Aufgrund der rasanten Entwicklung der Informationstechnologien und ihrer Prä-
senz in allen Lebensbereichen ist die Zahl der Verbrechen, die sich gegen die
Informationssicherheit richten, gestiegen.
Auf besonderes Interesse von Cyber-Verbrechern stößt die Tätigkeit staatlicher
Einrichtungen und kommerzieller Unternehmen. Ziele sind Diebstahl und Verkauf
vertraulicher Informationen, Rufschädigung, Schädigung der Netzwerke und Zugang zu Informationsressourcen einer Organisation. Solche Aktionen verursachen enormen materiellen Schaden und Imageverlust.
Diesem Risiko unterliegen nicht nur Großunternehmen, sondern auch private
Nutzer. Mit Hilfe unterschiedlicher Mittel verschaffen sich Verbrecher Zugriff auf
persönliche Daten wie Kontonummern, Kreditkartennummern und Kennwörter,
machen das System funktionsunfähig oder erhalten vollständigen Zugang auf
den Computer. Ein solcher Computer kann als Teil eines so genannten ZombieNetzes benutzt werden, eines Netzwerks von infizierten Computern, das dazu
dient, Angriffe auf Server auszuüben, Spam zu versenden, vertrauliche Informationen zu sammeln, neue Viren und Trojaner zu verbreiten.
Es ist heute allgemein anerkannt, dass Informationen ein wertvolles Gut sind und
geschützt werden müssen. Gleichzeitig sollen Informationen aber für einen be-
stimmten Kreis von Benutzern zugänglich sein (beispielsweise für Mitarbeiter,
Kunden und Geschäftspartner). Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines
komplexen Systems zur Informationssicherheit. Dieses System muss alle bestehenden Bedrohungsquellen berücksichtigen (menschliche, technische und unvorhersehbare Faktoren) und das gesamte Spektrum von Schutzmaßnahmen
verwenden, wozu physikalische, administrative und mit Software und Technik
verbundene Schutzwerkzeuge zählen.
1.1.Bedrohungsquellen
Als Quellen für die Bedrohung der Informationssicherheit können eine Einzelperson oder eine Personengruppe, sowie Phänomene, die von menschlicher Tätigkeit unabhängig sind, auftreten. Dadurch lassen sich drei Gruppen von Bedrohungsquellen unterscheiden:
Menschlicher Faktor. Diese Gruppe von Bedrohungen steht mit den
Aktionen eines Menschen in Verbindung, der rechtmäßigen oder uner-
12 Kaspersky Internet Security 7.0
laubten Zugriff auf Informationen besitzt. Die Bedrohungen dieser
Gruppe können unterteilt werden in:
externe: Dazu zählen Aktionen von Cyber-Verbrechern, Hackern,
Internetbetrügern und böswilligen Partnern.
interne: Hierzu gehören die Aktionen von Firmenmitarbeitern und
PC-Benutzern. Die Handlungen dieser Personen können vorsätzlich oder zufällig sein.
Technischer Faktor. Diese Gruppe von Bedrohungen ist mit techni-
schen Problemen verbunden. Dazu zählen veraltete Geräte sowie min-
dere Qualität der benutzten Software und Hardware. Diese Faktoren
können zur Fehlfunktion von Geräten und zum teilweisen Verlust von In-
formationen führen.
Unvorhersehbarer Faktor. Diese Gruppe der Bedrohungen umfasst
Naturkatastrophen und sonstige Umstände höherer Gewalt, die nicht von menschlicher Tätigkeit abhängig sind.
Alle drei Bedrohungsquellen sollten bei der Organisation eines Schutzsystems
berücksichtigt werden. In diesem Handbuch beschreiben wir allerdings nur die
Quelle, die direkt mit der Tätigkeit der Firma Kaspersky Lab verbunden ist: die
externen Bedrohungen, die mit menschlicher Tätigkeit in Verbindung stehen.
1.2.Ausbreitung der Bedrohungen
Die Entwicklung der modernen Computertechnologien und Kommunikationsmittel verleiht Angreifern die Möglichkeit, unterschiedliche Verbreitungsquellen für Bedrohungen zu benutzen, die im Folgenden genauer beschrieben werden:
Internet
Das Internet zeichnet sich dadurch aus, dass es niemandem gehört und
keine territorialen Grenzen besitzt. Das ermöglicht die Entwicklung zahlrei-
cher Web-Ressourcen und den Austausch von Informationen. Jeder Mensch
kann Zugriff auf die im Internet gespeicherten Daten erhalten oder seinen
eigenen Web-Service anbieten.
Allerdings wird Angreifern eben durch diese Besonderheiten ermöglicht, im
Internet Verbrechen zu verüben, die nur schwer erkannt und verfolgt werden
können.
Böswillige Personen platzieren Viren und andere Schadprogramme auf
Webseiten und tarnen diese als nützliche und kostenlose Software. Außer-
dem können Skripts, die beim Öffnen bestimmter Webseiten automatisch
gestartet werden, schädliche Aktionen auf dem Computer ausführen, wozu
Bedrohungen für die Computersicherheit 13
Modifikation der Systemregistrierung, Diebstahl persönlicher Daten und In-
stallation schädlicher Programme gehören.
Mit Netzwerktechnologien lassen sich Angriffe auf entfernte PCs und Unternehmensserver verwirklichen. Das Ergebnis solcher Angriffe kann die Funktionsuntüchtigkeit der Ressource, der vollständige Zugriff auf die darauf gespeicherten Informationen sowie der Missbrauch des Rechners als Teil eines Zombie-Netzes sein.
Im Bereich Kreditkartenzahlung, E-Money und Online-Banking (InternetShops, -Auktionen, Websites von Banken usw.) hat sich der Internetbetrug
zu einem weit verbreiteten Verbrechen entwickelt.
Intranet
Das Intranet ist ein lokales Netzwerk, das den speziellen Erfordernissen der
Informationsverwaltung in einem Unternehmen oder in einem privaten
Netzwerk entspricht. Ein Intranet stellt einen einheitlichen Raum zum Speichern, Austausch und Zugriff auf Informationen für alle Computer eines
Netzwerks dar. Ist ein Computer des Netzwerks infiziert, dann unterliegen
die übrigen Computer einem ernsten Infektionsrisiko. Um das zu verhindern,
müssen nicht nur die Grenzen des Netzwerks geschützt werden, sondern
auch jeder einzelne Computer.
