
(Time t).
Triggert auf Pulsbreite gleich der Referenz „Referenzzeit t“ (Time t),
wenn „Abweichung“ (Variation) Δt = 0 ist.
Ist „Abweichung“ (Variation) ≠ 0, wird bei dieser Einstellung auf Pulse
innerhalb des Bereichs t±Δt getriggert.
79Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 80
R&S®RTM3000
Trigger
Pulsbreitentrigger
„Breite ≠“
(Width ≠)
„Innerhalb“
(Inside)[, ]
„Außerhalb“
(Outside)
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:WIDTh:RANGe auf Seite 424
Referenzzeit t (Time t)
Gibt die Referenzzeit an, den Nennwert für Vergleichseinstellungen „Breite >“
(Width >), „Breite <“ (Width <), „Breite =“ (Width =) und „Breite ≠“ (Width ≠).
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:WIDTh:WIDTh auf Seite 424
Abweichung (Variation)
Gibt einen Bereich Δt zur Referenz „Referenzzeit t“ (Time t) an, wenn der Vergleich auf
„Breite =“ (Width =) oder „Breite ≠“ (Width ≠) eingestellt ist. Das Gerät triggert auf Pulse
innerhalb oder außerhalb des Bereichs t±Δt.
Triggert auf Pulse ungleich der Referenz „Referenzzeit t“ (Time t),
wenn „Abweichung“ (Variation) Δt = 0 ist.
Ist „Abweichung“ (Variation) ≠ 0, wird bei dieser Einstellung auf Pulse
außerhalb eines Bereichs von t ± Δt getriggert.
Triggert auf Pulse innerhalb oder außerhalb eines mit „Zeit t1“
(Time t1) und „Zeit t2“ (Time t2) angegebenen Bereichs.
Diese Methode ist eine alternative Einstellung zur Bereichsdefinition
mit „Referenzzeit t“ (Time t) und „Abweichung“ (Variation). Die Werte
sind voneinander abhängig. „Abweichung“ (Variation) und „Referenzzeit t“ (Time t) werden angepasst, wenn Sie t1 und t2 ändern, und
umgekehrt.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:WIDTh:DELTa auf Seite 424
Zeit t1 (Time t1), Zeit t2 (Time t2)
Legen Sie den unteren und oberen Zeitgrenzwert zur Definition des Zeitraums fest,
wenn „Breite =“ (Width =) oder „Breite ≠“ (Width ≠) für Vergleiche eingestellt ist. „Zeit t“
und „Abweichung“ werden entsprechend angepasst.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:WIDTh:RANGe auf Seite 424
TRIGger:A:WIDTh:DELTa auf Seite 424
Schwellwert (Threshold)
Schwelle des Triggerquellenkanals; dient als Triggerpegel für den Pulsbreitentrigger.
Siehe auch "Schwellwert (Threshold)"auf Seite 58 und "Schaltschwelle (Trigger Level),
Schwellwert (Threshold)"auf Seite 75.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>[:VALue] auf Seite 421
CHANnel<m>:THReshold auf Seite 405
Hysterese (Hysteresis)
Hysterese des Triggerquellenkanals (siehe "Hysterese (Hysteresis)"auf Seite 58).
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:THReshold:HYSTeresis auf Seite 406
80Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 81
R&S®RTM3000
5.7Video-Trigger
Trigger
Video-Trigger
Der Video- oder TV-Trigger wird zur Analyse analoger Basisbandvideosignale verwendet. Es kann auf Basisbandvideosignale von normal- und hochauflösenden Standards,
angeschlossen an einen analogen Kanaleingang oder an den externen Triggereingang, getriggert werden.
Das Gerät triggert auf die Synchronimpulse.
Wählen Sie zuerst den Standard und die Signalpolarität aus, entscheiden Sie dann, ob
auf Zeilen oder Halbbilder getriggert werden soll, und geben Sie die spezifischen Einstellungen ein.
„PAL“
„NTSC“
„SECAM“
„PAL-M“
„SDTV 576i“ (PAL und SECAM)
„HDTV 720p“
81Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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T
T
Trigger
Video-Trigger
●
„HDTV1080p“ (p für progressives Abtastverfahren)
●
„HDTV 1080i“ (i für Zeilensprungabtastung)
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:TV:STANdard auf Seite 425
Signal
Gibt die Polarität des Signals an. Es ist zu beachten, dass der Synchronimpuls die
gegensätzliche Polarität hat. Wenn die Videomodulation positiv ist, sind die Synchronimpulse negativ. Ist die Modulation negativ, sind die Synchronimpulse positiv. Die Triggerung erfolgt auf den Flanken der Synchronimpulse, weshalb eine falsche Polaritätseinstellung eine sporadische Triggerung durch die Videoinformation verursacht.
