Pierenkemper PierenPlus basic Operating Manual

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PierenPlus basic
ElEktrostimulationsgErät
Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Inhalt
Funktionen des PierenPlus basic 3 Zweckbestimmung 3 Sicherheitshinweise zum Gebrauch des Gerätes 4 Bedienelemente 7 Die Wirkungsweise einer TENS-Therapie 8 Vorbereitung der Behandlung 8 Behandlung 9 Übersicht: Programme 11 Programmübersicht 16 Elektrodenanlage 18 Behandlungsbeispiele 19 Editier-Modus 25 Speichern und Abrufen der Betriebsparameter 26 Weitere Funktionen des PierenPlus basic 27 Pflege und Reinigung 28 Problembehebung 29 Klassifizierung 30 Neueinstellungen, Änderungen und Reparaturen 30 Gewährleistung 30 Garantie 30 Batterierücknahme und Entsorgung 30 Lieferumfang 31 Zubehör 31 Elektroden 32 Technische Daten 32 Erklärung der Bildzeichen 33
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Liebe Kundin, lieber Kunde!
Wir freuen uns, dass Sie sich zum Kauf eines PierenPlus basic entschlossen haben. Wir werden Sie mit Hilfe dieser Gebrauchsanweisung durch die Anwendung führen und geben Ihnen zahlreiche Hinweise zur Therapie – bitte lesen Sie daher vor der Benutzung des Gerätes diese Gebrauchsanweisung sorgfältig durch!
Achtung! Schmerzen können auf ernstzunehmende Störungen im Körper hin-
weisen und müssen vom Arzt untersucht werden. Auch wenn die Anwendung des PierenPlus basic guten Erfolg hat und zu einer deutlichen Schmerzlinderung führt, ist dies nicht mit einer Heilung der Schmerzursache gleichzusetzen.
Funktionen des PierenPlus basic
» 16 unterschiedliche Programme » Großes LCD-Display zur übersichtlichen Darstellung aller Funktionen und Para-
meter (aktuelles Programm, Therapiezeit, Intensität der beiden Kanäle, Frequenz und Impulsbreite)
» Automatische Abschaltung, wenn das PierenPlus basic nicht benutzt wird. » Einfaches Einstellen der Intensität über die Tastatur, ohne Gefahr die Intensität
versehentlich sehr stark zu verstellen
» Batteriekontrolle » Elektrodenerkennung » Sperren des aktuellen Programms » Erfassen und Auslesen verschiedener Betriebsparameter
Zweckbestimmung
TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) ist ein seit vielen Jahren bewährtes und nebenwirkungsarmes Verfahren in der Schmerztherapie. Das PierenPlus basic ist als TENS-Gerät speziell für die Heimanwendung entwickelt worden. Bei richtiger Anwendung kann es akute und chronische Schmerzen lindern und die Durchblu­tung der behandelten Bereiche verbessern. Das PierenPlus basic dient der transkuta­nen elektrischen Muskel- und Nervenstimulation am Menschen. Bitte verwenden Sie dieses Produkt für keine anderen Zwecke.
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Sicherheitshinweise zum Gebrauch des Gerätes
Bitte lesen Sie vor der Benutzung des Gerätes die Gebrauchsanweisung sorgfältig durch!
1 Das PierenPlus basic darf nur mit Originalzubehör benutzt werden. 2 Halten Sie Wasser oder andere Flüssigkeiten vom PierenPlus basic fern. 3 Benutzen Sie das PierenPlus basic nie, wenn es fehlerhaft arbeitet oder
beschädigt worden ist.
4 Die Reizstrombehandlung sollte nicht über oder durch den Kopf, direkt auf
den Augen, unter Abdeckung des Munds, auf der Vorderseite des Halses (ins­besondere Karotissinus) oder mit auf der Brust und dem oberen Rücken oder das Herz kreuzend angebrachten Elektroden angewendet werden.
5 Die Mindestgröße der Elektroden sollte 2cm² nicht unterschreiten. 6 Stromdichten über 2 mA/cm2 bei allen Elektrodenflächen können eine
erhöhrte Aufmerksamkeit des Bedieners erfordern.
7 Das Gerät darf jeweils nur an einen Patienten angeschlossen werden. 8 Das Gerät darf nicht während des Bedienens von Maschinen und während
Tätigkeiten, die eine erhöhte Aufmerksamkeit verlangen, angewendet wer­den. Dies gilt insbesondere im Straßenverkehr.
