Manley Laboratories Steelhead Owners manual [de]

MANLEY LABORATORIES

Bedienungsanleitung

MANLEY STEELHEAD II

PHONO-/LINE-Vorverstärker für MM/MC Abtast-Syteme

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung

Vielen Dank....
.... für den Kauf des MANLEY STEELHEAD II Phono-/Line-Vorverstärkers! Bitte
lesen Sie diese Anleitung sorgfältig durch, da sie wichtige Hinweise zur korrekten Bedienung und zur Steigerung des Hörgenusses enthält.
Der MANLEY STEELHEAD II ist entwickelt worden mit dem kombinierten Ziel der bestmöglichen Klangwiedergabe und der sehr flexible Anpassung an mögliche MM-, MC-Abtastsysteme und zusätzlich soll er dem ambitionierten den Anaschluß eines weiteren Quellgerätes geben. Dank dieser Fähigkeit des MANLEY STEELHEAD müssen Sie sich nicht länger mit der Einhaltung der vorgegebenen Impedanz­Angaben eines gegebenen Abtastsystem abfinden und der unbefriedigenden Ungewissheit, wie dieses System mit einer anderen Impedanz-Einstellung spielen würde. Sie können nun selbst durch den einfachen Dreh eines Schalters herausfinden, welche Einstellung Ihrem Abtast-System, der Raum-Akustik und Ihrem persönlichen Geschmack am besten entspricht. Der STEELHEAD II paßt sich an sein Umfeld an, nicht umgekehrt.
Sie werden bald erkennen, dass wir den STEELHEAD in allen Details entsprechend den vorempfundenen Anforderungen an Ihren Vorverstärker, auch hinsichtlich seiner Anpassungsfähigkeit und leichten Bedienbarkeit, konzipiert, entwickelt und gebaut haben.

