Neotecha SAPRO Probenahmeventile SV für Probenahme mit Kolbenspritze, Neotecha-DE Manuals & Guides [de]

NEOTECHA SAPRO® PROBENAHMEVENTILE SV FÜR PROBENAHME MIT KOLBENSPRITZE
Montage- und BetrieBsanleitung
Nachfolgende Anleitungen und Hinweise müssen vor Einbau der Armatur vollständig gelesen und verstanden worden sein
1 ALLGEMEINES
Diese Betriebsanleitung beinhaltet die Anweisungen, die Armatur sicher, in der vorgeschriebenen Weise, einbauen und betreiben zu können. Sollten dabei Schwierigkeiten auftreten, die nicht mit Hilfe der Betriebsanleitung gelöst werden können, so sind weitere Informationen beim Lieferanten/Hersteller zu erfragen. Diese Betriebsanleitung entspricht den relevanten gültigen EN-Sicherheitsnormen. Bei Einsatz der Armatur hat der Betreiber beziehungsweise der für die Auslegung der Anlage Verantwortliche dafür zu sorgen, daß gültige nationale Regelwerke eingehalten werden. Der Hersteller behält sich alle Rechte der technischen Änderungen und Verbesserungen jederzeit vor. Der Gebrauch dieser Betriebsanleitung setzt die Qualifikation des Benutzers durch 'Qualifiziertes Personal' voraus. Das Bedienungspersonal ist entsprechend der Betriebsanleitung zu unterweisen.
1.1 Gültigkeit dieser Montage- und Betriebsanleitung
Diese Montage- und Betriebsanleitung ist gültig für alle SAPRO-Probenahmeventile für Probenahme mit Kolbenspritze, die nach dem
28. November 2001 von der Firma Neotecha AG hergestellt wurden. Die Gültigkeit ist nur bis zur nächsten Revisionsänderung gewährleistet.
2 SICHERHEIT
Lesen Sie bitte diese Hinweise sorgfältig durch.
2.1 Allgemeines Gefahrenpotential durch:
a. Nichtbeachtung der Anweisung b. Bestimmungswidrige Verwendung c. Ungenügend qualifiziertes Personal
2.2 Bestimmungsgemässe Verwendung
2.2.1 Anwendungsbereich
SAPRO-Probenahmeventile sind Armaturen, die eine genau dosierte Probenahme von hochkorrosiven, heißen Flüssigkeiten und Gasen ermöglichen. Ein besonderes Merkmal des SV ist die austauschbare Weichsitzdichtung, die je nach verwendetem Medium aus TFM oder Perfluorelastomer geliefert werden kann, sowie die verschiedenen Gehäusevarianten. Das SV ist für den vertikalen und, mit gewissen Einschränkungen, auch für den horizontalen Einbau geeignet. Bei horizontalem Einbau muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Leitung mit genügend Medium gefüllt ist, damit eine repräsentative Probe entnommen werden kann. Alle produktberührten Teile sind in den Werkstoffen PFA/PTFE/ TFM oder rostfreiem Edelstahl ausgeführt. Die drucktragenden Teile aus den Werkstoffen
1.4581, 1.0425, 1.4435, 1.4541. Je nach Medium können auch andere Werkstoffe, z.B. verschiedene Hastelloy-Typen verwendet werden.
2.2.2 Arbeitsweise
Die Ventilspindel dichtet gegen den Probenahmeadapter im Weichsitz ab. Durch das Hochdrücken der Spindel durch den Stößel der Kolbenspritze gibt die Spindel den Durchlass frei und das Medium fließt in den Zylinder der Kolbenspritze. Die Luft in der
Spritze wird komprimiert, da es sich aber um kein grosses Luftvolumen handelt, ist dies unproblematisch. Bei geschlossener Ventilspindel verhält sich das SAPRO-Probenahmeventil durch die angepasste Gehäuseform fast wie ein durchgehendes Rohrstück, es sind nur wenig Reibungsverluste und Verwirbelungen durch die Ventilspindel zu erwarten.