Bild 5-6: Positives Videosignal mit negativem Bi-Level-Synchronimpuls (SDTV, links) und negatives
Signal mit positivem Tri-Level-Synchronimpuls (HDTV, rechts)
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:TV:POLarity auf Seite 425
Modus (Mode)
Gibt eine der folgenden Triggerbedingungen an:
„Jedes Bild“
Das Oszilloskop triggert auf den Anfang aller Videosignalbilder.
(All Frames)
„Jedes unge-
rade Bild“
Das Oszilloskop triggert auf den Anfang von Videosignalbildern mit
einer ungeraden Bildnummer.
(Odd Frames)
„Jedes gerade
Bild“
Das Oszilloskop triggert auf den Anfang von Videosignalbildern mit
einer geraden Bildnummer.
(Even Frames)
„Alle Zeilen“
Das Oszilloskop triggert auf den Anfang aller Videosignalzeilen.
(All Lines)
„Zeilennum-
mer“ (Line
Aktiviert die Triggerung auf eine exakte Zeilennummer (siehe „Zeile“
(Line)).
Number)
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:TV:FIELd auf Seite 425
Zeile (Line)
Gibt eine exakte Zeilennummer an, wenn „Modus“ (Mode) auf „Zeilennummer“ (Line
Number) eingestellt ist. Das Oszilloskop triggert genau auf den Anfang der ausgewählten Zeile in jedem Halbbild.
82Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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5.8Mustertrigger
Trigger
Mustertrigger
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:TV:LINE auf Seite 426
Der Mustertrigger ist ein Logiktrigger. Er stellt beliebige logische Kombinationen der
Eingangskanäle bereit und unterstützt Sie bei der Prüfung der Digitallogik. Darüber
hinaus können Sie eine Zeitbegrenzung für das Muster festlegen. Es kann daher auch
auf Busmuster von parallelen Bussen getriggert werden.
Das Kanalmuster wird im Dialogfeld „Logik Editor“ konfiguriert.
Am unteren Rand des „Logik-Editors“ sehen Sie die aktuellen Schwellwerteinstellungen aller Kanäle. Dort können Sie die Kanäle direkt aktivieren und die Schwellwerte
ändern.
Die Schwellwerte von Analogkanälen werden auch im Menü „Kanal <n>“ (Channel <n>) > „Schwellwert“ (Threshold) eingestellt (siehe auch Kapitel 4.3.6, "Schwell-
werteinstellungen", auf Seite 58).
Die Schwellwerte von Logikkanälen werden auch im Dialog [Logic] > „Schwelle und
Zeit-Offset“ (Threshold and Deskew) eingestellt (siehe Kapitel 14.2, "Einstellungen des
Logikanalysators", auf Seite 365).
83Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Trigger
Mustertrigger
Logikeinstellungen
H | L | X, Auf alle anwenden (Set All)............................................................................84
Und | Oder (And | Or)....................................................................................................84
Hier wird das Muster durch Auswahl des Zustands „H“ (High), „L“ (Low) oder „X“ (Ignorieren) für jeden aktiven analogen und digitalen Kanal angegeben.
Die Wortlänge des Musters ist von der Anzahl verfügbarer analoger und digitaler
Kanäle abhängig.
Analoge Kanäle: 2 Bit für Zweikanal-Geräte, 4 Bit für Vierkanal-Geräte
Digital (16 Bit): Die Logikkanäle D0, D1,...,D15 sind nur mit MSO-Option R&S RTM-B1
verfügbar.
Das Muster kann daher 2, 4, 18 oder 20 Bits haben.
Mit „Auf alle anwenden“ (Set All) versetzen Sie alle Kanäle in denselben Zustand.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:PATTern:SOURce auf Seite 426
Und | Oder (And | Or)
Gibt die logische Kombination der Kanalzustände an.
„UND“
„ODER“
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:PATTern:FUNCtion auf Seite 427
Dauer (Duration)
Der Schalter hat zwei Wirkungen:
●
Er dient zur Auswahl des Modus für den Vergleich Wahr | Unwahr (True | False).
●
Er aktiviert oder deaktiviert die Zeitbegrenzung.
Wahr | Unwahr (True | False)
Gibt an, ob das Gerät auf Erfüllung der logischen Bedingung oder auf Verletzung triggert.
