Betriebs- und Wartungsanleitung für Pneumatische Schwenkantriebe Figur 79U/E
3. Alle Rohrenden von Steuerluftleitungen
nach dem Schneiden entgraten und
sorgfältig reinigen.
4. Sollen Steuerluftleitungen hydraulisch auf
Dichtigkeit getestet werden, so sind sie
vor Anschluss an den Schwenkantrieb mit
Druckluft zu reinigen.
5. Bei Verwendung von Dichtungsmitteln für
die Verrohrung darauf achten, dass nur
Außengewinde hiermit abgedichtet werden.
Doppeltwirkender Antrieb
6. Sind Druckluftfilter für das Steuerluftsystem
erforderlich, sollten diese für Wartung
und/oder Entwässerung leicht zugänglich
angeordnet sein.
7. Sind pneumatische Schwenkantriebe mit
Stellungsreglern ausgerüstet, ist darauf
zu achten, dass absolut trockene, ölfreie
Instrumentenluft verwendet wird.
Einfachwirkender Antrieb
Einleitung
Die pneumatischen Keystone Schwenkantriebe
Figur 79 sind bei einheitlichem
Konstruktionsprinzip in drei Ausführungen
lieferbar. Die Ausführungen unterscheiden sich in
den Anschlussmaßen an der Antriebsunterseite.
Figur 79U - Anschlussmaß nach Keystone
Standard
Figur 79E - Anschlussflansch nach ISO5211
Allgemeine Empfehlungen
Alle Keystone Pneumatik Antriebe sind
werkseitig mit Molyrace LT™ geschmiert.
Unter der Voraussetzung einwandfreier
Steuerluftqualität ist ein Nachschmieren nicht
erforderlich. Nachfolgende Empfehlungen
helfen, Betriebsstörungen zu verhindern und
sollten beachtet werden.
1. Sind Steuerluftleitungen extremen
Temperaturschwankungen ausgesetzt,
empfiehlt sich die Installation einer
Einrichtung zur Lufttrocknung.
2. Die Verlegung der Steuerluftleitungen
sollte nach den empfohlenen technischen
Richtlinien erfolgen. Dabei muss die
Möglichkeit einer Kondensatansammlung in
den Leitungen verhindert werden.
Hinweis: Keystone Pneumatik
Antriebe Figur79U/E sind für einen
Steuerluftdruckbereich von 2,8bar bis 8,3bar
ausgelegt. Sie können bis max. 10bar (statisch)
beaufschlagt werden.
Konstruktionsprinzip
Die Antriebsreihe Fig. 79 ist für
Abtriebsmomente bis 27624lb in/3121Nm
lieferbar und zum Direktaufbau auf Armaturen,
oder zum Aufbau unter Verwendung von
Montagesätzen und Adaptern sowie der
Auslegungsprozeduren konzipiert.
Alle Antriebsgrößen arbeiten nach dem
gegenläufigen Kolbenprinzip. Jeder Kolben ist
mit einer integrierten Zahnstange ausgerüstet,
die in die Verzahnung der Abtriebswelle des
Antriebes eingreift.
Die Abtriebswelle ist mit Sealbond™ für
max. Korrosionsschutz behandelt. Das
Antriebsgehäuse aus Alu-Spritzguss ist
im Bereich der Abtriebswelle mit mechan.
bearbeiteten Polymerlagern ausgerüstet.
Die O-Ringe der Kolben und der Lager sind
für dynamische Belastungen ausgelegt. Die
Abtriebswellen der Baureihe 79U/E sind an
beiden Enden mit einem inneren Zweiflach
versehen. Unter Verwendung einer großen
Vielfalt entsprechender Adapter besteht die
Möglichkeit, Antriebszubehör am oberen Ende
bzw. Armaturenspindeln am unteren Ende der
Abtriebswelle zu montieren.
Im Normalfall wird der Antrieb so auf die
Armatur montiert, dass seine Längsachse
parallel zur Rohrleitung verläuft.
Einfachwirkende Antriebe werden üblicherweise
in Ausführung ‘Sicherheitsstellung ZU’ geliefert.