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VCIOM-01978-DE 17/12
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Montage- und BetrieBsanleitung
DRUCK-TEMPERATURE-DIAGRAMM (VENTIL)
2.2.3 Leistungsdaten
Druckbereich: 20Pa Vakuum bis 16bar,
die Spritze ist wegen dem Glaszylinder nur bis
10barbelastbar! Temperaturbereich: Siehe Diagramm Nennweiten: DIN PN 16 DN 15 - 100 Nennweiten: ANSI Class 150 NPS ½ - 4 Prüfdruck Gehäuse: 1.5 x PN = 24 bar Prüfdruck Spritze: 1.5 x PN = 15 bar
20Pa
Vakuum
Druck
(bar)
Sapro mit Faltenbalg PN25
Ab 200°C nur mit Faltenbalg und Sitzdichtung TFM/Pertemp!
Sapro mit Faltenbalg PN16
Sapro mit Faltenbalg PN16/PN25
Sapro mit Dichthülse PN16
Kolbenspritze PN10
Temperatur (°C)
2.2.4 Einschränkung der Verwendung
Die produktberührten Teile müssen mit dem durchgeführten Produkt auf Beständigkeit abgeklärt sein. Dazu stehen einschlägige Literatur oder der Hersteller bzw. Vertreiber zur Verfügung.
2.2.5 Veränderungsverbot
Es ist unzulässig die Armaturen mechanisch zu verändern oder Bauteile anderer Hersteller zu Reparaturzwecken zu verwenden. Die Sicherheit ist bei Missachtung nicht gewährleistet. Reparaturen sind ausschließlich durch das Fachpersonal des Herstellers durchzuführen.
2.2.6 Warnung vor vorhersehbarem Missbrauch
Armaturen und ihre Zubehörteile sind nicht als Steighilfen zu missbrauchen.
2.2.7 Verpflichtung die Angaben zu Betrieb, Wartung und Instandhaltung zu beachten
Diese Anleitung ist Bestandteil der Lieferung und muss den Benutzern sicher vor Verschmutzung zugänglich sein.
2.3 Gefahrenquellen
2.3.1 Chemisch äußerlich
Die Gehäuse der Armaturen DN 65 - 100 aus Stahl/PFA bestehen aus mechanisch bearbeitetem Stahl beschichtet mit einem Zweikomponenten-Polyesterlack. Durch starken äußeren Lösungsmittel-Einfluss kann die Beschichtung angegriffen werden und zu Korrosion der Gehäuse führen. Bei Erscheinungen dieser Art, sind die Umgebungseinflüsse zu überprüfen und die Lackschäden auszubessern.
2.3.2 Elektrisch
Wenn statische Aufladungen zu Explosionen führen können, muss die Armatur mit dem Erdungszubehör geerdet werden. Alternative: verwenden Sie Armaturen mit elektrisch leitender Innenauskleidung. Wenden Sie sich an den Lieferanten!
2.3.3 Thermisch
Durch die Einsatztemperaturen von -20°C bis zu + 200°C können Oberflächentemperaturen von -20°C bis +200°C an den Armaturengehäusen vorkommen. Bei der Installation sind deshalb Vorkehrungen zum Schutz vor Erfrierungen und Verbrennungen zu treffen. Beim Einsatz sind Wärmeschutzhandschuhe zu benutzen. Bei Bränden ist die mechanische Festigkeit der PFA-Auskleidungen ab 250°C nicht mehr gewährleistet.
2.3.4 Schutz gegen versehentliches Öffnen des Probenahmeventils
Das SAPRO-Probenahmeventil für die Probenahme mit der Kolbenspritze kann nur durch die angekoppelte Kolbenspritze geöffnet werden, es ist also unter normalen Umständen nicht möglich, dass das Ventil trotz abgekoppelter Spritze geöffnet bleibt.
2.4 Qualifiziertes Personal
Das sind Personen, die mit Aufstellung, Montage, Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung des Produktes vertraut sind und über die ihrer Tätigkeiten und Funktionen entsprechenden Qualifikationen verfügen, wie z.B. :
- Unterweisung und Verpflichtung zur Einhaltung aller einsatzbedingten, regionalen und innerbetrieblichen Vorschriften und Erfordernissen.