9 Das Gerät PierenPlus basic nicht fallen lassen, unsachgemäß handhaben,
Extremtemperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit aussetzen (nur anwenden bei Temperaturen zwischen 10°C - 40°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit unter 90 %).
10 Sorgfältige Aufsicht ist geboten, wenn das PierenPlus basic an oder in der
Nähe von Kindern angewendet wird.
11 Lagern Sie das Gerät PierenPlus basic in der Originalverpackung, um es vor
Beschädigung und Verunreinigung zu schützen.
ACHTUNG!
» Das PierenPlus basic sollte nicht bei gleichzeitigem Betrieb von hochfrequenten
Geräten, wie z. B. einem Mobiltelefon, verwendet werden, da es zur Wechselwir­kung zwischen dem elektromagnetischen Feld des Gerätes und dem PierenPlus basic kommen kann und somit zur verstärkten Stromabgabe.
» Gleichzeitiger Anschluss des Patienten an ein ME(medizinisch-elektronisch)-
Gerät für die Hochfrequenz-Chirurgie kann Verbrennungen unter den Elektro­denflächen des PierenPlus basic und eine Beschädigung des Reizstromgerätes zur Folge haben.
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» Betrieb in unmittelbarer Nähe (z. B. 1 m) eines ME-Gerätes für die Kurzwellen-
oder Mikrowellen-Therapie kann Schwankungen der Ausgangswerte des Pie­renPlus basic bewirken.
» Anbringen der Elektrodenflächen in der Nähe des Brustkorbs kann das Risiko
von Herzkammerflimmern erhöhen.
Gegenanzeigen
Wann darf ich das PierenPlus basic nicht anwenden oder nur nach Rückspra­che mit dem Arzt anwenden (Kontraindikationen)?
» Anwender/-innen mit elektronischen Implantaten wie z.B. Herzschrittmacher
oder Pumpen
» Anwender/-innen mit Herzrhythmusstörungen » Anwender/-innen mit Anfallsleiden » Anwender/-innen mit Hauterkrankungen im Anwendungs-bereich der Elekt-
roden
» Anwender/-innen mit malignen (bösartigen) Erkrankungen im Anwendungsbe-
reich
Gegenanzeigen TENS (niederfrequente Elektrostimulation) bei Schwangeren
Zusätzlich zu den allgemeinen Kontraindikationen der TENS gilt:
» Eine TENS-Anwendung in der Schwangerschaft soll grundsätzlich mit dem
behandelnden Arzt und der Hebamme unter Berücksichtigung des Nutzen und des Risikos abgestimmt werden
» Bei Patientinnen, die Fehl- oder Frühgeburten erfahren haben, soll TENS in der
Schwangerschaft nicht angewendet werden
» Bei Patientinnen mit Frühwehen soll TENS nicht angewendet werden » In den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft soll TENS allgemein nicht oder
nur nach sorgfältiger Risikoabwägung angewendet werden. Insbesondere eine Stimulation in Gebärmutternähe ist zu vermeiden
» Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat soll TENS nicht in der Nähe der Gebärmutter
angewendet werden. Dies betrit alle Elektrodenanlagen im Bauch-, Becken­und unteren Rückenbereich
» Während der Geburt ist TENS erlaubt
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
» Schmerzverstärkung: Bei zu starker und ausgedehnter Anwendung kann eine
Verstärkung der Schmerzen eintreten. Um eine Schmerzverstärkung zu vermei­den, sollte vor allem in den ersten Behandlungen mit eher schwacher Strom­stärke und nicht über 30 Minuten oder ggf. weniger behandelt werden.
» Hautunverträglichkeiten: Hautunverträglichkeiten können als Reaktion auf die
Elektroden, das Elektrodengel oder die Stromimpulse selbst auftreten. Im Falle von langanhaltenden Rötungen, Brennen, Jucken oder Hautbläschen unter den Elektroden bzw. in der Region der Elektrodenanlage im Anschluss an eine Stimu­lation, muss vor einer weiteren Stimulation eine Rücksprache mit dem Arzt erfol­gen. Eine leichte, nicht anhaltende Hautrötung im Anschluss an die Stimulation im Bereich der Elektroden ist normal, da die Durchblutung durch die Stimulation verbessert wird.