E-Mail
Da praktisch auf jedem Computer ein Mailprogramm installiert ist und schädliche Programme auf der Suche nach neuen Opfern den Inhalt elektroni-
scher Adressbücher verwenden, entstehen günstige Bedingungen für die
Ausbreitung von Schadprogrammen. Der Benutzer eines infizierten Computers verschickt – ohne selbst Verdacht zu schöpfen – infizierte E-Mails an
Adressaten, die ihrerseits neue infizierte Mails weiterschicken usw. Häufig
gelangt ein infiziertes Dokument oder eine Datei durch Unachtsamkeit in ei-
ne Verteilerliste für kommerzielle Informationen eines Großunternehmens. In
diesem Fall sind nicht nur fünf, sondern hunderte oder tausende von Abon-
nenten solcher Verteiler betroffen, welche die infizierten Dateien wiederum
an zehntausende ihrer Abonnenten weiterreichen.
Neben der Gefahr des Eindringens von Schadprogrammen besteht das
Problem unerwünschter E-Mails, die Werbung enthalten (Spam). Zwar stel-
len unerwünschte E-Mails keine direkte Bedrohungsquelle dar, doch erhöhen sie die Belastung von Mailservern, ergeben zusätzlichen Datenverkehr,
verstopfen das Benutzerpostfach, führen zu Zeitverlust und verursachen da-
durch erhebliche finanzielle Schäden.
Erwähnenswert ist auch, dass Angreifer so genannte Spam-Technologien
mit Massencharakter und Methoden des Social Engineering verwenden, um
einen Benutzer dazu zu veranlassen, eine E-Mail zu öffnen, über einen Link
aus der E-Mail zu einer bestimmten Internetressource zu gehen usw. Des-
14 Kaspersky Internet Security 7.0
halb ist die Möglichkeit zur Spam-Filterung auch zum Kampf gegen neue Arten des Internetbetrugs (wie beispielsweise Phishing) sowie gegen die Verbreitung von Schadprogrammen notwendig.
Wechseldatenträger
Zum Speichern und zur Weitergabe von Informationen sind CDs/DVDs, Disketten und Speichererweiterungskarten (Flash-Cards) weit verbreitet.
Wenn Sie eine Datei, die schädlichen Code enthält, von einem Wechselda-
tenträger starten, können die auf Ihrem Computer gespeicherten Daten be-
schädigt werden und ein Virus kann sich auf andere Computerlaufwerke
oder Netzwerkcomputer ausbreiten.
1.3.Arten von Bedrohungen
Heutzutage existiert eine große Menge von Bedrohungen, denen Ihr Computer
ausgesetzt ist. Dieser Abschnitt bietet eine ausführliche Beschreibung der Be-
drohungen, die von Kaspersky Internet Security blockiert werden:
Würmer
Diese Kategorie der schädlichen Programme benutzt in erster Linie die
Schwachstellen von Betriebssystemen, um sich auszubreiten. Die Klasse
erhielt ihren Namen aufgrund ihrer wurmähnlichen Fähigkeit, von Computer
zu Computer "weiter zu kriechen", wobei Netzwerke und E-Mails benutzt
werden. Deshalb besitzen Würmer eine relativ hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit.
Würmer dringen in einen Computer ein, suchen nach Netzwerkadressen
anderer Computer und versenden ihre Kopien an diese Adressen. Neben
Netzwerkadressen verwenden Würmer häufig auch Daten aus dem Adress-
buch von Mailprogrammen. Vertreter dieser Klasse der schädlichen Prog-
ramme erstellen teilweise Arbeitsdateien auf Systemlaufwerken, können
aber auch ohne jeden Zugriff auf Computerressourcen (mit Ausnahme des
Arbeitsspeichers) funktionieren.
Viren
Virensind Programme, die andere Programme infizieren, indem sie ihnen
den eigenen Code hinzufügen, um beim Start infizierter Dateien die Kontrol-
le zu übernehmen. Diese einfache Definition nennt die Infektion als von ei-
nem Virus ausgeführte Basisaktion.
Trojaner
Trojaner sind Programme, die auf infizierten Computern unerlaubte Aktionen
ausführen, d.h. abhängig von bestimmten Bedingungen die Informationen
auf Laufwerken vernichten, das System zum Absturz bringen, vertrauliche
Bedrohungen für die Computersicherheit 15
Informationen stehlen usw. Diese Klasse der schädlichen Programme fällt
nicht unter die traditionelle Definition eines Virus (d.h. andere Programme
oder Daten werden nicht infiziert). Trojanische Programme können nicht
selbständig in einen Computer eindringen. Sie werden getarnt als nützliche
Software verbreitet. Dabei kann der verursachte Schaden den eines traditionellen Virusangriffs erheblich übersteigen.
In letzter Zeit haben sich Würmer zum häufigsten Typ der Schadprogramme
entwickelt, die Computerdaten beschädigen. Danach folgen Viren und TrojanerProgramme. Einige schädliche Programme verbinden die Merkmale von zwei
oder gar drei der oben genannten Klassen.
Adware
Adware sind Programme, die ohne Wissen des Benutzers in anderer Soft-
ware enthalten sind und die Präsentation von Werbung zum Ziel haben. In
der Regel ist Adware in Programme integriert, die kostenlos verbreitet werden. Die Werbung erscheint auf der Benutzeroberfläche. Häufig sammeln
solche Programme persönliche Benutzerdaten und senden Sie an den Prog-
rammautor, ändern bestimmte Browser-Einstellungen (Start- und Such-
Seiten, Sicherheitsstufe u.a.), und verursachen vom Benutzer unkontrollierten Datenverkehr. Dadurch kann die Sicherheitsrichtlinie verletzt werden
und es können direkte finanzielle Verluste entstehen.
Spyware
Spyware sammelt heimlich Informationen über einen bestimmten Benutzer
oder eine Organisation zu sammeln. Die Existenz von Spyware auf einem
Computer kann völlig unbemerkt bleiben. In der Regel verfolgt Spyware folgende Ziele:
Überwachen der Benutzeraktionen auf einem ComputerSammeln von Informationen über den Festplatteninhalt. In diesem
Fall werden meistens bestimmte Ordner und die Systemregistrierung des Computers gescannt, um eine Liste der installierten Software zu erstellen.
Sammeln von Informationen über Verbindungsqualität, Verbin-
dungsmethode, Modemgeschwindigkeit usw.