Die Ausführung ‘Sicherheitsstellung AUF’ muss
im Bestellfall angegeben werden.
Zur Antriebsmontage ist folgende
Vorgehensweise empfehlenswert:
1. Sicherstellen, dass sich Antrieb und
Armatur gleichermaßen in folgender
Endlage befinden:
Doppeltwirkender Antrieb - Position ZU
Einfachwirkender Antrieb -
Sicherheitsstellung (im Normalfall ZU)
2. Stiftschrauben in das Antriebsgehäuse
drehen und fest anziehen.
3. Den zur jeweiligen Nennweite der Armatur
passenden Adapter in die Hohlwelle
des Schwenkantriebes drücken (Abb.
1: Direktmontage) bzw. geeigneten
Montagesatz und Adapter auf dem
Kopfflansch der Armatur montieren (Abb. 2:
Montage mit Montagesatz).
Hinweise 1 und 2 beachten.
4. Antrieb aufsetzen. Dabei sind die
Stiftschrauben in die Durchgangsbohrungen
des Kopfflansches oder der Montagekonsole
zu führen. Antrieb durch leichtes Wippen
gewaltlos auf die Armaturenwelle drücken.
Antrieb mittels 6-kant Muttern und
Sicherungsscheiben befestigen.
5. Vor Einbau der Einheit in die Rohrleitung
Funktionsprüfung vornehmen und dabei den
Schaltweg der Armatur überwachen.
6. Beim Einbau der Einheit in ein
Rohrleitungssystem sind die
Montagehinweise der Armatur zu beachten.
Bei Armaturen, die nicht in Schließstellung
installiert werden dürfen, kann es
erforderlich sein, zunächst die Armatur
in das Leitungssystem zu integrieren und
danach mit der Montage des Antriebes
auf die Armatur zu beginnen, wie z.B. bei
vollgummierten Absperrklappen.
7. Beim Armatureneinbau in das
Leitungssystem vor der Antriebsmontage
ist darauf zu achten, dass sich die Armatur
in der Sicherheitsstellung befindet, ehe
mit der Montage eines einfachwirkenden
Schwenkantriebes begonnen wird.
NICHT STANDARDMÄSSIGE MONTAGE
- DOPPELT- UND EINFACHWIRKENDE
SCHWENKANTRIEBE
1. Antrieb, falls auf der Armatur montiert,
nach Lösen der Muttern nach oben von
der Montagekonsole oder von der Armatur
abheben.
2. Figur 79U/79E - Adapter mit InnenZweiflach aus der Antriebshohlwelle
herausziehen und ihn so wieder in die
Hohlwelle einsetzen, dass dessen Passfeder
mit der bisher unbenutzen Passfedernut der
Antriebswelle in Eingriff kommt.
3. Antrieb wieder auf den Kopfflansch der
Armatur bzw. auf der Montagekonsole,
wie vor beschrieben, montieren (Hinweis:
Bei den Antrieben Fig. 79E-065/090 bzw.
Fig. 79U-036/065/090 sind Adapter bei
der Direktmontage möglicherweise nicht
erforderlich. In diesem Fall die bisher nicht
benutzte Passfedernut verwenden).
HINWEISE
1. Den Wellenadapter (Abb. 1) leicht in die
Antriebshohlwelle drücken.
2. Die Kupplung (Abb. 2) leicht über den
Wellenzapfen der Armatur schieben.
Keine Gewalt hierbei anwenden (die Verwendung
eines Schmiermittels ist empfehlenswert).
ABB. 1
ABB. 2
Sicherungsscheibe
Mutter
Schraube
Sicherungsscheibe
Pneumatik
Antrieb
Absperr-
klappe
Pneumatik
Antrieb
Kugelhahn
Stiftschraube
Adapter, soweit
erforderlich
Adapter, soweit
erforderlich
Mutter
Stiftschraube
Kupplung, falls
erforderlich
Montagekonsole,
falls erforderlich
Bei Montage quer zur Rohrleitung muss der
Antrieb gemäß nachfolgender Vorgehensweise
um 90° gedreht werden.