» Muskelschmerzen: Bei zu intensiver und ausgedehnter Muskelstimulation kön-
nen Muskelschmerzen im Sinne eines Muskelkaters auftreten. Um eine Schmerz­verstärkung zu vermeiden, sollte vor allem in den ersten Behandlungen mit einer kürzeren und nicht zu intensiven Stimulation gearbeitet werden.
» Muskelanspannungen: Während einer intensiven höherfrequenten Stimulation
(ab ca. 15 Hz) kann es zu anhaltenden Muskelanspannungen kommen. Bei Elek­trodenanlagen im Brustraum kann es dadurch zur Störung der Atemtätigkeit während der Stimulation kommen.
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Bedienelemente
Das PierenPlus basic wurde zur Stimulation von Nerven und Muskeln am Menschen konzipiert. Über die Tasten lassen sich alle Einstellungen vornehmen. In der Anzeige werden die unterschiedlichen Betriebsparameter dargestellt.
1 Anzeige
2 Menütasten
3 Modifikationstasten
4 Ein-/Aus-Taste
5 Batteriefach (Rückseite)
6 Ausgangsbuchsen
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Die Wirkungsweise einer TENS-Therapie
Bei der TENS-Therapie wird schwacher Strom über zwei oder vier Elektroden durch die Haut in das Gewebe geleitet. Damit lassen sich eektiv akute und chronische Schmerzen behandeln. Das Verfahren ist seit über 40 Jahren in der Medizin aner­kannt und bewährt. Man unterscheidet generell nieder- und hochfrequente Behandlungsprogramme. Ein niederfrequentes Programm ist beim PierenPlus basic z. B. das Programm 3 (2 Hz). Bei dieser Behandlung beruht die Schmerzlinderung hauptsächlich auf der Aus­schüttung schmerzstillender, körpereigener Substanzen. Die Anwendung ist vor allem zur Behandlung chronischer Schmerzen geeignet, da die ausgeschütteten Substanzen auch über die Dauer der Behandlung hinaus wir­ken können. Hochfrequente Programme (z. B. Programm 1 mit 100 Hz) eignen sich besonders gut zur Behandlung akuter Schmerzen. Ihre Wirkungsweise basiert in erster Linie darauf, dass die Schmerzübertragung in den Nerven durch den Reizstrom blockiert wird. Der schmerzende Bereich kann bei Bedarf mehrfach am Tag behandelt werden. Eine Anwendung sollte mindestens 30 Minuten betragen.
Vorbereitung der Behandlung
Batterie einlegen / Batteriewechsel
Vor der ersten Benutzung müssen Sie zunächst die Batterien einlegen. Sinkt die Spannung unterhalb 4,0 V, erscheint das Batterie-Symbol [ tauschen Sie die Batterien, benötigt werden vier 1,5 V Batterien (AAA, z. B. LR03).
] auf der Anzeige. Bitte
» Bei Batteriewechsel: Stellen Sie sicher, dass das PierenPlus basic ausgeschaltet ist. » Önen Sie den Batteriefachdeckel (auf der Rückseite unten), indem Sie ihn in
Pfeilrichtung verschieben.
» Entnehmen Sie die verbrauchten Batterien aus dem Batteriefach. » Legen Sie vier neue Batterien ins Batteriefach ein. Beachten Sie bitte den Auf-
druck im Batteriefach als Orientierungshilfe.
» Verschließen Sie das Gerät wieder mit dem Batteriefachdeckel.
Sie können statt Batterien auch wiederaufladbare Akkus verwenden. Beachten Sie zum Aufladen bitte die Gebrauchsanweisung des Ladegerätes. Mit dem PierenPlus basic können die Akkus nicht wieder aufgeladen werden. Wenn Sie das Gerät län­gere Zeit nicht benutzen, nehmen Sie bitte stets die Batterien heraus.
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Anschluss von Kabeln und Elektroden
Das PierenPlus basic verfügt über zwei Kanäle, die Sie unabhängig voneinander ein­stellen können. Wahlweise können Sie auch nur einen der beiden Kanäle nutzen.
» Schließen Sie zunächst pro Kanal jeweils eines der mitgelieferten Kabel an zwei
Elektroden an. Dabei ist es egal, an welche Elektrode Sie den roten bzw. weißen Stecker anschließen.
» Stecken Sie das andere Ende des Kabels in eine der beiden Ausgangsbuchsen am
oberen Ende des PierenPlus basic.