Potentiell gefährliche Anwendungen (Riskware)
Als potentiell gefährlich gelten Anwendungen, die nicht über schädliche
Funktionen verfügen, die aber Teil der Entwicklungsumgebung eines
Schadprogramms sein können oder von Angreifern als Hilfskomponenten
schädlicher Programme verwendet werden können. Zu dieser Kategorie
zählen Programme, die Schwachstellen und Fehler enthalten, sowie Dienst-
programme zur Remote-Administration, Programme zum automatischen
Umschalten der Tastaturbelegung, IRC-Clients, FTP-Server und alle Dienst-
16 Kaspersky Internet Security 7.0
programme zum Beenden von Prozessen oder zum Verstecken der Arbeit
von Prozessen.
Ein weiterer Typ von Schadprogrammen, die solchen Programmen wie Adware,
Spyware und Riskware nahe stehen, sind Programme die in den auf einem
Computer installierten Browser integriert werden. Vielleicht sind Sie schon auf
solche Programme gestoßen, wenn beim Aufruf einer Webseiten-Adresse eine
ganz andere Seite geöffnet wurde.
Scherzprogramme (Jokes)
Jokes sind Software, die dem Computer keinen direkten Schaden zufügt,
sondern Meldungen darüber anzeigen, dass Schaden verursacht wurde
oder unter bestimmten Bedingungen verursacht wird. Solche Programme
warnen den Benutzer häufig vor fiktiven Gefahren. So kann beispielsweise
eine Meldung angezeigt werden, die über das Formatieren der Festplatte in-
formiert (obwohl dies nicht der Wirklichkeit entspricht) oder einen Virusfund
in Dateien meldet, die aber tatsächlich virenfrei sind.
Rootkits
Rootkits sind Dienstprogramme, die der Tarnung von schädlichen Prozes-
sen dienen. Sie maskieren schädliche Programme, um zu vermeiden, dass diese von Antiviren-Programmen gefunden werden. Rootkits sind außerdem
fähig, das Betriebssystem des Computers zu modifizieren und dessen
Grundfunktionen zu ersetzen, wodurch sie die eigene Existenz und Aktionen, die ein Angreifer auf dem infizierten Computer vornimmt, verbergen.
Andere gefährliche Programme
Dazu zählen Programme, die der Organisation von DoS-Angriffen auf entfernte Server, dem Eindringen in andere Computer und dem Erstellen
schädlicher Software dienen. Zu diesen Programmen gehören Hackerdienstprogramme (Hack-Tools), Virenkonstrukteure, SchwachstellenScanner, Programme zum Kennwort-Diebstahl sowie sonstige Programme
zum Einbruch in Netzwerkressourcen oder zum Eindringen in ein angegriffenes System.
Hackerangriffe
Hackerangriffe sind Aktionen böswilliger Personen oder schädlicher Prog-
ramme, die sich auf die Übernahme von Daten eines entfernten Computers,
auf die Beschädigung der Funktionstüchtigkeit eines Systems oder auf die
vollständige Kontrolle über Computerressourcen beziehen. Eine Beschrei-
bung der existierenden Netzwerkangriffe finden Sie in Abschnitt 12.1.3 auf
S. 190.
Bestimmte Arten des Internetbetrugs
Phishing ist eine Art des Internetbetrugs, die im Versenden von E-Mails be-
steht, um vertrauliche finanzielle Informationen zu stehlen. Phishing-Mails
Bedrohungen für die Computersicherheit 17
sind so gestaltet, dass sie möglichst große Ähnlichkeit mit Informationsbriefen von Banken oder bekannten Firmen besitzen. Die Nachrichten verweisen auf eine gefälschte Seite, die vom Angreifer speziell vorbereitet wurde
und eine Kopie der Seite jener Organisation darstellt, unter deren Namen
die E-Mail geschrieben wurde. Auf dieser Seite wird der Benutzer beispielsweise aufgefordert, seine Kreditkartennummer oder andere vertrauliche Informationen anzugeben.
Einwahl auf kostenpflichtige Internetseiten – Diese Art des Internetbe-
trugs besteht in der unerlaubten Verwendung kostenpflichtiger Internetressourcen (meist Webseiten mit pornografischem Inhalt). Die von Angreifern
installierten Programme (Dialer) initiieren eine Modemverbindung Ihres
Computers mit einer kostenpflichtigen Nummer. Solche Nummern werden
meistens nach überhöhten Tarifen abgerechnet, was für den Benutzer eine
sehr hohe Telefonrechnung zur Folge hat.
Aufdringliche Werbung
Als aufdringliche Werbung gelten Popupfenster und Werbebanner, die sich
auf Webseiten öffnen. In der Regel sind die darin enthaltenen Informationen
nicht nützlich, sondern lenken den Benutzer von seiner eigentlichen Arbeit
ab und erhöhen den Datenverkehr.
Spam
Spam ist der anonyme Massenversand von unerwünschten E-Mails. Spam
kann politischen und agitatorischen Charakter besitzen oder karitative Appelle enthalten. Eine bestimmte Spam-Kategorie umfasst Briefe mit einer
Aufforderung, an der "Geldwäsche" hoher Summen oder an einer Finanzpy-
ramide teilzunehmen, sowie Briefe, die den Diebstahl von Kennwörtern und
Kreditkartennummern verfolgen, Kettenbriefe (z.B. Glücksbriefe) usw. Spam
erhöht die Belastung von Mailservern und das Risiko des Verlusts wichtiger
Informationen erheblich.
Das Erkennen und Blockieren dieser Arten von Bedrohungen wird von Kaspersky Internet Security über zwei Methoden ausgeführt:
reaktiv –Diese Methode beruht auf der Suche von schädlichen Objek-
ten mit Hilfe der regelmäßig aktualisierten Programm-Datenbanken. Zur
Realisierung dieser Methode muss mindestens eine Infektion erfolgt
sein, wonach den Datenbanken die entsprechende Bedrohungssignatur
hinzugefügt und das Update der Datenbanken weitergegeben werden
kann.
proaktiv – Im Unterschied zum reaktiven Schutz basiert diese Methode
nicht auf der Code-Analyse eines Objekts, sondern auf der Analyse sei-
nes Verhaltens im System. Diese Methode ermöglicht das Erkennen
neuer Gefahren, über die noch keine Informationen in den Datenbanken
vorhanden sind.
18 Kaspersky Internet Security 7.0
Achtung!
Ab hier wird in diesem Handbuch zur Bezeichnung von schädlichen und gefährlichen Programmen der Begriff "Virus" verwendet. Die konkrete Art eines
Schadprogramms wird nur dann extra genannt, wenn es erforderlich ist.
