Marquette Cardioserv VF Gebrauchsanweisung

Gebrauchsanweisung
CardioServ VF
V ersion 4.1
227 446 21 GA(d)-C
Inhalt
Das Produkt CardioServ VF trägt die -Kennzeichnung
-0366
Die Störfestigkeitsanforderungen der Norm EN 60601-1-2 „Elektromagnetische Verträglichkeit – Medizinische elektri­sche Geräte“ werden voll erfüllt.
Das Gerät ist funkentstört nach EN 55011 Klasse B.
Die CE-Kennzeichnung schließt nur die in der Lieferüber­sicht aufgeführten Zubehörteile ein.
Diese Gebrauchsanweisung beschreibt den CardioServ VF (einschließlich aller Optionen) mit der Softwareversion 4.1.
© Marquette Hellige GmbH 1997 Postfach 728 D-79007 Freiburg
Telefon (07 61) 45 43-0
Versions-Historie
Dieses Handbuch unterliegt dem Marquette Hellige-Änderungsdienst. Mit jeder Aktualisierung ändert sich der Änderungsindex (Buchstaben) hinter der Bestellnummer. Die Erstausgabe hat keinen Änderungsindex.
Best.-Nr./Index Datum Kommentar
227 446 21-A 14.05.97 Software-Version 4.1 227 446 21-B 20.08.97 Änderungsantrag 202998 227 446 21-C 15.07.98 Änderungsantrag ECO 060437
2 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Inhalt
1. Verwendung und Funktion
2. Anzeige- und Bedienungselemente
3. Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
4. Defibrillieren in der Betriebsart „Halbautomat“
5.1 Wählen der Betriebsart „manuell“
5.2 Unsynchronisiertes Defibrillieren
5.3 Kardioversion (synchronisiertes Defibrillieren)
6. Darstellen und Überwachen des EKG
7. Die Speicher des CardioServ
8. Registrieren
9. Sauerstoffsättigung SpO
2
10. Schrittmachen
11. Konfigurieren der Geräteeinstellungen
12. Fehlermeldungen und Hinweise
13. Reinigung und Wartung
14. Technische Beschreibung
15. Lieferübersicht
Anhang, Index
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 3
Allgemeine Hinweise
Allgemeine Hinweise
Inhalt
* Diese Gebrauchsanweisung gilt als Bestandteil des
Gerätes. Sie ist jederzeit in der Nähe des Gerätes bereit­zuhalten. Das genaue Beachten der Gebrauchsanweisung ist Voraussetzung für den bestimmungsgemäßen Ge­brauch und die richtige Handhabung des Gerätes sowie die davon abhängige Sicherheit von Patient und Bedie­nendem.
* Das Zeichen
beachten. Es dient als Hinweis auf besonders zu beach­tende Belange bei der Anwendung des Gerätes.
* Bei Angaben, die sich nur auf bestimmte Geräteaus-
führungen beziehen, werden die zutreffenden Geräte­bestellnummern genannt. Die jeweilige Bestellnummer ist auf dem Typenschild angegeben.
* Die Patientensicherheit, die Einhaltung der angegebenen
Meßgenauigkeit und größtmögliche Störfreiheit sind nur dann gewährleistet, wenn Original-Marquette Hellige­Geräteteile (z.B. Grundgeräte und Module) kombiniert werden.
* Es darf nur Zubehör (z.B. Patientenleitungen, Elektro-
den, Sensoren, Verbrauchsmaterial usw.) verwendet werden, das in dieser Gebrauchsanweisung aufgeführt ist und das zusammen mit dem Gerät geprüft wurde. Wird Fremdzubehör und/oder -verbrauchsmaterial verwendet, kann Marquette Hellige keine Garantie für den sicheren Betrieb/die sichere Funktion übernehmen.
bedeutet: Gebrauchsanweisung
m
* Es bestehen keine Gewährleistungsansprüche bei
Schäden infolge Verwendung von Fremdzubehör und
-verbrauchsmaterial.
* Marquette Hellige betrachtet sich für die Geräte im
Hinblick auf ihre Sicherheit, Zuverlässigkeit und Funktion nur dann als verantwortlich, wenn:
– Montage, Erweiterungen, Neueinstellungen, Ände-
rungen und Reparaturen durch Marquette Hellige oder durch eine von Marquette Hellige ausdrücklich hierfür ermächtigte Stelle ausgeführt werden,
– das Gerät in Übereinstimmung mit der Gebrauchs-
anweisung verwendet wird.
Die nächste Marquette Hellige-Verkaufs- und Kundendienst­stelle ist aus dem mitgelieferten Verzeichnis zu ersehen.
* Alle Druckschriften entsprechen der Ausführung der
Geräte und dem Stand der zugrundegelegten sicherheits­technischen Normen bei Drucklegung. Für darin ange­gebene Geräte, Schaltungen, Verfahren, Softwarepro­gramme und Namen sind alle Schutzrechte vorbehalten.
* Auf Anforderung stellt Marquette Hellige eine Service-
Anleitung zur Verfügung.
* Das bei Marquette Hellige im gesamten Unternehmen
angewandte Qualitäts-Managementsystem entspricht den internationalen Normen DIN EN ISO 9001 und EN 46001.
4 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Verwendung und Funktion
1. Verwendung und Funktion
In diesem Abschnitt lesen Sie
was der CardioServ VF alles kann, und wozu Sie ihn
verwenden können
was Sie beim Betreiben des CardioServ VF berück-
sichtigen müssen und
was Sie beim Umgang mit einem Defibrillator
grundsätzlich beachten müssen
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 5
Verwendung und Funktion
1.1 Verwendungszweck und Funktion
Der CardioServ VF ist ein Hochspannungs­Elektrotherapiegerät, das nur in die Hände
Gefahr
von entsprechend ausgebildetem Fachpersonal gehört. Obwohl das Gerät über umfangreiche sicherheitstechnische Schutzschaltungen verfügt (z.B. interne Sicherheitsentladung), ist das unqualifizierte Manipulieren an dem Gerät lebensgefährlich für Patient, Anwender und Hilfspersonal!
Die Bedienung wird anhand eines Gerätes mit
Schrittmacher und SpO2-Meßeinrichtung be­schrieben.
Der CardioServ VF ist ein leichter, tragbarer Defibrillator mit EKG-Monitor und eingebautem Schreiber.
