Text und Abbildungen:
Dipl.-Ing.(FH) Lippmann und Dipl.-Ing. Zedler, Ludwigsburg
Gestaltung, ergänzender Text, Abbildungen:
Dipl.-Wirt.Ing.(FH) Kleinebenne, Bielefeld
Stand: 6.10.2009
Nachdruck, Übersetzung und Vervielfältigung, auch
auszugsweise, bedarf der schriftlichen Zustimmung der Autoren
Änderungen von technischen Details gegenüber Angaben
und Abbildungen der Betriebsanleitung sind vorbehalten
Einleitung 4
Vor der ersten Fahrt 5
Bestimmungsgemässer Gebrauch 5
Kurzcheck vor jeder Fahrt 6
Nach einem Sturz 7
Gesetzliche Anforderungen 8
Zur Handhabung von Schnellspannern 9
Anpassen des Fahrrades auf Fahrer / -in 10
Einstellen der richtigen Sitzhöhe 10
Einstellung der Lenkerhöhe 11
Konventionelle Vorbauten 11
Verstellbare Vorbauten 12
„Aheadset“-Vorbauten 12
Sitzlänge und Sattelneigung 13
Einstellen des Sattels 13
Einstellen der Lenkerposition 14
Benutzung, Wartung und Pflege14
Die Bremsanlage 14
Verschleiss 15
Funktionsweise der Bremse 15
Funktionskontrolle von Felgenbremsen 15
Nachstellen von V-Brakes 16
Trommel- bzw. Rollenbremsen 16
Hydraulische Felgen- und Scheibenbremsen 17
Rücktrittbremsen 19
Pedalsysteme 19
Die Schaltung 19
Kettenschaltungen 19
Funktionsweise und Bedienung 20
Kontrolle und Nachstellen 21
Kettenpflege 22
Kettenverschleiß 22
Kettenspannung 22
verstellbares Ausfallende 23
Nabenschaltungen 23
Funktionsweise und Bedienung 23
Nachstellen 23
Die Laufräder 23
Reifen, Schläuche... 24
Felgenrundlauf, Speichenspannung 25
Laufradbefestigung 26
Beheben einer Reifenpanne 26
Radausbau 26
Reifendemontage 27
Reifenmontage 28
Radeinbau 28
Lenkungslager bzw. Steuersatz 29
Kontrolle und Nachstellen 29
Federgabeln 30
Einstellung und Wartung 30
Vollfederung 31
Einstellung und Wartung 31
Feder-Sattelstütze 32
Einstellung 32
Kontrolle und Wartung 32
Lichtanlage 32
Funktionsweise 32
Defektsuche 33
Einstellen des vorderen Scheinwerfers 33
Wissenswertes rund ums Rad33
Gepäcktransport 33
Mitnahme von Kindern 34
Bekleidung und Zubehör rund ums Rad 35
Helm 35
Bekleidung 35
Regenschutz 36
Zubehör 36
Fahrradschlösser 36
Mit dem Rad im Straßenverkehr 37
Transport des Rades mit dem Auto 38
Allgemeine Pflegehinweise und Inspektionen 38
Waschen und pflegen des Rades 39
Aufbewahrung und Lagerung des Rades 39
Zulässiges Gesamtgewicht 40
Service- und Wartungszeitplan 40
Anzugsdrehmomente 42
Sachmangelhaftung und Garantie 42
Hinweise für Händler 43
Inspektionen 44
Fahrradpass 48
EinleitungVor der ersten Fahrt
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
in diesem Handbuch haben wir für Sie Hinweise zur
Bedienung Ihres Rades und eine Menge Wissenswertes rund um die Fahrradtechnik, die Wartung
und Pflege zusammengefasst.
Lesen Sie diese Broschüre bitte gründlich durch,
denn jedes Fahrrad hat Besonderheiten und spezielle Komponenten, über die Sie Bescheid wissen
sollten, bevor Sie das neue Rad benutzen. Beachten
Sie bitte auch die beiliegenden Detail-Anleitungen
der einzelnen Komponenten-Hersteller.
Folgenden Symbolen in diesem Handbuch sollten
Sie besondere Aufmerksamkeit schenken:
Gefahr: Dieses Symbol bedeutet eine
mögliche Gefahr für Ihr Leben und Ihre
Gesundheit, wenn entsprechenden
Handlungsaufforderungen nicht nachgekommen wird, bzw. wenn nicht entsprechende
Vorschrift-Maßnahmen getroffen werden.
Achtung: Dieses Symbol warnt Sie vor
Fehlverhalten, welches Sach- und Um-
!
weltschäden zur Folge hat.
Hinweis: dieses Symbol gibt Informatio-
nen über die Handhabung des Produkts
i
oder den jeweiligen Teil der Bedienungs-
anleitung, auf den besonders aufmerksam
gemacht werden soll.
Bitte beachten Sie unbedingt die oben geschilderten möglichen Konsequenzen. Sie werden in der
Anleitung nicht jedes Mal wiederholt, wenn die
entsprechenden Symbole auftauchen!
Zu Ihrer eigenen Sicherheit lesen Sie bitte zunächst
das Kapitel „Vor der ersten Fahrt“.
Außerdem sollten Sie vor jeder Fahrt die auf der
übernächsten Seite beschriebenen Funktionsprüfungen durchführen.
Fahren Sie nicht, wenn die Prüfung
nicht hundertprozentig bestanden
wurde!
Nehmen Sie unbedingt die beiliegenden Bedienungsanleitungen der Hersteller spezieller Komponenten zur Kenntnis. Sie ergänzen an den notwendigen Stellen das Ihnen hier vorliegende Handbuch!
Beachten Sie, dass die Erläuterungen und Tipps
aufgrund verschiedener Einflüsse, wie z.B. Modellwechsel, Erfahrungsschatz und handwerkliches Geschick des Durchführenden, oder das zum Einsatz
kommende Werkzeug, ergänzungsbedürftig sein
können und somit zusätzliches Spezial-Werkzeug
oder nicht beschriebene Maßnahmen erfordern.
