Kaspersky Anti-Virus® 5.6 for Linux Mail Server (im Folgenden Kaspersky
Anti-Virus oder Anwendung genannt) dient dem Antiviren-Schutz des Datenverkehrs und der Dateisysteme von Servern, die mit den Betriebssystemen Linux
oder FreeBSD arbeiten und die Mailprogramme Sendmail, Postfix, qmail oder
Exim verwenden.
Die Anwendung erlaubt:
Virenuntersuchung der Dateisysteme des Servers sowie der eingehen-
den und ausgehenden E-Mails.
Erkennen von infizierten, verdächtigen und kennwortgeschützten Objek-
te sowie von Objekten, deren Untersuchung nicht möglich ist.
Neutralisierung der in Dateien und E-Mails gefundenen Bedrohungen.
Desinfektion von infizierten Objekten.
Anlegen von Sicherungskopien der infizierten Objekte vor der Antiviren-
Verarbeitung und Filterung. Wiederherstellung von E-Mails aus Sicherungskopien.
Verarbeitung von E-Mails entsprechend der Regeln, die für Absender-
und Empfängergruppen festgelegt wurden.
E-Mail-Filterung nach Name, Typ und Größe des Anhangs.
Benachrichtigung von Absendern, Empfängern und Administrator über
den Fund von Nachrichten, die infizierte, verdächtige, kennwortge-
schützte oder nicht untersuchbare Objekte enthalten.
Erstellen einer Statistik und von Berichten über die Arbeitsergebnisse.
Aktualisierung der Antiviren-Datenbanken von den Kaspersky-Lab-
Updateservern nach Zeitplan oder auf Befehl.
Die Datenbanken werden zur Suche und Desinfektion infizierter Dateien
verwendet. Auf Basis der in den Datenbanken enthaltenen Einträge
wird bei der Untersuchung jede Datei auf das Vorhandensein von Viren
analysiert: Der Dateicode wird mit dem Code, der für bestimmte Bedrohungen charakteristisch ist, verglichen.
Konfiguration und Verwaltung der Anwendung entweder lokal (durch
Standardwerkzeuge des Betriebssystems mit Hilfe von Befehlszeilenparametern, Signalen und einer modifizierten Konfigurationsdatei für die
Anwendung) oder ferngesteuert über das Webinterface des Programms
Webmin.
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
8
Empfang von Konfigurationsinformationen und einer Statistik über die
Anwendungsarbeit nach dem SNMP-Protokoll, sowie Anpassen der
Anwendung zum Senden von SNMP-Traps beim Eintreten bestimmter
Ereignisse.
1.1.Neuerungen
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Serververbindet die Funktionalität der
beiden Anwendungen Kaspersky Anti-Virus 5.5 for Linux and FreeBSD Mail Server und Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Sendmail with Milter API, und bietet folgende zusätzlichen Möglichkeiten:
Für das Mailsystem Exim wird sowohl die pre-queue als auch die post-
queue Integration unterstützt. Bei der pre-queue Integration werden die E-
Mails zur Untersuchung übergeben, bevor sie in die Warteschlange des
Mailsystems gestellt werden, bei der post-queue Integration nach der
Aufnahme in die Warteschlange des Mailsystems. Ein Prozess zur automatischen Integration mit Hilfe eines Konfigurationsskripts der Anwendung wurde realisiert. Eine ausführliche Beschreibung des Integrationsprozesses finden Sie in Kapitel 4 auf S. 30.
Erweiterte Möglichkeiten zum Anpassen der E-Mail-Untersuchung: Es
stehen zwei Untersuchungsmethoden zur Verfügung: Eine Nachricht
kann als einheitliches Objekt oder als Kombination von Objekten untersucht werden – zuerst wie ein einzelnes Objekt und anschließend "in ihren Bestandteilen". Die Methoden unterscheiden sich im Hinblick auf das
Schutzniveau. Ausführliche Informationen finden Sie in Pkt. 5.2 auf S. 50.
Das Vorgehen zum Anpassen der Anwendung wurde verändert: Jetzt be-
steht eine Möglichkeit zum Anpassen einzelner Absender- und Empfän-
gergruppen. Ausführliche Informationen zum Anpassen der Gruppen fin-
den Sie in Pkt. 5.1 auf S. 48.
Die Liste der Aktionen, die mit E-Mails ausgeführt werden, wurde erwei-
tert: Eine Aktion, die von der in einem Objekt gefundenen Bedrohung abhängt, wurde hinzugefügt. Ausführliche Informationen zu den Aktionen
der Anwendung finden Sie in Pkt. 5.4 auf S. 55.
Die Möglichkeiten zur E-Mail-Filterung wurden erweitert: Es wurden Krite-
rien für die Filterung nach der Größe des Attachments hinzugefügt. Aus-
führliche Informationen zum Anpassen der E-Mail-Filterung finden Sie in
Pkt. 5.3.2 auf S. 53.
Die Bibliothek der Benachrichtigungsvorlagen wurde erweitert: Es wurden
Vorlagen zur Benachrichtigung des Administrators hinzugefügt. Die Benachrichtigungsvorlagen befinden sich in einem speziellen Ordner.
Vorwort 9
Die Möglichkeit, infizierte Objekte in die Quarantäne zu verschieben, wird
nicht unterstützt.
Die Möglichkeiten zum Anlegen von Sicherungskopien von E-Mails wur-
den erweitert: Für jede Kopie kann jetzt eine Infodatei erstellt werden.
Ausführliche Informationen zum Anpassen der Backup-Funktion für EMails finden Sie in Pkt. 5.6 auf S. 59.
Die Möglichkeit zum Anpassen der Ausführlichkeit von Anwendungsbe-
richten wurde erweitert. Ausführliche Informationen zum Anpassen der
Anwendungsberichte finden Sie in Pkt. 9.1 auf S. 92.
