lamart PUK D5, SM5.1 Operating Manual

Bedienungsanleitung / Operating manual
PUK D5-System / PUK D5 Welding system
Feinschweißgerät PUK D5 inkl. PUK-Schweißmikroskop SM5.1 / PUK D5 Fine welding device including PUK welding microscope SM5.1
Lampert Werktechnik GmbH
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
wir danken Ihnen für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und gratulieren Ihnen zu Ihrem technisch hochwertigen PUK-Feinschweißgerät. Die vorliegende Anleitung hilft Ihnen, sich mit diesem vertraut zu machen. Indem Sie die Anleitung sorgfältig lesen, lernen Sie die vielfältigen Möglichkeiten Ihres PUK kennen. Nur so können Sie seine Vorteile bestmöglich nutzen.
Bitte beachten Sie die Sicherheitsvorschriften und sorgen Sie so für mehr Sicherheit am Einsatzort des Produk­tes. Die vorliegende Bedienungsanleitung macht Sie mit der Inbetriebnahme und Bedienung Ihres „PUK“ sowie des zugehörigen PUK-Schweißmikroskops vertraut. Bitte lesen Sie die Bedienungsanleitung vor der ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch. Störungen und Bedienungsfehler werden somit vermieden. Ihre persönli­che Sicherheit, eine stete Einsatzbereitschaft und eine lange Lebensdauer sind dadurch sichergestellt.
Die Inbetriebnahme des Gerätes darf nur durch geschultes Fachpersonal und nur im Rahmen des bestimmungs­gemäßen Einsatzes erfolgen. Der Hersteller übernimmt für Schäden, die durch unsachgemäßen Einsatz und Bedienung entstehen, keine Haftung. Vor Inbetriebnahme lesen Sie unbedingt die Kapitel „Warn- und Hinweis­zeichen“ und „Sicherheitsvorschriften“ sorgfältig durch.
Bitte bewahren Sie diese Bedienungsanleitung in Reichweite des Gerätes auf, damit Sie stets alle Informatio­nen zur Hand haben.
Die von Lampert Werktechnik GmbH hergestellten Geräte erfüllen die Konformitätsanforderungen des CE­Zeichens und sind gemäß VDE-Richtlinien hergestellt.
Das beim PUK-Schweißmikroskop verwendete Augenschutzsystem ist DIN-CERTCO (DIN-Stelle für Augen­schutz) geprüft und zugelassen.
Für Instandhaltungs- und Überholungsarbeiten verwenden Sie nur Original-Ersatzteile. Unser Kundendienst steht Ihnen selbstverständlich gerne zur Seite.
Das Gerät darf nur durch den autorisierten Kundendienst geöffnet oder verändert werden, andernfalls sind sämtliche Garantie-, Gewährleistungs- und Haftungsansprüche ausgeschlossen!
LAMPERT WERKTECHNIK GMBH
März 2019
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Inhalt
1. Warn- und Hinweiszeichen ............................................................................................................................... 5
2. Allgemeines ....................................................................................................................................................... 5
3. Bestimmungsgemäße Verwendung................................................................................................................... 6
4. Sicherheitsvorschriften ...................................................................................................................................... 6
4.1 Umgebungsbedingungen ................................................................................................................................. 6
4.2 Verpflichtungen des Betreibers ....................................................................................................................... 6
4.3 Selbst- und Personenschutz ............................................................................................................................ 7
4.4 Gefahr durch schädliche Gase und Dämpfe .................................................................................................... 8
4.5 Gefahr durch Funkenflug ................................................................................................................................. 8
4.6 Gefahren durch Netz- und Schweißstrom ....................................................................................................... 9
4.7 Vagabundierende Schweißströme .................................................................................................................. 9
4.8 EMV Geräte-Klassifizierungen ........................................................................................................................ 9
4.9 Während des Betriebes ................................................................................................................................. 10
4.10 Gefahr durch Schutzgas-Flaschen ................................................................................................................. 11
4.11 Gefahr durch austretendes Schutzgas .......................................................................................................... 11
4.12 Sicherheitsmaßnahmen am Aufstellort und beim Transport ........................................................................ 11
4.13 Sicherheitsmaßnahmen im Normalbetrieb ................................................................................................... 12
4.14 Originalteile ................................................................................................................................................... 12
4.15 Sicherheitstechnische Überprüfung .............................................................................................................. 12
4.16 Entsorgung ..................................................................................................................................................... 12
4.17 Sicherheitskennzeichnung ............................................................................................................................. 13
4.18 Datensicherheit ............................................................................................................................................. 13
4.19 Urheberrecht .................................................................................................................................................. 13
5. Aufstellung und Installation ............................................................................................................................ 13
5.1 Aufstellen des Gerätes .................................................................................................................................. 13
5.2 Beschreibung der Geräterückseite ................................................................................................................ 14
5.3 Anschließen des Schweißmikroskops am Schweißgerät ............................................................................. 14
5.4 Anschließen der Schutzgasversorgung ......................................................................................................... 15
5.5 Einsetzen/Wechseln der Elektrode ............................................................................................................... 15
5.6 Anschließen der Stromversorgung ................................................................................................................ 16
5.7 Einstellen des Schweißmikroskops ............................................................................................................... 16
5.8 Einstellung des Augenabstands .................................................................................................................... 16
5.9 Dioptrien-Einstellung ..................................................................................................................................... 17
6. Inbetriebnahme ................................................................................................................................................ 17
6.1 Beschreibung der Vorderseite ....................................................................................................................... 17
6.2 Einschalten des Gerätes ................................................................................................................................ 17
6.3 Einstellen der korrekten Gasmenge .............................................................................................................. 17
6.4 Touch-Display ................................................................................................................................................ 18
6.5 Navigation durch die Bedienung ................................................................................................................... 18
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6.6 Startmenü ...................................................................................................................................................... 18
6.7 Einstellungen ................................................................................................................................................. 19
6.8 Expert-Menü (falls in den Einstellungen aktiviert) ........................................................................................ 21
6.9 Programmspeicher (falls in den Einstellungen aktiviert) .............................................................................. 21
6.10 Fixierschweißen (falls in den Einstellungen aktiviert) .................................................................................. 22
6.11 Mikro (falls in den Einstellungen aktiviert) ................................................................................................... 22
6.12 Retention (falls in den Einstellungen aktiviert) ............................................................................................. 23
6.13 Glättmodus ................................................................................................................................................... 23
6.14 Fußschalter (Sonderzubehör) ......................................................................................................................... 24
6.15 Hilfefunktion .................................................................................................................................................. 24
7. Grundsätzliches zur Wirkung von Leistung und Impulsdauer ......................................................................... 24
7.1 Leistung ......................................................................................................................................................... 24
7.2 Impulsdauer ................................................................................................................................................... 25
8. Schweißanleitung ............................................................................................................................................ 25
8.1 Anleitung zum Schweißen ............................................................................................................................ 25
8.2 Grundsätzliches und Tipps ............................................................................................................................. 26
8.3 Anschleifen der Elektroden ........................................................................................................................... 26
8.4 Weitere Informationen online verfügbar ..................................................................................................... 26
9. Pflege der Systemkomponenten ...................................................................................................................... 26
9.1 Pflege von Schweißgerät und Schweißmikroskop ........................................................................................ 26
9.2 Pflege der optischen Komponenten .............................................................................................................. 27
10. Technische Daten ............................................................................................................................................ 28
10.1 Technische Daten Schweißgerät .................................................................................................................. 28
10.2 Technische Daten Mikroskop ........................................................................................................................ 28
10.3 Optische Daten Mikroskop ............................................................................................................................ 28
10.4 Technische Daten LCD-Shutter M11 (BL) ...................................................................................................... 28
10.5 Kennzeichnung am LCD-Shutter: 3/11 LWT 1/1/1/3/379 ............................................................................. 29
10.6 Typenschild .................................................................................................................................................... 29
11. Beseitigung von Störungen ............................................................................................................................. 30
12. Reparatur und Garantie ................................................................................................................................... 32
13. Entsorgungshinweis ........................................................................................................................................ 32
14. EG-Konformitätserklärung ............................................................................................................................... 32
15. Workshop News .............................................................................................................................................. 33
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1. Warn- und Hinweiszeichen
Erklärung der Sicherheitshinweise
Wenn Sie eines der folgenden abgebildeten Symbole sehen, ist erhöhte Achtsamkeit erforderlich.