Muten Sie sich im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit nicht zuviel zu. Fragen
!
Sie im Zweifelsfall Ihren FahrradFachhändler um Rat!
Fahren Sie nie ohne Helm und achten Sie darauf,
dass Sie immer radgerechte Bekleidung tragen.
Achten Sie auf korrekten Sitz des Helms und der
Helmriemen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihrem neuen
Fahrrad!
Vor der ersten Fahrt
Vor der ersten Fahrt mit Ihrem neuen Rad sollten
Sie die folgenden Punkte prüfen:
Sind Sie mit der Bremsanlage vertraut?
Prüfen Sie, ob Sie die Vorderradbremse mit demselben Handbremshebel (rechts oder links) bedienen
können, wie Sie es gewohnt sind. Ist dies nicht der
Fall, müssen Sie die neue Anordnung regelrecht
trainieren, da unbedachtes Betätigen der Vorderradbremse zum Sturz führen kann! Oder Sie lassen
die Bremshebel von Ihrem Fachhändler umbauen.
Moderne Bremsen haben unter Umständen eine
sehr viel stärkere Bremswirkung als Ihre bisherige
Bremse! Machen Sie zuerst einige Probebremsungen abseits des Straßenverkehrs! Näheres finden
Sie im Kapitel „Bremsen“.
Sind Sie mit der Schaltung vertraut?
Machen Sie sich ggf. auf einer unbelebten Fläche
mit der neuen Schaltung vertraut. Näheres finden
Sie im Kapitel „Schaltung“.
Sind Sattel und Lenker richtig eingestellt?
Der Sattel sollte so eingestellt sein, dass Sie das Pedal in unterster Stellung mit der Ferse gerade noch
erreichen können. Prüfen Sie, ob Sie den Boden
noch mit den Fußspitzen erreichen können, wenn
sie im Sattel sitzen. Der Fachhändler hilft Ihnen,
wenn Sie mit Ihrer Sitzposition unzufrieden sind.
Näheres finden Sie im Kapitel „Sitzposition“.
Ist die Federung richtig eingestellt?
Wenn Sie ein Fahrrad mit Federung erworben haben, sollten Sie vom Fachhändler die korrekte Einstellung vornehmen lassen. Unkorrekte Einstellung
der Federelemente kann zu mangelhafter Funktion
oder Schäden führen.
Auf jeden Fall verschlechtert sich das Fahrverhalten
und sie erreichen nicht die maximale Fahrsicherheit.
Näheres finden Sie in den Kapiteln Federgabel,
Federsattelstütze und Vollfederung, sowie in der
beiliegenden Gebrauchsanleitung des Gabel-Herstellers.
Belastung
Ihr Rad darf nicht stärker als mit seinem zulässigen
Gesamtgewicht belastet werden. Die Angabe für
Ihr Modell und Ihre Rahmenform entnehmen Sie
bitte der Tabelle „Zulässiges Gesamtgewicht“ im
Anhang.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Trecking- und Stadträder sind geeignet und ausgestattet für den Gebrauch im öffentlichen Straßenverkehr. Je nach Reifenbreite können sie auch auf
festen, fein geschotterten Wegen benutzt werden.
Für grobes Gelände sind sie nicht geeignet.
Cross-Räder sind für den Gebrauch abseits des
öffentlichen Straßenverkehrs konzipiert, wobei der
Einsatz in Wettbewerben nicht vorgesehen ist.
Rennräder sind für den Gebrauch auf glattem,
festen Untergrund gebaut.
Sollten diese Fahrräder im öffentlichen Straßenverkehr benutzt werden, müssen die hierfür vorgeschriebenen Einrichtungen vorhanden sein: z. B.
Dynamo-Stromversorgung, Scheinwerfer, Rückleuchte, Seiten- und Pedalreflektoren, Frontstrahler,
Rückstrahler und Glocke, jeweils in vorgeschriebener Bauart und Anbringung.
Bei Rennrädern unter 11 kg Gewicht können Dynamo, Scheinwerfer und Rücklicht durch zugelassene
Batterielichtanlagen, die immer mitgeführt werden
müssen, ersetzt werden.
Für jeden darüber hinausgehenden Gebrauch bzw.
die Nichteinhaltung der sicherheitstechnischen
Hinweise der Gebrauchsanweisung und für die
daraus resultierenden Schäden haften Hersteller
und Händler nicht.
Dies gilt insbesondere bei Überladung, nicht ordnungsgemäßer Beseitigung von Mängeln, so wie
bei Benutzung in Wettkämpfen.
Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört
auch die Einhaltung der vom Hersteller vorgeschriebenen Betriebs-, Wartungs- und InstandhaltungsBedingungen in der Gebrauchsanweisung, sowie
der Wartungs- und Benutzungs-Hinweise Ihres
Fachhändlers.
- 4 -- 5 -
Vor jeder Fahrt
Nach einem Sturz
Kurzcheck vor jeder Fahrt
Vor jeder Fahrt müssen Sie folgende Punkte
überprüfen:
1. Sind die Schnellspanner oder Verschraubungen
an Vorder- und Hinterrad, Sattelstütze und sonstigen Bauteilen korrekt geschlossen? Näheres im
Kapitel „Schnellspanner“.
Nicht ordnungsgemäß geschlossene
Schnellspanner können dazu führen,
dass sich Teile des Fahrrades lösen.
Schwere Stürze wären die Folge !
2. Sind die Reifen in gutem Zustand und haben
beide Reifen genügend Druck (Daumenprobe)?
Näheres im Kapitel „Bereifung“.
3. Lassen Sie beide Räder frei drehen, um den
Rundlauf zu prüfen. Beobachten Sie dazu den Spalt
zwischen Bremsbelag und Felge, bzw. bei Rädern
mit Scheibenbremsen zwischen Rahmen und Felge.
Mangelhafter Rundlauf kann auch auf seitlich
aufgeplatzte Reifen, gebrochene Achsen und
gerissene Speichen hinweisen. Näheres im Kapitel
„Laufräder“.
