Dieses Handbuch unterliegt dem Marquette Hellige-Änderungsdienst. Mit jeder Aktualisierung ändert sich der Änderungsindex
(Buchstaben) hinter der Bestellnummer. Die Erstausgabe hat keinen Änderungsindex.
*Diese Gebrauchsanweisung gilt als Bestandteil des
Gerätes. Sie ist jederzeit in der Nähe des Gerätes bereitzuhalten. Das genaue Beachten der Gebrauchsanweisung
ist Voraussetzung für den bestimmungsgemäßen Gebrauch und die richtige Handhabung des Gerätes sowie
die davon abhängige Sicherheit von Patient und Bedienendem.
*Das Zeichen bedeutet: Gebrauchsanweisung
beachten. Es dient als Hinweis auf besonders zu beachtende Belange bei der Anwendung des Gerätes.
*Bei Angaben, die sich nur auf bestimmte Geräteaus-
führungen beziehen, werden die zutreffenden Gerätebestellnummern genannt. Die jeweilige Bestellnummer
ist auf dem Typenschild angegeben.
*Die Patientensicherheit, die Einhaltung der angegebenen
Meßgenauigkeit und größtmögliche Störfreiheit sind nur
dann gewährleistet, wenn Original-Marquette HelligeGeräteteile (z.B. Grundgeräte und Module) kombiniert
werden.
*Es darf nur Zubehör (z.B. Patientenleitungen, Elektro-
den, Sensoren, Verbrauchsmaterial usw.) verwendet
werden, das in dieser Gebrauchsanweisung aufgeführt ist
und das zusammen mit dem Gerät geprüft wurde. Wird
Fremdzubehör und/oder -verbrauchsmaterial verwendet,
kann Marquette Hellige keine Garantie für den sicheren
Betrieb/die sichere Funktion übernehmen.
*Es bestehen keine Gewährleistungsansprüche bei
Schäden infolge Verwendung von Fremdzubehör und verbrauchsmaterial.
*Marquette Hellige betrachtet sich für die Geräte im
Hinblick auf ihre Sicherheit, Zuverlässigkeit und
Funktion nur dann als verantwortlich, wenn:
–Montage, Erweiterungen, Neueinstellungen,
Änderungen und Reparaturen durch Marquette
Hellige oder durch eine von Marquette Hellige
ausdrücklich hierfür ermächtigte Stelle ausgeführt
werden,
–das Gerät in Übereinstimmung mit der Gebrauchs-
anweisung verwendet wird.
Die nächste Marquette Hellige-Verkaufs- und Kundendienststelle ist aus dem mitgelieferten Verzeichnis zu ersehen.
*Alle Druckschriften entsprechen der Ausführung der
Geräte und dem Stand der zugrundegelegten sicherheitstechnischen Normen bei Drucklegung. Für darin angegebene Geräte, Schaltungen, Verfahren, Softwareprogramme und Namen sind alle Schutzrechte vorbehalten.
*Auf Anforderung stellt Marquette Hellige eine Service-
Anleitung zur Verfügung.
*Das bei Marquette Hellige im gesamten Unternehmen
angewandte Qualitäts-Managementsystem entspricht
den internationalen Normen DIN EN ISO 9001 und
EN 46001.
4CardioServ V4.1227 446 31-D
Verwendung und Funktion
1. Verwendung und Funktion
In diesem Abschnitt lesen Sie
–was der CardioServ alles kann, und wozu Sie ihn
verwenden können
–was Sie beim Betreiben des CardioServ berücksichti-
gen müssen und
–was Sie beim Umgang mit einem Defibrillator
grundsätzlich beachten müssen
227 446 31-DCardioServ V4.15
Verwendung und Funktion
1.1 Grundsätzliches
Der CardioServ ist ein HochspannungsElektrotherapiegerät, das nur in die Hände
Gefahr
von entsprechend ausgebildetem Fachpersonal
gehört. Obwohl das Gerät über umfangreiche
sicherheitstechnische Schutzschaltungen verfügt
(z.B. interne Sicherheitsentladung), ist das
unqualifizierte Manipulieren an dem Gerät
lebensgefährlich für Patient, Anwender und
Hilfspersonal!
Die Bedienung wird anhand eines Gerätes mit
☞
Schrittmacher und SpO2-Meßeinrichtung beschrieben.
Der CardioServ ist ein leichter, tragbarer Defibrillator mit
EKG-Monitor und eingebautem Schreiber.
Das Gerät ist für die externe und interne Defibrillation (auch
Kardioversion) geeignet. Die Herzfrequenz wird mit einstellbaren Grenzwerten überwacht.
Als Erweiterungen stehen transkutaner Schrittmacher und/
oder SpO2-Meßeinrichtung zur Verfügung, wobei auch die
SpO2-Meßwerte überwacht werden können.
Die Bedienung des Gerätes ist äußerst einfach und übersichtlich. Nur 3 Bedienschritte sind für eine Defibrillation erforderlich. Die Display-Anzeige kann – je nach Gebrauchslage –
um 180 o gedreht werden.
Für die Defibrillation stehen Standardelektroden (Paddles),
Klebeelektroden und interne Elektroden zur Verfügung.
Neben dem Netzbetrieb ermöglicht eine steckbare, wiederaufladbare Batterie den netzunabhängigen Betrieb des
Gerätes. Darüber hinaus kann es an die 12-Volt-Versorgung
von Rettungsfahrzeugen angeschlossen werden.