GEFAHR! bezeichnet eine unmittelbar drohende Gefahr. Wenn sie nicht gemieden wird, sind Tod oder schwerste Verletzungen die Folge.
WARNUNG! Bezeichnet eine möglicherweise gefährliche Situation. Wenn sie nicht gemieden wird, können Tod und schwerste Verletzungen die Folge sein.
VORSICHT! Bezeichnet eine möglicherweise schädliche Situation. Wenn sie nicht gemieden wird, können leichte oder geringfügige Verletzungen sowie Sachschäden die Folge sein.
HINWEIS! Bezeichnet die Möglichkeit beeinträchtigter Arbeitsergebnisse und von Schäden an der Ausrüstung.
WICHTIG! Bezeichnet Anwendungstipps und andere besonders nützliche Informatio­nen. Es ist kein Signalwort für eine schädliche oder gefährliche Situation.
2. Allgemeines
Das Gerät ist nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstechnischen Regeln gefertigt. Dennoch drohen bei Fehlbedienung oder Missbrauch Gefahr für
♦ Leib und Leben des Bedieners oder Dritte, ♦ das Gerät und andere Sachwerte des Betreibers, ♦ die effiziente Arbeit mit dem Gerät.
Alle Personen, die mit der Inbetriebnahme, Bedienung, Wartung und Instandhaltung des Gerätes zu tun haben, müssen
♦ entsprechend qualifiziert sein, ♦ Kenntnisse in der Schweißtechnik vorweisen können und ♦ diese Bedienungsanleitung sowie sämtliche Bedienungsanleitungen der Systemkomponenten vollstän-
dig gelesen haben und genau befolgen.
Die Bedienungsanleitung ist ständig am Einsatzort des Gerätes aufzubewahren. Ergänzend zur Bedienungsan­leitung sind die allgemein gültigen Regeln zu Unfallverhütung und Umweltschutz zu beachten.
Alle Sicherheits- und Gefahrenhinweise am Gerät sind in lesbarem Zustand zu halten, nicht zu beschädigen, nicht zu entfernen, nicht abzudecken, zu überkleben oder zu übermalen.
Die Positionen der Sicherheits- und Gefahrenhinweise am Gerät, entnehmen Sie dem Kapitel „Aufstellen und Installation“ der Bedienungsanleitung Ihres Gerätes. Störungen, die die Sicherheit beeinträchtigen können, sind vor der Inbetriebnahme des Gerätes zu beseitigen.
Es geht um Ihre Sicherheit!
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3. Bestimmungsgemäße Verwendung
♦ Das Gerät ist ausschließlich für Arbeiten im Sinne der bestimmungsgemäßen Verwendung zu benutzen. ♦ Das Gerät ist ausschließlich für das am Leistungsschild angegebene Schweißverfahren bestimmt. Eine
andere oder darüber hinaus gehende Benutzung gilt als nicht bestimmungsgemäß. Für hieraus entstan­dene Schäden haftet der Hersteller nicht.
♦ Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch das vollständige Lesen und Befolgen aller Hinweise
aus der Bedienungsanleitung, das vollständige Lesen und Befolgen aller Sicherheits- und Gefahrenhin­weise und die Einhaltung der Inspektions- und Wartungsarbeiten.
♦ Die Inbetriebnahme und der Betrieb des Gerätes im Freien sind unzulässig. Die Wirkungsweise des
Schutzgases wäre nicht möglich. Nur in trockenen Räumen mit Frischluftzufuhr verwenden!
♦ Das Gerät ist zum Durchführen von Schweißungen an allen zum Lichtbogenschweißen geeigneten
Metallen und Legierungen vorgesehen.
♦ Das PUK-Schweißmikroskop wird zum Beobachten bzw. Mikroskopieren von Objekten durch das Okular
des Mikroskops eingesetzt. Die LED-Beleuchtung dient zum Ausleuchten des Arbeitsbereichs.
♦ Das PUK-Schweißmikroskop darf zum Schweißen nur verwendet werden, wenn es vorschriftsgemäß an
ein PUK-Feinschweißgerät angeschlossen ist.
Es wird grundsätzlich keine Haftung für die Haltbarkeit der Schweißergebnisse übernommen. Für mangelhafte oder fehlerhafte Arbeitsergebnisse übernimmt der Hersteller keine Haftung. Wir empfehlen, die Schweißer­gebnisse in jedem Fall zu überprüfen.
4. Sicherheitsvorschriften
4.1 Umgebungsbedingungen
Betrieb oder Lagerung des Gerätes außerhalb der angegebenen Bedingungen gilt als nicht bestimmungsge­mäß. Für hieraus entstandene Schäden haftet der Hersteller nicht. Das Gerät ist in trockenen Räumen zu betreiben. Diese sollten frei von Staub, Säuren, korrosiven Gasen oder Substanzen sein.
