Als Beschreibung und Bedienungsanleitung unserer Prüftafeln stellen wir Ihnen dieses Handbuch zur
Verfügung.
Es soll Ihnen weiterhin bei der Einrichtung eines vorschriftsmäßigen Prüfplatzes sowie bei der
Vorbereitung, Durchführung und Bewertung der Prüfungen eine Hilfe sein.
Das Handbuch wurde mit größter Sorgfalt erarbeitet. Die HT Instruments GmbH und die Autoren
können jedoch für eventuell verbliebene Fehler und deren Folgen weder eine juristische noch sonst
irgendeine Haftung überne hmen.
Das Handbuch ist urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Handbuches darf ohne vorherige
schriftliche Genehmigung in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren
reproduziert oder in eine für Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden. Letzteres gilt
insbesondere für Datenverarbeitungsanlagen.
11.1 Abmessungen des Prüfplatzes ................................................................... 30
11.2 Muster einer Betriebsanweisung für den Prüfplatz in der Elektrowerkstatt . 32
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
1 Einleitung
Sie haben eine Prüftafel erworben die es Ihnen auf komfortable Weise gestattet eine
Vielzahl von Messungen an elektrischen Betriebsmitteln gemäß den gesetzlichen
Forderungen und den elektrotechnischen Normen durchzuführen und die
Betriebsmittel auf ihre ordnungsgemäße Funktion zu überprüfen.
Zur Bedienung des je nach Prüftafeltyp eingebauten Gerätetesters, beachten Sie
bitte auch die separat beigefügte Bedienungsanleitung des Gerätetesterherstellers.
2 Sicherheitshinweise
Die Sicherheit der Prüftafel kann nur gewährleistet werden, wenn die Prüftafel
bestimmungsgemäß entsprechend der Bedienungsanleitung und den einschlägigen
Normen verwendet und angeschlossen wird. Die Betriebssicherheit kann bei
Modifizierungen oder U mba uten nicht mehr garantiert w er den.
Bei der Schutzleiterstrom- bzw. Berührungsstrommessung mit dem Modell HTAuto0701/02S (Bitte auch Hinweis beachten) wird nur die Prüfsteckdose am
Gerätestester auf Netzspannung (230 V/50 Hz) umgeschaltet. Dabei leuchtet die
LED auf. Bei einem Schutzleiter- bzw. Berührungsstrom (gemessen über die Greifklemme) größer 5,3 mA wird die Prüfung automatisch beendet.
Bei der Isolationswiderstandsmessung können 500 V / DC mit 1 mA Nenn strom
zwischen der berührungsgesicherten Prüfleitung des Gerätetesters und einem
fehlerhaften Prüfling liegen, wenn die Greifklemme gelöst wird.
Hinweis:
Die Messung des Schutzleiterstrom- bzw. Berührungsstroms kann aus Sicherheitsgründen nur über die über die Prüfsteckdose des Gerätetesters und nicht über die
Prüfsteckdosen an der Prüftafel durchgeführt werden.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
3 Das Prüftafelsystem
Mit den ortsfesten und tragbaren Prüftafeln bietet HT Instruments ein System, das
den speziellen Anforderungen der Arbeit des Elektrohandwerkers gerecht wird. Jede
dieser Tafeln
• entspricht bezüglich ihrer Ausrüstung und ihrer Prüfmöglichkeiten den
Forderungen des Bundesinstallateurausschusses (Zentralverband des
Elektrohandwerks - ZVEH)
• ermöglicht das Prüfen von elektrotechnischen Betriebsmitteln entsprechend
den Forderungen von DIN VDE 0701-0702 sowie der
Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 (bisher BGV A3 ) der
Berufsgenossensc ha ft der Fein mec hani k und El ekt rot ec hni k .
Das Prüftafelsystem zeichnet sich dadurch aus, dass es auch den Anforderungen
der für Prüfplätze geltenden Norm DIN VDE 0104 (EN 50191) entspricht. Sie sind mit
den geforderten Geräten der Sicherheitstechnik (verschließbarer Not-Aus-Schalter
mit Unterspannungsauslöser (USPA), Not-Aus-Taster) sowie mit den Anschlussmöglichkeiten für die Signalgebung und externe Not-Aus-Taster ausgestattet, die das
Einrichten eines Prüfplatzes im Sinne der genannten Norm auf einfache Weise
ermöglichen.
Die für eine ortsfeste An ordnung vorgesehene Prüftafeln HT-PT01 und HT-PT03
bietet ihrem Benutzer das unverzichtbare Minimum der Ausrüstungen und
Prüfmöglichkeiten, über die eine Elektrowerkstatt verfügen sollte.
Als VDE0701 / VDE0702 Prüfgeräte werden das HT Auto 0701/2S bzw. das HTEurotest 0701/2S eing es etzt.
Die Prüftafeln werden auf der Grundlage des Gerätesicherheitsgesetzes einschließlich dessen Verordnungen, sowie der Niederspannungsrichtlinie des Rates der
Europäischen Gemeinschaft (Niederspannungsrichtlinie) und den geltenden Normen
(EN, DIN VDE) hergestellt.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Position
Komponente
Position
Komponente
1
Hauptsicherung
11
Buchsen Durchgangsprüf u ng
2
Amperemeter
12
Gerätetester (Typ je nach Ausführung)
3
FI-Schutzschalter
13
Prüfsteckvorrichtungen (keine
Prüfungen VDE 0701/0702 m öglic h)
4
Haupt-/NOT-AUS-Schalter mit USPA
5 LS-Schalter Kleinspannung und
Gerätetester
14
Arbeitssteckdose
15
NOT-AUS-Schalter einschl. Sicherung
6
Phasen-Kontroll-Leuchten
16
LS-Schalter Arbeitssteckdose
7
Voltmeter Kleinspannung
17
LS-Schalter Prüfsteckvorrichtungen
8
Kleinspannungswahlschalter
18
Voltmeterumschalter
9
Buchsen Kleinspannung
19
Wendeschalter (links - 0 - rechts)
10
Durchgangsprüfleuchte
20
Voltmeter
14 13
1 2 3 4 5 6
4 Technische Daten und Anordnung der Komponenten
4.1 Prüftafelserie PT01
4.1.1 Mess- und Prüfmöglichk eiten
• nach DIN VDE 0701/0702 an WS- und DS-Betriebsmitteln
• Betriebsspannung
• Stromaufnahme an WS-Verbrauc her n max . 16 A
• Durchgangsprüfung optisch
• Kleinspannung 0-42 V / AC
4.1.2 Anordnung der Gerätekomponenten
20
19
18
17
16
7
8
9
10
11
12
15
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Position
Komponente
Position
Komponente
1
Hauptsicherung
15
Gerätetester (Typ je nach Ausführung)
2
Amperemeter 0 – 1 / 2 A (*)
16
Prüfsteckvorrichtungen
3
Amperemeter 0 – 6 / 12 A (*)
17
Arbeitssteckdose
4
FI-Schutzschalter
18
NOT-AUS-Schalter (*)
5
Amperemeter 0 – 25 / 50 A
19
Anschluss ext. NOT-AUS-Schalter
6
Haupt-/NOT-AUS-Schalter mit USPA
20
LS-Schalter Prüfsteckvorrichtungen
und Arbeitssteckdos e
7
LS-Schalter Kleinspannung und
Gerätetester
21
Steckvorrichtungsumschalter
zwischen Netz und Gerätetester
8
Phasen-Kontroll-Leuchten
9
Voltmeter Kleinspannung 0 – 10 V
22
Voltmeter-Umschalter
10
Voltmeter Kleinspannung 0 – 60 V
23
Phasen-Wahlschalter
11
Kleinspannungswahlschalter
24
Amperemeter-Umschalter
12
Durchgangsprüfleuchte
25
Wendeschalter (links - 0 – rechts)
13
Buchsen Kleinspannung
26
Voltmeter
14
Buchsen Durchgangsprüf u ng
4.2 Prüftafelserie PT03
4.2.1 Mess- und Prüfmöglichk eiten
• nach DIN VDE 0701/0702 an WS- und DS-Betriebsmitteln
• Betriebsspannung
• Stromaufnahme an WS- und DS-Verbrauchern max. 25 A
• Durchgangsprüfung optisch und akustisch
• Kleinspannung 0-48 V / AC
4.2.2 Anordnung der Gerätekomponenten
(*) einschließlich Sicherung
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Serie
a b c d e
kg
PT01
600
480
150
26 - 34
PT03
800
680
150
29 - 44
4.3 Maße der Prüftafelserien
Abmessungen und
Befestigungsmaße der Prüftafel
HT-PT01
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
5 Montage und Inbetriebnahme der Prüftafel
5.1 Einrichten eines Prüf platzes
Prüfarbeiten, wie sie in Elektrowerkstätten üblich sind und unter Nutzung der
Prüftafel vorgenommen werden, erfordern das Einrichten eines den Vorschriften
entsprechenden Prüfplatzes. Nur ein solcher Prüfplatz ermöglicht es, die
Festlegungen der Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 (bisher VBG 4) „Elektrische
Anlagen und Betriebsmittel“ einzuhalten, und so den Forderungen der
Berufsgenossenschaft zu entsprechen. Er bietet die Gewähr für eine alle
gegenwärtigen Erkenntnisse berücksichtigende Arbeitssicherheit.
