mit Ihrem wohlüberlegten Kauf haben Sie sich für
ein Markenprodukt von höchster optischer und feinmechanischer Präzisionsqualität entschieden. Diese
Anleitung soll Ihnen ein Berater sein, um das volle
Leistungsspektrum Ihres MINOX ZP5 Zielfernrohres zu
nutzen.
Bitte lesen Sie zuerst aufmerksam die in dieser Anleitung enthaltenen Informationen, bevor Sie das MINOX
ZP5 Zielfernrohr nutzen.
Thorsten Kortemeier
Managing Director
Sollten Sie weitergehende Fragen haben, kontaktieren
Sie Ihren MINOX Fachhändler oder treten Sie direkt
mit unserem Kundenservice in Kontakt:
Um die gewünschte Vergrößerung einzustellen, drehen Sie den Vergrößerungsring im vorderen Bereich
des Okulars. Im Uhrzeigersinn verringert sich die Vergrößerung, gegen den Uhrzeigersinn erhöht sich die
Vergrößerung.
Lieferumfang
- MINOX ZP5 Zielfernrohr
- Batterie vom Typ CR 2032, 3 Volt
- Okular-Schutzkappe
- Optik-Reinigungstuch
- Bedienungsanleitung
Das MINOX ZP5 besitzt einen breiten Vergrößerungsring mit einer griffigen Erhöhung in der Mitte des Verstellbereichs, die auch mit Handschuhen eine sichere
ZP5 3-15x50
45
3 24
Bedienung erlaubt.
Die Zahlen einiger wichtiger Vergrößerungswerte sind
weiß hinterlegt, um unter ungünstigen Lichtverhältnissen das gezielte Einstellen und Ablesen der Vergrößerung zu erleichtern.
Dioptrienausgleich
Der Dioptrienausgleich dient dazu, das Zielfernrohr
auf das Auge des Benutzers einzustellen und die individuelle Sehstärke auszugleichen. Wird beim Schießen
eine Korrekturbrille getragen, muss diese Korrekturbrille beim Einstellen des Dioptrienausgleichs daher
ebenfalls getragen werden.
Das MINOX ZP5 verfügt über einen Konterring, der
eine unbeabsichtigte Verstellung des Dioptrienausgleichs z.B. beim Verdrehen der Okularschutzklappe
verhindert. Durch Drehen des Konterrings gegen den
Uhrzeigersinn wird die Arretierung gelöst. Durch
Drehen im Uhrzeigersinn wird der Dioptrienausgleich
arretiert. Diese Arretierung dient dazu, ein unbeabsichtigtes Verstellen des Dioptrienausgleich zu verhindern. Unter starkem Krafteinsatz ist ein Verdrehen
jedoch weiterhin möglich.
67
Hinweis: Beachten Sie auch beim Einstellen des
Zielfernrohrs unbedingt die Sicherheitsregeln beim
Umgang mit der Waffe.
Zum Einstellen des Dioptrienausgleichs stellen Sie
die höchste Vergrößerung ein und lösen Sie den
Konterring. Richten Sie das Zielfernrohr auf einen
weit entfernten, gleichmäßig hellen Hintergrund,
z.B. den bewölkten Himmel. Drehen Sie den Dioptrienausgleich, bis sich die bestmögliche Schärfe des
Absehens einstellt. Blicken Sie nun kurz am Zielfernrohr vorbei in die Ferne und dann wieder durch das
Zielfernrohr auf das Absehen. Das Absehen muss sich
sofort scharf abzeichnen. Erscheint das Absehen erst
nach kurzer Gewöhnung des Auges scharf, so ist der
Dioptrienausgleich noch nicht korrekt eingestellt.
Zwar kann das Auge eine nicht optimale Einstellung
in gewissen Grenzen ausgleichen, dies führt jedoch
bei längerer Benutzung zu Ermüdungserscheinungen.
Die einmal gefundene und mit dem Konterring fixierte
Einstellung des Dioptrienausgleichs muss erst wieder
verändert werden, wenn sich die individuelle Sehstärke ändert.