Ein neuer Typ statistischer Informationen wurde hinzugefügt: eine detail-
lierte Statistik über jede Nachricht. Ausführliche Informationen zum An-
passen der Statistik über die Anwendungsarbeit finden Sie in Pkt. 9.2 auf
S. 95.
Nun gibt es eine Möglichkeit zur Abfrage von Status, Konfiguration und
anderen Aspekten der Anwendungsarbeit mit Hilfe von SNMP-Anfragen
und SNMP-Traps. Ausführliche Informationen finden Sie in Pkt. 10.1 auf
S. 100.
Der Lieferumfang der Anwendung wurde durch ein Werkzeug für die
Verwaltung der Anwendung aus der Befehlszeile erweitert. Ausführliche
Informationen zu diesem Werkzeug finden Sie in Pkt. 10.3 auf S. 107.
1.2. Hardware- und
Softwarevoraussetzungen
Für die Arbeit von Kaspersky Anti-Virus sind folgende Systemvoraussetzungen
erforderlich:
Hardwarevoraussetzungen für einen Mailserver, der ca. 200 MB Daten-
verkehr pro Tag unterstützt:
Prozessor Intel Pentium IV, 3 GHz oder höher
1 GB Arbeitsspeicher
200 MB freier Platz auf der Festplatte (Dazu kommt entsprechen-
der Platz, der zum Speichern von E-Mail-Sicherungskopien erforderlich ist).
Softwarevoraussetzungen:
Eines der folgenden 32-Bit-Betriebssysteme:
o Red Hat Enterprise Linux Server 5.2
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
10
o Fedora 9
o SUSE Linux Enterprise Server 10 SP2
o openSUSE 11.0
o Debian GNU/Linux 4.0 r4
o Mandriva Corporate Server 4.0
o Ubuntu 8.04.1 Server Edition
o FreeBSD 6.3, 7.0
Eines der folgenden 64-Bit-Betriebssysteme:
o Red Hat Enterprise Linux Server 5.2
o Fedora 9
o SUSE Linux Enterprise Server 10 SP2
o openSUSE Linux 11.0
Eines der folgenden Mailsysteme: Sendmail 8.12.x oder höher,
qmail 1.03, Postfix 2.x, Exim 4.х.
Programm Webmin (www.webmin.com), wenn geplant ist, Kas-
persky Anti-Virus fernzusteuern.
Perl Version 5.0 oder höher (www.perl.org)
1.3.Service für registrierte Benutzer
Kaspersky Lab bietet seinen registrierten Kunden ein breites Spektrum an Serviceleistungen, die eine gesteigerte Effektivität von Kaspersky Anti-Virus ermöglichen.
Durch den Erwerb eines Schlüssels werden Sie zum registrierten Programm-
benutzer und können während der Gültigkeitsdauer des Schlüssels folgende
Leistungen in Anspruch nehmen:
Nutzung neuer Versionen des betreffenden Softwareprodukts
Beratung bei Fragen zu Installation, Konfiguration und Benutzung des
betreffenden Produkts (per Telefon und E-Mail)
Nachrichten über das Erscheinen neuer Softwareprodukte von Kas-
persky Lab und über das Auftauchen neuer Viren (Dieser Service gilt für
Benutzer, die den Newsletter von Kaspersky Lab Ltd. abonniert haben).
Vorwort 11
Hinweis
Die Beratung erstreckt sich nicht auf Fragen über Funktion und Benutzung von
Betriebssystemen, Software anderer Hersteller und anderen Technologien.
KAPITEL 2. KOMPONENTEN
UND ALGORITHMUS DER
ANWENDUNGSARBEIT
Kaspersky Anti-Virus umfasst folgende Komponenten:
Filter – Dienst zur Kommunikation mit einem Mailsystem. Separates
Programm, das die Interaktion von Kaspersky Anti-Virus mit einem
Mailsystem gewährleistet. Die Distribution der Anwendung enthält Module für jedes der unterstützten Mailsysteme:
kav4lms-milter – Milter-Dienst zur Kommunikation mit den Mailsys-
temen Sendmail und Postfix Milter API.
kav4lms-filter – SMTP-Dienst zur Kommunikation mit den Mailsys-
temen Postfix und Exim.
kav4lms-qmail – Queue-Handler für das Mailsystem qmail.
kavmd – Zentraler Anwendungsdienst, der Anfragen des Filters emp-
fängt und den Antiviren-Schutz des Mailverkehrs gewährleistet.
kav4lms-kavscanner – Diese Komponente gewährleistet den Antiviren-
Schutz der Serverdateisysteme.
kav4lms-keepup2date – Diese Komponente gewährleistet die Aktuali-
sierung der Antiviren-Datenbanken durch den Download von Updates
von den Kaspersky-Lab-Updateservern oder aus einem lokalen Ordner.
kav4lms-licensemanager – Komponente, die der Arbeit mit Schlüsseln
dient: Installation, Löschen, Anzeige von statistischen Informationen.
kav4lms.wbm – webmin-Modul zur Remote-Verwaltung der Anwendung
mit Hilfe eines Webinterfaces (wird optional installiert). Es erlaubt das
Anpassen und die Organisation des Updates für die AntivirenDatenbanken, die Anzeige von statistischen Informationen, das Festle-
gen der Aktion für Objekte abhängig von ihrem Status, die Kontrolle der
Ergebnisse der Anwendungsarbeit.
kav4lms-cmd – Werkzeug zur Verwaltung von Anti-Virus aus der Be-
fehlszeile.
Komponenten und Algorithmus der Anwendungsarbeit 13
Für die Untersuchung von E-Mails ist folgender Algorithmus vorgesehen:
1. Der Filter empfängt eine E-Mail vom Mailsystem. Wenn Filter und zentraler Dienst auf einem Computer laufen, werden anstatt der E-Mails die
Namen der E-Mail-Dateien übermittelt.