Das Gerät ist für die externe und interne Defibrillation geeignet. Er kann sowohl als sogenannter Halbautomat als auch als manuell zu bedienendes Gerät verwendet werden. Die Herzfrequenz wird mit einstellbaren Grenzwerten überwacht.
Der CardioServ VF kann in verschiedenen Betriebsarten betrieben werden:
als manuell zu bedienendes Gerät
als Halbautomat mit der Möglichkeit, ihn per Tasten-
druck auf „manuell“ umzuschalten
als Halbautomat mit der Möglichkeit, ihn mit Hilfe
eines Codiersteckers auf „manuell“ umzuschalten
als reiner Halbautomat
Als Erweiterungen stehen transkutaner Schrittmacher und/ oder SpO2-Meßeinrichtung zur Verfügung, wobei auch die SpO2-Meßwerte überwacht werden können.
Die Bedienung des Gerätes ist äußerst einfach und übersicht­lich. Nur 3 Bedienschritte sind für eine Defibrillation erfor­derlich. Die Display-Anzeige kann – je nach Gebrauchslage – um 180o gedreht werden.
6 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Verwendung und Funktion
Für die Defibrillation stehen Standardelektroden (Paddles), Klebeelektroden und interne Elektroden zur Verfügung.
Neben dem Netzbetrieb ermöglicht eine steckbare, wieder­aufladbare Batterie den netzunabhängigen Betrieb des Gerätes. Darüber hinaus kann es an die 12-Volt-Versorgung von Rettungsfahrzeugen angeschlossen werden.
I/A
120 100 80
U
60 40 20 0
-20 0 2 4 6 8 10 12
Ra = 50 Ohm Ra = 100 Ohm Ra = 25 Ohm
c
L = 26 mH
C = 32 µF
R = 6,5
t
I
Bild 1-1. Entladekurve des CardioServ VF (360 J)
Der CardioServ VF verfügt über 3 Speicher, deren Inhalte separat ausgedruckt werden können:
Textspeicher (Dokumentation der Gerätebedienung)
R
a
Ereignisspeicher (16-s-EKG) – Trendspeicher (Trendkurven HF, SpO2, 45 min,
9 Stunden)
14
t/ms
Der eingebaute Recorder kann manuell oder automatisch für die Kurvenregistrierung gestartet werden.
Umfangreiche schaltungstechnische Sicherheitsvorkehrungen verhindern weitestgehend die ungewollte Impulsabgabe.
Die Entladekurve des Stromkreises entspricht etwa einer Sinushalbwelle mit einem aperiodischen Ausklingvorgang. Bild 1-1 zeigt die Entladekurve bei verschiedenen Außen­widerständen.
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 7
1.2 Für Ihre Sicherheit
g
g
g
g
g
Verwendung und Funktion
Die folgenden Sicherheitshinweise sind in „Gefahr“, „Warnung“ und „Vorsicht“ unterteilt.
Macht auf eine unmittelbar drohende Gefahr aufmerksam. Das Nichtbeachten führt zum
Gefahr
Tod oder zu schwersten Verletzungen.
Macht auf eine Gefahr aufmerksam. Das
Warnun
Nichtbeachten kann zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen.
Macht auf eine möglicherweise gefährliche
Vorsicht
Situation aufmerksam. Das Nichtbeachten kann zu leichten Verletzungen und/oder zur Beschädigung des Produkts führen.
Kennzeichnet Anwendertips und allgemeine
nützliche Informationen für eine optimale Gerätenutzung.
Der CardioServ VF ist nach IEC 601/EN 60601
ausgeführt. Er ist ein Gerät der Schutzklasse I / Gerät mit interner Stromquelle und der Klasse IIb (MPG) zugeordnet.
Der CardioServ VF kann ohne Umschaltung
Warnun
an Versorgungsnetzen zwischen 95 und 240 V, 49 – 65 Hz betrieben werden. Das Gerät darf nur an eine ordnungsgemäß installierte Schutzkontaktsteckdose angeschlossen werden. Zur Stromzuführung dürfen keine Verlänge­rungsleitungen verwendet werden.
Vor der Inbetriebnahme sind Anschluß-
Warnun
leitungen und Elektroden auf Beschädigungen zu überprüfen. Beschädigte Leitungen und Elektroden müssen sofort ersetzt werden.
Zum Trennen des Gerätes vom Netz stets
Warnun
zuerst den Stecker aus der Wandsteckdose ziehen.
Bei Betriebsbedingungen, die keinen einwand-
Warnun
freien Schutzleiter garantieren, ist das Gerät vom Netz zu trennen und aus der internen Batterie zu versorgen.
Achten Sie darauf, daß die Luftzirkulation zur
Vorsicht
Kühlung des Gerätes nicht behindert wird. Die in der technischen Beschreibung angegebenen Umgebungsbedingungen sind zu beachten.
8 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Verwendung und Funktion
g
g
g
g
g
Warnun
Gefahr
Warnun
Gefahr
Warnun
Geräte, die für den Notfalleinsatz vorgesehen sind, dürfen nicht bei zu niedrigen Temperatu­ren gelagert oder transportiert werden, damit sie am Einsatzort nicht betauen. Andernfalls dürfen sie erst eingesetzt werden, wenn die Feuchtigkeit wieder verdunstet ist. Auch können extreme Einsatzbedingungen zur Betauung des Gerätes führen. Es ist darauf zu achten, daß das Gerät nur kurze Zeit einer Betauung ausgesetzt werden darf.
Vor der Inbetriebnahme müssen unbedingt die Defibrillationselektroden und alle Anschluß­leitungen getrocknet werden.
Der CardioServ VF ist ein Notfallgerät, das jederzeit einsatzbereit sein muß. Achten Sie darauf, daß die Batterie des Gerätes stets voll geladen ist. Lassen Sie das Gerät immer am Netz angeschlossen, wenn Sie keinen netz­unabhängigen Betrieb benötigen.
Der CardioServ VF ist nicht für den Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen bestimmt.
Der CardioServ VF ist bei der Beachtung der Bestimmungen für tropfwassergeschützte Geräte gemäß DIN IEC 601/EN 60601 unter Feuchtebeanspruchung einsetzbar. Vermeiden Sie aber, in sehr feuchter oder nasser Umge­bung zu defibrillieren.
Verwenden Sie nur die Marquette Hellige-
Vorsicht
Originalbatterien, da diese für einen erweiter­ten Temperaturbereich ausgelegt sind.