4. Machen Sie eine Bremsprobe im Stand, indem
Sie die Bremshebel mit Kraft zum Lenker ziehen.
Die Bremsbeläge müssen dabei die Felgenflanken
ganzflächig treffen. Sie dürfen die Reifen nicht
berühren. Der Hebel darf sich nicht zum Lenker
durchziehen lassen!
Näheres im Kapitel „Bremsen“.
5. Wenn Sie im Straßenverkehr fahren wollen,
müssen Sie das Rad gemäß den gesetzlichen
Regelungen des Landes ausrüsten. Fahren ohne
Licht und Reflektoren bei schlechter Sicht und bei
Dunkelheit ist sehr gefährlich. Sie werden von
anderen Verkehrsteilnehmern nicht gesehen. Wenn
Sie sich im Straßenverkehr bewegen, benötigen Sie
eine zulässige Lichtanlage.
Schalten Sie schon bei einbrechender Dunkelheit
das Licht an. Weiteres im Kapitel „Gesetzliche
Anforderungen zur Teilnahme am Straßenverkehr“.
6. Lassen Sie Ihr Fahrrad aus geringer Höhe auf den
Boden springen. Gehen Sie auftretenden Klappergeräuschen nach. Prüfen Sie gegebenenfalls Lager
und Schraubverbindungen.
7. Bei einem gefederten Rad machen Sie einen
Fahrwerks-Check: Stützen Sie sich auf das Rad und
prüfen Sie, ob die Federelemente wie gewohnt einund ausfedern.
8. Stellen Sie ggf. sicher, dass die Parkstütze vollständig eingeklappt ist, bevor Sie losfahren.
9. Vergessen Sie nicht, ein hochwertiges Schloss mit
auf die Fahrt zu nehmen. Nur wenn Sie Ihr Fahrrad
mit einem festen Gegenstand verbinden, beugen Sie
dem Diebstahl wirkungsvoll vor.
Fahren Sie nicht, wenn Ihr Fahrrad an
einem dieser Punkte fehlerhaft ist!
Suchen Sie im Zweifel Ihren Fachhändler auf! Ein fehlerhaftes Fahrrad
kann zu schweren Unfällen führen!
Nach einem Sturz
1. Prüfen Sie, ob die Laufräder noch fest in den
Ausfallenden geklemmt sind und ob die Felgen
mittig im Rahmen, respektive der Gabel stehen.
Versetzen Sie die Räder in Drehung und beobachten
Sie den Spalt zwischen den Bremsbelägen und den
Felgenflanken.
Verändert sich der Spalt
stark und können Sie
vor Ort nicht zentrieren,
müssen Sie die Bremsen
etwas öffnen, damit die
Felge ohne zu streifen
zwischen den Belägen
durchlaufen kann. Beachten Sie, dass die volle Bremswirkung nicht mehr
zur Verfügung steht.
Näheres im Kapitel „Bremsen“, „Laufräder“ und
„Radausbau“.
2. Kontrollieren Sie, ob Lenker und Vorbau nicht
verbogen oder angebrochen sind, und ob sie noch
gerade stehen. Prüfen Sie, ob der Vorbau fest in
der Gabel sitzt, indem Sie versuchen, den Lenker
gegenüber dem Vorderrad zu verdrehen. Stützen
Sie sich auch kurz auf die Bremsgriffe, um den
sicheren Halt des Lenkers im Auge des Vorbaus zu
checken. Näheres im Kapitel „Sitzposition“ und
„Lenkungslager“.
3. Schauen Sie, ob die Kette noch auf den Kettenblättern und den Ritzeln liegt. Wenn das Rad
auf die Schaltungsseite gestürzt ist, sollten Sie die
Schaltungsfunktion überprüfen.
Bitten Sie einen Helfer,
das Rad am Sattel hoch-
zuheben und schalten Sie
mit dem Schaltwerk vor-
sichtig die Gänge durch.
Besonders wenn die
Kette auf die größeren
Ritzel klettert, müssen
Sie darauf achten, wie
weit sich das Schaltwerk
den Speichen nähert.
- 6 -- 7 -
Ein verbogenes Schaltwerk oder ein verbogenes
Ausfallende können dazu führen, dass eine Kollision entsteht, die das Schaltwerk, das Hinterrad und
den Rahmen zerstören kann. Näheres im Kapitel
„Schaltung, Endanschläge einstellen“.
Überprüfen Sie die Umwerfer-Funktion, denn ein
verschobener Werfer kann dazu führen, dass die
Kette abgeworfen und das Rad dadurch antriebslos
wird.
4. Peilen Sie über den Sattel entlang des Ober-rohres oder zum Tretlagergehäuse, um sicherzustellen,
dass der Sattel nicht verdreht ist.
5. Heben Sie das Rad wenige Zentimeter an und
lassen Sie es auf den Boden springen. Entstehen
dabei Geräusche, sollten Sie nach losen Schraubenverbindungen fahnden.
6. Schauen Sie zum Abschluss noch einmal über das
ganze Fahrrad, um eventuell entstandene Verbiegungen, Verfärbungen oder Risse zu erkennen.
7. Peilen Sie bei voll gefederten Rädern von hinten
auf die Flucht des Federbeins. Die Befestigungspunkte sollten übereinander liegen.
Wenn Sie Zweifel an der Tauglichkeit Ihres Rades
haben, fahren Sie auf dem kürzesten Wege und
sehr vorsichtig zurück, vermeiden Sie starkes
Beschleunigen und Bremsen und gehen Sie nicht
in den Wiegetritt, oder Sie lassen sich mit dem
Kraftfahrzeug abholen.
Zuhause angekommen muss das Rad noch einmal
gründlich untersucht und die beschädigten Teile
repariert werden. Gehen Sie im Zweifelsfall zu
Ihrem Fachhändler.
Verbogene Teile, insbesondere solche
aus Aluminium, können nicht gerade
gebogen werden, denn es besteht
Bruchgefahr. Dies gilt insbesondere
für die Gabel, den Lenker, den Vorbau, die
Kurbeln, und die Pedale. Im Zweifel ist ein
Tausch dieser Teile immer die bessere Wahl,
denn Ihre Sicherheit geht vor.