Parallaxeausgleich
Parallaxe ist die sichtbare Bewegung des Absehens auf
dem Zielbild, welche eintritt, wenn das betrachtende
Auge sich hinter dem Zielfernrohr in Höhe oder Seite bewegt, während das Zielfernrohr nicht auf die Zieldistanz
parallaxefrei justiert ist. Diese Bewegung wird Parallaxefehler genannt und führt zu Treffpunktverlagerungen.
Parallaxe entsteht dadurch, dass die Ebene des Zielbildes im Zielfernrohr nicht im gleichen Abstand liegt, wie
die Ebene, in der das betrachtete Absehen steht. Dieser
Unterschied führt gleichzeitig dazu, dass das Zielbild
zum Absehen nicht scharf fokussiert erscheint.
Die MINOX ZP5 Zielfernrohre verfügen über einen von
ca. 50 m bis unendlich justierbaren seitlichen Parallaxeausgleich. Der Parallaxeausgleich fokussiert das
Zielbild auf das Absehen. Dadurch wird das Zielbild
für das Auge des Schützen scharf gestellt und gleichzeitig wird das Zielbild in die gleiche Ebene wie das
Absehen gebracht, wodurch der Parallaxefehler eliminiert wird. Um festzustellen, ob das Zielfernrohr
auf die gewünschte Entfernung parallaxefrei justiert
ist, bewegt man beim Betrachten des Zieles durch das
Zielfernrohr den Kopf horizontal oder vertikal hinter
dem Zielfernrohr und beobachtet die Bewegung des
Absehens auf dem Ziel. Dadurch bewegt sich die
Augenpupille innerhalb der Austrittspupille des Zielfernrohrs. Wenn sich dabei das Absehen auf dem Ziel
bewegt (die Waffe muss selbstverständlich absolut
ruhig gehalten werden), ist der Parallaxeausgleich
nicht für die entsprechende Entfernung eingestellt.
Bewegt sich das Absehen gegenläufig zur Bewegung
des Kopfes (z.B. Kopf bewegt sich nach links, Absehen wandert auf dem Ziel nach rechts), so ist das
Ziel weiter entfernt als die eingestellte parallaxefreie
Distanz. In diesem Fall muss die Parallaxeverstellung
gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden, um die eingestellte parallaxefreie Distanz auf die Zieldistanz
zu vergrößern.
Bewegt sich das Absehen auf dem Ziel in dieselbe
Richtung wie die Kopfbewegung (z.B. Kopf bewegt
sich nach links, Absehen wandert auf dem Ziel nach
links), so ist das Ziel näher als die eingestellte parallaxefreie Distanz. Die Parallaxeverstellung muss in
diesem Fall im Uhrzeigersinn gedreht werden, um die
parallaxefreie Distanz auf Zieldistanz zu verringern.
Sobald das Absehen sich nicht mehr auf dem Zielbild
bewegt, ist die Parallaxe vollständig ausgeschaltet
und das Zielbild ist zum Absehen scharf gestellt. Sollte
das Zielbild unscharf erscheinen, obwohl keine Pa-
89
rallaxe mehr zu beobachten ist, überprüfen Sie die
Einstellung des Dioptrienausgleichs.
Der Parallaxeausgleich weist keine Distanzmarkierungen auf. Er verfügt lediglich über eine Gravur für die
Drehrichtung für kurze bzw. weite Entfernungen. Der
Grund dafür ist, dass Distanzmarkierungen des Parallaxeausgleichs aufgrund von Wärmeausdehnung des
Zielfernrohres und unterschiedlicher atmosphärischer
Bedingungen nicht unter allen Umständen genau sein
können und daher eine falsche Sicherheit vermitteln.
Wenn höchste Präzision erforderlich ist, sollte der Parallaxeausgleich immer unter den herrschenden Bedingungen wie oben beschrieben eingestellt werden.