●
Ist Dauer (Duration) = Ein, triggert das Gerät, wenn für die logische Kombination
eine bestimmte Zeit lang „Ist Wahr“ (Is True) oder „Ist Unw.“ (Is False) zutrifft.
●
Ist Dauer (Duration) = Aus, triggert das Gerät, wenn die logische Kombination im
Signal gefunden wird („Wird Wahr“ (Goes True)) oder wenn sie verschwindet
(„Wird Unwahr“ (Goes False)).
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:PATTern:CONDition auf Seite 427
Alle definierten Zustände müssen wahr sein.
Mindestens einer der definierten Zustände muss wahr sein.
84Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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Trigger
Runt-Trigger
Zeitbegrenzung
Sie haben mehrere Möglichkeiten, eine Zeitbegrenzung für das Muster festzulegen. Es
ist ähnlich wie bei der Einstellung einer Pulsbreite (siehe Kapitel 5.6, "Pulsbreitentrig-
ger", auf Seite 77).
●
„Zeitüberschreitung“ (Timeout) und „Referenzzeit t“ (Time t)
Gibt eine Mindestzeit an, während der die Signale der Musterbedingung entsprechen.
●
„Breite >“ (Width >) oder „Breite <“ (Width <) und „Referenzzeit t“ (Time t)
Triggert, wenn sich die Musterbedingung vor oder nach der angegebenen Zeit
ändert.
●
„Breite =“ (Width =), „Zeit t1“ (Time t1) und „Abweichung“ (Variation)
Triggert, wenn die Musterbedingung für die Dauer von „Zeit t1“ (Time t1) ± „Abweichung“ (Variation) erfüllt wird.
●
„Breite ≠“ (Width ≠), „Zeit t1“ (Time t1) und „Abweichung“ (Variation)
Triggert, wenn die Musterbedingung für eine Dauer, die kürzer als „Zeit t1“
(Time t1) - „Abweichung“ (Variation) oder länger als „Zeit t1“ (Time t1) + „Abweichung“ (Variation) ist, erfüllt wird.
●
„Innerhalb“ (Inside), „Zeit t1“ (Time t1) und „Zeit t2“ (Time t2)
Triggert, wenn die Musterbedingung für eine Dauer zwischen „Zeit t1“ (Time t1)
und „Zeit t2“ (Time t2) erfüllt wird. Diese Einstellungen sind eine alternative Einstellung zur Definition mit „Breite =“ (Width =). Die Zeitwerte sind voneinander abhängig und werden entsprechend angepasst.
●
„Außerhalb“ (Outside), „Zeit t1“ (Time t1) und „Zeit t2“ (Time t2)
Triggert, wenn die Musterbedingung für eine Dauer, die kürzer als „Zeit t1“
(Time t1) oder länger als „Zeit t2“ (Time t2) ist, erfüllt wird. Diese Einstellungen sind
eine alternative Einstellung zur Definition mit „Breite ≠“ (Width ≠). Die Zeitwerte
sind voneinander abhängig und werden entsprechend angepasst.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:PATTern:MODE auf Seite 428
TRIGger:A:PATTern:WIDTh:RANGe auf Seite 428
TRIGger:A:PATTern:WIDTh[:WIDTh] auf Seite 428
TRIGger:A:PATTern:WIDTh:DELTa auf Seite 429
5.9Runt-Trigger
Ein Runt ist ein Puls unterhalb der normalen Amplitude. Die Amplitude kreuzt die erste
Schwelle zweimal nacheinander, ohne die zweite zu kreuzen. Dieser Trigger kann beispielsweise logische, digitale und analoge Signale erkennen, die unter einer angegebenen Schwellwertamplitude bleiben, weil sich E/A-Anschlüsse in einem undefinierten
Zustand befinden.
Gibt die Polarität eines Pulses an, also die Richtung der ersten Pulsflanke.
●
●
●
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:RUNT:POLarity auf Seite 430
Oberer Level (Upper Level)
Gibt die obere Spannungsschwelle für die Runt-Erkennung an. Ein negativer Runt
kreuzt den oberen Pegel zweimal, ohne den unteren Pegel zu kreuzen.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>:RUNT:UPPer auf Seite 429
Unterer Level (Lower Level)
Gibt die untere Spannungsschwelle für die Runt-Erkennung an. Ein positiver Runt
kreuzt den unteren Pegel zweimal, ohne den oberen Pegel zu kreuzen.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>:RUNT:LOWer auf Seite 429
positiv laufender Puls; die Breite wird von den steigenden zu den fallenden
Flanken definiert.
negativ laufender Puls; die Breite wird von den fallenden zu den steigenden
Flanken definiert.
sowohl positiv als auch negativ laufende Pulse.