Gesetzliche AnforderungenSchnellspanner
Gesetzliche Anforderungen an
die Technik für die Teilnahme
am Straßenverkehr
Egal für welchen Radtyp Sie sich entschieden
haben, wenn Sie mit Ihrem Fahrrad am öffentlichen
Straßenverkehr teilnehmen wollen, muss Ihr Rad
gemäß der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
(StVZO) ausgestattet sein! Die StVZO legt die
Brems- und Beleuchtungsanlage fest und schreibt
eine helltönende Glocke vor. Darüber hinaus ist
jeder Fahrradlenker verpflichtet, sein Rad in einem
verkehrssicheren und fahrtüchtigen Zustand zu
halten.
Für Radfahrer gelten bei der Teilnahme im Verkehr
grundsätzlich die selben Regeln wie für Kraftfahrzeuglenker. Machen Sie sich mit der Straßen-Verkehrs-Ordnung vertraut.
Bremsanlage
Ein Rad muss mindestens zwei unabhängig
voneinander funktionierende Bremsen aufweisen,
jeweils eine pro Vorder- und Hinterrad ist Pflicht.
Die Funktionsweise ist nicht verbindlich geregelt,
es werden Felgen- Trommel- und Scheibenbremsen
eingesetzt.
Lichtanlage
Alle lichttechnischen Einrichtungen am Fahrrad
müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen.
Erkennbar ist dies an einer Schlangenlinie mit dem
Buchstaben K und einer fünfstelligen Zahl. Nur
Beleuchtungseinrichtungen (auch Batterie- oder
Akkuleuchten) mit diesen Erkennungsmerkmalen
dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Der § 67 StVZO schreibt folgende Beleuchtungseinrichtungen vor:
Das Vorder- und das Rücklicht müssen von einer
gemeinsamen, fest installierten Energiequelle betrieben werden. Beide Leuchten müssen gleichzeitig
funktionieren.
Die Nennleistung und -spannung des Dynamos
muss mindestens drei Watt und mindestens sechs
Volt betragen.
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Das Rücklicht muss in einer Höhe von mind. 25 cm
über der Fahrbahnoberfläche angebracht werden.
Die Mitte des Lichtkegels des Vorderlichtes darf
höchstens 10 m vor dem Fahrrad auf die Fahrbahn
treffen.
Über diese Lichtquellen hinaus müssen an jedem
Fahrrad folgende Reflektoren fest montiert sein:
Vorne ein möglichst großflächiger weißer Strahler,
der mit dem Scheinwerfer kombiniert sein kann,
und hinten mindestens zwei rote Rückstrahler,
davon ein Großflächenrückstrahler mit Z-Markie-
rung. Die Rückleuchte
darf mit einem Strahler
kombiniert sein.
Je zwei seitliche gelbe
Reflektoren pro Laufrad,
die gesichert angebracht
sein müssen. Wahlwei-
se dürfen auch weiße
reflektierende Ringe über den gesamten Laufradumfang in den Speichen, an den Seitenwänden der
Bereifung oder an den Felgen verwendet werden.
Je zwei gelbe Pedalstrahler pro Pedal, die nach
vorne und hinten gerichtet sind.
Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltbare
Stand- bzw. Akku/Batteriebeleuchtung montiert
werden. Diese Beleuchtung muss ebenfalls mit den
Prüfzeichen versehen sein. Die alleinige Verwendung von Akku- oder Batterieleuchten ist nicht
zulässig.
Sonderregelung für leichte Fahrräder
Bei Rennrädern, deren Gewicht unter elf Kilogramm
liegt, ist die Verwendung einer Batteriebeleuchtung
auch ohne Dynamobeleuchtungsanlage erlaubt. Die
Beleuchtung muss bei diesen Sporträdern nur bei
Dunkelheit fest am Fahrrad angebracht sein. Jedoch
müssen die Lampen auch bei Trainingsfahrten bei
Tage immer mitgeführt werden, z.B. im Rucksack.
Keine Ausnahme gibt es bei den Strahlern: Alle
oben aufgelisteten Reflektoren müssen am Fahrrad
fest angebracht sein.
Zur Handhabung von
Schnellspannern
Trotz der einfachen Bedienungsweise von Schnellspannern passieren immer wieder Unfälle durch
falsche Handhabung. Der Schnellspanner besteht
im wesentlichen aus zwei Bedienelementen:
1. Dem Handhebel auf
einer Seite der Nabe:
Er wandelt die Schließbewegung über einen
Exzenter in die Klemmkraft um.
2. Der Klemmutter auf
der gegenüberliegenden
Seite der Nabe: mit ihr wird auf einer Gewindestange die Vorspannung eingestellt.
Vorgehensweise zur sicheren Befestigung eines
Bauteils:
Öffnen Sie den Schnellspanner. Jetzt sollte der
Schriftzug „Open“ lesbar sein. Bewegen Sie den
Hebel wieder in Richtung der Klemmposition;
erkennbar daran, dass auf dem Hebel von außen
„Close“ zu lesen ist.
Zu Beginn der Schließbe-
wegung bis ungefähr zur
Hälfte des Hebelweges,
muss sich der Hebel
sehr leicht, d.h. ohne
Klemmwirkung, bewe-
gen lassen. Während
der zweiten Hälfte des Weges muss die Hebelkraft
deutlich zunehmen. Zum Schluss lässt sich der
Hebel nur schwer bewegen.
Benutzen Sie den Daumenballen und ziehen
Sie zur Unterstützung
mit den Fingern an
einem festen Bauteil z.B.
der Gabel oder an der
Hinterbaustrebe, nicht
jedoch an einer Bremsscheibe oder Speiche.
In der Endstellung muss
der Hebel parallel zum Rad liegen, er darf also nicht
seitlich abstehen.
Der Hebel muss so am
Rahmen bzw. der Gabel
anliegen, dass er nicht
unbeabsichtigt geöffnet
werden kann.