2
KEYSTONE PNEUMATIK ANTRIEB FIGUR 79
BetrieBs- und Wartungsanleitung
KOMPLETTE DEMONTAGE DOPPELTWIRKENDE ANTRIEBE
Hinweis: Beachten Sie bitte die folgenden
Schnittzeichnungen.
GEFAHRENHINWEIS
System erst drucklos schalten! Vor Demontage
Luftanschlüsse entfernen. Durchführung der
Demontage unter Berücksichtigung der üblichen
Sicherheitsvorschriften und unter Verwendung
einer Schutzbrille.
1. Mechanische Stellungsanzeige (Pos. 17)
oben von der Antriebswelle abnehmen.
Bei strammem Sitz von unten durch die
Antriebshohlwelle die Stellungsanzeige
mit ausreichend langem Werkzeug
herausdrücken.
(Hinweis: Heraushebeln mittels
Schraubendreher birgt Verletzungsgefahren
und sollte nicht angewendet werden.) Die
Stellung bezogen auf die Antriebswelle
kennzeichnen, um den späteren richtigen
Zusammenbau zu gewährleisten.
2. Beide Anschlagschrauben herausschrauben,
sofern vorgesehen (Pos.19 bis 22, siehe S. 10
mit allen Teilen).
5. Antriebswelle (Pos. 5) entgegen
Uhrzeigersinn drehen und dadurch Kolben
(Pos. 2) komplett mit Gleiteinsatz und, wenn
verwendet, mit Gleitring herausfahren.
Kolben herausnehmen.
6. Sicherungsring (Pos. 12) an der
Antriebsunterseite herausnehmen.
7. Antriebswelle (Pos. 5) nach unten aus dem
Antriebsgehäuse herausnehmen. Vorsicht,
dass die äußere Verzahnung der Welle die
Antriebsbohrung nicht beschädigt.
8. Obere Wellenlagerbuchse (Pos. 9)
nach unten herausnehmen. Die untere
Lagerbuche (Pos. 6) ist zusammen mit der
Antriebswelle herausgenommen worden.
Sicherheitsvorschriften und unter Verwendung einer
Schutzbrille.
1. Mechanische Stellungsanzeige (Pos. 17)
oben von der Antriebswelle abnehmen.
Bei strammem Sitz von unten durch die
Antriebshohlwelle die Stellungsanzeige
mit ausreichend langem Werkzeug
herausdrücken.
(Hinweis: Heraushebeln mittels
Schraubendreher birgt Verletzungsgefahren
und sollte nicht angewendet werden.) Die
Stellung bezogen auf die Antriebswelle
kennzeichnen, um den späteren richtigen
Zusammenbau zu gewährleisten.
2. Beide Anschlagschrauben
herausschrauben, sofern vorgesehen (Pos.
19 bis 22, siehe S. 11 mit allen Teilen).
3. Endkappenschrauben (Pos. 15) gleichmäßig
um ca. 3-5mm lösen. Diese geringe Distanz
reicht aus, um die Federvorspannung
abzubauen. Danach können die Schrauben
vollständig herausgeschraubt werden.
GEFAHRENHINWEIS!- Falls das Federpaket
nach Lösen der Endkappenschrauben
um 5mm noch unter Spannung steht,
Schrauben wieder befestigen und den
kompletten Antrieb zwecks Überprüfung an
den Hersteller einschicken.
4. Federpaket abnehmen.
GEFAHRENHINWEIS!- Es darf unter
keinen Umständen die in die Endkappe
eingedrehte Schraube, die die Feder mit
dem Federkonus hält, gelöst oder verstellt
werden. Ein Federaustausch kann nur als
komplette Einheit erfolgen.
5.
Antriebswelle (Pos. 5) entgegen
Uhrzeigersinn drehen und dadurch
Kolben (Pos. 2) aus Antriebsgehäuse
(Pos.1) herausfahren. Kolben komplett
mit Gleiteinsatz und, wenn verwendet, mit
Gleitring herausnehmen.
6. Sicherungsring (Pos. 12) an der
Antriebsunterseite abnehmen.