Magnetische und elektrische Felder können die
Warnun
Funktion des Gerätes beeinflussen. Achten Sie beim Betreiben des Gerätes darauf, daß alle Fremdgeräte, die in der Nähe betrieben werden, ihren relevanten EMV-Anforderungen entsprechen. Röntgengeräte, Tomographen, Funkanlagen usw. können andere Geräte stören, weil sie zulassungsgemäß höhere elektromagnetische Störungen abgeben dürfen.
Das Gerät ist für intrakardiale Anwendung
vorgesehen.
Geräte dürfen nur dann untereinander oder
Warnun
mit Teilen von Anlagen verbunden werden, wenn sichergestellt ist, daß die Sicherheit für den Patienten, den Bedienenden und die Umgebung durch diese Kopplung nicht beein­trächtigt wird: Soweit die gefahrlose Kopplung nicht ohne weiteres aus den Gerätedaten ersichtlich ist, muß der Anwender von Fall zu Fall, z.B. durch Rückfrage bei den beteiligten Herstellern oder durch Befragen eines Sachkundigen, feststellen, daß die notwendige Sicherheit für den Patien­ten, den Bedienenden und die Umgebung durch die vorgesehene Kopplung nicht beein­trächtigt wird. Es ist in jedem Fall die Norm IEC 601-1-1/EN 60601-1-1 einzuhalten.
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 9
Verwendung und Funktion
g
g
g
g
Stellen Sie das Gerät immer so auf, daß das
Bedienungsfeld vom Bedienenden gut eingesehen werden kann.
Es darf keine Flüssigkeit in das Gerät eindrin-
Warnun
gen. Ist Flüssigkeit in das Gerät eingedrungen, darf es erst wieder nach einer Überprüfung durch den Kundendienst in Betrieb genommen werden.
Verwenden Sie nur die Original-EKG­Patientenleitungen. Schließen Sie keine
Gefahr
anderen Signalquellen an die Leitungen an.
Es dürfen nur die in Abschnitt 15. „Lieferüber-
Warnun
sicht“ aufgeführten Elektrodenaufsätze für Kinder verwendet werden.
Die mit gekennzeichneten Signalein-
Vorsicht
gänge sind gegen Beschädigung durch Defi­brillations- und Hochfrequenzspannungen geschützt. Trotzdem ist bei gleichzeitiger Anwendung von Defibrillatoren oder von Hochfrequenz­chirurgiegeräten mit anderen Geräten, die mit dem Patienten in Verbindung stehen, Vorsicht geboten. Grundsätzlich ist zwischen EKG­Ableitungselektroden und Defibrillations- bzw. HF-Chirurgie-Elektroden ein Abstand von mindestens 15 cm einzuhalten. Im Zweifelsfall sollten Sie während des Einsatzes eines Defibrillators oder eines HF-Gerätes die Patientenleitung vorübergehend vom Gerät trennen.
Das Verwenden von Fremdzubehör liegt in der
Warnun
vollen Verantwortung des Anwenders.
Führen Sie in regelmäßigen Abständen (etwa
Vorsicht
monatlich) eine Funktionskontrolle durch. Diese hat nur in der beschriebenen Weise zu erfolgen (Abschnitt 3.2). Führen Sie keine Testentladungen mit größerer Energie bei kurzgeschlossenen Elektroden durch.
Bei jeder Anwendung muß beim Speichern der
Vorsicht
Defibrillationsenergie darauf geachtet werden, daß vorgewählter Energiewert und angezeigter (geladener) Energiewert übereinstimmen.
Der CardioServ VF kann auch mit völlig entlade-
ner (oder fehlender) Batterie am Netz betrieben werden.
Die Entsorgung des Gerätes und des Zubehörs
Vorsicht
am Ende der Nutzungsdauer muß gemäß der gültigen Elektronik-Schrottverordnung erfol­gen. Bei Unklarheiten wenden Sie sich bitte an die Marquette Hellige GmbH.
Entsorgen Sie das Verpackungsmaterial
Warnun
ordnungsgemäß. Achten Sie darauf, daß es Kindern nicht zugänglich ist.
10 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Literatur
Verwendung und Funktion
Medizinproduktegesetz (MPG) vom 2.8.1994.
EN 60601-1:1990 + A1:1993 + A2:1995: Medizinische elektrische Geräte. Allgemeine Festlegung für die Sicherheit.
EN 60601-1-1:9/1994 + A1:12/1995: Allgemeine Festlegung für die Sicherheit. Festlegung für die Sicherheit von medizini­schen elektrischen Systemen.
DIN VDE 0751 Teil 1/10.90: Instandsetzung, Änderung und Prüfung von medizinischen elektrischen Geräten; Teil 1: Allgemeine Festlegungen.
DIN VDE 0753 Teil 1/2.83: Anwendungsregeln für Hochfrequenzchirurgie-Geräte.
DIN VDE 0753 Teil 2/2.83: Anwendungsregeln für elektro­medizinische Geräte bei intrakardialen Eingriffen.
DIN VDE 0753 Teil 3/2.83: Anwendungsregeln für Defibrillatoren.
ANTONI, H.: Wirkungen des elektrischen Stroms auf die Grundprozesse der Erregung im Herzen. Bull. schweiz. Akad. med. Wiss. 31: 17...32 (1975).
ROY, O. Z.: Summary of cardiac fibrillation thresholds for 60-Hz currents and voltages applied directly to the heart. Med. & Biol. Engn. & Computing 18: 657...659 (1980).
IEC-Publication 513/1994: Fundamental aspects of safety standards for medical equipment.
DIN VDE 0107/19:94: Starkstromanlagen in Krankenhäu­sern und medizinisch genutzten Räumen außerhalb von Krankenhäusern.
Bezugsquelle: VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 12157 Berlin
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 11
Verwendung und Funktion
g
g
g
g
g
Was Sie besonders bei der Defibrillation beachten müssen:
Medizinisch-technische Geräte wie der
Warnun
CardioServ VF dürfen nur von Personen angewendet werden, die aufgrund ihrer Ausbildung oder ihrer Kenntnisse und prakti­schen Erfahrungen die Gewähr für eine sachgerechte Handhabung bieten.
Der Anwender hat sich vor der Anwendung des
Warnun
Gerätes von der Funktionssicherheit und dem ordnungsgemäßen Zustand des Gerätes zu überzeugen.
Die Defibrillationselektroden müssen sauber und trocken sein.
Gefahr
Der Defibrillierende sollte mindestens eine
Hilfsperson zur Verfügung haben.