Überprüfen Sie den Sitz,
indem Sie ver-suchen,
den geschlossenen Hebel
zu ver-drehen. Drücken
Sie auf das Ende des
Handhebels von der
Stirnseite her.
Wenn sich der Spannhebel im Kreis drehen lässt,
müssen Sie ihn wieder öffnen und die Vorspannung erhöhen. Drehen Sie dazu die Mutter auf
der Gegenseite im Uhrzeigersinn um eine halbe
Umdrehung. Wiederholen Sie den Schließvorgang
und überprüfen Sie den Sitz erneut. Lässt sich der
Spannhebel nicht mehr drehen, klemmt der Spanner das Laufrad richtig.
Heben Sie abschließend das Laufrad einige Zentimeter vom Boden und geben Sie ihm einen Klaps
von oben auf den Reifen. Ein sicher befestigtes
Rad bleibt in den Achsaufnahmen des Rahmens.
Zur Kontrolle des Sattels versuchen Sie, diesen zu
gegenüber dem Rahmen zu verdrehen.
Ungenügend geschlossene Schnellspanner können dazu führen, dass
sich Bauteile lösen.
Anpassen des Fahrrades
Anpassen des Fahrrades
Anpassen des Fahrrades an
Fahrer oder Fahrerin
Die Körpergröße ist entscheidend für die Wahl der
Rahmenhöhe ihres Fahrrades. Achten Sie insbesondere darauf, dass Sie genügend Freiheit im Schritt
haben, damit Sie sich nicht verletzen, wenn Sie
schnell absteigen müssen.
Mit der Wahl eines Fahrradtyps wird die Körperhaltung bereits grob festgelegt. Verschiedene Bauteile
an Ihrem Rad sind jedoch so konzipiert, dass sie in
einem gewissen Maß auf Ihre Körperproportionen
eingestellt werden können. Dazu gehören die Sattelstütze, der Lenkervorbau und die Bremsgriffe.
Zu allen, in folgenden beschriebenen
Arbeiten, gehört Erfahrung, geeignetes Werkzeug und handwerkliches
Geschick. Ziehen Sie die Verschraubungen grundsätzlich mit großer Sorgfalt an.
Erhöhen Sie die Schraubenkräfte schrittweise
und prüfen Sie dazwischen immer wieder den
festen Sitz des Bauteils. Benutzen Sie einen
Drehmomentschlüssel und überschreiten Sie
die maximalen Schraubenanzugsmomente
nicht!
Machen Sie nach jeder Montage unbedingt den
Kurz-Check „Vor jeder Fahrt“ und führen Sie eine
Probefahrt auf einer verkehrsfreien Fläche durch. So
können Sie gefahrlos alles noch einmal überprüfen.
Sollten Sie Bedenken haben, ist es besser, ausschließlich die Positionskontrolle durchzuführen.
Besprechen Sie ihre Änderungswünsche mit dem
Fachmann. Dieser kann Ihre Vorstellungen im Zuge
eines Werkstattaufenthaltes, z.B. der Erstinspektion, umsetzen.
Einstellen der richtigen Sitzhöhe
Beim Treten sollen die Ballen der großen Zehen
über der Mitte der Pedalachse stehen. Das Bein
darf in der untersten Stellung der Tretkurbel, der
weitesten Entfernung des Pedals vom Sattel, nicht
maximal durchgestreckt sein, sonst wird das Pedalieren unrund.
Überprüfen Sie die Sitzhöhe anhand der folgenden,
einfach durchzuführenden Methode. Voraussetzung
ist, dass Sie Schuhwerk mit einer flachen Sohle
tragen.
Setzen Sie sich auf den
Sattel und stellen Sie
die Ferse auf das Pedal,
das sich in der untersten
Position befindet. In
dieser Stellung muss das
Bein ganz durchgestreckt
sein. Achten Sie darauf,
dass die Hüfte gerade
bleibt.
Um die Sitzhöhe einzustellen, müssen Sie den
Sattelklemmbolzen oder den Schnellspanner (lesen
Sie vorher Kap. „Schnellspanner“) lösen.
Verwenden Sie für die
Sattelstützenschraube
geeignetes Werkzeug
und drehen Sie entgegen
dem Uhrzeigersinn.
Die gelöste Sattelstütze kann jetzt in der Höhe
verschoben werden.
Ziehen Sie die Sattelstütze nicht über die am Schaft
vorhandene Markierung hinaus. Die Mindesteinstecktiefe beträgt das 2,5-fache des Durchmessers,
d. h. bei einer Sattelstütze mit 30 mm Durchmesser
müssen mindestens 75 mm der Sattelstütze im Rahmen verbleiben. Bei Rahmen mit längerem, über
das Oberrohr hinausragendem Sitzrohr muss die
Sattelstütze mindestens bis unterhalb des Oberrohres bzw. der hinteren Sitzstreben hineingeschoben
werden! Das kann zu einer Mindesteinstecktiefe
von 10 Zentimetern und mehr führen.
Achten Sie darauf, dass der Teil der Sattelstütze,
der sich im Inneren des Sitzrohres befindet, immer
gut gefettet ist. Sollte Ihre Stütze im Sitzrohr nicht
leicht gleiten, fragen Sie Ihren Fachhändler um Rat.
Wenden Sie auf keinen Fall Gewalt an.
Richten Sie den Sattel wieder gerade aus, indem Sie
über die Sattelspitze auf das Tretlagergehäuse oder
entlang des Oberrohres peilen.
Klemmen Sie die Stütze wieder fest. Drehen Sie
dazu die Sattelstützenschraube im Uhrzeigersinn.
Eine ausreichende Klemmwirkung wird mit geringen Schraubkräften erreicht. Ist dies nicht der Fall,
ist möglicherweise die Sattelstütze zu dünn. Suchen
Sie Ihren Fachhändler auf!
Prüfen Sie den festen Sitz
der Stütze. Halten Sie
dazu den Sattel mit den
Händen vorn und hinten
fest und versuchen Sie
Ihn zu verdrehen.