6CardioServ V4.1227 446 31-D
Verwendung und Funktion
I/A
120
100
80
U
60
40
20
0
-20
0 2 4 6 8 10 12
Ra = 50 Ohm Ra = 100 Ohm Ra = 25 Ohm
c
L = 26 mH
C = 32 µF
R = 6,5 Ω
t
Bild 1-1. Entladekurve des CardioServ (360 J)
Der CardioServ verfügt über 3 Speicher, deren Inhalte separat
ausgedruckt werden können:
Der eingebaute Recorder kann manuell oder automatisch für
die Kurvenregistrierung gestartet werden.
Umfangreiche schaltungstechnische Sicherheitsvorkehrungen
verhindern weitestgehend die ungewollte Impulsabgabe.
Die Entladekurve des Stromkreises entspricht etwa einer
Sinushalbwelle mit einem aperiodischen Ausklingvorgang.
Bild 1-1 zeigt die Entladekurve bei verschiedenen Außen-
widerständen.
227 446 31-DCardioServ V4.17
1.2 Für Ihre Sicherheit
g
g
g
g
g
Verwendung und Funktion
Die folgenden Sicherheitshinweise sind in „Gefahr“, „War-
nung“ und „Vorsicht“ unterteilt.
Macht auf eine unmittelbar drohende Gefahr
aufmerksam. Das Nichtbeachten führt zum
Gefahr
Tod oder zu schwersten Verletzungen.
Macht auf eine Gefahr aufmerksam. Das
Warnun
Nichtbeachten kann zum Tod oder zu schweren
Verletzungen führen.
Macht auf eine möglicherweise gefährliche
Vorsicht
Situation aufmerksam. Das Nichtbeachten
kann zu leichten Verletzungen und/oder zur
Beschädigung des Produkts führen.
Kennzeichnet Anwendertips und allgemeine
☞
nützliche Informationen für eine optimale
Gerätenutzung.
Der CardioServ ist nach IEC 60601/EN 60601
☞
ausgeführt. Er ist ein Gerät der Schutzklasse I /
Gerät mit interner Stromquelle und der Klasse
IIb (MPG) zugeordnet.
Der CardioServ kann ohne Umschaltung an
Warnun
Versorgungsnetzen zwischen 95 und 240 V,
49 – 65 Hz betrieben werden. Das Gerät darf
nur an eine ordnungsgemäß installierte
Schutzkontaktsteckdose angeschlossen werden.
Zur Stromzuführung dürfen keine Verlänge-
rungsleitungen verwendet werden.
Vor der Inbetriebnahme sind Anschluß-
Warnun
leitungen und Elektroden auf Beschädigungen
zu überprüfen. Beschädigte Leitungen und
Elektroden müssen sofort ersetzt werden.
Zum Trennen des Gerätes vom Netz stets
Warnun
zuerst den Stecker aus der Wandsteckdose
ziehen.
Bei Betriebsbedingungen, die keinen einwand-
Warnun
freien Schutzleiter garantieren, ist das Gerät
vom Netz zu trennen und aus der internen
Batterie zu versorgen.
Achten Sie darauf, daß die Luftzirkulation zur
Vorsicht
Kühlung des Gerätes nicht behindert wird. Die
in der technischen Beschreibung angegebenen
Umgebungsbedingungen sind zu beachten.
8CardioServ V4.1227 446 31-D
Verwendung und Funktion
g
g
g
g
g
Warnun
Gefahr
Warnun
Gefahr
Warnun
Geräte, die für den Notfalleinsatz vorgesehen
sind, dürfen nicht bei zu niedrigen Temperaturen gelagert oder transportiert werden, damit
sie am Einsatzort nicht betauen. Andernfalls
dürfen sie erst eingesetzt werden, wenn die
Feuchtigkeit wieder verdunstet ist. Auch
können extreme Einsatzbedingungen zur
Betauung des Gerätes führen. Es ist darauf zu
achten, daß das Gerät nur kurze Zeit einer
Betauung ausgesetzt werden darf.
Vor der Inbetriebnahme müssen unbedingt die
Defibrillationselektroden und alle Anschluß-
leitungen getrocknet werden.
Der CardioServ ist ein Notfallgerät, das
jederzeit einsatzbereit sein muß. Achten Sie
darauf, daß die Batterie des Gerätes stets voll
geladen ist. Lassen Sie das Gerät immer am
Netz angeschlossen, wenn Sie keinen netzunabhängigen Betrieb benötigen.
Der CardioServ ist nicht für den Betrieb in
explosionsgefährdeten Bereichen bestimmt.
Der CardioServ ist bei der Beachtung der
Bestimmungen für tropfwassergeschützte
Geräte gemäß DIN IEC 60601/EN 60601
unter Feuchtebeanspruchung einsetzbar.
Vermeiden Sie aber, in sehr feuchter oder
nasser Umgebung zu defibrillieren.
Verwenden Sie nur die Marquette Hellige-
Vorsicht
Originalbatterien, da diese für einen erweiterten Temperaturbereich ausgelegt sind.
Magnetische und elektrische Felder können die
Warnun
Funktion des Gerätes beeinflussen. Achten Sie
beim Betreiben des Gerätes darauf, daß alle
Fremdgeräte, die in der Nähe betrieben
werden, ihren relevanten EMV-Anforderungen
entsprechen. Röntgengeräte, Tomographen,
Funkanlagen usw. können andere Geräte
stören, weil sie zulassungsgemäß höhere
elektromagnetische Störungen abgeben dürfen.
Das Gerät ist für intrakardiale Anwendung
☞
vorgesehen.