Hysterese (Hysteresis)
Hysterese des Triggerquellenkanals (siehe "Hysterese (Hysteresis)"auf Seite 58).
86Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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5.10Anstiegszeit-Trigger
Trigger
Anstiegszeit-Trigger
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:THReshold:HYSTeresis auf Seite 406
Schwelle suchen
Das Gerät analysiert das Signal und legt den oberen und den unteren Triggerpegel
fest. Kann kein Pegel gefunden werden, bleiben die bestehenden Werte unverändert
und Sie können die Schwellwerte manuell festlegen.
Der Anstiegszeit-Trigger, auch als Anstiegsraten- oder Übergangstrigger bekannt, kann
schnell oder langsam steigende oder fallende Flanken selektiv erkennen. Er triggert
auf Flanken, wenn die Anstiegs- oder Abfallzeit vom niedrigeren zum höheren Spannungspegel (oder umgekehrt) kürzer oder länger als definiert ist oder innerhalb oder
außerhalb eines angegebenen Zeitbereichs liegt. Der Trigger findet Anstiegsraten, die
schneller als erwartet oder zulässig sind, um Überschwinger und andere störende
Effekte zu vermeiden. Er erkennt auch sehr langsame Flanken, die vom Zeitabstand in
Pulsfolgen abweichen.
Gibt die Flanke an, die zu analysierende Übergangszeit:
●
●
●
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:RISetime:SLOPe auf Seite 431
Vergleich (Comparison)
Gibt an, wie das Zeitlimit für die Anstiegsrate definiert wird. Die Zeitmessung beginnt,
wenn das Signal den ersten Triggerpegel kreuzt (den oberen oder unteren Pegel je
nach ausgewählter Flanke), und endet, wenn das Signal den zweiten Pegel kreuzt.
„Größer als“
„Kleiner als“
„Gleich“
Anstiegszeit-Trigger
Abfallzeit-Trigger
Anstiegszeit- und Abfallzeit-Trigger
Triggert auf Übergangszeiten, die länger als die angegebene
„Anstiegszeit“ (Rise Time) sind.
Triggert auf Übergangszeiten, die kürzer als die angegebene
„Anstiegszeit“ (Rise Time) sind.
Triggert auf Übergangszeiten innerhalb des Zeitbereichs Anstiegszeit
±
Abweichung.
„Ungleich“
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:RISetime:RANGe auf Seite 431
Anstiegszeit (Rise Time)
Gibt die Referenzanstiegszeit an, den Nennwert für Vergleiche.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:RISetime:TIME auf Seite 432
Abweichung (Variation)
Definiert einen Zeitbereich rund um den angegebenen „Anstiegszeit“ (Rise Time)-Wert.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:RUNT:DELTa auf Seite 429
Oberer Level (Upper Level)
Gibt die obere Spannungsschwelle an. Wenn das Signal diese Schwelle kreuzt, wird
die Anstiegsratenmessung je nach ausgewählter Polarität gestartet oder gestoppt.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>:RISetime:UPPer auf Seite 431
Triggert auf Übergangszeiten außerhalb des Zeitbereichs Anstiegszeit ± Abweichung.
88Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
5.11Timeout-Trigger
Trigger
Timeout-Trigger
Unterer Level (Lower Level)
Gibt die untere Spannungsschwelle an. Wenn das Signal diese Schwelle kreuzt, wird
die Anstiegsratenmessung je nach ausgewählter Flanke gestartet oder gestoppt.
Der Wert entspricht dem Schwellwert des Triggerkanals.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>:RISetime:LOWer auf Seite 430
Hysterese (Hysteresis)
Hysterese des Triggerquellenkanals (siehe "Hysterese (Hysteresis)"auf Seite 58).
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:THReshold:HYSTeresis auf Seite 406
Schwelle suchen
Siehe "Schwelle suchen"auf Seite 87.
Der Timeout-Trigger prüft, ob das Signal eine angegebene Zeit lang über oder unter
der Schwellenspannung bleibt. Das heißt, der Trigger tritt dann auf, wenn das Triggerquellensignal die Schwelle in der angegebenen Zeit nicht kreuzt.
Gibt den Bezug des Signalpegels zur Schwelle an:
Stays High
Der Signalpegel bleibt über dem Triggerpegel.
Trigger
Timeout-Trigger
Stays Low
Der Signalpegel bleibt unter dem Triggerpegel.