Der Sattel darf sich nicht
verdrehen lassen!
Stimmt die Beinstreckung bei einer erneuten
Überprüfung? Machen Sie die Kontrolle, indem Sie
den Fuß samt Pedal in die tiefste Position bringen.
Wenn der Großzehenballen in der Mitte des Pedals
steht (ideale Tretposition), muss das Knie leicht
angewinkelt sein. Ist dies der Fall, haben Sie die
Sattelhöhe korrekt eingestellt.
Überprüfen Sie, ob Sie noch einen sicheren Stand
auf dem Boden erreichen können. Ist dies nicht der
Fall, sollten Sie zumindest anfangs den Sattel etwas
tiefer stellen.
Überprüfen Sie die Position bei Heranwachsenden regelmäßig alle zwei bis
i
drei Monate.
Fahren Sie nie, wenn die Stütze über
die Ende-, Maximum-, oder Stopmarkierung hinausgezogen wurde! Die
Stütze könnte brechen oder der Rahmen Schaden davon nehmen. Bei Rahmen mit
längerem, über das Oberrohr hinausragendem
Sitzrohr muss die Sattelstütze mindestens bis
unterhalb des Oberrohres bzw. der Sitzstreben
hineingeschoben werden!
Wenn Sie Sitzbeschwerden, z.B.
Taubheitsgefühl haben, kann dies am
i
Sattel liegen. Ihr Fachhändler hat sehr
viele verschiedene Sättel zur Auswahl
und berät Sie gerne.
Einstellung der Lenkerhöhe
Der Lenker ist bei konventionellen Vorbauten
begrenzt höhenverstellbar, indem der Vorbau
im Gabelschaft auf- und abgeschoben wird. Bei
verstellbaren Vorbauten kann die Höhe durch Lösen
und Anziehen von Schrauben eingestellt werden.
Beim gewindelosen System, dem sogenannten
Aheadset-System, ist der Vorbau Teil des Lenkungslagersystems. Hier gestaltet sich die Positionsfindung schwieriger, da der Vorbau demontiert und
neu angebaut werden muss.
Vorbauten gehören zu den tragenden
Teilen am Fahrrad. Veränderungen
können Ihre Sicherheit gefährden.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, hilft
Ihnen Ihr Fachhändler weiter.
Konventionelle Vorbauten
Öffnen Sie die Vorbauspindel um 2-3 Umdrehungen. Der Vorbau-Schaft müsste nun in der Gabel
drehbar sein. Ist dies nicht der Fall, muss die
Schraube durch einen leichten Schlag mit dem
Hammer gelöst werden. Bei Schrauben mit Sechskantkopf schlagen Sie direkt auf den Kopf.
Legen Sie ein Stück Holz dazwischen, oder verwenden Sie einen Gummihammer, damit die Schraube
nicht leidet und später
rostet. Bei Innensechskant-Schrauben müssen
Sie zuerst den Schlüssel
wieder in deren Kopf
stecken, da diese in
der Regel unzugänglich
versenkt sind.
Schlagen Sie gefühlvoll
mit dem Hammer auf das
Werkzeug.
- 10 -- 11 -
Anpassen des FahrradesAnpassen des Fahrrades
Versuchen Sie
niemals, die
Kopfmutter
des Steuerlagers zu öffnen,
wenn Sie den Vorbau
verstellen möchten. An diesen Muttern wird
das Lagerspiel verändert.
Die jetzt bewegliche Lenker-Vorbau-Einheit können
Sie nun auf- und abschieben. Ziehen Sie den Vorbau nicht über die am Schaft vorhandene Markierung hinaus. Die Mindesteinstecktiefe beträgt laut
DIN das 2,5-fache des Durchmessers. Eine größere
Einstecktiefe bedeutet in jedem Fall eine höhere
Sicherheit.
Richten Sie den Lenker
wieder so aus, dass er
bei Geradeausfahrt nicht
schief steht.
Ziehen Sie die Vorbauspindel wieder fest. Beachten Sie das maximale
Anzugsdrehmoment.
Überprüfen Sie den Sitz
des Vorbaus, indem Sie
das Vorderrad zwischen
die Beine nehmen und
versuchen, den Lenker samt Vorbau zu
verdrehen. Sollte sich
der Vorbau verdrehen,
müssen Sie die Schraubenanzugskraft erhöhen.
Sollte Ihnen der Lenker
immer noch zu hoch oder zu tief sein, hilft nur der
Austausch des Lenkervorbaus. Das Auswechseln ist
relativ aufwändig, da unter Umständen die gesamten Armaturen abgebaut werden müssen. Lassen
Sie sich in Ihrem Fachgeschäft über die verschiedenen Vorbautypen beraten.
Beachten Sie, dass Sie die Verschraubungen von Vorbau und Lenker korrekt anziehen. Die vorgeschriebenen
Werte finden Sie in der ggf. beiliegenden Bedienungsanleitung des Herstellers, auf
dem Vorbau selbst oder im Kap. „Drehmomente“. Andernfalls wäre es möglich, dass Lenker
oder Vorbau sich lösen oder brechen.
Fahren Sie nicht mit einem Rad, des-
sen Vorbau über die Markierung für
die maximale Auszugshöhe herausge-
zogen wurde! Kontrollieren Sie, bevor
Sie losfahren, alle Schrauben und machen Sie
eine Bremsprobe!
Verstellbare Vorbauten
Die Neigungsverstellung des vorderen Vorbaubereichs ist bei den Vorbauten auf verschiedene
Arten gelöst: Es gibt Modelle mit Schrauben, die
sich seitlich am Gelenk befinden, Schrauben auf der
Ober- oder auf der Unterseite und Versionen mit
zusätzlichen Sperrklinken bzw. Justageschrauben.
Verfahren Sie unbedingt nach der beiliegenden
Bedienungsanleitung des Herstellers.