7. Antriebswelle (Pos. 5) nach unten aus dem
Antriebsgehäuse herausnehmen. Vorsicht,
dass die äußere Verzahnung der Welle die
Antriebsbohrung nicht beschädigt.
8. Obere Wellenlagerbuchse (Pos. 9)
nach unten herausnehmen. Die untere
Lagerbuche (Pos. 6) ist zusammen mit der
Antriebswelle herausgenommen worden.
GEFAHRENHINWEIS
System erst drucklos schalten. Vor Demontage
Luftanschlüsse entfernen und sicherstellen,
dass sich der Antrieb durch eigene
Federkraft (aus Sicherheitsgründen nicht mit
Druckluftunterstützung) in der Sicherheitsstellung
befindet. Hierauf ist besonders dann zu achten,
wenn ein zusätzliches Handnotgetriebe
zwischengeschaltet ist. Durchführung der
Demontage unter Berücksichtigung der üblichen
Schnittzeichnungen.
Antriebsbohrung, Kolben und Antriebswelle gut
mit Molyrace LT™ einfetten.
1. O-Ringe mit Molyrace LT™ einfetten.
2. Antriebswelle vormontieren: a) Obere Wellenlagerbuchse (Pos. 9) von
unten in die obere Lagerbohrung im
Antriebsgehäuse (Pos. 1) so einsetzen,
dass der äußere Lagerbuchsen O-Ring
nach oben weist.
b) Untere Wellenlagerbuchse (Pos. 6) so
unten auf die Antriebswelle (Pos. 5)
stecken, dass der innere Lagerbuchsen
O-Ring nach oben weist.
3. Antriebswelle mit unterer Lagerbuchse von
unten in den Antrieb einsetzen, vorsichtig
in die obere Wellenlagerbuchse einführen
und bis zum Anschlag nach oben schieben
(siehe Abb. 4).
4. Sicherungsring (Pos. 12) mit
Sprengringzange in die Nut in der unteren
Antriebslagerbohrung einsetzen.
5. O-Ring (Pos. 13) vorsichtig auf Kolben
(Pos.2) ziehen.
6. Vor Einsetzen der Kolben, Antriebswelle auf
45° ± 2° stellen.
7. Gleiteinsätze(1) (Pos. 18) und Gleitringe(5)
(Pos. 18) auf den Kolben (Pos. 2) montieren.
Anschließend Kolben mit der Zahnstange
an der linken Zylinderseite anliegend
(Blickrichtung auf Antriebsbohrung)
einsetzen und so weit hinein schieben, bis
die Verzahnungen im Eingriff sind. Beide
Kolben gleichmäßig bis zum gegenseitigen
Anschlag hinein schieben. Der Antrieb
befindet sich jetzt ist in ZU-Stellung.
*Sind am Antrieb keine Anschlagschrauben
(Pos. 19, 20) vorgesehen, fahren Sie mit der
Montage bei Absatz 12 fort.
8. Antriebswelle gegen Uhrzeigersinn
ca. 5° drehen, bis sie senkrecht zur
Antriebslängsachse steht. Der Antrieb
befindet sich jetzt in ZU-Stellung.
9. Anschlagschraube (Pos. 19, 20) mit
Dichtungsmutter oder Kontermutter(2)
(3), Scheibe(2)(3) und Dichtungsscheibe(2)
(3) in die mit ZU-Symbol gekennzeichnete
Bohrung hinein schrauben, bis sie gegen
den Anschlagnocken der Antriebswelle
stößt. Kontermutter festdrehen.
10. Antriebswelle gegen Uhrzeigersinn um 90°
weiter drehen, bis sie sich in der AUFStellung befindet.
11. Anschlagschraube (Pos. 19, 20) mit
Dichtungsmutter oder Kontermutter(2)
(3), Unterlegscheibe(2)(3) und
Dichtungsscheibe (2)(3) in die mit AUFSymbol gekennzeichnete Bohrung
hinein schrauben, bis sie gegen den
Anschlagnocken der Antriebswelle stößt.
Kontermutter festdrehen.