Geräte dürfen nur dann untereinander oder
Warnun
mit Teilen von Anlagen verbunden werden,
wenn sichergestellt ist, daß die Sicherheit für
den Patienten, den Bedienenden und die
Umgebung durch diese Kopplung nicht beeinträchtigt wird:
Soweit die gefahrlose Kopplung nicht ohne
weiteres aus den Gerätedaten ersichtlich ist,
muß der Anwender von Fall zu Fall, z.B. durch
Rückfrage bei den beteiligten Herstellern oder
durch Befragen eines Sachkundigen, feststellen,
daß die notwendige Sicherheit für den Patienten, den Bedienenden und die Umgebung
durch die vorgesehene Kopplung nicht beeinträchtigt wird. Es ist in jedem Fall die Norm
IEC 60601-1-1/EN 60601-1-1 einzuhalten.
227 446 31-DCardioServ V4.19
Verwendung und Funktion
g
g
g
g
Stellen Sie das Gerät immer so auf, daß das
☞
Bedienungsfeld vom Bedienenden gut eingesehen
werden kann.
Es darf keine Flüssigkeit in das Gerät eindrin-
Warnun
gen. Ist Flüssigkeit in das Gerät eingedrungen,
darf es erst wieder nach einer Überprüfung
durch den Kundendienst in Betrieb genommen
werden.
Verwenden Sie nur die Original-EKGPatientenleitungen. Schließen Sie keine
Gefahr
anderen Signalquellen an die Leitungen an.
Es dürfen nur die in Abschnitt 15. „Lieferüber-
Warnun
sicht“ aufgeführten Elektrodenaufsätze für
Kinder verwendet werden.
Die mit gekennzeichneten Signalein-
Vorsicht
gänge sind gegen Beschädigung durch Defibrillations- und Hochfrequenzspannungen
geschützt.
Trotzdem ist bei gleichzeitiger Anwendung von
Defibrillatoren oder von Hochfrequenzchirurgiegeräten mit anderen Geräten, die mit
dem Patienten in Verbindung stehen, Vorsicht
geboten. Grundsätzlich ist zwischen EKGAbleitungselektroden und Defibrillations- bzw.
HF-Chirurgie-Elektroden ein Abstand von
mindestens 15 cm einzuhalten. Im Zweifelsfall
sollten Sie während des Einsatzes eines
Defibrillators oder eines HF-Gerätes die
Patientenleitung vorübergehend vom Gerät
trennen.
Das Verwenden von Fremdzubehör liegt in der
Warnun
vollen Verantwortung des Anwenders.
Führen Sie in regelmäßigen Abständen (etwa
Vorsicht
monatlich) eine Funktionskontrolle durch.
Diese hat nur in der beschriebenen Weise zu
erfolgen (Abschnitt 3.2). Führen Sie keine
Testentladungen mit größerer Energie bei
kurzgeschlossenen Elektroden durch.
Bei jeder Anwendung muß beim Speichern der
Vorsicht
Defibrillationsenergie darauf geachtet werden,
daß vorgewählter Energiewert und angezeigter
(geladener) Energiewert übereinstimmen.
Der CardioServ kann auch mit völlig entladener
☞
(oder fehlender) Batterie am Netz betrieben
werden.
Die Entsorgung des Gerätes und des Zubehörs
Vorsicht
am Ende der Nutzungsdauer muß gemäß der
gültigen Elektronik-Schrottverordnung erfolgen. Bei Unklarheiten wenden Sie sich bitte an
die Marquette Hellige GmbH.
Entsorgen Sie das Verpackungsmaterial
Warnun
ordnungsgemäß. Achten Sie darauf, daß es
Kindern nicht zugänglich ist.
10CardioServ V4.1227 446 31-D
Literatur
Verwendung und Funktion
Medizinproduktegesetz (MPG) vom 2.8.1994.
EN 60601-1:1990 + A1:1993 + A2:1995: Medizinische
elektrische Geräte. Allgemeine Festlegung für die Sicherheit.
EN 60601-1-1:9/1994 + A1:12/1995: Allgemeine Festlegung
für die Sicherheit. Festlegung für die Sicherheit von medizinischen elektrischen Systemen.
DIN VDE 0751 Teil 1/10.90: Instandsetzung, Änderung und
Prüfung von medizinischen elektrischen Geräten; Teil 1:
Allgemeine Festlegungen.
DIN VDE 0753 Teil 1/2.83: Anwendungsregeln für
Hochfrequenzchirurgie-Geräte.
DIN VDE 0753 Teil 2/2.83: Anwendungsregeln für elektromedizinische Geräte bei intrakardialen Eingriffen.
DIN VDE 0753 Teil 3/2.83: Anwendungsregeln für
Defibrillatoren.
ANTONI, H.: Wirkungen des elektrischen Stroms auf die
Grundprozesse der Erregung im Herzen. Bull. schweiz. Akad.
med. Wiss. 31: 17...32 (1975).
ROY, O. Z.: Summary of cardiac fibrillation thresholds for
60-Hz currents and voltages applied directly to the heart.
Med. & Biol. Engn. & Computing 18: 657...659 (1980).
IEC-Publication 513/1994: Fundamental aspects of safety
standards for medical equipment.
DIN VDE 0107/19:94: Starkstromanlagen in Krankenhäu-
sern und medizinisch genutzten Räumen außerhalb von
Krankenhäusern.
Bezugsquelle:
VDE-Verlag GmbH, Bismarckstraße 33, 12157 Berlin
227 446 31-DCardioServ V4.111
Verwendung und Funktion
g
g
g
g
g
Was Sie besonders bei der Defibrillation beachten müssen:
Medizinisch-technische Geräte wie der
Warnun
CardioServ dürfen nur von Personen angewendet werden, die aufgrund ihrer Ausbildung
oder ihrer Kenntnisse und praktischen Erfahrungen die Gewähr für eine sachgerechte
Handhabung bieten.
Der Anwender hat sich vor der Anwendung des
Warnun
Gerätes von der Funktionssicherheit und dem
ordnungsgemäßen Zustand des Gerätes zu
überzeugen.