» Nun platzieren Sie die Elektroden auf Ihrer Haut. Im Kapitel „Behandlungsvor-
schläge“ finden Sie beispielhaft einige Zeichnungen, wo die Elektroden auf die Haut aufgebracht werden können. In der Regel werden die Elektroden direkt über dem schmerzenden Bereich oder in dessen unmittelbarer Umgebung angebracht.
Das PierenPlus basic erkennt automatisch, wenn die Elektroden nicht richtig auf der Haut aufgeklebt sind und lässt sich dann aus Sicherheitsgründen nicht auf eine hohe Intensität einstellen; es schaltet automatisch ab. Dennoch sollten Sie immer darauf achten, das Gerät erst einzuschalten, wenn Sie die Elektroden korrekt platziert haben.
Tipp! Säubern Sie die Hautstelle, auf der die Elektroden kleben sollen, von
Schweiß, Feuchtigkeit oder Verschmutzung und tragen Sie vor der Behandlung keine Salben oder Cremes auf.
» Wichtig: Kleben Sie die Elektroden nicht auf gereizte oder erkrankte Hautpar-
tien.
» Wichtig: Wenn Sie die Lage einer Elektrode verändern wollen, schalten Sie das
Gerät dazu kurz ab.
Behandlung
Wählen Sie zunächst aus, welche Behandlung Sie durchführen möchten. In der Übersicht ab Seite 21 in dieser Gebrauchsanweisung finden Sie häufig genutzte Pro­gramme und die dazu passenden Elektrodenanlagepunkte. Kleben Sie die Elektroden entsprechend der Abbildung auf. Lassen Sie sich dabei eventuell von einer zweiten Person helfen. Schalten Sie das PierenPlus basic mit der
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Ein-/Aus-Taste [•] ein. Es ertönt ein Signalton und das PierenPlus basic bendet sich
im „Bereit-Modus“. Wählen Sie anschließend am Gerät das gewünschte Programm aus. Drücken Sie dazu so oft die Taste [P], bis in der Anzeige links oben die richtige Programmnummer angezeigt wird (P-01 bis P-16).
Tipp! Jedes Mal, wenn Sie das Produkt einschalten, ist automatisch das zuletzt
verwendete Programm eingestellt – sogar, wenn Sie zwischendurch die Batterien gewechselt haben!
Mit den []- und []-Tasten starten Sie die Behandlung und stellen die Intensität ein. Das linke Tastenpaar steuert den Kanal 1, das rechte Tastenpaar den zweiten Kanal. Drücken Sie nun auf die []-Taste. Die Behandlung startet mit einer Intensität von 1 mA. Es ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich, beide Kanäle gleichzeitig zu verändern. Stellen Sie die Intensität mit den []- und []-Tasten so ein, dass Sie die Stimula­tion deutlich spüren. Je nachdem, wo die Elektroden aufgeklebt wurden, können die darunter liegenden Muskeln während der Behandlung mehr oder weniger stark zucken bzw. sich anspannen. Dies ist eine ganz normale Begleiterscheinung der Behandlung. Die Stimulation darf nicht schmerzhaft sein. Nötigenfalls verringern Sie die Intensität oder verändern Sie die Platzierung der Elektroden leicht. Je nach Lage der Elektroden kann die Stimulation bei gleich eingestellter Intensität auf Kanal 1 und 2 unterschiedlich stark empfunden werden. Darum können Sie, wenn Sie beide Kanäle gleichzeitig benutzen, die Intensität getrennt einstellen. Die Behandlungsdauer ist standardmäßig auf 30 Minuten eingestellt. Brechen Sie die Behandlung möglichst nicht vorher ab, da erst nach mindestens 20 Minuten Behandlungsdauer langfristig schmerzlindernde Eekte zustande kommen. Nach diesen 30 Minuten schaltet das PierenPlus basic die Intensität automatisch auf 0 zurück und geht in den Bereit-Modus. Sie können die Therapie bei Bedarf mehrmals am Tag je 30 Minuten lang durchführen, solange Sie sich dabei wohlfühlen und keine Hautreizungen o. ä. auftreten. Über die [
P ] Taste kann die Behandlung jederzeit gestoppt werden.
Tipp! Bei manchen Programmen stellt sich während der Behandlung ein gewisser
„Gewöhnungseekt“ ein. Das Stromgefühl lässt dabei spürbar nach. In diesem Fall können Sie einfach wäh­rend der Behandlung die Intensität steigern. Die Stimulation darf dabei aber nicht schmerzhaft werden.