2. Der Filter ermittelt, zu welchen Gruppen die Nachricht gehört, wählt die
Gruppe mit der höchsten Priorität aus (s. Pkt. 5.1 auf S. 48) und gibt die
Nachricht zur Untersuchung an den zentralen Anwendungsdienst weiter. Wenn keine passende Gruppe vorhanden ist, dann wird die Nachricht nach den Regeln der Gruppe Default verarbeitet, die zum Lieferumfang der Distribution gehört.
Der zentrale Dienst untersucht die E-Mail unter Berücksichtigung der
Parameter, die von der Konfigurationsdatei der Gruppe bestimmt werden. Abhängig von der durch die Richtlinie festgelegten Methode wird
die Nachricht als einheitliches Objekt oder als Kombination von Objekten untersucht – zuerst wie ein einzelnes Objekt, anschließend "in ihren
Bestandteilen" (s. Pkt. 5.2 auf S. 50).
Die kombinierte Untersuchung ist ausführlicher und bietet ein höheres
Sicherheitsniveau, wobei aber die Geschwindigkeit etwas sinkt.
3. Wenn die Antiviren-Untersuchung von E-Mails festgelegt wurde (s.
Pkt. 5.3 auf S. 51), wird die Nachricht vom zentralen Dienst als einheitliches Objekt untersucht. Die Aktion des zentralen Diensts ist abhängig
vom Status, der auf den Untersuchungsergebnissen basiert (s.
Pkt. 5.3.1 auf S. 52): Zustellung wird blockiert, Nachricht wird zurückgewiesen, übersprungen oder durch eine Warnung ersetzt, Kopfzeilen
werden verändert (s. Pkt. 5.4 auf S. 55). Wenn Bedrohungen gefunden
werden, für die eine spezielle Verarbeitung festgelegt wurde (Parameter
VirusNameList), so werden die entsprechenden Aktionen ausgeführt
(Parameter VirusNameAction). Die Verarbeitungsreihenfolge für eine
Nachricht wird in der Konfigurationsdatei der Gruppe angegeben.
Falls in den Parametern der Gruppe festgelegt, wird vor der Verarbeitung eine Sicherungskopie der Nachricht angelegt.
4. Falls in den Parametern der Gruppe festgelegt, wird nach der Antiviren-
Verarbeitung einer Nachricht die Filterung ausgeführt.
Die Filterung erfolgt nach Name, Typ und Größe des Anhangs (s.
Pkt. 5.3.2 auf S. 53). Abhängig von den Untersuchungsergebnissen
werden die Aktionen, die von den Filterparametern in der Konfigurationsdatei der Gruppe bestimmt werden, ausgeführt. Verarbeitete Objekte und Objekte, die den Filterparametern entsprechen, werden zur Untersuchung "ihrer Bestandteile" weitergegeben, wenn in den Parametern der Gruppe die kombinierte Untersuchungsmethode gewählt wurde.
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
14
5. Bei der E-Mail-Untersuchung "in Bestandteilen" wird die MIME-Struktur
analysiert und zusammengesetzte Teile einer E-Mail werden verarbeitet.
Bei der Verarbeitung von Nachrichtenobjekten ist der Status, der einem
konkreten Objekt zugewiesen wird, maßgebend, nicht der Gesamtstatus
einer Nachricht.
Wenn eine E-Mail als einheitliches Objekt untersucht wird und dabei als
infiziert erkannt wird, bei der Untersuchung "in Bestandteilen" aber keine Bedrohung gefunden wurde, wird auf die gesamte Nachricht die Ak-
tion, die für infizierte E-Mails vorgesehen ist (Parameter InfectedActi-
on) angewandt. Dementsprechend wird, wenn die Verschachtelungstie-
fe eines an eine virenfreie Nachricht angehängten Objekts das in den
Gruppenparametern festgelegte Limit übersteigt (Parameter MaxScan-
Depth), auf die gesamte Nachricht die Aktion, die für Nachrichten gilt,
deren Untersuchung fehlerhaft abgeschlossen wurde (Parameter Erro-rAction), angewandt.
Bei der Verarbeitung von E-Mail-Objekten benennt der zentrale Dienst
das Objekt entweder um, löscht es, ersetzt es durch eine Warnung, fügt
den Kopfzeilen Informationen hinzu oder überspringt die Nachricht (s.
Pkt. 5.4 auf S. 55). Infizierte Objekte werden der Desinfektion unterzogen. Falls in den Gruppenparametern festgelegt, wird vor der Verarbeitung eines Objekts eine Sicherungskopie der gesamten Nachricht angelegt (wenn diese nicht bereits vorhanden ist).
6. Nach der Untersuchung und Verarbeitung gibt der zentrale Dienst die
Nachricht an den Filter weiter. Die verarbeitete Nachricht wird zusam-
men mit Benachrichtigungen über die Ergebnisse der Untersuchung
und Desinfektion an das Mailsystem weitergegeben, das die Zustellung
des Mailstroms an die lokalen Benutzer ausführt oder die Weiterleitung
an andere Mailserver veranlasst.
Achtung!
Es wird empfohlen, die Installation der Anwendung dann durchzuführen, wenn
das Mailaufkommen möglichst gering ist!
KAPITEL 3. INSTALLATION UND
DEINSTALLATION
Es wird empfohlen, folgende Vorbereitungen zu treffen, bevor mit der Installation
von Kaspersky Anti-Virus begonnen wird:
Vergewissern Sie sich, dass das System den Hardware- und Software-
anforderungen, die in Pkt. 1.2 auf S. 9 genannt werden, entspricht.
Fertigen Sie Sicherungskopien der Konfigurationsdateien des Mailsys-
tems, das auf Ihrem Server installiert ist, an.
Passen Sie die Internetverbindung an.