Der Elektromeister als Betriebsinhaber oder als Leiter einer Elektrowerkstatt, in der
ein Prüfplatz errichtet werden soll, trägt die Verantwortung dafür, dass an dem von
ihm ausgewählten und dann ordnungsgemäß nach DIN VDE0104 (EN 50191)
„Errichten und Betreiben elektrischer Prüfanlagen” eingerichteten Platz ein in jeder
Hinsicht vorschri fts mä ß iges Prüfen möglich wird.
Bei der Auswahl des Platzes ist vor allem zu beachten, dass:
• eine vollständige Einsichtnahme von anderen Arbeitsplätzen aus möglich ist
• eine möglichst unkomplizierte und doch wirksame Abgrenzung zu anderen
Arbeitsplätzen, Flächen, Plätzen und Gängen gesichert werden kann
• spätere Erweiterungen des Platzes und seiner Einrichtung möglich sind
• genügend Platz rechts von der Prüftafel für den Anbau von Erweiterungs-
prüftafeln verbleibt
• genügend Platz für den Prüfenden, die Prüflinge, Prüfmittel und andere im
Verlauf der Prüfung erforderlichen Gegenstände vorhanden ist.
• eine ordnungsgemäße Kennzeichnung des Prüfplatzes erfolgen kann
• die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung bezüglich Beleuchtung, Entlüftung
usw. eingehalten werden können.
Die Orte für weitere NOT-AUS-Taster im und außerhalb des Prüfplatzes sind so
festzulegen, dass von den an anderen Arbeitsplätzen tätigen Personen eine schnelle
Betätigung möglich ist. Die Signalleuchte ist so anzuordnen, dass sie im Blickfeld
einer den Prüfplatz betretenden Person liegt.
Hinweise:
• In Abhängigkeit von der Größe und Anordnung des Prüfplatzes können
auch mehrere Signalleuchten und Not-Aus-Taster erforderlich sein.
• Auf die Abgrenzung und die Signalleuchten darf verzichtet werden, wenn die
Sicherheit auf andere Weise gewährleistet ist (lt. DIN VDE 0104).
Beispiel: Zutritt der Werkstatt ist für nicht unterwiesene Personen nicht
möglich.
• Zum Prüfplatz gehört ein isolierender Standort für den Prüfenden
(Isoliermatte o.ä.)
Für den Netzanschluss der Prüftafel ist ein gesonderter Abgang auszuwählen.
Später mögliche Erweiterungen des Anschlusswertes (Erweiterungsprüftafeln) sind
dabei zu berücksichtigen. Die vorgeschaltete Überstrom-Schutzeinrichtung ist dem
Nennstrom der Prüftafel anzupassen.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Die Anschlussklemmen der Prüftafel gestatten den Anschluss von Leitern mit max.
4 mm2. Der Anschluss der Netzzuführung sowie der Leitungen für den/die externen
NOT-AUS-Taster (im oder außerhalb des Prüfplatzes) und die Signalleuchte (rote
Leuchte als Anzeige „In Betrieb“) sind gemäß Schaltbild vorzunehmen.
Anschlussschaltbild für die Prüftafeln
In DIN VDE 0104 bzw. EN 50191 werden umfassende Angaben zum Errichten und
Betreiben elektrischer Prüfanlagen gemacht. Unter anderem sind dort Mindestabstände zum Prüfplatz angegeben. Im Anhang dieses Handbuches ist ein Beispiel
für die Gestaltung eines normgerechten Prüfplatzes angegeben.
5.2 Eingangsprüfung und Montage der Prüftafeln
Die Prüftafeln werden direkt ab W erk allen erforderlichen Prüfungen unterzogen. Sie
erfolgen unter Berücksichtigung der Festlegungen des Gerätesicherheitsgestzes, der
Niederspannungsrichtlinie und den entsprechenden Normen. Dies sind vornehmlich
• DIN VDE 0100 Teil 600 „... Erstprüfungen“
• DIN VDE 0660 Teil 500 „... Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen“
Die Eingangsprüfung kann sich daher auf eine Sichtprüfung beschränken. Hierzu
gehören:
• Kontrolle auf Transpor t s chäd en
• Kontrolle des zur Prüftafel gehörenden Zubehörs
- Montage- und Betriebsanleitung (Prüftafelhandbuch in der Prüftafel)
- Schaltplan (liegt in der Prüftafel)
- Türschlüssel (an der Tür auße n befestigt)
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
- Messleitung des Sicherheitstesters (liegt in der Prüftafel)
- Software und Schnittstellenkabel, wenn im Lieferumfang (liegt in der
Prüftafel)
Die Prüftafel ist mit 4 Schrauben (8 mm) zu befestigen die Maß- und Gewichtsangaben finden sie im Abschni t t „T ech ni s che D aten“ .
Hinweis:
Zweckmäßigerweise ist die Tür vor der Montage
auszuhängen
- Tür öffnen
- Verbindungsklemme im Gehäuse lösen
- Sicherungsscheib en aus den Sc har nierstiften entfern en
- Scharnierstifte herausziehen
Der Anschluss der Netzzuführung sowie der Leitungen für den externen NOT-AUSTaster (im oder außerhalb des Prüfplatzes) und die Signalleuchte (rote Leuchte als
Anzeige „In Betrieb“) sind gemäß Schaltbild vorzunehmen.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
5.3 Erstprüfung und Inbetriebnahme des Prüfplatzes
Das Montieren und Anschließen der Prüftafel ist eine Erweiterung der Elektroanlage
des betreffenden Raumes. Im Zusammenhang mit dieser Erweiterung ist zu
gewährleisten, dass die bereits bestehende Anlage den vorschriftsmäßigen
Anschluss und Betrieb der Prü fta fel/des Prüfplatzes ges tatt e t.
Die Erstprüfung ist nach DIN VDE0100 Teil 600 vorzunehmen. Hierzu gehören im
wesentlichen folg ende Pr ü fgänge:
• Kontrolle des vorschriftsmäßigen Zustandes der bestehenden Anlage
• Wirksamkeit der Schut zmaßnahme bei indirek tem Berühren der bestehenden
Anlage am Einbauort der Prüftafel
Hinweis:Ein der Prüftafel vorgeschalteter FI-Schutzschalter muss
verzögert sein.
• Sichtprüfung der Prüftafel einschließlich der elektrotechnischen Anlage des
gesamten Prüfplatzes
• Messen des Isolationswiderstandes der Anschlussleitungen sowie der zum
Not-Aus-Taster und zur Signalleuchte führenden Leitungen (R
ohne Prüftafel)
• Kontrolle des Drehfeldes an einer der DS-Steckdose n der Prü ft a fel
• Kontrolle der Funktion aller Anschlüsse der Prüftafel durch den Anschluss
eines Betriebsmittels; verbunden damit Kontrolle der ordnungsgemäßen
Anzeige der Messinstrumente (Umschaltung der Messbereiche/Außenleiter);
vor der Messung gegebenenfalls Nullpunktkorrektur (Geräteserien PM)
• Kontrolle der Funktio n der Sig nal l euchte des Prüfplatzes
• Betätigen der Prüftaste des FI-Schutzschalters sofortige Auslösung muss
erfolgen
• Betätigen eines jeden Not-Aus-Tasters sofortige Auslösung des Haupt-
schalters muss erfolgen, eine Wiedereinschaltung darf nur möglich sein, wenn
der betreffende Not-Aus-Taster entriegelt wurde.
