Minox ZP5 3-15x50, ZP5 5-25x56 Instructions Manual

Bedienungsanleitung
Instructions
MINOX ZP5 3-15x50 MINOX ZP5 5-25x56
Zielfernrohre
Riflescopes
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MINOX ZP5
Inhaltsverzeichnis
Willkommen bei MINOX!
Deutsch 2 English 22
Willkommen bei MINOX! 3 Überblick 5 Lieferumfang 5 Vergrößerungseinstellung 5 Dioptrienausgleich 6 Parallaxeausgleich 7 Leuchtabsehen und Batteriewechsel 9 Absehenverstellung 10 Absehen 13
- Mrad-Skala 14
- AQRAS-Skala 15
Staubschutzklappe 16 Wartung und Pflege 16 Montage 17 Fehlerbehebung 18
- Beschlagen von innen 18
Seriennummer 18 Service 19 Gewährleistungsbestimmungen 20 Erweiterter MINOX Garantieservice 20
- MINOX Comfort Service 20
Technische Daten 21 Absehen-Deckmaße 41 Abmessungen 48
Sehr geehrter MINOX Kunde,
mit Ihrem wohlüberlegten Kauf haben Sie sich für ein Markenprodukt von höchster optischer und fein­mechanischer Präzisionsqualität entschieden. Diese Anleitung soll Ihnen ein Berater sein, um das volle Leistungsspektrum Ihres MINOX ZP5 Zielfernrohres zu nutzen.
Bitte lesen Sie zuerst aufmerksam die in dieser Anlei­tung enthaltenen Informationen, bevor Sie das MINOX ZP5 Zielfernrohr nutzen.
Thorsten Kortemeier Managing Director
Sollten Sie weitergehende Fragen haben, kontaktieren Sie Ihren MINOX Fachhändler oder treten Sie direkt mit unserem Kundenservice in Kontakt:
MINOX GmbH Walter-Zapp-Straße 4 35578 Wetzlar Telefon: +49 (0) 64 41 / 917-0 E-Mail: info@minox.com www.minox.com
MINOX ZP5
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Überblick
1. Objektiv
2. Parallaxeausgleich
3. Leuchtabsehen-Einstellring
4. Batteriefach mit Schraubdeckel
5. Absehenverstellung (Höhe)
6. Absehenverstellung (Seite)
7. Vergrößerungseinstellung
8. Feststellring für Dioptrienausgleich
9. Dioptrienausgleich
Vergrößerungseinstellung
Um die gewünschte Vergrößerung einzustellen, dre­hen Sie den Vergrößerungsring im vorderen Bereich des Okulars. Im Uhrzeigersinn verringert sich die Ver­größerung, gegen den Uhrzeigersinn erhöht sich die Vergrößerung.
Lieferumfang
- MINOX ZP5 Zielfernrohr
- Batterie vom Typ CR 2032, 3 Volt
- Okular-Schutzkappe
- Optik-Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung
Das MINOX ZP5 besitzt einen breiten Vergrößerungs­ring mit einer griffigen Erhöhung in der Mitte des Ver­stellbereichs, die auch mit Handschuhen eine sichere
ZP5 3-15x50
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Bedienung erlaubt.
Die Zahlen einiger wichtiger Vergrößerungswerte sind weiß hinterlegt, um unter ungünstigen Lichtverhält­nissen das gezielte Einstellen und Ablesen der Vergrö­ßerung zu erleichtern.
Dioptrienausgleich
Der Dioptrienausgleich dient dazu, das Zielfernrohr auf das Auge des Benutzers einzustellen und die indi­viduelle Sehstärke auszugleichen. Wird beim Schießen eine Korrekturbrille getragen, muss diese Korrektur­brille beim Einstellen des Dioptrienausgleichs daher ebenfalls getragen werden.
Das MINOX ZP5 verfügt über einen Konterring, der eine unbeabsichtigte Verstellung des Dioptrienaus­gleichs z.B. beim Verdrehen der Okularschutzklappe verhindert. Durch Drehen des Konterrings gegen den Uhrzeigersinn wird die Arretierung gelöst. Durch Drehen im Uhrzeigersinn wird der Dioptrienausgleich arretiert. Diese Arretierung dient dazu, ein unbeab­sichtigtes Verstellen des Dioptrienausgleich zu ver­hindern. Unter starkem Krafteinsatz ist ein Verdrehen jedoch weiterhin möglich.