Der Bedienende muß mit der Bedienung des
Warnun
Gerätes vertraut sein.
Der Bedienende und alle Hilfspersonen müssen
Warnun
über den Ablauf (Vorbereitung und Durchfüh­rung) einer Defibrillation informiert sein.
Lagern Sie den Patienten flach auf einer nicht
Vorsicht
zu weichen Unterlage elektrisch isoliert. Der Patient darf nicht mit Metallteilen, z.B. Bett oder Krankentrage, in Berührung kommen, um Nebenschlüsse und für die Helfer gefährliche Stromwege zu vermeiden. Aus denselben Gründen darf der Patient nicht auf nassem Boden gelagert werden (Regen, Badeunfälle).
Halten Sie nach Möglichkeit einen Herzschrittma-
cher bereit.
Führen Sie bei drohendem oder eingetretenem
Herzstillstand während der Vorbereitung zur Defibrillation Herzmassage und Atemspende durch.
Achten Sie darauf, daß die Defibrillations­elektroden nicht mit anderen Elektroden oder
Gefahr
Metallteilen, die mit dem Patienten Kontakt haben, in Berührung kommen.
Trennen Sie nichtdefibrillationsfeste
Vorsicht
Meßaufnehmer und Geräte vom Patienten.
Die Helferfunktionen müssen eindeutig
Warnun
zugeteilt werden.
Die versehentliche Defibrillation eines Patien­ten mit stabiler Herzfunktion kann Kammer-
Gefahr
Vorsicht
flimmern auslösen.
12 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Unterbrechen Sie unmittelbar vor der Impuls­abgabe Herzmassage und Beatmung.
Gefahr
Lösen Sie unmittelbar vor der Impulsabgabe Schlauchverbindungen und lassen Sie Hilfs­personen zurücktreten.
Verwendung und Funktion
g
g
g
Vorsicht
Gefahr
Warnun
Die Brust des Patienten muß trocken sein. Feuchtigkeit verursacht Nebenschlüsse. Brenn­bare Hautreinigungsmittel müssen sicherheits­halber völlig abgetrocknet sein.
Betreiben Sie den Defibrillator nicht in einer mit Sauerstoff angereicherten Umgebung oder in Gegenwart von brennbaren Stoffen (Benzin) oder Anästhetika. Besonders vermieden werden muß eine Sauerstoffanreicherung im Bereich der Defibrillationselektroden; stellen Sie die Sauerstoffzufuhr gegebenenfalls vorübergehend ab.
Um Funkenbildung möglichst zu vermeiden müssen die Elektroden – ganzflächig anliegen – möglichst fest auf den Thorax gedrückt
werden.
Warnun
Vorsicht
Bei Patienten mit implantiertem Schrittma­cher ist mit einer Beeinträchtigung der Funkti­on oder der Zerstörung des Schrittmachers durch die Defibrillation zu rechnen. Deshalb ist folgendes zu beachten:
– Die Defibrillationsenergie sollte so klein
wie möglich für die betreffende Anwendung gewählt werden.
– Die Defibrillationselektroden sollten
möglichst nicht in der Nähe der Schritt­macherelektroden aufgesetzt werden.
– Das Bereithalten eines externen Schrittma-
chers ist hierbei besonders wichtig.
– Die einwandfreie Funktion des implantier-
ten Schrittmachers sollte sobald wie möglich nach der Defibrillation kontrolliert werden.
Speziell bei Kindern ist darauf zu achten, daß die Defibrillationselektroden ganzflächig aufliegen. Das gilt auch bei der Verwendung der Elektrodenaufsätze für Kinder 303 439 95.
Beachten Sie auch, daß bei Kindern eine
Warnun
geringere Energiemenge für eine erfolgreiche ventrikuläre Defibrillation ausreicht, als sie bei Erwachsenen benötigt wird. Zur ersten Defibrillation werden bei Säuglingen und Kleinkindern ca. 2 Joule/kg Körpergewicht eingesetzt. Eine Steigerung auf 4 Joule/kg Körpergewicht bei wiederholter Defibrillation ist möglich.
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 13
Verwendung und Funktion
g
g
Was Sie besonders beim halbautomatischen Betrieb beachten müssen:
Bei Patienten mit Schrittmachern kann das Gerät
möglicherweise keine korrekte Empfehlung zur Schockabgabe geben. Defibrillieren Sie solche Patienten nach den in Ihrem Haus üblichen Vorgehensweisen.
Im halbautomatischen Betrieb dürfen nur
Warnun
Patienten mit über 35 kg Körpergewicht defibrilliert werden, wenn diese bewußtlos sind, nicht mehr atmen und keinen Puls haben.
Unterbrechen Sie während der EKG-Analyse die
kardiopulmonalen Wiederbelebungsmaßnahmen, versuchen Sie den Patienten ruhig zu halten und ihn nicht zu berühren. Ansonsten können durch Artefakte die Analyseergebnisse unkorrekt sein.
Trotz der guten Ergebnisse des Arrhythmie-
Warnun
Erkennungsprogramms kann in ungünstigen Fällen eine Fehlanalyse nicht ausgeschlossen werden. Der Benutzer ist deswegen verpflichtet, sich von den Voraussetzungen für den Einsatz des halbautomatischen Defibrillators CardioServ VF zu überzeugen (Bewußtlosig­keit, fehlende Atmung, fehlender Puls). Der Benutzer trägt aus diesem Grund die volle Verantwortung für das Auslösen des Defi­brillationsimpulses.
14 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Anzeige- und Bedienungselemente
2. Anzeige- und Bedienungselemente
In diesem Abschnitt lernen Sie die Anzeige- und Bedie­nungselemente des CardioServ kennen.
Wird später im Text ein Bedienungselement mit einer Zahl in Klammern näher gekennzeichnet, so bezieht sich diese Kennzeichnung immer auf das Bild 2-1 in diesem Abschnitt.
Außerdem werden hier alle Symbole erklärt, die wir am Gerät verwendet haben.