Hinweis: Die Prüfung sollte sinnvoller weise durch die für das Prüfen an
diesem Platz verantwortliche Elektrofachkraft erfolgen.
Nach der Erstprüfung darf die erste Inbetriebnahme erfolgen. Voraussetzung dafür
und für das dann folgende Betrei b en des P rüfplatzes sind jedoch:
• Benennen der für den Prüfplatz verantwortlichen El ektr o f achkraft
• Vorhandensein einer vom Unternehmer/Vorgesetzten bestätigten Betriebsan-
weisung für den Prüfplatz (siehe Beispiel für eine Betriebsanweisung im
Anhang)
• Belehrung aller Personen, die sich im Prüfplatz aufhalten dürfen sowie der
Personen, die sich sicherlich oder möglicherweise in dem betreffenden Raum,
d. h. der Elektrowerkstatt aufhalten werden.
1,0 MΩ
Iso
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
6 Betreiben der Prüftafel und des Prüfplatzes
Für das Betreiben des Prüfplatzes mit der Prüftafel gelten zunächst wie für jede
elektrotechnische Anlage in gewerblichen Betrieben die:
• DGUV Vorschrift 3 (BGV A3) „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“
• DIN VDE 0104 (EN 50191) „Errichten und Betreiben von elektrischen
Prüfanlagen“.
Besonders zu beachten sind infolge der speziellen Bedingungen beim Prüfen und
der damit möglicherweise verbundenen Fehlersuche die Festlegungen in der DGUV
Vorschrift 3 (bisher BGV A3) zum Verb ot des
Arbeiten an oder in der Nähe unter Spannung stehender Teile (§ 6, 7)
und der dazu möglichen Ausnahmen (§ 8). Weitere Festlegungen zum Gewährleisten der erforderlichen Sicherheit beim Prüfen finden sich im Abschnitt 4 der oben
genannten DIN VDE 0104.
Um die in den genannten Vorschriften enthaltenen Vorgaben den besonderen Bedingungen des jeweiligen Prüfplatzes anzupassen ist nach der DGUV Vorschrift 3
(bisher BGV A3) und DIN VDE 0104 eine betriebliche Anweisung für das Prüfen an
diesem Platz zu erarbeiten. Dies muss durch den Elektromeister als Betriebsinhaber
bzw. als Leiter der für die Prüfungen zuständigen Elektroabteilung gewährleistet
werden. Er trägt die Verantwortung dafür dass der Prüfplatz ordnungsgemäß
entsprechend den Festlegungen von VDE 0104 und der DGUV Vorschrift 3 (bisher
BGV A3) betrieben wird. In dieser Anweisung bzw. auf andere Weise sind folgende
Festlegungen zu treffen:
1. Beauftragen einer Elektrofachkraft mit der Verantwortung für das vorschriftsmäßige Betreiben des Prüfplatzes.
2. Festlegen der Fachkräfte und/oder unterwiesenen Personen die den Prüfplatz
betreten bzw. Prüfarbe i ten dur chführen dürfen.
3. Festlegen der Rechte und Pflichten der nach 1. und 2. benannten Personen
bezüglich des Prüfplatzes. Hierzu gehören:
• Betreten des Platzes
• Alleiniges Prüfen
• Prüfen an unter Spannung stehenden Teilen
• Verschließen des Hauptschalters
4. Festlegen des Arbeitsablaufs beim Bedienen des Prüfplatzes und beim
Durchführen der Prüfungen in einer entsprechenden Betriebsanweisung.
Hierbei sind die Vorgaben von VDE 0104 und DGUV Vorschrift 3 (bisher BGV
A3) sowie die Besonderheiten der vorliegenden Prüfaufgaben und die
einschlägige Literatur zu berücksichtigen.
5. Belehren der nach 1. und 2. benannten Personen sowie der anderen
Mitarbeiter die befugt sind den Raum zu betreten in dem sich der Prüfplatz
befindet.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
6.1 Arbeitssicherheit am Prüfplatz
Ein Prüfplatz in der Elektrowerkstatt, an dem erfahrungsgemäß die
unterschiedlichsten Prüfungen vorgenommen werden, ist nach DIN VDE 0104 ein
„Prüfplatz besonderer Art“. Es wird davon ausgegangen, dass an einem solchen
Prüfplatz möglicherweise an oder in der Nähe unter Spannung stehender Teile
gearbeitet wird. Die in der genannten Norm getroffenen Festlegungen bezüglich der
Sicherheitseinri cht u ng en w er den dur ch di e Pr üftafeln erfüllt. Diese enthalten:
• einen Fehlerstromschutzschalter (l∆n = 30 mA), der im Falle einer direkten
Berührung (L-PE) den Berührungsstrom unterbricht, bevor eine gesundheitsschädigende Wirkung eintritt
• einen verschließbaren, mit einem Unterspannungsauslöser versehenen
Hauptschalter, der bei einer Spannungsunterbrechung die Prüftafel und damit
den Prüfaufbau abschal tet
• einen Not-Aus-Taster, bei dessen Betätigung der Hauptschalter ausgelöst
wird (zusätzlicher Anschluss für einen mobilen Not-Aus-Taster bei den
Prüftafeln der Serie PT03)
• Anschlussklemmen für externe NOT-AUS-Taster und Signalleuchten des
Prüfplatzes
• Sicherheitssteckbuchsen zum Anschluss einzelner Leitungsadern.
Hinweis: Wird die Prüfung nicht durch das Abschalten des Hauptschalters
sondern durch das Stellen des Wendeschalters in die Stellung „0“
beendet, so wird damit die Arbeitssteckdose nicht abgeschaltet. Die
dem Arbeitsschutz dienenden Festlegungen für das Gestalten des
Prüfplatzes sind im Anhang dargelegt. Besonders zu beachten sind
darüber hinaus folgende Forderungen aus DIN VDE 0104
(EN 50191).
• Die Einrichtung des Prüfplatzes soll soweit wie möglich aus nichtleitendem
Material bestehen.
• Es sind möglichst schutzisolierende Prüf- und Arbeitsgeräte zu verwenden.
• Als Prüfleitungen sind solche mit teilweisem Berührungsschutz anzuwenden.
• Der Standort des Prüfenden ist mit einem Belag aus nichtleitendem Material
zu versehen, soweit nicht der Fußboden dieser Forderung entspricht.
Diese Maßnahmen haben alle das Ziel, die Wahrscheinlichkeit von Durchströmungen
der dort prüfenden Personen zu verhindern. Darüber hinaus ist darauf hinzuwirken,
dass sich alle am Prüfplatz tätigen Personen arbeitsschutzgerecht verhalten. In der
Betriebsanweisung (Beispiel siehe Anhang ) sind die darauf hinwirkenden Festlegungen zu treffen.
Der Prüfplatz, seine Elektroanlage und die dort zur Anwendung kommenden ortsveränderlichen Geräte sind halbjährlich in die Wiederholungsprüfung nach DGUV
Vorschrift 3 (bisher BGV A3) einzubeziehen. Die Sicherheitseinrichtungen sind
täglich im Verlauf der Prüfarbeit zu kontrollieren.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Bereich 1:
stillstand mit Wiedereinsetzen der
Herztätigkeit, normalerweise keine
Herzkammerflimmern und damit
akute Lebensgefahr mit einer
über 50% über die Kurve c
hinaus
Im ungünstigsten Fall, d. h. infolge
Wirkungen eines Wechselstromes 50-60 Hz in Abhängigkeit von Einwirkdauer und
Stromhöhe (IEC-Publikation 479-1 /1984) mit den Abschaltkennlinien von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen mit l∆n 10 mA und 30 mA.
gewöhnlich keine Wahrnehmungen
Bereich 2:
gewöhnlich keine gefährlichen
Wirkungen
Bereich 3:
Muskelverkrampfung, Atemschwierigkeiten vorübergehender Herz-
organischen Schäden
Bereich 4:
wie Bereich 3, jedoch Auftreten von
Wahrscheinlichkeit von
ca. 5% bis zur Kurve c2
ca. 50% bis zur Kurve zu c3
Schutz bei direktem Berühren durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
mit l∆n ≤ 30 mA
Der Körperstrom von 230 mA wird durch den Fehlerstromschutzschalter in weniger
als 40 ms abgeschaltet, wenn der Prüfer ein aktives Teil (L) und zugleich den
Schutzleiter (PE) berührt.