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Übersicht: Programme
Programm 1
Die so genannte hochfrequente Stimulation mit 100 Hz (Hz = Impulse pro Sekunde) dient der schnellen Schmerzlinderung vor allem bei akuten, also noch nicht länger bestehenden Schmerzen. Die Anwendung kann mehrmals am Tag wiederholt werden. Während der Behand­lung, ebenso kurz danach, ist der schmerzlindernde Eekt am stärksten. Die Stimu­lation selbst sollte keine Schmerzen bereiten, auch nicht nach der Behandlung; ggf. muss die Stromstärke bzw. die Behandlungshäufigkeit reduziert werden oder auf Programm 2 gewechselt werden. Das Programm 1 kann auch als Behandlungsalternative zur niederfrequenten Stimu­lation mit 2 Hz (Programm 3) verwendet werden, falls diese nicht den gewünschten Erfolg bringt.
Geeignet z. B. für die Behandlung von
» Spannungskopfschmerzen » Schulterschmerzen » Schulter-Arm-Schmerzen » Schmerzen des Ellenbogens » Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Kreuzschmerzen, Ischiasschmerzen » Hüftschmerzen » Kniegelenksbeschwerden » Trigeminusneuralgie » Schmerzen nach einer Gürtelroseninfektion (Postzosterneuralgie)
Programm 2
Dieses Programm dient der Behandlung des akuten Schmerzes, ist aber durch die etwas verminderte Frequenz (80 Hz) sanfter als Programm 1 und bietet sich an, wenn die Stimulation mit diesem als zu intensiv empfunden wird.
Geeignet z. B. für die Behandlung von
» Spannungskopfschmerzen » Migräne » Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Kreuzschmerzen, Ischiasschmerzen » Hüftschmerzen » Kniegelenksbeschwerden
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Programm 3
Hier wird mit einer so genannten niederfrequenten Stimulation (2 Hz) behandelt, die sich vor allem zur Behandlung chronischer, also schon länger bestehender Schmerzen, eignet. Die Schmerzlinderung tritt etwas langsamer ein, hält aber länger an. Die Stromstärke muss so gewählt werden, dass durch die Stimulation sichtbare Muskelzuckungen ausgelöst werden. In der Regel ist hierfür im Vergleich zur hoch­frequenten Stimulation (Programm 1 oder 2) eine etwas höhere Stromstärke nötig. Diese Muskelzuckungen sind völlig ungefährlich und werden durch die Reizung der Nerven verursacht, die für die Muskelbewegung verantwortlich sind. In seltenen Fällen werden die Muskelzuckungen als unangenehm empfunden. Dann kann alternativ das Programm 6 verwendet werden. Das Programm 3 wird auch dann verwendet, wenn eine hochfrequente Stimulation (Programm 1 oder 2) nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Geeignet z. B. für die Behandlung von
» Schulterschmerzen » Hüftschmerzen und zur allgemeinen
Durchblutungsförderung.
Programm 4
Programm 4 bietet die hochfrequente Stimulation auf Kanal 1 und die niederfre­quente Stimulation auf Kanal 2. Damit können zwei verschiedene Schmerzareale mit unterschiedlichen Frequenzen gleichzeitig behandelt werden.
Programm 5
Hier wird in den ersten 10 Minuten mit 100 Hz hochfrequent stimuliert, in den fol­genden 20 Minuten niederfrequent mit 2 Hz. Eine wichtige Anwendung für schon länger bestehende chronische Schmerzen, die erneut verstärkt auftreten.
Geeignet z. B. für die Behandlung von
» Spannungskopfschmerzen » Schmerzen der Halswirbelsäule » Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Kreuzschmerzen, Ischiasschmerzen
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Programm 6
Diese Therapieform wurde 2001 von Prof. Han entwickelt. Sie ist besonders eektiv in der Schmerzbekämpfung, da sie die Vorteile der niedrig- und der hochfrequenten Stimulation optimal miteinander verbindet. Abwechselnd werden dabei je 3 Sekun­den lang Impulse mit 2 Hz und mit 100 Hz abgegeben. Dieses Programm ist für die meisten Schmerzen die ideale Stimulationsform. Es ist geeignet für die Behandlung von Schmerzen aller Art.
Programm 7
Dieses sogenannte „Burst-Programm“ wird dann verwendet, wenn die niederfre­quente Stimulation (Programm 3) mit den dazugehörigen Muskelzuckungen nicht vertragen wird. Auch bei der Burst-Stimulation sollten Muskelzuckungen entstehen, die sich aber etwas anders anfühlen.