Hinweis: Beachten Sie auch beim Einstellen des Zielfernrohrs unbedingt die Sicherheitsregeln beim Umgang mit der Waffe.
Zum Einstellen des Dioptrienausgleichs stellen Sie die höchste Vergrößerung ein und lösen Sie den Konterring. Richten Sie das Zielfernrohr auf einen weit entfernten, gleichmäßig hellen Hintergrund, z.B. den bewölkten Himmel. Drehen Sie den Diopt­rienausgleich, bis sich die bestmögliche Schärfe des Absehens einstellt. Blicken Sie nun kurz am Zielfern­rohr vorbei in die Ferne und dann wieder durch das Zielfernrohr auf das Absehen. Das Absehen muss sich
sofort scharf abzeichnen. Erscheint das Absehen erst nach kurzer Gewöhnung des Auges scharf, so ist der Dioptrienausgleich noch nicht korrekt eingestellt. Zwar kann das Auge eine nicht optimale Einstellung in gewissen Grenzen ausgleichen, dies führt jedoch bei längerer Benutzung zu Ermüdungserscheinungen. Die einmal gefundene und mit dem Konterring fixierte Einstellung des Dioptrienausgleichs muss erst wieder verändert werden, wenn sich die individuelle Seh­stärke ändert.
Parallaxeausgleich
Parallaxe ist die sichtbare Bewegung des Absehens auf dem Zielbild, welche eintritt, wenn das betrachtende Auge sich hinter dem Zielfernrohr in Höhe oder Seite be­wegt, während das Zielfernrohr nicht auf die Zieldistanz parallaxefrei justiert ist. Diese Bewegung wird Paralla­xefehler genannt und führt zu Treffpunktverlagerungen. Parallaxe entsteht dadurch, dass die Ebene des Zielbil­des im Zielfernrohr nicht im gleichen Abstand liegt, wie die Ebene, in der das betrachtete Absehen steht. Dieser Unterschied führt gleichzeitig dazu, dass das Zielbild zum Absehen nicht scharf fokussiert erscheint.
Die MINOX ZP5 Zielfernrohre verfügen über einen von ca. 50 m bis unendlich justierbaren seitlichen Paral­laxeausgleich. Der Parallaxeausgleich fokussiert das Zielbild auf das Absehen. Dadurch wird das Zielbild für das Auge des Schützen scharf gestellt und gleich­zeitig wird das Zielbild in die gleiche Ebene wie das Absehen gebracht, wodurch der Parallaxefehler eli­miniert wird. Um festzustellen, ob das Zielfernrohr auf die gewünschte Entfernung parallaxefrei justiert ist, bewegt man beim Betrachten des Zieles durch das Zielfernrohr den Kopf horizontal oder vertikal hinter dem Zielfernrohr und beobachtet die Bewegung des Absehens auf dem Ziel. Dadurch bewegt sich die
Augenpupille innerhalb der Austrittspupille des Ziel­fernrohrs. Wenn sich dabei das Absehen auf dem Ziel bewegt (die Waffe muss selbstverständlich absolut ruhig gehalten werden), ist der Parallaxeausgleich nicht für die entsprechende Entfernung eingestellt. Bewegt sich das Absehen gegenläufig zur Bewegung des Kopfes (z.B. Kopf bewegt sich nach links, Abse­hen wandert auf dem Ziel nach rechts), so ist das Ziel weiter entfernt als die eingestellte parallaxefreie Distanz. In diesem Fall muss die Parallaxeverstellung gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, um die ein­gestellte parallaxefreie Distanz auf die Zieldistanz zu vergrößern.
Bewegt sich das Absehen auf dem Ziel in dieselbe Richtung wie die Kopfbewegung (z.B. Kopf bewegt sich nach links, Absehen wandert auf dem Ziel nach links), so ist das Ziel näher als die eingestellte par­allaxefreie Distanz. Die Parallaxeverstellung muss in diesem Fall im Uhrzeigersinn gedreht werden, um die parallaxefreie Distanz auf Zieldistanz zu verringern.
