Kollmorgen AKMH Series, AKMH2, AKMH5, AKMH6, AKMH3 Instruction Manual

...
AKMH
Deutsch Betriebsanleitung, Hygienische Servomotoren English Instructions Manual, Hygienic Servomotors
Edition: B, March 2014 Part Number AKMH-Manual-GE-EN Originalsprache Deutsch European Version (CE region)
Designed to EHEDG standards
Keep allmanuals as a product component during the life span ofthe product. Passall manuals to future users and owners of the product.
Record of Document Revisions
Revision Remarks
-, 08/2013 Beta launch version A, 12/2013 Hiperface DSL andSFD3 feedbacks released, technical data updated, hints
B, 03/2014 Part number scheme updated, typos corrected, FDA standards added,
for machine builders, hygienic standards fulfilled by AKMH, CE Declaration andConformity, Hygienic Standards Conformity Declaration
CE Declaration, cable gland updated, dimension drawings updated
Technische Änderungen zur Verbesserung der Leistung der Geräte ohne vorherige Ankündigung vor­behalten.
Gedruckt in der Tschechischen Republik. Dieses Dokument ist geistiges Eigentum von Kollmorgen. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Werkes
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Technical changes which improve the performance of the device may be made without prior notice!
Printed in CzechRepublic. This document is the intellectual property of Kollmorgen. All rights reserved. No part of this work may be repro­duced in any form (by photocopying, microfilm or any other method) or stored, processed, copiedor distributed by electronic means without the written permission of Kollmorgen.
2 Kollmorgen | March 2014
AKMH Installation | Table of Contents

Table of Contents

1 Allgemeines 6
1.1 Über diesesHandbuch 6
1.2 Verwendete Symbole 6
1.3 Verwendete Abkürzungen 6
2 Sicherheit 7
2.1 Das sollten Sie beachten 7
2.2 Bestimmungsgemäße Verwendung 9
2.3 Nicht bestimmungsgemäße Verwendung 10
2.4 Europäische Richtlinien und Normen für den Anlagenbauer 10
2.5 Handhabung 11
3 Produktidentifizierung 13
3.1 Lieferumfang 13
3.2 Zubehör 13
3.3 Typenschild 13
3.4 Typenschlüssel 14
3.4.1 Rahmengröße, Flansch und Wellenoptionen 15
3.4.2 Wellendichtung Optionen 16
3.4.3 Rotorlänge Optionen 16
3.4.4 Wicklungstyp Optionen 16
3.4.5 Kabellänge Optionen 16
3.4.6 Feedback Optionen 16
3.4.7 Haltebremse 17
3.4.8 AnschlussOptionen 17
4 Technische Beschreibung 18
4.1 Allgemeine technische Daten 18
4.2 Standardausrüstung 18
4.2.1 Schutzart 18
4.2.2 Isolierstoffklasse 18
4.2.3 Oberfläche 18
4.2.4 Wellenende 19
4.2.5 Schutzeinrichtung 19
4.2.6 Schwinggüte 19
4.3 Hygienisches Design 20
4.3.1 Geprüfte Eigenschaften gegenüber Reingungsmittel 21
4.3.2 Reinigungsplan 21
5 Mechanische Installation 22
5.1 Wichtige Hinweise 22
5.2 Flanschmontage, Frontmontage 23
5.3 O-Ring Dichtungen 23
5.4 Kabelinstallation 24
5.4.1 Standard Verdrahtung 24
5.4.2 Schlauch Verdrahtung 24
6 Elektrische Installation 25
6.1 Wichtige Hinweise 25
6.2 Anschlussder Motoren 25
6.3 Farbkodierung der Adern 26
6.4 Leitfaden für dieelektrischeInstallation 26
7 Inbetriebnahme 27
7.1 Wichtige Hinweise 27
7.2 Leitfaden für dieInbetriebnahme 28
7.3 Beseitigen vonStörungen 28
8 Begriffsdefinitionen der technischen Daten 29
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AKMH Installation | Table of Contents
9 General 30
9.1 About thismanual 30
9.2 SymbolsUsed 30
9.3 Abbreviationsused 30
10 Safety 31
10.1 You should payattention to this 31
10.2 Use asdirected 33
10.3 Prohibited use 34
10.4 European Directivesand Standards for the machine builder 34
10.5 Handling 35
11 Package 37
11.1 Delivery package 37
11.2 Accessories 37
11.3 Nameplate 37
11.4 Model number description 38
11.4.1 Frame size, flange and shaftoptions 39
11.4.2 Shaft seal options 40
11.4.3 Rotor length options 40
11.4.4 Winding type options 40
11.4.5 Cable length options 40
11.4.6 Feedback options 40
11.4.7 Holding brake option 41
11.4.8 Connection options 41
12 Technical Description 42
12.1 General technicaldata 42
12.2 Standard features 42
12.2.1 Protection class 42
12.2.2 Insulation material class 42
12.2.3 Surface 42
12.2.4 Shaft end 43
12.2.5 Protectivedevice 43
12.2.6 Vibration class 43
12.3 Hygienicdesign 44
12.3.1 Tested properties with respect tocleaning agents 45
12.3.2 Cleaning plan 45
13 Mechanical Installation 46
13.1 Important Notes 46
13.2 Flange mounting, Face mounting 47
13.3 O-ring sealing 47
13.4 Cable installation 48
13.4.1 Standard cabling 48
13.4.2 Tube cabling 48
14 Electrical Installation 49
14.1 Important notes 49
14.2 Connecting the motor 49
14.3 Wire color coding 50
14.4 Guide for electrical installation 50
15 Setup 51
15.1 Important notes 51
15.2 Guide for setup 52
15.3 Trouble Shooting 52
16 Definition of Terms for Technical Data 53 17 Technical Data 54
17.1 Dictionary for technical data tables 54
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AKMH Installation | Table of Contents
17.2 TechnicalData AKMH2 55
17.3 TechnicalData AKMH3 56
17.4 TechnicalData AKMH4 57
17.5 TechnicalData AKMH5 58
17.6 TechnicalData AKMH6 59
18 Dimension drawings 60
18.1 DimensionsAKMH2 (Ax flanges) 60
18.2 DimensionsAKMH2 (Cx flanges) 61
18.3 Radial/axialforces AKMH2 61
18.4 DimensionsAKMH3 (Ax flanges) 62
18.5 DimensionsAKMH3 (Cx flanges) 63
18.6 Radial/axialforces AKMH3 63
18.7 DimensionsAKMH4 (Ax flanges) 64
18.8 DimensionsAKMH4 (Cx flanges) 65
18.9 Radial/axialforces AKMH4 65
18.10 DimensionsAKMH5 (Ax flanges) 66
18.11 DimensionsAKMH5 (Cx flanges) 67
18.12 Radial /axialforces AKMH5 67
18.13 DimensionsAKMH6 (Ax flanges) 68
18.14 DimensionsAKMH6 (Cx flanges) 69
18.15 Radial/axialforces AKMH6 69
19 Approvals 70
19.1 Underwriters Laboratories 70
19.2 EC Declaration of Conformity 70
19.3 HygienicStandards, Declaration of Conformity 71
20 Record of document revisions 72
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AKMH Installation | Table of Contents