Geeignet z. B. für die Behandlung von
» Spannungskopfschmerzen » Schmerzen der Halswirbelsäule » Schulterschmerzen » Schulter-Arm-Schmerzen » Schmerzen des Ellenbogens » Hüftschmerzen
Programm 8
Bei diesem Programm wird innerhalb von 15 Sekunden der Bereich von 2 bis 80 Hz und zurück durchlaufen. Der Eekt entspricht im Wesentlichen dem der Pro­gramme 1 und 2. Falls die schmerzlindernde Wirkung dieser Programme nachlässt, wie es bei längerer oder häufiger Anwendung der Fall sein kann, stellt das Pro­gramm 8 eine Behandlungsalternative dar.
Programm 9
Das Programm 9 dient der Muskelstimulation. Durch die elektrische Stimulation wird ein Muskel zur Anspannung gebracht. Diese „Muskelstimulation“ ist ein Behand­lungsverfahren, um Muskulatur und Beweglichkeit zu erhalten. Durch die auf den Muskel geklebten Elektroden geht der Strom durch die Haut hindurch und trit auf die Nerven, die den betreenden Muskel versorgen. Dieser löst eine Muskelanspan-
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
nung aus. Auf diese Weise kann der Muskel trainiert werden. Im Sport und in der Medizin nutzt man dieses Verfahren, um die Muskulatur zu erhalten und aufzu­bauen. Der Strom ist in der Regel deutlich zu spüren. Durch eine für Sie passende und genaue Einstellung des Gerätes ist er aber weder unangenehm noch schmerzhaft. Es ist ein zuerst eher ungewohntes Gefühl, wenn ein Muskel ohne eigenes Zutun arbeitet. Um den Muskel nicht vorschnell zu ermüden, wird in der Anstiegszeit die Strom­stärke automatisch langsam erhöht bis zur anfangs gewählten Einstellung. Während der Arbeitszeit wird der Muskel zur Anspannung gebracht, während der Pausenzeit nicht, damit sich der Muskel regenerieren kann. Dieser zeitliche Ablauf wird automatisch vom Gerät eingehalten. Zunächst werden die Elektroden angelegt, das Gerät eingeschaltet und dann die Stromstärke langsam hochreguliert, bis sich eine deutlich spürbare Muskelaktivität einstellt, ohne unan­genehm oder schmerzhaft zu sein. Anschließend schaltet das Gerät auf die oben beschriebene zeitliche Abfolge um. Prinzipiell können alle Muskeln, die relativ oberflächlich liegen, so trainiert werden. Sorgen Sie immer für einen sauberen und vollständigen Kontakt der Elektrode auf der Hautoberfläche, der auch unter den Muskelbewegungen erhalten bleiben muss. Die Elektroden dürfen sich nicht berühren. Ideal ist die Anlage, bei der mit minimal nötiger Stromstärke, eine möglichst komplette Muskelanspannung zustande kommt. Wenn die Elektroden nicht richtig angebracht werden, können Missempfindungen und eine eventuell unzureichende Muskelreaktion auftreten. Bei großen Muskeln kann die Verwendung beider Stimulationskanäle sinnvoll sein.
Die Stimulation wird in der Regel im Sitzen oder Liegen vorgenommen. Zu Anfang einer Muskelstimulationstherapie den Muskel nicht länger als 10-15 Minuten stimu­lieren, da es sonst zu einem Muskelkater kommen kann.
Bitte schützen Sie sich auch im Interesse einer guten Muskelarbeit vor Auskühlung!
Programm 10 und 11
Diese Programme dienen der Lockerung der Muskulatur. Sie erzeugen einen Mas­sage-Eekt.
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Programm 12
Geeignet z. B. für die Behandlung von muskulär bedingten und/oder tief liegenden Schmerzursachen. Die Impulse dringen tiefer in den Körper ein als die der anderen Programme.
Programm 13 bis 15
Die Programme 13 bis 15 bieten die Möglichkeit, Frequenz und Impulsdauer ganz individuell einzustellen (siehe Seite 29).
Programm 16
Das Programm 16 bietet ebenfalls die Möglichkeit, Frequenz und Impulsdauer indi­viduell einzustellen. Es handelt sich um ein monophasisches Programm und wird für Nerven-blockaden nach Jenkner eingesetzt.