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nasser Hände ist der Hautwiderstand = 0 Ω, es begrenzt
lediglich der Körperinnenwiderstand
RK ≈ 1000 Ω den Berührungs st rom
IB.
HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Anlage/Betriebsmittel
Prüffrist, Richt- und
Maximalwerte
Art der Prüfung
Prüfer
- ortsveränderliche
Richtwert 6 Monate, auf
Bedingungen zwei Jahre
auf ordnungs-
Elektrofachkraft,
- Verlängerungs-
- Anschlussleitungen
- bewegliche Leitungen
und Festanschluss
7 Vorbereitung und Durchführung von Prüfungen
7.1 Allgemeines
Das Prüfen ortsveränderlicher Betriebsmittel in regelmäßigen Zeitabständen ist unumgänglich. Nur so kann die erforderliche Sicherheit für die Benutzer der Betriebsmittel gewährleistet werden.
Für den gewerblichen Bereich wird eine solche Forderung in der Unfallverhütungsvorschrift BGV A3 (bisher VBG 4) „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ erhoben.
Bei privat genutzten Geräten gibt es eine solche verbindliche Vorgabe nicht. Es ist
von der Information und der Einsicht des jeweiligen ja fachunkundigen Besitzers
abhängig ob er derartige Prüfungen von einem Fachmann vornehmen lässt.
Folgende Tabelle aus der BGV A3 (bisher VBG 4) gibt für ortsveränderliche
elektrische Betriebsmittel Richtwerte für Prüffristen an. Laut BGV A3 (bisher VBG 4)
ist eine ausreichende Prüffrist festgelegt, wenn die Fehlerquote bei den Prüfungen in
bestimmten Betriebs be r ei chen höc hs t ens 2 % beträgt.
elektrische
Betriebsmittel
(soweit benutzt)
und Geräteanschluss leitungen mit
Steckvorrichtungen
mit Stecker
mit Stecker
Um im gewerblichen Bereich das Ziel der Prüfung, die Arbeitssicherheit der Betriebsmittel, in vollem Umfang zu erreichen, ist eine straffe betriebliche Organisation der
Prüfarbeit erforderlich. Anders kann nicht gesichert werden dass die im jeweiligen
Verantwortungsbereich wirklich alle Betriebsmittel und dann auch rechtzeitig geprüft
werden. Verantwortlich dafür ist der jeweilige Unternehmer bzw. die von diesem
beauftragte verantwortliche Elektrofachkraft.
Gleiches gilt für die Organisation der Prüfabläufe in der Elektrowerkstatt, um dort ein
unfallfrei Arbeiten zu sichern. Hierfür ist der Leiter dieser Elektrowerkstatt
verantwortlich.
Baustellen 3 Monate.
Wird bei den Prüfungen eine
Fehlerquote < 2 % erreicht,
kann die Prüffrist entsprechend verlängert werden.
Maximalwerte auf
Baustellen, in
Fertigungsstätten und
Werkstätten oder unter
bei Verwendung
geeigneter
Mess- und
Prüfgeräte auch
elektrotechnisch
unterwiesene
Person
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Die Prüfungen gemäß aller zutreffenden DIN VDE-Bestimmungen sollen immer in
drei Schritten erfolgen:
•Besichtigen
Durch die Sichtprüfung der elektrischen Geräte und Leitungen muss festgestellt werden, ob äußerliche Mängel erkennbar sind, (siehe auch
DIN VDE 0701-0702, Sichtprüfung und Besichtigen).
• Messen
Durch die Messungen muss nachgewiesen werden, dass alle in den jeweils
zutreffenden Vorschriften und Normen angegebenen Grenzwerte bzw. Forderungen erfüllt sind.
•Erproben
Durch eine Funktionsprüfung ist die grundsätzliche Funktionsfähigkeit des zu
prüfenden elektrischen Betriebsmittels zu überprüfen. Dabei ist besonderer
Augenmerk auf alle sicherheitsrelevanten Funktionen (NOT-AUS-Einrichtungen, Schutzeinrichtungen, Melde- und Anzeigevorrichtungen) zu legen.
Alle durchgeführten Prüfungen sind auf geeignete Weise zu dokumentieren
(Prüfplakette, Banderole oder Prüfprotokoll).
7.2 Durchführung der Prüf ung
Vor dem arbeitstäglichen Beginn der Benutzung der Prüftafel ist grundsätzlich eine
Kontrolle ihres Zustandes vorzunehmen. Erst dann darf das Anschließen der
Prüflinge über die betreffende Steckvorrichtung erfolgen. Diesbezügliche Festlegungen müssen in der Betriebsanweisung getroffen werden (siehe Beispiel im
Anhang).
Bei den nachfolgend dargelegten Prüfvorgängen wird davon ausgegangen dass mit
dem Hauptschalter nach jeder Prüfung das Abschalten und beim Prüfbeginn das
Einschalten der Tafel er folgt.
Hinweis: Das Abschalten des Prüflings kann zwischendurch auch durch
den Wendeschalter erfolgen, wenn lediglich die Kleinspannung oder
der Sicherheitstester genutzt werden sollen.
Vor dem Beginn der Prüfarbeiten ist arbeitstäglich die Funktion des FI-Schutzschalters durch Betätigen der Prüftaste zu kontrollieren. Vor dem Beginn einer jeden
Prüfung muss die Netzspannung (alle Außenleiter) kontrolliert werden um eine
ordnungsmäßige Prüfung zu gewährleisten. Das erste Einschalten sollte ohne
angeschlossene Prü flinge erfolgen.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Vor Beginn einer Prüfung sollten folgende Fragen geklärt werden:
• Art des Gerätes und der sich daraus ergebenden etwaigen Besonderheiten
der Prüfung (Prüfstrom Grenzwerte, Gefährdung von Teilen durch die
Prüfung, Gefährdung für den Prüfer, Einsatz besonderer Prüfgeräte,
Notwendigkeit bestimmter Prüforte, Kundenwünsche, Alter des Gerätes, Einsatzort und die damit verbun den en B ea nspr u c hung en u. ä. )
• noch vorhandene Garant ieansprüche
• besonderer Angaben/ Vor g aben des H er stel l er s
• Schutzklasse des Gerätes
• Besichtigen und Entscheidung über den Zustand des Gerätes (Durchführung
durch einen Fachmann oder eine elektrotechnisch unterwiesene Person
mittels einer Checkliste). Entscheiden über etwa notwendige Reparaturen vor
der Prüfung bzw. die Zweckmäßigkeit der weiteren Prüfung.
Die Durchführung der notwendigen VDE Sicherheitsprüfungen erfolgt nach den Maßgaben der anzuwendenden Norm. Im Anschluss an die Prüfung sind die Prüfergebnisse zu Dokumentieren (Protokollierung der Messwerte) und über die weitere
Verwendbarkeit des G er ätes zu ents cheiden.
8 Messung nach DIN VDE 0701-0702
Mit den in die Prüftafeln integrierten Gerätetestern können Wiederholungsprüfungen
und Prüfungen nach Instandsetzung und Änderungen gemäß DIN VDE 0701-0702
und DGUV Vorschrift 3 (bisher BGV A3) an elektrischen Bertriebsmitteln
vorgenommen werden.
Da der konkrete Ablauf der Prüfung von dem speziellen Aufbau des zu prüfenden
Gerätes abhängig ist, kann an dieser Stelle kein allgemein gültiger Prüfablauf
angegeben werden. Als Hilfestellung für den Prüfer werden hier jedoch die
Grenzwerte aus den derzeit gültigen Normen mit einigen allgemeingültigen Erläuterungen angegeben.
Die Überprüfung von elektrischen Geräten muss je nach der Schutzklasse des zu
prüfenden Gerätes in Übereinstimmung mit den Forderungen in der DIN VDE 07010702 erfolgen.