Die Defibrillationselektroden müssen sauber
und trocken sein.
Gefahr
Der Defibrillierende sollte mindestens eine
☞
Hilfsperson zur Verfügung haben.
Der Bedienende muß mit der Bedienung des
Warnun
Gerätes vertraut sein.
Der Bedienende und alle Hilfspersonen müssen
Warnun
über den Ablauf (Vorbereitung und Durchführung) einer Defibrillation informiert sein.
Lagern Sie den Patienten flach auf einer nicht
Vorsicht
zu weichen Unterlage elektrisch isoliert. Der
Patient darf nicht mit Metallteilen, z.B. Bett
oder Krankentrage, in Berührung kommen, um
Nebenschlüsse und für die Helfer gefährliche
Stromwege zu vermeiden. Aus denselben
Gründen darf der Patient nicht auf nassem
Boden gelagert werden (Regen, Badeunfälle).
Halten Sie nach Möglichkeit einen Herzschrittma-
☞
cher bereit.
Führen Sie bei drohendem oder eingetretenem
☞
Herzstillstand während der Vorbereitung zur
Defibrillation Herzmassage und Atemspende
durch.
Achten Sie darauf, daß die Defibrillationselektroden nicht mit anderen Elektroden oder
Gefahr
Metallteilen, die mit dem Patienten Kontakt
haben, in Berührung kommen.
Trennen Sie nichtdefibrillationsfeste
Vorsicht
Meßaufnehmer und Geräte vom Patienten.
Die Helferfunktionen müssen eindeutig
Warnun
zugeteilt werden.
Die versehentliche Defibrillation eines Patienten mit stabiler Herzfunktion kann Kammer-
Gefahr
Vorsicht
flimmern auslösen.
12CardioServ V4.1227 446 31-D
Unterbrechen Sie unmittelbar vor der Impulsabgabe Herzmassage und Beatmung.
Gefahr
Lösen Sie unmittelbar vor der Impulsabgabe
Schlauchverbindungen und lassen Sie Hilfspersonen zurücktreten.
Verwendung und Funktion
g
g
g
Vorsicht
Gefahr
Warnun
Die Brust des Patienten muß trocken sein.
Feuchtigkeit verursacht Nebenschlüsse. Brennbare Hautreinigungsmittel müssen sicherheitshalber völlig abgetrocknet sein.
Betreiben Sie den Defibrillator nicht in einer
mit Sauerstoff angereicherten Umgebung oder
in Gegenwart von brennbaren Stoffen (Benzin)
oder Anästhetika. Besonders vermieden werden
muß eine Sauerstoffanreicherung im Bereich
der Defibrillationselektroden; stellen Sie die
Sauerstoffzufuhr gegebenenfalls vorübergehend
ab.
Um Funkenbildung möglichst zu vermeiden
müssen die Elektroden
– ganzflächig anliegen
– möglichst fest auf den Thorax gedrückt
werden.
Warnun
Vorsicht
Bei Patienten mit implantiertem Schrittmacher ist mit einer Beeinträchtigung der Funktion oder der Zerstörung des Schrittmachers
durch die Defibrillation zu rechnen. Deshalb
ist folgendes zu beachten:
– Die Defibrillationsenergie sollte so klein
wie möglich für die betreffende Anwendung
gewählt werden.
– Die Defibrillationselektroden sollten
möglichst nicht in der Nähe der Schrittmacherelektroden aufgesetzt werden.
– Das Bereithalten eines externen Schrittma-
chers ist hierbei besonders wichtig.
– Die einwandfreie Funktion des implantier-
ten Schrittmachers sollte sobald wie möglich
nach der Defibrillation kontrolliert werden.
Speziell bei Kindern ist darauf zu achten, daß
die Defibrillationselektroden ganzflächig
aufliegen. Das gilt auch bei der Verwendung
der Elektrodenaufsätze für Kinder 303 439 95.
Beachten Sie auch, daß bei Kindern eine
Warnun
geringere Energiemenge für eine erfolgreiche
ventrikuläre Defibrillation ausreicht, als sie
bei Erwachsenen benötigt wird. Zur ersten
Defibrillation werden bei Säuglingen und
Kleinkindern ca. 2 Joule/kg Körpergewicht
eingesetzt. Eine Steigerung auf 4 Joule/kg
Körpergewicht bei wiederholter Defibrillation
ist möglich.
227 446 31-DCardioServ V4.113
Für Ihre Notizen
Verwendung und Funktion
14CardioServ V4.1227 446 31-D
Anzeige- und Bedienungselemente
2. Anzeige- und
Bedienungselemente
In diesem Abschnitt lernen Sie die Anzeige- und Bedienungselemente des CardioServ kennen.
Wird später im Text ein Bedienungselement mit einer Zahl
in Klammern näher gekennzeichnet, so bezieht sich diese
Kennzeichnung immer auf das Bild 2-1 in diesem Abschnitt.
Außerdem werden hier alle Symbole erklärt, die wir am
Gerät verwendet haben.