Stays High|Low
Der Signalpegel bleibt über oder unter dem Triggerpegel.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:TIMeout:RANGe auf Seite 432
Zeit (Time)
Gibt das Zeitlimit für das Timeout an, bei dem das Gerät triggert.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:TIMeout:TIME auf Seite 432
Schwellwert (Threshold)
Schwelle des Triggerquellenkanals; dient als Triggerpegel für den Timeout-Trigger.
Siehe auch "Schwellwert (Threshold)"auf Seite 58 und "Schaltschwelle (Trigger Level),
Schwellwert (Threshold)"auf Seite 75.
Fernsteuerbefehl:
TRIGger:A:LEVel<n>[:VALue] auf Seite 421
CHANnel<m>:THReshold auf Seite 405
Hysterese (Hysteresis)
Hysterese des Triggerquellenkanals (siehe "Hysterese (Hysteresis)"auf Seite 58).
Fernsteuerbefehl:
CHANnel<m>:THReshold:HYSTeresis auf Seite 406
90Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
5.12Trigger Out-Signal
Trigger
Trigger Out-Signal
Das R&S RTM3000 kann einen Puls am Anschluss Aux Out ausgeben, wenn das
Gerät triggert.
1. Zur Ausgabe eines Pulses bei einem Triggerereignis müssen Sie den Anschluss
Aux Out konfigurieren: Menü „Einstellungen“ (Setup) > „Aux Out“ > „Trigger Out“.
Siehe auch: "Aux Out"auf Seite 192.
2. Sie können die Pulsbreite und Polarität des Trigger Out-Pulses mit Fernsteuerbefehlen einstellen. Die Befehle werden in Kapitel 16.10.5, "Trigger Out",
auf Seite 542 beschrieben.
Der Zoom vergrößert einen Teil der Messkurve, um mehr Details anzuzeigen. Er wird
auf alle aktiven analogen und digitalen Kanäle und mathematischen Messkurven
angewendet. Die Messkurven werden mit einer kürzeren Zeitskala angezeigt, während
die vertikale Skala unverändert bleibt.
► Drücken Sie zum Aktivieren des Zooms die Taste [Zoom].
Wird der Zoom aktiviert, werden zwei Fenster angezeigt: das Originalmesskurvendiagramm oben und das Zoomfenster unten.
6.1.1Zoom verwenden
Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Anpassen des Zooms:
●
Durch Fingergesten auf dem Bildschirm
●
Mit den horizontalen [Scale]- und [Position]-Drehknöpfen
●
Geben Sie über das Menü exakte numerische Werte ein. Siehe Kapitel 6.1.2, "Zoo-
meinstellungen", auf Seite 94.
Alternativ: Tippen Sie auf die Zoomskala- oder Zoompositionsanzeige im Zoomfenster und geben Sie über das Nummernfeld einen Wert ein.
92Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Messkurvenanalyse
Zoom
Bild 6-1: Zoomanzeige: Zoom im unteren Fenster, normale Messkurve im oberen Fenster
1= Tippen, um Zoomeinstellungen zu aktivieren
2= Tippen, um normale Messkurveneinstellungen zu aktivieren
3 (blau) = Zoomskala und Breite des Zoombereichs
4 (rot) = Zoomposition
5= Abtastrate im Zoomfenster
6= Horizontale Skala und Position der normalen Messkurve
Zoom mit Gesten anpassen
1. Ziehen Sie einen Finger horizontal über das Zoomfenster, um die Zoomposition zu
ändern.
2. Indem Sie zwei Finger in horizontaler Richtung spreizen oder zusammenführen,
ändern Sie die Zoomskala und Breite des Zoombereichs.
Zoom mit den horizontalen Drehknöpfen anpassen
1. Tippen Sie in den Zoom, um den Fokus auf das Zoomfenster (unteres Fenster) zu
setzen.
2. Drehen Sie den horizontalen [Scale]-Knopf, um die Zoomskala und Breite des Zoombereichs zu ändern.
3. Drehen Sie den [Position]-Knopf, um die Zoomposition zu ändern.
93Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
Page 94
R&S®RTM3000
6.1.2Zoomeinstellungen
Messkurvenanalyse
Mathematik
4. Tippen Sie auf das obere Fenster, um den Fokus auf die normale Messkurve zu
setzen.
Jetzt gelten die Knöpfe für die normale Messkurve und Sie können Zeitskala und
horizontale Position der Messkurve anpassen.
Die Zoomeinstellungen werden im Menü „Horizontal“ aufgeführt.
