HP Velotechnik Street Machine Gte Operating Instruction and Service Manual [de]

Bedienungsanleitung und Wartungshinweise
NEU
Liegerad-
perspektiven
HP
Velotechnik
Stand Dezember 2009
Allgemeine Sicherheitshinweise
Verwendungszweck – 3 Einfahrphase – 3 Benutzung im Straßenverkehr – 3 Belastung – 4 Gepäcktransport – 4 Fahrradtransport mit dem Auto – 5 Keine Mitnahme von Kindern – 5 Anhängerbetrieb – 5 Anbau- und Zubehörteile – 5 Verkleidungen – 5 Austausch von Bauteilen – 6 Keine Bearbeitung der Bauteile – 6 Endmontage – 6 Schraubenverbindungen – 6
Anpassen Ihres neuen Rades
Einstellen der Beinlänge – 7 Einstellen der Sitzposition – 11 Einstellen des Lenkers – 13 Einstellen der Federung – 16
Bedienungshinweise
Lernen Sie die neue Fahrtechnik – 24 Tragen Sie Schutzkleidung – 25 Benutzen Sie Clickpedale, Sitz – 25 Langsame Belastungssteigerung – 26 Nicht freihändig fahren – 26 Angemessene Fahrweise – 26 Schnellspanner – 27 Bremsen – 28 Gangschaltung – 30 Beleuchtung – 31 Ständer – 32
Inhaltsverzeichnis
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Wartungs- und Pflegehinweise
Verschleißteile – 33 Bremsen – 33 Gangschaltung – 35 Kette – 36 Kettenschutzrohre – 38 Kettenleitrolle – 40 Federgabel – 41 Hinterradfederelement – 45 Schwingenlagerung – 47 Steuerkopflager,Vorbau demontieren – 48 Sitzauflage – 49 Flaschenhalter – 50 Schutzbleche – 50 Laufräder – 51 Reinigen und Konservieren – 52 Lagerung des Rades – 54 Schraubenverbindungen – 54 Anzugsdrehmomente,Tabelle – 55 Garantie – 56
Inspektionspass
Ihr persönlicher Inspektionspass – 57 Inspektionsplan – 58 Inspektionspass zum Abstempeln – 62
Stand Dezember 2009.Aktuelle Anleitungen und Produktinformationen finden Sie im Internet unter www.hpvelotechnik.com.
HP Velotechnik Elisabethenstr. 1 D - 65830 Kriftel Tel. 0 61 92 - 97 99 2-0 Fax 0 61 92 - 91 02 18
vielen Dank, dass Sie sich für ein Liegerad von HP Velotechnik entschieden haben, und herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen Street Machine Gte! Sie haben damit ein hochwertiges Reiserad erworben, mit dem Sie viele Jahre faszinierendes Fahrvergnügen genießen können.
Ihre Sicherheit und Zufriedenheit sind für uns von höchster Bedeutung.Auf den folgenden Seiten haben wir daher wichtige Sicherheitshinweise für die Benutzung und die Wartung aufge­führt.
Auch wenn Sie bereits über viel Erfahrung mit Fahrrädern ver­fügen, nehmen Sie sich bitte die Zeit, diese Betriebsanleitung vor der ersten Fahrt vollständig zu lesen. Ihr Liegerad ist mit modernster Fahrradtechnik von HP Velotechnik ausgestattet, die zum Teil eine besondere Bedienung benötigt.
Sie finden in diesem Heft eine ausführliche Anleitung, um Ihre Street Machine Gte optimal auf Ihre Anforderungen und Ihre Körpergröße anzupassen.
Darüber hinaus haben wir eine ganze Reihe von Pflege- und Wartungshinweisen sowie Technik-Tipps aus unserer Liegerad­werkstatt angegeben.
Sie können mit dieser Anleitung Ihre Street Machine Gte stets perfekt in Schuss halten und den Fahrspaß und Komfort mit Sicherheit erfahren.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen und allzeit gute Fahrt!
Paul J.W. Hollants, Dipl.-Ing. Daniel Pulvermüller und das Team von HP Velotechnik
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Vorwort
Sehr geehrte Kundin, Sehr geehrter Kunde,
Zu dieser Anleitung gehören die Original­anleitungen des Bremsenherstellers, des Schaltungsherstellers und weiterer Komponentenhersteller. In diesen Anleitungen werden die Bedienung und Wartung der Bau­teile ausführlich erklärt. Bitte lesen Sie die Anleitungen der Bauteilhersteller genauso auf­merksam wie die vorliegende Anleitung. Geben Sie die Anleitungen auch an jeden anderen Benutzer Ihres Rades weiter.
Die an diesem Liegerad durchzuführenden Wartungs- und Einstellarbeiten erfordern teil­weise spezielles Werkzeug und Fachwissen. Führen Sie nur solche Arbeiten durch, die Sie sich sicher zutrauen.Wenden Sie sich bitte im Zweifelsfalle an Ihren Fachhändler.
Im Text dieser Anleitung wurde bei Wörtern wie „Fahrer“ oder „Benutzer“ im Interesse der besseren Lesbarkeit die männliche Form gewählt; wir meinen natürlich stets auch weib­liche Personen.
Diese Anleitung bezieht sich vornehmlich auf eine komplett montierte Street Machine Gte mit den Bauteilen aus der Serienfertigung von HP Velotechnik.
Auf Wunsch liefert HP Velotechnik auch Rahmenkits, mit denen Fachhändler ein Rad in­dividuell aufbauen können. In diesem Falle gel­ten die Hinweise für die Bedienung und War­tung der Bauteile nur als Richtlinie, beachten Sie unbedingt alle Anleitungen der Bauteil­hersteller. Der Fachhändler trägt die Verant­wortung für den fachgerechten Aufbau, lassen Sie sich bitte ausführlich beraten! In jedem Falle muss ein aus einem Rahmenkit aufgebau­tes Rad vor der ersten Benutzung vom Zweiradmechaniker probegefahren und freige­geben werden.
Vorwort
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Achtung! Die grau unterlegten Hinweise sind besonders wichtig für Ihre Sicherheit. Hinweise, die mit „Gefahr!“ beginnen, kenn­zeichnen direkte Gefahren für Ihr Leben und Ihre Gesundheit. Bitte aufmerksam lesen!
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Benutzung im Straßenverkehr
Vor Benutzung im öffentlichen Straßenverkehr muss das Fahrrad entsprechend der jeweils gül-tigen gesetzlichen Vorschriften mit sicher­heits-relevanten Komponenten wie Lichtanlage, Re-flektoren, Glocke etc. ausgerü­stet werden. In Deutschland ist dafür die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) maßgebend, die bestimmte Mindestanforderungen stellt.
Diese sind unter anderem (bitte fragen Sie Ihren Fachhändler nach dem aktuellen Stand):
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Alle lichttechnischen Einrichtungen müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen. Dies besteht aus einer Schlangenlinie, dem Buchstaben „K“ und einer Zahl. Der hintere Großflächenreflek­tor muss eine „Z“-Markierung haben. Nur Bauteile mit diesem Prüfzeichen dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Verwendungszweck
Ihre Street Machine Gte ist ein Fahrrad für die Benutzung auf Straßen und befestigten Wegen.
Ein Einsatz zu Rennsport- und Geländesport­zwecken, Sprüngen, Radakrobatik sowie das Überfahren von Bordsteinkanten,Treppen etc. ist nicht vorgesehen.