Sobald das Absehen sich nicht mehr auf dem Zielbild bewegt, ist die Parallaxe vollständig ausgeschaltet und das Zielbild ist zum Absehen scharf gestellt. Sollte das Zielbild unscharf erscheinen, obwohl keine Pa-
rallaxe mehr zu beobachten ist, überprüfen Sie die Einstellung des Dioptrienausgleichs.
Der Parallaxeausgleich weist keine Distanzmarkierun­gen auf. Er verfügt lediglich über eine Gravur für die Drehrichtung für kurze bzw. weite Entfernungen. Der Grund dafür ist, dass Distanzmarkierungen des Paral­laxeausgleichs aufgrund von Wärmeausdehnung des Zielfernrohres und unterschiedlicher atmosphärischer Bedingungen nicht unter allen Umständen genau sein können und daher eine falsche Sicherheit vermitteln. Wenn höchste Präzision erforderlich ist, sollte der Pa­rallaxeausgleich immer unter den herrschenden Be­dingungen wie oben beschrieben eingestellt werden.
In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, eine grobe Voreinstellung des Parallaxeausgleichs vorzu­nehmen, bevor ein bestimmtes Ziel anvisiert wird, oder eine standardmäßige Einstellung zu benutzen, wenn noch kein konkretes Ziel bekannt ist. Um dies zu erleichtern, sind die Markierungen auf dem Paralla­xeausgleich so gestaltet, dass eine gute Orientierung innerhalb des Verstellbereichs von 180° möglich ist. Somit kann eine vorher ermittelte Einstellung mit hin­reichender Genauigkeit vorgenommen werden, ohne ein tatsächliches Ziel aufnehmen zu müssen.
Leuchtabsehen und Batteriewechsel
Der Verstellring für das Leuchtabsehen und das Bat­teriefach sind in den Parallaxeausgleich links am Mit­telrohr integriert.
Das Batteriefach wird durch einen eingeschraubten Deckel verschlossen. Zum Einsetzen einer neuen Batterie drehen Sie den Deckel mit einer Münze oder einem anderem passenden Objekt gegen den Uhrzei­gersinn heraus. Zum Entnehmen der Batterie drücken Sie mit dem Fingernagel auf den Rand der Batterie, um diese aus der Aufnahme zu lösen.
Beim Einsetzen der neuen Batterie muss der Minus-Pol in Richtung Zielfernrohr zeigen. Danach den Deckel wieder fest einschrauben.
Verwenden Sie nur neue und unbeschädigte Batterien vom Typ CR 2032 eines Markenherstellers.
Die gewünschte Leuchtintensität lässt sich durch Drehen des Einstellrings in 11 Stufen einstellen. Der Verstellring ist mit Klickrasten ausgestattet. Zwischen den Intensitätsstufen befinden sich jeweils „Aus“­Stellungen, so dass eine vorgewählte Intensität mit
einem einzigen Klick an- und ausgeschaltet werden kann.
Die Absehenbeleuchtung ist mit einer Selbstab­schaltung ausgestattet, die das Leuchtabsehen au­tomatisch abschaltet, wenn 3 Stunden lang keine Änderung der Intensitätseinstellung vorgenommen wurde. Dadurch wird verhindert, dass sich die Batterie entleert, wenn nach Benutzung vergessen wurde, das Leuchtabsehen auszuschalten.
Sobald eine Änderung der Helligkeitseinstellung vor­genommen wird, schaltet sich das Leuchtabsehen wieder ein.
Hinweis: Die Absehenbeleuchtung der ZP5 Ziel­fernrohre ist für den Einsatz bei Dämmerung und Nacht ausgelegt. Dafür lässt sie sich so fein dimmen, dass sie bei einsetzender Dämmerung bis hin zu fast völliger Dunkelheit das Zielbild nicht überstrahlt. Die Absehenbeleuchtung ist nicht für den Tagein­satz vorgesehen und auch in den höheren Beleuch­tungsstufen bei Tageslicht kaum bzw. nicht sichtbar. Dies ist nicht auf leere Batterien oder einen Defekt zurückzuführen sondern entspricht dem vorgesehe­nen Einsatzzweck.