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 15
Anzeige- und Bedienungselemente
1
2
CardioServ
Shock
3
STERNUM
VF
P
Analyse
a
c
Dem
Fix
5
J (50 )
102030
7
5
1
2
Autosequence
2
e
m
a
k
e
r
S
t
i
m
u
l
a
t
e
u
r
+
P/min
+
mA
P/min
mA
50
100
300
360
-
7
150
200
3
Shock
Charge
Shock
Sync
+
13 4 9 1086
1 Energie wählen
Klebe-Elektrodem am Patient anbringen Drehschalter auf -Autosequence- stellen
2
Analyse starten
Taste -Analyse- drücken Defibrillator lädt Energie automatisch
Schock!3
Falls Schock vom Gerät empfolen, Tasten -Schock- und -Charge- gleichzeitig drücken
APEX
Charge
Shock
3
2
APEX
1519 18 17 16
14
13
12
11
20
21
22
23
24
25
Option
Bild 2-1. Anzeige- und Bedienungselemente
16 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
SpO
EKG
2
mm
m
Anzeige- und Bedienungselemente
1 Defibrillatorelektrode 2 Taste
Shock
zum Auslösen des Defibrillationsimpulses
3
(gemeinsam mit Taste (9)).
3 Tasten zum Einstellen des Kontrasts (Display).
Drücken Sie beide Tasten gemeinsam, so können Sie eine Kopie vom Display ausdrucken.
4 Taste
Analyse
zum Starten der EKG-Analyse (halbautomati-
scher Betrieb)
5 Energiewahlschalter, Ein- Ausschalter 6 Taste
Charge
zum Auslösen des Energie-Speichervorgangs
Shock
(manuelle Bedienung) und zum Auslösen des Defi­brillationsimpulses (gemeinsam mit Taste (7)). Diese Taste ersetzt bei internen Defibrillationselektroden oder Klebeelektroden die Funktion der Taste (9).
7 Taste
Shock
zum Auslösen des Defibrillationsimpulses (gemeinsam mit Taste (6). Diese Taste ersetzt bei internen Defibrillationselektroden oder Klebeelektroden die Funktion der Taste (2).
10 Taste zum Starten und Stoppen des Schreibers. 11 Taste
Sync
zum Umschalten des Defibrillators auf „Synchronisierte Defibrillation“ (Abschnitt 5. „Kardio­version“).
12 Taste zum Starten und Stoppen des Schreibers.
Diese Taste ersetzt bei internen Defibrillationselektroden oder Klebeelektroden die Funktion der Taste (10).
13 Kontrollampe leuchtet, wenn das Gerät am
Versorgungsnetz angeschlossen ist.
+
14 Kontrollampe
-
blinkt, wenn die eingesetzte Batterie
geladen wird.
15 Anschluß für die Defibrillationselektroden.
+
mA
16 Tasten
mA
zum Verändern der Impulsstromstärke
-
(Bedienungselemente 16…19 nur bei Option Schritt­macher).
+
P/min
17 Tasten 18 Taste
P/min
zum Verändern der Impulsfrequenz.
-
Dem
zum Umschalten der Betriebsart (Fix,
Fix
Demand).
8 5 Menü-Tasten F1...F5, deren Funktion sich je nach
aufgerufenem Menü ändert. Aus diesem Grund werden die Tasten unten im Bildschirm symbolisch dargestellt und dort entsprechend ihrer augenblicklichen Funktion
19 Taste zum Ein- und Ausschalten des Schrittmachers. 20 Griff zum Öffnen der Papierschachtabdeckung. 21 Netzanschluß
beschriftet. Beim Einschalten erscheint immer das Hauptmenü. Von diesem Hauptmenü aus können Sie weitere Untermenüs aufrufen, die sich teilweise in weitere Ebenen unterteilen. Mit der Taste Zurück springt das Programm um 1 Ebene zurück. Es kehrt
22 Nicht belegt 23 Anschluß „Option“ für Codierstecker (Abschnitt
„Konfiguration“); 1-V-Ausgang zur Triggerung (Option)
24 Anschluß für SpO2-Sensor
automatisch zum Hauptmenü zurück, wenn Sie 30 s lang keine Taste betätigen.
2
Charge
9 Taste
Shock
zum Auslösen des Energie-Speichervorgangs
3
25 Anschluß für Patientenleitung (EKG-Signaleingang)
(manuelle Bedienung) und zum Auslösen des Defi­brillationsimpulses (gemeinsam mit Taste (2)).
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 17
Anzeige- und Bedienungselemente
Erläuterung der am Gerät verwendeten Symbole
Gerät Typ CF: mit hochisolierten Patientenan­schlüssen, für intrakardiale Anwendung geeignet, Anschlüsse defibrillationsfest
Gerät Typ CF: mit hochisolierten Patientenan­schlüssen, für intrakardiale Anwendung geeignet, Anschlüsse nicht defibrillationsfest
Vorbereitet zum Einschalten (bei Netzbetrieb)
Ausschalten
+
-
Batterie wird geladen
Schreiber-Start
EKG-Signal
Kontrast
Ausschalten in den Standby-Betrieb
Einschalten aus dem Standby-Betrieb
m
Kopieren des Bildschirmes
Gebrauchsanweisung beachten
Richtungspfeil
Signalausgang
Alarmton ein/aus
Hochspannung
18 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
3. Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
In diesem Abschnitt lesen Sie
wie Sie den CardioServ VF in Betrieb nehmen
wie Sie den CardioServ VF an das 12-V-Bordnetz von
Rettungsfahrzeugen anschließen
welche Gerätefunktionen Sie nach Ihren Wünschen
einstellen können (konfigurieren)
wie Sie die einwandfreie Funktion überprüfen, bevor
Sie den CardioServ VF einsetzen
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 19
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
3.1 Inbetriebnahme
Der Defibrillator ist ein Hochspannungs­Therapiegerät. Das unsachgemäße Manipulie-
Gefahr
ren an diesem Gerät kann lebensbedrohende Folgen haben. Beachten Sie grundsätzlich die Gebrauchsanweisung und geben Sie das Gerät nur in die Hände von Fachleuten.
Prüfen Sie jedesmal, bevor Sie den Defibrilla­tor in Betrieb nehmen, die Elektroden und deren Zuleitung auf Beschädigungen. Achten Sie besonders auf Beschädigungen der Isolie­rung. Tauschen Sie interne Elektroden oder deren Kontaktlöffel aus, wenn Sie mechanische Beschädigungen feststellen.
Das Betreiben des Gerätes ist möglich:
am Versorgungsnetz (95...240 V; 49...65 Hz)
netzunabhängig aus der wiederaufladbaren Batterie
am 12-V-Netz von Rettungsfahrzeugen (mit spezieller
Fahrzeughalterung).
* Schließen Sie das Gerät mit der Geräteanschlußleitung
an das Versorgungsnetz an (Bild 3-1).