Bei Schäden, die aus einer bestimmungswidri­gen Verwendung, Montagefehlern, Vorsatz, Unfällen oder ähnlichen Aktivitäten resultieren, können weder Gewährleistungs- noch Haftungsansprüche gegenüber HP Velotechnik geltend gemacht werden. Zur bestimmungsge­mäßen Verwendung gehört auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Betriebs-,Wartungs-, und Instandhaltungsbedingungen.
Einfahrphase
Die ersten 300 km sind eine wichtige Einfahrphase: Bei der ersten Benutzung eines neuen Fahrrades kann es zu Setzbewegungen der Schrauben kommen, die sich dabei lockern können. Züge und Speichen können sich deh­nen. Lagerungen können Spiel bekommen. Seien Sie in dieser Zeit bitte besonders auf­merksam.
Nach 300 km Fahrleistung oder spätestens 2 Monaten muss eine Erstinspektion von Ihrem Zweiradmechaniker durchgeführt wer­den. Bitte lassen Sie sich diese Erstinspektion und die durchgeführten Arbeiten vom Zweiradmechaniker im Inspektionspass auf S. 57 ff. bestätigen. Die Erstinspektion ist Voraussetzung für die weitere Gebrauchs­fähigkeit des Rades und die Gültigkeit Ihrer Gewährleistungs- und Garantieansprüche.
Zwei funktionstüchtige, voneinander unab­hängige Bremsen. Jeweils eine Bremse für Vorder- und Hinterrad sind vorgeschrie­ben, die Funktionsweise ist dagegen nicht verbindlich geregelt. Eine betriebsbereite Dynamo­Beleuchtungsanlage mit nach vorne gerichtetem, weißem Scheinwerfer, dessen Lichtkegelmitte in 10 m Entfernung auf die Fahrbahn auftritt. Eine rote Schlussleuchte und ein roter Rückstrahler, die auch kombiniert sein können. Mindestens ein nach vorn gerichteter weißer Frontreflektor und ein nach hinten gerichteter roter Großflächenreflektor. Je zwei gelbe Speichenreflektoren am Vorder- und Hinterrad. Auch Reifen oder Felgen mit einem seitlichen weißen Reflexring sind erlaubt. Gelbe Rückstrahler an beiden Seiten der Pedale. Eine helltönende Glocke.
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Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltba­re Stand- bzw. Batteriebeleuchtung montiert werden, die ebenfalls das amtliche Prüfzeichen aufweisen muss. Die alleinige Verwendung von Batterieleuchten ist unzulässig.
Zusätzlich empfehlen wir die Montage eines Wimpels, damit Sie im Straßenverkehr besser gesehen werden.
Die sicherheitstechnische Ausstattung des Ra­des muss vom Benutzer vor jeder Fahrt über­prüft und falls erforderlich instand gesetzt wer­den.
Belastung
Die zulässige Gesamtzuladung (Fahrer + Gepäck) beträgt 130 kg. Das zulässige Gesamt­gewicht (Fahrrad + Fahrer + Gepäck) beträgt 150 kg. Die kleinere der beiden Grenzen ist maßgeblich. Die Federhärten der Federung müssen an die Zuladung angepasst werden, siehe dazu das Kapitel zum Einstellen der Federung in dieser Anleitung, S. 16 ff. Das zulässige Gesamtgewicht von 140 kg darf auch mit Anhänger nicht überschritten werden.
Gepäcktransport
Gepäcktransport ist ausschließlich auf den spe­ziellen, von uns angebotenen Hinterrad­gepäckträgern, Lowridern oder Gepäckboxen zulässig.
Maximal zulässige Belastungen: Hinterradgepäckträger 25 kg Lowrider unter dem Sitz 25 kg
Wenn ein Gepäckträger montiert ist, muss si­chergestellt werden, dass auch bei ganz einge­federtem Hinterrad mindestens 1 cm Abstand zwischen Hinterrad (oder eventuell Schutzblech) und dem Gepäckträger verbleibt.
Wenn gewünscht, kann dieser Abstand vergrö­ßert werden, indem der Federweg des hinte­ren Federelementes durch Distanzclips verrin­gert wird.Wenden Sie sich dazu bitte an Ihren Fachhändler.
Mitgeführte Lasten können das Fahrverhalten des Rades erheblich verändern.Wenn Sie ein­mal viel Gepäck transportieren möchten, emp­fehlen wir, sich zunächst außerhalb des öffent­lichen Straßenverkehrs an das veränderte Fahrverhalten zu gewöhnen.
Die Lasten sollen möglichst nah am Körper des Fahrers verstaut werden, da so ein stabile­res Fahrverhalten erreicht wird. Ein möglichst tiefer Gepäckschwerpunkt verbessert ebenfalls die Straßenlage, packen Sie also die schweren Teile nach unten in Ihre Gepäcktasche.
Achten Sie darauf, dass Ihr Gepäck sicher auf dem Träger bzw. im Speedbag verstaut ist. Taschen müssen fest und unbeweglich auf dem Träger angebracht werden. Es dürfen keine lo­sen Teile wie Gurte und Riemen in die Lauf­räder, den Antrieb oder die Federung gelangen können.
Wir empfehlen Fahrradtaschen von Ortlieb. Sie sind mit extra großen Einhängehaken er­hältlich, die auch nachgerüstet werden können.
Stellen Sie sicher, dass durch Ihr Gepäck die Beleuchtungseinrichtungen und Reflektoren Ihres Rades nicht verdeckt werden und voll funktionsfähig bleiben.
Zum Abstellen des Rades mit Gepäck lehnen Sie Ihr Rad bitte sicher an einen feststehenden Gegenstand, z.B. eine Mauer. Mit dem Ständer lässt sich bei beladenem Rad keine ausreichen­de Abstützung erreichen, das Rad könnte um­fallen und beschädigt werden.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Allgemeine Sicherheitshinweise
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Fahrradtransport mit dem Auto
Am besten transportieren Sie das Rad inner­halb Ihres Autos.Achten Sie darauf, dass das Rad nicht auf dem Schaltwerk liegt.
Zum Transport auf dem Auto empfehlen wir Träger, die das Rad entweder hinter dem Fahrzeug oder auf dem Dach transportieren. Dabei muss das Rad am Rahmen befestigt wer­den.
Bitte achten Sie darauf, dass alle Teile, die sich durch den Transport lösen können (Sitzauflage, Einlegepolster, Trinkflaschen, Gepäcktaschen, Pumpen,Wimpel etc.) entfernt werden.
Keine Mitnahme von Kindern
Die Street Machine Gte ist nicht für den Transport oder die Mitnahme von Kindern ausgelegt, es dürfen keine Kindersitze montiert werden. Kindertransport ist ausschließlich mit dafür geeigneten Anhängern zulässig.
Anhängerbetrieb
Zulässig ist die Verwendung handelsüblicher Fahrradanhänger (Ein- oder Mehrspur) bis zu einem Gewicht von 40 kg.Wir empfehlen die Montage mit der Weber-Kupplung Typ E. In je­dem Fall müssen Sie überprüfen, ob durch die Anhängermontage die einwandfreie Funktion der Federung und des Anhängers gewährleistet ist.Achten Sie darauf, dass der Anhänger beim Umkippen nichts beschädigt.