Die aktiven Teile des Gerätes sind durch die Basisisolierung gegen direk tes
(Fehlerschutz) der Anlage einbezogen.
Schutzklasse II
Die aktiven Teile des Gerätes sind durch die verstärkte oder doppelte
gegeben, da ein Isolationsfehler praktisch unmöglich gemacht wird.
Schutzklasse III
Der Schutz gegen gefährliche Körperströme wird durch die geringe Spannung und die sichere Trennung zu anderen Stromkreisen erreicht.
Hinweis: Definition der Schutzklassen:
Berühren geschützt. Durch den Anschluss der berührbaren Teile an den
Schutzleiter werden diese in die Schutzmaßnahme bei indirektem Berühren
Isolierung gegen direktes Berühren geschützt. Damit ist der Schutz gegen
direktes Berühren gesichert. Der Schutz bei indirektem Berühren ist ebenfalls
8.1 Besichtigen/Sichtprüfung
Der Umfang der Sichtprüfung ergibt sich aus der Art und dem Zustand des Gerätes.
Sie ist der wichtigste Prüfgang und verlangt große Erfahrungen von dem verantwortlichen Prüfer. Er muss im Ergebnis seiner Prüfung ja entscheiden,
ob das Betriebsmittel geeignet ist, an der voraussichtlichen Einsatzstelle
bis zur nächsten Wiederholungsprüfung ordnungsgemäß und sicher zu
funktionieren.
Bei der Sichtprüfung sind folgende Punkte zu beachten, sie müssen entsprechend
den jeweiligen aktuellen Bedingungen und Normvorgaben ergänzt werden.
• Übereinstimmung des Ger ätes mit de n jeweils geltenden Gesetz en und
Normen, Vorhandensein von Prüfzeichen und Leistungsschild
• Bestimmung der Schutzklasse, Übereinstimmung von Stecker,
Anschlussleitung und Schut z leiteranschluss mit den Merkmalen der
Schutzklasse
• Schäden am Gehäuse, an der Anschlussleitung, an Bedienteilen und am
Stecker
• Vorhandensein und richtige Daten der Verschleißteile (Sicherung, Lampe)
• Anzeichen eines unzulässigen Eingriffs (Veränderung, Reparatur, Austausch
von Teilen o. ä.)
• Schäden oder Schwachstellen die den Berührungsschutz oder den Wasserschutz (Schutzart) beeinträchtigen
• Anzeichen, die auf eine Überlastung, Kurzschluss oder unsachgemäßen
Gebrauch hindeuten
• Beschädigung oder ungenügende Wirksamkeit der Zugentlastung, defekter
Knick- oder Biegeschutz
• Verschmutzung oder Korrosion der Kontaktteile und des Gesamtgerätes
Hinweis: Wird eine elektrisch unterwiesene Person mit der Prüfung beauf-
tragt, so sind dieser die durchzuführenden Prüfgänge exakt vorzugeben. Die verantwortliche Elektrofachkraft hat zu entscheiden, ob die
unterwiesene Person genügend qualifiziert ist, um eine Beurteilung
der Geräte entsprechend den oben genannten Forderungen vorzunehmen.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Grenzwert für den Schutzleiterwiderstand
für ...
< 0,3 Ω
Geräte mit Anschlussleitungen bis 5 m
zuzüglich 0,1 Ω
je weitere 7,5 m Anschlussleitung
Maximalwert 1,0 Ω
8.2 Vorbereitung der Sicherheitsprüfungen
Zur Vorbereitung der Sicherheitspr ü fung sind folgende Arbeitss c hr i tte erforderlich:
• Schließen aller Schalter des Prüflings
• Anschließen des Prüflings an
- die Prüfsteckdose des Sicherheitstesters oder
- die entsprechende Prüfsteckvorrichtung auf der Prüftafel
• Prüfleitung des Sicherheitstesters anschließen und Prüfleitung mit Greifklemme mit dem Gehäuse des PrüfIings (nur bei Geräten der Schutzklasse I)
oder vorhandenen leitfähigen metallischen Teilen (Geräte der Schutzklasse II
oder III) verbinden.
• Einschalten der Prüfta f el
• Sicherheitstester über den zugehörigen Leitungsschutzschalter und den ein-
gebauten Geräteschalter einschalten
Hinweise:
• Bei der Besichtigung des Prüflings ist zu ermitteln, ob alle aktiven Teile im
Prüfling bei den Prüfungen erfasst werden. Gegebenenfalls sind mehrere
Messungen z. B. bei verschiedenen Schaltstellungen durchzuführen.
• Bei der Besichtigung ist zu ermitteln, ob bei der Isolationsprüfung mit der
Leerlaufspannung von ca. 500 V / DC eine Beschädigung von elektronischen
Bauelementen im Prüfling eintreten kann. In diesem Fall sollte anstelle der
lsolationswiderstandsmessung eine Messung des Ableitstromes vorgenommen werden.
8.3 Messen des Schutzleiterwiderstandes
Die Messung des Schutzleiterwiderstandes ist nur bei Geräten der Schutzklasse I
vorzunehmen. Sie gibt Auskunft über die Beschaffenheit des Schutzleiters. Messwerte wenig unterhalb dem normativen Grenzwert von 0,3 Ω lassen auf einen
mangelhaften Schutzleiter schließen, es sei denn, das geprüfte Gerät hat eine überdurchschnittlich lange Schutzleiterbahn (lange Anschlussleitungen). Messwertschwankungen können auf korrodierte Anschlusstellen hinweisen.
Der Wert für den Schutzleiterwiderstand ist vom Messinstrument ablesbar und darf
die angegebenen Grenzwerte nicht überschreiten:
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Prüfling
Prüfgerät
Greifklemme
am Gehäuse
Messen des Schutzleiterwiderstandes
bei Geräten, die vom Netz getrennt sind
L1
L2
L2
L3
L3
PENPE
N
Prüfling
Prüfgerät
Greifklemme
Messen des Schutzleiterwiderstandes
bei Geräten mit schwer erreichbarem Anschluss
L1
Steckdose im Prüfling,
oder in der Nähe
Grenzwert für den Isolationswiderstand
DIN VDE 0701-0702
Schutzklasse:
≥ 0,3 MΩ
Geräte Schutzklasse I mit eingeschalteten Heizelementen
≥ 1,0 MΩ
alle übrigen Geräte Schutzklasse I
≥ 2,0 MΩ
Geräte Schutzklasse II und berührbare Teile an Geräten der
Schutzklasse I die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind
≥ 0,25 MΩ
Geräte Schutzklasse III
Hinweis: Jedes leitende berührbare Teil, dass Verbindung zum Schutzleiter
hat bzw. haben soll, muss durch die Messung erfasst werden.
Dadurch können je nach Konstruktion des Prüflings auch mehrere
Messungen des Schutz l ei terw i der s tandes er for der l i ch sein.
Leitungen müssen während der Messung ausgerollt und bewegt
werden.
8.4 Messung des Isolationswiderstandes
Der Isolationswiderstand wird zwischen den aktiven Teilen und den berührbaren
leitfähigen Teilen gemessen. Dabei ist sicherzustellen, dass alle beanspruchten
Isolierungen erfasst werden, indem alle Schalter, Temperaturregler usw.
geschlossen sind.
Der Wert für den Isolationswiderstandes ist am Messinstrument ablesbar und darf die
angegebenen Grenzwerte nicht überschreiten:
Praxistipp: Bei intakten Geräten ist der Isolationswiderstand quasi unendlich.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
M
Prüfling
Prüfgerät
Greifklemme
Messen des Isolationswiderstandes
Schutzklasse II und III, Gerät mit Gerätestecker
M
Messen des Isolationswiderstandes bei Geräten der Schutzklasse I (Gerät mit Gerätetecker)
Prüfling
Prüfgerät
M
Prüfling
Prüfgerät
Adapter bzw.