- Ausbildung oder Unterweisung gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Pflege und Gebrauch angemessener Sicherheits- und Arbeitsschutzausrüstung, wie z.B. die persönliche Schutzausrüstung (z.B. Wärmeschutzhandschuhe) die den Betriebsbedingungen angepasst sind.
Im weiteren müssen diese Personen diese Anleitung gelesen und verstanden haben.
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3 TRANSPORT/LAGERUNG
Die Armatur wird mit Schutzdeckel geliefert. Diese Schutzdeckel sind erst unmittelbar vor dem Einbau zu entfernen. Sie schützen die PFA-Oberflächen vor Schmutz und mechanischen Beeinträchtigungen.
3.2 Lagerung
- Lagertemperatur -20°C bis +65°C, trocken und schmutzfrei.
- In feuchten Räumen ist Trockenmittel, beziehungsweise eine Heizung gegen Kondenswasserbildung erforderlich.
3.1 Transport
- Transporttemperatur -20°C bis +65°C.
- Gegen äußere Gewalt (Stoß, Schlag, Vibration) schützen.
- Lackierung nicht beschädigen.
3.3 Handling vor der Montage
- Die Schutzkappen erst direkt vor dem Einbau entfernen!
- Vor Witterungseinflüssen wie z.B. Nässe schützen (sonst Trockenmittel benutzen).
- Sachgemäßes Behandeln schützt vor Beschädigungen.
4 MERKMALE
4.1. Allgemeine Merkmale
Flanschbohrungen DIN 2501-1 PN16 ANSI B16.5 Class 150 Andere Bohrbilder (PN25/40, ANSI Cl.300)
sind auf Wunsch erhältlich Gehäusevarianten Kurzbauform Geflanscht nach DIN Geflanscht nach ANSI Verschraubung Schraubenqualität A2 für alle druckbelasteten Schrauben Adaptervarianten Bajonettadapter für Probenahme mit Kolbenspritze Betätigungsvarianten Kolbenspritze (Anheben der Spindel durch den Stößel der Kolbenspritze) Gewichte Die folgende Gewichtstabelle stellt nur einen ungefähren Wert dar,
da die effektiven Gewichte aufgrund verschiedenster Adapter- und Betätigungsvarianten zusätzlich variieren können.
4
1a
2
3
Figur 1
4.1.1 Probenahmeventil für Probenahme mit Kolbenspritze
1a. SAPRO-Probenahmeventil Kurzbaulänge
(DIN/ANSI)
1b. SAPRO-Probenahmeventil Geflanschte
Baulänge (DIN oder ANSI)
2. Bajonettkupplung
3. Verschlussstopfen
4. Hubanzeige
1b
GEWICHT
DN NPS Gewicht (kg) Kurzbauform Gewicht (kg) geflanschte Baulänge
25 1 4.0 6.5 40 5.1 8.7 50 2 6.1 10.6 65 8.7 16.0 80 3 10.0 18.0 100 4 13.7 20.0
3
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Figur 2
4.1.2 Kolbenspritze
5. SAPRO-Kolbenspritze
6. Sicherungshebel
7. Hilfshebel
8. Betätigungshebel
9. Zylinderkäfig
10. Zylinderboden mit O-Ring
11. Kolben
12. Zylinder
13. Zylinderdeckel
14. Kolbengriff
4.2 Einbaulage
4.2.1 Einbau Probenahmeventil für Probenahme mit Kolbenspritze
Das Probenahmeventil für die Probenahme mit Kolbenspritze kann in jeder Lage eingesetzt werden, bei horizontalem Einbau oder Einbau auf dem Kopf muss aber darauf geachtet werden, dass die Leitung mit genügend Medium gefüllt ist, damit eine repräsentative Probenahme gewährleistet werden kann.
4.3 Dichtheit
Die Dichtheit des Probenahmeventils wird Bajonettkupplungsseitig durch die Weichsitzdichtung gewährleistet, auf der Gegenseite (Federdeckel) kommt ein Metallfaltenbalg zum Einsatz. Die Weichsitzdichtung kann mit einem Spezialwerkzeug ausgebaut und ersetzt werden (Leitung muss drucklos und entleert sein!), falls der Faltenbalg undicht werden sollte, muss das Ventil ausgebaut und an den Hersteller eingeschickt werden.