227 446 31-DCardioServ V4.115
Anzeige- und Bedienungselemente
1
2
Shock
3
STERNUM
4
J (50 )
102030
7
5
2
Autosequence
2
P
a
c
e
m
a
k
e
r
S
t
i
m
u
l
a
t
e
+
P/min
+
Dem
mA
Fix
P/min
–
mA
–
50
100
300
360
u
r
-
6
150
200
Shock
Charge
Shock
Sync
+
138975
1
Energie wählen
Beide Kontaktflächen mit Elektrodencreme bestreichen
2
Energie laden
Taste Charge an Defi-Elektrode drücken
(bei Klebe- oder Intern-Elektroden am
Bedienfeld)
Schock!3
Tasten Charge und Defib an Defi-Elektroden gleichzeitig drücken (bei Klebe- oder
Intern-Elektroden am Bedienfeld)
APEX
Charge
Charge
Shock
3
2
APEX
1418 17 16 15
13
12
11
10
19
20
21
22
23
24
Option
Bild 2-1. Anzeige- und Bedienungselemente
16CardioServ V4.1227 446 31-D
SpO
EKG
2
Anzeige- und Bedienungselemente
1Defibrillatorelektrode
2Taste
Shock
zum Auslösen des Defibrillationsimpulses
3
(gemeinsam mit Taste (8)).
3Tasten zum Einstellen des Kontrasts (Display).
Drücken Sie beide Tasten gemeinsam, so können Sie
eine Kopie vom Display ausdrucken.
4Energiewahlschalter, Ein- Ausschalter
5Taste
Charge
zum Auslösen des Energie-Speichervorgangs
Shock
und zum Auslösen des Defibrillationsimpulses (gemeinsam mit Taste (6)). Diese Taste ersetzt bei internen
Defibrillationselektroden oder Klebeelektroden die
Funktion der Taste (8).
6Taste
Shock
zum Auslösen des Defibrillationsimpulses
(gemeinsam mit Taste (5). Diese Taste ersetzt bei
internen Defibrillationselektroden oder Klebeelektroden
die Funktion der Taste (2).
75 Menü-Tasten F1...F5, deren Funktion sich je nach
aufgerufenem Menü ändert. Aus diesem Grund werden
die Tasten unten im Bildschirm symbolisch dargestellt
und dort entsprechend ihrer augenblicklichen Funktion
beschriftet. Beim Einschalten erscheint immer das
Hauptmenü. Von diesem Hauptmenü aus können Sie
weitere Untermenüs aufrufen, die sich teilweise in
weitere Ebenen unterteilen. Mit der Taste Zurück
springt das Programm um 1 Ebene zurück. Es kehrt
automatisch zum Hauptmenü zurück, wenn Sie 30 s
lang keine Taste betätigen.
2
Charge
8Taste
Shock
zum Auslösen des Energie-Speichervorgangs
3
und zum Auslösen des Defibrillationsimpulses (gemeinsam mit Taste (2)).
9Taste zum Starten und Stoppen des Schreibers.
10 Taste
Sync
zum Umschalten des Defibrillators auf
„Synchronisierte Defibrillation“ (Abschnitt 5. „Kardioversion“).
11 Taste zum Starten und Stoppen des Schreibers.
Diese Taste ersetzt bei internen Defibrillationselektroden
oder Klebeelektroden die Funktion der Taste (9).
12 Kontrollampe leuchtet, wenn das Gerät am
Versorgungsnetz angeschlossen ist.
+
13 Kontrollampe
-
leuchtet, wenn die eingesetzte
Batterie geladen wird.
14 Anschluß für die Defibrillationselektroden.
+
mA
15 Tasten
mA
zum Verändern der Impulsstromstärke
-
(Bedienungselemente 15…18 nur bei Option Schrittmacher).
+
P/min
16 Tasten
17 Taste
P/min
zum Verändern der Impulsfrequenz.
-
Dem
zum Umschalten der Betriebsart (Fix,
Fix
Demand).
18 Taste zum Ein- und Ausschalten des Schrittmachers.
19 Griff zum Öffnen der Papierschachtabdeckung.
20 Netzanschluß
21 Nicht belegt
22 1-V-EKG-Ausgang
23 Anschluß für SpO2-Sensor
24 Anschluß für Patientenleitung (EKG-Signaleingang)
227 446 31-DCardioServ V4.117
Anzeige- und Bedienungselemente
Erläuterung der am Gerät verwendeten Symbole
Gerät Typ CF: mit hochisolierten Patientenanschlüssen, für intrakardiale Anwendung geeignet,
Anschlüsse defibrillationsfest
Gerät Typ CF: mit hochisolierten Patientenanschlüssen, für intrakardiale Anwendung geeignet,
Anschlüsse nicht defibrillationsfest
Vorbereitet zum Einschalten (bei Netzbetrieb)
Ausschalten
+
-
Batterie wird geladen
Schreiber-Start
EKG-Signal
Kontrast
Ausschalten in den Standby-Betrieb
Einschalten aus dem Standby-Betrieb
Kopieren des Bildschirmes
Gebrauchsanweisung beachten
Richtungspfeil
Signalausgang
Alarmton ein/aus
Hochspannung
18CardioServ V4.1227 446 31-D
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
3. Inbetriebnahme
und Funktionskontrolle
In diesem Abschnitt lesen Sie
–wie Sie den CardioServ in Betrieb nehmen
–wie Sie den CardioServ an das 12-V-Bordnetz von
Rettungsfahrzeugen anschließen
–welche Gerätefunktionen Sie nach Ihren Wünschen
einstellen können (konfigurieren)
–wie Sie die einwandfreie Funktion überprüfen, bevor
Sie den CardioServ einsetzen
227 446 31-DCardioServ V4.119
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
3.1 Inbetriebnahme
Der Defibrillator ist ein HochspannungsTherapiegerät. Das unsachgemäße Manipulie-
Gefahr
ren an diesem Gerät kann lebensbedrohende
Folgen haben. Beachten Sie grundsätzlich die
Gebrauchsanweisung und geben Sie das Gerät
nur in die Hände von Fachleuten.
Prüfen Sie jedesmal, bevor Sie den Defibrillator in Betrieb nehmen, die Elektroden und
deren Zuleitung auf Beschädigungen. Achten
Sie besonders auf Beschädigungen der Isolierung. Tauschen Sie interne Elektroden oder
deren Kontaktlöffel aus, wenn Sie mechanische
Beschädigungen feststellen.