Verdrahtung
in der Prüftafel
M
Prüfling
Prüfgerät
Prüfsteckvorrichtungen
Grenzwerte für den Schutzleiterstrom
DIN VDE 0701-0702
8.5 Messung des Schutzleiterstromes bei Geräten der SK I und
des Berührungsstromes bei Ger äten der SK II und III
Für die Beurteilung der elektrischen Sicherheit eines elektrischen Gerätes ist der
Ableit-/Fehlerstrom maßgeblich. Der Ableit-/Fehlerstrom ist der Strom, der über
die Isolierung der Geräte fließt und für Personen gefährlich werden kann. Dieser
Ableit-/Fehlerstrom wird bei
• Geräten der Schutzklasse I als Schutzleiterstrom
(= Strom, der durch den Schutzleiter fließt)
• Geräten der Schutzklasse II als Berührungsstrom
(= Strom, der bei Geräten der Schutzklasse II mit berührbaren leitfähigen
Teilen, sowie bei Geräten der Schutzklasse I mit berührbaren leitfähigen
Teilen, die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind, bei der Handhabung
des Gerätes über die bedien end e Person zur Erde fließen kann, bezeichnet.
Zur Bestimmung jeder dieser beiden Kenngrößen sind folgende Messverfahren
geeignet:
• direkte Messung (nur HT Euro 0701/2 mit optionalem Adapter ABA-1FI)
• Differenzstrommessung (nur HT Auto 0701/2S und MultiTest HT700+)
• Ersatzableitstrommessung
8.5.1 Gr enzwert für die Schutzleiterstrommessung
Schutzleiterstrom ≤ 3,5 mA
Ausnahmen:
•Bei Geräten mit Heizelementen gilt:
Gesamtanschlussleistung > 3,5 kW: ≤ 1,0 mA/kW Heizleistung, max. jedoch 10mA
•Für fest angeschlossene Geräte und Geräte mit Anschlüssen nach IEC 60309 (CEE-
Steckvorrichtungen) können besondere Installationsbedingungen und abweichende
Grenzwerte gelten.
•Geräte mit gemäß Gerätenorm zulässigen Ableitströmen > 3,5mA, die mit besonderer
Schutzleiterverbindung und dem Warnhinweis „Hoher Ableitstrom! – Vor Netzanschluss
Schutzleiterverbindung herstellen“ versehen sind
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Grenzwerte für den Schutzleiterstrom (Ersatzableitstrommessung)
DIN VDE 0701-0702
werden
Prüfling
Prüfgerät
Messen des Schutzleiterstromes für Geräte der Schutzklasse I nach dem Verfahren Ersatz-Ableitstrommessung
Prüfling
Prüfgerät
Adapter bzw.
Verdrahtung in
der Prüftafel
Prüfling
Prüfgerät
Prüfsteckvorrichtungen
mA2kmA
2k
mA2kmA
2k
mA2kmA
2k
Prüfling
Prüfgerät
Messen des Schutzleiterstromes nach dem
Verfahren der Differenzstrommessung
mA
L1NPE
Prüfsteckdose
am Gerätetester
8.5.2 Messung des Schutzleiterstromes durch Ersatzableitstrommessung
Diese Messung kann über alle außenliegenden Prüfsteckvorrichtungen und Prüfsteckdose am Gerätetester erfolgen.
Folgende Grenzwerte für den Schutzleiterstrom sind einzuhalten:
Schutzleiterstrom < 3,5 mA
Ausnahmen:
•Bei Geräten mit Heizelementen gilt:
Gesamtanschlussleistung > 3,5 kW: ≤ 1,0 mA/kW Heizleistung, max. jedoch 10mA
•Geräte mit zweipol iger und symmetrischer kapazitiver Schaltung: Messwert darf halbiert
8.5.3 Messung des Schutzleiterstromes durch Differenzstrommessung
(nur Prüftafeln mit Gerätetester HT Auto 0701/02 oder MultiTest HT700+)
Diese Messung kann nur für Wechselstromprüflinge
über die Prüfsteckdose am Gerätetester erfolgen.
Während der Messung wird das zu prüfende Gerät über
die Prüfsteckdose am Gerätetester mit Netzspannung
versorgt.
Achtung:Der Prüfling wird während der Messung
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mit Netzspannung (230V / max. 16A)
versorgt und geht somit in Funktion.
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Grenzwerte für den Schutzleiterstrom (Differenzstrommessung)
DIN VDE 0701-0702
Grenzwerte für den Berührungsstrom (Ersatzableitstrommessung)
DIN VDE 0701-0702
Prüfling
Prüfgerät
Messen des Berührungsstroms
nach dem Verfahren E
Schutzklasse II und III,
Gerät
rsatz-Ableitstromes
mit Steckeranschluss
mA
2k
Greifklemme
Folgende Grenzwerte für den Schutzleiterstrom sind einzuhalten:
Schutzleiterstrom ≤ 3,5 mA
Ausnahmen:
•Bei Geräten mit Heizelementen gilt:
Gesamtanschlussleistung > 3,5 kW: ≤ 1,0 mA/kW Heizleistung, max. jedoch 10mA
•Für fest angeschlossene Geräte und Geräte mit Anschlüssen nach IEC 60309 (CEE-Steck-
vorrichtungen) können besondere Installationsbedingungen und abweichende Grenzwerte
gelten.
•Geräte mit gemäß Gerätenorm zulässigen Ableitströmen > 3,5mA, die mit besonderer
Schutzleiterverbindung und dem Warnhinweis „Hoher Ableitstrom! – Vor Netzanschluss
Schutzleiterverbindung herstellen“ versehen sind
8.5.4 Messung des Berührungsstromes durch Ersatzableit st ro mm e ssun g
Diese Messung kann über alle Prüfsteckvorrichtungen
(Wechsel- oder Drehstromprüflinge) und die Prüfsteckdose
am Gerätetester erfolgen. Damit die Messung durchgeführt
werden kann, müssen alle berührbaren leitfähigen Teile des
zu prüfenden Gerätes mittels der beiliegenden Prüfleitung
und Greifklemme mit dem Anschluss für die Prüfleitung am
Gerätetester verbunden werden.
Folgende Grenzwerte für den Berührungsstrom sind
einzuhalten:
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Berührungsstrom < 0,5mA
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Grenzwerte für den Berührungsstrom (Differenzstrommessung)
DIN VDE 0701-0702
Prüfgerät
L1NPE
Prüfling
Messen des Berührungsstroms nach dem
Verfahren der Differenzstrommessung
Greifklemme
Prüfsteckdose
am Gerätetester
mA
8.5.5 Messung des Berührungsstromes durch Differenzstrommessung
(nur Prüftafeln mit HT Auto 0701/0702)
Diese Messung kann nur für Wechselstromprüfling
über die Prüfsteckdose am Gerätetester erfolgen. Zur
Durchführung der Messung müssen alle berührbaren
leitfähigen Teile des zu prüfenden Gerätes mittels der
beiliegenden Prüfleitung und Greifklemme mit dem
Anschluss für die Prüfleitung am Gerätetester verbunden
werden.
Achtung:Der Prüfling wird währ end der Messung
mit Netzspannung (230 V / max. 16 A)
versorgt und geht somit in Funktion.
Folgende Grenzwerte für den Berührungsstrom sind einzuhalten:
Berührungsstrom <0,5mA
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
9 Funktionsprüfungen an Betriebsmitteln
9.1 Funktionsprüfung von Wechse lstrom-Betriebsmitteln mit
U
= 230V / AC
n
Anschließen der Prüflinge an die WS - Messsteckdosen oder die M es ss tec kb uc hsen
• Einstellen des Amperemeter-Umschalters auf den größten Bereich
• Einstellen des Phasenwahlschalters auf L1
• Einschalten mit dem Hauptschalter.
Hinweis: Ein etwaiger Körperschluss wird nur bemerkt und führt nur dann
mit Sicherheit zum Ansprechen/Auslösen des FI-Schutzschalters,
wenn eine Verbindung L-PE vorliegt. Es ist daher bei Geräten mit
einem Schutzkontaktstecker eine zweite Prüfung nach dem Drehen
des Steckers erforderlich.
Dann sind folgende Arbeitsschritte zusätzlich erforderlich:
• Einschalten des Widerstandes durch den zugeordneten Umschalter
• Stellen des Voltmeter-Umschalters auf „Steckdosen 2 + 3“
• Kontrolle der Anzeige der Messgeräte nach dem Einschalten
Hinweis: Der Kurzschlussschutzwiderstand mit einer Leistung von 1000 W
begrenzt den Kurzschlussstrom im Falle eines widerstandslosen
Kurzschlusses auf ca. 4A. Die Anzeige des Voltmeters 0- 500V zeigt
je nach Art des Kurzschluss einen von 230V wesentlich
abweichenden Wert an.