Temperaturbereich der Umgebungsluft:
♦ beim Betrieb: +10 °C bis +40 °C ♦ bei Transport und Lagerung: -20 °C bis +55 °C
Höhenlage über dem Meeresspiegel: bis 1.000 m
4.2 Verpflichtungen des Betreibers
Wird das Gerät gewerbsmäßig oder im industriellen Umfeld benutzt, so ist der Betreiber angehalten, nur Personen am Gerät arbeiten zu lassen, die mit den grundlegenden Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung vertraut sind und in die Handhabung des Gerätes eingewiesen sind, diese Bedienungsanlei­tung, insbesondere das Kapitel „Sicherheitsvorschriften“ gelesen und verstanden haben sowie entsprechend den Anforderungen an die Arbeitsergebnisse ausgebildet sind. Das sicherheitsbewusste Arbeiten des Perso­nals ist in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Für Anwender gelten die gleichen Hinweise.
Allen Personen, die mit mit dem Gerät arbeiten, wird zur eigenen Sicherheit empfohlen,
♦ die grundlegenden Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung zu befolgen.
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♦ diese Bedienungsanleitung, insbesondere das Kapitel „Sicherheitsvorschriften“ zu lesen, dass sie diese
verstanden haben und befolgen werden.
♦ Vor Verlassen des Arbeitsplatzes sicherzustellen, dass auch in Abwesenheit keine Personen- oder
Sachschäden auftreten können.
4.3 Selbst- und Personenschutz
Warnung vor Hitze oder Strahlung, Verletzung der Augen und Hände
Beim Umgang mit dem Gerät können folgende Gefahren entstehen, wie beispielsweise:
♦ Funkenflug, umherfliegende heiße Metallteile. Es besteht Verbrennungsgefahr. ♦ augen- und hautschädigende Lichtbogen-Strahlung ♦ schädliche elektromagnetische Felder, die für Träger von Herzschrittmachern Lebensgefahr bedeuten ♦ elektrische Gefährdung durch Netz- und Schweißstrom ♦ die im Handstück befestigte Elektrodenspitze bedeutet ein Verletzungsrisiko durch Stich- und Kratzver-
letzungen (von z.B. Hand, Gesicht und Augen).
♦ schädlichen Schweißrauch und Gase ♦ Werkstück und Elektrodenspitze können sich beim Schweißen stark erhitzen. Es besteht Verbrennungs-
gefahr.
Beim Umgang mit dem Gerät geeignete Schutzkleidung verwenden. Die Schutzkleidung sollte folgende Eigen­schaften aufweisen:
♦ schwer entflammbar ♦ isolierend und trocken ♦ den ganzen Körper bedeckend, unbeschädigt und in gutem Zustand ♦ Schutzhelm ♦ stulpenlose Hose
Zur Schutzbekleidung zählt unter anderem:
♦ Augen und Gesicht durch Schutzschild mit vorschriftsgemäßem Filtereinsatz vor UV-Strahlen, Hitze und
Funkenflug schützen.
♦ Hinter dem Schutzschild eine vorschriftsgemäße Schutzbrille mit Seitenschutz tragen. ♦ Festes, auch bei Nässe isolierendes Schuhwerk tragen. ♦ Hände durch geeignete Handschuhe schützen (elektrisch isolierend, Hitzeschutz). ♦ Unbedeckte Hautpartien sind beim Schweißen gegen entstehende UV-Strahlung zu schützen, um
Hautschäden zu vermeiden.
♦ Geeignete trockene Schutzbekleidung tragen. Synthetische Kleidungsstücke sind nicht geeignet. ♦ Nicht mit ungeschützten Augen in den Lichtbogen sehen; nur Schweißer-Schutzschild mit vorschriftsmä-
ßigem Schutzglas verwenden.
♦ Der Lichtbogen gibt außer Licht- und Wärmestrahlen, die eine Blendung bzw. Verbrennung verursachen
können, auch UV Strahlung ab. Diese unsichtbare UV-Strahlung verursacht bei ungenügendem Schutz
eine, erst einige Stunden später bemerkbare, sehr schmerzhafte Bindehautentzündung und kann darüber
hinaus dauerhafte Augenschäden verursachen. Die PUK-Augenschutzsysteme mit dem integrierten
LCD-Sichtschutzfilter bieten einen zuverlässigen Schutz gegen diese Gefahren und schützen ausreichend
vor UV/IR-Strahlen in der Hell- sowie in der Dunkelstufe.
♦ Die Schutzstufe des Filters ist so gewählt, dass gegen das Blenden durch den Lichtbogen ausreichender
Schutz besteht.
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♦ Nicht mit ungeschützten Augen in das Licht der LED-Leuchte und dessen Reflexionen sehen; Schutz-
schild oder Schutzbrille mit geeignetem Schutzglas verwenden.
Personen, vor allem Kinder, während des Betriebes von den Geräten und dem Schweißprozess fernhalten. Befinden sich dennoch Personen in der Nähe, sind diese über alle Gefahren (Blendgefahr durch Lichtbogen, Verletzungsgefahr durch Funkenflug, gesundheitsschädlicher Schweißrauch, mögliche Gefährdung durch Netz- oder Schweißstrom) zu unterrichten,
♦ geeignete Schutzmittel zur Verfügung stellen oder ♦ geeignete Schutzwände und -Vorhänge aufbauen.
Beachten Sie, dass die Werkstoffe des Gerätes, die in Kontakt mit der Haut des Bedieners kommen können, bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen könnten.
4.4 Gefahr durch schädliche Gase und Dämpfe
Beim Schweißen entstehender Rauch enthält gesundheitsschädliche Gase und Dämpfe. Schweißrauch enthält Substanzen, die unter Umständen Geburtsschäden und Krebs verursachen können.
Entstehenden Rauch sowie schädliche Gase
♦ nicht einatmen ♦ durch geeignete Mittel aus dem Arbeitsbereich absaugen.
Für ausreichend Frischluft-Zufuhr sorgen - Durchlüftungsrate von mindestens 20 m³/h. Bei nicht ausreichender Belüftung Atemschutz-Maske mit Luftzufuhr verwenden. Wird nicht geschweißt, das Ventil der Schutzgas­Flasche oder Hauptgasversorgung schließen. Besteht Unklarheit darüber, ob die Absaugleistung ausreicht, sollten die gemessenen Schadstoff-Emissionswerte mit den zulässigen Grenzwerten verglichen werden.