1 Allgemeines

1.1 Über dieses Handbuch

Dieses Handbuch beschreibt die Synchron-Servomotoren der Serie AKMH (Advanced Koll­morgen Motor Hygienic). Die Motoren werden im Antriebssystem zusammen mit den Serv­overstärkern betrieben. Beachten Sie daher die gesamte Dokumentation des Systems, bestehendaus:
l Betriebsanleitungdes Servoverstärkers l Handbuch Bus-Kommunikation (z.B EtherCAT) l Online Hilfe der Inbetriebnahmesoftwaredes Servoverstärkers l Regionales Zubehörhandbuch l BetriebsanleitungMotorserie AKMH (dieses Handbuch)
Weitere Hintergrundinformationen finden Sie im "Produkt-WIKI", erreichbar unter www.wiki-
kollmorgen.eu.

1.2 Verwendete Symbole

Symbol Bedeutung
Weist auf eine gefährlicheSituation hin, die, wenn sie nicht vermieden wird, zum Tode oder zu schweren, irreversiblen Verletzungen führen wird.
Weist auf eine gefährlicheSituation hin, die, wenn sie nicht vermieden wird, zum Tode oder zu schweren, irreversiblen Verletzungen führen kann.
Weist auf eine gefährlicheSituation hin, die, wenn sie nicht vermieden wird, zu leichten Verletzungen führen kann.
Dies ist kein Sicherheits-Symbol. Dieses Symbol weist auf eine Situation hin, die, wenn sie nicht vermieden wird, zu Bes­chädigung von Sachen führen kann.
Dies ist kein Sicherheits-Symbol. Dieses Symbol weist auf wichtige Informationen hin.
Warnung vor einer Gefahr (allgemein). Die Art der Gefahr wird durch den nebenstehenden Warntext spezifiziert.

1.3 Verwendete Abkürzungen

Verwendete Kürzel für technische Daten siehe Kapitel"Begriffsdefinitionen" (# 29). Die Symbolik (# 29)bedeutet in diesem Dokument : "siehe Seite 29".
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Warnung vor gefährlicher elektrischer Spannung und deren Wirkung.
Warnung vor heißer Oberfläche.
Warnung vor hängender Last.

2 Sicherheit

Dieses Kapitel hilft Ihnen, Gefahren zu erkennenund zu vermeiden.

2.1 Das sollten Sie beachten

Dokumentation lesen!
Lesen Sie vor der Montage und Inbetriebnahme die vorliegendeDokumentation. Falsches Handhaben des Motors kann zu Personen- oder Sachschäden führen. Der Betreiber muss daher sicherstellen, dass alle mit Arbeiten am Motor betrauten Personen das Handbuch gelesen und verstanden haben und dass die Sicherheitshinweise in diesem Handbuch beach­tet werden.
Technische Daten beachten!
Halten Sie die technischen Daten und die Angaben zu den Anschlussbedingungen (Typen­schild und Dokumentation) ein. Wenn zulässige Spannungswerte oder Stromwerte über­schritten werden, können die Motoren z.B. durch Überhitzung geschädigt werden.
Risikobeurteilung erstellen!
Der Maschinenherstellermuss eine Risikobeurteilung für die Maschine erstellen und geeig­nete Maßnahmentreffen, dass unvorhergesehene Bewegungen nicht zu Schäden an Per­sonen oder Sachen führen können. Aus der Risikobeurteilung leiten sich eventuell auch zusätzliche Anforderungen an das Fachpersonal ab.
AKMH Installation | Table of Contents
Fachpersonal erforderlich!
Nur qualifiziertes Fachpersonal darf Arbeiten wie Transport, Montage, Inbetriebnahme und Instandhaltung ausführen. Qualifiziertes Fachpersonal sind Personen, die mit Transport, Auf­stellung, Montage, Inbetriebnahme und Betrieb von Motoren vertraut sind und über die ihrer Tätigkeit entsprechenden Mindestqualifikationen verfügen:
l Transport: nur durch Personal mit Kenntnissen in derBehandlungelektrostatisch gefähr-
deter Bauelemente
l Hygiene: nur durch Fachleute mit Kenntnissen der für den Anwendungsbereich gültigen
Hygienevorschriften.
l Mech. Installation: nurdurch Fachleute mit maschinenbautechnischer Ausbildung. l Elektr. Installation: nur durch Fachleute mit elektrotechnischer Ausbildung. l Inbetriebnahme: nurdurch Fachleute mit weitreichenden Kenntnissen in den Bereichen
Elektrotechnik / Antriebstechnik
Das Fachpersonal muss ebenfalls IEC 60364 / IEC 60664 und nationale Unfall­verhütungsvorschriften kennen und beachten.
Passfeder sichern!
Entfernen oder sichern Sie eine eventuell vorhandene Wellen-Passfeder, falls der Motor ohne angekoppelte Last laufen soll, um ein Wegschleudern der Passfeder und die damit ver­bundene Verletzungsgefahr zu vermeiden.
Ungleiche Metalle vermeiden!
Das Motorgehäuse besteht aus Edelstahl. Vermeiden direkten Kontakt des Motors an aktiv­ereMetalle wie Aluminium oder Stahl, um galvanische Korrosion zu verhindern. Galvanische Korrosion kann zur Kontaminierung des Produkts, Zerstörung der Motorbefestigung und Aus­fall des Motors führen. Eine zerstörte Motorbefestigung könnte zu Stromschlaggefahr durch Abriss der elektrischen Anschlüsse oder der Motorleitungführen.
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AKMH Installation | Table of Contents
Heiße Oberfläche!
Während des Betriebes könnenMotoren ihrerSchutzart entsprechend heiße Oberflächen besitzen. Leichte Verbrennungsgefahr!Die Oberflächentemperatur kann 100°C über­schreiten. Messen Sie die Temperatur und warten Sie, bis der Motor auf 40°C abgekühlt ist, bevor Sie ihn berühren.
Erdung! Hohe Spannungen!
Stellen Sie die ordnungsgemäße Erdung des Motors mit der PE-Schieneim Schaltschrank als Bezugspotential sicher. Ohne niederohmige Erdung ist keine personelle Sicherheit gewährleistet und es besteht Lebensgefahr durch elektrischen Schlag.
Das Fehlen von optische Anzeigen gewährleisten nicht die Spannungsfreiheit. Leis­tungsanschlüsse können Spannung führen, auch wenn sich der Motor nicht dreht.
Ziehen Sie keine Stecker während des Betriebs. Es besteht die Gefahr von Tododer schweren gesundheitlichen Schäden beim Berühren freiliegender Kontakte. In ungünstigen Fällenkönnen Lichtbögen entstehen und Personen und Kontakte schädigen.
Warten Sie nach dem Trennen der Servoverstärker von denVersorgungsspannungen mehrere Minuten, bevor Sie spannungsführende Teile (z.B. Kontakte, Gewindebolzen) berühren oder Anschlüsse lösen.
Kondensatoren im Servoverstärker führen mehrere Minuten nach Abschalten der Ver­sorgungsspannungen gefährliche Spannungen. Messen Sie zur Sicherheit die Spannungim Zwischenkreis und warten Sie, bis die Spannung unter 60V abgesunken ist.
Hängende Lasten sichern!
Eingebaute Haltebremsen sind nicht funktional sicher. Insbesondere bei hängender Last (Ver­tikalachsen) kann die funktionale Sicherheit nur mit einer zusätzlichen, externen mech­anischen Bremse erreicht werden.
Chemische Verträglichkeit der Motorleitungen bewerten!
BewertenSie vor dem Langzeiteinsatz die Verträglichkeit derverwendeten Reinigungsmittel mit dem Motorkabel. Langfristige Exposition des Motorkabels mit unverträglichen Che­mikalien kann zur Kontaminierung des Produkts, Ausfall des Motors und Stromschlaggefahr durch freiliegende stromführende Teile des Motorkabels führen.
Chemische Verträglichkeit des optionalen Kabelschlauchs bewerten!
Der optionale Silikonschlauch schützt die Kabel und elektrische Schnittstellen gegenüber Reinigungslösungen und verhindert Emissionen aus dem Mantel des Motorkabels. Bewerten Sie vor dem Langzeiteinsatz die Verträglichkeit der verwendeten Reinigungsmittel mit dem Silikonschlauch. Setzen Sie denSilikonschlauch keinen starken Mineralsäuren aus. Lang­fristige Exposition der Silikonschlauch mit unverträglichen Chemikalien kann zur Kon­taminierung des Produkts, Ausfall des Motors und Stromschlaggefahr durch freiliegende stromführende Teile des Motorkabels führen.
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2.2 Bestimmungsgemäße Verwendung