• Abschalten über den Hauptschalter im Falle eines defekten Geräts bzw.
Überbrücken des Kurzschlussschutzwiderstands mittels des zugeordneten
Umschalters, wenn kein Defekt vorliegt.
Hinweis: Erfolgt keine Überbrückung des Widerstands, so wird eine auto-
matisch Abschaltung des Hauptschalters durch den Thermokontakt am Kurzschlussschutzwiderstand nach etwa 1,5 min. vorgenommen. Eine Wiedereinschaltung des Hauptschalters ist dann
erst nach einer entsprechenden Abkühlzeit (ca. 6min.) möglich.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
9.2 Funktionsprüfung von Drehs t rom-Betriebsmitteln Un
=230/400V AC
• Anschließen an die jeweilige Messsteckdose / Messsteckbuchsen
• Einstellen des Amperemeter-Umschalters auf den größten Bereich
• Auswahl des Außenleiters für die Strommessung am Phasenwahlschalter
• Schalten des Steckvorrichtungs-Umschalters „Netz/Gerätetester“ in die
Stellung „Netz“ (außer Serie PT01)
• Festlegen der Drehrichtung, Schalten des Wendeschalters von Stellung „0“ in
Stellung „Links“ oder „Rechts“
• Einschalten des Haupts chal ter s
Hinweis: Der Anschluss an die Einzelbuchsen sollte mittels handelsüblicher
berührungsgeschützter Messleitungen erfolgen (z. B. Messleitungen aus dem Zubehör). Die Verwendung provisorischer Mess- / Pr üfleitungen zum Anschluss an die Einzelbuchsen sichert meist nicht
den möglichen Berühr ung s sc hutz.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
9.3 Durchgangsprüfung mi t Kl ei ns pannung ( opt isch)
• Einschalten des Hauptschalters
• Anschließen der Prüfleitungen an die betreffenden Buchsen
• Kontrolle der Funktion der Lampe durch Kurzschließen der Prüfbuchsen
Hinweis: Die Lichtstärke der Lampe und die Lautstärke des Summers sind
abhängig vom Vorhandensein eines Widerstandes im auf Durchgang zu prüfenden Stromzweig .
• Durchführen der Prüfung
Hinweis: Ein Widerstand von ca. 50Ω bei dem Verwenden der Lampe bzw.
ein Widerstand von ca. 2Ω bei dem Verwenden des Summers in
der zu prüfenden Leitungsstrecke führen zu keinem bereits
merkbaren Abfall von Licht- bzw. Lautstärke. Dies ist bei der
Beurteilung der Prüfung zu beachten.
9.4 Anwenden der Kleinspannungen AC/DC
• Einschalten des Haupts chal ter s
• Einstellen des gewünschten Spannungsbereichs mit dem Kleinspannungs-
Wahlschalter
Hinweis: Die an den Klemmen „+“, „-“ anliegende unstabilisierte Gleich-
spannung (DC) kann über die Anzeige der Wechselspannung
(AC) am VoItmeter 0-10V und 0-60V ermittelt werden. Es gilt
U(DC)≈0,8 U (AC)
9.5 Messung von Strom, Spannung und weiterer elektrischer
Größen
Alle Prüftafeln sind mit analogen Einbauinstrumenten zur Messung von Strömen und
Spannungen ausgestattet. Mit den entsprechenden Umschaltern können die
Messinstrumente zur Messung der einzelnen Spannungen und Ströme umgeschaltet
werden.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
10 Protokollieren der Prüfung
Alle durchgeführten Prüfungen sind auf geeignete Weise zu dokumentieren. Das
Protokollieren der Prüf- bzw. Messergebnisse ist erforderlich, um:
• Die tatsächliche Durchführung der Prüfung nachzuweisen
• Anhand der Messergebnisse eine Alterung bzw. sich anbahnende Fehler
durch Messwertver gl ei che f estzustellen
• und den entsprechenden rechtlichen Vorschriften zu genügen
Um die durchgeführten Prüfungen ausreichend zu dokumentieren sind folgende
Angaben notwendig:
• Prüfdatum
• Gerätetyp, -seriennummer, -besitzer (eine vollständige Identifikation muss
• Messergebnisse, geg e ben enfalls besondere Mess bedi ng u ng en
• Prüfergebnis und gegebenenfalls Entscheidung über die Weiterverwendung
oder Aussonderung des Gerätes
• Unterschrift des Prüfers mit der bestätigt wird: „Dieses Betriebsmittel
entspricht den anerkannten Regeln der Elektrotechnik.“
Für die Form des Prüfprotokolls und den Umfang der Angaben gibt es keine
verbindlichen Vorgaben. Die jeweils verantwortliche Fachkraft hat dies zu
entscheiden. Jedoch kann ein Prüfprotokoll oder Prüfbuch von der zuständigen
Berufsgenossensc ha ft g eford er t w er den.
Alle Gerätetester mit PC-Schnittstelle verfügen über eine Software zur einfachen und
schnellen Protokollierung der durchgeführten Prüfungen. Über diese Software
können die Daten auch in andere Programme übernommen werden.
Eine weitere Möglichkeit der Protokollierung ist die Verwendung von Vordrucken wie
beispielsweise dem „ZVEH - Prüfprotokoll für instandgesetzte elektrische Geräte“.
Diese kann über den Richard Pflaum Verlag in München bezogen werden.
Die verantwortliche Elektrofachkraft hat ebenso festzulegen ob und in welcher Form
die geprüften Geräte zu kennzeichnen sind. Empfohlen werden eine Prüfplakette,
eine Plombe oder ein Aufdruck, der über den nächsten Prüftermin informiert. Eine
Kennzeichnung der geprüften Geräte ist in jedem Fall sinnvoll bzw. notwendig, um
den jeweiligen Benutzer sowie den für Kontrollen zuständigen Mitarbeiter über die
durchgeführte oder nicht durchgeführte bzw. überfällige Prüfung zu informieren.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
11 Anhang
11.1 Abmessungen des Prüfplatzes
Die folgenden Abbildungen zeigen beispielhaft die Abmessungen des Prüfplatzes mit
einer Prüftafel (Nennspannungen bis 1000 V) ermittelt auf der Grundlage der Festlegungen in der DINVDE 0104: Oktober 1998 Errichten und Betreiben elektrischer
Prüfanlagen.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
Art der Abgrenzung
Mindestabstand c v on der äuß er en Kan te der Abgrenzung
bis zu den Orten, an denen
können.
Höhe der Abgrenzung
h1 in mm
Mindestabstand
c in mm
Seil, Kette (ausgeschwunSchranke, Tisch o. ä.
800
1300
Vollwand mit geringerem
Schutzgrad als IP 5x
1000
1300
Vollwand mit geringerem
h1 1600 mm
1200
900
1400
600
Vollwand mit höherem
Schutzgrad als IP 5x
1600
beliebig entsprechend den
örtlichen Bedingung en
h1 Bodenabstand der Gefahr enzone
h2 Höhe der Kante der Schutzei nri c htung
c waagerechter Abstand von der Gefahrenzone
des Prüfplatzes mit der Höhe h1
sich beim Prüfen ungeschüt z t e aktive Teile befinden
gener Zustand), Barriere,
Schutzgrad als IP 5x und
Die Abstände c gelten für eine Höhe des Prüftisches h2 800 mm.
Der Mindestabstand d ist in Abhängigkeit von der Anzahl der am Prüfplatz tätigen
Personen festzuleg en. Al s Richt wert für eine Person d ≈ 1000 mm.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
11.2 Muster einer Betriebsanweisung für den Prüfplatz in der
Elektrowerkstatt
Betriebsname: Datum:
Betriebsanweisung Prüfplatz
I. Geltungsbereich
1. Diese Anweisung gilt für den mit der Prüftafel ................................. ausgerüsteten
Arbeitsplatz in der Werkstatt:.................................. .
2. Prüfarbeiten an ortsveränderlichen oder anderen, von der Anlage getrennten
elektrotechnischen Betriebsmitteln dürfen nur an dem Prüfplatz in der W erkstatt
........................ erfolgen.