Absehenverstellung
Die Verstelltürme für Höhe und Seite sind mit hör- und fühlbaren Klickrasten und Skalenstrichen in 0.1 Mrad­Schritten ausgestattet. Ein Klick von 0.1 mrad (Milli­radiant, auch „mil“ genannt) entspricht 1 cm/100 m. Der Höhenverstellturm besitzt eine sogenannte Dou­ble Turn (DT) Funktion. Dies bedeutet, dass zwei Um­drehungen des Verstellturms zur Verfügung stehen, um den großen Verstellbereich von 28 mrad nutzbar zu machen, ohne dass die Klicks und Skalenstriche zu eng zusammen liegen. Die Zahlen der Skala des Hö­henverstellturms bezeichnen den Hochschuss gegen­über der Nullposition. Der Höhenverstellturm verfügt dazu über zwei übereinander angeordnete Skalen, die obere bezeichnet hierbei die zweite Umdrehung. Beim Erreichen der zweiten Umdrehung erscheint in den beiden Fenstern an der Basis des Höhenverstellturms je eine weiße Markierung. Sind diese Markierungen sichtbar, dann gilt die obere, sekundäre Skala.
Bei der Skala des Seitenverstellturms steht vor der Zahl jeweils ein „R“ oder „L“. Dies zeigt die Richtung an, in die sich die Treffpunktlage bei der jeweiligen Einstellung verlagert. Soll z.B. Seitenwind von rechts kompensiert werden, der eine Treffpunktverschiebung
nach links verursacht, so muss der Seitenverstellturm um den entsprechenden Wert in Richtung „R“ verstellt werden. Diese Beschriftung korrespondiert mit der Ausgabe der meisten Ballistikprogramme, bei denen die Ausgabe der Werte für die Seitenverstellung mit einem „R“ oder „L“ als Präfix für die Richtung erfolgt.
Die Verstelltürme sind in den Drehrichtungen „CW“ (clockwise, im Uhrzeigersinn) und „CCW“ (counter­clockwise, im Gegenuhrzeigersinn) erhältlich. Die Drehrichtung bezeichnet jeweils die Richtung, in die gedreht werden muss, um eine Treffpunktlage­veränderung in Richtung „hoch“ bzw. „rechts“ zu bewirken.
Der Höhenverstellturm ist mit einem Nullanschlag (Zero Stop) ausgestattet, der die Drehbewegung der Stellkappen begrenzt. Dieser Nullanschlag ist fest installiert und muss nicht justiert werden. Er stoppt die Drehbewegung der Höhenverstellung einige Klicks unterhalb der Nullstellung. Der Seitenverstellturm besitzt einen Anschlag, der den Seitenverstellbereich begrenzt, so dass die Stellkappe nicht mehr als eine halbe Umdrehung in eine Richtung gedreht werden kann. Zum Einschießen der Waffe drehen Sie die Stellkappen für Höhe und Seite in die entsprechen-
de Richtung, bis das Absehen mit dem Zentrum der Schussgruppe übereinstimmt. Bei Hochschuss muss die Stellkappe des Höhenverstellturms in Richtung „tief“ verstellt werden, bei Rechtsschuss die Stell­kappe des Seitenverstellturms in Richtung „links“, bei Abweichungen in die andere Richtung jeweils umge­kehrt. Die Stellkappen können mit Hilfe von zwei Ma­denschrauben vom Verstellmechanismus entkoppelt und anschließend genullt werden. Beim Nullen der Stellkappen mit gelösten Schrauben sind keine Klicks fühl- und hörbar. Dies zeigt an, dass die Stellkappe er­folgreich vom Verstellmechanismus entkoppelt wurde.
Um nach dem Einschießen die Stellkappen zu nullen, lösen Sie die Madenschrauben mit einem 2 mm­Innensechskantschlüssel. Eine halbe Umdrehung ist ausreichend, die Schrauben sollten nicht weiter her­ausgedreht werden. Drehen Sie nun die Stellkappen in die Nullposition der ersten Umdrehung (die Anzei­gefenster der Umdrehungsanzeige müssen schwarz sein). Anschließend ziehen Sie die Madenschrauben handfest an. Halten Sie den Innensechskantschlüssel dabei am kurzen Schenkel. So verhindern Sie ein zu hohes Drehmoment.