In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, eine
grobe Voreinstellung des Parallaxeausgleichs vorzunehmen, bevor ein bestimmtes Ziel anvisiert wird,
oder eine standardmäßige Einstellung zu benutzen,
wenn noch kein konkretes Ziel bekannt ist. Um dies
zu erleichtern, sind die Markierungen auf dem Parallaxeausgleich so gestaltet, dass eine gute Orientierung
innerhalb des Verstellbereichs von 180° möglich ist.
Somit kann eine vorher ermittelte Einstellung mit hinreichender Genauigkeit vorgenommen werden, ohne
ein tatsächliches Ziel aufnehmen zu müssen.
Leuchtabsehen und Batteriewechsel
Der Verstellring für das Leuchtabsehen und das Batteriefach sind in den Parallaxeausgleich links am Mittelrohr integriert.
Das Batteriefach wird durch einen eingeschraubten
Deckel verschlossen. Zum Einsetzen einer neuen
Batterie drehen Sie den Deckel mit einer Münze oder
einem anderem passenden Objekt gegen den Uhrzeigersinn heraus. Zum Entnehmen der Batterie drücken
Sie mit dem Fingernagel auf den Rand der Batterie,
um diese aus der Aufnahme zu lösen.
Beim Einsetzen der neuen Batterie muss der Minus-Pol
in Richtung Zielfernrohr zeigen. Danach den Deckel
wieder fest einschrauben.
Verwenden Sie nur neue und unbeschädigte Batterien
vom Typ CR 2032 eines Markenherstellers.
Die gewünschte Leuchtintensität lässt sich durch
Drehen des Einstellrings in 11 Stufen einstellen. Der
Verstellring ist mit Klickrasten ausgestattet. Zwischen
den Intensitätsstufen befinden sich jeweils „Aus“Stellungen, so dass eine vorgewählte Intensität mit
einem einzigen Klick an- und ausgeschaltet werden
kann.
Die Absehenbeleuchtung ist mit einer Selbstabschaltung ausgestattet, die das Leuchtabsehen automatisch abschaltet, wenn 3 Stunden lang keine
Änderung der Intensitätseinstellung vorgenommen
wurde. Dadurch wird verhindert, dass sich die Batterie
entleert, wenn nach Benutzung vergessen wurde, das
Leuchtabsehen auszuschalten.
Sobald eine Änderung der Helligkeitseinstellung vorgenommen wird, schaltet sich das Leuchtabsehen
wieder ein.
Hinweis: Die Absehenbeleuchtung der ZP5 Zielfernrohre ist für den Einsatz bei Dämmerung und
Nacht ausgelegt. Dafür lässt sie sich so fein dimmen,
dass sie bei einsetzender Dämmerung bis hin zu fast
völliger Dunkelheit das Zielbild nicht überstrahlt.
Die Absehenbeleuchtung ist nicht für den Tageinsatz vorgesehen und auch in den höheren Beleuchtungsstufen bei Tageslicht kaum bzw. nicht sichtbar.
Dies ist nicht auf leere Batterien oder einen Defekt
zurückzuführen sondern entspricht dem vorgesehenen Einsatzzweck.
1011
Absehenverstellung
Die Verstelltürme für Höhe und Seite sind mit hör- und
fühlbaren Klickrasten und Skalenstrichen in 0.1 MradSchritten ausgestattet. Ein Klick von 0.1 mrad (Milliradiant, auch „mil“ genannt) entspricht 1 cm/100 m.
Der Höhenverstellturm besitzt eine sogenannte Double Turn (DT) Funktion. Dies bedeutet, dass zwei Umdrehungen des Verstellturms zur Verfügung stehen,
um den großen Verstellbereich von 28 mrad nutzbar
zu machen, ohne dass die Klicks und Skalenstriche zu
eng zusammen liegen. Die Zahlen der Skala des Höhenverstellturms bezeichnen den Hochschuss gegenüber der Nullposition. Der Höhenverstellturm verfügt
dazu über zwei übereinander angeordnete Skalen, die
obere bezeichnet hierbei die zweite Umdrehung. Beim
Erreichen der zweiten Umdrehung erscheint in den
beiden Fenstern an der Basis des Höhenverstellturms
je eine weiße Markierung. Sind diese Markierungen
sichtbar, dann gilt die obere, sekundäre Skala.