l Synchron-Servomotoren der Serie AKMH sind insbesondere als Antrieb fürMaschinen in
denBereichen Nahrungsmittel, Kosmetik, Pharmazie, Medizin und ähnliche mit hohen Ansprüchen an die Hygiene und Dynamik konzipiert.
l Der Betrieb von AKMH Motoren ist in Applikationen mit indirektem Kontakt zu Lebens-
mitteln erlaubt. In diesen Anwendungen muss das Motorkabel im Silikonschlauch ges­chützt werden (siehe Anschlussoptionen, (# 17)).
l Sie dürfen die Motoren nur unter Berücksichtigung derin dieser Dokumentation defi-
nierten Umgebungsbedingungen betreiben.
l Der Betrieb von AKMH Motoren ist in Umgebungen mit ätzendenSäuren und Laugen
unter Berücksichtigung der im KapitelHygienisches Design (# 20) definierten Bed­ingungen erlaubt.
l Die Motoren der Serie AKMH sind ausschließlich dazu bestimmt, von Kollmorgen Serv-
overstärkern drehzahl- und/oderdrehmomentgeregelt angesteuert zu werden.
l Die Motoren werden als Bauteile in elektrische Anlagen oder Maschinen eingebaut und
dürfen nur als integrierte Bauteile der Anlage in Betrieb genommen werden.
l Der in die Motorwicklungen eingebaute Thermoschutzsensor muss ausgewertet und über-
wacht werden.
l Eingebaute Haltebremsen sind als Stillstandsbremsen ausgelegt undfür dauernde,
betriebsmäßige Abbremsvorgänge ungeeignet.
l Die Konformität des Servosystems zu den in der EG-Konformitätserklärung (➜ # 70)
genannten Normen garantieren wir nur, wenn von uns gelieferte Komponenten (Serv­overstärker, Motor, Leitungen usw.) verwendet werden.
AKMH Installation | Table of Contents
EHEDG Anwendungen
l Halten Sie die zulässige Einbaulagen abhängig vom Flanschtyp (B5, B14, V18 nach DIN
EN 60034-7) bei der Montage ein (# 22).
l Der Motor sollte derart montiert werden, dass das Motorkabel zur Seite oder nach unten
aus dem Motor austritt. Das Kabel sollte in einem Bogen verlegt werden, damit Rein­igungsflüssigkeit abtropfen kann.
l Zur Abdichtung des Montageflansches muss der O-Ring benutzt werden. l Verwenden Sie Dichtungsschrauben (Befestigungsset) für die Motorbefestigung. l Schließen Sie die Zentrierbohrung in der Welle mit einer Dichtungsschraube (Befes-
tigungsset), wenn das Wellende freiliegt.
l Vermeiden Sie direkten Kontakt von Metall auf Metall bei Montage und Anschluss.
Kollmorgen | March 2014 9
AKMH Installation | Table of Contents

2.3 Nicht bestimmungsgemäße Verwendung

l AKMH Motoren dürfen nicht in Applikationen mit dauerndem, direkten Kontakt mit Lebens-
mitteln eingesetzt werden.
l StandardAKMH Kabel sind nicht ausreichend für die Installation im indirekten Kontakt mit
Lebensmitteln. Beim Einsatz in diesen Applikationmuss das Motorkabel im Sili­konschlauch geschützt werden (siehe Anschluss Optionen).
l Der Betrieb von standard AKMH Motoren in explosionsgefährdeten Bereichen ist ver-
boten.
l AKMH Motoren dürfen nicht in Reinraum Anwendungeneingesetzt werden. l AKMH Motoren dürfen nicht mit nach obenweisender Welle montiert werden. Dies ver-
meidet die Ansammlung von Schmutz und Flüssigkeiten im Wellendichtbereich.
l Der bestimmungsgemäße Betrieb des Motors ist untersagt, wenn die Maschine, in die er
eingebaut wurde,
- nicht den Bestimmungen derEG Maschinenrichtlinie entspricht,
- nicht die Bestimmung der EMV-Richtlinie erfüllt,
- nicht die Bestimmung der Niederspannungs-Richtlinie erfüllt.
l Eingebaute Haltebremsen alleine dürfen nicht für die Sicherstellung der funktionalen
Sicherheit benutzt werden.