Bild 3-1. Netzanschluß
20 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
360
x
lyse
m
m
a
k
e
r
S
t
i
m
u
l
a
t
e
u
mA
mA
r
+
+
-
+
P/min
P/min
Charge
Shock
Shock
Sync
Bild 3-2. Kontrollampe, grün (leuchtet, wenn Netzspannung
anliegt), Kontrollampe gelb (blinkt bzw. leuchtet bei eingesetzter Batterie)
Bild 3-3. Einsetzen der Batterie
* Achten Sie darauf, daß die grüne Kontrollampe leuchtet
(Bild 3-2).
* Prüfen Sie, ob eine Batterie eingesetzt ist (Bild 3-3).
Beim Einsetzen der Batterie achten Sie darauf, daß sie richtig einrastet. Zum Entnehmen schieben Sie die Entriegelung auf der Geräteunterseite zurück.
+
Bei eingesetzter Batterie blinkt die gelbe Kontrollampe
-
sobald das Gerät an das Netz angeschlossen wird (Ladevor­gang). Nach ca. 16 Stungen ist der Ladevorgang beendet und die gelbe Lampe leuchtet dauernd.
,
* Kontrollieren Sie, ob Registrierpapier eingelegt ist (Bild
3-4). Die letzten 3 m der Rolle sind markiert.
Bild 3-4. Registrierpapierauslauf am Recorder
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 21
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
g
Anschließen an das Bordnetz von Rettungsfahrzeugen
Der CardioServ VF kann von einer Fachkraft an das 12-V­Bordnetz von Rettungsfahrzeugen angeschlossen werden. Dabei ist zu beachten:
Der Minuspol des Bordnetzes muß mit der Fahrzeug-
masse verbunden sein,
die zum Anschluß vorgesehene Plusleitung des Bord-
netzes muß mit einer Sicherung mit dem Nennstrom 10 A abgesichert sein,
-
+
Accu Service Unit
-
+
-
+
Test
>95%
>80%
<80%
Test
Start
verwenden Sie nur die im Zubehör (Abschnitt 15.
„Lieferübersicht“) aufgeführte Fahrzeughalterung oder bei entsprechend umgerüsteten CardioServ VF die externe Ladeeinheit.
Achten Sie darauf, daß die Kontakte für die Stromver-
m
sorgung aus der Autohalterung auf der Geräteunterseite (neben Batterie) stets sauber sind und nicht beschädigt
Bild 3-5. Akku-Service-Unit
Zur optimalen Pflege der Batterien empfehlen wir
werden.
Wichtige Hinweise zum Batteriebetrieb
unsere Lade- und Pflegestation „Akku-Service­Unit“ (Bild 3-5). Mit ihr erhöhen Sie die Lebens­dauer der Batterien und stellen die optimale Einsatzbereitschaft sicher.
Wiederaufladbare Batterien bedürfen einer besonderen Pflege und ständiger Kontrolle, um ihre Funktion für den Notfall sicherzustellen. Batterien dieser Art haben eine beachtliche Selbstentladung, d.h. sie verlieren ihre Ladung auch im ausgeschalteten Gerät.
Die Batterie wird automatisch geladen, wenn der CardioServ VF am Versorgungsnetz angeschlossen ist (gelbe Kontrollampe (13) blinkt).
Warnun
Laden Sie eine NiCd-Batterie nicht unter direkter Sonneneinstrahlung, auf der Heizung oder in extremer Kälte (nicht unter 5 °C). Die Umgebungstemperatur sollte nicht über 40 °C liegen, da dies die Lebensdauer der Batterie­kapazität negativ beeinflußt.
22 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Um sicherzustellen, daß der CardioServ VF seine Notfall­funktion erfüllen kann, darf das Gerät nicht länger als 48 Stunden vom Versorgungsnetz getrennt sein.
Eine voll geladene Batterie reicht für 35 Defibrillationen mit 360 J oder 2 h Monitorbetrieb (bzw. 1,2 Stunden bei Geräten mit Schrittmacher und SpO2-Meßeinrichtung). Die Lade­dauer einer leeren Batterie beträgt 16 h.
Führen Sie einen Batterietest wie folgt durch:
* Trennen Sie das Gerät vom Versorgungsnetz. * Führen Sie eine Testentladung mit 360 J
durch („Abschnitt 3.2 „Funktionskontrolle“).
* Erscheint jetzt im Display keine Aufforde-
rung zum Laden der Batterie, so reicht die Kapazität noch für mindestens 5 Defibrilla­tionen mit 360 J.
Durchführen der monatlichen Batteriepflege und
-prüfung:
1. Entladen Sie die vollgeladene Batterie im Monitor-Betrieb (Energiewahlschalter auf Stellung , kein SpO2-Sensor angeschlossen) bis das Gerät abschaltet.
2. Messen Sie die Zeit, bis die Batterie leer ist. Liegt diese Zeit unter 1,8 h (1,2 h bei Version mit Schrittmacher oder SpO2), ist die Batterie nicht richtig gepflegt oder zu alt. Tauschen Sie in diesem Fall die Batterie aus.
3. Laden Sie die Batterie wieder. Die Ladedauer beträgt 16 h.
Wesentlich einfacher läßt sich die Batteriepflege mit der Lade- und Pflegestation „Akku-Service­Unit“ durchführen.
Einsetzen in die Gerätetasche
* Öffnen Sie die beiden Reißverschlüsse der Gerätetasche.
* Lösen Sie die beiden Klettstreifen an der Vorderseite.
* Öffnen Sie die Klettverschlußlasche, die den Drucker des
Gerätes abdeckt.
* Stellen Sie die Tasche senkrecht auf den Boden.
* Nehmen Sie die Paddles ab.
* Klappen Sie alle Teile der Tasche auf und setzen Sie das
Gerät in die Tasche.
* Ziehen Sie die Tasche an den beiden Klettstreifen am
Boden so, daß sich die Füße des Gerätes in den entspre­chenden Ausschnitten der Tasche befinden.
* Schließen Sie die beiden vorderen Klettverschlüsse und
die Lasche über dem Drucker.
* Schließen Sie die Reißverschlüsse.
* Achten Sie darauf, daß alle Ausschnitte für die Gerätean-
schlüsse richtig sitzen.
* Schließen Sie die Paddles wieder an und setzen Sie diese
in die entsprechenden Aussparungen des Geräts.