Die Verwendung beider Methoden in Kaspersky Internet Security gewährleistet
den kompletten Schutz Ihres Computers vor bekannten und neuen Bedrohungen.
1.4.Kennzeichen einer Infektion
Es existiert eine Reihe von Kennzeichen, die auf eine Computerinfektion hinweisen. Wenn Sie bemerken, dass sich der Computer beispielsweise auf folgende
Weise "seltsam" verhält, dann ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Virus infiziert:
Es werden unvorhergesehene Meldungen oder Bilder auf dem Bild-
schirm angezeigt oder unvorhergesehene Audiosignale wiedergegeben.
Die Schublade des CD/DVD-ROM-Laufwerks öffnet und schließt sich
ohne erkennbaren Grund.
Bestimmte Programme auf dem Computer werden willkürlich gestartet,
ohne dass dies von Ihnen initiiert wurde.
Auf dem Bildschirm werden Meldungen angezeigt, die sich auf den Ver-
such bestimmter Programme Ihres Computers beziehen, eine Verbindung mit dem Internet herzustellen, obwohl Sie dies nicht initiiert haben.
Außerdem gibt es einige charakteristische Merkmale für eine Virusinfektion
durch E-Mails:
Freunde oder Bekannte teilen Ihnen mit, dass sie Nachrichten von Ih-
nen erhalten haben, die Sie aber nicht abgeschickt haben.
In Ihrer Mailbox befindet sich eine große Anzahl von Nachrichten ohne
Antwortadresse und Betreff.
Es ist anzumerken, dass diese Merkmale nicht immer durch die Existenz von
Viren hervorgerufen werden. Manchmal können sie auf andere Ursachen zurückgehen. So können beispielsweise infizierte Nachrichten zwar Ihre Adresse als
Antwortadresse enthalten, aber trotzdem von einem anderen Computer aus abgeschickt worden sein.
Außerdem existieren indirekte Hinweise auf eine Infektion Ihres Computers:
häufiges Abstürzen und Funktionsstörungen des Computers.
Bedrohungen für die Computersicherheit 19
verlangsamter Start von Programmen.
das Laden des Betriebssystems ist nicht möglich.Verschwinden von Dateien und Ordnern oder Veränderungen ihres In-
halts.
häufiger Zugriff auf die Festplatte (häufiges Blinken der Festplatten-LED
am PC-Gehäuse).
Der Webbrowser (z.B. Microsoft Internet Explorer) "bleibt hängen" oder
verhält sich unerwartet (z.B. das Programmfenster lässt sich nicht
schließen).
In 90 % der Fälle werden indirekte Symptome durch Hardware- oder Software-
störungen verursacht. Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit, dass solche Symp-
tome auf eine Infektion zurückgehen, wird bei ihrem Auftreten empfohlen, den
Computer vollständig zu untersuchen (s. Pkt. 5.3 auf S. 70).
1.5. Was tun, wenn Kennzeichen
einer Infektion auftreten?
Wenn Sie bemerken, dass sich Ihr Computer "verdächtig verhält",
1. Keine Panik! Diese goldene Regel kann Sie vor dem Verlust wichtiger
Daten bewahren.
2. Trennen Sie den Computer vom Internet und vom lokalen Netzwerk,
wenn er damit verbunden ist.
3. Wenn das Symptom darin besteht, dass der Systemstart von der Fest-
platte des Computers nicht möglich ist (der Computer gibt einen Fehler
aus, wenn Sie ihn einschalten), versuchen Sie, das System im abgesicherten Modus oder von der Microsoft Windows-Rettungsdiskette zu
starten, die Sie bei der Installation des Betriebssystems auf dem Computer erstellt haben.
4. Bevor Sie irgendwelche Aktionen ausführen, speichern Sie Ihre Daten auf einem externen Datenträger (Diskette, CD/DVD, Flash-Card usw.).
5. Installieren Sie Kaspersky Internet Security, falls er noch nicht installiert
wurde.
6. Aktualisieren Sie die Programm-Datenbanken und die ProgrammModule (s. 5.7 auf S. 73). Verwenden Sie für den Download aus dem Internet möglichst nicht Ihren eigenen Computer, sondern einen virenfreien Computer (Computer eines Freundes, im Internet-Café, bei der
Arbeit). Die Verwendung eines anderen Computers ist von Vorteil, da
20 Kaspersky Internet Security 7.0
bei einer Internetverbindung des infizierten Computers die Möglichkeit
besteht, dass der Virus wichtige Informationen an die Angreifer sendet
oder sich an die Adressen Ihres Adressbuchs verschickt. Gerade deshalb sollte bei einem Infektionsverdacht die Verbindung mit dem Internet sofort getrennt werden.
7. Stellen Sie die von Kaspersky Lab empfohlene Schutzstufe ein.
8. Starten Sie die vollständige Untersuchung des Computers (s. 5.3 auf S.
70).
1.6.Sicherheitsregeln
Selbst die zuverlässigsten und vernünftigsten Maßnahmen können keinen hundertprozentigen Schutz vor Computerviren und Trojaner bieten. Allerdings lässt
sich das Risiko einer Virusinfektion und möglicher Verluste minimieren, indem
Sie folgende Regeln beachten.
Eine der wichtigsten Methoden im Kampf gegen Viren ist, wie auch in der Medi-
zin, die rechtzeitige Prophylaxe. Die Computerprophylaxe umfasst wenige Regeln, welche die Wahrscheinlichkeit einer Virusinfektion und des Datenverlusts
erheblich verringern.
Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Sicherheitsregeln, die Ihnen helfen, das
Risiko von Virenangriffen zu vermeiden.
Regel 1: Schützen Sie Ihren Computer mit Hilfe eines Antiviren-Programms und
einer Firewall:
Installieren Sie umgehend Kaspersky Internet Security.
Aktualisieren Sie regelmäßig die Datenbanken, die zum Umfang des
Programms gehören (s. 5.7 auf S. 73). Das Update kann beim Eintreten
einer Virenepidemie mehrmals täglich vorgenommen werden. In sol-
chen Fällen werden die Programm-Datenbanken auf den Kaspersky-
Lab-Updateservern unverzüglich aktualisiert.
Legen Sie die von Kaspersky Lab empfohlenen Einstellungen für den
Schutz Ihres Computers fest. Der Echtzeitschutz wird sofort nach dem
Hochfahren des Computers wirksam und erschwert Viren das Eindringen in den Computer.