Anbau- und Zubehörteile
Nachträglich angebautes Zubehör kann die Funktion Ihrer Street Machine Gte beeinträch­tigen. Bitte befragen Sie grundsätzlich Ihren Fachhändler, bevor Sie Anbau- oder Zubehörteile an Ihr Rad montieren.
Achten Sie darauf, dass der Lenker und die Federung stets frei beweglich bleiben. Am Lenker oder Sitz dürfen keine Anbauteile montiert werden, die den Fahrer beim Lenken, Auf- und Absteigen oder im Falle eines Aufpralls durch scharfkantige oder spitze Formen gefährden könnten.
Vor dem Kauf von Klingeln oder Beleuchtungs­einrichtungen sollten Sie prüfen, ob dieses Zubehör für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist.
Verkleidungen
An der Street Machine Gte kann die Wetterschutzverkleidung Streamer von HP Velotechnik montiert werden. Achten Sie auf eine ausreichende Sicht und Bewegungsfreiheit unter der Verkleidung.
Bitte beachten Sie, dass durch die Montage von Verkleidungen die Seitenwindanfälligkeit des Rades erhöht wird. Bei starkem Wind oder Windstößen können unsichere Fahrsituationen entstehen. Entfernen Sie die Verkleidung in sol­chen Wettersituationen vor der Fahrt.
Achtung! Nicht zulässig ist die Befestigung am Lenker oder mit ausgebauten Laufrädern an den Ausfallenden. Durch den Fahrtwind treten dort große Kräfte auf, durch die die Bauteile unzulässig beansprucht und damit beschädigt werden können. Eine solche Beschädigung kann zunächst auch unsichtbar bleiben!
Achtung! Die Montage von Anbau- und Zubehörteilen erfolgt auf eigene Gefahr. Dabei muss unbedingt die Montageanleitung des Herstellers beachtet werden. Lenkeranbauten wie Verkleidungen, Lenker­aufsätze, Flaschenhalter etc. können die Sicherheit durch zusätzliche Belastungen und scharfkantige Befestigungen beeinträchtigen.
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Austausch von Bauteilen
Grundsätzlich sollte ein Austausch von sicher­heitsrelevanten Bauteilen (insbesondere Bremsen, Beleuchtung, Lenker, Gabel,Antrieb, Federungsteile) nur durch Originalersatzteile von einem Zweiradmechaniker vorgenommen werden. Dazu sind spezielles Werkzeug und Fachwissen nötig.
Technische Änderungen, die Sie selbst vorneh­men, erfolgen auf eigene Gefahr!
Keine Bearbeitung der Bauteile
Endmontage
Dieses Fahrrad wurde in einem teilmontierten Zustand an Ihren Fachhändler geliefert.
Ihr Fahrradhändler hat das Rad sorgfältig fertig montiert, gegebenenfalls einige Änderungswün­sche für Sie umgesetzt und das Rad probege­fahren. Bitte achten Sie darauf, dass diese Auslieferungsinspektion im Serviceheft am Ende dieser Anleitung dokumentiert wurde.
Alle Schraubenverbindungen sind zu überprü­fen und anzuziehen, insbesondere alle Verbindungen von Lenker,Vorbau, Gabel, Schwingenlagerung sowie der Laufräder. Beachten Sie dazu die Drehmomentangaben in der Tabelle auf S. 55.
Schaltung und Bremsen müssen geprüft und eingestellt werden. Bitte beachten Sie dazu die Anleitungen der Komponentenhersteller, die dieser Anleitung beiliegen.
Schraubenverbindungen
Allgemeine Sicherheitshinweise
Gefahr! Verformte Bauteile (z.B. infolge ei-
nes Unfalls oder Überbelastung), insbeson­dere Rahmen, Gabel, Lenker, Sitzbefestigung, Pedale,Tretkurbeln und Bremsen dürfen we­der weiter benutzt noch gerichtet werden. Sie sind aus Sicherheitsgründen auszutau­schen. Bei Nichtbeachtung droht Bauteil­versagen mit möglicherweise schweren Verletzungen!
Achtung! Nicht zulässig ist eine Bearbei­tung der Bauteile des Rades, insbesondere des Rahmens, der Gabel, der Lenkung und des Sitzes, durch Maßnahmen, die die Bau­teilfestigkeit gefährden könnten. Unzulässig sind beispielsweise das Anbringen von Bohrungen, Schweißen, Löten oder auch wärmeeinbringende Lackierverfahren oder chemische Beanspruchungen wie beispiels­weise Ablaugen. Solches Bearbeiten kann bei unsachgemäßer Ausführung die Bauteil­festigkeit durch direkte Schädigung oder Korrosionsförderung gefährden.
Achtung! Schrauben müssen mit vorge­schriebenen Anzugsdrehmomenten montiert werden. In dieser Anleitung sind diese Anzugsdrehmomente in der Einheit Nm (Newtonmeter) angegeben. Zur Montage benötigen Sie unbedingt einen Dreh­momentschlüssel, sofern in dieser Betriebs­anleitung Drehmomente angegeben sind. Verlassen Sie sich niemals auf Ihr Gefühl! Zu fest oder unzureichend fest angezogene Schrauben können brechen und damit Stürze verursachen.Wenn Sie über keinen Drehmomentschlüssel verfügen, lassen Sie die jeweilige Arbeit bitte von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen. Eine Über­sichtstabelle mit den vorgeschriebenen Drehmomenten finden Sie auf S. 55 dieser Anleitung.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Vor der ersten Fahrt:Anpassen Ihrer neuen Street Machine Gte
Die Sitzposition ist wesentlich für den Fahrkomfort, Ihr Wohlbefinden und eine effiziente Leistungsentfaltung auf der Street Machine Gte. Stellen Sie daher den Rahmen, den Sitz, den Lenker und die Federung genau auf Ihre Bedürfnisse ein.
Die Feinanpassung des Liegerades an Ihre indi­viduellen Körpermaße und das Auffinden der angenehmsten Sitzhaltung erfolgt durch das Verstellen des Tretlagerauslegers, des Sitzes und des Lenkers.
Wenn Ihr Rad mit der optionalen Rahmenschnellverstellung mit Schnellspannern ausgerüstet ist, beachtet Sie bitte zusätzlcih zu den nachstehenden Hinweisen die Bedienungshinweise in der separaten Anleitung zur Rahmenschnellverstellung.
Einstellen der Beinlänge: Verschieben des Tretlagerauslegers
Zum Einstellen der Beinlänge wird der Tretlagerausleger (der vordere Teil des Rahmens, an dem die Tretkurbeln befestigt sind) im Hauptrahmen verschoben.
Dazu lösen Sie die beiden Innensechskant­Schrauben M8x35 unter dem Hauptrohr mit einem Inbusschlüssel SW6. Fassen Sie das Umwerferrohr oder beide Kurbeln und schie­ben Sie den Tretlagerausleger unter leichten Drehbewegungen in den Rahmen hinein oder ziehen ihn entsprechend heraus.
Hilfreich beim Herausziehen: Damit die ge­spannte Kette das Herausziehen nicht behin­dert, schalten Sie auf das kleinste Kettenblatt und Ritzel und drehen Sie die Kurbeln beim Herausziehen etwas rückwärts.
Einstellen der Beinlänge
Gefahr! Zu allen im Folgenden beschriebe-
nen Arbeiten gehört geeignetes Werkzeug und handwerkliches Geschick. Machen Sie nach jeder Anpassungsarbeit einen Test im Stand und eine Probefahrt auf einem ver­kehrsfreien Platz. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich bitte mit Ihren Änderungswünschen an Ihren Fachhändler.