Figur 3
5 KENNZEICHNUNG
CE-Kennzeichnung auf der Armatur, nur falls das Produkt unter die DGRL 97/23/EG fällt.
- Die Kolbenspritze hat ein kleineres Typenschild, auf dem nur der Hersteller, der Spritzen-Typ und die Seriennummer aufgeführt sind (kein CE-Zeichen, da das Volumen der Spritze gemäss DGRL zu klein ist, um in eine Kategorie aufgenommen zu werden).
Hersteller
Seriennummer
Figur 4
Ventiltyp gemäss Auftrag
Herstellland
Herstelljahr
CE-Zeichen mit 4-stelliger
Notified body Nummer
(nur nötig bei DN 40 - 100)
Die Kontrolle der Dichtheit des Faltenbalges ist über die Leckageprüfbohrung (Pos. 20) am oberen Hals des Ventils gewährleistet, es wird deshalb empfohlen, die für den Versand eingeschraubten gelben Kunststoff-Verschlussschrauben zu entfernen und stattdessen falls möglich einen Sensor einzuschrauben. Auf keinen Fall die Gewindebohrung mit einer Stahl­Verschlussschraube verschließen!
4
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6 INSTALLATION
6.1 Einbau
6.1.1 Einbauvorbereitung
Die Abmessungen der Armaturen sind so gewählt, dass die Probenahmeventile zwischen alle gängigen DIN- und ANSI Flansche geklemmt werden können, wobei zu beachten ist, dass Probenahmeventile, die für eine bestimmte Flanschnorm ausgeführt sind, fürandere Flansche nicht mehr passen. Hauptabmessungen der Armaturen: Daten sind dem Katalogblatt zu entnehmen. Die Flansche müssen folgende Anforderungen erfüllen:
- Gereinigte und unbeschädigte Anschlußoberfläche.
- Das Gegenstück in der Rohrleitung, muss dieselbe Anschlussnorm aufweisen wie die einzubauende Armatur.
- Die den verschiedenen Flanschnormen und Nennweiten entsprechenden Lochbilder der Flansche ermöglichen das Zentrieren der Armatur durch Hindurchführung der Flanschschrauben durch die Bohrungen in den Flanschen.
- Die Flanschschrauben müssen mittig durch die Bohrungen in den Flanschen der Armatur ausgerichtet sein.
6.1.2 Einbaulage
Das Probenahmeventil kann gemäss Punkt4.2.1 dieser Montage- und Betriebsanleitung mit gewissen Einschränkungen (bei horizontalem Einbau muss die Leitung mit genügend Medium gefüllt sein) sowohl vertikal als auch horizontal eingebaut werden.
Benutzen Sie immer alle Flanschbolzen, auch bei Niederdruck-Systemen. Die Armatur sollte nie unter Druck gesetzt werden, wenn einer der vier Flanschbolzen fehlt.
6.2.1 Einbau Schritt für Schritt
1. Kunststoffschutzkappen entfernen.
2. Überprüfen der Anschlussflansche (Pos. 17 und 18) auf Beschädigung und Verschmutzung.
3. Kontrollieren, ob der Flanschabstand mit der Einbaulänge des Kugelrückschlagventils übereinstimmt. Vor dem Einbau der Armatur (Pos. 1a und 1b) Flansche mit geeignetem Werkzeug genügend spreizen.
4. Die Armatur zwischen die gespreizten Flansche schieben, gleichzeitig die Dichtungen (D, falls notwendig, siehe Punkt 6.2.4) zwischen die Dichtflächen einschieben.
5. Jetzt die Flanschschrauben durch die Justierbohrungen stecken.
6. Während die Flanschspreizer allmählich entfernt werden, Flanschschrauben handfest anziehen. Es muß darauf geachtet werden, daß die Flansche ordentlich ausgerichtet bleiben.
7. Alle Flanschschrauben über Kreuz festziehen. Anzugsmomente siehe Punkt6.2.2.
Figur 5
Figur 6
6.2 Einbau in die Rohrleitung
Bei den Probenahmeventilen ist die Durchflußrichtung nicht relevant, jedoch muss vor dem Einbaugeklärt werden, ob spezielle Flanschdichtungen notwendig sind, weitere Informationen siehe Punkt 6.2.3. Ein SV ist kein Brecheisen! Verwenden Sie es bitte nicht zum Spreizen der Flansche, da dies zur Beschädigung der PFA-Schicht und des Sitzes führen würde. Um eine Beschädigung der PFA-Schicht zu vermeiden, sollten Sie die Schutzdeckel erst kurz vor dem Einbau entfernen.