Melden Sie sich mit den Rechten des Benutzerkontos root oder mit ei-
nem anderen Konto, das über die Rechte eines privilegierten Benutzers
verfügt, am System an.
3.1. Installation der Anwendung auf
einem Linux-Server
Für Server, die mit dem Betriebssystem Linux arbeiten, wird Kaspersky AntiVirus in zwei Installationsvarianten geliefert, die von der Distribution des Linux-
Betriebssystems abhängig sind.
Für die Distributionen Linux Red Hat Enterprise Linux, Fedora, SUSE Linux En-
terprise Server, openSUSE und Mandriva Linux ist die Installation der Anwendung aus einem rpm-Paket vorgesehen.
Um die Installation von Kaspersky Anti-Virus aus dem rpm-Paket zu starten, geben Sie in der Befehlszeile ein:
# rpm -i <Paketname>
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
16
Achtung!
Wenn Sie das rmp-Paket für die Installation verwenden, müssen Sie, nachdem
die Distributionsdateien auf den Server kopiert wurden, manuell das Skript post-
install.pl starten, das die Anwendung nach der Installation anpasst. Das Skript
postinstall.pl befindet sich standardmäßig im Ordner
/opt/kaspersky/kav4lms/lib/bin/setup/ (für Linux) und im Ordner
/usr/local/libexec/kaspersky/kav4lms/setup/ (für FreeBSD).
Achtung!
Bei der Installation der Anwendung für die Mandriva-Distribution gelten Besonderheiten.
Damit der Start von Kaspersky Anti-Virus nach der Installation korrekt verläuft,
vergewissern Sie sich, dass im Betriebssystem das Verzeichnis /root/tmp/ verwendet wird, um temporäre Dateien zu speichern, und dass der Benutzer, unter
dessen Namen die Anwendung arbeitet, Schreibrechte für dieses Verzeichnis
besitzt.
Gegebenenfalls müssen Sie die Rechte für dieses Verzeichnis ändern, oder die
Umgebungsvariablen TMP, TEMP neu definieren oder löschen, damit ein anderes Verzeichnis (z.B. /tmp/) mit den für die Arbeit der Anwendung erforderlichen
Rechten verwendet wird.
Für die Distributionen Debian GNU/Linux und Ubuntu erfolgt die Installation der
Anwendung mit Hilfe eines deb-Pakets.
Um die Installation von Kaspersky Anti-Virus aus dem deb-Paket zu starten, geben Sie in der Befehlszeile ein:
# dpkg -i <Paketname>
Nachdem der Befehl gestartet wurde, verläuft der weitere Installationsvorgang
automatisch. Nach dem Abschluss der Installation erscheinen auf dem Bildschirm Informationen über die Konfiguration der Anwendung nach der Installation
(s. Pkt. 3.4 auf S. 21).
3.2.Installation der Anwendung auf
Für Server, die mit dem Betriebssystem FreeBSD arbeiten, wird die Distribution
von Kaspersky Anti-Virus als pkg-Paket geliefert.
Um die Installation von Kaspersky Anti-Virus aus dem pkg-Paket zu starten, geben Sie in der Befehlszeile ein:
einem FreeBSD-Server
# pkg_add <Paketname>
Installation und Deinstallation 17
Achtung!
Damit die man-Seiten für die Anwendung über den Befehl man <Name_der_man-Seite> verfügbar sind, ist es erforderlich:
für die Distributionen Debian Linux, Ubuntu Linux, SUSE Linux der Da-
für die Distributionen Red Hat Linux und Mandriva Linux der Datei
/etc/man.config folgende Zeile hinzuzufügen:
MANPATH /opt/kaspersky/kav4lms/share/man
für FreeBSD-Distributionen der Datei /etc/manpath.config folgende Zeile
hinzuzufügen:
MANDATORY_MANPATH /usr/local/man
Wenn Variable MANPATHverwendet wird, fügen Sie der Liste ihrer Bedeutungen den Pfad des Ordners mit den man-Seiten der Anwendung hinzu, indem Sie
folgenden Befehl ausführen:
# export MANPATH=$MANPATH:<Pfad des Ordners mit dem manSeiten>
Nachdem der Befehl gestartet wurde, verläuft der weitere Installationsvorgang
automatisch. Nach dem Abschluss der Installation erscheinen auf dem Bildschirm Informationen über die Konfiguration der Anwendung nach der Installation
(s. Pkt. 3.4 auf S. 21).
3.3. Anordnungsschema der
Anwendungsdateien
Bei der Installation von Kaspersky Anti-Virus werden die Anwendungsdateien in
Arbeitsverzeichnisse auf dem Server kopiert.
3.3.1.Anordnungsschema der Dateien auf
Nachdem Kaspersky Anti-Virus auf einem Server mit dem Betriebssystem Linux
installiert wurde, sind die Distributionsdateien folgendermaßen angeordnet:
/etc/opt/kaspersky/kav4lms.conf – Hauptkonfigurationsdatei der Anwendung
/etc/opt/kaspersky/kav4lms – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien von Kas-
einem Linux-Server
persky Anti-Virus:
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
18
groups.d/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien der Anwendungsgruppen
default.conf – Konfigurationsdatei mit den Parametern der Standard-
gruppe
locale.d/strings.en – Datei mit Stringkonstanten, die von der Anwendung
verwendet werden.