Hinweis: Wenn Sie beim Verstellen zum Einschießen den Nullanschlag erreichen (also z.B. Hochschuss vor­liegt, sich die Stellkappe aber aufgrund des Nullan­schlags nicht mehr in Richtung „tief“ verstellen lässt) dann lösen Sie die Madenschrauben der Stellkappe, drehen diese mindestens um den Wert des Hochschus­ses in Richtung „hoch“ und ziehen die Madenschrau­ben wieder fest. Nun steht wieder Verstellbereich zur Verfügung, um das Absehen entsprechend der Treff­punktlage zu verstellen. Analog kann auch mit der Stellkappe der Seitenverstellung verfahren werden.
Sollten Sie beim Nullen die Schrauben versehentlich zu weit herausgedreht haben, lässt sich die Stellkappe
vom Zielfernrohr abziehen. Um die Stellkappe wieder zu montieren, drücken Sie diese auf den Verstellturm und ziehen Sie anschließend die Madenschrauben wieder fest.
Hinweis: Bei demontierter Stellkappe kann der Me­chanismus zur Anzeige der zweiten Umdrehung in eine Position gebracht werden, in der sich die Stell­kappe nicht mehr in die zweite Umdrehung drehen lässt (Abb. 1). Stellen Sie vor der Montage der Stell­kappe sicher, dass die Nut des Drehzylinders sich in der in Abb. 2 gezeigten Position befindet (gilt für CCW-Verstelltürme, bei CW-Verstelltürmen muss die Nut in die entgegengesetzte Richtung zeigen). Der Drehzylinder kann mit Hilfe eines kleinen Schrauben­drehers in die gezeigte Position gebracht werden.
Die Mechanik der Absehenverstellung ist so ausge­führt, dass der zur Verfügung stehende Verstellbereich rechteckig ist. Am Ende des Verstellbereichs befindet sich jeweils ein interner Anschlag und der Verstell­turm lässt sich nicht mehr weiter in diese Richtung drehen. Das bedeutet einerseits, dass bei kompletter Ausnutzung der Verstellbereichs z.B. in der Höhe, nach wie vor der gesamte Verstellbereich in seitlicher Richtung verfügbar ist (und umgekehrt). Außerdem
Abb. 1
Abb. 2
Bitte beachten: Position der Nut des Drehzylinders
bewirkt diese Bauweise, dass es nicht zum unkon­trollierten „Springen“ des Absehens oder gar einer Beschädigung der Mechanik kommen kann, wenn der Extrembereich der Absehenverstellungen erreicht ist. Der gesamte angegebene Verstellbereich ist also ohne Einschränkungen nutzbar.
Absehen
Das Absehen der MINOX ZP5 Zielfernrohre befindet sich in der 1. Bildebene. Dies bedeutet, dass sich das Absehen im selben Maße vergrößert wie das Zielbild. Dadurch bleiben die Abdeckmaße des Absehens rela­tiv zum Zielbild immer gleich. Daher kann das Absehen unabhängig von der eingestellten Vergrößerung zum Entfernungsschätzen, zur Treffpunktkorrektur und zur Flugbahnkompensation genutzt werden. Alle verfüg­baren Absehen sind als Dämmerungs-Leuchtabsehen ausgeführt. Die Beleuchtung lässt sich für den Ein­satz bei Dämmerung und Nacht fein dimmen, um ein Blenden oder Ablenkung vom Ziel zu vermeiden. Die Beleuchtung ist nicht für den Tageinsatz vorgesehen.
Abbildungen der verschiedenen Absehen finden Sie ab Seite 41.
Mrad-Skala
Die Mrad-Skala ist als waagerechte und senkrechte Skala symmetrisch zur AQRAS-Skala angeordnet und besitzt eine feine 0.1 mrad-Unterteilung, so dass je nach Vergrößerung eine Ablesegenauigkeit von bis zu
0.05 mrad erreicht werden kann. Sie dient zur präzisen Entfernungsermittlung von Zielen bekannter Größe mit Hilfe der Mil-Formel:
Zielgröße [mm] ÷ Skalenwert [mrad] = Entfernung [m]
Der Messbereich beträgt bis zu 6 mrad horizontal und 5 mrad vertikal, wenn die Linien des Fadenkreuzes als Basislinien verwendet werden.