2.4 Europäische Richtlinien und Normen für den Anlagenbauer

AKMH Motoren sind Bauteile, die zum Einbau in elektrische Anlagen oder Maschinen im Industriebereich bestimmt sind. Bei Einbau in Maschinen oder Anlagen ist die Aufnahme des bestimmungsgemäßen Betriebes solange untersagt, bis festgestellt wurde, dass die Masch­ine oder Anlage den Bestimmungen der
l EG-Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) und l EG-EMV-Richtlinie (2004/108/EG)und l EG-Niederspannungsrichtlinie (2006/95/EG) entspricht.
Normen zur Einhaltung der EG-Maschinenrichtlinie (2006/42/EG)
l DIN EN 60204-1 (Sicherheit und elektrische Ausrüstung von Maschinen) l DIN EN ISO 14159 (Sicherheit von Maschinen - Hygieneanforderungen an die
Gestaltung von Maschinen )
l DIN EN 1672-2 (Nahrungsmittelmaschinen - Hygieneanforderungen)
Kollmorgen AKMH Motoren halten die Anforderungen dieser Normen ein. Der Maschinen- / Anlagenhersteller muss prüfen, ob bei seiner Maschine/ Anlage noch weit-
ereals die hier genannten Normenoder Richtlinien anzuwenden sind.
Normen zur Einhaltung der EG-Niederspannungsrichtlinie (2006/95/EG)
l EN 60204-1 (Sicherheit und elektrische Ausrüstung von Maschinen) l EN 60439-1 (Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen)
Normen zur Einhaltung der EG-EMV-Richtlinie (2004/108/EG)
l EN 61000-6-1 / 2 (Störfestigkeit im Wohn- oder Industriebereich) l EN 61000-6-3 / 4 (Störaussendung im Wohn-oder Industriebereich)
Die Einhaltung der durch die EMV-Gesetzgebung geforderten Grenzwerte der Anlage oder Maschine liegt in der Verantwortung des Herstellers der Anlage oder Maschine.
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2.5 Handhabung

Transport
l Klimaklasse 2K3 nach EN61800-2, IEC 60721-3-2 l Temperatur: -25..+70°C, max. 20K/Stunde schwankend
l Nur von qualifiziertem Personal in der Original-Verpackung des Herstellers l Vermeiden Sie harte Stöße, insbesondere auf das Wellenende l Überprüfen Sie bei beschädigter Verpackung den Motor auf sichtbare Schäden. Inform-
Heben Sie den Motor nicht am Kabel hoch! Die Kabelduchführung kann sich lösen oder undicht werden, wenn das Kabel das Gewicht des Motors tragen muss. Dies kann zum Ausfall des Motors oder zum Strom­schlag führen.
AKMH Installation | Table of Contents
Luftfeuchtigkeit:relative Feuchte 5% ... 95% nicht kondensierend
ieren Sie denTransporteur undgegebenenfalls den Hersteller.
Verpackung
l Kartonverpackung mit Instapak l Den Kunststoffanteil können Sie an den Lieferanten zurückgeben
Motortyp Verpackung max.
®
-Ausschäumung.
Stapelhöhe
Motortyp Verpackung max.
Stapelhöhe
AKMH2 Karton 7 AKMH5 Karton/Holzkiste 6 AKMH3 Karton 6 AKMH6 Holzkiste 6 AKMH4 Karton 6
Verpackungen horizontal stapeln (Motorwelle zurSeite, nicht nach oben/unten).
Lagerung
l Klimaklasse 1K4 nach EN61800-2, IEC 60721-3-2 l Lagertemperatur -25...+55°C, max. 20K/Stunde schwankend l Luftfeuchtigkeit relative Feuchte 5% ... 95% nicht kondensierend l Nur in der Originalverpackung des Herstellers lagern l Max. Stapelhöhe: siehe Tabelle in Kapitel "Verpackung" l Lagerdauer:ohne Einschränkung
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AKMH Installation | Table of Contents
Wartung
l Wartung und Reinigung nur von qualifiziertem Personal l Bei normalem Betrieb ist der AKMH Motor nahezu wartungsfrei. Einige Komponenten soll-
ten jedoch regelmäßig überprüft werden.
o
Jährlich: prüfen auf korrekten Sitz des Wellendichtrings, sichtbare Abnutzung und Bes­chädigungen, die die Funktion beeinträchtigen könnten. Bei Beschädigungen oder nach 2 Betriebsjahren den Wellendichtring austauschen.
o
Jährlich: Kabel und Schlauchmaterial (sofern verwendet) auf Beschädigungen prüfen. Bei Schnitten oder Beschädigungen austauschen.
o
Jährlich: prüfen auf korrekten Sitz der O-Ringe, sichtbare Abnutzung und Bes­chädigungen, die die Funktion beeinträchtigen könnten. Bei Beschädigungen die O­Ringe (Flanschdichtung, Dichtung Abschlusskappe) austauschen. Wenn der O-Ring zwischen Flansch und Motorgehäuse beschädigt ist, muss der Motor ersetzt werden.
o
Jährlich bzw. alle 2500 Betriebsstunden: prüfen auf Kugellagergeräusche. Wenn Sie Geräusche feststellen, darf der Motor nicht weiterbetrieben werden - die Lager müssen erneuert werden (vom Hersteller).
o
Nach 20.000 Betriebsstundenunter Nennbedingungen: Erneuern der Kugellager (Motor an Hersteller schicken).
l Öffnen der Motoren bedeutet den Verlust der Gewährleistung.
Reinigung
l Reinigung nur durch Fachpersonal. l Reinigung nur bei freigeschaltetem (spannungsfrei) Antrieb. l Beachten Sie die Grenzen des IP69K Standards für Druck, Temperatur, Winkel und
Abstand des Reingungsmittelstrahls.
l Beachten Sie die Vorgaben fürdie chemische Verträglichkeit. l Verwenden Sie keine Drahtbürsten oder Schaber zur Reinigung der Motoroberfläche und
derKabel. Entfernen Sie Schmutz durch Abspritzen (IP69K Grenzen einhalten) oder Abwischen.
Reparatur, Entsorgung
Reparaturen des Motors darf nur der Hersteller durchführen, Öffnen derGeräte bedeutet Ver­lust der Gewährleistung. Gemäß derWEEE-2002/96/EG-Richtlinien nehmen wir Altgeräte undZubehör zur fachgerechten Entsorgung zurück, sofern die Transportkosten vom Absender übernommen werden. Schicken Sie denMotor zur Reparatur bzw. Entsorgung an:
KOLLMORGEN Europe GmbH Pempelfurtstr. 1 D-40880 Ratingen
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3 Produktidentifizierung