Legen Sie die von Kaspersky Lab empfohlenen Einstellungen für die
vollständige Untersuchung des Computers fest und planen Sie deren
Ausführung mindestens einmal pro Woche. Wenn Sie die Komponente
Firewall nicht installiert haben, wird deren Installation empfohlen, um
den Computer bei der Arbeit im Internet zu schützen.
Bedrohungen für die Computersicherheit 21
Regel 2: Verhalten Sie sich beim Speichern neuer Daten auf dem Computer
vorsichtig:
Untersuchen Sie alle Wechseldatenträger (s. 5.5 auf S. 71) (Disketten,
CDs/DVDs, Flash-Cards usw.) vor deren Verwendung auf das Vorhandensein von Viren.
Gehen Sie vorsichtig mit E-Mail-Nachrichten um. Starten Sie nie Datei-
en, die Sie per E-Mail erhalten haben, wenn Sie nicht sicher sind, dass
diese wirklich für Sie bestimmt sind, selbst wenn diese von einem Bekannten abgeschickt wurden.
Gehen Sie vorsichtig mit allen Daten um, die Sie aus dem Internet emp-
fangen haben. Wenn Ihnen von einer Webseite angeboten wird, ein
neues Programm zu installieren, vergewissern Sie sich über das Vorhandensein eines Sicherheitszertifikats.
Wenn Sie eine ausführbare Datei aus dem Internet oder über ein loka-
les Netzwerk herunterladen, dann untersuchen Sie diese unbedingt mit
Kaspersky Internet Security.
Verhalten Sie sich vorsichtig bei der Auswahl der von Ihnen besuchten
Internetressourcen. Bestimmte Seiten sind von gefährlichen Skriptviren
oder Internetwürmern infiziert.
Regel 3: Verfolgen Sie aufmerksam die Informationen von Kaspersky Lab.
In den meisten Fällen informiert Kaspersky Lab über den Ausbruch einer
neuen Epidemie lange bevor diese ihren Höhepunkt erreicht. Die Wahr-
scheinlichkeit einer Infektion ist in diesem Fall noch gering und durch den
Download der aktualisierten Programm-Datenbanken können Sie sich rechtzeitig vor einem neuen Virus schützen.
Regel 4: Verhalten Sie sich misstrauisch gegenüber falschen Viruswarnungen,
Scherzprogrammen und E-Mails, die vorgeben vor Infektionen zu warnen.
Regel 5: Verwenden Sie den Dienst Windows Update und installieren Sie regel-
mäßig die Updates für das Betriebssystem Microsoft Windows.
Regel 6: Kaufen Sie Ihre Software nur bei offiziellen Händlern.
Regel 7: Beschränken Sie den Kreis der Leute, die zur Arbeit auf Ihrem Compu-
ter berechtigt sind.
Regel 8: Verringern Sie das Risiko unangenehmer Folgen einer möglichen Infek-
tion:
Fertigen Sie rechtzeitig Sicherungskopien Ihrer Daten an. Wenn
Sicherungskopien vorhanden sind, kann das System bei Datenverlust
schnell wiederhergestellt werden. Distributions-CDs/DVDs, Disketten,
Flash-Cards und andere Datenträger mit Software und wertvollen Informationen sollten an einem sicheren Ort aufbewahrt werden.
22 Kaspersky Internet Security 7.0
Erstellen Sie unbedingt eine Notfall-CD/DVD (s. Pkt. 19.4 auf S. 309),
von der Sie Ihren Computer bei Bedarf unter Verwendung eines "sauberen" Betriebssystems starten können.
Regel 9: Überprüfen Sie regelmäßig die Liste der auf Ihrem Computer installier-
ten Programme. Dazu können Sie den Dienst Programme ändern oder
entfernen in der Systemsteuerung verwenden oder den Inhalt des Ordners
Programme und des Ordners Autostart prüfen.Dadurch können Sie Soft-
ware finden, die ohne Ihr Wissen auf dem Computer installiert wurde, während Sie beispielsweise das Internet benutzt oder ein bestimmtes Programm
installiert haben. Möglicherweise befinden sich potentiell gefährliche Programme darunter.
KAPITEL 2. KASPERSKY
INTERNET SECURITY 7.0
Kaspersky Internet Security 7.0 ist die neue Generation des Informationsschutzes.
Der Hauptunterschied zwischen Kaspersky Internet Security 7.0 und anderen
Produkten, einschließlich anderer Kaspersky-Lab-Produkte, besteht in der komplexen Methode zum Schutz der Daten auf dem Computer.
2.1. Was ist neu in Kaspersky
Internet Security 7.0
Kaspersky Internet Security 7.0 bietet eine prinzipiell neue Methode zum Datenschutz. Das wichtigste Merkmal des Programms besteht darin, dass verschiedene Funktionen in einer komplexen Lösung vereinigt und bedeutend optimiert
wurden. Das Programm bietet nicht nur einen Virenschutz, sondern auch SpamSchutz und Schutz vor Hackerangriffen. Neue Module ermöglichen den Schutz
vor unbekannten Bedrohungen und bestimmten Arten des Internetbetrugs sowie
die Kontrolle über den Internetzugriff durch die Computerbenutzer.
Künftig ist es überflüssig, mehrere Produkte auf dem Computer zu installieren,
um einen vollständigen Schutz zu garantieren. Die Installation von Kaspersky
Internet Security 7.0 ist ausreichend.
Der komplexe Schutz wird auf allen Kanälen gewährleistet, auf denen Daten
eingehen und übertragen werden. Die flexible Konfiguration aller Programmkomponenten erlaubt es, Kaspersky Internet Security genau an die Anforderungen
eines konkreten Benutzers anzupassen. Außerdem können alle Schutzkomponenten unter einer Oberfläche konfiguriert werden.
Im Folgenden werden die neuen Optionen von Kaspersky Internet Security 7.0
ausführlich beschrieben.
Neuerungen im Schutz
Kaspersky Internet Security schützt nicht nur vor bekannten schädlichen
Programmen, sondern auch vor solchen, die noch unbekannt sind. Die
Komponente Proaktiver Schutz (s. Kapitel 10 auf S. 142) stellt einen der
wichtigsten Vorzüge des Programms dar. Ihre Arbeit beruht auf der
Analyse des Verhaltens der auf Ihrem Computer installierten Anwen-
dungen, der Kontrolle von Veränderungen in der Systemregistrierung
24 Kaspersky Internet Security 7.0
und dem Kampf gegen versteckte Bedrohungen. Bei der Arbeit der
Komponente wird eine heuristische Analyse verwendet, die es erlaubt,
unterschiedliche Arten von Schadprogrammen zu erkennen. Hierbei
wird ein Bericht geführt, auf dessen Basis Aktionen, die von Schadprog-
rammen ausgeführt wurden, rückgängig gemacht werden können und
der Systemszustand vor der schädlichen Veränderung wiederhergestellt
werden kann.