Folgende Komponenten sind unter anderem für den Grad der Schädlichkeit des Schweißrauches verantwort­lich:
♦ Für das Werkstück eingesetzte Metalle ♦ Elektroden ♦ Beschichtungen ♦ Zulegematerial ♦ Nicht geeignete Reinigungsmittel und dergleichen
Daher die entsprechenden Materialsicherheits-Datenblätter und Herstellerangaben zu den aufgezählten Komponenten berücksichtigen. Entzündliche Dämpfe (z.B. Lösungsmittel-Dämpfe) vom Strahlungsbereich des Lichtbogens fernhalten.
4.5 Gefahr durch Funkenflug
Funkenflug kann Brände und Explosionen auslösen. Niemals in der Nähe brennbarer
Materialien schweißen. Brennbare Materialien müssen mindestens 10 Meter vom Lichtbogen entfernt sein oder mit einer geprüften Abdeckung zugedeckt werden. Geeigneten, geprüften Feuerlöscher bereithalten. Funken und heiße Metallteile können auch durch kleine Ritzen und Öffnungen in umliegende Bereiche gelangen. Entsprechende Maßnahmen ergreifen, dass dennoch keine Verletzungs-und Brandgefahr besteht. Nicht in feuer- und explosionsgefährdeten Bereichen und an geschlossenen Tanks, Fässern oder Rohren schweißen, wenn diese nicht gemäß den entsprechenden nationalen und internationalen
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Normen vorbereitet sind. An Behältern in denen Gase, Treibstoffe, Mineralöle und dergleichen gelagert sind oder waren, darf nicht geschweißt werden. Durch Rückstände besteht Explosionsgefahr.
4.6 Gefahren durch Netz- und Schweißstrom
Ein elektrischer Schlag ist grundsätzlich lebensgefährlich und kann tödlich sein. Span-
nungsführende Teile innerhalb und außerhalb des Gerätes nicht berühren. Für geeigne­ten Selbst- und Personenschutz durch gegenüber dem Erd- oder Massepotential ausreichend isolierende, trockene Unterlage oder Abdeckung sorgen. Die Unterlage oder Abdeckung muss den gesamten Bereich zwischen Körper und Erd- oder Massepotential vollständig abdecken.
Sämtliche Kabel und Leitungen müssen fest, unbeschädigt, isoliert und ausreichend dimensioniert sein. Lose Verbindungen, angeschmorte, beschädigte oder unterdimensionierte Kabel und Leitungen sofort erneuern. Vor jedem Gebrauch die Stromverbindungen durch Handgriff auf festen Sitz überprüfen. Kabel oder Leitungen weder um den Körper noch um Körperteile schlingen.
Zwischen den Elektroden zweier Schweißgeräte kann zum Beispiel die doppelte Leerlauf-Spannung eines Schweißgerätes auftreten. Bei gleichzeitiger Berührung der Potentiale beider Elektroden besteht unter Um­ständen Lebensgefahr. Netz- und Gerätezuleitung regelmäßig von einer Elektro-Fachkraft auf Funktionstüchtig­keit des Schutzleiters überprüfen lassen. Das Gerät nur an einem Netz mit Schutzleiter und einer Steckdose mit Schutzleiter-Kontakt betreiben. Wird das Gerät an einem Netz ohne Schutzleiter und an einer Steckdose ohne Schutzleiter-Kontakt betrieben, gilt dies als grob fahrlässig. Für hieraus entstandene Schäden haftet der Hersteller nicht. Nicht verwendete Geräte ausschalten. Bei Arbeiten in größerer Höhe Sicherheitsgeschirr zur Absturzsicherung tragen. Vor Arbeiten am Gerät das Gerät abschalten und Netzstecker ziehen. Das Gerät durch ein deutlich lesbares und verständliches Warnschild gegen Anstecken des Netzsteckers und Wiedereinschal­ten sichern.
4.7 Vagabundierende Schweißströme
Werden die nachfolgend angegebenen Hinweise nicht beachtet, ist die Entstehung vagabundierender Schweißströme möglich, die folgendes verursachen können:
♦ Feuergefahr ♦ Überhitzung von Bauteilen, die mit dem Werkstück verbunden sind ♦ Zerstörung von Schutzleitern ♦ Beschädigung des Gerätes und anderer elektrischer Einrichtungen
Für eine feste Verbindung der Werkstück-Klemme mit dem Werkstück sorgen. Werkstück-Klemme möglichst nahe an der zu schweißenden Stelle befestigen. Bei elektrisch leitfähigem Boden das Gerät mit ausreichender Isolierung gegenüber dem Boden aufstellen.
4.8 EMV Geräte-Klassifizierungen
Geräte der Emissionsklasse A:
♦ sind nur für den Gebrauch in Industriegebieten vorgesehen ♦ können in anderen Gebieten leitungsgebundene und gestrahlte Störungen verursachen.
Geräte der Emissionsklasse B:
♦ erfüllen die Emissionsanforderungen für Wohn- und Industriegebiete. Dies gilt auch für Wohngebiete, in
denen die Energieversorgung aus dem öffentlichen Niederspannungsnetz erfolgt.
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EMV Geräte-Klassifizierung gemäß Leistungsschild oder technischen Daten. EMV-Maßnahmen: In besonderen Fällen können trotz Einhaltung der genormten Emissions-Grenzwerte Beeinflussungen für das vorgesehene Anwendungsgebiet auftreten (z.B. wenn empfindliche Geräte am Aufstellungsort sind oder wenn der Aufstel­lungsort in der Nähe von Radio- oder Fernsehempfängern ist). In diesem Fall ist der Anwender verpflichtet, angemessene Maßnahmen für die Störungsbehebung zu ergreifen. Die Störfestigkeit von Einrichtungen in der Umgebung des Gerätes gemäß nationalen und internationalen Bestimmungen prüfen und bewerten. Beispiele für störanfällige Einrichtungen, welche durch das Gerät beeinflusst werden könnten:
♦ Sicherheitseinrichtungen ♦ Netz-, Signal- und Daten-Übertragungsleitungen ♦ EDV- und Telekommunikations-Einrichtungen ♦ Einrichtungen zum Messen und Kalibrieren
Unterstützende Maßnahmen zur Vermeidung von EMV-Problemen:
1. Netzversorgung
♦ Treten elektromagnetische Störungen trotz vorschriftsgemäßem Netzanschluss auf, zusätzliche Maßnah-
men ergreifen (z.B. geeigneten Netzfilter verwenden).