3.1 Lieferumfang

Sie erhalten einen Karton mit Instapak®-Ausschäumung. Enthalten ist:
l Motor der Serie AKMH l Produkthandbuch gedruckt, einmal pro Lieferung. l O-Ring für die Flanschabdichtung.

3.2 Zubehör

IEC Befestigungsset mit Schrauben zur Flanschbefestigung und Abdichtung der Wel­lenbohrung.
Bestellnummer Beschreibung
MTG-KIT-AKMH2-IEC Befestigungskit AKMH2, Ax Flanschmontage/ Cx Frontmontage MTG-KIT-AKMH3-IEC Befestigungskit AKMH3, Ax Flanschmontage/ Cx Frontmontage MTG-KIT-AKMH4-IEC Befestigungskit AKMH4, Ax Flanschmontage/ Cx Frontmontage MTG-KIT-AKMH5-IEC Befestigungskit AKMH5, Ax Flanschmontage/ Cx Frontmontage MTG-KIT-AKMH6-IEC Befestigungskit AKMH6, Ax Flanschmontage/ Cx Frontmontage
AKMH Installation | Table of Contents
NEMA Befestigungssets sind im amerikanischen Selection Guide beschrieben (verfügbar auf der Kollmorgen Website www.kollmorgen.com).

3.3 Typenschild

Bei AKMH Motoren ist das Typenschild seitlich in das Gehäuse gelasert.
Legende:
MODEL Typenbezeichnung Ics I Tcs M Vs U Nrtd nn Nenndrehzahl bei U Prtd Pn Nennleistung Rm R25 Wicklungswiderstand bei 25° SERIAL Seriennummer AMBIENT zulässige maximale Umgebungstemp.
Das Baujahr des Motors ist in der Seriennummer kodiert: die ersten beiden Ziffern der Serien­nummer bezeichnen das Jahr, z.B. bedeutet "13" 2013.
0rms
N
Stillstandsstrom
0
Stillstandsdrehmoment Netzspannung
N
Kollmorgen | March 2014 13
AKMH Installation | Table of Contents