Das Betreiben des Gerätes ist möglich:
–am Versorgungsnetz (95...240 V; 49...65 Hz)
–netzunabhängig aus der wiederaufladbaren Batterie
–am 12-V-Netz von Rettungsfahrzeugen (mit spezieller
Fahrzeughalterung).
*Schließen Sie das Gerät mit der Geräteanschlußleitung
an das Versorgungsnetz an (Bild 3-1).
Bild 3-1. Netzanschluß
20CardioServ V4.1227 446 31-D
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
360
x
Shock
Charge
m
a
k
e
r
S
t
i
m
u
l
a
t
e
u
mA
mA
r
+
+
P/min
m
P/min
Shock
Sync
+
-
Bild 3-2. Kontrollampe, grün (leuchtet, wenn Netzspannung
anliegt)
Bild 3-3. Einsetzen der Batterie
*Achten Sie darauf, daß die grüne Kontrollampe leuchtet
(Bild 3-2).
*Prüfen Sie, ob eine Batterie eingesetzt ist (Bild 3-3).
Beim Einsetzen der Batterie achten Sie darauf, daß sie richtig
einrastet.
Zum Entnehmen schieben Sie die Entriegelung auf der
Geräteunterseite zurück.
+
Bei eingesetzter Batterie blinkt die gelbe Kontrollampe
-
sobald das Gerät an das Netz angeschlossen wird (Ladevorgang). Nach ca. 16 Stungen ist der Ladevorgang beendet und
die gelbe Lampe leuchtet dauernd.
,
*Kontrollieren Sie, ob Registrierpapier eingelegt ist (Bild
3-4). Die letzten 3 m der Rolle sind markiert.
Bild 3-4. Registrierpapierauslauf am Recorder
227 446 31-DCardioServ V4.121
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
g
Anschließen an das Bordnetz von Rettungsfahrzeugen
Der CardioServ kann von einer Fachkraft an das 12-VBordnetz von Rettungsfahrzeugen angeschlossen werden.
Dabei ist zu beachten:
–Der Minuspol des Bordnetzes muß mit der Fahrzeug-
masse verbunden sein,
–die zum Anschluß vorgesehene Plusleitung des Bord-
netzes muß mit einer Sicherung mit dem Nennstrom
10 A abgesichert sein,
-
+
-
+
T
e
>
st
9
5
>
%
80
%
<
8
0
%
T
e
S
st
ta
rt
Bild 3-5. Akku-Service-Unit
Zur optimalen Pflege der Batterien empfehlen wir
☞
unsere Lade- und Pflegestation „Akku-Service-
Unit“ (Bild 3-5). Mit ihr erhöhen Sie die Lebensdauer der Batterien und stellen die optimale
Einsatzbereitschaft sicher.
Laden Sie eine NiCd-Batterie nicht unter
Warnun
direkter Sonneneinstrahlung, auf der Heizung
oder in extremer Kälte (nicht unter 5 °C). Die
Umgebungstemperatur sollte nicht über 40 °C
liegen, da dies die Lebensdauer der Batteriekapazität negativ beeinflußt.
-
+
–verwenden Sie nur die im Zubehör (Abschnitt 15.
„Lieferübersicht“) aufgeführte Fahrzeughalterung oder
bei entsprechend umgerüsteten CardioServ die externe
Ladeeinheit.
Achten Sie darauf, daß die Kontakte für die Stromver-
sorgung aus der Autohalterung auf der Geräteunterseite
(neben Batterie) stets sauber sind und nicht beschädigt
werden.
Wichtige Hinweise zum Batteriebetrieb
Wiederaufladbare Batterien bedürfen einer besonderen Pflege
und ständiger Kontrolle, um ihre Funktion für den Notfall
sicherzustellen. Batterien dieser Art haben eine beachtliche
Selbstentladung, d.h. sie verlieren ihre Ladung auch im
ausgeschalteten Gerät.
Die Batterie wird automatisch geladen, wenn der
CardioServ am Versorgungsnetz angeschlossen ist (gelbe
Kontrollampe (13) blinkt).
22CardioServ V4.1227 446 31-D
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Um sicherzustellen, daß der CardioServ seine Notfallfunktion
erfüllen kann, darf das Gerät nicht länger als 48 Stunden vom
Versorgungsnetz getrennt sein.
Eine voll geladene Batterie reicht für 35 Defibrillationen mit
360 J oder 2 h Monitorbetrieb (bzw. 1,2 Stunden bei Geräten
mit Schrittmacher und SpO2-Meßeinrichtung). Die Ladedauer einer leeren Batterie beträgt 16 h.
Führen Sie einen Batterietest wie folgt durch:
☞
*Trennen Sie das Gerät vom Versorgungsnetz.
*Führen Sie eine Testentladung mit 360 J
durch („Abschnitt 3.2 „Funktionskontrolle“).
*Erscheint jetzt im Display keine Aufforde-
rung zum Laden der Batterie, so reicht die
Kapazität noch für mindestens 5 Defibrillationen mit 360 J.
Durchführen der monatlichen Batteriepflege und
☞
-prüfung:
1. Entladen Sie die vollgeladene Batterie im
Monitor-Betrieb (Energiewahlschalter auf
Stellung , kein SpO2-Sensor angeschlossen)
bis das Gerät abschaltet.
2. Messen Sie die Zeit, bis die Batterie leer ist.
Liegt diese Zeit unter 1,8 h (1,2 h bei Version
mit Schrittmacher oder SpO2), ist die Batterie
nicht richtig gepflegt oder zu alt. Tauschen Sie
in diesem Fall die Batterie aus.