Achtung! Nach dem Lösen sind die Klemmschrauben zu demontieren und zu prüfen, ob die Schrauben nicht verformt sind. Gewinde und Kopf müssen gut gefettet werden. Dann die Schrauben wieder einset­zen. Dabei müssen sie sich leichtgängig ein­drehen lassen, sonst sind die Schrauben aus­zutauschen.
Lösen der Klemmschrauben zum Verstellen des Tretlagerauslegers.
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Zur Überprüfung der Einstellung lassen Sie das Rad von einem Helfer halten und setzen sich auf das Liegerad.
Stellen Sie den Tretlagerausleger so ein, dass Ihr Bein durchgestreckt ist, wenn sich die Ferse (mit flachem Absatz) auf dem Pedal in vorderster Position befindet. Erfahrungsgemäß wird beim Liegerad die Beinlänge etwas größer eingestellt als beim aufrechten Fahrrad. Beim Treten sollen sich die Ballen der Zehen über der Pedalachse befinden. Das Bein darf dann in der vordersten Position der Tretkurbel nicht maximal durchgestreckt sein. Ist der Abstand zu groß eingestellt, überwindet man diesen Totpunkt nur schwer, das Treten wird unrund, und die Sehnen des Fußes werden übermäßig belastet. Ist der Abstand zu klein, können sich schnell Knieschmerzen einstellen oder Ihre Beine gegen den (Oben-)Lenker stoßen.
Für Fahrer mit kurzer Beinlänge muss der Tretlagerausleger vom Zweiradmechaniker ge­kürzt werden, damit der Tretlagerausleger ma­ximal eingeschoben werden kann.Wichtig ist dabei, dass das Rohrende sauber entgratet wird. Das blanke Metall am gekürzten Rohrende muss mit Sprühwachs gegen Korrosion geschützt werden.
Einstellen der Beinlänge
Der Tretlagerausleger wird so eingestellt, dass das Knie beim Fahren gerade nicht maximal durchgestreckt wird.
Achtung! Beim Verschieben des Tretlagerauslegers darauf achten, dass im Rahmen geführte Lichtkabel, die in der Nähe der Gabel aus dem Hauptrahmen geführt werden, nicht durch das Ende des Tretlagerauslegers beschädigt werden. Bitte informieren Sie sich dazu vorher über die Länge des bei Ihrem Rad verbauten Tretlagerauslegers. Beim Verschieben des Tretlagerauslegers muss das Lichtkabel im Rahmen nachgeschoben oder herausgezogen werden. Das Lichtkabel darf nie unter Spannung stehen.
Gefahr! Der Tretlagerausleger und die Aufnahme im Rahmen müssen beim Einschieben vollständig fettfrei sein, sonst kann sich der Tretlagerausleger während der Fahrt verdrehen, was zu Stürzen führen kann.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Auf der linken unteren Seite des Auslegers be­findet sich längs eine feine Kerbe. Beim Ausrichten des Auslegers dient diese und der zugehörige Aufkleber an der Vorderkante des Hauptrahmenrohres direkt über den Klemmschrauben dazu, die Innenlagerachse waagerecht auszurichten. Peilen Sie außerdem über das Innenlagergehäuse auf die Hinterradachse oder die Schwingenachse und richten das Innenlagergehäuse parallel dazu aus. Orientieren Sie sich dabei an der Innenlagerachse, nicht am aufgesetzten Umwerferrohr. Setzen Sie sich auf das Rad, und überprüfen Sie die Position.
Anschließend die Schrauben mit einem Dreh­momentschlüssel (Anzugsmoment 14–16 Nm) festziehen. Bei der ersten Probefahrt vorsichtig die ausreichende Klemmung überprüfen.
Achtung! Der Tretlagerausleger darf nur soweit aus dem Hauptrahmen herausgezo­gen gefahren werden, dass die Mindest­einschubtiefe von 8 cm nicht unterschritten wird. Keinesfalls darf das Ende des Tretlager­auslegers im Klemmschlitz beim Blick von unten auf den Hauptrahmen sichtbar sein, sonst kann der Rahmen Schaden nehmen.
Beim Blick von unten in den Klemmschlitz darf das Ende des Tretlagerauslegers nicht sichtbar sein.
Gefahr! Wird die Schraube zu fest angezo­gen oder auf Biegung belastet, kann die Schraube oder der Rahmen brechen! Bei un­zureichender Klemmung kann sich der Tretlagerausleger während der Fahrt verdre­hen, und die Füße können von den Pedalen abrutschen, was zu schweren Stürzen führen kann.
Gefahr! In der Öffnung des Hauptrahmens befindet sich eine Distanzbuchse, die in den Rahmen eingeklebt ist. Diese Distanzbuchse gewährleistet eine sichere Klemmung des Tretlagerauslegers und schont den Lack. Achten Sie unbedingt darauf, dass sich diese Distanzbuchse von vorne sichtbar direkt am vorderen Ende des Hauptrahmens befindet. Der untere Schlitz muss mit dem Schlitz im Hauptrahmen übereinstimmen. Fehlt diese Distanzbuchse, oder wird sie durch Verkan­ten beim Einschieben des Tretlagerauslegers nach hinten in den Rahmen eingeschoben, kann die Klemmung nicht mehr sicher erfol­gen oder der Rahmen beschädigt werden, auch wenn sie zunächst fest erscheint. Bei unzureichender Klemmung kann sich der Tretlagerausleger verdrehen – Sturzgefahr!
Zwischen Hauptrahmen und Tretlagerausleger muss die Distanzbuchse von vorne sichtbar sein. Fehlt diese, kann der Rahmen beschädigt werden.
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Zum Verschieben des Tretlagerrohres muss die Kettenlänge von Ihrem Fachhändler angepasst werden.Ab Werk wird die Street Machine Gte mit einer sehr langen Kette geliefert, damit der Verstellbereich des Rades ohne Verlängern der Kette ausgenutzt werden kann.
Nach dem ersten Einstellen der Beinlänge, das Sie zusammen mit Ihrem Fachhändler bei der Auslieferung des Rades vornehmen, muss die Kette so gekürzt werden, dass beim Schalten auf das große Kettenblatt vorne und das große Ritzel hinten der Arm des Schaltwerks nicht völlig gestreckt ist. Das Schaltwerk muss eine Straffung der Kette um 4 cm noch kompensie­ren können. Zur Wahl der richtigen Ketten­länge beachten Sie bitte die Anleitung des Schaltwerkherstellers.
Nach dem Verschieben des Tretlagerauslegers sollte der Spalt zwischen Hauptrahmen und Tretlagerausleger im Klemmschlitz mit Wachs oder Silikon verschlossen werden, um Ihren Rahmen gegen das Eindringen von Spritzwasser zu schützen und damit Korrosionsschäden, die möglicherweise zu ei­nem Rahmenbruch führen können, zu vermei­den.
Wir empfehlen, die Einstellung der Tretlagerlänge ca. alle 3 Monate leicht zu ver­ändern, dadurch werden die Gelenke und Muskeln unterschiedlich beansprucht, und Sie finden nebenbei eventuell eine noch komforta­blere und effizientere Position. Eine falsche Einstellung kann Knieschmerzen und schlechte Kraftausnutzung zu Folge haben. Zusätzlich empfehlen wir das Fahren in hohen Trittfrequenzen, also schnell und mit wenig Kraft treten, sonst können ebenfalls Knieschmerzen auftreten. Mehr dazu können Sie auf S. 26 lesen.