1. Wenn der Zoom deaktiviert ist, drücken Sie die Taste [Zoom], um ihn zu aktivieren.
2. Drücken Sie die Taste [Horizontal].
Zoomskala (Zoom Scale)
Gibt die horizontale Skala für das Zoomfenster in Sekunden pro Skalenteil an. Die
Skalierung bestimmt die Breite des Zoombereichs (12 Skalenteile * Skalierung pro
Skalenteil), die Zeitbasis des Zoomfensters. Der Zoombereich wird im Originalmesskurvenfenster angezeigt.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:ZOOM:SCALe auf Seite 433
Zoomposition (Zoom Position)
Gibt den Abstand des Triggerzeitpunkts zum Referenzpunkt im Zoomfenster an. Der
Wert bestimmt die Position des Zoombereichs im oberen Fenster.
Fernsteuerbefehl:
TIMebase:ZOOM:TIME auf Seite 433
6.2Mathematik
Eine mathematische Messkurve ist eine berechnete Messkurve. Sie wird mithilfe mehrerer vordefinierter Operationen aus einem oder zwei Kanälen, einer Konstanten oder
94Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Messkurvenanalyse
Mathematik
einer anderen mathematischen Messkurve berechnet. Es sind bis zu fünf Gleichungen
definierbar. Die vollständige Konfiguration wird Formelsatz genannt und kann für eine
spätere Nutzung gespeichert werden.
Sie können Math-Messkurven auf dieselbe Weise wie Kanalmesskurven analysieren:
Zoom verwenden, automatische und Cursor-Messungen durchführen und als Referenzmesskurve speichern.
Kurzmenü
Die Kompaktanzeige der Math-Messkurve am unteren Rand des Bildschirms enthält
die Haupteinstellungen der Math-Messkurve: Quellen, Operation, Einheit und vertikale
Skala.Das Kurzmenü zeigt den Status aller Math-Messkurven an.
1
= Kurzmenü öffnen
2= Math-Messkurve anzeigen
3= Math-Messkurve für Skalierung und Positionierung auswählen
Menü = Menü „Mathematik“ (Mathematics) und „Formelsatz-Editor“ (Equation Set Editor) öffnen
Aus = Mathematik deaktivieren
6.2.1Math-Messkurven konfigurieren
1. Drücken Sie die Taste [Math].
Die Math-Messkurven werden mit den letzten Einstellungen aktiviert.
2. Drücken Sie erneut die Taste [Math].
Das Menü „Mathematik“ (Mathematics) und der „Formelsatz-Editor“ (Equation Set
Editor) werden angezeigt.
3. Konfigurieren Sie die Gleichungen für die Math-Messkurven im „Formelsatz-Editor“
(Equation Set Editor). Sie können bis zu fünf Gleichungen definieren. Die vollständige Konfiguration wird Formelsatz genannt und kann für eine spätere Nutzung
gespeichert werden.
a) Tippen Sie auf die Zeile der Math-Messkurve, die Sie konfigurieren möchten.
b) Legen Sie den „Zustand“ (State) der Messkurve fest, um sie zu aktivieren.
c) Wählen Sie die „Operation“ aus.
95Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
6.2.2Einstellungen Math-Messkurve
Messkurvenanalyse
Mathematik
d) Wählen Sie die „Quelle(n)“ (Source(s)) aus, die Operanden der mathemati-
schen Gleichung: 1 oder 2 analoge Kanäle, konstante Werte oder Math-Messkurven. Es sind nur Math-Messkurven mit niedrigerer Nummer verfügbar, z. B.
kann M2 eine Quelle für M3, M4 und M5 sein. Für M1 sind keine Math-Mess-
kurvenquellen verfügbar.
e) Wählen Sie die „Einheit“ (Unit) aus.
f)Optional: Fügen Sie eine Beschriftung zur Math-Messkurve hinzu. Die Beschrif-
tung wird am rechten Rand des Rasters angezeigt.
4. Schließen Sie den „Formelsatz-Editor“ (Equation Set Editor).
5. Passen Sie vertikale Skala und Position an:
a) Wählen Sie eine Math-Messkurve im Kurzmenü aus.
b) Verwenden Sie die Drehknöpfe im Vertical-Bereich an der Frontplatte. Siehe:
Kapitel 4.3.1, "VERTICAL-Bedienelemente", auf Seite 43.
Das Menü „Mathematik“ (Mathematics) enthält die allgemeinen Math-Einstellungen:
●
Ein-/Ausschalten der Mathematik
●
Speichern der konfigurierten Gleichungen in einer Formelsatzdatei
●
Laden eines zuvor gespeicherten Formelsatzes
Konfigurieren Sie im „Formelsatz-Editor“ (Equation Set Editor) bis zu fünf Math-Messkurven und machen Sie sie sichtbar. Jede Gleichung besteht aus einem oder zwei
Operanden und einem Operator. Ein Operand kann ein Eingangskanal, ein konstanter
Wert oder eine Math-Messkurve mit niedrigerer Nummer sein.