WARNUNG
Es wird davon abgeraten, die Armaturen zum Positionieren von Rohrleitungen bei neuen Systemen zu verwenden. Funken, die beim Punktschweißen entstehen, könnten die PFA­Beschichtung beschädigen. Verwenden Sie statt dessen Paßstücke. Ein Fertigschweißen der Flansche mit eingebauter Armatur führt aufgrund der hohen Temperatur zu schweren Schäden am Anschlussflansch.
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6.2.2 Empf. Anzugsmomente (Nm) von Schraubverbindungen für den Einbau von SAPRO-Ventilen
RICHTWERTE FÜR VERZINKTE STAHLSCHRAUBEN (8.8); LEICHT GEÖLT
DN NPS Drehmoment Edelstahl Drehmoment PFA
25 1 35 22 40 60 35 50 2 100 55 65 130 70 80 3 90 50 100 4 105 60
6.2.3 Abschließende Kontrolle
Vor der Erstinbetriebnahme des Probenahmeventils sollte die Rohrleitung ausgespült werden, um mögliche Festpartikel auszuschwemmen, die den Weichsitz des Ventils beschädigen könnten.
6.2.4 Dichtungen
Die SAPRO-Ventile werden wie andere Armaturen (Kugelhähne, Klappen, etc.) montiert und gedichtet. Zuerst Werksnorm berücksichtigen und Standard-Dichtungen verwenden. Je nach Rohrleitungsart empfehlen wir folgende Dichtungen:
SAPRO Ventil Rohrleitungsart Dichtungsart Dichtungswerkstoff
Edelstahl Kurzbauform oder Geflanschte Baulänge
PFA-ausgekleidet Kurzbauform oder Geflanschte Baulänge
Stahl- oder Edelstahlrohre mit glatten Flanschen Gestanzte Flachdichtung Asbestfreie Platte
Umhüllte Flachdichtung PTFE-Hülle mit AFM-Einlage
GORE-TEX Flachdichtung Gerecktes PTFE Stahlrohre emailliert Umhüllte Flachdichtung PTFE-Hülle mit Stahlwellring und AFM-Auflage Stahl PTFE ausgekleidet Keine Dichtung PVDF-Rohr Gestanzte Flachdichtung EPDM, IIR Stahlrohre gummiert Umhüllte Flachdichtung PTFE-Hülle mit AFM-Einlage Glasrohre mit Planschliff GORE-TEX Flachdichtung Gerecktes PTFE
7 INBETRIEBNAHME
7.1 Allgemeine Inbetriebnahme
Vor Inbetriebnahme sind die Angaben zu Werkstoff, Druck, und Temperatur mit dem Anlagenplan des Rohrleitungssystems zu überprüfen. Rückstände in den Rohrleitungen und Armaturen (Schmutz, Schweißperlen, etc.) führen zwangsläufig zu Undichtigkeiten.
WARNUNG
Vor jeder Inbetriebnahme einer Neuanlage beziehungsweise Wiederinbetriebnahme einer Anlage nach Reparaturen beziehungsweise Umbauten ist sicherzustellen:
- Der ordnungsgemäße Abschluß aller Einbau-/ Montagearbeiten!
- Inbetriebnahme nur durch 'Qualifiziertes Personal'.
- Die richtige Funktionsstellung der Armatur.
- Anbringen beziehungsweise Instandsetzen vorhandener Schutzvorrichtungen.
8 HINWEISE AUF GEFAHREN
Der sichere Betrieb der Armatur ist nur gewährleistet, wenn sie von qualifiziertem Personal (siehe "Qualifiziertes Personal“) sachgemäß unter Beachtung der Warnhinweise dieser Betriebsanleitung installiert, in Betrieb genommen und gewartet wird. Außerdem ist die Einhaltung der allgemeinen Einrichtungs- und Sicherheitsvorschriften für den Rohrleitungs- beziehungsweise Anlagenbau sowie der fachgerechte Einsatz von Werkzeugen und Schutzausrüstungen zu gewährleisten.
