
ONS TAGE
Tes t: Omnitronic CM X-2000
Te s t: Omnitronic CMX-2000
Der CMX- ist ein wahres Schlachtschi unter den DJ-Mixern. Ist sein Sound genauso voluminös und beeindruckend
wie der Funktionsumfang?
von Henning Schonvogel
Eckdaten:
• DJ-Mixer und Controller
• zwei Stereokanäle
• Line- und Phono-Eingänge
• Dreiband-EQs
• Hoch-/Tiefpass-Filter
• Fader mit variab ler Charak-
teristik
• austauschbarer Crossfader
• zwei Aux-Eingänge
• Mikrofoneingang
• Master-, Booth- & Kopörer
ausgänge
• integrier tes Audiointerface
(16 Bit / 48 kHz)
• MIDI-Funktionen für
vier Deck s
• Browser und Video-Optionen
• inkl . Virtual DJ 7 LE und
One DJ Star t
CM X-
Hersteller: Omnitronic
Web: ww w.steinigke.de
Bezug: Fachhandel
Preis: 469 Euro
solider Auau
gute Eingangsauswahl
integriertes Audioin-
terface
detaillierter Sound
gute EQs & Filter
exible Fader
reichhaltige MIDI-
Funktionen
Verarbeitung:
Technik:
Preisleistung:
Bewertung:
Alternativen
American Audio 14 MXR
339 Euro
www.americandj.eu
Behringer DDM4000
497 Euro
www.behringer.com
NI Traktor Kontrol Z2
779 Euro
www.nativeinstruments.de
-
ardware-Mixer, USB-Audiointerface, MIDI-Controller und DVS-
H
Modul. Der CMX-2000 von Omnitronic scheint Funktionen vieler Geräte in
sich zu vereinen. Trotzdem sind die Maße
seines Metallgehäuses nicht größer als
die herkömmlicher Club-Mischer, lediglich die üppige Auswahl an Bedienelementen deutet auf das fulminante Featureangebot hin. Preislich zeigt sich der Bolide
mit 469 Euro bescheiden. Eine eierlegende
Wollmilchsau?
Äußerlichkeiten
Nach dem Auspacken dürfte zuerst die
solide Verarbeitung des CMX-2000 auallen. Taster, Fader, Potis und sogar die Endlos-Encoder mit Druckfunktion wirken stabil. Keine Selbstverständlichkeit für ein
Budget-Gerät. Lediglich zwei Schalter an
der Front hätten etwas größer und auälliger sein können, sie sind in dunkler Clubumgebung leider nur schwer zu erkennen.
Zugang
Die Mixer-Sektion des CMX-2000 bietet
zwei Kanäle. Beide verfügen über jeweils
zwei Cinch-Paare zur Einspeisung von Lineoder Phono-Signalen. Die Auswahl der
gewünschten Klangquellen erfolgt durch
Schalter, neben den genannten Wegen bieten sie die Optionen USB und DVS. Im ersten dieser Modi bezieht der Mixer Audiomaterial über USB von einem Computer.
Das integrierte Audiointerface kann zwei
Stereospuren verwalten, so dass sich
Der CMX-2000 ist e ine komplexe
Schaltzentrale für DJ- Kanzeln. Der
große Funktionsumfang bereite t
Freude und li egt qualitativ um Kla ssen
höher, als der Preis vermuten lässt.
beide Mix-Kanäle unabhängig voneinander beschicken lassen. DVS arbeitet ähnlich, hier werden zusätzlich die Eingänge
des CMX-2000 in Richtung des Rechners
geführt. Durch diese Ergänzung werden
Sampling und die Verwendung von Timecode-Vinyl möglich. Die maximale Auösung des Audiointerface liegt bei 16 Bit
und 48 kHz, A/D- und D/A-Wandlung beanspruchten im Test eine Roundtrip-Latenz
von schlanken 5,4 Millisekunden.