Vorbauten für gewindelose Systeme, sogenanntes Aheadset*-System
Bei Rädern mit Aheadset-Lenkungslagersystem wird
mit Hilfe des Vorbaus die Lagervorspannung eingestellt. Wird der Vorbau verändert, muss das Lager
neu justiert werden (siehe hierzu Kap. „Lenkungslager“). Eine Höhenregulierung ist eingeschränkt
möglich durch Veränderung der Zwischenringe, den
sogenannten Spacern, oder durch Umdrehen des
Vorbaus bei sogenannten Flip-Flop-Modellen.
Zu den Details konsultieren Sie unbedingt die beiliegende Bedienungsanleitung des Herstellers.
Kontrollieren Sie anschließend den sicheren Sitz des
Lenkers im Vorbau, indem Sie versuchen, den Lenker
nach unten zu verdrehen. Kontrollieren Sie auch,
ob sich die Lenker-Vorbaukombination gegenüber
der Gabel verdrehen lässt. Nehmen Sie dazu das
Vorderrad zwischen die Knie und versuchen Sie,
den Lenker zu verdrehen.
Wenn sich die Teile bewegen lassen, müssen Sie
die Schrauben nochmals vorsichtig nachziehen und
abermals den Sitz kontrollieren. Überschreiten Sie
die maximalen Anzugsmomente nicht!
Das Entfernen von Zwischenringen ist
nur möglich, wenn der Gabelschaft
i
gekürzt wird. Dieser Vorgang ist
nicht mehr umkehrbar. Lassen Sie
diese Arbeit, die ein Fall für den Fachmann im
Fahrradgeschäft ist, erst durchführen, wenn
Sie sich mit der Position sicher sind.
Vorbauten haben sehr unterschiedli-
che Maße in der Länge, im Durchmes-
ser des Schaftes und der Lenkerboh-
rung. Eine falsche Auswahl kann zu
einer großen Gefahrenquelle werden: Lenker
und Vorbauten können brechen und so zu
einem Unfall führen.
Verwenden Sie keinen Vorbau aus Stahl mit
einem Lenker aus Aluminium, wenn diese
Kombination nicht ausdrücklich vom Hersteller
freigegeben ist.
Achten Sie darauf, dass das Vorbauauge (die
Lenkerklemmung) nicht scharfkantig ist. Ihr
Fachhändler berät Sie fachkundig.
Korrektur der Sitzlänge und Einstellen der
Sattelneigung
Der Abstand zwischen den Handgriffen des Lenkers
und dem Sattel hat Einfluss auf die Rückenneigung
und damit auf den Fahrkomfort und die Fahrdynamik. Über den Sattelstützenschlitten lässt sich diese
Entfernung in geringem Umfang verändern.
Durch Verschieben des Sattelgestells in der Sattelstütze wird jedoch auch der Tretvorgang beeinflusst, der Fahrer tritt mehr oder weniger weit von
hinten in die Pedale.
Wenn der Sattel nicht waagerecht eingestellt ist,
kann der Fahrer nicht entspannt pedalieren. Er
muss sich ständig am Lenker abstützen, um nicht
vom Sattel zu gleiten.
Verschieben und waagerecht Einstellen des
Sattels
Bei Patentsattelstützen hält eine zentrale Innensechskantschraube den Kopf, die sowohl die
Neigung als auch die vertikale Position des Sattels
fixiert. Einige Sattelstützen weisen zwei Schrauben
auf, sie lassen eine noch genauere Regulierung der
Winkelstellung zu.
Bei sogenannten Sattelkloben finden Sie meist zwei
Muttern, die auf einem gemeinsamen, durchgehenden Gewindebolzen sitzen.
Öffnen Sie eine oder
beide Schrauben am
Kopf der Sattelstütze.
Drehen Sie die Schraube
dazu höchstens 2 bis
3 Umdrehungen auf,
sonst kann der gesamte
Mechanismus auseinanderfallen.
Verschieben Sie den Sattel wunschgemäß vor oder
zurück. Oft ist hierzu ein kleiner Klaps auf den
Sattel notwendig.
Achten Sie darauf,
dass die Oberkante
des Sattels waagerecht
bleibt, während Sie die
Schraube wieder zudrehen. Das Rad sollte bei
diesen Einstellarbeiten
waagerecht stehen.
Prüfen Sie, ob der wieder
festgeschraubte Sattel
abkippt, indem Sie mit
den Händen abwechselnd die Spitze und das
Ende belasten.
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*Aheadset ist ein eingetragener Markenname der Fa.
Dia Compe, die das System entwickelt hat.
Anpassen des FahrradesBenutzung, Wartung und Pflege
Einstellen der Lenkerposition durch Verdrehen
des Lenkers
Öffnen Sie die Innensechskantschraube an der
Unter- bzw. der Vorderseite des Vorbaus. Verdre-
hen Sie den Lenker,
bis er die von Ihnen
gewünschte Stellung
erreicht hat. Achten Sie
darauf, dass der Lenker
vom Vorbau genau in der
Mitte geklemmt wird.
Ziehen Sie jetzt die Schraube wieder vorsichtig fest.
Versuchen Sie den Lenker gegenüber dem Vorbau
zu verdrehen.
Ziehen Sie gegebenenfalls die Verschraubung nochmals nach. Beachten Sie das maximal zulässige
Drehmoment.
Nachdem Sie den Lenker eingestellt haben, müssen
Sie die Brems- und Schaltgriffe justieren. Lösen Sie
die Innensechskantschrauben an den Griffbandagen. Verdrehen Sie den Griff auf dem Lenker. Setzen Sie sich auf den Sattel und legen Sie Ihre Finger
auf den Bremshebel.
Kontrollieren Sie, ob Ihre
Hand mit dem Unterarm
eine gerade Linie bildet.
Schrauben Sie die Griffe
wieder fest und machen
Sie eine Verdrehkon-
trolle!
Lenkerhörnchen bieten zusätzliche Griffmöglichkeiten. Sie werden in der Regel so eingestellt, dass die
Hände angenehm darauf liegen, wenn der Radler
im Stehen, im sogenannten Wiegetritt fährt. Die
„Bar Ends“, wie sie auch genannt werden, stehen
dann annähernd parallel zum Boden bzw. leicht
nach oben.