Bei allen Arbeiten an der Armatur beziehungsweise im Umgang mit der Armatur ist die Betriebsanleitung der Armatur unbedingt zu beachten. Bei Nichtbeachtung können Verletzungen oder Sachschäden die Folge sein.
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9 BEDIENUNG
9.1 Ankoppeln der Kolbenspritze an das
Probenahmeventil
1. Vor dem Einsetzen der Kolbenspritze
(Pos. 5) darauf achten, dass der Zylinder (Pos. 12) im Zylinderkäfig (Pos. 9) mit dem Verschlussdeckel (Pos. 13) fest verschlossen ist, und dass sich die Kolbenstange (Pos. 11) in eingefahrener Stellung befindet.
2.
Am SAPRO-Probenahmeventil den Verschlussstopfen (Pos. 3) durch Drehen des Hebels in Pfeilrichtung (a) lösen und aus der Bajonettkupplung (Pos. 2) ziehen (b).
3. Den Sicherungshebel (Pos. 6) an der Spritze
in Grundstellung (A) stellen.
4. Den Betätigungshebel (Pos. 8) zur
Markierung (M) an Bajonettkupplung und Hebel ausrichten.
5. Die Kolbenspritze (Pos. 5) in die
Bajonettkupplung (Pos. 2) einfahren und mit dem Hilfshebel (Pos. 7) bis zum Anschlag in Pfeilrichtung drehen.
6. Den Sicherungshebel (Pos. 6) entsprechend
der Pfeilrichtung in Position B stellen. Somit ist die Bajonettkupplung (Pos. 2) am Probenahmeventil verriegelt und der Betätigungshebel (Pos. 8) freigegeben.
Ventil offen
9.2 Probenahme
Zur Probenahme stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
9.2.1 Bei druckführenden Rohrleitungen (Figur 7)
1. Den Betätigungshebel (Pos. 8) in
Pfeilrichtung drücken. Ventil und
Kolbenspritze werden geöffnet. Durch den
Rohrleitungsdruck wird der Kolben des
Zylinders automatisch nach hinten gedrückt
und das Medium fließt in den Zylinder.
2. Den Betätigungshebel (Pos. 8) loslassen.
Durch die Federkraft fährt der
Betätigungshebel automatisch zurück in die
Ausgangsposition. Das Probenahmeventil
und die Kolbenspritze schließen sich somit.
WARNUNG
Unbedingt vor dem Abkoppeln der Kolbenspritze die Hubanzeige (Pos. 4) beachten! Bei schließen dem Ventil muss die Hubanzeige gänzlich in die Federkappe einfahren! Ist dies nicht der Fall, wird das Probenahmeventil nicht dicht abgeschlossen und das Medium kann austreten, wenn die Kolbenspritze abgekoppelt wird!
Figur 7
Ventil geschlossen
7
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9.2.2 Bei drucklosen Rohrleitungen oder Rohrleitungen unter Vakuum (Figur 8, 9)
1. Den Betätigungshebel (Pos. 8) in
Pfeilrichtung drücken.
2. Den Sicherungshebel (Pos. 6) in Position C
drehen. Der Betätigungshebel (Pos. 8) ist nun in der
gedrückten Position fixiert.
3. Die Kolbenstange (Pos. 3) nach Außen
ziehen, bis sich die gewünschte Menge des
Mediums im Zylinder befindet.
4. Den Betätigungshebel (Pos. 8) etwas
andrücken und Sicherungshebel (Pos. 6)
wieder in Position B stellen.
5. Den Betätigungshebel loslassen. Durch die Federkraft fährt der
Betätigungshebel automatisch zurück in die
Ausgangsposition. Das Probenahmeventil
und die Kolbenspritze schließen sich somit.
WARNUNG
Unbedingt vor dem Abkoppeln der Kolbenspritze die Hubanzeige (Pos. 4) beachten! Bei schließen dem Ventil muss die Hubanzeige gänzlich in die Federkappe einfahren! Ist dies nicht der Fall, wird das Probenahmeventil nicht dicht abgeschlossen und das Medium kann austreten, wenn die Kolbenspritze abgekoppelt wird!