3.4 Typenschlüssel

** = NEMA Flanschtypen sind im amerikanischen Selection Guide beschrieben (verfügbar auf der Kollmorgen Website www.kollmorgen.com).
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3.4.1 Rahmengröße, Flansch und Wellenoptionen
Maßzeichnungen finden Sie in Kapitel "Dimension Drawings" (# 60).
AKMH Installation | Table of Contents
Rahmen-
größe
Flansch-
typ
Flansch∅Zentrierung∅Welle∅Genauig-
keit Zen-
trierung
Genauig-
1)
keit
Welle
Toleranz-
klasse Zen-
2)
trierung
2 A, C 79 mm 40 mm 11 mm j6 k6 N 3 A, C 89 mm 60 mm 14 mm j6 k6 N 4 A, C 114mm 80 mm 19 mm j6 k6 N 5 A, C 148mm 110 mm 24 mm j6 k6 N 6 A, C 186mm 130 mm 32 mm j6 k6 N
1) gem. EN 60034-7 …… 2) gem. EN 42955…… 3) gem. EN 50347
Flanschmontage (Flanschtypen Ax, Bx):
Die Grundbauform für Flanschmontage ist die Bauform IM B5 nach DIN EN 60034-7. Legen Sie zur Abdichtung den O-Ring in die Flanschnut ein.
3)
Frontmontage (Flanschtypen Cx, Dx):
Die Grundbauform für Frontmontage ist die Bauform IM B14 nach DIN EN 60034-7. Legen Sie zur Abdichtung den O-Ring in die Flanschnut ein.
Welle
Die Kraftübertragung erfolgt über das zylindrische Wellenende mit Anzugsgewinde.
Kode Beschreibung Bemerkungen
C GeschlossenePassfedernut Passfedernut gemäß DIN 748,
Passfeder gemäß DIN 6885 T1 Form A. Material derPassfeder: rostfreier Stahl 1.4404 Zentrierbohrung mit Gewinde Material derWelle: rostfreier Stahl 1.4404
N Glatte Welle Zentrierbohrung mit Gewinde
Material derWelle: rostfreier Stahl 1.4404
Kollmorgen | March 2014 15
AKMH Installation | Table of Contents
3.4.2 Wellendichtung Optionen
Anwendungen z.B. im Lebensmittelbereich undder pharmazeutischen Industrie stellen hohe Anforderungen an die Hygiene und somit auch an die Schutzklasse. AKMH Motoren sind vor­bereitet für die Schutzklasse IP69K. Die mechanischen und elektrischen Schnittstellen des Motors sind die kritischen Bereiche für diese Anforderungen.
Die mechanische Schnittstelle (Flansch und Welle)wird meist an ein Getriebe oder an einen Maschinenflansch angeschlossen. Die Flanschabdichtung wird dabei mit einem FDA gep­rüften O-Ring sichergestellt.
Wenn der AKMH an einen Maschinenflansch mit ungeschütztem Wellenbereich gekoppelt werden soll, stellt der Wellendichtring (Option K) die IP69K-gemäße Abdichtung sicher. Der Wellendichtring ist ein FDA zugelassener, einlippiger, mineralisierter Teflon Ring.
Wellendichtung Option Flanschdichtung Schutzart
K O-Ring IP69K
3.4.3 Rotorlänge Optionen
Die Rotorlänge ist ein Faktor für die Gesamt-Motorlänge. Die Rotorlänge hängt von der ver­wendeten Magnetgröße ab. Kollmorgen definiert die Länge mit einer einstelligen Nummern (1 bis 5) von kurz nach lang. Innerhalb jeder Rotorlänge sind zahlreiche Wicklungsvarianten defi­niert. Maßzeichnungen findenSie im Kapitel "DimensionDrawings" (# 60).
3.4.4 Wicklungstyp Optionen
Kollmorgen definiert die Wicklungmit einem einzelnen Buchstaben (A bis Z) von niedrigem zu hohem Strom. Technische Daten der Wicklungen finden Sie im Kapitel Technische Daten (# 54).
3.4.5 Kabellänge Optionen
Durch die hohen Anforderungen an die Schutzklasse bei hygienischen Anwendungen kann keine Steckerlösung für den elektrischen Anschluss am Motor realisiert werden. Das Anschlusskabel ist daher fest am Motor angeschlossen.
Kollmorgenbietet Kabel in 1m Schritten an. Die kleinste Länge ist 1m, maximal dürfen die Kabel 15m lang sein. Die Kodierung ist hexadezimal (1, 2, 3, ..., 9, A bis F).
Das Motor Gesamtgewicht hängt ab vom Motortyp und von der Kabellänge. Das Gewicht Ihres Motortyps finden Sie in den technischen Daten (➜ # 54)(➜ # 54)
3.4.6 Feedback Optionen
Ein nachträglicher Einbau ist nicht möglich.
Kode Beschreibung Modell Bemerkungen Bremse möglich
C- SFD, Smart Feedback Device Size 15 Single-turn, 4 adrig Nein CA SFD3, Smart Feedback Device 3 Size 15 Single-turn, 2 adrig Ja GE HIPERFACE DSL EKS36 Single-turn Ja
GF HIPERFACE DSL EKM36 Multi-turn Ja
16 Kollmorgen | March 2014
3.4.7 Haltebremse
Die Motoren mit DSL und SFD3 Rückführung sind wahlweise mit eingebauter Haltebremse erhältlich. Ein nachträglicher Einbau ist nicht möglich. Die Federdruckbremse (24V DC) blockiert im spannungslosenZustand den Rotor.
Die Haltebremsen sind als Stillstandsbremsen ausgelegt und für dauernde, betriebsmäßige Abbremsvorgänge ungeeignet. Bei häufiger betriebsmäßiger Abbremsung ist ein vorzeitiger Verschleiß und Ausfall der Haltebremse wahrscheinlich.
Die Motorlängevergrößert sich bei eingebauter Haltebremse. Die Haltebremsen können direkt vom Servoverstärker angesteuert werden (nicht funktional
sicher!), dann erfolgt das Löschen der Bremswicklung im Servoverstärker — eine zusätzliche Beschaltung ist nicht erforderlich. Beachten Sie hierzu die Betriebsanleitung des Servoverstärkers. Wird die Haltebremse nicht vom Servoverstärker direkt angesteuert, muss eine zusätzliche Beschaltung (z.B. Varistor)vorgenommenwerden. Sprechen Sie hierzu mit unserem Kundendienst.
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Wenn bei hängender Last (Vertikalachsen) die Motorhaltebremse gelöst ist und gleichzeitig der Servoantrieb keine Leistung erbringt, kann die Last herunterfallen! Verletzungsgefahr für das Bedienpersonal der Masch­ine. Die funktionale Sicherheit kann bei vertikalen Achsen nur mit einer zusätzlichen, externen mechanischen Bremse erreicht werden.
3.4.8 Anschluss Optionen
Das Hybridkabel beinhaltet Adern für Leistung und Feedback und einen Schlauch zum Druck­ausgleich des Innendrucks im Motor.
Kodes K und T Kabel vorbereitet für AKD-B/P/T/M. Feedback Stecker angeschlagen,
Abhängig von den Anforderungen der Applikation können Sie zwischen Standardverdrahtung (washdown) oder Verdrahtung für hygienisches Umfeld (Lebensmittel) wählen. Nicht-Lebensmittel Anwendungen werden mit Washdown Hybridkabeln verdrahtet (K). Lebensmittel Anwendungen erforderneine spezielle Lösung mit einem schlauchgeführten Hybridkabel (T).
BewertenSie die Verträglichkeit der verwendeten Reinigungsmittel mit dem Motorkabel bzw. dem Silikonschlauch. Langfristige Exposition der Motorkabels mit unverträglichen Che­mikalien kann zur Kontaminierung des Produkts, Ausfall des Motors und eventueller Strom­schlaggefahrdurch freiliegende stromführende Teile des Motorkabels führen.
Kode Type Querschnitt Min. Bie-
K Hybridkabel (4x2.5+2x(2x1.0) + t*)
T Hybridkabel im
Schlauch
Leistungsadern und Schirm vorbereitet für den Anschluss an den AKD Stecker X9 (siehe Betriebsanleitung des Verstärkers).
Bemerkungen
geradius
(4x4.0+2x(2x1.0) +t*)
(4x2.5+2x(2x1.0) + t*)
(4x4.0+2x(2x1.0) +t*)
150mm 165mm
150mm 165mm
SFD: 4 Leistungsadern, 4 Signal­adern, keine Bremsadern
DSL/SFD3: 4 Leistungsadern, 2 Signaladern, 2 Bremsadern
* interner Schlauch für Druckausgleich
Kollmorgen | March 2014 17
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4 Technische Beschreibung

4.1 Allgemeine technische Daten

Umgebungstemperatur (bei Nenndaten)
Leistungsreduzierung (Ströme und Momente)
Kugellager-Lebensdauer ≥ 20.000 Betriebsstunden
Technische Daten der Motortypen finden Sie im Kapitel "Technical Data" (# 54).