2. Schweißleitungen
♦ so kurz wie möglich halten ♦ eng zusammen verlaufen lassen (auch zur Vermeidung von EMV-Problemen) ♦ weit entfernt von anderen Leitungen verlegen
3. Potentialausgleich
4. Abschirmung, falls erforderlich
♦ Andere Einrichtungen in der Umgebung abschirmen ♦ Gesamte Schweißinstallation abschirmen
EMV-Maßnahmen: Elektromagnetische Felder können Gesundheitsschäden verursachen, die noch nicht bekannt sind:
♦ Auswirkungen auf die Gesundheit benachbarter Personen, z.B. Träger von Herzschrittmachern und
Hörhilfen
♦ Träger von Herzschrittmachern müssen sich von ihrem Arzt beraten lassen, bevor sie sich in unmittelba-
rer Nähe des Gerätes und des Schweißprozesses aufhalten.
♦ Abstände zwischen Schweißkabeln und Kopf/Rumpf des Schweißers aus Sicherheitsgründen so groß
wie möglich halten
♦ Schweißkabel und Schlauchpakete nicht über der Schulter tragen und nicht um den Körper und Körper-
teile wickeln
4.9 Während des Betriebes
♦ Werkstück kann während des Schweißens heiß werden. ♦ In feuer- und explosionsgefährdeten Räumen gelten besondere Vorschriften, entsprechende nationale
und internationale Bestimmungen beachten.
Ist das Gerät mit einem Tragegriff ausgestattet, so dient dieser ausschließlich für den Transport per Hand. Für einen Transport mittels Kran, Gabelstapler oder anderen mechanischen Hebewerkzeugen, ist der Tragegriff nicht geeignet.
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4.10 Gefahr durch Schutzgas-Flaschen
Schutzgas-Flaschen enthalten unter Druck stehendes Gas und können bei Beschädigung explodieren. Da Schutzgas-Flaschen Bestandteil der Schweißausrüstung sind, müssen sie sehr vorsichtig behandelt werden. Schutzgas-Flaschen mit verdichtetem Gas vor
♦ Erwärmung über 50 °C, längerer Sonneneinstrahlung, Frost, ♦ mechanischen Schlägen, ♦ Schlacke, offenen Flammen, Funken und Lichtbögen schützen.
Die Schutzgas-Flaschen senkrecht montieren und gemäß Anleitung befestigen, damit sie nicht umfallen können. Schutzgas-Flaschen von Schweiß- oder anderen elektrischen Stromkreisen fernhalten. Niemals eine Schutzgas-Flasche mit einer Elektrode berühren. Explosionsgefahr - niemals an einer Schutzgas-Flasche, die unter Druck steht, schweißen. Stets nur für die jeweilige Anwendung geeignete Schutzgas-Flaschen und dazu passendes, geeignetes Zubehör (Regler, Schläuche und Fittings, ...) verwenden. Schutzgas-Flaschen und Zubehör nur in gutem Zustand verwenden. Wird ein Ventil einer Schutzgas-Flasche geöffnet, das Gesicht vom Auslass wegdrehen. Wird nicht geschweißt, das Ventil der Schutzgas-Flasche schließen. Bei nicht angeschlos­sener Schutzgas-Flasche, Kappe am Ventil der Schutzgas-Flasche belassen. Herstellerangaben sowie entspre­chende nationale und internationale Bestimmungen für Schutzgas-Flaschen und Zubehörteile befolgen.
4.11 Gefahr durch austretendes Schutzgas
Erstickungsgefahr durch unkontrolliert austretendes Schutzgas. Schutzgas ist farb- und geruchlos und kann bei Austritt den Sauerstoff in der Umgebungsluft verdrängen.
♦ Für ausreichend Frischluft-Zufuhr sorgen - Durchlüftungsrate von mindestens 20 m³/h ♦ Sicherheits- und Wartungshinweise der Schutzgas-Flasche oder der Hauptgasversorgung beachten ♦ Wird nicht geschweißt, das Ventil der Schutzgas-Flasche oder Hauptgasversorgung schließen. ♦ Schutzgas-Flasche oder Hauptgasversorgung vor jeder Inbetriebnahme auf unkontrollierten Gasaustritt
überprüfen.
4.12 Sicherheitsmaßnahmen am Aufstellort und beim Transport
Eine umstürzende Schutzgas-Flasche kann Lebensgefahr bedeuten! Die Schutzgas­Flasche auf ebenem, festem Untergrund standsicher aufstellen. In feuer- und explosi­onsgefährdeten Räumen gelten besondere Vorschriften, entsprechende nationale und
internationale Bestimmungen beachten.
Durch innerbetriebliche Anweisungen und Kontrollen sicherstellen, dass die Umgebung des Arbeitsplatzes stets sauber und übersichtlich ist. Das Gerät nur gemäß der am Leistungsschild angegebenen Schutzart aufstellen und betreiben. Beim Aufstellen des Gerätes einen Sicherheitsabstand von 0,5 m einhalten, damit die kühlende Luft ungehindert ein- und austreten kann. Beim Transport des Gerätes dafür Sorge tragen, dass die gültigen nationalen und regionalen Richtlinien und Unfallverhütungs-Vorschriften eingehalten werden. Dies gilt speziell für Richtlinien hinsichtlich Gefährdung bei Transport und Beförderung. Keine in Betrieb befindlichen Geräte heben oder transportieren. Geräte vor dem Transport oder dem Heben ausschalten! Vor der Inbetrieb­nahme und nach dem Transport, unbedingt eine Sichtprüfung des Gerätes auf Beschädigungen vornehmen. Erkennbare Beschädigungen vor Inbetriebnahme von geschultem Servicepersonal instand setzen lassen.
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4.13 Sicherheitsmaßnahmen im Normalbetrieb
Das Gerät nur betreiben, wenn alle Sicherheitseinrichtungen voll funktionstüchtig sind. Sind die Sicherheits­einrichtungen nicht voll funktionstüchtig, besteht Gefahr für
♦ Leib und Leben des Bedieners oder Dritte, ♦ das Gerät und andere Sachwerte des Betreibers ♦ die effiziente Arbeit mit dem Gerät.
Nicht voll funktionstüchtige Sicherheitseinrichtungen vor dem Einschalten des Gerätes instand setzen. Sicher­heitseinrichtungen niemals umgehen oder außer Betrieb setzen. Vor Einschalten des Gerätes sicherstellen, dass niemand gefährdet werden kann. Das Gerät mindestens einmal pro Woche auf äußerlich erkennbare Schäden und Funktionstüchtigkeit der Sicherheitseinrichtungen überprüfen. Schutzgas-Flasche immer sicher aufstellen und gut befestigen.