9.3 Abkoppeln der Kolbenspritze (Figur10)
1. Kontrollbewegung des Betätigungshebels
(Pos. 8) in Pfeilrichtung (a) durchführen.
2. Den Sicherungshebel (Pos. 6) auf Position A
stellen.
3. Die Kolbenspritze mit dem Hilfshebel
(Pos. 7) gemäss Pfeil (b) drehen und in
Pfeilrichtung (c) aus der Bajonettkupplung
(Pos. 2) ziehen.
4. Die Verschlusskappe (Pos. 15) auf die
Kolbenspritze (Pos. 5) stecken und durch
Drehung in Pfeilrichtung (d) fixieren.
5. Den Verschlussstopfen (Pos. 3) in die
Bajonettkupplung (Pos. 2) einsetzen und
durch Drehung in Pfeilrichtung (e) fixieren.
Figur 8
Figur 9
Figur 10
8
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9.4 Inhalt der Kolbenspritze in Behälter abfüllen (Figur 11)
WARNUNG
Beim Abfüllen aggressiver bzw. gefährlicher Medien unbedingt Schutzausrüstung tragen. Sicherheitsvorschriften für den Umgang mit gefährlichen Medien beachten!
1. Die Verschlusskappe (Pos. 15) durch
Drehen in Pfeilrichtung öffnen und von der
Kolbenspritze (Pos. 5) abnehmen.
2. Die Kappe mit der Kanüle (Pos. 16) auf die
Kolbenspritze setzen und durch Drehen in
entgegengesetzter Pfeilrichtung fixieren.
WARNUNG
Beim Aufsetzen und Betätigen der Kolbenspritze mit der Kappe mit der Kanüle muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, damit der Bediener sich nicht verletzt!
3. Die Kolbenspritze mit der Kanüle nach
unten in den Behälter (Pos. 19) hineinragen
lassen
4. Den Sicherungshebel (Pos. 6) auf Stellung
Bstellen
5. Den Betätigungshebel (Pos. 8) in
Pfeilrichtung drücken und mit dem
Sicherungshebel (Pos. 6) auf Stellung
Carretieren
6. Den Kolben (Pos. 11) langsam nach innen
drücken Der Inhalt des Zylinders fließt nun durch die
Kanüle in den Behälter (Pos. 19)
Figur 11
10 INSTANDHALTUNG UND REINIGUNG
Routinemäßige Wartung oder Schmierung ist nicht erforderlich. Für Systeme mit hohen Temperaturen sollte jedoch kurz nach dem Einbau eine Überprüfung auf Flanschleckage durchgeführt werden. Aufgrund der großen Unterschiede in der temperaturbedingten Ausdehnung von PFA und Metallen kann es zu Kaltfluß kommen. Ein erneutes Anziehen der Schrauben beseitigt dieses Problem. Unter Umständen muß dieses Verfahren mehrfach durchgeführt werden.
WARNUNG
Vor jeder Demontage oder Wartung muss das Medium in der (drucklosen!) Leitung abgelassen werden und die Leitung gespült werden, damit keine Gefährdung mehr für den Bediener/ Monteur besteht
Bei Probenahme von reinen, flüssigen Produkten ist eine Reinigung normalerweise nicht notwendig. Sollte der Bajonettadapter oder die Kolbenspritze trotzdem verschmutzt sein (auskristallisierende Medien), können diese Teile folgendermassen demontiert und gereinigt werden:
- Die Bajonettkupplung am SAPRO­Probenahme-ventil kann problemlos ohne jegliche Demontage mit einem Reinigungsmittel ausgespült werden.
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Die Kolbenspritze kann bei leichter Verschmutzung ohne Demontage in einem Glas mit Reinigungsflüssigkeit gereinigt werden, indem die Spritzennase (Pos. 5) in die Flüssigkeit getaucht und der Betätigungshebel (Pos. 8) nach dem Lösen des Sicherungshebels (Pos. 6) nach hinten gezogen wird. Durch mehrmaliges Zurückziehen und wieder Einstossen des Kolbens (Pos. 11) wird somit die gesamte mediumberührte Innenpartie der Kolbenspritze durchgespült und gereinigt.