Der Schutz vor Rootkits und Dialern, das Blockieren von Bannern, Po-
pupfenstern und schädlichen Skripts, die von Internetseiten geladen
werden, das Erkennen von Phishing-Seiten, sowie der Schutz vor uner-
laubter Übertragung vertraulicher Daten (beispielsweise Kennwörter für
den Zugriff auf das Internet, auf Mailboxen oder ftp-Server) werden gewährleistet.
Die Technologie für den Schutz der Dateien auf dem Benutzercomputer
wurde verbessert: Sie können nun die Belastung des Zentralprozessors
und der Laufwerkssubsysteme senken und die Untersuchungsgeschwindigkeit erhöhen. Dies wird durch die Verwendung der Technologien iCheckerTM und iSwiftTM erreicht. Dieser Modus schließt die wiederholte Prüfung von Dateien aus.
Der Prozess zur Virensuche wird nun Ihrer Arbeit auf dem Computer
untergeordnet. Eine Untersuchung kann relativ viel Zeit und Systemressourcen beanspruchen, trotzdem kann der Benutzer gleichzeitig seine
Arbeit ausführen. Wenn das Ausführen einer bestimmten Operation
Systemressourcen erfordert, wird die Virensuche bis zum Abschluss
dieser Operation angehalten. Danach wird die Untersuchung an der
Stelle fortgesetzt, an dem sie angehalten wurde.
Der Untersuchung von kritischen Computerbereichen und Autostart-
Objekten, deren Infektion irreparable Folgen haben kann, sowie der Suche nach Rootkits, die Schadprogramme im System verstecken, sind
separate Aufgaben zugeordnet. Sie können diese Aufgaben so konfigurieren, dass sie jedes Mal beim Hochfahren des Systems automatisch
gestartet werden.
Der Schutz von E-Mails vor schädlichen Programmen und Spam wurde
wesentlich verbessert. Das Programm untersucht den E-Mailstrom folgender Protokolle auf Viren:
IMAP, SMTP, POP3, unabhängig vom verwendeten Mailprogramm.
NNTP (nur Virenuntersuchung), unabhängig vom verwendeten
Mailprogramm.
unabhängig vom Protokolltyp (einschließlich MAPI, HTTP) im
Rahmen der Arbeit der in die Mailprogramme Microsoft Office Outlook und The Bat! integrierten Plug-ins.
Kaspersky Internet Security 7.025
In bekannte Mailprogramme wie Microsoft Office Outlook, Microsoft
Outlook Express (Windows Mail) und The Bat! wird ein spezielles Erweiterungsmodul (Plug-in) integriert, das die Konfiguration des E-MailSchutzes vor Viren und Spam direkt im Mailprogramm erlaubt.
Das Training von Anti-Spam erfolgt mit den Briefen Ihrer Mailbox. Dabei
werden alle Besonderheiten Ihrer Arbeit mit E-Mails berücksichtigt und
die flexible Konfiguration des Spam-Schutzes erlaubt. Das Training basiert auf dem iBayes-Algorithmus. Zusätzlichkönnen Sie schwarze und
weiße Listen mit Adressaten und Schlüsselphrasen anlegen, auf Grund
derer die Spam-Erkennung erfolgt.
Bei der Arbeit von Anti-Spam wird eine Phishing-Datenbank verwendet.
Sie erlaubt es, Briefe auszufiltern, deren Ziel im Diebstahl vertraulicher
Informationen besteht.
Das Programm gewährleistet die Filterung des eingehenden und aus-
gehenden Datenverkehrs, überwacht und verhindert Bedrohungen
durch verbreitete Netzwerkangriffe und erlaubt es, den "Tarnmodus" für
die Arbeit im Netzwerk zu verwenden.
Bei der Arbeit in einem Netzwerk, können Sie bestimmen, welches
Netzwerk hundertprozentig vertrauenswürdig ist und welches mit höch-
ster Vorsicht überwacht werden soll.
Die Funktion zur Benachrichtigung des Benutzers (s. Pkt. 19.9.1 auf
S. 324) über bestimmte Ereignisse während der Programmarbeit wurde
erweitert. Für jeden Ereignistyp kann eine Benachrichtigungsmethode
festgelegt werden: E-Mail-Nachricht, Audiosignal, Popupmeldung, Eintrag im Ereignisbericht.
Die Untersuchung des über eine durch SSL-Protokoll geschützte Ver-
bindung übertragenen Datenstroms wurde realisiert.
Eine Technologie zum Selbstschutz der Anwendung, zum Schutz vor
unerlaubter Fernsteuerung des Diensts Kaspersky Internet Security so-
wie zum Kennwortschutz für den Zugriff auf die Anwendungseinstellun-
gen wurde hinzugefügt. Dadurch kann verhindert werden, dass schädli-
che Programme, Angreifer oder unqualifizierte Benutzer den Schutz
ausschalten.
Eine Option zum Erstellen einer Notfall-CD für die Systemwiederherstel-
lung wurde hinzugefügt. Mit Hilfe dieser CD/DVD lässt sich nach einem
Virenangriff das Betriebssystem laden und der Computer kann auf die
Existenz schädlicher Objekte untersucht werden.
Kaspersky Internet Security wurde um die Komponente Kindersicherung
erweitert. Diese bietet die Kontrolle über den Zugriff von Computerbe-
nutzern auf Internetressourcen. Mit Hilfe dieser Funktion können Sie für
26 Kaspersky Internet Security 7.0
unterschiedliche Benutzer den Zugriff auf bestimmte Internetseiten
sperren oder erlauben. Außerdem lässt sich mit Hilfe dieser Komponen-
te die Arbeitszeit im Internet beschränken.
Der News Agent wurde hinzugefügt. Dabei handelt es sich um ein Mo-
dul, das der schnellen Zustellung der Neuigkeiten von Kaspersky Lab
dient.
Die Unterstützung des Protokolls IP Version 6 (IPv6) wurde hinzugefügt.