Einstellen der Beinlänge
Gefahr! Nach dem Kürzen muss die Kette
entweder mit einem speziellen Ketten­verschlussglied oder einem Kettenniet­werkzeug verschlossen werden, das die Enden des Nietes beim Vernieten aufweitet (R
OHLOFF-Revolver). Eine schlecht vernietete
Kette kann reißen und zum Sturz führen. Lassen Sie Änderungen der Kettenlänge oder einen Kettenwechsel von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen.
Achtung! Stellen Sie sicher,dass die Ketten­schutzrohre auch bei maximal gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand nach hinten zum Schaltwerk und nach vorne zum Umwerfer haben, und die Rohre fest in ihren Halterungen sitzen. Das vordere Kettenschutzrohr kann zur Längeeinstellung in der Haltefeder nach Hinten geschoben werden. Nötigenfalls sind die Rohre zu kür­zen. Sollte das Ende eines Kettenschutz­rohres in die sich drehenden Antriebsteile geraten, können der Antrieb blockiert und die Kettenschutzrohre zerstört werden.
Zwischen den Enden der Kettenschutzrohre und den Schaltungsteilen müssen bei gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand verbleiben.
Die Kettenschutzrohre müssen mit einem fest sitzendem Gummischlauch über der Haltefeder gesichert sein.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Einstellen der Sitzposition
Einstellen der Sitzgröße
Ihre Street Machine Gte ist entweder mit dem ErgoMesh®Netzsitz oder dem einstellbaren BodyLink®Schalensitz von HP VELOTECHNIK ausgestattet. Die nachstehenden Hinweise beziehen sich auf den BodyLink Schalensitz. Die Sitzgröße, die Neigung der Sitzlehne und die Neigung der un­teren Sitzhälfte sind damit stufenlos verstellbar. Die richtige Einstellung der Sitzgröße ist zusammen mit der Sitzneigung entscheidend für ein komfortables Fahrgefühl und viele Kilometer entspanntes Liegeradfahren.
Entscheidend für die Sitzgröße ist die obere Biegung im Bereich der Schulterblätter: Durch diese Form wird der Schulter- und Halsbereich aus der liegenden Position wieder aufgerichtet, so dass sich der Kopf in einer natürlichen und entspannten Lage befindet. Dadurch brauchen Sie bei einer passenden Sitzgröße üblicher­weise keine Kopfstütze. Um auf längeren Fahrten gelegentlich die Nackenmuskulatur zu entspannen, können Sie eine als Zubehör er­hältliche Kopfstütze am Sitz montieren.
Der Sitz ist zu klein eingestellt, wenn Sie das Gefühl haben, stark in einen „Buckel“ gedrückt zu werden, zu groß, wenn Sie das Gefühl ha­ben, die Sitzneigung wäre auch in der aufrech­testen Position zu sehr zurückgelehnt, oder wenn Sie bei einem Blick nach oben mit dem Hinterkopf an die Sitzoberkante stoßen.
Einstellen der Sitzgröße
Nehmen Sie die Sitzauflage ab. (Siehe S. 49). Öffnen Sie den Schnellspanner der Sitzlehnenverstellung, so dass der Sitz ent­spannt wird. Lösen Sie die 4 Schrauben in der Rückenlehne mit einem Innensechskant­schlüssel SW 4 um einige Umdrehungen. Stellen Sie sich hinter Ihr Rad, umfassen Sie die Sitzlehne mit beiden Händen und ziehen / schieben Sie die Lehne auf die gewünschte Sitzgröße.
Für eine sehr kleine Sitzgröße können die bei­den oberen Schrauben von den oberen Bohrungen in die mittleren Bohrungen ver­setzt werden, so erweitert sich der Verstellbereich.
Ziehen Sie alle 4 Schrauben gleichmäßig mit 5–6 Nm an. Halten Sie die Rückenlehne in der gewünschten Neigung und schließen Sie den oberen Schnellspanner fest. Befestigen Sie die Sitzauflage mit den Klettbändern.
Längen
verstellung der Airflow-Auflage
Die Airflow-Auflage besteht aus einem Ober­und einem Unterteil, die V-förmig ineinander passen. Lösen Sie die Klettverbindung des Oberteils, und drücken Sie ds Oberteil in der gewünschten Position auf den Klettbändern fest.
Einstellen der Sitzlehnenneigung
Ein großer Vorteil des BodyLink®-Sitzes an Ihrem Liegerad ist, dass Sie die Sitzlehne in Sekundenschnelle in der Neigung einstellen können.Als Anfänger oder bei Fahrten in der Stadt können Sie das Rad mit aufrechter Sitzposition für besseren Überblick fahren, bei Ihren Touren stellen Sie den Sitz für eine bes­sere Aerodynamik flacher ein.
Achtung! Die 4 Schrauben im Sitzunterteil (Sitzrohrverschraubung und unteres Sitzblech) nicht verstellen! Maximales Anzugsmoment dieser Schrauben 3–4 Nm.
Achtung! Um Geräuschentwicklung bei Belastung des Sitzes zu vermeiden, müssen die Kontaktflächen zwischen den Sitzhälften mit einer Schutzfolie versehen und alle Kontaktflächen zwischen Sitz und Befestigungs­blechen sowie der Aufnahme am Rahmen gefettet sein.
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Einstellen der Sitzposition
Der Sitzlehne ist mit einem Schnellspanner über ein Langlochblech am Rahmen befestigt. Durch einfaches Lösen des Schnellspanners können sie die Sitzneigung um 10° verstellen. Bei mittlerer Einstellung beträgt der Sitzwinkel etwa 35° gegen die Horizontale. Das Verstellen der Sitzlehnenneigung geht leichtgängig, wenn Sie die Lehne auf der Rückseite mit der Hand in Höhe des Langlochbleches aufrechter drücken. Durch Ziehen an der oberen Lehnenkante ver­spannt sich der Sitz und die Verstellung wird schwergängiger.
Einstellen der Sitzvorderkantenhöhe
Die untere Sitzhälfte ist über ein Langlochblech verstellbar. Für kleinere Fahrer kann die Sitzvorderkante etwas abgesenkt werden, so dass die Füße auf den Boden ge­stellt werden können, ohne dass sich Druckstellen am hinteren Oberschenkel bil­den.Wird die Sitzvorderkante nach oben gezo­gen, gibt die Erhöhung etwas mehr Halt nach vorne. Besonders bei aufrechter Sitzlehnenneigung wird so ein eventuelles Gefühl des „Herausrutschens“ verhindert.
Zum Einstellen öffnen Sie den unteren und den oberen Schnellspanner, so dass der Sitz entspannt ist und die Sitzvorderkante leicht­gängiger verstellt werden kann. Um die Sitzvorderkante anzuheben, fassen Sie den Sitz an der Vorderkante und ziehen mit Kraft nach oben.
Schließen Sie den Schnellspanner fest.Wenn der Schnellspanner zu leicht schließt, schrau­ben Sie die Gegenmutter auf der anderen Seite des Rahmens gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Innensechskantschlüssels SW5 weiter auf die Schnellspannerachse.
