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Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Alle Texte, Abbildungen und Symbole sind Eigentum der nimax GmbH.
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Das Omegon® Deluxe Justierokular
1. Zugschraube 2. Auszug
3. Justierokular 4. Justierschraube
1. Der untere Rand vom Justierokular;
2. Die gegenüberliegende Innenwand vom Tubus – hier weiß,
weil das Papier darin liegt;
3. Der Außenrand vom Fangspiegel oder von der
Fangspiegelfassung (je nachdem, ob die Fassung um den
Rand des Fangspiegels greift);
4. Im Fangspiegel reflektiert: Der Außenrand vom
Hauptspiegel. Hier „guckt“ das Teleskop gegen eine weiße
Wand, daher ist der Reflex des Hauptspiegels weiß;
5. Im Hauptspiegel reflektiert: Schatten vom Fangspiegel und
der Streben.
Bild 1. Fangspiegel mit Okularauszug.
Bild 2. Komplett dejustiertes Newton.
Bild 3. Fangspiegel in richtiger Position.
Herzlichen Glückwunsch zum Kauf Ihres Omegon Deluxe Justierokulares! Mit diesem Justierokular können Sie Ihr Newton
Teleskop perfekt kollimieren. Zur Justage eines Refraktors ist es ebenfalls geeignet. SC Teleskope oder andere Cassegrains mit
durchbohrtem Hauptspiegel können damit nicht justiert werden – solche Geräte justiert man am besten nachts am Stern.
Mit dem Deluxe Justierokular können Sie die beiden Spiegel Ihres Newton Teleskops justieren, aber nicht den Okularauszug.
Bei einem visuell genutzten Newton reicht es aus, die werksseitige Einstellung vom Okularauszug zu übernehmen, man
braucht nichts daran zu machen. Nur wenn Sie auf hohem Niveau fotografieren möchten, sollten Sie die Justage vom Auszug
mit einem zusätzlichen Werkzeug prüfen. Justieren Sie beim Newton Teleskop immer zuerst den Fangspiegel, dann den
Hauptspiegel.
1. Fangspiegel.
1.1. Vorbereitung. Um den Fangspiegel bequem
justieren zu können, legen Sie ein weißes Blatt Papier in
den Tubus gegenüber vom Hauptspiegel. So können Sie
den Außenrand vom Fangspiegel viel besser sehen als
gegen die schwarze Innenwand vom Tubus (Bild 1). An
der Vorderseite der Fangspiegelfassung sehen Sie in der
Mitte eine größere Kreuzschraube. Das ist eine
Zugschraube, die den Fangspiegel festhält. Drumherum
befinden sich drei kleinere Schrauben. Das sind die
Justierschrauben (hier Druckschrauben), die man später
zur Justage des Fangspiegels nutzt. Das können bei
Ihrem Newton auch Innensechskantschrauben sein, das
Prinzip ist aber immer das gleiche. Dann stecken Sie das
Justierokular bis zum Anschlag in den 1,25“ Anschluss
vom Okularauszug.
dass er zentrisch unter dem Justierokular steht. Das erkennt man daran, dass der weiße U-förmige Bereich der
gegenüberliegenden Tubuswand rundherum gleich breit ist. Das ist im Bild 3 durch die drei Doppelpfeile angedeutet.
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Wenn alles komplett dejustiert ist, sehen Sie beim Blick
in das Justierokular zunächst dieses Bild 2. Die
einzelnen Elemente können natürlich auch in andere
Richtungen gegeneinander verschoben sein, das Bild
hier ist nur ein Beispiel. Das sind die Elemente:
1.2. Fangspiegel positionieren. Lösen Sie zuerst die
drei Justierschrauben der Fangspiegelfassung. Wenn
die Fassung dann lose an den Streben hängt, können
Sie die gesamte Fangspiegelfassung um die Achse vom
Teleskoptubus drehen, Sie können auch die zentrale
Zugschraube links oder rechtsherum drehen, um die
Längsposition zu ändern, und Sie können die
Querposition der Fassung einstellen. Versuchen Sie
zunächst, die Position vom Fangspiegel so einzustellen,
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Um diesen Zustand zu erreichen, müssen Sie evtl. etwas länger mit den Zug- und Druckschrauben experimentieren. Wenn Sie
das ein paarmal gemacht haben, erreichen Sie aber
schnell eine gewisse Routine.
1.3. Fangspiegel orientieren. Als letzten Schritt am
Fangspiegel müssen Sie jetzt die Orientierung so
einstellen, dass der Fangspiegel den kompletten
Hauptspiegel zeigt. Das erkennt man daran, dass die
Haltekrallen des Hauptspiegels im Fangspiegel zu
sehen sind. Im Bild 4 sind zwei der drei Krallen
markiert. Die dritte Kralle liegt hier noch ganz knapp
außerhalb des Fangspiegels auf der unteren Seite,
aber der Fangspiegel ist hier schon fast perfekt
justiert. Die beiden schmalen grauen Bereiche unten
sind die Schatten, die das Papier wirft, das vorn im
Tubus liegt. Oben sieht man einen Teil vom
Okularauszug, der in das Innere vom Tubus ragt, weil
bei der Aufnahme von diesem Bild der Auszug ganz
eingefahren war. Der Schatten des Fangspiegels ist
noch nicht in der Mitte vom Hauptspiegel, das wird im
nächsten Schritt dann korrigiert, wenn der
Hauptspiegel justiert wird.
Falls Sie es nicht ganz schaffen, hier alles perfekt
konzentrisch zu stellen, lassen Sie es gut sein. Alle
Schritte bisher dienen nur dazu, dass das Gesichtsfeld
im Okular möglichst konzentrisch ausgeleuchtet wird.
Ein leicht dejustierter Fangspiegel hat aber keinerlei
negativen Einfluss auf die Bildqualität bei der
Sternbeobachtung – Hauptsache ist nur, dass der
Hauptspiegel gut justiert ist.
2. Hauptspiegel
Wenn der Fangspiegel fertig justiert ist, ziehen Sie das
Justierokular soweit aus dem Okularauszug, bis die
seitliche Öffnung komplett frei liegt. Bevor Sie das
Justierokular wieder festklemmen, drehen Sie es solang
im Auszug, bis die Öffnung gegen eine helle Fläche
zeigt. Dann sehen Sie im Schatten vom Fangspiegel
einen hellen Ring (1). Hier kann es helfen, wenn Sie das
Teleskop etwas hin und her bewegen, bis der Ring gut
sichtbar ist, zum Beispiel gegen ein Fenster. Wenn nun
der Hauptspiegel noch nicht justiert ist, sehen Sie
versetzt über dem hellen Ring einen dunklen Ring: das
ist die Mittenmarkierung, die genau in der Mitte vom
Hauptspiegel klebt (2). Siehe Bild 5. Fast alle
Newtonteleskope werden heutzutage mit dieser
Mittenmarkierung ausgeliefert. Hat Ihr Newton diese
Markierung nicht, können Sie einen Lochringverstärker
aus dem Bürobedarf in die Mitte des Hauptspiegels
kleben, müssen dafür aber den Hauptspiegel ausbauen und die Mitte finden. Hier im Bild 5 ist der Hauptspiegel nun noch
relativ weit dejustiert.
Als letzten Schritt müssen Sie nun noch den Hauptspiegel so justieren, dass der helle Ring vom Reflex vom Justierokular und
der dunkle Ring der Mittenmarkierung konzentrisch zueinander liegen, wie in Bild 6 zu sehen. Das machen Sie mit den
Justierschrauben an der Hauptspiegelfassung am unteren Ende vom Tubus. Wenn Sie das zwei oder dreimal gemacht haben,
wissen Sie automatisch, welche Schraube in welche Richtung gedreht werden muss, um zum Ziel zu kommen.
Fertig!
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Die meisten Newtons haben an der
1. Zugschraube 2. Fixierschraube
Bild 7. Hauptspiegelfassung.
Hauptspiegelfassung je drei Druck- und
Zugschrauben, siehe Bild 7. Häufig arbeiten die
Zugschrauben gegen Federn (eine kann man hier
sehen), so dass die Druckschrauben gar nicht
unbedingt nötig sind, aber sie können die Justage
fixieren.
Zum Schluss nicht vergessen, das Blatt Papier
wieder aus dem Tubus herauszunehmen!
3. Allgemeines/Bemerkungen. Generell gilt, dass
man sich wirklich nicht scheuen braucht, die
Justierschrauben anzufassen. Sie können nichts kaputtmachen. Im schlimmsten Fall ist das Teleskop später noch stärker
dejustiert als vorher, dann müssen Sie von vorn beginnen.
Diese Art der Justage machen Sie am besten bei hellem Licht. Nur den letzten Schritt kann man im Prinzip auch nachts
machen, wenn man mit einer Taschenlampe in die seitliche Öffnung vom Justierokular leuchtet, aber das ist nicht so
komfortabel wie tagsüber und erfordert etwas Übung.
Besonders die Justage vom Hauptspiegel funktioniert zu zweit einfacher als alleine. Einer guckt, einer schraubt. Der „Gucker“
sagt dabei zum „Schrauber“ die Worte „besser“ oder „schlechter“, wenn dieser die Justierschrauben bewegt. So bekommt
man schnell eine Routine, und die Justage ist in zwei Minuten erledigt.
Wenn Sie etwas Erfahrung mit der Justage haben, versuchen Sie einmal das Gegenteil: dejustieren Sie Ihren Newton etwa so
stark wie in Bild 5 und sehen sich nachts bei hoher Vergrößerung einen Stern an. Der sieht dann aus wie ein kleiner Komet
mit einem Schweif in irgendeine Richtung – das ist der Bildfehler Koma, der immer dann sichtbar wird, wenn der Newton
nicht gut justiert ist. So können Sie auch nachts beim Blick durchs Teleskop sehen, ob es Zeit wird, das Teleskop mal wieder zu
justieren.
4. Refraktor. Falls Sie einen Refraktor besitzen und dieser eine justierbare Linsenfassung hat, können Sie mit dem Omegon
Deluxe Justierokular auch dieses Teleskop justieren. Stecken Sie dafür das Justierokular gradsichtig in den 1,25“ Anschluss
vom Okularauszug, stecken den Objektivdeckel aufs Teleskop (es muss innen dunkel sein!) und leuchten mit einer kräftigen
Lampe in die Öffnung vom Justierokular. Sie sehen dann beim Blick ins Justierokular mehrere schwache ringförmige Reflexe,
die von den Glas-Luft-Flächen des Objektivs stammen. Da moderne Objektive sehr gut vergütet sind, sind dies Reflexe oft nur
sehr schwach zu sehen.
Die Aufgabe liegt nun darin, durch Bewegen der Justierschrauben die Reflexe konzentrisch zu bekommen. Auch hier arbeitet
man am besten zu zweit. Achtung: diese Reflexe reagieren sehr empfindlich auf Änderungen an den Justierschrauben ohne
dass das einen großen Einfluss auf die Bildqualität des Refraktors am Himmel hat. Versuchen Sie wirklich erst dann einen
Refraktor zu justieren, wenn Sie bei der Sternbeobachtung verzerrte Sterne sehen.
Und nun viel Spaß mit Ihrem frisch justierten Teleskop und einen klaren Himmel!
5. Eigenschaften
Gewicht: 75 g;
Maße: Durchmesser 28 mm, Höhe 84 mm;
Material: Eloxiertes Aluminium;
Empfohlen für: Newtons und Refraktoren.
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