Neuerungen auf der Programmoberfläche
Auf der neuen Oberfläche von Kaspersky Internet Security ist der einfa-
che und komfortable Zugriff auf alle Programmfunktionen realisiert. Au-
ßerdem lässt sich das Programmdesign durch die Verwendung eigener
grafischer Elemente und Farbschemen anpassen.
Bei der Arbeit mit dem Programm werden Sie vollständig mit Informa-
tionen unterstützt: Kaspersky Internet Security zeigt Meldungen über
den Schutzstatus an und besitzt ein ausführliches Hilfesystem. Der im
Lieferumfang der Anwendung enthaltene Sicherheitsassistent erlaubt
es, ein vollständiges Bild über den aktuellen Zustand des Computerschutzes zu erhalten und Probleme sofort zu beheben.
Neuerungen beim Programm-Update
In dieser Anwendungsversion wurde eine optimierte Updateprozedur
realisiert: Kaspersky Internet Security kontrolliert nun automatisch, ob
an der Updatequelle ein neues Updatepaket vorhanden ist. Wenn neue
Updates gefunden werden, lädt die Anwendung sie herunter und installiert sie auf dem Computer.
Nur fehlende Updates werden heruntergeladen. Dadurch lässt sich das
Volumen des beim Update notwendigen Netzwerkverkehrs bis um das
Zehnfache verringern.
Die Aktualisierung erfolgt von der effektivsten Updatequelle.
Es besteht die Möglichkeit, keinen Proxyserver zu verwenden, wenn
das Programm-Update über eine lokale Quelle erfolgt. Dadurch wird
das Volumen des Netzwerkverkehrs über den Proxyserver erheblich
vermindert.
Eine Option zum Rollback von Updates wurde realisiert. Dadurch wird
beispielsweise bei einer Beschädigung von Dateien oder bei einem Kopierfehler erlaubt, zur vorherigen Version der Programm-Datenbanken
zurückzukehren.
Eine Option zum Verwenden eines Diensts für die Update-Verteilung in
einen lokalen Ordner wurde hinzugefügt. Wird anderen Netzwerkcom-
Kaspersky Internet Security 7.027
putern Zugriff auf den Ordner gewährt, dann lässt sich InternetDatenverkehr einsparen.
2.2. Die Schutzprinzipien von
Kaspersky Internet Security
Der Schutz von Kaspersky Internet Security wird von den Bedrohungsquellen
ausgehend aufgebaut. Für jede Quelle ist eine separate Programmkomponente
vorgesehen, die ihre Kontrolle und notwendige Maßnahmen zur Verhinderung
schädlicher Einwirkungen dieser Quelle auf die Benutzerdaten gewährleistet.
Diese Konzeption des Schutzsystems erlaubt es, die Anwendung flexibel einzusetzen und den Erfordernissen eines konkreten Benutzers oder Unternehmens
anzupassen.
Kaspersky Internet Security umfasst:
Echtzeitschutz-Komponenten (s. Pkt. 2.2.1 auf S. 27), die den Echtzeit-
schutz Ihres Computers auf allen Kanälen gewährleisten, auf denen Da-
ten empfangen und übertragen werden.
Aufgaben zur Virensuche (s. Pkt. 2.2.2 auf S. 30), mit deren Hilfe die Vi-
renuntersuchung in einzelnen Dateien, Ordnern, Laufwerken oder Be-
reichen, oder die vollständige Untersuchung des Computers ausgeführt
wird.
Update (s. Pkt. 2.2.3 auf S. 31), das die Aktualität der internen Prog-
ramm-Module sowie der Datenbanken, die der Suche nach schädlichen
Programmen, dem Erkennen von Hackerangriffen und Spam-Mails dienen, gewährleistet.
Servicefunktionen (s. Pkt. 2.2.4 auf S. 31), die Informationen über die
Arbeit mit dem Programm bieten und es erlauben, die Programmfunktionalität zu erweitern.
2.2.1.Echtzeitschutz-Komponenten
Der Echtzeitschutz Ihres Computers wird durch folgende Schutzkomponenten
gewährleistet:
Datei-Anti-Virus
Das Dateisystem kann Viren und andere gefährliche Programme enthalten.
Nachdem Schadprogramme über einen Wechseldatenträger oder das Inter-
net eingedrungen sind, können sie sich jahrelang im Dateisystem des Com-
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puters befinden, ohne dass ihre Existenz bemerkt wird. Sobald eine infizierte
Datei aber geöffnet wird, kann der Virus aktiv werden.
Datei-Anti-Virus ist eine Komponente, die das Dateisystem des Computers
kontrolliert. Er untersucht auf Ihrem Computer und auf allen angeschlossenen Laufwerken alle Dateien, die geöffnet, gestartet und gespeichert werden. Jeder Zugriff auf eine Datei wird von der Anwendung abgefangen und
die Datei wird auf die Existenz bekannter Viren untersucht. Die weitere Arbeit mit der Datei ist nur dann möglich, wenn die Datei virenfrei ist oder erfolgreich von Anti-Virus desinfiziert wurde. Wenn die Desinfektion der Datei
aus bestimmten Gründen nicht möglich ist, wird sie gelöscht, wobei eine
Kopie der Datei im Backup (s. Pkt. 19.2 auf S. 286) abgelegt oder in der
Quarantäne (s. Pkt. 19.1 auf S. 281) gespeichert wird.
Mail-Anti-Virus
Die E-Mail-Korrespondenz wird von Angreifern häufig zur Verbreitung
schädlicher Programme verwendet. Sie ist eines der wichtigsten Medien zur
Verbreitung von Würmern. Deshalb ist es äußerst wichtig, alle E-Mail-
Nachrichten zu kontrollieren.
Mail-Anti-Virus ist eine Komponente zur Untersuchung aller ein- und ausge-
henden E-Mail-Nachrichten Ihres Computers. Sie analysiert E-Mails auf
Schadprogramme. Eine E-Mail wird nur dann zugestellt, wenn sie keine gefährlichen Objekte enthält.
Web-Anti-Virus
Wenn Sie im Internet bestimmte Webseiten öffnen, riskieren Sie, dass Ihr
Computer durch Viren infiziert wird, die mit Hilfe von auf Webseiten enthal-
tenen Skripts auf dem Computer installiert werden. Außerdem kann ein ge-
fährliches Objekt auf Ihren Computer geladen werden.