4.14 Originalteile
Bei fremdbezogenen Teilen ist nicht gewährleistet, dass sie beanspruchungs- und sicherheitsgerecht konstru­iert und gefertigt sind.
♦ Nur Original-Ersatz- und Verschleißteile verwenden (gilt auch für Normteile). ♦ Ohne Genehmigung des Herstellers keine Veränderungen, Ein- oder Umbauten am Gerät vornehmen. ♦ Bauteile in nicht einwandfreiem Zustand sofort austauschen. ♦ Bei Bestellung genaue Benennung und Sachnummer laut Ersatzteilliste, sowie Seriennummer Ihres
Gerätes angeben.
Die Gehäuseschrauben stellen die Schutzleiter-Verbindung für die Erdung der Gehäuseteile dar.
4.15 Sicherheitstechnische Überprüfung
Der Hersteller empfiehlt, mindestens alle zwölf Monate eine sicherheitstechnische Überprüfung am Gerät durchführen zu lassen. Diese sollte in den folgenden Fällen durch eine geprüfte Elektro-Fachkraft durchgeführt werden
♦ nach Veränderung ♦ nach Ein- oder Umbauten ♦ nach Reparatur und Pflege ♦ mindestens alle zwölf Monate.
Für die sicherheitstechnische Überprüfung sind die entsprechenden nationalen und internationalen Normen und Richtlinien zu befolgen.
4.16 Entsorgung
Werfen Sie dieses Gerät nicht in den Hausmüll. Gemäß Europäischer Richtlinie über Elektro-und Elektronik­Altgeräte und Umsetzung in nationales Recht, müssen verbrauchte Elektrowerkzeuge getrennt gesammelt und einer umweltgerechten Wiederverwertung zugeführt werden. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihr gebrauchtes Gerät bei Ihrem Händler zurückgeben, oder holen Sie Informationen über ein lokales, autorisiertes Sammel­und Entsorgungssystem ein.
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4.17 Sicherheitskennzeichnung
Geräte mit CE-Kennzeichnung erfüllen die grundlegenden Anforderungen der Niederspannungs- und Elektroma­gnetischen Verträglichkeits-Richtlinie (z.B. relevante Produktnormen der Normenreihe EN 60 974).
Lampert Werktechnik GmbH erklärt, dass das Gerät der Richtlinie 2014/53/EU entspricht. Der vollständige Text der EU-Konformitätserklärung ist unter der folgenden Internet-Adresse verfügbar: http://www.lampert.info
Mit dem CSA-Prüfzeichen gekennzeichnete Geräte erfüllen die Anforderungen der relevanten Normen für Kanada und USA.
4.18 Datensicherheit
Für die Datensicherung von Änderungen gegenüber den Werkseinstellungen ist der Anwender verantwortlich. Im Falle gelöschter persönlicher Einstellungen haftet der Hersteller nicht.
4.19 Urheberrecht
Das Urheberrecht an dieser Bedienungsanleitung verbleibt beim Hersteller. Text und Abbildungen entsprechen dem technischen Stand bei Drucklegung. Änderungen vorbehalten. Der Inhalt der Bedienungsanleitung begrün­det keinerlei Ansprüche seitens des Käufers. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler in der Bedienungsanleitung sind wir dankbar.
5. Aufstellung und Installation
5.1 Aufstellen des Gerätes
Der Aufstellort des Gerätes muss folgende Bedingungen erfüllen
♦ Kühlluft muss ungehindert alle Gehäuseflächen erreichen. ♦ Das Gerät darf nicht während des Betriebs abgedeckt werden. ♦ Das Gerät ist auf eine schwer entflammbare Unterlage zu stellen. ♦ Das Gerät ist auf einem ebenen und stabilen sowie isolierten Untergrund aufzustellen, am besten auf
einem Werktisch.
♦ Befestigen Sie die beiden Handauflagen des Mikroskops mit jeweils 2 Inbus-Schrauben mit dem mitge-
lieferten Inbus-Schlüssel, indem Sie die Schrauben durch die dafür vorgesehenen Bohrungen an der Mik­roskop-Bodenplatte von unten in die Handauflagen schrauben.
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Lampert Werktechnik GmbH
5.2 Beschreibung der Geräterückseite
5.3 Anschließen des Schweißmikroskops am Schweißgerät
Der Rundstecker M12 für das PUK-Augenschutzsystem und die LED-Beleuchtung wird in die gelb-rot gekenn­zeichnete Anschlussbuchse (2) auf der Geräterückseite eingesteckt und mit der Überwurfmutter handfest gesichert.
Es dürfen nur originale PUK-Augenschutzsysteme am Schweißgerät angeschlossen werden. Andere Augenschutzsysteme sind nicht zulässig und können zu bleibenden Gesundheitsschäden führen oder das Schweißgerät beschädigen.
Beachten Sie stets die Bedienungsanleitung des jeweiligen angeschlossenen PUK-
Augenschutzsystems!
(8) zulässige Netzspannung
(1) Anschlussbuchse für
Fußschalter und Schleifmotor (als Zubehör erhältlich)
(2) Anschlussbuchse für
Augenschutzsystem und LED-Mikroskopbe­leuchtung
(3) Netz-Hauptschalter
sowie Kaltgerätebuch­se (zum Anschluss des Netzkabels)
(4) Sicherungsfach
(5) Typenschild
(6) Seriennummer
(7) Schutzgasanschluss
(„Argon Gas“) für 4,0 mm
Durchmesser Druck-
schlauch (max. 4,0 bar)
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5.4 Anschließen der Schutzgasversorgung
Befestigen Sie den passenden Durchflussregler mit dem entsprechenden Werkzeug an der Schutzgasflasche. Hierbei bitte unbedingt die beiliegenden, gesonderten Bedienungsanleitungen beachten. Wir empfehlen Argon mit min. 99,9 % Reinheit, z.B. „Argon 4.6“. Den Druckschlauch mit Hilfe der Schnellverschraubungen am Durchflussregler sowie am Schutzgasanschluss (7) auf der Gehäuserückseite handfest verschrauben.
Überprüfen Sie regelmäßig alle Schlauchanschlüsse sowie den Gasschlauch auf
einwandfreien Zustand, sachgemäße Befestigung und Dichtigkeit!
5.5 Einsetzen/Wechseln der Elektrode
Vor dem Wechseln der Elektrode kontrollieren, ob das Gerät ausgeschaltet ist. Ein
unkontrolliertes Auslösen des Schweißprozesses wird so vermieden. Vorsicht: die
Elektrode ist spitz, Verletzungsgefahr!