Bei stärkerer Verschmutzung muss die Kolbenspritze nach der einfachen Reinigung demontiert werden:
1. Lösen des Deckels (Pos. 13).
2. Herausziehen (b) der gesamten Zylinder/ Kolben-Einheit (Pos. 11 - 14), alle Teile dieser Einheit sind miteinander verschraubt und können problemlos zerlegt werden.
3. Demontieren des Dichteinsatzes (Pos. 10).
4. Reinigen aller Einzelteile mit Reinigungsflüssigkeit, Kontrolle und Schmierung der O-Ringe mit Silikonöl.
5. Wiedereinsetzen (a) des Einsatzes und der Zylinder/Kolben-Einheit in den Zylinderkäfig (Pos. 9) der Kolbenspritze.
Reinigungsmittel
Zur Reinigung sind die innerbetrieblich empfohlenen Mittel zu verwenden, Materialverträglichkeiten sind vor der Reinigung abzuklären.
11 BETRIEBSSTÖRUNGEN
WARNUNG
Bei der Fehlersuche sind die Sicherheitsvorschriften unbedingt zu beachten.
12 AUSSERBETRIEBNAHME
Der Ausbau der Armatur, im Reparatur oder Servicefall, wird oft nachlässig vorgenommen, da das Probenahmeventil repariert oder ersetzt werden muß. Es empfiehlt sich jedoch, diese vorsichtig auszubauen, ohne die PFA­Beschichtung zu beschädigen, so daß nach dem Ausbau die allfällige Schadensursache erkannt werden kann.
ACHTUNG!
Prüfen, ob Leitung drucklos geschaltet und entleert ist. Bei ätzenden, brennbaren, aggressiven oder toxischen Medien Rohrleitungssystem spülen und belüften.
1. Montagearbeiten nur von Qualifiziertem Personal (siehe Punkt 2.4) durchführen lassen.
2. Alle Flanschschrauben lösen und herausziehen, bis die Armatur ausgebaut werden kann.
3. Flansche mit geeignetem Werkzeug spreizen und die Armatur herausziehen.
13 ENTSORGUNG
Die Armatur fachgerecht gereinigt in die Altstoffverwertung geben.
Bei Störungen der Funktion beziehungsweise des Betriebsverhaltens ist zu prüfen, ob die Montage- und Einstellarbeiten gemäß dieser Betriebsanleitung durchgeführt und abgeschlossen wurden. Es sind die Angaben zu Werkstoff, Druck, Temperatur und Strömungsrichtung mit
WARNUNG
• Schlecht gereinigte Probenehmer können
schwere Verätzungen an Händen und anderen Körperteilen hervorrufen.
• Bei Weitergabe der Probenehmer an Dritte,
übernimmt der Hersteller keine Garantie für die Sicherheit der Geräte.
dem Anlagenplan des Rohrleitungssystemes zu vergleichen. Weiterhin ist zu prüfen ob die Einsatzbedingungen den im Datenblatt beziehungsweise auf dem Typenschild angegebenen technischen Daten entsprechen.
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Neotecha ist ein Warenzeichen und im Eigentum eines der Unternehmen in der Geschäftseinheit Emerson Automation Solutions von Emerson Electric Co. Emerson Automation Solutions, Emerson und das Emerson-Logo sind Warenzeichen und Dienstleistungsmarken von Emerson Electric Co. Alle anderen Marken sind das Eigentum der jeweiligen Eigentümer.
Die Inhalte dieser Veröffentlichung dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Obwohl alle Anstrengungen unternommen wurden, um deren Richtigkeit sicherzustellen, dürfen sie weder als ausdrückliche oder stillschweigende Garantien hinsichtlich der beschriebenen Produkte oder Dienstleistungen oder deren Nutzung oder Anwendbarkeit angesehen werden. Alle Verkäufe unterliegen unseren Gewährleistungsbedingungen und Konditionen, die auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Wie behalten uns das Recht vor, das Design und die Spezifikationen unserer Produkte jederzeit ohne Vorankündigung zu ändern, weiterzuentwickeln oder zu verbessern.
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