Web-Anti-Virus wurde speziell zur Verhinderung solcher Situationen entwi-
ckelt. Skripts, die sich auf Webseiten befinden und gefährlich sind, werden
von dieser Komponente abgefangen und ihre Ausführung wird gesperrt.
Auch der HTTP-Verkehr unterliegt einer strengen Kontrolle.
Proaktiver Schutz
Die Zahl der schädlichen Programme nimmt jeden Tag zu. Malware wird
komplizierter, mehrere Arten werden miteinander kombiniert, ihre Ausbreitungsmethoden verändern sich und sie sind immer schwieriger zu erkennen.
Um ein neues Schadprogramm zu erkennen, bevor es Schaden anrichten
kann, hat Kaspersky Lab eine spezielle Komponente entwickelt: Den Proak-tiven Schutz. Er basiert auf der Kontrolle und Analyse des Verhaltens aller
Programme, die auf Ihrem Computer installiert sind. Aufgrund der auszuführenden Aktionen entscheidet Kaspersky Internet Security, ob ein Programm
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potentiell gefährlich ist oder nicht. So ist Ihr Computer nicht nur vor bekannten Viren, sondern auch vor neuen, bisher unbekannten Viren geschützt.
Anti-Spy
In letzter Zeit nimmt die Ausbreitung von unterschiedlichen Arten des Inter-
netbetrugs stark zu. Dazu zählen Phishing, Dialer (unerlaubte Einwahl auf
kostenpflichtige Internetressourcen) und Diebstahl vertraulicher Benutzerda-
ten (z.B. Kontodaten und Kennwörter). Solche Aktionen verursachen großen
materiellen Schaden.
Anti-Spy überwacht die genannten Arten des Internetbetrugs auf dem Com-
puter und blockiert ihre Ausführung. Die Komponente blockiert beispielswei-
se die Arbeit von Programmen, die ohne Erlaubnis des Benutzers versuchen
Telefonnummern zu wählen, analysiert Webseiten im Hinblick auf PhishingBetrugsversuche und fängt Versuche zum unerlaubten Zugriff auf vertrauli-
che Benutzerdaten ab.
Firewall
Hacker verwenden jedes mögliche "Schlupfloch" wie offene Ports, Daten-
übertragung zwischen zwei Computern usw., um in Ihren Computer einzud-
ringen.
Die Firewall ist eine Komponente, die zum Schutz Ihres Computers im Inter-
net und in anderen Netzwerken dient. Sie kontrolliert ausgehende und ein-
gehende Verbindungen und überwacht Ports und Datenpakete.
Außerdem blockiert die Firewall die Anzeige von Werbung (Banner und Po-
pupfenster), die nicht vom Benutzer erlaubt wurde. Dadurch wird die aus
dem Internet heruntergeladene Datenmenge wesentlich verringert und der
Benutzer wird nicht bei der Arbeit gestört.
Anti-Spam
Obwohl Spam keine direkte Bedrohungsquelle darstellt, steigert uner-
wünschte Korrespondenz die Belastung von Mailservern, verschmutzt das
Benutzerpostfach und führt zu Zeitverlust und bedeutenden finanziellen
Schäden.
Die Komponente Anti-Spam wird in das auf Ihrem Computer installierte
Mailprogramm integriert und kontrolliert alle eingehenden E-MailNachrichten auf Spam. Alle E-Mails, die Spam enthalten, werden durch eine
spezielle Kopfzeile markiert. Außerdem kann in Anti-Spam die Spam-
Bearbeitung (automatisches Löschen, Verschieben in einen speziellen Ord-
ner, u.a.) eingestellt werden.
Kindersicherung
Eine Besonderheit des Internets ist das Fehlen von Zensur, was zur Folge
hat, dass viele Webressourcen illegale und unerwünschte Informationen
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enthalten oder nicht jugendfreie Informationen anbieten. Es erscheinen
ständig mehr Internetseiten, die rassistische oder pornografische Inhalte
aufweisen, Gewaltszenen und den Gebrauch von Waffen zeigen, zu Dro-
genkonsum aufrufen usw. Daneben enthalten solche Seiten häufig mehrere
Schadprogramme, die beim Anzeigen einer Seite auf dem Computer ausgeführt werden.
Die Kontrolle des Zugriffs von Computerbenutzern (in erster Linie Minderjährigen) auf solche Internetressourcen ist eine wichtige Aufgabe moderner
Anwendungen, die den Informationsschutz gewährleisten.
Kindersicherung ist eine Komponente, die den Zugriff von Benutzern auf bestimmte Internetressourcen kontrolliert. Dies können sowohl Ressourcen
sein, deren Inhalt nicht zur Ansicht erlaubt ist, als auch beliebige andere
Ressourcen, die der Benutzer, der Kaspersky Internet Security konfiguriert,
von der Ansicht ausschließen möchte. Die Kontrolle erstreckt sich nicht nur
auf den Inhalt der aufgerufenen Ressourcen, sondern auch auf die Zeit, die
im Internet verbracht wird. Sie können den Internetzugriff auf festgelegte
Zeiträume beschränken sowie die tägliche Gesamtzeit des Zugriffs ein-
schränken.
2.2.2.Aufgaben zur Virensuche
Neben dem Echtzeitschutz aller Quellen, aus denen Schadprogramme eindrin-
gen können, ist es sehr wichtig, regelmäßig die vollständige Virenuntersuchung
Ihres Computers durchzuführen. Das ist erforderlich, um die Möglichkeit der
Ausbreitung schädlicher Programme auszuschließen, die nicht von den Echtzeit-
schutz-Komponenten erkannt wurden, weil beispielsweise eine zu niedrige
Schutzstufe eingestellt war oder aus anderen Gründen.
Kaspersky Internet Security verfügt über folgende Aufgaben zur Virensuche:
Kritische Bereiche
Virenuntersuchung aller kritischen Computerbereiche. Dazu zählen: Sys-
temspeicher, Objekte, die beim Systemstart ausgeführt werden, Laufwerks-
bootsektoren und die Systemverzeichnisse von Microsoft Windows. Das Ziel
dieser Aufgaben besteht darin, aktive Viren im System schnell zu erkennen,
ohne den Computer vollständig zu untersuchen.
Arbeitsplatz
Virensuche auf Ihrem Computer mit sorgfältiger Untersuchung aller angeschlossenen Laufwerke, des Arbeitsspeichers und der Dateien.
Autostart-Objekte
Virenuntersuchung der Objekte, die beim Start des Betriebssystems geladen
werden, sowie des Arbeitsspeichers und der Laufwerksbootsektoren.
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