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R&S®RTM3000
Messkurvenanalyse
Mathematik
Bild 6-2: Menü Mathematik (Mathematics) und Formelsatz-Editor (Equation Set Editor)
Folgende Operationen sind verfügbar:
AdditionOp1 + Op2
Addiert die zwei Operanden.
SubtraktionOp1 - Op2
Subtrahiert den zweiten Operand vom ersten Operand.
MultiplikationOp1 * Op2
Multipliziert die zwei Operanden.
DivisionTeilt den ersten Operand durch den zweiten Operand.
Bei kleinen Amplituden des zweiten Operanden erhöht sich das
Ergebnis schnell. Wenn der zweite Operand null kreuzt, läge das
Ergebnis im Bereich +∞ bis -∞. In diesem Fall wird für die Berechnung statt 0V der Wert verwendet, der das niedrigstwertige Bit
(LSB) des zweiten Operanden darstellt. (Bei einem 8-Bit-Wert ist
dies beispielsweise 1/256.)
QuadratOp1 * Op1
Potenziert den Operand. Enthält der Operand negative Werte, die
begrenzt wurden, enthält das Ergebnis eine positive Begrenzung.
97Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Messkurvenanalyse
Mathematik
WurzelWurzel (Op1)
Berechnet die Wurzel des Operanden. Es ist zu beachten, dass
die Wurzel einer negativen Zahl undefiniert ist und das Ergebnis
begrenzt wird.
Betrag|Op1|
Berechnet den Betrag des Operanden. Alle negativen Werte werden in positive Werte invertiert. Die positiven Werte bleiben unverändert. Hat der Operand negative Werte, die begrenzt wurden,
enthält das Ergebnis eine positive Begrenzung.
Reziprok1V / Op1
Teilt 1V durch die Operandenwerte.
Bei kleinen Operandenamplituden erhöht sich das Ergebnis
schnell. Wenn der Operand null kreuzt, läge das Ergebnis im
Bereich +∞ bis -∞. In diesem Fall wird für die Berechnung statt 0V
der Wert verwendet, der das niedrigstwertige Bit (LSB) des Operanden darstellt. (Bei einem 8-Bit-Wert ist dies beispielsweise
1/256.)
InvertiertInvertiert alle Spannungswerte des Operanden, d. h., alle Werte
werden am Erdpotenzial gespiegelt. Auf diese Weise wird ein positives Spannungsoffset negativ. Wenn die Amplitude des Operanden begrenzt wird, ist die invertierte Begrenzung das Ergebnis.
dek. Logarith.log (Op1)
Berechnet den Logarithmus zur Basis 10 des Operanden. Es ist zu
beachten, dass der Logarithmus einer negativen Zahl undefiniert
ist und das Ergebnis begrenzt wird.
nat. Logarith.ln (Op1)
Berechnet den Logarithmus zur Basis e (Eulersche Zahl) des Operanden. Es ist zu beachten, dass der Logarithmus einer negativen
Zahl undefiniert ist und das Ergebnis begrenzt wird.
Ableitungf'(Op1)
Die Ableitung entspricht der Steigung der Tangente durch einen
Funktionspunkt und charakterisiert die Änderung des Operanden
in der Zeit. Je größer die Quantitätsänderung des Operanden in
der Zeit ist, desto größer ist das Ergebnis der Ableitung.
Die Berechnung wird mithilfe des Sekanten auf Basis des aktuellen berechneten Werts und eines Werts mit einem Abstand von
0,1 DIV angenähert. Aus diesem Grund hat die Zeitachse eine
endlich kleine Auflösung. Skalieren Sie deshalb das Eingangssignal, um eine geeignete Anzeige des gewünschten Bereichs zu
erhalten.
98Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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R&S®RTM3000
Messkurvenanalyse
Mathematik
IntegralBerechnet das bestimmte Integral des Operanden.
Die Berechnung wird in der Darstellung angezeigt. Die Integration
startet bei Punkt „a“ und fügt den Bereich unter der Messkurve
hinzu. Punkt „b“ gibt den aktuell berechneten Wert an. Am Ende
der positiven Halbwelle erreicht die Integralfunktion ihr Maximum.
Aufgrund des gleichpoligen Operanden, der in diesem Beispiel
verwendet wird, erreicht die Messkurve des Bereichs den Wert null
nach der negativen Halbwelle.