4.2 Standardausrüstung

4.2.1 Schutzart
Wellendichtung Option Flanschdichtung Schutzart
0...+40°C bei Aufstellhöhe bis 1000m über NN Sprechen Sie bei Umgebungstemperaturen über 40°C oder gekapseltem Einbau der Motoren unbedingt mit unserer Appli­kationsabteilung. 1%/K im Bereich 40°C...50°C bis 1000m überNN Bei Aufstellhöhen über 1000m überNN und 40°C
l 6%bei 2000m über NN l 17%bei 3000m überNN l 30%bei 4000m überNN l 55%bei 5000m überNN
Keine Leistungsreduzierung bei Aufstellhöhen über 1000m über NN und Temperaturreduzierung um 10K / 1000m.
K O-Ring IP69K
Die Schutzklasse IP69K wurde definiert für Reinigung mit hohem Druck und hoher Tem­peratur gemäß DIN 40050-9. Kode "6" beschreibt die Resistenz gegen Staub, Kode "9" beschreibt die Resistenz gegen Hochdruckreinigung aus kurzerDistanz, Kode "K" beschreibt die Temperatur des Reinigungsmittels.
4.2.2 Isolierstoffklasse
Die Motoren entsprechen der Isolierstoffklasse F nach IEC 60085 (UL 1446 class F).
4.2.3 Oberfläche
Das Motorgehäuse besteht aus rostfreiem Stahl 1.4404. Die Rauheit der Oberfläche ist < 0,8 µm und entspricht den EHEDG Vorgaben.
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4.2.4 Wellenende
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Die Kraftübertragung erfolgt über das zylindrische Wellenende, Passung k6 nach EN50347 mit Anzugsgewinde. Für die Lebensdauer der Lager sind 20.000 Betriebsstunden zugrunde gelegt.
Radialkraft
Treiben die Motoren über Ritzel oder Zahnriemen an, so tretenhohe Radialkräfte auf. Die zugelassenen Werte am Wellenende abhängig von derDrehzahl entnehmen Sie denDia­grammenim Kapitel "Dimension Drawings" (# 60). Die zugelassenen Maximalwerte finden Sie in den technischen Daten. Bei Kraftangriff an der Mitte des freien Wellenendes kann FR10% größer sein.
Axialkraft
Bei der Montage von Ritzel oder Riemenscheiben auf die Welle und bei Betriebvon z.B. Win­kelgetrieben treten Axialkräfte auf. Die zugelassenen Werte am Wellenende abhängig von derDrehzahl entnehmen Sie denDia­grammenim Kapitel "Dimension Drawings" (# 60). Die zugelassenen Maximalwerte finden Sie in den technischen Daten.
Kupplung
Als ideale spielfreie Kupplungselemente haben sich doppelkonische Spannzangen eventuell in Verbindung mit Metallbalg-Kupplungenbewährt.
4.2.5 Schutzeinrichtung
In der Standardausführung ist jeder Motor mit einem potentialfreien Temperatursensor aus­gestattet. Der Schaltpunkt liegt bei 155°C ± 5%. Schutz gegen kurzzeitige, sehr hohe Über­lastung bietet der Sensor nicht. Der Sensor ist bei Verwendung unserer vorkonfektionierten Leitungen in das Überwachungssystem der digitalen Servoverstärker integriert.
4.2.6 Schwinggüte
Die Motoren sind in Schwinggüte A nach EN 60034-14 ausgeführt. Das bedeutet für einen Drehzahlbereich von 600-3600 U/min und einerAchshöhe zwischen 56-132 mm eine zuläs­sige Schwingstärke von 1,6 mm/s als Effektivwert.
Drehzahl [U/min] max. rel. Schwingweg [µm] max. Run-out [µm]
<= 1800 90 23 > 1800 65 16
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4.3 Hygienisches Design

Die "Food and Drug Administration" (FDA) ist eine Agentur des "United States Department of Health and Human Services". Die FDA ist verantwortlich für den Schutz und die Förderung deröffentlichenGesundheit durch die Regulierung und Überwachung der Lebens­mittelsicherheit, Impfstoffe, Biopharmazeutika, Bluttransfusionen, medizinische Geräte und andere Produkte.
Alle äußerlichen Materialien des AKMH Motors bis auf die Kabel sind FDA geprüfte Mate­rialien. Ein direkter Kontakt zu unverpackten Lebensmitteln ist nicht zulässig.
Die "European Hygienic Engineering andDesign Group" (EHEDG) ist eine europäische Nicht-Regierungs-Organisation, die sich der Weiterentwicklung von hygienischem Design undLebensmitteltechnik widmet. Die europäische Gesetzgebung verlangt, dass die Hand­habung, Herstellung, Verarbeitung, Verpackung von Lebensmitteln hygienisch, mit hygien­ischen Maschinen in hygienischen Räumlichkeiten unter Einhaltung der Lebensmittelhygiene-Richtlinie, der Maschinenrichtlinie und der Richtlinie fürMaterialien mit Kontakt zu Lebensmitteln durchgeführt wird.
Der AKMH Motor ist konform zu den europäischenHygienerichtlinien.
Anforderungen IP69K EHEDG (i.V.)
O-Ring erforderlich erforderlich FDA Schlauch erforderlich - Wellendichtung erforderlich erforderlich
Lebensmittel Nicht-Lebensmittel
Einsatzgebiet: Lebensmittel- und Getränkeindustrie, kein direkter Kontakt
mit unverpackten Lebensmitteln.
Beispiel: Schneiden, Verpacken und Füllen ohne direkten Kontakt zum
Lebensmittel, Motor seitlich oder unter dem Lebensmittel.
Standards: UL, CE, RoHs, BISSC, EHEDG in Vorbereitung,
DIN EN ISO 14159 und DIN EN 1672-2 werden eingehalten
Oberfläche: Edelstahl 1.4404, Rauheit < 0,8 µm Beständigkeit: Gegen geprüfte Reinigungsmittel (# 21), korrosionsfest Schutzart: IP69K Befestigungsschrauben*: Edelstahl 1.4404, DichtungFDA 21 CFR 175.300 O-Ring: EPDM, FDA 21 CFR 177.2600 Welle: Edelstahl 1.4404 Wellendichtring: Mineralisches PTFE, einlippig,
Mineral: FDA 21 CFR 175.300 PTFE: FDA 21 CFR 177.1500
Schraube für Zen­trierbohrung*: Edelstahl 1.4404, Dichtung FDA 21 CFR 175.300 Lagerfett: Lebensmitteltauglich, gemäß FDA 21CFR 178.3570 Kabeldurchführung: Edelstahl 1.4404, Silikondichtung FDA 21 CFR 177.2600 Kabelschlauch: Silikon FDA 21CFR 177.2600 Typenschild: Gehäuse laserbeschriftet Baugröße: AKMH2 bis AKMH6
* Optional, im Befestigungskit enthalten
20 Kollmorgen | March 2014
4.3.1 Geprüfte Eigenschaften gegenüber Reingungsmittel
Im Prüflabor derECOLAB Deutschland GmbH wurde die Resistenz der Washdown und Washdown Food Oberflächen gegen folgendeindustrielle Reinigungsmittel geprüft:
l P3-topactive DES l P3-topax 12 l P3-topax 56 l P3-topax 66 l P3-topax 990
Dabei wurden die Oberflächen 28 Tage lang bei 21°C Temperatur in das jeweilige Rein­igungsmittel getaucht. Dies entspricht ca. 2500 Reinigungszyklen mit jeweils 15 minütigem Kontakt zum Rein­igungsmittel bzw. 1500 Reinigungszyklen mit Reinigung und nachfolgender Desinfektion.
Kollmorgen kann eine Gewährleistung der Motorlebensdauer nurbei Einsatz der getesteten Reinigungsmittel geben. Andere als die oben genannten Reinigungsmittel kann Kollmorgen auf Anfrage testen und gegebenenfalls freigeben.
4.3.2 Reinigungsplan
Empfohlener Reinigungsplan mit den getesteten Reinigungsmitteln:
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Spülen mit Wasser (40°... 50°C)
Spülen mit niedrigem Druck. Von oben nach unten in Richtung zum Abfluss. Den Abfluss reinigen.
Schaumreinigung
Schäumen von oben nach unten.
Alkalisch: P3-topax 66 (2-5%, täglich 15min) Sauer: P3-topax 56 (2%, wennerforderlich 15 min) Temperatur: kalt bis zu 40°C
Desinfektion
Absprühen mit Wasser (40°... 50°C) mit niedrigem Druck. Von oben nach unten.
Sprühdesinfektion: P3-topax 990 (1-2%, wenn erforderlich 30-60 min) Schaumdesinfektion: P3-topactiv DES (1-3%, wenn erforderlich 10-30 min)
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5 Mechanische Installation