Bei der Skala des Seitenverstellturms steht vor der
Zahl jeweils ein „R“ oder „L“. Dies zeigt die Richtung
an, in die sich die Treffpunktlage bei der jeweiligen
Einstellung verlagert. Soll z.B. Seitenwind von rechts
kompensiert werden, der eine Treffpunktverschiebung
nach links verursacht, so muss der Seitenverstellturm
um den entsprechenden Wert in Richtung „R“ verstellt
werden. Diese Beschriftung korrespondiert mit der
Ausgabe der meisten Ballistikprogramme, bei denen
die Ausgabe der Werte für die Seitenverstellung mit
einem „R“ oder „L“ als Präfix für die Richtung erfolgt.
Die Verstelltürme sind in den Drehrichtungen „CW“
(clockwise, im Uhrzeigersinn) und „CCW“ (counterclockwise, im Gegenuhrzeigersinn) erhältlich. Die
Drehrichtung bezeichnet jeweils die Richtung, in
die gedreht werden muss, um eine Treffpunktlageveränderung in Richtung „hoch“ bzw. „rechts“ zu
bewirken.
Der Höhenverstellturm ist mit einem Nullanschlag
(Zero Stop) ausgestattet, der die Drehbewegung der
Stellkappen begrenzt. Dieser Nullanschlag ist fest
installiert und muss nicht justiert werden. Er stoppt
die Drehbewegung der Höhenverstellung einige Klicks
unterhalb der Nullstellung. Der Seitenverstellturm
besitzt einen Anschlag, der den Seitenverstellbereich
begrenzt, so dass die Stellkappe nicht mehr als eine
halbe Umdrehung in eine Richtung gedreht werden
kann. Zum Einschießen der Waffe drehen Sie die
Stellkappen für Höhe und Seite in die entsprechen-
de Richtung, bis das Absehen mit dem Zentrum der
Schussgruppe übereinstimmt. Bei Hochschuss muss
die Stellkappe des Höhenverstellturms in Richtung
„tief“ verstellt werden, bei Rechtsschuss die Stellkappe des Seitenverstellturms in Richtung „links“, bei
Abweichungen in die andere Richtung jeweils umgekehrt. Die Stellkappen können mit Hilfe von zwei Madenschrauben vom Verstellmechanismus entkoppelt
und anschließend genullt werden. Beim Nullen der
Stellkappen mit gelösten Schrauben sind keine Klicks
fühl- und hörbar. Dies zeigt an, dass die Stellkappe erfolgreich vom Verstellmechanismus entkoppelt wurde.
Um nach dem Einschießen die Stellkappen zu nullen,
lösen Sie die Madenschrauben mit einem 2 mmInnensechskantschlüssel. Eine halbe Umdrehung ist
ausreichend, die Schrauben sollten nicht weiter herausgedreht werden. Drehen Sie nun die Stellkappen
in die Nullposition der ersten Umdrehung (die Anzeigefenster der Umdrehungsanzeige müssen schwarz
sein). Anschließend ziehen Sie die Madenschrauben
handfest an. Halten Sie den Innensechskantschlüssel
dabei am kurzen Schenkel. So verhindern Sie ein zu
hohes Drehmoment.
Hinweis: Wenn Sie beim Verstellen zum Einschießen
den Nullanschlag erreichen (also z.B. Hochschuss vorliegt, sich die Stellkappe aber aufgrund des Nullanschlags nicht mehr in Richtung „tief“ verstellen lässt)
dann lösen Sie die Madenschrauben der Stellkappe,
drehen diese mindestens um den Wert des Hochschusses in Richtung „hoch“ und ziehen die Madenschrauben wieder fest. Nun steht wieder Verstellbereich zur
Verfügung, um das Absehen entsprechend der Treffpunktlage zu verstellen. Analog kann auch mit der
Stellkappe der Seitenverstellung verfahren werden.