Düse (2) leicht drehen und vom Handstück (4) abziehen. Die Düse ist aufgesteckt und nicht verschraubt. Überwurfmutter (3) lösen, Elektrode (1) herausnehmen und neu angeschliffene Elektrode mit der neuen Schliffseite nach außen einsetzen, Überwurfmutter wieder handfest zuschrauben.
Korrekte Elektrodenlänge lässt sich mit Hilfe der im Handstückarm eingefrästen Messhilfe leicht einstellen. Für Rechts- und Linkshän­der geeignet.
Stecken Sie die Düse wieder auf das Handstück. Die Elektrode sollte jetzt 4-6 mm über das Düsenende hinausstehen.
Nur thoriumoxidfreie Original-Elektroden verwenden.
Abschließend Anschlussstecker des Handstücks gerade in die Anschlussbuchse für Handstück an der Gehäu­sevorderseite des Schweißgeräts einstecken und die Überwurfmutter durch Drehung nach rechts von Hand fest schrauben. Stecker des verwendeten Anschlusskabels (wie z.B. Krokodilklemme) in die Anschlussbuchse für Kontaktelemente an der Gehäusevorderseite einstecken.
(2) Düse
(1) Elektrode
(3) Überwurfmutter
(4) Handstück
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5.6 Anschließen der Stromversorgung
Sobald der Netzhauptschalter Ihres Feinschweißgeräts eingeschaltet wird, liegt an den angeschlossenen Kontaktklemmen oder Kabeln eine Spannung an. Es ist darauf zu achten, dass diese Teile keine elektrisch leitenden oder geerdeten Teile wie Gehäuse etc. berühren. Es besteht dabei keine Gefahr für den Anwender, sondern unter Umständen nur unerwünschte Fehlbedienungen.
Original-Netzkabel mit dem Netzstecker in die Kaltgerätebuchse an der Gehäuserückseite einstecken und den Netzstecker in eine geeignete Steckdose mit korrekter Netzspannung stecken.
5.7 Einstellen des Schweißmikroskops
Vor dem ersten Schweißvorgang erfolgt zunächst das präzise Einrichten der Mikroskop-Optik. Richten Sie den Handstückhalter so aus, dass Sie ein Werkstück mit den Händen bequem an die Spitze des im Haltearm montierten Handstücks heranführen können. Beide Hände bzw. Handballen sollen dabei bequem auf den Handauflagen der Grundplatte aufliegen können.
Sie haben ebenfalls die Möglichkeit, den Neigungswinkel des Mikroskops zu verändern. Lösen Sie dazu die Arretier­schraube in der Stativstange. Eine Metallstütze fährt jetzt heraus und bildet ein weiteres Standbein. Bewegen Sie das Mikroskop in die gewünschte Position und fixieren die Schraube wieder.
5.8 Einstellung des Augenabstands
Schauen Sie durch die beiden Okulare (1) und bewegen die Okulartuben (5), indem Sie das Prismagehäuse (3) nach innen oder außen bewegen. Der Augenabstand ist korrekt, wenn die Gesichtsfelder durch beide Okulare betrachtet vollständig sind und sich zu einem gesamten Gesichtsfeld ergeben. Der Augenabstand sollte für jeden Anwender individuell eingestellt werden. Eine Distanzhülse sorgt für den korrekten Abstand zur Fokus­sierung.
Arretierschraube
(1) Okular mit Brillenunterstützung
(5) Okulartubus
(6) PUK-Augenschutzfilter
mit integrierter LED-Beleuchtung
(2) Dioptrien-Einstellung
(3) Prismagehäuse
(4) Fokussierschraube
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5.9 Dioptrien-Einstellung
Die Dioptrien-Einstellung (2) befindet sich am linken Okular (1). In der Normalposition ist der untere Teil der Hülse auf die Markierung am Okular-Tubus ausgerichtet. Bei unterschiedlicher Sehkraft beider Augen: Öffnen Sie nur das rechte Auge, schauen Sie durch das rechte Okular und stellen den Fokus mit der Fokussierschraube
(4) ein. Mit dem linken Auge schauen Sie dann durch das linke Okular und justieren den Fokus durch Drehen
der Dioptrien-Einstellung (2) bis das Bild scharf ist.
6. Inbetriebnahme
6.1 Beschreibung der Vorderseite
6.2 Einschalten des Gerätes
Öffnen Sie zuerst vorsichtig das Gasflaschenventil. Schalten Sie dann den Netzhauptschalter an der Gehäuse­rückseite auf die Stellung “I”. Nach dem Einschalten des Geräts erscheint auf dem Display der Hinweis auf die Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere den Augenschutz zu beachten und die Bedienungsanleitung sorgfältig zu lesen. Durch einmaliges Drücken des Multifunktionsreglers oder durch Drücken auf das Display erscheint das Startmenü.
6.3 Einstellen der korrekten Gasmenge
Bitte denken Sie daran, dass nur bei korrekt eingestellter Gasdurchflussmenge gute
Schweißergebnisse erzielt werden! Eventuell ist die Gasdurchflussmenge anzupassen.
Zum Einstellen der korrekten Gasmenge im Menü Einstellungen das Gasventil aktivieren. Das Gasventil im Schweißgerät wird so geöffnet. Stellen Sie nun am Durchfluss-Regler die korrekte Durchfluss-Menge von 2–3 Liter/min ein. Beachten Sie dazu ebenfalls die dem Durchfluss-Regler beiliegende Anleitung. Ist die Gasmenge korrekt eingestellt, wird das Gasventil durch Drücken der entsprechenden Schaltfläche wieder geschlossen.
(1) Touch-Display
(2) Multifunktionsregler
(3) Anschlussbuchse für Kontaktelemente
(4) Anschlussbuchse für Handstück
(5) Anschlussbuchse für Fixierschweißen
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6.4 Touch-Display
Die Funktionen Glättmodus (1) und Schweißsituation (4) sind über das Touch-Display direkt durch Antippen mit dem Finger auswählbar. Die Leistungs-Skala (2), die Zeit-Skala (3) sowie das Materialauswahl (5) sind über die Wischfunktion des Touch-Displays zu verändern. Die Empfehlungs-Skala (7) zeigt den empfohlenen Einstellbe­reich an. Im roten Bereich sind die Einstellungen nicht sinnvoll, und es besteht die Gefahr, das Werkstück zu beschädigen. Der Fußschalter (6) wird durch das Betätigen für 2 Sekunden aktiviert bzw. deaktiviert.