3. Laden Sie die Batterie wieder. Die Ladedauer
beträgt 16 h.
Wesentlich einfacher läßt sich die Batteriepflege
mit der Lade- und Pflegestation „Akku-Service-
Unit“ durchführen.
Einsetzen in die Gerätetasche
*Öffnen Sie die beiden Reißverschlüsse der Gerätetasche.
*Lösen Sie die beiden Klettstreifen an der Vorderseite.
*Öffnen Sie die Klettverschlußlasche, die den Drucker des
Gerätes abdeckt.
*Stellen Sie die Tasche senkrecht auf den Boden.
*Nehmen Sie die Paddles ab.
*Klappen Sie alle Teile der Tasche auf und setzen Sie das
Gerät in die Tasche.
*Ziehen Sie die Tasche an den beiden Klettstreifen am
Boden so, daß sich die Füße des Gerätes in den entsprechenden Ausschnitten der Tasche befinden.
*Schließen Sie die beiden vorderen Klettverschlüsse und
die Lasche über dem Drucker.
*Schließen Sie die Reißverschlüsse.
*Achten Sie darauf, daß alle Ausschnitte für die Gerätean-
schlüsse richtig sitzen.
*Schließen Sie die Paddles wieder an und setzen Sie diese
in die entsprechenden Aussparungen des Geräts.
227 446 31-DCardioServ V4.123
Konfigurieren
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Außerdem haben Sie die Möglichkeit, eine Reihe von Gerätefunktionen nach Ihren Wünschen einzustellen (konfigurieren). Diese Einstellungen bleiben gespeichert und brauchen
nur einmal vorgenommen zu werden. Die nebenstehende
Tabelle zeigt Ihnen, was Sie verändern können und wie das
Wie Sie den CardioServ konfigurieren, lesen Sie in Abschnitt
11. „Konfigurieren der Geräteeinstellungen“. Dort ist auch
beschrieben, wie Sie das Gerät auf die von Ihnen gewünschte
Sprache einstellen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Schwedisch, Portugiesisch).
Tabelle 1. Übersicht der Konfigurationsmöglichkeiten
24CardioServ V4.1227 446 31-D
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
e
J (50 Ω)
20
10
7
5
2
Autosequence
P
a
c
e
m
a
k
e
r
S
t
i
m
u
l
a
t
Bild 3-6. Einschalten des CardioServ
ab
Paddle
c
0
160 P/min
40 EKG
HF Alarm
d
g
3.2 Funktionskontrolle
30
360
50
300
100
200
150
Charge
Shock
Shock
Sync
Der CardioServ führt nach dem Einschalten automatisch
Selbsttests durch. Erkennt er dabei einen Fehler, so erscheint
eine entsprechende Fehlermeldung auf dem Display (siehe
Abschnitt 12. „Fehlermeldungen und Hinweise”). Außerdem
können Sie den Defibrillator mit Hilfe einer Testentladung
überprüfen.
Der CardioServ wird mit dem Energiewahlschalter ein- und
ausgeschaltet. Wenn Sie mit der Bedienung des Gerätes
vertraut sind, können Sie so mit einem Handgriff den
CardioServ einschalten und gleichzeitig die erforderliche
Defibrillationsenergie wählen.
*Schalten Sie den Energiewahlschalter auf Stellung
(In dieser Stellung wird keine Defibrillationsenergie
e
gespeichert).
f
Das Gerät meldet sich mit einem Piepton (Alarmton-Kontrolle) und auf dem Display erscheint als Funktionskontrolle
ein Schachbrettmuster. Danach erscheint das Standardbild
(Bild 3-7).
weiterFreezeSpO2EKG
Der Hinweis „Paddle“ (b, Bild 3-7) besagt, daß das EKGSignal über die Defibrillationselektroden abgenommen wird.
Bild 3-7. Standardbild
a Herz-/ Pulsfrequenz-Meßwert mit Grenzwerten
b Ableitung
Sobald eine Patientenleitung angeschlossen ist, wird hier die
konfigurierte EKG-Ableitung angezeigt.
Das Gerät ist betriebsbereit.
c 1-mV-Kalibrierimpuls
d Alarmmeldung, Systolenblinker
e Kurve, Kanal 1
f Kurve, Kanal 2
g Menüzeile
227 446 31-DCardioServ V4.125
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Wiederholen Sie diese Testentladung (oder die
Vorsicht
interne Sicherheitsentladung) bei maximaler
Energieeinstellung nicht öfter als 5mal nacheinander innerhalb von 15 min.
Paddle
0
160 P/min
40 EKG
HF Alarm
Bild 3-8. Anzeige der gewählten Energie
360 J
weiterFreezeSpO2EKG
Testentladung
Den Entladekreis des Defibrillators können Sie zusätzlich mit
Hilfe einer Testentladung überprüfen. Dabei wird die
gespeicherte Defibrillationsenergie über zwei Kontakte, die
sich in den Elektroden-Aufnahmewannen befinden, in das
Gerät abgegeben.
*Stellen Sie den Energiewahlschalter auf 360 Joule (bei
internen Elektroden auf 50 Joule). Im Display wird
zunächst die gewählte Energie angezeigt (Bild 3-8).
*Lösen Sie den Energie-Speichervorgang durch Drücken
der Taste
Elektroden mit Taste
2
Charge
Shock
im Elektrodengriff aus (oder bei internen
3
Charge
am Gerät).
Shock
Sie können jetzt den Speichervorgang verfolgen.
*Sobald der Speichervorgang beendet ist, ertönt ein
Piepton. Der Hinweis „Defi geladen“ erscheint, und die
gespeicherte Energie wird angezeigt (Bild 3-9).