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Programmübersicht
Prog. Bezeich-
nung
1
Gate Control 1
2
Gate Control 2
3
Nieder­frequenz
4
Gate Control + Nieder­frequenz
5
Anpassung Muskulär bedingte
6
HAN Ideal für fast alle
7
Burst Alternative zu Pro-
8
Modulation Alternative zu den
9
Muskel­training
Indikation Beschreibung Fre-
Akute nozizeptive Schmerzen, akute und chronische neuropathische Schmerzen
Alternative zu Pro­gramm 1
Chron. nozizeptive Schmerzen, Durchblu­tungsverbesserung, zur Kaada-Anlage
Kombinierbare hoch­und niederfrequente Stimulation über spezielle Anlage­punkte
Schmerzen
Schmerzindikationen
gramm 3 (angenehmer)
anderen Programmen bei Therapieresistenz
Atrophieprophylaxe Anstiegszeit 2 Sekun-
quenz
Beide Kanäle gleich 100 200 30
Beide Kanäle gleich 80 150 30
Beide Kanäle gleich 2 250 30
Kanal 1:100 Hz Kanal 2: 2 Hz
Erst 10 Minuten 100 Hz, dann 20 Minuten 2 Hz
3 Sekunden lang 100 Hz, dann 3 Sekunden lang 2 Hz
0,25 Sekunden lang 100 Hz, dann 0,25 Sekunden Pause (=> 2 Hz)
Automatischer Fre­quenzverlauf: 2 -> 80 -> 2 Hz in 15 Sekunden
den, Arbeitszeit 5 Sekunden, Abstiegs­zeit 1 Sekunde, Pau­senzeit 12 Sekunden; automatische Intensi­tätsanpassung
1002200 30
100/2 150/200 10/20
100/2 150/200 30
100 150 30
2-80 200-100 30
50 250 30
Impuls­breite/µs
Timer/ min
16
Prog. Bezeich-
nung
10
Gate Control dynamic 1
11
Gate Control dynamic 2
12
Tief-TENS Muskulär bedingte
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Modifizier­bare TENS­Stimulation
14
Modifizier­bare Muskel­stimulation
15
Modifizier­bare Muskel­lockerung
16
Mono­phasisches Programm
Indikation Beschreibung Fre-
Lockerung der Mus­kulatur
Lockerung der Mus­kulatur
Schmerzen, tiefgele­gene Schmerzursa­chen
Schmerztherapie (siehe Programm 1-3)
Muskulär bedingte Schmerzen, tiefgele­gene Schmerzursa­chen
Lockerung der Mus­kulatur
Nervenblockade nach Jenkner (Kann zu Hautrötungen führen)
Intensität in 1 Sekunde auf Maximum, dann in 1 Sekunde auf Null geregelt. Beide Kanäle im alternieren­den Betrieb.
Intensität in 0,25 Sekunden auf Maximum, dann in 0,25 Sekunden auf Null geregelt. Beide Kanäle im alternieren­den Betrieb.
Impulsblöcke mit 4 Impulsen, die einzel­nen Impulse haben einen Abstand von 200 µs
Modifizierbare Programme ab Serie C
Beide Kanäle gleich 1-120 75-300 10-90
Anstiegszeit 2 Sekun­den, Arbeitszeit 5 Sekunden, Abstiegs­zeit 1 Sekunde, Pau­senzeit 12 Sekunden; automatische Intensi­tätsanpassung
Intensität in 1 Sekunde auf Maximum, dann in 5 Sekunden auf Null geregelt. Beide Kanäle im alternieren­den Betrieb.
Programm ab Serie E
Beide Kanäle gleich 1-120 75-300 20
quenz
80 150 30
80 150 30
100 75 30
1-120 75-300 10-90
1-120 75-300 10-90
Impuls­breite/µs
Timer/ min
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Elektrodenanlage
P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7 P8
P9 P10 P11 P12 P13 P14 P15 P16
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Behandlungsbeispiele
Alle gezeigten und besprochenen Elektrodenanlagen sind nur als Beispiel und zur ersten Orientierung gedacht.
Die genaue Elektrodenanlage muss im Einzelfall ausgetestet werden.