Sollten Sie beim Nullen die Schrauben versehentlich
zu weit herausgedreht haben, lässt sich die Stellkappe
1213
vom Zielfernrohr abziehen. Um die Stellkappe wieder
zu montieren, drücken Sie diese auf den Verstellturm
und ziehen Sie anschließend die Madenschrauben
wieder fest.
Hinweis: Bei demontierter Stellkappe kann der Mechanismus zur Anzeige der zweiten Umdrehung in
eine Position gebracht werden, in der sich die Stellkappe nicht mehr in die zweite Umdrehung drehen
lässt (Abb. 1). Stellen Sie vor der Montage der Stellkappe sicher, dass die Nut des Drehzylinders sich in
der in Abb. 2 gezeigten Position befindet (gilt für
CCW-Verstelltürme, bei CW-Verstelltürmen muss die
Nut in die entgegengesetzte Richtung zeigen). Der
Drehzylinder kann mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers in die gezeigte Position gebracht werden.
Die Mechanik der Absehenverstellung ist so ausgeführt, dass der zur Verfügung stehende Verstellbereich
rechteckig ist. Am Ende des Verstellbereichs befindet
sich jeweils ein interner Anschlag und der Verstellturm lässt sich nicht mehr weiter in diese Richtung
drehen. Das bedeutet einerseits, dass bei kompletter
Ausnutzung der Verstellbereichs z.B. in der Höhe,
nach wie vor der gesamte Verstellbereich in seitlicher
Richtung verfügbar ist (und umgekehrt). Außerdem
Abb. 1
Abb. 2
Bitte beachten: Position der Nut des Drehzylinders
bewirkt diese Bauweise, dass es nicht zum unkontrollierten „Springen“ des Absehens oder gar einer
Beschädigung der Mechanik kommen kann, wenn der
Extrembereich der Absehenverstellungen erreicht ist.
Der gesamte angegebene Verstellbereich ist also ohne
Einschränkungen nutzbar.
Absehen
Das Absehen der MINOX ZP5 Zielfernrohre befindet
sich in der 1. Bildebene. Dies bedeutet, dass sich das
Absehen im selben Maße vergrößert wie das Zielbild.
Dadurch bleiben die Abdeckmaße des Absehens relativ zum Zielbild immer gleich. Daher kann das Absehen
unabhängig von der eingestellten Vergrößerung zum
Entfernungsschätzen, zur Treffpunktkorrektur und zur
Flugbahnkompensation genutzt werden. Alle verfügbaren Absehen sind als Dämmerungs-Leuchtabsehen
ausgeführt. Die Beleuchtung lässt sich für den Einsatz bei Dämmerung und Nacht fein dimmen, um ein
Blenden oder Ablenkung vom Ziel zu vermeiden. Die
Beleuchtung ist nicht für den Tageinsatz vorgesehen.
Abbildungen der verschiedenen Absehen
finden Sie ab Seite 41.
Mrad-Skala
Die Mrad-Skala ist als waagerechte und senkrechte
Skala symmetrisch zur AQRAS-Skala angeordnet und
besitzt eine feine 0.1 mrad-Unterteilung, so dass je
nach Vergrößerung eine Ablesegenauigkeit von bis zu
0.05 mrad erreicht werden kann. Sie dient zur präzisen
Entfernungsermittlung von Zielen bekannter Größe
mit Hilfe der Mil-Formel:
Der Messbereich beträgt bis zu 6 mrad horizontal und
5 mrad vertikal, wenn die Linien des Fadenkreuzes als
Basislinien verwendet werden.