profiles/ – Verzeichnis mit vordefinierten Konfigurationsprofilen:
default_recommended/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien des
empfohlenen Profils
high_overall_security/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien des Pro-
fils für maximale Sicherheit
high_scan_speed/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien des Profils
für maximales Untersuchungstempo
templates/ – Verzeichnis mit Benachrichtigungsvorlagen
templates-admin/ – Verzeichnis mit Benachrichtigungsvorlagen für den Ad-
ministrator
kav4lms.conf – Hauptkonfigurationsdatei der Anwendung
/opt/kaspersky/kav4lms/ – Hauptverzeichnis der Anwendung mit:
bin/ – Verzeichnis mit ausführbaren Dateien der Komponenten von Kas-
persky Anti-Virus:
kav4lms-cmd – ausführbare Datei des Tools zur Verwaltung der An-
wendung mit Hilfe der Befehlszeile
kav4lms-setup.sh – Konfigurationsskript der Anwendung
kav4lms-kavscanner – ausführbare Datei der Komponente zur Untersu-
chung von Dateisystemen
kav4lms-licensemanager – ausführbare Datei der Komponente zur
Verwaltung der Schlüssel für die Anwendung
kav4lms-keepup2date – ausführbare Datei der Komponente zur Aktua-
lisierung der Antiviren-Datenbanken
sbin/ – Verzeichnis mit ausführbaren Dateien der Anwendungsdienste
lib/ – Verzeichnis mit Bibliotheksdateien von Kaspersky Anti-Virus
bin/avbasestest – Utility zur Überprüfung des Updates der Antiviren-
Datenbanken unter Verwendung der Komponente kav4lms-
keepup2date
share/doc/ – Verzeichnis mit Lizenzvertrag und Dokumentation zur Einfüh-
rung der Anwendung
share/man/ – Verzeichnis mit man-Dateien der Anwendung
share/scripts/ – Verzeichnis mit Skripts, die für die Arbeit der Anwendung er-
forderlich sind.
share/snmp-mibs/ – Verzeichnis mit MIB für Kaspersky Anti-Virus
Installation und Deinstallation 19
Achtung!
Im weiteren Verlauf des Handbuchs werden die für Linux gültigen Pfade verwendet!
share/webmin/ – Verzeichnis mit dem Modul für das Programm Webmin
/etc/init.d/ – Verzeichnis mit Skripts zur Verwaltung von Anwendungsdiensten:
kav4lms – Skript zur Verwaltung des zentralen Anwendungsdiensts
kav4lms-filters – Skript zur Verwaltung des Filters von Kaspersky Anti-Virus
/var/opt/kaspersky/kav4lms/ – Verzeichnis mit Variablendaten für die Anwen-
dung:
backup/ – Verzeichnis mit Sicherungskopien von E-Mails und mit Infodateien
bases/ – Verzeichnis mit Antiviren-Datenbanken
bases.backup/ – Verzeichnis mit Sicherungskopien der Antiviren-
Datenbanken
licenses/ – Verzeichnis mit Schlüsseldateien
nqueue/ – Verzeichnis mit Dateien für die E-Mail-Warteschlange
patches/ – Verzeichnis mit Updates der Programm-Module der Anwendung
stats/ – Verzeichnis mit Statistikdateien über die Arbeit der Anwendung
updater/ – Verzeichnis mit einer Infodatei über das letzte Update
3.3.2. Anordnungsschema der Dateien auf
einem FreeBSD-Server
Nachdem Kaspersky Anti-Virus auf einem Server mit dem Betriebssystem
FreeBSD installiert wurde, sind die Distributionsdateien folgendermaßen angeordnet:
/usr/local/etc/kaspersky/kav4lms.conf– Hauptkonfigurationsdatei der Anwen-
dung
/usr/local/etc/kaspersky/kav4lms/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien von
Kaspersky Anti-Virus:
groups.d/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien der Anwendungsgruppen
default.conf – Konfigurationsdatei mit den Parametern der Standard-
gruppe
locale.d/strings.en – Datei mit Stringkonstanten, die von der Anwendung
verwendet werden.
profiles/ – Verzeichnis mit standardmäßigen Parameterprofilen:
default_recommended/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien des
empfohlenen Profils
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
20
high_overall_security/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien des Pro-
fils für maximale Sicherheit
high_scan_speed/ – Verzeichnis mit Konfigurationsdateien des Profils
für maximales Untersuchungstempo
templates/ – Verzeichnis mit Benachrichtigungsvorlagen
templates-admin/ – Verzeichnis mit Benachrichtigungsvorlagen für den Ad-
ministrator
kav4lms.conf – Hauptkonfigurationsdatei der Anwendung
/usr/local/bin/ – Verzeichnis mit ausführbaren Dateien der Komponenten von
Kaspersky Anti-Virus:
kav4lms-cmd – ausführbare Datei des Tools zur Verwaltung der Anwendung
mit Hilfe der Befehlszeile
kav4lms-setup.sh – Konfigurationsskript der Anwendung
kav4lms-kavscanner – ausführbare Datei der Komponente zur Untersu-
chung von Dateisystemen
kav4lms-licensemanager – ausführbare Datei der Komponente zur Verwal-
tung der Schlüssel für die Anwendung
kav4lms-keepup2date – ausführbare Datei der Komponente zur Aktualisie-
rung der Antiviren-Datenbanken
/usr/local/sbin/ – Verzeichnis mit ausführbaren Dateien der Anwendungsdienste
/usr/local/etc/rc.d/ – Verzeichnis mit Skripts zur Verwaltung von Anwendungs-
diensten:
kav4lms.sh – Skript zur Verwaltung des zentralen Anwendungsdiensts
kav4lms-filters.sh – Skript zur Verwaltung des Filters von Kaspersky Anti-
Virus
/usr/local/lib/kaspersky/kav4lms/ – Verzeichnis mit Bibliotheksdateien von Kas-
persky Anti-Virus
/usr/local/libexec/kaspersky/kav4lms/avbasestest – Utility zur Überprüfung des
Updates der Antiviren-Datenbanken unter Verwendung der Komponente
kav4lms-keepup2date
/usr/local/share/doc/kav4lms/ – Verzeichnis mit Lizenzvertrag und Dokumentati-
on zur Einführung der Anwendung
/usr/local/man/ – Verzeichnis mit man-Dateien der Anwendung
/usr/local/share/kav4lms/scripts/ – Verzeichnis mit Skripts, die für die Arbeit der
Anwendung erforderlich sind.