Auspacken

Nehmen Sie den STEELHEAD II vorsichtig aus seiner Verpackung und prüfen Sie die Vollständigkeit des Inhalts. Untersuchen Sie alle Teile hinsichtlich einer
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eventuellen Beschädigung während des Transports. Alle 6 Röhren sollten sich aufrecht stehend in ihrem Sockel befinden. Sollte das Gerät beschädigt sein, dann benachrichtigen Sie bitte sofort den Spediteur und Ihren Händler bzw. den Importeur.
Verpackungsinhalt (neben dem Gerät selbst):
1 Netzteil mit Verbindungskabel
1 Netzkabel (ICE3) 1,8 m lang
1 Bedienungsanleitung
Wir möchten Ihnen raten, die Verpackung für spätere Zwecke aufzubewahren, da diese exakt zum Gerät passt und dem Risiko einer möglichen Beschädigung während des Transports vorbeugt.
Vorsichtsmaßnahmen beim Anschluß
Setzen Sie das Gerät nicht direkter Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Staub oder Spritzwasser aus. Solche extremen Einflüsse könnten die Leistung des Gerätes vorübergehend oder dauerhaft beeinträchtigen.
Stellen Sie das Gerät nicht in der Nähe großer magnetischer Felder auf, wie sie von großen Video-Schirmen, starken Stromleitungen oder Trafos ausgehen. Wir haben besondere Vorkehrungen getroffen, um die empfindlichen Bereiche im Innern des Gerätes abzuschirmen. Diese Maßnahmen können jedoch von besonders starken Quellen zunichte gemacht werden. Beachten Sie bitte, dass schon kleinste Störungen zusammen mit dem Signal mehr als hundert-, ja tausendfach verstärkt werden würden.
Stellen Sie das Gerät nicht in der Nähe vom Wärmequellen auf, wie starken Endverstärkern, Demagogen oder Heizgeräten.
Stellen Sie sicher, dass alle Schalter am Vorverstärker und am Netzteil auf "Aus" stehen, bevor Sie mit dem Anschluß beginnen. Bevor Sie den 16-Pin Stecker lösen oder einstecken, muss der Schalter am Netzteil unbedingt auf "Aus" stehen. Alle Anschlüsse nur im abgekühlten Zustand durchführen.
Durch Berühren des Gehäuses sollten Sie die statische Aufladung an Ihren Händen ableiten, bevor Sie die Anschlüsse herstellen oder ändern. Die Elektronik des Vorverstärkers ist vergleichsweise widerstandsfähig gegen statische Aufladungen; vollkommene Unempfindlichkeit würde aber Kompromisse in der Audiowiedergabe nach sich ziehen.
Achten Sie darauf, dass Sie nur die schwachen Signale von Abtastsystemen an die Eingänge des Vorverstärkers anlegen. Dauerhafte Spannungen über 15 Volt können die empfindlichen MC-Eingangsstufen beschädigen, auch wenn der Vorverstärker sich nur im STANDBY-Modus befindet oder ausgeschaltet ist.
Netzanschluß
Der STEELHEAD II kann wahlweise mit 117 oder 234 Volt Spannung betrieben werden; die richtige Spannung kann mit dem Schalter, der sich an der PowerControl­Platine des Netzteils befindet, eingestellt werden. Vom Hersteller wurde die Spannung des Bestimmungslandes vorab eingestellt. Sollte das Bestimmungsland unbekannt gewesen sein, dann empfiehlt sich eine Überprüfung der Spanng und die mögliche Umstellung. Auch die Hauptsicherung sollte überprüft und der jeweiligen Spannung angepasst sein. Fehler bei der Wahl der richtigen Spannung und Sicherung können zu erheblichen Beschädigungen des Gerätes führen, die von der Gewährleistung ausgeschlossen sind. Kontrollieren Sie die Angaben hinsichtlich der
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Hauptsicherung vor Inbetriebnahme und vergleichen Sie deren Daten mit den Vorgaben, die in der Spezifikation dieser Anleitung enthalten sind.
Um an den Spannungswahlschalter heranzukommen, müssen Sie den Deckel des Netzteils entfernen.
Zuvor sollten Sie sich überzeugen, dass das Netzkabel aus der Steckdose gezogen und die Verbindung zum STEELHEAD II unterbrochen ist. Warten Sie 15 Minuten nach dem letzten Betrieb des Gerätes, damit sich alle Kondensatoren entladen können.
Eigenschaften und Anwendungen
1. High Performance Front End
Dem STEELHEAD II kommen die Entwicklungen der letzten 50 Jahre bei aktiven und passiven Komponenten zugute. Der Hybrid-Kaskaden-Verstärker-Block liefert gleichzeitig breitbandige Verstärkung, Rauscharmut und geringen Klirr, ohne auf eine übertriebene Gegenkopplung angewiesen zu sein, oder auf extrem komplexe Leitungs-Topologie. Der multiplikative Aspekt der kakskaden­förmig angelegten Ausgangsimpedanz hat zur Folge, dass die wichtigsten Eigenschaften jeder Gain- Stufe erhalten bleiben, obwohl die örtliche negative Gegengenkopplung in jedem Block sehr schmal gehalten ist. Diese Vogehensweise macht den Verstärkerfaktor jeder Stufe unempfindlich gegen Röhren-Gain oder Übertragungsschwankungen, abhängig von den Toleranzen der einzelnen Bauteile bzw. ihrem Alter.
Andere ungewöhnliche Eigenschaften sind hoher Ruhe- und Arbeitsstrom in jeder Gain Stufe. Dies reduziert die statische und dynamische Impedanz, jeder Stufe und erhöht die Systembandbreite. Musikalische Vorlagen, welche bei Vorverstärkern mit typischen Strom-tötenden Schaltungen auf Basis einer 12AX7 einen Einbruch erleiden würden, werden ohne Einbuße durch diese Verstärkerstufen geleitet.
2. Akkurate "4-Ecken" RIAA-Entzerrung
