Sie haben mit dem Gurtsystem Hike eines der komfortabelsten und leichtesten Gurtsysteme erworben, das zur Zeit auf
dem Markt erhältlich ist. Wir bedanken uns für das Vertrauen, das Sie uns hiermit entgegen bringen.
Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung sorgfältig durch und bedenken Sie, dass Independence für Unfälle und
Schäden, die aus Nichtbefolgen der Bedienungshinweise resultieren, nicht haftbar gemacht werden kann.
Technische Beschreibung:
Das Hike ist ein Gurtzeug für die Verwendung als “Leichtes Luftsportgerät” mit einer Leermasse von weniger als 120
kg in der Sparte Gleitschirm. Das Hike ist als leichtes Wendegurtzeug konzipiert und besitzt keinen integrierten
Rettungsgerätecontainer und Rückenprotektor. Ein abnehmbarer Rückenprotektor kann ebenso wie ein externer
Rettungsgerätecontainer (z.B. als Frontcontainer) montiert werden. Es wurde nach EN1651 und zusammen mit dem
Hike Rückenprotektor nach LTF 91/09 geprüft. Musterprüfnummer: EAPR GZ-0008/14.
Einstellmöglichkeiten:
Einstellmöglichkeiten bestehen an den Schultergurten, dem Brustgurt und den seitlichen Brustgurten.
Durch die vielseitigen Verstellmöglichkeiten des Hike empfehlen wir auf jeden Fall, dass alle Einstellmöglichkeiten in
einem Simulator vor dem ersten Flug ausprobiert und justiert werden um einen optimalen Sitzkomfort sicherzustellen.
Die an Brust / Beingurten verwendeten Schließen sind gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert. Zum Öffnen dieser
Schließen muß der Rote Kopf gedrückt werden und die Lasche herausgeschoben werden.
Einstellung des Brustgurtes:
Der Brustgurt wird zusammen mit den beiden Beinschlaufen verschlossen. Der Brustgurt wird über die
Kunststoffschließe in der Länge eingestellt und sollte nicht zu eng angezogen werden.
Einstellung der Schultergurte:
Es ist zu beachten, dass bei richtiger Einstellung die Schultergurte mit leichtem Druck auf den Schultern zu spüren sind.
Mit den Schultergurten erfolgt zum einen die Einstellung auf die Körpergröße, zum anderen die Einstellung der
Sitzposition von sitzend auf liegend.
Einstellung der seitlichen Brustgurte:
Das Einstellen der seitlichen Brustgurte erfolgt als 3. Schritt und ermöglicht zum einen wieder die Variation der
Sitzposition von sitzend auf liegend, zum anderen wird mit den seitlichen Brustgurten die bequemste Sitzstellung
gefunden. Beim Einstellen sollte darauf geachtet werden, dass die Körperlast gleichmäßig auf Schultergurt und
seitlichen Brustgurt verteilt wird.
Einstellung der Beinschlaufen:
Die Beinschlaufen haben eine fixe Länge und können nicht verstellt werden.
Einbau des Beschleunigers:
Der Verlauf des Beschleunigerseils ist in der schematischen Darstellung ersichtlich. Vom Tragegurt aus gesehen wie
folgt: Umlenkrolle oberhalb der Beinschlaufen dann durch den vorderen, unteren Ring der Beinschlaufen. Danach wird
er mit der Beschleunigerstange verbunden.
Die Länge des Beschleunigerseils muss vor dem Flug unbedingt im Simulator eingestellt werden!!!
2. Einbau Rettungsfallschirm
Das Hike besitzt keinen integrierten Rettungsgerätecontainer. Es kann jedoch ein separater Rettungsgerätecontainer
angebaut werden. Die Anbringung der Rettungsgeräteverbindungsleine kann je nach Bauform über die Hauptkarabiner
oder über die Aufhängungen im Bereich der Schultergurte erfolgen.
Es muß die entsprechende Betriebsanleitung des Rettungsgerätes/Rettungsgerätecontainer für die korrekte
Anbringung beachtet werden.
Betriebshinweise:
Funktionsweise Protektor:
Das Hike besitzt einen abnehmbaren, mustergeprüften Rückenschutz der über Staudruck befüllt ist (Airbag). Die
Nahtkanten sind verstärkt um bereits vor dem Start den Protektor weitgehend mit Luft zu füllen.
Für die Montage wird der Protektor mit insgesamt 6 Klettbändern in die dafür vorgesehenen Gurtschlaufen am Gurtzeug
befestigt (siehe Punkt 8). Vor jedem Start muß der Protektor daraufhin überprüft werden, ob die Einlassöffnung mit
Rückschlagventil funktionsfähig ist und der Protektor korrekt montiert ist.
Bei einer Sitzbrettlandung wird die Luft der Protektor komprimiert und definiert über die Nähte nach außen abgelassen.
Der dadurch entstehende Verzögerungsweg verteilt die Einschlagsenergie über einen längeren Zeitraum und schützt
somit die Wirbelsäule vor extremen Lastspitzen. Die bei der Musterprüfung erzielten Verzögerungswerte waren sehr gut.
Allerdings ist selbst der beste Rückenschutz keine Garantie für die Vermeidung von Rückenverletzungen!
Aus diesem Grund darf der Protektor nicht für regelmäßige, unnötige Sitzbrettlandungen verwendet werden! Zudem
leidet mit jedem Gebrauch die Effizienz des Protektors und die Schutzwirkung wird geringer - selbst wenn keine
sichtbaren Schäden erkennbar sind.
Sind sichtbare Schäden erkennbar, darf der Protektor ebensowenig weiter benutzt werden wie nach einer harten
Landung. Dann muß das Gurtzeug zum Hersteller zur Überprüfung eingeschickt werden.
Vor der Benutzung des Gurtzeuges müssen folgende Punkte überprüft werden:
! Außenhülle des Protektors, sowie das komplette Gurtsystem unbeschädigt?
! Einlassöffnung des Protektors frei und funktionsfähig, Protektor richtig montiert und weitestgehend gefüllt?
! Rettungsschirmcontainer und Griff ordnungsgemäß geschlossen?
! Beschleunigungssystem (falls vorhanden) ordnungsgemäß befestigt und eingestellt?
! Gurtschließen ordnungsgemäß geschlossen und richtig eingestellt?
Übersicht: