Nova SOMNIUM Series Manual

Manual
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Danke für dein Vertrauen
Herzlichen Dank, dass du dich für ein Produkt von NOVA entschieden hast. NOVA steht für innovative, technisch ausgereifte und qualitativ hochwertige Produkte. Wir sind ein führender Hersteller in der Gleitschirmbranche und bieten dir ein umfangreiches Netzwerk an Dienstleistern, die hochwertige Serviceleistun­gen offerieren.
Dieses Handbuch enthält wichtige Hinweise zum Umgang mit deinem neuen Gurtzeug. Wir empfehlen dir, es vor dem ersten Flug aufmerksam durchzulesen. Bei Fragen oder Anregungen stehen wir oder ein NOVA-Partner gerne zur Seite.
Weitere Informationen zu diesem und zu unseren anderen Produkten findest du auf www.nova.eu.
Wir wünschen dir großartige Flüge und stets sichere Landungen.
Dein NOVA-Entwicklungsteam
Philipp Medicus
Leitender Designer
SOMNIUM – für Streckenflieger mit Träumen
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Danke für dein Vertrauen 3 Über NOVA 5 Qualität 6 Fliegen und die Natur 7 Das SOMNIUM 8
Einführung 8 Features des SOMNIUM 10 Prolog 12 Sicherheitshinweise 12 Empfehlungen 13
Inbetriebnahme 14 Auslieferung 14 Lieferumfang 14 Passive Sicherheit 14 Einstellungen: Grundsätzliches 14 Schließen der Gurte 15 Schließen des Beinsacks 16 Cockpit adjustieren 17 Trinksack verstauen 17
Grundeinstellungen 18 Einstellungen am Beinsack 20 Fliegen ohne Beinsack 21 Einstellen des Beschleunigers 23 Optionaler Beinstrecker 23 Verbindung mit dem Rettungsschirm 24 Einbau des Rettungsschirms 25
Handhabung 30 Technische Features 30
In der Luft 32 Allgemein 32 Start-Check 32 Start und Landung 32 Einstieg in den Beinsack 33 Kurvenhandling 33 Beschleunigen 33 Beinstrecker 33 Wasserballast 33 Schulungsbetrieb 34 Windenschlepp 34 Akro-Fliegen 34 Tandemfliegen 34
Wartung, Pflege und Reparatur 34 Wartung 34 Airbag-Handhabung und Wartung 36 Check 36 Reparaturen 36 Weitere Hinweise 36 Entsorgung 36
Technische Daten 37 Materialien 37 Zulassung 37
Inhalt
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Über NOVA
Angetrieben von der Idee, bessere Gleitschirme zu bauen, gründeten wir 1989 NOVA. Rasch wuchs daraus ein Unternehmen, das sich zu einem führenden Anbie­ter entwickelte. Diese Stellung konnten wir festigen und ausbauen.
Unser Unternehmenssitz ist in Terfens nahe Innsbruck. Dank dieser Lage sind wir in 20 Minuten am Fuße des Rofangebirges, das des Achensees und der damit verbundenen Testmöglichkeiten wegen unser Hauptfluggebiet wurde. Alternativ liegen das Zillertal, das Stubaital oder auch die Alpensüdseite sehr nahe.
Für uns als Gleitschirmhersteller ist die Nähe zu den Bergen essentiell: Einerseits benötigen wir für eine hochwertige Entwicklungsarbeit ein entsprechendes Gelän­de. Andererseits wollen wir am Puls der Zeit bleiben und eng mit unseren Kunden verbunden sein. In Tirol und rundherum ist Fliegen für viele mehr als nur ein Sport. Diese positive Einstellung überträgt sich auf unsere Arbeit und hilft uns, immer noch bessere Produkte zu entwickeln – spezifiziert auf deine Ansprüche.
NOVA besteht aus einem hoch qualifizierten Team. Fast alle Mitarbeiter fliegen selbst. Sie teilen mit dir deine Leidenschaft. Diese Begeisterung für den Flugsport kombiniert mit unserem Know-how sind unser Antrieb für Innovation. Danke, dass du dich für eines unserer Produkte entschieden hast!
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Fliegen und die Natur
Fliegen bedeutet einerseits, eine besondere Form von Freiheit zu erleben. Ander­erseits gilt es Normen und ethische Grundregeln zu befolgen. Bitte zolle nicht nur deinen Kolleginnen und Kollegen in der Luft Respekt, sondern beachte auch die Interessen von Grundbesitzern (Start- und Landeplatz), die luftfahrtrechtlichen Reglementierungen sowie dein Einwirken auf die Natur.
Wir bitten dich im Sinne unseres Sports und der Umwelt, das Gleitschirmfliegen möglichst natur- und landschaftsschonend zu betreiben. Neben selbstverständ­lichen Dingen wie keinen Müll zu hinterlassen, solltest du vermeiden, Tiere wie Greifvögel oder Rotwild durch nahes Vorbeifliegen zu erschrecken. Gerade in der kalten Jahreszeit kann dieser Stress für Tiere lebensbedrohlich sein.
Ein achtsamer Umgang mit den Bedürfnissen dieser Wildtiere ist dein Beitrag zur Sicherung deren Lebensräume. Zudem vermeidet ein respektvolles Verhal­ten potentielle Konflikte mit Interessengruppen wie Jägern, deren Einkommen an einen intakten Wildbestand geknüpft ist.
Qualität
Wenn bei Gleitschirmen, Gurtzeugen und Zubehör über Qualität gesprochen wird, ist der Fokus meist auf Sichtbares gerichtet: Auf Nähte, auf Materialien, auf Sym­metrie in der Verarbeitung. Dies alles sind auch bei uns wichtige Indikatoren – wir bei NOVA verstehen unter Qualität jedoch weit mehr.
Qualität bedeutet für uns ein Kreislauf an Prozessen, der mit der richtigen Idee beginnt und bei einem tiefgreifenden Kundenservice endet. Dazwischen liegen eine verantwortungsvolle Entwicklung und Erprobung; eine Serienproduktion mit Stückprüfung und ein Netzwerk an verantwortungsvollen Händlern und autorisier­ten Service-Betrieben.
Wir wollen dir nicht nur ein sehr gutes, sondern auch das richtige Produkt anbieten. Das langfristige Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, der verantwortungs­volle Umgang damit, ist für uns das höchste Gut. Qualität setzen wir gleich mit der Zufriedenheit unserer Kunden. Wenn wir deinen Erwartungen gerecht werden, haben wir qualitätsvoll gearbeitet.
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Das SOMNIUM
Einführung
Das SOMNIUM bietet alles, was Streckenjäger suchen: Eine hohe Bequemlich­keit, eine aerodynamische Sitzposition mit geringer Stirnfläche und dank Hybrid Protection eine beeindruckende passive Sicherheit. Das geringe Gewicht von nur 3,7 Kilogramm (Größe S) erleichtert den Marsch zum Startplatz erheblich.
Mehr Sicherheit
Das SOMNIUM ist mit einem innovativen Hybrid Protector ausgestattet: Bereits beim Auspacken aus dem Rucksack füllt sich unter dem Gesäß ein Schaumprotek­tor. Einmal in der Luft, wird dieser von einem Airbag unterstützt. Dieses Luftpols­ter umschließt nicht nur das Becken – er schützt auch den gesamten Rücken. Das SOMNIUM bietet damit eine in dieser Klasse einzigartige passive Sicherheit.
Mehr Leistung
Mit Split Loops verfügt das SOMNIUM über ein Sitzkonzept, das einerseits sehr bequem ist, andererseits auf Talquerungen die Leistung deines Gleitschirmes ver­bessern kann: Die Tendenz zum Rollen wird gedämpft, was sich in Folge zu Guns­ten der Gleitzahl auswirkt – insbesondere in turbulenten Luftmassen. Die schnitti­ge Form und der schmale Beinsack unterstreichen diesen Leistungsanspruch.
Weniger Gewicht
Kleines Packmaß, niedriges Gewicht: Das SOMNIUM ist seiner Hybrid Protection wegen klein packbar und mit nur 3,7 Kilogramm (Größe S) außerordentlich leicht – ohne dabei Abstriche bei der passiven Sicherheit zu machen. Der Schaumprotek­tor lässt sich stark komprimieren; der Airbag wird – bis auf den Stoff – zu Luft. Das SOMNIUM bietet damit ein rundes Paket aus Leistung, Sicherheit und niedrigem Gewicht.
In einem Tech-Film haben wir alle wesentlichen Funktionen in Kurzform erklärt. Du findest ihn unter: www.nova.eu/de/gurtzeuge/somnium/#c7437
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Leicht und haltbar
Gewichtsreduzierte Gurt zeuge kombinieren ein niedriges
Gewicht mit einer hohen Alterungsbeständigkeit und
Robustheit. Möglich machen dies hochwertige Stoffe
und ausgefeilter Zuschnitt, die unnötigen
Materialeinsatz auf ein Minimum reduzieren.
Mehr Komfort
Gurtzeuge mit Split Loops verfügen über eine Einzelbeinaufhängung statt eines Sitz brettes.
Die Konseqenz ist eine hohe Wendigkeit kombiniert mit einer
angenehmen Dämpfung und einer beeindruckenden Laufruhe
– leistungsminderndes Rollen wird verringert.
Schutz mit Bestand
Der Einfüllstutzen, der so genannte Scoop, ist jenes
Bauteil, das für eine schnelle Füllung des Airbags
entscheidend ist. Beim Packen des Gurtzeugs in den
Rucksack kann dieser Scoop jedoch beschädigt werden.
Der Scoop Protector verhindert dies.
Features des SOMNIUM
Sehr sicher, sehr leicht
Hybrid Protection vereint die Vorteile aus Foam (Schaum) und Airbag Protection: Geringes Gewicht, kleines Packmaß und hohe passive Sicherheit. Gurtzeuge mit Hybrid Protection bieten die perfekte Synthese aus den Vorteilen zweier Schutzmechanismen.
Jedem das Besondere
Unsere kleinen und großen Größen sind kein skaliertes Abbild der Mittelgröße. Jede Größe ist individuell. Das Resultat von Tailor-made Geometric: Jede Pilotin und jeder Pilot kommen in den Genuss einer optimalen Sitzposition – Schluss mit proportionaler Geometrie von der Stange!
Immer im Blick
Stets mit beiden Augen im Blick und einfach auslösbar: Front Container bieten ein hohes Maß an Sicherheit – allein schon ihrer Sichtbarkeit wegen. Dies ist einer der Gründe, warum wir bei einigen unserer Gurtzeuge, insbesondere bei leichten Modellen, auf Front Container setzen.
SPLIT
LOOPS
FRONT
CONTAINER
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Allgemeines zum Gleitschirmsport
Als Luftfahrtgerät sind Gleitschirme und in Folge die Benutzung von Gurtzeugen einem Regelwerk unterworfen. Je nach Land ist eine Ausbildung zwingend vorge­schrieben. Zudem gilt es, Vorschriften – etwa das geltende Luftrecht – zu befolgen.
Gleitschirmpiloten müssen eine gültige Berechtigung vorweisen können und sind verpflichtet, sich den Vorschriften des Landes entsprechend zu versichern. Piloten müssen in der Lage sein, das Wetter richtig einzuschätzen. Die Verwendung eines Helms und Protektors sowie das Mitführen eines Rettungsschirms sind – je nach Land – verpflichtend und dringend zu empfehlen.
Piloten tragen selbst das Risiko über die fachgerechte Ausübung ihres Sports. Gleitschirmfliegen birgt die Gefahr schwerer Verletzungen oder des Todes in sich. Wir als Hersteller können nicht für die unsachgemäße Ausübung des Sports zur Haftung herangezogen werden.
Unerfahrenen Piloten oder Fliegern mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis raten wir zu einem betreuten Fliegen im Rahmen einer Flugschule. Viele unserer NOVA-Partner bieten solche Leistungen an.
Empfehlungen
Gurtzeug und Gleitschirm bilden eine wichtige Einheit. Nur wer sich sicher fühlt, kann die volle Leistung seines Schirme ausschöpfen. Im Umkehrschluss führt eine Überforderung mit einem Gerät nicht zu besseren Flugleistungen und birgt Gefah­ren in sich.
Nach dem Neukauf empfehlen wir die Teilnahme an einem Sicherheitstraining. Da­bei sollten insbesondere jene Manöver geflogen werden, welche in der Praxis auf­treten können – insbesondere seitliche Klapper und Frontklapper.
Regelmäßiges Fliegen, Groundhandling sowie auch eine theoretische Fortbildung sind ratsam. Wir empfehlen dir, dich kontinuierlich mit deiner Flugtechnik und den Besonderheiten deines Materials auseinander zu setzen. Darüber hinaus bist du als Halter deines Geräts verpflichtet, Überprüfungsvorschriften einzuhalten.
Mehr dazu im Kapitel »Pflege und Instandhaltung«.
Prolog
Das SOMNIUM richtet sich primär an Pilotinnen und Piloten mit Leistungsan­spruch. Es bietet eine hohe passive Sicherheit kombiniert mit einem niedrigen Gewicht und sehr guter Aerodynamik. Die hohe Bequemlichkeit und der Beinsack dienen zudem dem Flugkomfort.
Sicherheitshinweise
• Unsere Gurtzeuge sind fürs Gleitschirmfliegen entwickelt und gebaut. Das maximal vorgesehene Pilotengewicht beträgt 130 Kilogramm (laut LTF-Zulas­sung).
• Unsere Gurtzeuge sind nicht für den Freifall geeignet. Auch die Rettungsaufhäng­ungen halten einer Freifallöffnung nicht stand.
• Der Pilot sollte sein Gurtzeug am Boden korrekt einstellen, nicht in der Luft. Die richtige Einstellung ist eine maßgebliche und sicherheitsrelevante Eigenschaft.
• Der Aufprallschutz des Gurtzeugs erhöht die passive Sicherheit, er bietet jedoch keinesfalls einen umfassenden und vollständigen Schutz vor Verletzungen. Die Schutzmechanismen helfen, den etwaigen Aufprall zu dämpfen und senken das Verletzungsrisiko bei einem Aufprall aus geringer Höhe. Dies betrifft insbesonde­re Unfälle bei Starts und Landungen. Je höher die Aufprallenergie, desto geringer der Nutzen.
• Führt man ein Sicherheitstraining durch, gilt es bei einer Notwasserung zu be­achten, dass der Airbag Auftrieb erzeugt und einem den Kopf unter Wasser drü­cken kann. Zudem können sich die Airbag-Kammern füllen, was einen nach unten zieht. In Folge ist eine organisierte und schnelle Rettung aus dem Wasser wichtig.
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wird die Simulation, wenn du deine Flugbekleidung trägst – eine dicke Jacke kann er­heblichen Einfluss auf die Sitzposition haben.
Ausgeliefert wird das SOMNIUM in der Grundeinstellung. Du erkennst diese an der roten Vernähung am schwarzen Gurtband.
Bitte beachte: Egal, wie du dein Gurtzeug einstellst – wichtig ist, stets das Gurtzeug symmetrisch einzustellen. Asymmetrie kann zu Richtungsfliegen und zu negativen Folgen im Extremflug führen.
Bitte teste die gewählte Voreinstellung bei einem ruhigen Gleitflug. Merke dir in der Luft, welche Veränderungen du vornehmen möchtest. Nach dem Flug kannst du das Prozedere der Ersteinstellung wiederholen und den Gurt entsprechend an­passen.
Schließen der Gurte
Prüfe vor jedem Start, ob alle Schnallen zu und auch richtig geschlossen sind. Ein rich­tiges Schließen erkennst du an einem mar­kanten »Klick«-Geräusch. Zudem muss der rote Druckknopf die zweite Schnalle leicht überragen und sie damit am Ausfädeln hin­tern.
Ein Start mit offenen Schnallen kann einen Unfall mit Todesfolge bedeuten.
Beingurte und Brustgurt bilden bilden eine Einheit. Achte beim Schließen, dass die Gurte nicht rotiert sind.
Inbetriebnahme
Auslieferung
Jeder Partner von NOVA muss das Gurtzeug vor dem Verkauf kontrollieren und auf die korrekte Grundeinstellung überprüfen. Etwaige Mängel am Produkt sollten bereits vor dem Kauf mitgeteilt werden.
Lieferumfang
Dein Gurtzeug wird mit:
• Beschleuniger
• Beinstrecker
• zwei NOVA-Stratus-Karabinern
• Rettungsgriff
• Integrierte V-Leine
• Betriebshandbuch
• Stickern (Aufkleber)
ausgeliefert.
Passive Sicherheit
Das NOVA SOMNIUM ist mit zwei Schutzsystemen ausgestattet. Zusammen bilden sie einen Hybrid Protector.
Der Hybrid Protector vereint die Vorteile aus Foam (Schaum) und Airbag Protection: Geringes Gewicht, kleines Packmaß und hohe passive Sicherheit. Gurtzeuge mit Hyb
­rid Protector sind in der Regel so ausgeführt, dass ein Schaumprotektor unter dem Ge­säß verbaut ist, welcher bereits während des Startvorgangs den vollen Schutz bietet.
Einmal in der Luft, füllt sich der Airbag hinter dem Rücken und bietet zusätzlichen Schutz für diesen Körperbereich. Bei der Gestaltung der Form des Airbags wurde auf eine aerodynamisch günstige Form hohen Wert gelegt. Der Hybrid Protector eignet sich besonders bei Allround- und Streckengurtzeugen, die leicht und sicher sein sollen.
Einstellungen: Grundsätzliches
Bitte stelle dein Gurtzeug vor dem ersten Flug am Boden ein. Schließe die Schnallen und hänge dich dann mit den Karabinern an einer Vorrichtung ein. Noch realistischer
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Foam Protection
Airbag Protection
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Schließen des Beinsacks
Führe zum Schließen den schwarz gummierten Stift durch die rote Lasche am linken oberen Ende des Beinsacks. Fädele im Anschluss die Schließklinke durch jenen Loop, welcher an der linken Aufhängung befestigt ist.
Dies gilt es nach dem Schließen der Brust- beziehungsweise Beingurte durchzuführen. Der Beinsack-Schließer dient darüber hinaus als Anti-Herausfall-Sicherung. Bitte nut
­ze jedoch jedes Schließen des Beinsacks zur gleichzeitigen Überprüfung des korrek­ten Verschlusses von Brust- beziehungsweise Beingurten.
Fixiere im Anschluss den Kunststoff-Schließer, welcher linksseitig den Beinsack mit dem Gurtzeug verbindet.
Bitte öffne den Beinsack-Schließer erst nach der Landung. Ziehe dazu an der Klinke des Schließers. Diese öffnet und kann aus dem Loop herausgezogen werden.
Cockpit adjustieren
Am Cockpit finden eine Reihe von Instrumenten Platz. Fixiere diese mit Klettverschluss und sichere sie am eingenähten Loop. Zur Vermeidung von Leineneinhängern empfeh
­len wir dir, zur Sicherung der Instrumente Schraubschäkel und keine Schnappkarabi­ner zu verwenden.
Mit zwei grauen Fädellaschen (links und rechts) kannst du die Position des Cockpits variieren. Einerseits in der Höhe, andererseits im Winkel.
Trinksack verstauen
Im Rückenfach kann ein Trinksack verstaut werden. Der Schlauch wird in Folge durch ein spezielles Loch nach außen geführt. Nutze die Gummilasche an den Schultergurten zur Fixierung des Schlauchs.
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Grundeinstellungen
Schultergurte
Die Schultergurte sind auf die PilotInnengröße richtig einzustellen. Richtig bedeu­tet, in sitzender Position locker und nicht auf die Schulter drückend adjustieren; jedoch gleichzeitig straff genug, um den Piloten ausreichend gut zu stützen. Die Länge der Gurte kann stufenlos eingestellt werden. Wichtig ist, beide Gurte symmetrisch einzustellen.
Rückengurte
Mit den Rückengurten lässt sich die Sitzposition einstellen. Manche PilotInnen bevorzugen eine leicht liegende, andere eine sehr gerade Position. Allgemein emp­fehlen wir den Bereich der Grundposition (rote Vernähung an der Schnalle).
Mit ziehen an der Schlaufe wird die Sitzposition steiler. Mit einem Betätigen der Schnallenöffnung weitet sich der Gurt und der Sitzwinkel wird flacher. Wichtig ist wiederum, beide Gurte symmetrisch einzustellen.
Das SOMNIUM verfügt über je zwei Rückengurte. Beide sollte auf Zug sein.
Beingurte, Brustgurt
Die Beingurte verbinden den Piloten mit dem Sitzbrett und in Folge mit dem Gurt­zeug. Beim SOMNIUM dienen sie gleichzeitig als Brustgurt.
Die Brustgurtweite beeinflusst maßgeblich die Flugeigenschaften deines Gleit­schirms. Je weiter, desto agiler. Je schmäler, desto gedämpfter. Wir empfehlen be­wusst keinen generellen Wert: Die richtige Einstellung ist eine Frage persönlicher Präferenzen. Mit ziehen an der Verstellschlaufe kannst du den Gurt enger ziehen.
Beingurtweite
Je nach Geschmack kannst du die Beinentfernung deiner Split Loops enger oder weiter einstellen. Finde eine Einstellung, welche dir am meisten zusagt.
Allgemein empfehlen wir, eine Position zu wählen, welche nicht zu stark liegend ist. Die besten Flugeigenschaften entfaltet das SOMNIUM im Bereich der Grundein­stellung (leicht nach hinten geneigter Oberkörper, nicht zu stark liegend).
Anmerkung: Bei dieser Darstellung ohne Beinsack sind die
Einstellgurte besser zu erkennen.
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Einstellungen am Beinsack
Das SOMNIUM ist mit einem Beinsack ausgestattet. Dieser verbessert die Aero­dynamik, sorgt für Wärme und ermöglicht dir langes und entspanntes fliegen. Wichtig ist die richtige Einstellung:
1. Im Inneren des Beinsacks findest du vier blaue Gurte. Zwei sind obenliegend, zwei untenliegend. Stelle alle vier mittels der Kunststoff-Fädelschnallen
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auf dieselbe Länge ein. Du erkennst die Länge an der Überlänge der blauen Gurte. Ein Maßband ist zum Einstellen hilfreich.
2. Nun gilt es, die Länge des Beinsacks richtig einzustellen. Richtig bedeutet, du musst deinen Beine völlig ausstrecken können und einen leichten Druck spüren. Der Druck soll allerdings nicht hoch sein. Dies würde sich im Flug ermüdend auswirken. Kürze oder verlängere die blauen Gurte.
3. Der Beinsack sollte möglichst faltenfrei sein. Schräg verlaufende Falten sind meist die Folge einer asymmetrischen Länge von oberen und unteren Gurten. Bitte überprüfe bei starken Falten die Symmetrie der Einstellung.
4. Die Unterkante des Beinsacks sollte möglichst parallel zum Boden verlaufen. Dies ist die aerodynamisch beste Position. Ein leichter Winkel nach unten ist tolerabel. Nach oben sollte der Sack keinesfalls zeigen.
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5. Wenn deine Position passt (Beinsack horizontal beziehungsweise parallel zum Boden verlaufend), gilt es, eine Feineinstellung des Gurtzeugs vorzunehmen. Ändere deinem Geschmack entsprechend wie im Kapitel zuvor skizziert die Län­gen von Schulter und Rückengurt.
6. Prüfe nach der Feineinstellung erneut die den Winkel des Beinsacks. Eine Verän­derung der Rückeneinstellungen führt zu einer Verlagerung des Schwerpunkts nach vorne oder hinten. Passe entsprechend den Beinsack an.
Fliegen ohne Beinsack
Das SOMNIUM kann auch ohne Beinsack geflogen werden. Beachte jedoch, dass du einen Frontcontainer samt Rettungsschirm benötigst, denn mit dem Beinsack wird auch der integrierte Container abgebaut.
Der Umbau funktioniert wie folgt:
1. Öffne die Schraubkarabiner
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und entferne sie samt den blauen Gurten aus
den Schlaufen.
2. Fädle den Hauptkarabiner
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aus den Aufhängungen aus und entferne dabei die beiden weißen Dyneema-Schleifen. Es handelt sich dabei um die Beinsackauf­hängungen.
3. Trenne den Klettverschluss
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, welcher Gurtzeug und Beinsack verbindet.
4. Öffne die beiden Klippverschlüsse
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welche hinter einem kleinen Schlitz zu
finden sind sowie jenen am Ende des roten Rettungskanals.
5. Öffne den Verbindungsschäkel des Rettungsschirms welcher im Frontcontainer zu finden ist. Verstaue die Rettungsschirm-Verbindungsleine im Nackenbereich und sichere sie gegen ein Herausfallen.
6. Nun kann der Beinsack entfernt werden.
7. Der mitgelieferte Beinstrecker kann nun montiert, richtig abgelängt und per Gummizug mit dem Beschleuniger verbunden werden. Als Einhängepunkt dienen die beiden mit
II
gekennzeichneten Schlaufen.
Zum Montieren des Beinsacks gilt es diesen Prozess in umgekehrter Reihenfol­ge auszuführen. Die Verbindungsleine der Rettung muss wieder durch den Kanal Richtung Frontcontainer verlegt werden. Im Anschluss gilt es den Schäkel des Ret­tungsschirms wieder zu verschließen und den Frontcontainer ordnungsgemäß zu packen. Wichtig ist, die Beinsackgurte richtig an der Hauptaufhängung (Karabiner) einzufädeln.
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Dies funktioniert folgendermaßen:
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Die Hauptaufhängung besteht aus drei Laschen. Halte sie in korrekter Position
und fädle die weiße Dyneema-Schlaufe des Beinsacks durch die rot markierte Hüftabstützung.
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Es folgt eine schwarze Aufhängung. Fädle die Dyneema-Schlaufe nicht (!) hin-
durch sondern außen an der Aufhängung vorbei.
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Die folgende rote Rückenabstützung gilt es wieder durchzufädeln.
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Nun wird der Hauptkarabiner beginnend bei der Hüftabstützung durch alle drei
Aufhängungsschlaufen durchgefädelt. Ganz zum Schluss wird auch die Bein­sack-Schlaufe durchgefädelt. Das Vorbeischlaufen an der schwarzen Mittelab­stützung verhindert ein Zurückrutschen der Dyneema-Schlaufe.
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Diesen Vorgang gilt es auf der anderen Seite zu wiederholen.
Einstellen des Beschleunigers
Die Beschleunigerschnüre werden durch je eine Rolle und einen Kunststoffschlauch hindurch in Richtung des Ende der Split Loops (Kniekehle) geführt. Dort werden sie noch durch zwei Metallringe gefädelt, welche an einem Gummizug befestigt sind. Nun gilt es, die Schnüre mit dem Beschleuniger symmetrisch (!) zu verknoten.
Von der Bodenplatte weg stehen zwei Gummizüge. Diese gilt es mit dem geboge­nen Teil des Beschleunigers zu verknoten. Die Verknotung sollte mit einem gewis­sen Abstand erfolgen, sodass sich der Beschleuniger nicht verdrehen kann.
Wichtig ist die richtige Einstellung der Länge des Beschleunigers. Bei zu kurzer Einstellung besteht die Gefahr, dass der Schirm ständig beschleunigt wird, was in jedem Fall zu vermeiden ist. Zudem kann das Beschleunigerpedal durch eine zu kurze Seileinstellung für die Füße unerreichbar werden.
Bei zu langer Einstellung ist es nicht mehr möglich, den Schirm bis zu seiner Maxi­malgeschwindigkeit zu beschleunigen.
Wir empfehlen, den Beschleuniger bei der Montage etwas zu lang einzustellen und im Flug den Leerweg abzuschätzen. In Folge kann der Beschleuniger um diesen Leerweg verkürzt werden.
Achtung: Bei zu langer Einstellung besteht die Gefahr, dass man beim Schließen des Beinsacks den Beschleuniger mit dem Bein erwischt. Sei dir dessen bei dei­nem ersten Flug bewusst. Bei korrekter Ablängung des Beschleunigers tritt dies in der Regel nicht auf.
Die Beschleunigerschnur muss auf der rechten Seite zwischen rotem Rettungs leinenkanal und Gurtzeug verlaufen. Sie darf keinesfalls außenseitig verlaufen. Dies kann bei einer Notschirmöffnung zu Komplikationen führen.
Optionaler Beinstrecker
Wie zuvor beschrieben, kann der Beinsack entfernt und durch einen Beinstre­cker (im Lieferumfang) ersetzt werden. Dieser erhöht den Komfort in der Luft. Mit Schraubkarabinern werden Beinstrecker und Gurtzeug miteinander verbunden. Ein Gummizug dient zur Fixierung des Beschleunigers am Beinstrecker.
Bitte verwende ausschließlich den von uns empfohlenen und dem Gurt­zeug beiliegenden Beinstrecker.
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