Einstellen der Lordosenwölbung
Der BodyLink®-Sitz ist an die natürliche S­Form der Wirbelsäule angepasst. Die Abstützung Ihrer Tretkräfte erfolgt im Bereich der Lendenwirbel. Dazu ist der Sitz in diesem Bereich ausgewölbt (Lordosenwölbung). Die Lordosenwölbung ist einstellbar, indem Sitzober- und Sitzunterteil gegeneinander ver­spannt werden.
Zum Verstärken der Lordosenwölbung senken Sie die Sitzvorderkante und legen die Rückenlehne flacher. Zum Verringern der Lordosenwölbung heben Sie die Sitzvorderkante an und stellen die Sitzlehne aufrechter. Um die maximale Verstellmöglichkeit zu errei­chen, lösen Sie die Schrauben für die Sitzlängenverstellung. Dadurch können Sie durch kleine Längenänderung die gewünschte Verformung leichter erreichen. Ziehen Sie die Schrauben wie oben beschrieben wieder an.
Einstellung der Kopfstütze
Beide Sitztypen können zusätzlich mit einer höhen- und neigungsverstellbaren Kopf- bzw. Nackenstütze ausgestattet werden. Die Ver­stellung erfolt mittels Langlöcher und Rändel­schraube unter dem Polster (BodyLink
®-
Sitz)
bzw. an der Befestigungsklemme (ErgoMesh
®-
Sitz). Das Rad nicht an der Kopfstütze schieben oder Heben, der Sitz kann beschädigt werden!
Achtung! Die drei Schnellspanner für die Sitzverstellung müssen fest (Schließkraft 15–20 kg) geschlossen werden. Sie dürfen während der Fahrt nicht geöffnet werden. Nach dem Schließen muss der Aufdruck „close“ lesbar sein.Werden die Schnell­spanner nicht ausreichend fest geschlossen, verstellt sich der Sitz während der Fahrt, wodurch unkontrollierte Fahrsituationen entstehen können.
Ausrichten des Vorbaus zum Vorderrad
Überprüfen Sie zunächst, ob der Vorbau paral­lel zum Vorderrad ausgerichtet ist. Beim Obenlenkervorbau ist dies am einfachsten, wenn Sie dazu den Vorbau ganz nach vorne klappen.
Wenn der Vorbau nicht parallel ausgerichtet ist, muss die Vorbau-Gabelklemmung mit den beiden seitlichen Schrauben gelöst werden, so dass der Vorbau verdreht werden kann. Die Einstellschraube an der Abdeckkappe des Gabelschaftrohres darf nicht verstellt werden. Setzen Sie sich auf das Rad, halten Sie das
Vorderrad mit den Füßen fest, und richten Sie den Vorbau parallel zum Vorderrad aus. Anschließend ziehen sie die beiden Klemmschrauben abwechselnd mit 6–8 Nm fest. Überprüfen Sie die sichere Klemmung, in­dem Sie versuchen, den Vorbau gegen das Vorderrad zu verdrehen. Überprüfen Sie das Lagerspiel des Steuerkopflagers, siehe S. 48.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Velotechnik
Untenlenker und Obenlenker
Die Street Machine Gte wird entweder mit ei­nem Untenlenker oder einem Obenlenker aus­geliefert. Bei beiden Lenkern erfolgt die Verbindung zur Gabel mit Vorbauten, die außen auf das Gabelschaftrohr geklemmt werden und gleichzeitig das Steuerkopflager fixieren. (sog. „A-Head-Vorbau“)
Einstellen des Lenkers
Der Lenker wird über den Vorbau mit der Gabel verbunden. Die Klemmverbindung zur Gabel erfolgt über die beiden seitlichen Schrauben.
Gefahr! Das Verstellen des Vorbau­Gabelklemmung verlangt Einstellarbeiten am Steuerkopflager und birgt bei Montage­fehlern Unfallgefahren. Lassen Sie diese Arbeit bei Unsicherheit von Ihrem Fachhändler ausführen.
Gefahr! Die oben in der Abdeckkappe be­findliche Innensechskantschraube dient dazu, das Spiel des Steuerkopflagers einzustellen. Mit dieser Schraube kann der Vorbau keines­falls verdrehsicher am Gabelschaft geklemmt werden.Vergewissern Sie sich, dass Sie nach allen Arbeiten am Vorbau die beiden außen liegenden Klemmschrauben wie vorgeschrie­ben angezogen haben.Andernfalls kann sich der Vorbau während der Fahrt verdrehen. Dies kann zu Unfällen führen.
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HP
Velotechnik
Einstellen des Lenkers
Obenlenkervorbau TERRACYCLE
Ihre Street Machine Gte mit Obenlenker (Lenker oberhalb des Sitzes) ist mit dem Glideflex Klappvorbau von TERRACYCLE ausge- stattet.
Höheneinstellung des Lenk
ers
Der Vorbau ist teleskopisch höhenverstellbar. Lösen Sie dazu die Schraube der Klemmschelle am unteren Ende der oberen Vorbauhälfte. Schieben Sie den Vorbau auf die gewünschte Höhe und richten Sie die obere Vorbauhälfte parallel zum Vorderrad so aus, dass der Lenker rechtwinklig zum Vorderrad steht. Ziehen Sie die Klemmschraube mit 4–5 Nm fest.
Wink
eleinstellung
Der Glideflex-Vorbau verfügt über eine Einstellschraube, mit der der Endanschlag für die maximale Klappposition zum Sitz hin einge­stellt werden kann. Drehen Sie dazu die Innensechskantschraube etwas hinein oder hinaus.
Gefahr! Die obere Vorbauhälfte darf nur bis zur Markierung auf dem Glideflex Vorbau ausgezogen werden, damit eine sichere Klemmung gewährleistet ist. Keinesfalls darf das Ende des Glideflex-Vorbaus im Klemm­schlitz der oberen Vorbauhälfte sichtbar werden. Die Klemmschelle muss bündig mit dem un­teren Ende der oberen Vorbauhälfte ab­schließen. Der Schlitz muss mit dem Schlitz im Vorbaurohr übereinstimmen.
Achtung! Drehen Sie die Schraube nur so­weit hinaus, dass der Schraubenkopf beim Einklappen gegen die schräge Anschlagfläche des Vorbaus stößt. Die Schraube darf nicht an der Oberseite des Vorbaus anschlagen.
Einstellen der Reibungskraft im Drehpunkt
Die Reibungskraft wird durch Verdrehen der Schraube in der Drehachse verändert. Durch Feuchtigkeit bei Regen kann die Reibungskraft etwas abnehmen, beim Trocknen des Rades sollte sich das gewohnte Reibverhalten wieder einstellen.
Gefahr! Drehen Sie die Schraube nur so­weit hinaus, wie eine Änderung der Reibung spürbar bleibt. Ziehen Sie die Schraube wie­der an, bis eine Zunahme der Reibung spür­bar wird. Die Schraube muss mit Loctite­Schraubensicherung eingesetzt werden.
Während der Fahrt sollten Sie den Lenker entspannt halten, keinesfalls daran ziehen. Wenn sich der Lenker während der Fahrt ver­dreht, halten Sie sofort an und ziehen die Lenkerklemmschraube wieder fest.Wird der Lenker im unzureichend geklemmten Vorbau verdreht, so kann der Lenker oder der Vorbau beschädigt werden oder sich unrund verfor­men. In diesem Falle kann auch bei korrektem Anzugsdrehmoment der Schraube keine siche­re Klemmung mehr erreicht werden, Lenker und Vorbau müssen dann ausgetauscht werden
Anpassen der Zuglängen
Kleinere Anpassungen können Sie vornehmen, indem Sie die Züge in ihren Halterungen am Rahmen und am Lenker so verschieben, dass an allen beweglichen Bauteilen genügend Bewegungsraum verbleibt. Reichen diese klei­nen Anpassungen nicht aus, müssen Sie die Züge von Ihrem Fachhändler kürzen oder durch längere Züge ersetzen lassen.