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 23
Konfigurieren
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Sie haben die Möglichkeit, eine Reihe von Gerätefunktionen nach Ihren Wünschen einzustellen (konfigurieren). Diese Einstellungen bleiben gespeichert und brauchen nur einmal vorgenommen zu werden. Die nebenstehende Tabelle zeigt Ihnen, was Sie verändern können und wie das Gerät werksei-
Wie Sie den CardioServ VF konfigurieren, lesen Sie in Ab­schnitt 11. „Konfigurieren der Geräteeinstellungen“. Dort ist auch beschrieben, wie Sie das Gerät auf die von Ihnen ge­wünschte Sprache einstellen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Schwedisch, Portugiesisch).
tig eingestellt wurde.
retemaraP gnukremeB gnulletsnieskreW )sib/nov(rablletsnie noitarugifnokrednewnA
eznergmralA-FH etrewznergmralA 061/04 )SUA(003...51)SUA( tiekhcildnifpmE gnulletsraD-GKE 1 Vm/mc2;1;5,0
gnutielbA I elddaP+negnutielbadradnatSella
.qesotuA zneuqeS.motuaiebeigrenE J063,J002,J002 J063,J003,J002,J051
esylanA esylanA-GKEenehcorbretnunu sua nie/sua
trasbeirteB trasbeirteBrednetlahcsmU
OpS
OpS
.gmralA- etrewznergmralA SUA/09 )SUA(00151)SUA(
2
KCOL-C OpSiebgnureisinorhcnyS-GKE
tieZ.tnI- OpStiezsnoitargetnI
2
mralanedortkelE sua s03/sua
notnelotsyS sua nie/sua
notmralA sua nie/sua
beirhcsmralA tratsrebierhcS.motua sua nie/sua
beirhcS-ifeD tratsrebierhcS.motua nie nie/sua
beirhcsreuaD tratS.namiebppotsrebierhcS sua nie/sua
rehcamttirhcS zneuqerfslupmI nim/P06 nim/P05151 gnulletsraD yalpsiD lamron srevni/lamron gnulletsraD yalpsiD darG0 darG081/darG0
ekrätstuaL enötsiewniHdnu-mralArella.tstuaL tual esiel/tual
retlifzteN negnurötszneuqerfzteN zH05 sua/zH06/zH05
retlifleksuM netkafetrasgnugeweBnovnretlifsuA nie nie/sua
tamrofsmutaD rhaJ:noM:gaT rhaJ/gaT/noM/rhaJ:noM:gaT
tiezrhU/mutaD
ehcarpS hcstueD ,hcsisöznarF,hcsilgnE,hcstueD
reztuneB )nehcieZ04(emaNredotxeT
.letsnieskreW gnulletsnieskreWrednelletsrehredeiW sua nie/sua
kcurdnetsaTrepnetlahcsmU
rekcetsreidoCtimrunnetlahcsmU
2
2
etsaT/tamotuablaH tamotuablaH;lleunaM
etsaT/tamotuablaH
elgnoD/tamotuablaH
sua nie/sua s8 )nelhofpmethcin(s21,s8,s4
,hcsineilatI,hcsinapS,hcsissuR
hcsisigutroP,hcsidewhcS
Tabelle 1. Übersicht der Konfigurationsmöglichkeiten
24 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
m
J (50 )
20
1
Autosequence
10
7
5
2
30
2
Analyse
P
a
c
e
m
a
k
e
r
S
t
i
Bild 3-6. Einschalten des CardioServ VF
a b d
Paddle halbautom.
c
360
0
160 P/min 40 EKG HF Alarm
e
g
h
50
300
100
150
200
Charge
Shock
f
3.2 Funktionskontrolle
Der CardioServ VF wird mit dem Energiewahlschalter ein­und ausgeschaltet. Wenn Sie mit der Bedienung des Gerätes vertraut sind, können Sie so mit einem Handgriff den
3
Shock
Sync
CardioServ VF einschalten und gleichzeitig die erforderliche Defibrillationsenergie wählen.
* Schalten Sie den Energiewahlschalter auf Stellung
(In dieser Stellung wird keine Defibrillationsenergie gespeichert).
Das Gerät meldet sich mit einem Piepton (Alarmton-Kon­trolle) und auf dem Display erscheint als Funktionskontrolle ein Schachbrettmuster. Danach erscheint das Standardbild (Bild 3-7).
Der CardioServ VF führt nach dem Einschalten automatisch Selbsttests durch. Erkennt er dabei einen Fehler, so erscheint eine entsprechende Fehlermeldung auf dem Display (siehe Abschnitt 12. „Fehlermeldungen und Hinweise”). Außerdem können Sie den Defibrillator mit Hilfe einer Testentladung überprüfen.
weiterFreezeSpO2EKG
Bild 3-7. Standardbild
a Herz-/ Pulsfrequenz-Meßwert mit Grenzwerten b Ableitung
Signal über die Defibrillationselektroden abgenommen wird. Sobald eine Patientenleitung angeschlossen ist, wird hier die konfigurierte EKG-Ableitung angezeigt. Das Gerät ist betriebsbereit.
c 1-mV-Kalibrierimpuls d Halbautomatische Betriebsart eingeschaltet e Alarmmeldung, Systolenblinker f Kurve, Kanal 1 g Kurve, Kanal 2 h Menüzeile
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 25
Der Hinweis „Paddle“ (b, Bild 3-7) besagt, daß das EKG-
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
o
m
Wiederholen Sie diese Testentladung (oder die
Vorsicht
interne Sicherheitsentladung) bei maximaler Energieeinstellung nicht öfter als 5mal nach­einander innerhalb von 15 min.
Paddle
0
160 P/min 40 EKG HF Alarm
Bild 3-8. Anzeige der gewählten Energie
manuell
360 J
weiterFreezeSpO2EKG
Testentladung
Den Entladekreis des Defibrillators können Sie zusätzlich mit Hilfe einer Testentladung überprüfen. Dabei wird die gespei­cherte Defibrillationsenergie über zwei Kontakte, die sich in den Elektroden-Aufnahmewannen befinden, in das Gerät abgegeben.