Hardware
Der auf die Eingänge folgende Signaluss
ist typisch für ein DJ-Mischpult. Zuerst
werden Gain-Stufen durchlaufen, die eingehendes Audiomaterial im Pegel anpassen. Anschließend stehen Dreiband-EQs
in den Kanälen. Höhen, Mitten und Tiefen
können um bis zu neun Dezibel angehoben
oder um maximal 70 Dezibel abgesenkt
werden, die Mittenfrequenzen liegen bei
70 Hz, 1 kHz und 13 kHz. Subjektiv wirken
die Bänder nicht ganz so penibel aufeinander abgestimmt, wie von teureren Modellen gewohnt. Dennoch sind sowohl kleine
Anpassungen als auch deftige Einschnitte
in Musikstücke kein Problem.
Auf die EQs folgen kombinierte Hochund Tiefpasslter, ihr Klangcharakter ist
vergleichsweise scharf und packt ordentlich zu. Alsdann läuft das Routing in Richtung des Cue-Wegs sowie Lautstärkeund Crossfader. Die Schieberegler lassen
sich allesamt in ihrer Regelkurve einstellen und invertieren. Der Crossfader kann
zudem aus dem Signaluss entfernt und
bei Verschleiß ausgetauscht werden. Siebenstellige LED-Ketten stellen Kanal- und
Summenpegel optisch dar. Als Ausgänge
besitzt der CMX-2000 Booth- und Master-Buchsen im Cinch-Format. Letztere
sind zusätzlich als XLR-Varianten ausgeführt worden. Für den schon angespro-
chenen Cue-Weg gibt es Kopörerausgänge in Mini- und Studioklinkentechnik.
Die Summe lässt sich auf Wunsch zumischen. Alle Ausgänge verfügen über dedizierte Pegel-Potentiometer.
Sprachrohr
Neben den bisher besprochenen Hauptkanälen bringt der CMX-2000 noch einen
dritten Eingangsweg mit. Er dient dem
Anschluss eines Zuspielers oder Mikrofons, als Anschlüsse sind eine XLR-Klinken-Kombi-Buchse, ein Cinch-Paar und
ein Miniklinken-Port vorhanden. An Bedienelementen gibt es hier Lautstärke- und
Tone-Regler sowie einen Schalter für normales oder Talkover-Verhalten. Der Klang
des Mikrofon-Vorverstärkers ist sauber,
wirkt allerdings etwas verwaschen.
Kontrollfreak
Die MIDI-Fähigkeiten des CMX-2000 stehen einem spezialisierten Controller kaum
nach. Lediglich auf Jogwheels beziehungsweise Ribbon-Controller für Scratching
muss man verzichten, ansonsten erweist
sich das Gerät als überaus umfangreich
ausgestattet. Vier virtuelle Decks sind
steuerbar, es gibt Bedienelemente für
Pitch-, Transport-, Loop- und BrowserFunktionen, Hot-Cues, Samples, Eekte
und mehr. Sogar an die Video-Features
einiger DJ-Programme wurde gedacht.
Die Komponenten des Mixers lassen sich
ebenfalls für den Versand von MIDI-Daten
nutzen, die meisten analogen Funktionen
werden hierbei abgestellt. Zudem änder t
sich im Steuermodus auch das Routing
des Audiointerface. Ein Stereo-Ausgang ist
dann für die Summe zuständig, der andere
für den Kopörerweg.
Fazit
Klanglich besticht der CMX-2000 durch
Detailreichtum und niedriges Grundrauschen. Der Sound der Bearbeitungsstufen reicht natürlich nicht an EQs und Filter der Oberklasse heran, ist aber deutlich
besser, als der Preis vermuten lässt. In Verbindung mit den reichhaltigen MIDI-Funktionen, Routing-Optionen und der soliden
Verarbeitung ergibt sich somit ein durchweg positives Bild.
beat |