Ebenso kann die Größe eines Zieles bei bekannter
Entfernung ermittelt werden. Dies kann z.B. nützlich
sein, wenn ein Ziel in bekannter Entfernung sichtbar
ist und die Entfernung zu einem gleichartigen Ziel in
unbekannter Entfernung ermittelt werden soll. Die
Formel hierfür lautet:
Während bei der AQRAS-Skala Werte zwischen den
Skalenstrichen abgeschätzt werden müssen, ermöglicht die Mrad-Skala auch bei Zwischengrößen oder
sehr kleinen Zielen eine sehr hohe Ablesegenauigkeit
und ist damit die ideale Ergänzung für Situationen,
in denen die Zeit für eine besonders genaue Entfernungsbestimmung vorhanden ist. Bei der Entfernungsbestimmung mit Hilfe des Absehens hängt die
erreichbare Genauigkeit des Ergebnisses wesentlich
davon ab, wie genau die Größe des Zieles bekannt ist.
Falls ein Laser-Entfernungsmesser nicht zur Verfügung
steht, ausfällt oder aufgrund der Witterungsbedin-
gungen (Nebel, Regen, Schnee) keine zuverlässigen
Ergebnisse liefert, kann ein geeignetes Absehen eine
wertvolle Hilfe zur Entfernungsbestimmung sein.
AQRAS-Skala (Advanced Quick Ranging Scale)
Die AQRAS-Skala ist eine universelle stadiametrische
Skala zur schnellen Entfernungsbestimmung. Herkömmliche auf eine bestimmte Zielgröße beschränkte
Skalen versagen, wenn das Ziel nicht die passende
Größe hat oder wenn beispielsweise der entsprechende Teil des Ziels verdeckt ist. Die AQRAS-Skala dagegen funktioniert mit jedem Ziel bekannter Größe und
für senkrechte sowie waagerechte Ziele. Die Anwendung ist einfach und schnell: Den Basisstrich der Skala
an ein bekanntes Maß des Zieles anlegen, Zahlenwert
ablesen und mit der Zielgröße multiplizieren:
Zielgröße [cm] ∙ Skalenwert
= Entfernung [m]
Die Multiplikation kann leicht im Kopf durchgeführt
werden. Die bei der herkömmlichen Mil-Formel notwendige Division ist in die Skala „eingebaut“. So kann
die Entfernung bestimmt werden, ohne auch nur aus
dem Anschlag zu gehen. Die Skala wird immer mit
dem gleichen Basisstrich am Ziel angelegt. Es ist
nicht notwendig zwischen mehreren Skalenteilen zu
wechseln. Zwischenwerte können so einfacher und
schneller ermittelt werden. Die Distanz für 1 m hohe
oder breite Ziele kann direkt abgelesen werden (Skalenwert ∙ 100 m). Die AQRAS-Skala verbindet so in
einzigartiger Weise die Schnelligkeit von herkömmlichen an 1 m hohe Ziele angepassten Skalen mit einer
flexiblen Verwendung für beliebige Zielgrößen.
Zum Messen wird der Basisstrich oben bzw. rechts
an das bekannte Maß des Zieles angelegt und dann
der Skalenwert abgelesen. Zwischenwerte können
geschätzt werden. Die erreichbare Genauigkeit ist
bei Zwischenwerten geringer als bei der Mrad-Skala, dafür ist die Rechnung deutlich vereinfacht. Die
AQRAS-Skala sollte eingesetzt werden, wenn größtmögliche Schnelligkeit gefordert ist, bei sehr hohen
Anforderungen an die Genauigkeit kommt die MradSkala zum Einsatz. Die Skalenstriche mit den Werten 7,
9, 11 und 12 sind aus Platzgründen nicht nummeriert
und die Strichstärke ist dünner ausgeführt, um die
Übersichtlichkeit zu erhalten und eine bessere Ablesbarkeit der anderen Skalenstriche unter schlechten
Lichtverhältnissen zu ermöglichen.
