Minox ASPH User Manual

INNOVATION IM FERNGLASBAU
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Minox-Information Best.-Nr.: 99 200
Abbildung 1 Abbildung 2
Seit Jahrzehnten werden asphärische Linsen im Objektivbau für Fotokameras verwendet. Insbesondere bei hochlichtstarken Weitwin­kelobjektiven erreicht man durch ihre Ver­wendung eine deutliche Steigerung der opti­schen Leistung im Randbereich. Da allerdings der Herstellungsprozeß der Asphäre sehr aufwendig und zeitintensiv ist, muss dieses Plus an Abbildungsleistung oft teuer erkauft werden.
Welche Vorteile bietet nun die Asphäre in einem stark vergrößernden Objektiv­system, wie beispielsweise bei einem Fernglas?
Die Aussenflächen einer normalen sphäri­schen Linse sind gleichmäßig gekrümmte Ausschnitte aus einer Kugelfläche (lat. spha­era = Kugel). Auf eine solche Linse auftref­fende Lichtstrahlen werden in Richtung der optischen Achse gebrochen und auf dieser hinter der Linse in einem gemeinsamen Brennpunkt, dem sog. Bildpunkt, vereinigt. Dies gilt allerdings nur für Lichtstrahlen, die
relativ nahe zur optischen Achse auf die Lin­se auftreffen. Lichtstrahlen, die in größerem Abstand der optischen Achse auf die Linse auftreffen, schneiden sich bereits vor diesem regulären Bildpunkt. Diese Strahlen erzeugen daher eine Überstrahlung des Bildpunktes, die zu einer Unschärfe des Bildes führt. In verstärktem Maße gilt dieses für Strahlen am Rand des Gesichtsfeldes (siehe Abb. 1). Um diese Bildverschlechterungen auszu­gleichen, müssen mehrere Linsen mit un­terschiedlicher Form und gegensätzlicher op­tischer Wirkung zu einem optischen System (Okular bzw. Objektiv) kombiniert werden. Dies bedeutet aber für das Fernglas größeres Bauvolumen, Verlust an Lichttransmission und höheres Gewicht. Anders bei der asphärischen (d.h. nicht-ku­gelförmigen) Linse. Bei dieser ändert sich die Krümmung der Linsenflächen zum Rand hin. Diese Veränderung der Flächenkrümmung wird so festgelegt, dass auch die in den Randbereichen der Linse auftreffenden Licht­strahlen exakt in Richtung der regulären Bild-
punkte abgelenkt werden. Dank der besseren Strahlvereinigung auch bei weiten Lichtbü­scheln und bei Bildpunkten außerhalb der Bildmitte ergibt sich eine wesentlich schär­fere, kontrastreichere und damit detailge­treuere Abbildung im gesamten Bildfeld. Mit qualitativ hochwertigen asphärischen Linsen im Okularbereich ausgestattete Fern­gläser, wie z. B. das MINOX 10 x 52 asph. (Aspheric Lens Technology), kommen daher trotz wesentlich verbesserter Abbildungs­leistung mit weniger und dünneren Okular­linsen aus. Vorteil für den Anwender ist eine verringerte Baulänge sowie ein deutlich redu­ziertes Gewicht.Weiterhin ist das Bildfeld bis zum Rand geebnet (siehe Abbildung 2), so dass ein Nachfokussieren auf Objekte im Randbereich entfällt. Ein besonderes Plus er­gibt sich bei unzureichenden Lichtverhältnis­sen, da die hohe optische Leistung mit weni­ger Linsen (Reflexionen) erreicht wird und sich somit die Lichtdurchlässigkeit (Transmis­sion) deutlich erhöht. Eine nachprüfbare Spit­zenleistung im Fernglasbau.
Strahlengang durch eine sphärische Linse.
Strahlengang durch eine asphärische Linse – auch die Randstrahlen bündeln sich im Brennpunkt.
Strahlengang durch eine sphärische Linse.
Strahlengang durch eine asphärische Linse – das Sehfeld befindet sich in einer Ebene.
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