Die Testentladung kann nur durchgeführt werden, wenn der CardioServ VF auf manuelle Bedienung geschaltet ist (Hin­weis „manuell“ oben rechts in der Anzeige (Bild 3-8)). Die manuelle Bedienung kann auf verschiedene Arten eingeschal­tet werden:
die Betriebsart „manuell“ ist konfiguriert (nur manuelle
Bedienung möglich)
die Betriebsart „Halbautomat“ ist konfiguriert (Umschal-
ten auf manuelle Bedienung (manual override) nicht möglich)
die Betriebsart „Halbautomat/Taste“ ist konfiguriert
(Werkseinstellung, Umschalten auf manuelle Bedienung durch gleichzeitiges Drücken von F1 und (Bild 3-9))
die Betriebsart „Halbautomat/Dongle“ ist konfiguriert
(Umschalten auf manuelle Bedienung nur durch Einstek­ken des Codiersteckers möglich)
* Schalten Sie den CardioServ VF auf manuelle Bedie-
nung (ist die Werkseinstellung konfiguriert, durch
Analyse
P
a
c
J (50 )
20
10
7
5
1
2
Autosequence
2
e
30
360
50
300
100
200
150
Charge
Shock
3
Sh
gemeinsames Drücken von F1 und (Bild 3-9).
Bild 3-9. Tasten zum Umschalten auf manuelle Bedienung (nur
in Betriebsart „Halbautomat/Taste“ möglich)
26 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Paddle
manuell
0
160 P/min 40 EKG HF Alarm
Defi geladen
SpO2EKG
Bild 3-10. „Defi geladen“ und Anzeige der gespeicherten Energie
Lösen Sie den Defibrillationsimpuls nicht inner-
halb der 30 s aus, so wird automatisch eine inter­ne Sicherheitsentladung ausgelöst.
Erscheint die Meldung „Zu wenig Energie“
Vorsicht
oder „Zu viel Energie“, müssen Sie das Gerät instand setzen lassen. Sollten Sie für den Notfall das Gerät nach dieser Meldung erneut in Betrieb nehmen müssen, so meldet es nach dem Einschalten „Selbsttest nicht bestanden, Fehler in Energie­ladung“. Drücken Sie jetzt eine der Funktions­tasten unter dem Display und nehmen Sie das Gerät in Betrieb.
360 J
weiterFreeze
* Stellen Sie den Energiewahlschalter auf 360 Joule (bei
internen Elektroden auf 50 Joule). Im Display wird zunächst die gewählte Energie angezeigt (Bild 3-8).
* Lösen Sie den Energie-Speichervorgang durch Drücken
2
Charge
der Taste Elektroden mit Taste
Shock
im Elektrodengriff aus (oder bei internen
3
Charge
am Gerät).
Shock
Sie können jetzt den Speichervorgang verfolgen.
* Sobald der Speichervorgang beendet ist, ertönt ein
Piepton. Der Hinweis „Defi geladen“ erscheint, und die gespeicherte Energie wird angezeigt (Bild 3-10).
* Lösen Sie jetzt innerhalb der nächsten 30 s den Defi-
brillationsimpuls aus. Drücken Sie dazu gleichzeitig die Tasten in den Elektrodengriffen (bei internen oder
Charge
Klebe-Elektroden die beiden Tasten
Shock
Shock
am
Gerät).
Verliert der Kondensator bis zum Auslösen des Defibril­lationsimpulses mehr als 5% der gespeicherten Energie, lädt das Gerät automatisch nach.
Nach dem Auslösen verstummt der Piepton und die tatsäch­lich abgegebene Energie wird für 10 s angezeigt (anstelle der gespeicherten Energie). Dieser Wert darf maximal um ±15 % oder ±4 Joule vom gewählten Energiewert abweichen. Gleich­zeitig wird eine Registrierung ausgelöst (16 s).
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 27
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Ist der Entladekreis unterbrochen (Elektroden liegen nicht richtig auf den Kontakten in den Elektrodenwannen, Leitung defekt), so wird 200 ms nach dem Auslösen des Defibril­lationsimpulses eine interne Sicherheitsentladung ausgelöst. In diesem Fall erscheint im Display bei „abgegebene Energie“ eine „0“.
Ist der Speichervorgang fehlerhaft, so daß gewählte und gespeicherte Energie nicht übereinstimmen, erscheint die Meldung „Zu viel Energie“ oder „Zu wenig Energie“. Das Auslösen des Defibrillationsimpulses ist trotzdem möglich.
* Schalten Sie den CardioServ VF wieder aus (Energie-
wahlschalter auf ).
Schrittmacherkontrolle
Prüfen Sie den Schrittmacher mit einem handelsüblichen Schrittmachertester (z. B. Simulator CS300 von Marquette Hellige, Best.-Nr. 417983-001).
Vorsicht
Führen Sie wöchentlich eine Funktionskontrolle des CardioServ VF am Netz (ohne Batterie) und getrennt vom Netz mit Batterie durch.
Funktionskontrolle „Halbautomat“
Diese Funktionskontrolle kann nur mit Hilfe eines geeigneten Simulators durchgeführt werden (z. B. Simulator CS300 von Marquette Hellige, Best-Nr. 417983-001). Mit diesem Simulator können Sie außerdem eine Funktionskontrolle mit der Adapterleitung für Klebeelektroden durchführen.
28 CardioServ VF V4.1 227 446 21-C
Defibrillieren in der Betriebsart „Halbautomat“
4. Defibrillieren in der Betriebsart „Halbautomat“
In diesem Abschnitt lesen Sie, wie Sie den CardioServ VF in der Betriebsart „Halbautomat“ bedienen.
Am Ende des Abschnitts finden Sie eine kurze Zusammen­fassung der Bedienschritte (Kurzanleitung).
227 446 21-C CardioServ VF V4.1 29
Defibrillieren in der Betriebsart „Halbautomat“
4.1 Grundsätzliches
Beim sogenannten halbautomatischen Betrieb untersucht ein Analysealgorithmus das EKG des Patienten und prüft anhand verschiedener Kriterien, ob ein zu defibrillierender Rhythmus vorliegt. Liegt ein solcher Rhythmus vor, empfiehlt das Gerät eine Defibrillation durchzuführen und startet automatisch den Energiespeichervorgang. Die herkömmliche Bedienung (manuelle Bedienung) des Gerätes ist bei dieser Betriebsart nicht möglich.
Der halbautomatische Betrieb eignet sich somit für Anwen­der, denen aufgrund gesetzlicher Regelungen die Defibrilla­tion von Patienten mit üblichen Defibrillatoren untersagt ist.
Beachten Sie auch die Empfehlungen der American Heart Association (AHA) und des European Resuscitation Council (ERC).
Literatur (Stand bei Drucklegung)
Guidelines for Resusciation, European Resuscitation Council (1994)
Handbook of Emergency Cardiac Care, American Heart Association (1996)
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