*Lösen Sie jetzt innerhalb der nächsten 30 s den Defi-
brillationsimpuls aus. Drücken Sie dazu gleichzeitig die
Tasten in den Elektrodengriffen (bei internen oder
Charge
Klebe-Elektroden die beiden Tasten
Shock
Shock
am
Gerät).
Verliert der Kondensator bis zum Auslösen des Defibril-
lationsimpulses mehr als 5% der gespeicherten Energie, lädt
das Gerät automatisch nach.
26CardioServ V4.1227 446 31-D
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
Vorsicht
Paddle
0
160 P/min
40 EKG
HF Alarm
Defi
geladen
SpO2EKG
Bild 3-9. „Defi geladen“ und Anzeige der gespeicherten Energie
Lösen Sie den Defibrillationsimpuls nicht inner-
☞
halb der 30 s aus, so wird automatisch eine
interne Sicherheitsentladung ausgelöst.
Erscheint die Meldung „Zu wenig Energie“
Vorsicht
oder „Zu viel Energie“, müssen Sie das Gerät
instand setzen lassen.
Sollten Sie für den Notfall das Gerät nach
dieser Meldung erneut in Betrieb nehmen
müssen, so meldet es nach dem Einschalten
„Selbsttest nicht bestanden, Fehler in Energieladung“. Drücken Sie jetzt eine der Funktionstasten unter dem Display und nehmen Sie das
Gerät in Betrieb.
360 J
weiterFreeze
Nach dem Auslösen verstummt der Piepton und die tatsäch-
lich abgegebene Energie wird für 10 s angezeigt (anstelle der
gespeicherten Energie, Bild 3-9). Dieser Wert darf maximal
um ±15 % oder ±4 Joule vom gewählten Energiewert abweichen. Gleichzeitig wird eine Registrierung ausgelöst (16 s).
Ist der Entladekreis unterbrochen (Elektroden liegen nicht
richtig auf den Kontakten in den Elektrodenwannen, Leitung
defekt), so wird 200 ms nach dem Auslösen des Defibrillationsimpulses eine interne Sicherheitsentladung ausgelöst.
In diesem Fall erscheint im Display bei „abgegebene Energie“
eine „0“.
Ist der Speichervorgang fehlerhaft, so daß gewählte und
gespeicherte Energie nicht übereinstimmen, erscheint die
Meldung „Zu viel Energie“ oder „Zu wenig Energie“. Das
Auslösen des Defibrillationsimpulses ist trotzdem möglich.
*Schalten Sie den CardioServ wieder aus (Energiewahl-
schalter auf ).
Schrittmacherkontrolle
Prüfen Sie den Schrittmacher mit einem handelsüblichen
Schrittmachertester (z. B. Simulator CS300 von Marquette
Hellige, Best.-Nr. 417983-001).
Führen Sie wöchentlich eine Funktionskontrolle
des CardioServ am Netz (ohne Batterie) und
getrennt vom Netz mit Batterie durch.
227 446 31-DCardioServ V4.127
Für Ihre Notizen
Inbetriebnahme und Funktionskontrolle
28CardioServ V4.1227 446 31-D
Unsynchronisiertes Defibrillieren
4. Unsynchronisiertes Defibrillieren
In diesem Abschnitt lesen Sie, wie Sie eine unsynchronisierte Defibrillation mit den Standardelektroden durchfüh-
ren. Danach wird beschrieben, wie Sie vorgehen müssen,
wenn Sie dazu interne oder Einmal-Defibrillations-Klebeelektroden verwenden.
Am Ende des Abschnitts finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Bedienschritte (Kurzanleitung).
227 446 31-DCardioServ V4.129
Unsynchronisiertes Defibrillieren
g
4.1 Defibrillieren mit
Standardelektroden
Warnun
Gefahr
160 P/min
40 EKG
HF Alarm
Das Beachten der in Abschnitt 1.2 aufgeführ-
ten Hinweise ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die sichere und erfolgreiche Anwendung des Gerätes.
Die Defibrillationselektroden dürfen nur bei
ausgeschaltetem Gerät gewechselt werden.
Paddle
0
200 J
Mit dem Energiewahlschalter kann eine automatische Ladesequenz („Autosequence“) gewählt werden, bei der das Gerät
von Schock zu Schock die Defibrillationsenergie automatisch
erhöht. In der Werkseinstellung sind hier die z. Zt. von der
AHA/ERC empfohlenen Energiestufen konfiguriert (200 J,
200 J, 360 J). Sie können hier aber für jeden Schock beliebige
Energiestufen einstellen. Zur Wahl stehen 150 J, 200 J, 300 J
und 360 J.
*Stellen Sie den Energiewahlschalter (4) auf „Auto-
sequence“ oder auf die erforderliche Energiestufe (damit
schalten Sie den CardioServ auch gleichzeitig ein).
Das Gerät meldet sich mit einem Piepton und auf dem
Display erscheint als Funktionskontrolle ein Schachbrettmuster. Danach erscheint das Standardbild. Bei gesteckter
Patientenleitung wird die gewählte Ableitung angezeigt
(konfigurierbar).
*Achten Sie darauf, daß der Energiewahlschalter richtig
einrastet und im Display die gewählte Energie angezeigt
wird (Bild 4-1).
weiterFreezeSpO2EKG
Die zur Defibrillation erforderliche Energie hängt von der
Applikationsart, vom Alter und von der Konstitution des
Bild 4-1. Display mit Hauptmenü, EKG-Ableitung und
Energieanzeige
30CardioServ V4.1227 446 31-D
Patienten ab. Bei externer Anwendung hat auch die Gewebedicke Einfluß auf die notwendige Energie.
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