/usr/local/share/kav4lms/snmp-mibs/ – Verzeichnis mit MIB für Kaspersky Anti-
Virus
/usr/local/share/kav4lms/webmin/ – Verzeichnis mit dem Modul für das Prog-
ramm Webmin
/var/db/kaspersky/kav4lms/ – Verzeichnis mit Variablendaten für die Anwendung:
Installation und Deinstallation 21
backup/ – Verzeichnis mit Sicherungskopien von E-Mails und mit Infodateien
bases/ – Verzeichnis mit Antiviren-Datenbanken
bases.backup/ – Verzeichnis mit Sicherungskopien der Antiviren-
Datenbanken
licenses/ – Verzeichnis mit Schlüsseldateien
nqueue/ – Verzeichnis mit Dateien für die E-Mail-Warteschlange
patches/ – Verzeichnis mit Updates der Programm-Module der Anwendung
stats/ – Verzeichnis mit Statistikdateien über die Arbeit der Anwendung
updater/ – Verzeichnis mit einer Infodatei über das letzte Update
3.4. Konfiguration nach der
Installation
Bei der Installation von Kaspersky Anti-Virus wird, nachdem die Distributionsdateien auf den Server kopiert wurden, das System angepasst. Abhängig vom Paketmanager wird die Konfigurationsetappe automatisch gestartet oder muss (falls
der Paketmanager die Verwendung interaktiver Skripts nicht erlaubt, wie z.B.
rmp) manuell gestartet werden.
Um die Konfiguration der Anwendung manuell zu starten, geben Sie in der Be-
Daraufhin wird Ihnen angeboten, folgende Aktionen auszuführen:
1. Wenn die Anwendung Konfigurationsdateien für Kaspersky Anti-Virus
5.5 for Linux Mail Server oder für Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Sendmail
with Milter API auf dem Computer findet, können Sie bei diesem Schritt
wählen, welche der Dateien konvertiert und im Format der aktuellen
Anwendungsversion gespeichert werden soll, und, falls eine Datei ausgewählt wurde, wird Ihnen vorgeschlagen, die in der Distribution enthaltene Konfigurationsdatei der Anwendung durch eine wiederhergestellte
oder konvertierte Datei zu ersetzen.
Um die in der Distribution enthaltene Konfigurationsdatei der Anwendung durch eine wiederhergestellte Datei zu ersetzen, wählen Sie die
Antwort yes. Um das Ersetzen abzulehnen, antworten Sie mit no.
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
22
Hinweis
Das Update der Antiviren-Datenbanken ist nur möglich, wenn ein
Schlüssel installiert ist.
Konvertierte Konfigurationsdateien werden standardmäßig in folgenden
Beachten Sie, dass die Aktualisierung der Antiviren-Datenbanken und
das Erstellen einer Liste der geschützten Domänen im Rahmen des Installationsvorgangs nicht ausgeführt werden, wenn kein Schlüssel in-
stalliert ist. In diesem Fall ist es notwendig, diese Aktionen manuell auszuführen, nachdem ein Schlüssel installiert wurde.
3. Legen Sie die Parameter für den Proxyserver, der für die Internetver-
wenn der Proxyserver eine Autorisierung erfordert.
Wenn für die Internetverbindung kein Proxyserver verwendet wird, ant-
worten Sie mit no.
Der festgelegte Wert wird von der Updatekomponente kav4lms-
keepup2datefür die Verbindung mit der Updatequelle verwendet.
4. Führen Sie die Aktualisierung der Antiviren-Datenbanken aus. Antwor-
ten Sie dazu mit yes. Wenn Sie das Kopieren von Updates jetzt ablehnen möchten, antworten Sie mit no. Sie können das Update später mit
Hilfe der Komponente kav4lms-keepup2date ausführen (Details s.
Pkt. 7.2 auf S. 84).
5. Passen Sie das automatische Update der Antiviren-Datenbanken an.
Antworten Sie dazu mit yes. Um das Anpassen des automatischen Updates jetzt abzulehnen, antworten Sie mit no. Sie können diese Einstel-
lungen später mit Hilfe der Komponente kav4lms-setup (Details s.
Installation und Deinstallation 23
Achtung!
Bei der Integration in qmail ist es erforderlich, das automatische Update folgendermaßen anzupassen:
# /opt/kaspersky/kav4lms/bin/kav4lms-setup.sh \
--install-cron=updater --user=root
Pkt. 7.1 auf S. 83) oder mit Hilfe des Konfigurationsskripts der Anwendung vornehmen (Details s. Pkt. 10.2 auf S. 105).
6. Installieren Sie das webmin-Modul, das der Verwaltung von Kaspersky
Anti-Virus über das Webinterface des Programms Webmin dient.
Das Modul zur Remote-Verwaltung wird nur dann installiert, wenn sich
das Programm Webmin im standardmäßigen Ordner befindet. Nachdem
das Modul installiert wurde, erhalten Sie entsprechende Hinweise zur
Konfiguration der Interaktion mit der Anwendung.
Antworten Sie mit yes, um das webmin-Modul zu installieren, oder mit
no, um die Installation abzulehnen.
7. Legen Sie eine Liste der Domänen an, deren Mailverkehr vor Viren ge-
schützt werden soll. Der standardmäßig vorgesehene Wert lautet local-
host, localhost.localdomain. Um ihn zu verwenden, drücken Sie die
Eingabe-Taste.
Um manuell eine Liste der Domänen anzulegen, zählen Sie die Domä-
nen in der Befehlszeile auf. Sie können mehrere Werte (durch Komma
getrennt) angeben. Die Verwendung von Masken und regulären Aus-
drücken ist zulässig. In Domänennamen enthaltene Punkte müssen
durch Backslash "maskiert" werden.