Maßzeichnungen finden Sie im Kapitel "Dimension Drawings" (# 60).

5.1 Wichtige Hinweise

Nur Fachleute mit Maschinenbau-Kenntnissen dürfen den Motor montieren.
l Schützen Sie die Motoren undKabel vor unzulässiger Beanspruchung. Bei Transport und
Handhabung dürfen keine Bauelemente beschädigt werden. Vermeiden Sie Kratzer in der Edelstahloberfläche.
l AKMH Motoren dürfen nicht mit nach obenweisender Welle montiert werden. l Grundbauform für die Montage nach DIN EN 60034-7:
Flanschmontage (Flanschtypen Ax, Bx) Frontmontage (Flanschtypen Cx, Dx)
Erlaubt: B5 Erlaubt: B14, V18
l Zur Abdichtung des Montageflansches muss der im Lieferumfang enthaltene O-Ring
benutzt werden.
l Verwenden Sie Dichtungsschrauben für die Motorbefestigung. l Schließen Sie bei freiliegendem Wellenende die Zentrierbohrung in der Welle mit einer
Dichtungsschraube.
l Der Motor sollte derart montiert werden, dass das Motorkabel zur Seite oder nach unten
aus dem Motor austritt. Montieren Sie eine Zugentlastung falls erforderlich.
l Stellen Sie die ungehinderte Belüftung der Motoren sicher und beachten Sie die zulässige
Umgebungs- und Flanschtemperatur. Bei Umgebungstemperaturen über 40°C sprechen Sie mit unserer Applikationsabteilung. Sorgen Sie für ausreichende Wärmeabfuhr in der Umgebung und am Motorflansch.
l Flansch und Welle sind bei Lagerung und Einbau besonders gefährdet — vermeiden Sie
daher rohe Kraftanwendung. Benutzen Sie zum Aufziehen von Kupplungen, Zahnrädern oder Riemenscheiben unbedingt das vorgesehene Anzugsgewinde in der Motorwelle und erwärmenSie, sofern möglich, die Abtriebselemente. Schläge oder Gewaltanwendung führen zur Schädigung von Kugellagern und Welle.
l Verwenden Sie nach Möglichkeit nur spielfreie, reibschlüssige Spannzangen oder Kup-
plungen. Achten Sie auf korrektes Ausrichten der Kupplung. Ein Versatz führt zu unzu­lässigen Vibrationen und zur Zerstörung von Kugellagern undKupplung.
l Vermeiden Sie unter allen Umständen eine mechanisch überbestimmte Lagerung der
Motorwelle durch starre Kupplung und externe Lagerung (z.B. im Getriebe).
l Vermeiden Sie möglichst eine axiale Belastung der Motorwelle. Eine axiale Belastung ver-
kürzt die Lebensdauer des Motors erheblich.
l Prüfen Sie die Einhaltungder zulässigen Radial- und Axialbelastungen F
Bei Verwendung eines Zahnriemen-Antriebs ergibt sich der minimal zulässige Durch­messer des Ritzels z.B. nach der Gleichung:
undFA.
R
.
22 Kollmorgen | March 2014

5.2 Flanschmontage, Frontmontage

Galvanische Korrosion kann zur Kontaminierung des Produkts, Zer­störung der Motorbefestigung und Ausfall des Motors führen. Eine zer­störte Motorbefestigung könnte zu Stromschlaggefahr durch Abriss der elektrischen Anschlüsse oder der Motorleitung führen. Das Motorgehäuse besteht aus Edelstahl. Vermeiden direkten Kontakt des Motors an aktivere Metalle wie Aluminium oder Stahl, um gal­vanische Korrosion zu verhindern.
AKMH Motoren können entweder von der Flanschrückseite oder von der Vorderseite ver­schraubt werden.
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Flanschmontage (A):
Durchgangsbohrungen im Flansch ermö­glichenMontage von der Rückseite mit Dichtungsschrauben.
Nur B5 Montage gemäß EN60034-7.
Verwenden Sie zur Einhaltung der Hygienerichtlinien das optionale AKMH Befestigungsset (# 13) mit den passenden Dichtungsschrauben für Welle und Flansch.

5.3 O-Ring Dichtungen

Legen Sie den O-Ring (im Lieferumfang)in die Nut am Flansch des Motors (sieheGrafik oben), drücken Sie den Motor gegen den Gegenflansch (z.B. Getriebeflansch) und befes­tigen Sie den Motor mit den Dichtungsschrauben.
Frontmontage (C):
Gewinde im Flansch ermöglichen Mon­tage von der Frontseite mit Dich­tungsschrauben.
Nur B14/V18 Montage gemäß EN60034-7.
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