6.5 Navigation durch die Bedienung
Die Navigation durch die Bedienebenen erfolgt durch dauerhaftes Drücken des Multifunktionsreglers länger als 1 Sekunde. Dabei werden die folgenden Bedienebenen als Endlosschleife durchlaufen. Durch Loslassen des Reglers bleibt das Display auf der gewählten Bedienebene stehen. Durch erneutes langes Drücken wird zur nächsten Bedienebene gewechselt. Jetzt können weitere Einstellungen vorgenommen bzw. kontrolliert werden.
6.6 Startmenü
In der Bedienebene Startmenü kann sofort mit dem Schweißen begonnen werden. Am oberen Display­rand wird die Auswahl des Schweißmaterials und am unteren Rand die Auswahl der Geometrien oder Schweißsituationen vorgenommen. Mit Hilfe der Wischfunktion können alle gängigen Legierungs­gruppen ausgewählt werden.
Das aktivierte Material wird in blau dargestellt.
(6) Fußschalter
(5) Materialauswahl(1) Glättmodus
(4) Schweißsituation
(3) Zeit-Skala
(2) Leistungs-Skala
(7) Empfehlungs-Skala
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Am unteren Rand des Displays wird die gewünschte Schweißsituation durch Drücken auf das Symbol ausge­wählt. Auch hier wird die Auswahl des Symbols in blau bestätigt. Es stehen folgende Geometrien oder Schweißsituationen zur Auswahl:
♦ Universelle Einstellung für Materialstärken ab 0,3 mm.
♦ Einstellung für dünne oder filigrane Teile gleich oder kleiner als 0,3 mm. Besonders bei kurzen
Schweißzeiten hat diese Einstellung eine sehr geringe Wärmeeinwirkung (≤ 0,3 mm).
♦ Aufschmelzen von Schweißdraht. Verwenden Sie legierungsgleichen Draht mit 0,3 bis 0,4 mm
Durchmesser. Ideal ist ein Durchmesser von 0,35 mm.
♦ Schweißen in spitzen Winkeln und engen Fugensituationen. Hier ist es WICHTIG, kurze Schweiß-
zeiten zu verwenden.
♦ Besonders energiearmes Aufschmelzen zum Verschweißen von Drähten (KFO) oder sehr dünnem
Material.
Nach der Auswahl des Materials und der Schweißsituation sind empfohlene Leistungs- und Impulsdauerpara­meter voreingestellt. Die Empfehlungsbereiche sind jeweils durch einen blauen dünnen Strich auf der Empfeh­lungs-Skala markiert. Der rote Bereich steht für Parameter, die erfahrungsgemäß nicht das gewünschte Schweißergebnis erreichen lassen und gemieden werden sollten. Die Parameter Leistung und Impulsdauer sind zum einen über die Wischfunktion einstellbar und zum anderen mit Hilfe des Multifunktionsreglers auf diskrete Werte einstellbar. Die Leistung wird hierbei in Prozent der Gesamtleistung angezeigt, und die Impuls­dauer wird in Millisekunden angegeben. Durch einmaliges kurzes Drücken des Multifunktionsreglers wird zwischen der Leistungs-Skala und der Impulsdauer gewechselt. Die jeweilige Skala wird dann als aktiviert angezeigt, und die Parameter können gewählt werden. Nach etwa einer Sekunde wird die Leistungs-Skala wieder als Standard aktiviert. Somit können mögliche Nachjustierungen an der Leistungs-Skala, ohne den Blick vom Mikroskop nehmen zu müssen, einfach durchgeführt werden.
6.7 Einstellungen
In der Bedienebene „Einstellungen“ werden die Grundeinstellungen vorgenommen und verschiede­ne Testfunktionen durchgeführt. Die aktivierten Einstellungen sind in blau dargestellt.
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Gasventil:
Durch Drücken des Symbols Gasventil auf dem Display wird das Gasventil geöffnet. Diese Funktion ist wichtig, um die korrekte Gasdurchfluss-Menge am Durchfluss-Regler einzustellen (siehe Kap.5.4). Durch erneutes Drücken der Schaltfläche wird das Ventil wieder geschlossen. Durch Drücken jedes anderen Symbols auf dem Display oder durch Betätigen des Multifunktionsreglers wird das Gasventil automatisch geschlossen.
Filter-Test:
Das Betätigen dieses Symbols bewirkt einen Funktionstest des Augenschutzfilters. Der Augenschutzfilter wird geschlossen. Ein erneutes Drücken des Symbols beendet den Test und öffnet den Schutzfilter wieder.
LED-Licht:
Durch Drücken des Symbols LED-Beleuchtung kann die Helligkeit der LED-Beleuchtung am Schweißmikroskop in drei Helligkeitsstufen eingestellt bzw. vollständig ausgeschaltet werden.
Expert-Menü:
Hier kann das Expert-Menü aktiviert oder deaktiviert werden. Wird dieses Menü eingeschaltet, erscheint es als zusätzliche Bedienebene.
Programmspeicher:
Hier kann das Abspeichern und Aufrufen selbst erstellter Programme aktiviert oder deaktiviert werden. Wird dieses Menü aktiviert, erscheint es als zusätzliche Bedienebene.
Fixieren:
Hier kann das Bedienmenü für das Fixierschweißen aktiviert oder deaktiviert werden. Wird dieses Menü aktiviert, erscheint es als zusätzliche Bedienebene.
Mikro-Modus:
Durch Betätigen des Symbols kann der Mikro-Modus aktiviert oder deaktiviert werden. Wird dieses Menü aktiviert, erscheint es als zusätzliche Bedienebene.
Retention:
Hier kann das Bedienmenü für das Retentionsschweißen aktiviert oder deaktiviert werden. Wird dieses Menü aktiviert, erscheint es als zusätzliche Bedienebene.
Schweißtakt:
Durch Drücken des Symbols kann der Grund-Schweißtakt „Standard“ oder „kurz“ vorgewählt werden. Bei der Auswahl „kurz“ wird die Gasvorströmzeit verkürzt, und das Auslösen einer Serie von Schweißpunkten in kürzerer Folge wird möglich.
Sprache:
Durch Drücken des Symbols wird die Systemsprache des Schweißgerätes eingestellt. Es kann zwischen den Sprachen Deutsch (DE), Englisch (EN), Spanisch (ES), Französisch (FR), Italienisch (IT) oder Russisch (RU) gewählt werden. Die Menübeschreibungen werden dann in der jeweiligen Sprache angezeigt.
Signalton Schweißen:
Durch Drücken des Symbols wird der Signalton vor dem Schweißen aktiviert oder deaktiviert.
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