Beispiel:
re:.*\.example\.com
8. Integrieren Sie Kaspersky Anti-Virus in ein Mailsystem. Sie können der
standardmäßig vorgeschlagene Variante zur Integration in das auf dem
Computer gefundene Mailsystem zustimmen, oder die Integration ab-
lehnen und sie später ausführen. Die Integration in ein Mailsystem wird
in Kapitel 4 auf S. 30 ausführlich beschrieben.
Für das Mailsysteme Exim und Postfix wird standardmäßig die post-
queue Integration verwendet (s. Pkt. 4.1.1 auf S. 31 und Pkt. 4.2.2 auf
S. 39).
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
24
Achtung!
Bei der automatischen Integration in Sendmail versucht das Skript
immer, die .mc-Datei zu verändern, weil jede folgende Aktualisierung
die vorgenommenen Änderungen speichern wird. Wenn die .mc-Datei
include-Anweisungen enthält, die sich auf nicht vorhandene .mcDateien beziehen, so kann diese Datei nicht für die Integration von
Kaspersky Anti-Virus verwendet werden. Installieren Sie in diesem Fall
das Paket sendmail-cffür die Integration unter Verwendung der .cfDatei.
Wenn die .mc-Datei nicht für die Integration der Anwendung verwendet
werden kann, wird die .cf –Datei verwendet.
3.5. Erlaubnisregeln in den
Systemen SELinux und
AppArmor anpassen
Um das Modul SELinux mit den für die Arbeit von Kaspersky Anti-Virus erforderlichen Regeln zu erstellen, führen Sie nach der Installation der Anwendung und
ihrer Integration in das Mailsystem folgende Schritte aus:
1. Schalten Sie SELinux in den Permissive-Modus um:
# setenforce Permissive
2. Senden Sie eine oder mehrere Testnachrichten und vergewissern Sie
sich, dass Sie der Antiviren-Untersuchung unterzogen und den Empfängern zugestellt wurden.
3. Erstellen Sie auf Basis von Sperreinträgen ein Regelmodul:
RedHat Enterprise Linux: Handbuch "Red Hat Enterprise Linux Dep-
loyment Guide", Kapitel "44. Security and SELinux".
Fedora: Fedora SELinux Project Pages.
Debian GNU/Linux: Handbuch "Configuring the SELinux Policy" des
selinux-doc Pakets "Documentation for Security-Enhanced Linux".
Um die AppArmor-Profile, die für die Arbeit von Kaspersky Anti-Virus erforderlich
sind, zu aktualisieren, gehen Sie nach der Installation der Anwendung und ihrer
Integration in das Mailsystem folgendermaßen vor:
1. Schalten Sie alle Regeln der Anwendung in den Complain-Modus um:
# aa-complain /etc/apparmor.d/*
# /etc/init.d/apparmor reload
2. Starten Sie das Mailsystem neu:
# /etc/init.d/postfix restart
3. Starten Sie kav4lms und kav4lms-filters neu:
# /etc/init.d/kav4lms restart
# /etc/init.d/kav4lms-filters restart
4. Senden Sie eine oder mehrere Testnachrichten und vergewissern Sie
sich, dass Sie der Antiviren-Untersuchung unterzogen und den Empfängern zugestellt wurden.
5. Starten Sie die Utility zur Aktualisierung von Profilen:
# aa-logprof
6. Laden Sie die AppArmor-Regeln neu:
# /etc/init.d/apparmor reload
7. Schalten Sie alle Regeln für die Anwendung in den Enforcing-Modus
um:
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
26
# aa-enforce /etc/apparmor.d/*
# /etc/init.d/apparmor reload
Wenn neue Audit-Meldungen erscheinen, die sich auf Kaspersky Anti-Virus beziehen, dann sind die in Pkt. 5 und 6 beschriebenen Schritte zu wiederholen.
Zusätzliche Informationen finden Sie in:
openSUSE und SUSE Linux Enterprise Server: "Novell AppArmor
Ubuntu: Handbuch "Ubuntu Server Guide", Kapitel "8. Security".
3.6. Installation des webmin-Moduls
zur Verwaltung von Kaspersky
Anti-Virus
Kaspersky Anti-Virus lässt sich auch unter Verwendung des Programms Webmin
über einen Webbrowser fernsteuern.
Webmin ist ein Programm, das die Verwaltung eines Linux/Unix-Systems vereinfacht. Das Programm basiert auf einer Modulstruktur mit der Möglichkeit der Integration neuer Module und der Entwicklung eigener Module. Zusätzliche Informationen über das Programm und seine Installation erhalten Sie auf der offiziellen Seite des Programms: www.webmin.com. Außerdem stehen dort eine Dokumentation und Distribution von Webmin zum Download bereit.
Die Distribution von Kaspersky Anti-Virus enthält ein webmin-Modul. Wenn das
Programm Webmin bereits im System installiert ist, kann das Modul installiert
werden, wenn die Anwendung nach der Installation angepasst wird (s. Pkt. 3.4
auf S. 21). Andernfalls kann die Installation zu einem beliebigen Zeitpunkt erfolgen, nachdem das Programm Webmin installiert worden ist.
Im Folgenden wird das Vorgehen zur Verbindung des webmin-Moduls, das der
Verwaltung von Kaspersky Anti-Virus dient, ausführlich beschrieben.
Wenn bei der Installation von Webmin standardmäßige Einstellungen verwendet
wurden, kann nach Abschluss der Installation mit Hilfe des Browsers auf das
Programm zugegriffen werden, wobei die Verbindung über das Protokoll
HTTP/HTTPS auf Port 10000 erfolgt.
Um das webmin-Modul zur Verwaltung von Kaspersky Anti-Virus zu installieren,
ist es erforderlich:
1. Über den Webbrowser Zugriff auf das Programm Webmin zu erhalten
und dabei Administratorrechte dieses Programms zu verwenden.