Messen Sie den Bereich mit einem „V-Marker“-Cursor, um ein
Extrakt der Messkurve zu erhalten.
Tiefpass
Hochpass
IIR (Op1,fg=Op2)
Berechnet eine tiefpassgefilterte Messkurve von „Operand 1“. Die
Grenzfrequenz fg wird mit konstantem „Operand 2“ festgelegt. Signalanteile mit höheren Frequenzen als der Grenzfrequenz werden
stark gedämpft.
IIR (Op1,fg=Op2)
Berechnet eine hochpassgefilterte Messkurve von „Operand 1“.
Die Grenzfrequenz fg wird mit konstantem „Operand 2“ festgelegt.
Signalanteile mit Frequenzen unter der Grenzfrequenz werden
stark gedämpft.
Fernsteuerbefehle:
●
CALCulate:MATH<m>:STATe auf Seite 434
●
CALCulate:MATH<m>[:EXPRession][:DEFine] auf Seite 434
●
CALCulate:MATH<m>:POSition auf Seite 435
●
CALCulate:MATH<m>:SCALe auf Seite 435
●
Messkurvenübertragung: siehe Kapitel 16.9.1.3, "Mathematische Messkurven",
auf Seite 515
●
History-Daten: siehe Kapitel 16.6.5.2, "History-Segmente anzeigen", auf Seite 458
und Kapitel 16.6.5.3, "Zeitmarken", auf Seite 461
6.2.3Formelsätze speichern und laden
Sie können bis zu fünf Formelsätze im internen Speicher des Geräts oder auf einem
USB-Stick speichern und später laden. Außerdem können Sie gespeicherte Formelsätze aus dem internen Speicher auf einen USB-Stick verschieben oder kopieren, und
umgekehrt (siehe Kapitel 9.6, "Export und Import", auf Seite 189).
Formelsatz speichern
1. Tippen Sie im Menü „Mathematik“ (Mathematics) auf „Speichern“ (Save).
2. Wählen Sie das „Ziel“ (Destination) (interner Speicher oder USB-Stick) und das
Verzeichnis aus.
Das Ziel /USB_FRONT ist nur aktiv, wenn ein USB-Stick an der vorderen USBSchnittstelle angeschlossen ist.
3. Geben Sie den Dateinamen ein.
4. Optional: Geben Sie einen Kommentar ein.
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R&S®RTM3000
6.3Referenzmesskurven
Messkurvenanalyse
Referenzmesskurven
5. Tippen Sie auf „Speichern“ (Save).
Zum Vergleichen von Messkurven und Analysieren von Differenzen zwischen den Kurven können Referenzmesskurven angezeigt werden.
Referenzmesskurven sind Messkurvendaten, die in internen Referenzspeichern enthalten sind. Es sind vier Referenzmesskurven verfügbar, die angezeigt werden können: R1 bis R4.
Die Anzeige einer Referenzmesskurve ist von der Anzeige der Quellenmesskurve
unabhängig; Sie können die vertikalen und auch die horizontalen Skalierungen und
Positionen ändern. Die aktuelle Skalierung ist in der Messkurven-Kompaktanzeige der
Referenzmesskurve angegeben.
Kurzmenü
Das Kurzmenü zeigt den Status aller Referenzmesskurven an.
1
= Referenzmesskurve auswählen
2 = Referenzmesskurve anzeigen
3 = Kompaktanzeige der Referenzmesskurve mit vertikaler und horizontaler Skalierung, Referenznummer
und Quellenmesskurve
Dateiformat
Messkurven können als Referenzmesskurven gespeichert werden. Das Dateiformat ist
TRF. Dateien können im internen Speicher oder auf einem externen USB-Stick gespeichert und von dort geladen werden.
TRF ist das spezifische Binärformat für Referenzmesskurven des R&S RTM3000. Es
enthält den Amplitudenwert jedes Abtastwerts, der auf dem Bildschirm angezeigt wird
(8 Bit oder 16 Bit lang). Für Peak-Detect-Messkurven werden zwei Werte pro Abtastwert gespeichert. Die Datei enthält auch Zeitinformationen (Zeit des ersten Abtastwerts
und das Abtastintervall) und aktuelle Geräteeinstellungen.
Die Daten können als Referenzmesskurve zur weiteren Nutzung auf dem Gerät geladen werden. Analysen der Daten außerhalb des R&S RTM3000 sind nicht vorgesehen.
100Bedienhandbuch 1335.9090.03 ─ 03
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