Im Geiste von HighEnd sind alle 4 Eckfrequenzen oder Zeitkonstanten der RIAA Phono-Entzerrung im STEELHEAD II besonders berücksichtigt worden. Historisch haben sich alle Designs auf die großen 3 Zeitkonstanten konzentriert. 3180, 318 und 75 Mikrosekunden. Das läßt die 4. Ecke außer acht (die von etwa 3,2 ms), die, wenn sie ignoriert wird, in den meisten Phonostufen dazu führt, dass die höchsten Oktave-Signale von Abtastsystemen fortlaufend unterdrückt werden, anstatt die letzte Ecke zu tunen und bei ca. 50 kHz zu einer geradlinigen Antwort einzuordnen. Nachlässige Unterdrückung der oberen Oktavebandbreiten macht die Wiedergabe leblos und "fern“, mit einem unnötigen Verlust an Impact. Ironischerweise ist es gerade dieser Teil des Signals, der von allen populären Digital-Audiovorstufen ignoriert wird und dies gerade der Grund für die meist gleichförmige Form der oberen Oktave in diesen Formaten ist.
3. Schaltbare Impedanz-Lasten für das Abtastsystem
Mittels eines Drehschalters können Sie zwischen 5 verschiedenen Last­Einstellungen für MC-Abtastersysteme wählen. Dieser Schalter wählt verschiedene Kontaktpunkte eines besonders gefertigten 2-teiligen Übertragers an, der mit einer großer Bandbreite und einem geringen Widerstand arbeitet und mehrfach geschirmt ist. Zwar sehr kompliziert in der Herstellung, erlaubt dieser Autoformer, das schwache MC-Signal sehr effizient und transparent von der Ausgangssituation (niedrige Spannung, große Stärke) zu überführen in eine
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Situation hoher Spannung und niedriger Stärke. Durch die Vermeidung konventioneller, parasitärer Widerstände geht auch nicht der kleinste Teil des ohnehin schwachen MC-Signals bei der Verstärkung verloren. Das hat einen sehr günstigen Rauschabstand des System-Signals zur Folge. In einer angemessenen Umgebung, wie im STEELHEAD II, kann der Übertrager die erforderliche Leistung bringen. Diesem entscheidenden Teil wurde bei der Entwicklung ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet: im Manley Laboratories Magnet­Department. Diese eigene Kompetenz erlaubt die besondere Entwicklung und Herstellung aufwendigster Transformer-Designs.
Sie können nun den ersten Hörversuch bei einer Impedanz-Stellung, in etwa wie vom Hersteller angegeben, starten, ohne dabei etwas an der Signalqualität durch parasitäre Widerstände zu verlieren. Und Sie können jetzt die beabsichtigte kleine oder größere Auswirkung bei der Veränderung der Impedanz-Werte selbst herausfinden. Die richtige Einstellung wird abhängen vom System und der Art der gespielten Musik, von der nachgeschalteten Kette und natürlich von Ihren persönlichen Präferenzen. Es kann bei einem bestimmten Stück durchaus zu technisch "falschen", aber musikalisch "richtigen" Einstellungen kommen. Dabei können Sie davon ausgehen, dass eine solche technisch falsche Einstellung harmlos ist und keine negativen Auswirkungen auf die Geräte der Kette hat.
Im Falle des MM-Abtasters macht das höhere Ausgangssignal fixe Widerstandseinstellungen möglich. Wobei die höchste im Uhrzeigersinn gewählte Einstellung bei 47 k-Ohm liegt. MM-Systeme, die mit niedrigeren Impedanzwerten zwischen 25 und 400 Ohm auskommen, sollten jeweils an MC und MM­Eingängen gehört werden. Bei dieser Vorgehensweise werden Sie einige ungewöhnliche Einstellungen als am besten geeignet herausfinden. Kurzum: Sie sollten ausgiebig experimetieren; lassen Sie sich von keiner offiziellen Angabe eines Herstellers davon abhalten. Im Gegenteil, wir laden Sie zu vielen schönen
Versuchen ein......!
4. Schalt bare Endkapazit ät für das Abtastsystems (frontseitig)
Die Endkapazität kann für jeden Kanal getrennt in Schritten von 10 pF bis zu
11.000 pico-Farads gewählt werden. Die Kapazität ist vorhanden bei den Gain­Stage Eingängen und ist unbeeinflusst von Änderungen am Eingangswahlschalter oder von Änderungen am Gain. Um den genauen Wert der Kapazität des NF-Kabels zu ermitteln, konsultieren Sie die Beschreibung oder den Hersteller des Signalkabels. Diesen Wert sollten Sie vom Zielwert der Kapazität subtrahieren.
Sollte der Hersteller Ihnen den Wert seines NF-Kabels nicht nennen können (!), dann empfehlen wir Ihnen nach dem folgenden Beispiel vorzugehen: Typische NF-Kabel haben eine Eigen-Kapazität von ca. 90-100 pF pro Meter. Wenn der Hersteller des Abtast-Systems eine Last-Kapazität von 150 pF vorgibt, dann sollten Sie gleich den Wert für das NF-Kabel abziehen: Sie erhalten als Restwert von ca. 50 pF. Ihre Hörprobe sollte also mit einer Anfangseinstellung von 50 pF beginnen.
Jedes Abtast-System arbeitet labormäßig am besten, wenn mit bestimmten Widerstands- und Kapazitäts-Werten ausgestattet. Bei "labormäßig“ ist gemeint, das vom System produzierte Signal kommt mit der maximal vorgesehenen Stärke in den Vorverstärker, mit einem Minimum an "Over-Shoot" und Klirr, mit der flachsten Frequenzkurve und mit sanftem "Roll-off"-Verhalten. Es sind gerade diese extrem wichtigen Einstellungen, die die Qualität der musiklischen Wiedergabe beeinflussen. Und die von ihnen gefundenen Einstellungen mögen
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