Spannungskopfschmerzen Programm 1, 2, 5, 7
Spannungskopfschmerzen treten gerne beidsei­tig auf und werden häufig wie eine schmerzende Haube empfunden, die sich vom Nacken aus über den Kopf zieht. Hier empfiehlt es sich, die Elektro­den - wie in Abb. 1 gezeigt - auf die Halswirbelsäu­lenmuskulatur anzulegen, bevorzugt an Stellen, die auf Druck schmerzhaft reagieren. Vorbeugend kann eine regelmäßige Behandlung der Schulter­Nacken-Muskulatur hilfreich sein. Die Elektroden­anlage dazu ist in Abb. 2 dargestellt.
Abb. 1: Programm 1, 2, 7
Migräne Programm 2
Die Migräne ist eine meist halbseitig auftretende Kopfschmerzform, oft verbunden mit Übelkeit, Lichtempfindlichkeit u. ä. Häufig treten deutliche Schmerzpunkte z. B. im Augenbereich oder an der Schläfe auf. Bei der Stimulation wird die eine Elektrode unmittelbar auf die Schmerzstelle gelegt, im Augenbereich oberhalb der Augenbraue. Die 2. Elektrode kann auf einen zweiten Schmerzpunkt oder auf die gleichseitige Halswirbelsäulenmusku­latur geklebt werden (siehe Abb. 3).
Abb. 2: Programm 5, 7
Abb. 3: Programm 2
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Pierenkemper Gebrauchsanweisung - PierenPlus basic
Schmerzen der Halswirbelsäule Programm 5, 7
Schmerzen der Halswirbelsäule gehen häufig mit eingeschränkter Beweglichkeit des Kopfes und verspannter Muskulatur einher. Die Schmerzen strahlen meist in den Schulterbereich aus. Bei der Behandlung mit dem PierenPlus basic werden die Elektroden auf die Halswirbelsäulenmuskulatur geklebt (siehe Abb. 4).
Ist die gesamte Halswirbelsäule schmerzhaft oder strahlt der Schmerz in die beiden Schultern aus, so kann mit beiden Kanälen des PierenPlus basic gleichzeitig behandelt werden, wie in Abb. 4 und 5 dargestellt.
Schulterschmerzen Programm 1, 3, 7
Schulterschmerzen können vom Schultergelenk selbst ausgehen oder von den umgebenden Struk­turen. Zur Behandlung wird eine Elektrode ober­halb der vorderen, die andere oberhalb der hinte­ren Achselfalte aufgeklebt (siehe Abb. 6)
Kanal 1
Abb. 4: Programm 5, 7
Abb. 5: Programm 5, 7
Abb. 6: Programm 1, 3, 7
Kanal 2
Schulter-Arm Schmerzen Programm 1, 7
Falls die Schmerzen von der Schulter bis in den Arm ausstrahlen, so wird eine Elektrode auf den Haupt­schmerzpunkt der Schulter und die andere auf den schmerzhaftesten Punkt bzw. den Endpunkt der Schmerzausstrahlung im Bereich des Armes aufge­bracht (siehe Abb. 7).
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Abb. 7: Programm 1, 7
Schmerzen des Ellenbogens Programm 1, 7
Sie sind häufig Folge eines Überlastungssyndroms. Betrof­fen ist der äußere oder innere Ellenbogen.
Bei der Behandlung werden die Elektroden an das innere und äußere Ende der Ellenbogenfalte geklebt (siehe Abb.
8) oder, falls der Schmerz in den Unterarm ausstrahlt, eine Elektrode auf den Hauptschmerzpunkt des Ellenbogens und eine zweite in den ausstrahlenden Bereich des Unter­armes (siehe Abb. 9).
Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Kreuzschmerzen, Ischiasschmerzen Programm 1, 2, 5
Die Schmerzen der unteren Wirbelsäule beruhen häufig auf Verschleiß von Wirbelkörpern und Bandscheiben. Hierbei kann es zum Druck auf aus­tretende Nerven kommen und zu ausstrahlenden Schmerzen, z. B. in ein Bein. Bei der Behandlung werden die Elektroden beiderseits der Wirbelsäule in das Schmerzareal auf den häufig druckschmerz­haften und verspannten Muskelstrang geklebt (siehe Abb. 10). Handelt es sich um einen ausge­dehnten Schmerzbereich, so können auch beide Kanäle des PierenPlus basic verwendet werden (siehe Abb. 11).
Abb. 10: Programm 5
Abb. 11: Programm 1, 2, 5
Abb. 8: Programm 1, 7
Abb. 9: Programm 1, 7
Kanal 1
Kanal 2
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