Lenkergriffe
Die Griffe unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß.Aus diesem Grund kann ein Austausch erforderlich werden.Achten Sie darauf, dass die Griffe fest mit dem Lenker verbunden sind.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Einstellen der Lenkerneigung
Durch das Verstellen der Lenkerneigung kann die Griffhaltung an Ihre Oberkörper- und Armlänge angepasst werden.
Obenlenker: Drehen Sie die Lenkerenden so, dass sie nach unten oder leicht nach vorne zei­gen. Ihre Handgelenke sollten entspannt etwa rechtwinklig zu Ihren Unterarmen stehen.
Untenlenker: Für die meisten Fahrer ist eine Neigung von etwa 45°, so dass die Griffe nach schräg vorne oben zeigen, komfortabel. Je auf­rechter Sie die Griffe drehen, desto geringer wird der mögliche maximale Lenkeinschlag, da der Lenker dann früher an den Rahmen, den Sitz oder an den Lowrider-Träger anschlägt.
Zum Verstellen der Neigung lösen Sie die Klemmschrauben der Lenkerklemmung etwas. Verdrehen Sie den Lenker, bis er die von Ihnen gewünschte Stellung erreicht hat. Überprüfen Sie, dass der Lenker vom Vorbau exakt in der Mitte geklemmt wird. Ziehen Sie die Lenkerklemmschrauben mit ca. 6–8 Nm fest. Überprüfen Sie die korrekte Klemmung des Lenkers, indem Sie sich auf das Rad setzen und am Lenker ziehen. Der Lenker darf sich dabei nicht verdrehen.
Achten Sie bitte darauf, dass der Klemmbereich am Vorbau gratfrei ist, d.h. keine scharfen Kanten aufweist. Eine scharfe Kante kann zu Lenkerbruch führen.
Achtung! Nach dem Einstellen des Lenkers muss die Länge der Brems- und Schaltzüge angepasst werden. Die Züge müssen ohne scharfe Biegungen verlaufen, und dürfen auch bei maximalem Lenkeinschlag nicht geknickt oder überdehnt werden.Vermeiden Sie auch zu lange Bögen, die sich an anderen Bauteilen verfangen können.
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Ziel der Federungseinstellung
Ihre Street Machine Gte ist mit einer Feder­gabel für das Vorderrad und einer Hinterrad­schwinge zur Federung des Hinterrades ausge­rüstet. Dadurch können leichte Fahrbahn­unebenheiten so ausgeglichen werden, dass sich ein komfortables Fahrgefühl ergibt und die Belastung Ihres Rades verringert wird.
Mit einer gut abgestimmten Federung wird die Bodenhaftung des Rades auf unebenem Untergrund verbessert. Insbesondere bei Kurvenfahrten ist so nicht nur eine höhere Fahrgeschwindigkeit möglich, sondern wird auch die Fahrsicherheit verbessert.
Um größtmöglichen Fahrkomfort zu bieten, muss die Federung auf das individuelle Fahrer­gewicht und die Zuladung sowie auf die Fahr­bahnbeschaffenheit abgestimmt werden.
Ziele der Abstimmung sind:
Die Ausnutzung des vollen zur Verfügung
stehenden Federweges ohne häufige Durch­schläge der Federung an den Endanschlag.
Ein schnelles Reagieren der Federung ohne
langes Nachschwingen nach dem Überfahren einer Unebenheit.
Ein Vermeiden von Aufbauschwingungen, d. h.
sich verstärkenden Schwingungen in der Federung, die beispielsweise durch rhythmi­sche Treteinflüsse oder Körperbewegungen oder gleichmäßig gewellten Untergrund ver­ursacht werden können.
Federung und Dämpfung
Die Federungssysteme der Federgabel und der Hinterradschwinge sind mit den eigentlichen Federn und mit davon getrennten Dämpfern ausgerüstet. Die Begriffe Federung und Dämpfung werden umgangssprachlich oft unzutreffend benutzt.
Die Feder ist das nachgiebige Bauteil, das unter der Last eines Fahrbahnstoßes zusammengedrückt wird, und sich nach der Rücknahme der Last wieder ausdehnt. Dabei gibt die Feder die gleiche Energie, die sie beim Zusammendrücken gespeichert hat, beim Ausfedern wieder frei.
Die Federgabel Ihrer Street Machine Gte ar­beitet mit Stahlfedern und Federn aus ge­schäumten Kunststoff-Elastomeren (MCU).An der Hinterradschwinge kommen beim Standard-Element D
NM DV-22 Stahlfedern zum
Einsatz. Das optionale Federelement DT.SWISS XM180 arbeitet mit Luft als Federmedium.
Der Dämpfer sorgt dafür, dass das Ein- und Ausfedern verlangsamt wird. Das bedeutet, dass das Rad nach dem Überfahren einer Fahrbahnunebenheit nicht sofort in die Ausgangslage oder sogar darüber hinaus „springt“. Der Dämpfer setzt Federenergie in Reibung und letztlich in Wärme um, und ent­zieht dem Federsystem somit Energie. Damit verhindert der Dämpfer, dass die Feder nach einer einmaligen Anregung durch einen Stoß unbegrenzt ein- und ausschwingt. Zusätzlich lässt sich durch die Dämpfung verhindern, dass regelmäßige Anregungen, etwa aus den schwankenden Tretkräften innerhalb einer Kurbelumdrehung oder den sich auf und ab bewegenden Beinen, zu Aufbauschwingungen der Federung führen. Die hydraulische Dämpfung der Hinter­radfederung ist beim auf Wunsch montierten Federelement DT.S
WISS XM-180 in der
Zugstufe einstellbar.
Einstellen der Federung
Anpassung an Gepäckzuladung
Bei der Street Machine Gte sind die Gepäck­träger am gefederten Teil des Rahmens ange­bracht. Dadurch ist auch das Gepäck voll gefe­dert. Dies schont Ihr Material.Vor allem aber kann die Federung auch mit Gepäck viel feiner und schneller Bodenunebenheiten ausgleichen, als wenn die Gepäckträger an der ungefeder­ten Masse, beispielsweise an der Hinter­bauschwinge, angebracht würden.
Durch die Zuladung von Gepäck ändern sich die Belastungen der Laufräder und deren Federungen. Die Federungen werden durch die Beladung stärker zusammengedrückt. Im Fahr­betrieb steht so weniger Federweg für Boden­unebenheiten zur Verfügung. Es könnte zu ver­mehrten Durchschlägen der Federung kommen.
Die Vorderradfederung ist davon nur wenig be­troffen, da Gepäck am Hinterradgepäckträger fast ausschließlich das Hinterrad belastet. Nur bei schweren Lasten am Lowrider unter dem Sitz ist ein Einfluss auf die Vorderradfederung spürbar.