Installation und Deinstallation 27
Hinweis
Das Webmin-Modul besteht aus der Datei mailgw.wbm und befindet sich standardmäßig im Verzeichnis /opt/kaspersky/kav4lms/share/webmin/ (für LinuxDistributionen) oder /usr/local/share/kav4lms/webmin/ (für FreeBSDDistributionen).
2. Wählen Sie im Webmin-Menü die Registerkarate Webmin Configura-
tionund anschließend den AbschnittWebmin Modules.
3. Wählen Sie im AbschnittInstall Module den Punkt From Local File
und klicken Sie auf die Schaltfläche (s. Abb. 1).
Abbildung 1. Abschnitt Install Module
4. Geben Sie den Pfad des webmin-Moduls der Anwendung an und kli-
cken Sie auf OK.
Bei erfolgreicher Installation des webmin-Moduls erscheint eine entsprechende
Meldung auf dem Bildschirm.
Um auf die Einstellungen von Kaspersky Anti-Virus zuzugreifen, wechseln Sie
auf die Registerkarte Othersund klicken Sie anschließend auf das Symbol von
Kaspersky Anti-Virus (s. Abb. 2).
Kaspersky Anti-Virus 5.6 for Linux Mail Server
28
Achtung!
Der Deinstallationsvorgang beendet automatisch die Arbeit der Anwendung!
Abbildung 2. Symbol von Kaspersky Anti-Virus auf der Registerkarte Others
3.7.Deinstallation der Anwendung
Für die Deinstallation von Kaspersky Anti-Virus ist das Vorhandensein der Rechte eines privilegierten Benutzers (root) erforderlich. Wenn Sie im Moment der
Deinstallation nicht über diese Rechte verfügen, ist die Anmeldung am System
als Benutzer root erforderlich.
Bei der Deinstallation wird die Anwendung beendet und die bei der Installation
erstellten Dateien und Ordner werden gelöscht. Allerdings bleiben Ordner und
Dateien, die vom Administrator erstellt oder geändert wurden, erhalten (Konfigurationsdatei der Anwendung, Konfigurationsdateien von Gruppen, Dateien mit
Benachrichtigungsvorlagen, Quarantäneordner, Schlüsseldatei).
Der Deinstallationsvorgang wird in Abhängigkeit von dem verwendeten Paketmanager auf unterschiedliche Art gestartet. Es folgt eine Beschreibung der Varianten:
Wenn bei der Installation das rpm-Paket verwendet wurde, geben Sie zum Start
des Deinstallationsvorgangs in der Befehlszeile ein:
# rpm -e <Paketname>
Installation und Deinstallation 29
Wenn bei der Installation das deb-Paket verwendet wurde, geben Sie zum Start
des Deinstallationsvorgangs in der Befehlszeile ein:
# dpkg -P <Paketname>
wenn Sie die Anwendung zusammen mit ihren Konfigurationsdateien löschen
möchten, oder:
# dpkg -r <Paketname>
wenn Sie die Anwendung entfernen möchten, ohne ihre Konfigurationsdateien zu
löschen.
Wenn bei der Installation das pkg-Paket verwendet wurde, geben Sie zum Start
des Deinstallationsvorgangs in der Befehlszeile ein:
# pkg_delete <Paketname>
Über den erfolgreichen Abschluss der Deinstallation informiert eine entsprechende Bildschirmmeldung.
Wenn für die Verwaltung von Kaspersky Anti-Virus das Modul zur RemoteVerwaltung der Anwendung (webmin-Modul) installiert worden ist, wird es manuell mit Hilfe der standardmäßigen Mittel des Programms Webmin deinstalliert.
Hinweis
Bei der post-queue Integration lässt es das Mailsystem nicht zu, eine E-Mail zu-
rückzuweisen. Wird allerdings in den Parametern von Kaspersky Anti-Virus als Aktion für Objekte reject gewählt, so erhält der Absender eine Benachrichtigung
über das Zurückweisen der Nachricht. Der Benachrichtigungstext wird durch den
Parameter RejectReply im Abschnitt [kav4lms: groups. <Gruppenname>.settings] der Konfigurationsdatei der Gruppe festgelegt.
Achtung!
Bei Verwendung eines Sockets sind zwei Regeln zu beachten:
Wenn ein Netzwerksocket festgelegt wird, muss die Portnummer höher
als 1024 sein.
Wenn ein lokaler Socket festgelegt wird, müssen Filter und zentraler
Dienst über Rechte für den Zugriff auf den angegebenen Socket verfü-
gen.
KAPITEL 4. INTEGRATION IN
EIN MAILSYSTEM
Nach der Installation muss Anti-Virus in ein Mailsystem integriert werden. Dazu
ist es erforderlich, die Parameter der Konfigurationsdateien der Anwendung und
des Mailsystems zu ändern. Die Integration kann mit Hilfe des im Lieferumfang
enthaltenen Konfigurationsskripts der Anwendung (s. Pkt. 3.4 auf S. 21 und Pkt.
10.2 auf S. 105) oder durch manuelles Anpassen der Konfigurationsdateien von
Kaspersky Anti-Virus und des Mailsystems erfolgen.
Für die Mailsysteme Exim und Postfix unterstützt Anti-Virus sowohl die pre-
queue als auch die post-queue Integration. Bei der pre-queue Integration werden
die E-Mails zur Untersuchung übergeben, bevor sie in die Warteschlange des
Mailsystems gestellt werden, bei der post-queue Integration nach der Aufnahme
in die Warteschlange des Mailsystems.
Für Sockets, die zum Informationsaustausch zwischen Mailsystem, Filter und
zentralem Dienst von Kaspersky Anti-Virus verwendet werden, gelten folgende
Regeln:
inet:<port>@<ip_address> – für Netzwerksocket
local:<socket_path> – für lokalen Socket
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