Staubschutzklappe
Das MINOX ZP5 wird mit einer Okular-Staubschutzklappe ausgeliefert. Diese Klappe wird am Okular
mittels des am Okular engebrachten Adapterrings
befestigt. Zum Montieren die Schutzkappe auf den
Adapterring drücken, bis sie einrastet. Zum Abnehmen
der Klappe im geschlossenen Zustand am Scharnier
greifen und vom Adapterring abziehen. Die Klappe
lässt sich auf dem Adapterring stufenweise verdrehen,
so dass die gewünschte Position im aufgeklappten
Zustand gewählt werden kann. Die Klappe lässt sich
1617
im aufgeklappten Zustand eng an das Zielfernrohr
anlegen und rastet in dieser Stellung ein.
Wartung und Pflege
Die nötige Pflege von Rohrkörper und Bedienelementen beschränkt sich auf das Entfernen von Staub und
Schmutz, der die beweglichen Bedienelemente beeinträchtigen kann. Staub, Sand und Schmutz können
unter fließendem Wasser abgespült und das Zielfernrohr anschließend mit einem sauberen Tuch trocken
getupft werden.
Hinweis: Nehmen Sie keine nicht in dieser Anleitung beschriebenen Veränderungen am Zielfernrohr
vor, insbesondere ein Abschrauben oder Lösen von
Teilen muss unterbleiben, da dies die Dichtigkeit und
mechanische Funktion beeinträchtigen kann.
Die Linsen sollten durch Schutzklappen oder ähnliches vor Beschädigung und Verschmutzung geschützt
werden, so lange das Zielfernrohr nicht benutzt wird.
Linsen und Dichtungen des Zielfernrohres dürfen
nicht mit Öl oder Lösungsmitteln in Kontakt kom-
men. Schützen Sie daher das Zielfernrohr insbesondere beim Reinigen der Waffe vor Reinigungsmitteln.
Bei der Linsenreinigung mit handelsüblichen OptikReinigungsmitteln sind die Hinweise des Herstellers
zu beachten. Putztücher und Reinigungsstifte müssen
sauber und frei von Fremdkörpern sein, da diese beim
Reiben auf den Linsen die Oberfläche beschädigen
können. Grobe Verschmutzungen können unter fließendem Wasser abgespült werden. Danach die Linsen
mit einem weichen Tuch vorsichtig trockentupfen. Die
Linsen sollten grundsätzlich nur bei störenden Verschmutzungen gereinigt werden.
Hinweis: Bei der Reinigung des Zielfernrohrs mit
fließendem Wasser ist darauf zu achten, keinen
scharfen Strahl zu verwenden, da der entstehende
Druck die Dichtigkeit des Zielfernrohrs beeinträchtigen kann.
Montage
Beachten Sie bei der Montage die Hinweise des Montageherstellers.
Hinweis: Wir empfehlen, die Montage des Zielfernrohres von einer Fachwerkstatt oder einem Büchsenmacher durchführen zu lassen. So ist gewährleistet,
dass Waffe und Zielfernrohr fachgerecht aufeinander abgestimmt sind.
Um den vollen Höhenverstellbereich der ZP5 Zielfernrohre ausnutzen zu können, ist eine Montage bzw.
Schiene mit Vorneigung erforderlich. Bei Verwendung einer Montage ohne Vorneigung steht ca. der
halbe Gesamt-Höhenverstellbereich zur Verfügung.
Die Verwendung einer Montage mit Vorneigung erweitert diesen verfügbaren Bereich um den Wert der
Vorneigung. Die maximale Vorneigung der Montage
sollte weniger als den halben Höhenverstellbereich
betragen.
Hinweis: Dies sind die theoretischen Werte unter
der Annahme, dass Waffe und Montage ohne Toleranzen gefertigt wurden und unter Vernachlässigung
des Geschossabfalls auf die normale Einschießdistanz von 100 m. In der Praxis können Abweichungen
durch Toleranzen auftreten, daher sollte die theoretisch mögliche maximale Vorneigung nicht komplett
ausgereizt werden.
Loading...
+ 18 hidden pages
You need points to download manuals.
1 point = 1 manual.
You can buy points or you can get point for every manual you upload.