Öffnen Sie die Schrauben, die sich meist an der
Unterseite der Lenkerhörnchen befinden, ein bis
zwei Umdrehungen. Verdrehen Sie die Hörnchen
nach ihren Wünschen und achten Sie darauf, dass
beide Seiten im gleichen Winkel stehen.
Ziehen Sie die Schrauben mit dem benötigten
Anzugsmoment wieder fest. Kontrollieren Sie den
sicheren Halt, indem Sie die Hörnchen zu verdrehen
versuchen.
Beachten Sie, dass die Verschraubungen von Vorbau, Lenker, Hörnchen
und Bremsen mit vorgeschriebenen
Drehmomenten angezogen werden
müssen. Die entsprechenden Werte finden Sie
im Kap. „Drehmomente“.
Wichtige Hinweise zur Benutzung, Wartung und Pflege
Die Bremsanlage
Bremsen werden benötigt, um die Fahrtgeschwindigkeit an die Verkehrsgegebenheiten anzupassen.
Bei Bedarf müssen die Bremsen das Rad so schnell
wie möglich zum Stillstand bringen können.
Bei starkem Bremsen verlagert sich das Gewicht
von hinten nach vorn, das Hinterrad wird entlastet.
Bei einer Vollbremsung müssen Sie daher versuchen, Ihr Gewicht so weit wie möglich nach hinten
zu verlagern.
Betätigen Sie beide Bremsen gleichzeitig und
beachten Sie, dass die vordere Bremse durch die
Gewichtsverlagerung die weit größeren Kräfte
übertragen kann.
Auf nassen und glatten Straßen müs-
sen Sie vorsichtig bremsen, denn hier
rutschen die Reifen leicht weg. Setzen
Sie deshalb generell Ihre Fahrtge-
schwindigkeit herab.
Die Bremshebelzuordnung zu den
Bremskörpern, z. B. rechter Hebel
wirkt auf die Vorderbremse, kann
variieren. Machen Sie sich mit der
Anordnung bitte vertraut, oder bitten Sie
Ihren Fachhändler, die Bremsen nach Ihren
Wünschen umzubauen.
Machen Sie sich vorsichtig mit Ihren
Bremsen vertraut. Üben Sie Notbremsungen auf einer verkehrsfreien
Fläche, bis Sie Ihr Rad sicher unter
Kontrolle haben. Dies kann im Straßenverkehr
Unfälle verhindern.
Verschleiss
Die Bremsbeläge bei Felgen-, Trommel- und
Scheibenbremsen unterliegen funktionsbedingt
einem Verschleiß. Dieser ist von der Nutzung des
Fahrrades abhängig. Bei Fahrten in bergigem
Gelände oder bei sportlicher Nutzung des Fahrrades
kann der Austausch der Bremsbeläge in kürzeren
Abständen notwendig sein.
Kontrollieren Sie regelmäßig den Verschleißzustand
der Beläge und lassen Sie diese von einem Fachhändler austauschen. Insbesondere beim Auftreten
von kratzenden Geräuschen beim Bremsvorgang
sollten die Flächen der Beläge untersucht werden.
Durch das Zusammenwirken von Felgenbremse und
Felge ist nicht nur der Bremsbelag, sondern auch
die Felge einem funktionsbedingten Verschleiß ausgesetzt. Unterschreitet die Wandstärke der Flanke
einer Felge ein kritisches Maß, kann der Reifendruck die Felge zum Bersten bringen. Das Laufrad
kann blockieren oder der Schlauch kann platzen
- in beiden Fällen kann ein Sturz die Folge sein!
Aus diesem Grund sollte die Felge in regelmäßigen
Abständen, z.B. beim Aufpumpen des Reifens, auf
ihren Verschleißzustand überprüft werden.
Das Auftreten von feinen Rissen oder die Verformung der Felgenhörner bei Erhöhung des
Luftdrucks deuten auf erhöhten Verschleiß hin.
Dann, oder spätestens, wenn Sie den zweiten Satz
Bremsbeläge heruntergebremst haben, sollten Sie
Ihren Fachhändler aufsuchen und die Felgen-Wandstärke messen lassen.
Felgen mit Verschleiß-Indikatoren ermöglichen es
dem Fahrrad-Nutzer, den Verschleiß-Zustand der
Felge einfach festzustellen. Achten Sie deshalb
auf die Hinweise, die dieser Bedienungsanleitung
beiliegen oder auf der Felge selbst.
Die Schaltungs- und Bremszüge müssen regelmäßig
gewartet und eventuell ausgetauscht werden. Dies
kann insbesondere der Fall sein, wenn das Fahrrad
oft im Freien abgestellt wird und den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.
Funktionsweise der Bremse
Über Handhebel am Lenker oder den Rücktritt, so
nennt man das Zurückdrehen der Pedale, wird ein
Bremsbelag auf eine Bremsfläche gedrückt. Durch
die Reibung wird das Rad verzögert.
Wenn Wasser, Schmutz oder Öl an die Reibflächen
gelangt, wird die Verzögerung geringer.
Dies ist der Grund, warum eine Bremse bei Regen
etwas verzögert anspricht und schlechter abbremst.
Am stärksten sind davon Felgenbremsen betroffen.
Um wirkungsvoll verzögern zu können, müssen die
Bremsen gelegentlich überprüft und nachgestellt
werden.
Funktionskontrolle von Felgenbremsen
Überprüfen Sie, ob die Bremsbeläge genau auf die
Felgen ausgerichtet sind.
an der Bremsflanke der Felge
ausgerichtet
Die Bremsbeläge müssen genug Belagstärke
aufweisen. Erkennbar ist dies an den Rillen im
Bremsbelag. Sind diese
abgebremst, ist es Zeit
für den Austausch.
Verwenden Sie beim
Austausch nur gekennzeichnete und zur Felge
passende Bremsbeläge.
Ihr Fachhändler berät Sie
gerne.
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