II. Verantwortlichkeit
1. Für alle Arbeiten am Prüfplatz sowie das Anleiten und Kontrollieren der dort
verantwortlich. Er allein bestimmt, wer am Prüfplatz anwesend sein und
mitarbeiten darf. Er ist ebenso verantwortlich für das Einhalten der in dieser
Anweisung getroffenen Festlegungen.
Seine Verantwortung bezieht sich auch
• auf die Entscheidung über die Notwendigkeit des Arbeitens an oder in der
Nähe unter Spannung stehe nder T ei le
• sowie auf die Entscheidung, welcher der Mitarbeiter allein oder unter der
ständigen Aufsicht ei n es Fachmanns diese Arbeiten vor nehmen darf und
• auf das Festlegen der Prü fvorgaben und Prüfmethoden.
2. Verlässt Herr ............................... die W erkstatt, tritt er seinen Urlaub an o. ä., so
hat er vorher eine andere Fachkraft mit dem Wahrnehmen der Verantwortung zu
betrauen.
3. Ohne das ausdrückliche Übertragen der Verantwortung durch Herrn ......... oder
mich, ist das Arbeiten am Prü fpla tz nicht gestattet.
4. Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, sich über die mit dem Prüfplatz verbundenen
Gefährdungen und das notwendige eigene Verhalten Klarheit zu verschaffen.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
III. Vorbereitung der Prüfung
1. Vor dem Beginn der Prüfung ist von der jeweils verantwortlichen Fachkraft unter
Beachtung der dafür geltenden DIN-VDE-Normen festzulegen, wie zu prüfen ist
und welche Vorgaben nachzuweisen sind. Grundlagen dafür sind.
• die Richtlinie der Berufsgenossenschaft über die Wiederholungsprüfungen
(z.B. DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3)
• DIN VDE0701-0702 sowie die dem Prüfling zugeordnete Teile dieser DIN-
VDE-Bestimmungen.
• die Bedienanleitung der Prüftafel
• die Bedienanleitung der angewandten Prüfgeräte
• die Bedienanleitung und etwaige weitere Unterlagen des Prüflings.
2. Jeder Mitarbeiter, der erstmalig am Prüfplatz arbeitet ist vor der Aufnahme dieser
Tätigkeit durch mich zu belehren.
Belehrungen der Mitarbeiter über die einzelnen Prüfaufgaben und die dabei zu
beachtenden Verhaltensweisen sind von der verantwortlichen Fachkraft
Herrn/Frau ... oder einem von ihm damit beauftragten Fachmann durchzuführen.
4. Täglich sind vor dem ersten Beginn der Prüfarbeiten folgende Kontrollen
vorzunehmen
• Funktion der Signalleu c hte des Pr ü fpla tzes
• Funktion der Beleucht ung des Prü fpla t z es
• Zustand der Prüftafel und der Prüf- und Messgeräte, die am Prüfplatz zur
Anwendung kommen.
• Zustand und Lage der Isoli erma t te
• Funktion der Not-Aus-Schaltung
6. Der Prüfplatz ist vor dem Einschalten durch die dafür vorgesehene Kette
abzusperren. Es ist zu kontrollieren, ob die übrigen zur Absperrung dienenden
Teile ordnungsgemäß ang eor dn et sind.
IV. Arbeit am Prüfplatz
1. Am Prüfplatz darf nur gearbeitet werden, wenn in der Werkstatt eine zweite
Person anwesend ist.
2. Der Prüfplatz darf als normaler Arbeitsplatz nur benutzt werden, wenn die
Prüftafel abgeschaltet und der Hauptschal ter abg es chl oss e n ist.
Während der Prüfung dürfen am Prüfplatz keine anderen Arbeiten ausgeführt
werden.
3. Das Benutzen des Platzes als Prüfplatz beginnt mit dem Entfernen des Schlosses
am Hauptschalter der Prüftafel. Vor dem Entfernen des Schlosses sind die
Absperrungen zu schließen.
4. Das Einschalten der Prüftafel darf nur erfolgen wenn
• kein Prüfling und kein anderes Gerät an den Abgängen der Prüftafel
angeschlossen ist
• der Wendeschalter sich in der Stellung „0“ und der Steckvorrichtungs-
Umschalter sich in der Stellung „Gerätetester“ befinden.
5. Vor dem Einschalten der Prüftafel ist der FI-Schutzschalter durch das Betätigen
der Prüftaste zu prüfen.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
6. Vor dem Beginn der Prüfung mit der Prüftafel ist der Prüfling einer Sichtprüfung
zu unterziehen. (Hierzu siehe die Leitlinie der Berufsgenossenschaft zur
Wiederholungsprüfung).
7. Der Anschluss der Prüflinge hat nur über ihre eigenen Steckvorrichtungen oder
über berührungsgeschützte Leitungen zu erfolgen. Das Anwenden anderer
Anschlusssysteme, die nicht gegen Berühren geschützt sind, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung der verantwortlichen Fachkraft.
8. Als erste Prüfung mit der Prüftafel ist am Prüfling die Sicherheitsprüfung mit dem
Sicherheitsfester vorzunehmen. Erst nach erfolgreich abgeschlossener Sicht- und
Sicherheitsprü fung dar f die Funk ti o ns pr ü fung er fol g en.
9. Das Entfernen der Abdeckungen an mit dem Netz verbundenen Prüflingen ist nur
dann zulässig, wenn keine andere Möglichkeit besteht, etwaige Fehler zu finden.
Die Entscheidungen darüber werden von der verantwortlichen Fachkraft oder von
mir getroffen.
10. Laborversuche und ähnliche Arbeiten dürfen am Prüfplatz nur mit meiner
Genehmigung vorgenommen werden.
Provisorische Prüfaufbauten und Prüfgeräte sowie selbst hergestellte Prüfmittel
und Prüfleitungen dürfen nicht zur Anwendung kommen.
11. Bei der Arbeit und beim Aufenthalt im Prüfplatz dürfen keine metallenen
Schmuckstücke, Schnallen oder andere leitenden Gegenstände am Körper
getragen werden. Es sind eine allseitig den Körper bedeckende Kleidung und
feste Schuhe zu tragen.
12. Am Prüfplatz bzw. auf der Arbeitsfläche dürfen sich keine nicht unmittelbare zur
Prüfung benötigten oder persönliche Gegenstände befinden.
13. Reparaturen dürfen am Prüfplatz nur durchgeführt werden, wenn der Prüfling mit
dem Hauptschalter oder dem Wendeschalter abgeschaltet oder durch seine
Steckvorrichtung von der Prüftafel elektrisch getrennt wurde.
14. Nach dem Ende einer Prüfung ist der Prüfplatz durch den Hauptschalter oder den
Wendeschalter der Prüftafel abzuschalten. Wird der Prüfplatz nicht benutzt oder
verlässt der mit einer Prüfung beauftragte Mitarbeiter den Prüfplatz, so ist dieser
mittels des Hauptschalters abzuschalten. Der Hauptschalter ist dann zu abzuschließen.
Täglich einmal ist die Abschaltung durch das Betätigen des Not-Aus-Tasters
vorzunehmen.
V. Sonstige Festle gungen
1. Betriebsfremde dürfen die Werkstatt nur betreten, bzw. dort verbleiben wenn sie
über das richtige Verhalten in der Werkstatt und in bezug auf den Prüfplatz
belehrt wurden. Für das Einhalten dieser Festlegung ist der mit der Prüfung
beauftragte Mitarbeiter verantwortlich.
2. Bei der elektrischen Durchströmung sind alle im Merkblatt „Erste Hilfe“ festgelegten Maßnahmen einzuleiten.
Jede elektrische Durchströmung ist mir bzw. in meiner Abwesenheit der
verantwortlichen Fachkraft Herrn ...................... bzw. dem von ihm beauftragten
Mitarbeiter sofort zu melden.
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HT Instruments Prüftafeln HT-PT01 & HT-PT03
VI. Protokollierung
1. Die Prüfung eines jeden Betriebsmittels ist unter Verwendung des beiliegenden
PrüfprotokoIls zu bestätigen. Der mit der Prüfung beauftragte Mitarbeiter hat die
Unterschrift zu leisten.