Ebenso kann die Größe eines Zieles bei bekannter Entfernung ermittelt werden. Dies kann z.B. nützlich sein, wenn ein Ziel in bekannter Entfernung sichtbar ist und die Entfernung zu einem gleichartigen Ziel in unbekannter Entfernung ermittelt werden soll. Die Formel hierfür lautet:
Skalenwert [mrad] ∙ Entfernung [m] = Zielgröße [mm]
Während bei der AQRAS-Skala Werte zwischen den Skalenstrichen abgeschätzt werden müssen, ermög­licht die Mrad-Skala auch bei Zwischengrößen oder sehr kleinen Zielen eine sehr hohe Ablesegenauigkeit und ist damit die ideale Ergänzung für Situationen, in denen die Zeit für eine besonders genaue Ent­fernungsbestimmung vorhanden ist. Bei der Entfer­nungsbestimmung mit Hilfe des Absehens hängt die erreichbare Genauigkeit des Ergebnisses wesentlich davon ab, wie genau die Größe des Zieles bekannt ist. Falls ein Laser-Entfernungsmesser nicht zur Verfügung steht, ausfällt oder aufgrund der Witterungsbedin-
gungen (Nebel, Regen, Schnee) keine zuverlässigen Ergebnisse liefert, kann ein geeignetes Absehen eine wertvolle Hilfe zur Entfernungsbestimmung sein.
AQRAS-Skala (Advanced Quick Ranging Scale)
Die AQRAS-Skala ist eine universelle stadiametrische Skala zur schnellen Entfernungsbestimmung. Her­kömmliche auf eine bestimmte Zielgröße beschränkte Skalen versagen, wenn das Ziel nicht die passende Größe hat oder wenn beispielsweise der entsprechen­de Teil des Ziels verdeckt ist. Die AQRAS-Skala dage­gen funktioniert mit jedem Ziel bekannter Größe und für senkrechte sowie waagerechte Ziele. Die Anwen­dung ist einfach und schnell: Den Basisstrich der Skala an ein bekanntes Maß des Zieles anlegen, Zahlenwert ablesen und mit der Zielgröße multiplizieren:
Zielgröße [cm] ∙ Skalenwert = Entfernung [m]
Die Multiplikation kann leicht im Kopf durchgeführt werden. Die bei der herkömmlichen Mil-Formel not­wendige Division ist in die Skala „eingebaut“. So kann die Entfernung bestimmt werden, ohne auch nur aus dem Anschlag zu gehen. Die Skala wird immer mit dem gleichen Basisstrich am Ziel angelegt. Es ist
nicht notwendig zwischen mehreren Skalenteilen zu wechseln. Zwischenwerte können so einfacher und schneller ermittelt werden. Die Distanz für 1 m hohe oder breite Ziele kann direkt abgelesen werden (Ska­lenwert ∙ 100 m). Die AQRAS-Skala verbindet so in einzigartiger Weise die Schnelligkeit von herkömmli­chen an 1 m hohe Ziele angepassten Skalen mit einer flexiblen Verwendung für beliebige Zielgrößen.
Zum Messen wird der Basisstrich oben bzw. rechts an das bekannte Maß des Zieles angelegt und dann der Skalenwert abgelesen. Zwischenwerte können
geschätzt werden. Die erreichbare Genauigkeit ist bei Zwischenwerten geringer als bei der Mrad-Ska­la, dafür ist die Rechnung deutlich vereinfacht. Die AQRAS-Skala sollte eingesetzt werden, wenn größt­mögliche Schnelligkeit gefordert ist, bei sehr hohen Anforderungen an die Genauigkeit kommt die Mrad­Skala zum Einsatz. Die Skalenstriche mit den Werten 7, 9, 11 und 12 sind aus Platzgründen nicht nummeriert und die Strichstärke ist dünner ausgeführt, um die Übersichtlichkeit zu erhalten und eine bessere Ables­barkeit der anderen Skalenstriche unter schlechten Lichtverhältnissen zu ermöglichen.
Staubschutzklappe
Das MINOX ZP5 wird mit einer Okular-Staubschutz­klappe ausgeliefert. Diese Klappe wird am Okular mittels des am Okular engebrachten Adapterrings befestigt. Zum Montieren die Schutzkappe auf den Adapterring drücken, bis sie einrastet. Zum Abnehmen der Klappe im geschlossenen Zustand am Scharnier greifen und vom Adapterring abziehen. Die Klappe lässt sich auf dem Adapterring stufenweise verdrehen, so dass die gewünschte Position im aufgeklappten Zustand gewählt werden kann. Die Klappe lässt sich
im aufgeklappten Zustand eng an das Zielfernrohr anlegen und rastet in dieser Stellung ein.
Wartung und Pflege
Die nötige Pflege von Rohrkörper und Bedienelemen­ten beschränkt sich auf das Entfernen von Staub und Schmutz, der die beweglichen Bedienelemente be­einträchtigen kann. Staub, Sand und Schmutz können unter fließendem Wasser abgespült und das Zielfern­rohr anschließend mit einem sauberen Tuch trocken getupft werden.
Hinweis: Nehmen Sie keine nicht in dieser Anlei­tung beschriebenen Veränderungen am Zielfernrohr vor, insbesondere ein Abschrauben oder Lösen von Teilen muss unterbleiben, da dies die Dichtigkeit und mechanische Funktion beeinträchtigen kann.
Die Linsen sollten durch Schutzklappen oder ähnli­ches vor Beschädigung und Verschmutzung geschützt werden, so lange das Zielfernrohr nicht benutzt wird.
Linsen und Dichtungen des Zielfernrohres dürfen nicht mit Öl oder Lösungsmitteln in Kontakt kom-
men. Schützen Sie daher das Zielfernrohr insbeson­dere beim Reinigen der Waffe vor Reinigungsmitteln.
Bei der Linsenreinigung mit handelsüblichen Optik­Reinigungsmitteln sind die Hinweise des Herstellers zu beachten. Putztücher und Reinigungsstifte müssen sauber und frei von Fremdkörpern sein, da diese beim Reiben auf den Linsen die Oberfläche beschädigen können. Grobe Verschmutzungen können unter flie­ßendem Wasser abgespült werden. Danach die Linsen mit einem weichen Tuch vorsichtig trockentupfen. Die Linsen sollten grundsätzlich nur bei störenden Ver­schmutzungen gereinigt werden.
Hinweis: Bei der Reinigung des Zielfernrohrs mit fließendem Wasser ist darauf zu achten, keinen scharfen Strahl zu verwenden, da der entstehende Druck die Dichtigkeit des Zielfernrohrs beeinträch­tigen kann.
Montage
Beachten Sie bei der Montage die Hinweise des Mon­tageherstellers.
Hinweis: Wir empfehlen, die Montage des Zielfern­rohres von einer Fachwerkstatt oder einem Büchsen­macher durchführen zu lassen. So ist gewährleistet, dass Waffe und Zielfernrohr fachgerecht aufeinan­der abgestimmt sind.
Um den vollen Höhenverstellbereich der ZP5 Zielfern­rohre ausnutzen zu können, ist eine Montage bzw. Schiene mit Vorneigung erforderlich. Bei Verwen­dung einer Montage ohne Vorneigung steht ca. der halbe Gesamt-Höhenverstellbereich zur Verfügung. Die Verwendung einer Montage mit Vorneigung er­weitert diesen verfügbaren Bereich um den Wert der Vorneigung. Die maximale Vorneigung der Montage sollte weniger als den halben Höhenverstellbereich betragen.
Hinweis: Dies sind die theoretischen Werte unter der Annahme, dass Waffe und Montage ohne Tole­ranzen gefertigt wurden und unter Vernachlässigung des Geschossabfalls auf die normale Einschießdis­tanz von 100 m. In der Praxis können Abweichungen durch Toleranzen auftreten, daher sollte die theore­tisch mögliche maximale Vorneigung nicht komplett ausgereizt werden.
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