Zum Ausgleich von Zuladungsschwankungen kann die Federvorspannung verändert werden. Einzelheiten dazu werden im folgenden Kapitel beschrieben. Am Hinterbau kann damit theo­retisch eine Zuladung von etwa 10 kg ausge­glichen werden. Bei größeren Änderungen müsste die Feder gegen eine Feder mit ande­rer Federhärte ausgetauscht werden. In der Praxis kann man darauf oft verzichten: Die Street Machine Gte bietet mit 90 mm sehr viel Federweg für ein Reiserad.Wählt man die Federhärte so, dass diese 90 mm bei voller Zuladung erreicht werden, so steht im unbela­denen Zustand ein etwas kleinerer, doch noch stets sehr komfortabler Federweg zur Verfügung. (Das Luftfederelement DT.S
WISS XM180 kann
zum Anpassen an die Zuladung einfach härter aufgepumpt werden.)
Anpassen Ihres neuen Rades
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Grundsätzlich sollte die Dämpfung so niedrig wie möglich gewählt werden, damit das Rad auch auf schnell hintereinander auftauchende Unebenheiten leicht ansprechen kann.
Bei der Street Machine Gte kann eine wesent­lich geringere Dämpfung als z.B. beim Mountainbike gefahren werden: Beim Liegerad treten durch die ruhige Körperhaltung keine hohen Lastschwankungen auf, wie sie beim Wiegetritt am Berg vom Mountainbike be­kannt sind.
Zusätzlich sorgt die No-Squat-Konstruktion des Fahrwerks der Street Machine Gte dafür, dass die Federung des Rades durch schwankende Tretkräfte nur sehr gering beeinflusst wird. Starten Sie beim Einstellen der Dämpfung da­her immer mit möglichst wenig Dämpfung.
Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Federsystem ist die Wahl der richtigen Feder­härte. Die Federhärte ist ein Maß für die Zusammendrückung der Feder bei einer be­stimmten Last. Sie wird entweder in „N/mm“ (Newton pro Millimeter) oder „lbs/inch“ (Pfund pro inch) angegeben.Teilweise werden auf den Federn auch nur „lbs“ angegeben.
Beim Luftfederelement DT.S
WISS XM180 wird
die Federhärte über den Luftdruck eingestellt.
Die Federung ist so konzipiert, dass das Rad beim Aufsitzen merkbar einfedert. Dieser so genannte Negativfederweg (engl. „sag“) ist not­wendig, damit das Rad bei Fahrbahn­vertiefungen die Möglichkeit zum Ausfedern hat. Die Federhärte soll so gewählt werden, dass dieser Negativfederweg bei ca. 30 % des insgesamt zur Verfügung stehenden Federweges liegt. Dieser Wert ergibt auf Ihrem voll gefederten Liegerad von HP Velotechnik in der Regel ein sehr komfortables Fahrverhalten.
Einstellen der Federung
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Der Knopf muss sich leichtgängig drehen las­sen. Lässt sich ein Knopf nicht mehr weiter drehen, haben Sie den Endanschlag erreicht. Drehen Sie in diesem Fall den Knopf wieder mindestens eine halbe Umdrehung zurück
Drehen Sie den Knopf nicht mit Gewalt über den Endanschlag hinaus, da sonst das Kunststoffgewinde im Inneren beschädigt wird. .
Einstellen der Federgabel
Das Vorderrad Ihrer Street Machine Gte ist mit einer Teleskopfedergabel von SPINNER oder MEKS ausgestattet.
Je nach Wunsch können an Ihrer Street Machine Gte verschiedene Federgabelmodelle montiert sein, bitte beachten Sie beiliegende Anleitungen des Federgabelherstellers.
Der Federweg beträgt bei der S
PINNER-Gabel
ca. 45 mm, bei der MEKS Gabel ca. 50 mm.
Die Federgabel sollte beim Aufsitzen um ca. 30% einfedern, dies entspricht etwa 12-15 mm. Befestigen Sie einen Kabelbinder um ein Standrohr und schieben Sie diesen ganz nach unten auf die Dichtung der Tauchrohre. Nach dem Absteigen kann der Negativfederweg zwi­schen Kabelbinder und Dichtung gemessen werden.
Sie erreichen den empfohlenen Wert durch das Einstellen der Federvorspannung, voraus­gesetzt, die Federhärte ist grob richtig gewählt (S. 19).
Alle Modelle verfügen über eine einfache Einstellung der Federvorspannung durch einen Drehknopf auf den Gabelbeinen.
Die Federgabeln M
EKS Carbon AC und die
SPINNER Grind haben nur im linken Gabelbein Federn, bei der MEKS Carbon AC ist im ande­ren Gabelbein die hydraulische Dämpfungs­patrone untergebracht.
Durch Drehen der Knöpfe im Uhrzeigersinn erhöhen Sie die Federvorspannung, Drehen ge­gen den Uhrzeigersinn verringert die Federvorspannung.
Drehknopf für die Federvorspannung der Federgabel M
EKS Carbon AC
Anpassen Ihres neuen Rades
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Wahl der Federgabel-Federhärte
Ihre Federgabel ist ab Werk mit einer Standard-Feder ausgestattet, die einen weiten Bereich an Fahrgewichten und Fahrstilen ab­deckt.
Sollten Sie in Ihrem Fall durch das Einstellen der Federvorspannung keine zufriedenstellen­den Federeigenschaften erreichen oder kommt es zu häufigen Durchschlägen der Federung auf den Endanschlag, können Sie von Ihrem Fachhändler eine härtere Feder montieren las­sen. Hinweise dazu finden Sie auf S. 41.
Entscheidend ist nicht die exakte Einhaltung der empfohlenen Werte für das Einfedern beim Aufsitzen, sondern Ihr subjektiver Fahreindruck, abhängig von der Weg­beschaffenheit.
Im Fahrbetrieb sollten sich nur gelegentlich Durchschläge bemerkbar machen.Treten aller­dings nie Durchschläge auf, so ist die Feder zu hart, und Sie nutzen den angebotenen Federweg nicht voll aus.
Die Federgabel MEKS Carbon AC ist mit einer hydraulischen Dämpfungseinheit ausgestattet. Auf dem rechten Gabelbein befindet sich ein Drehknopf zur Einstellung der Dämpfung.
Sie erhöhen die Dämpfung, indem Sie diesen Drehknopf im Uhrzeigersinns drehen.
Wir empfehlen, zunächst mit der geringstmög­lichen Dämpfungseinstellung zu fahren. Nur wenn die Gabel nach dem Überfahren eines Hindernisses mehr als einmal nachschwingt, soll die Dämpfung erhöht werden.
Wenn die Gabel bei einer einzelnen Bodenunebenheit gut federt, sich aber merk­lich verhärtet, wenn viele Unebenheiten schnell hintereinander kommen, ist die Dämpfung zu hoch eingestellt.Wenn die Gabel dagegen beim Ausfedern „springt“, muss die Dämpfung erhöht werden.
Drehknopf für die Dämpfungseinstellung der Federgabel MEKS Carbon AC
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Einstellen des Hinterradfederelementes
Für die Hinterradfederung der Street Machine Gte wird eine Feder mit einer hydraulischen Dämpfungseinheit in einem Federelement kombiniert. Im Dämpfer fließt Öl zwischen zwei Kammern durch die dünne Bohrung eines Drosselventils, so dass Flüssigkeitsreibung auf­tritt. Dabei kann es zu einer normalen Geräuschentwicklung kommen. Durch die Flüssigkeitsreibung kann sich das Federelement erwärmen, berühren Sie das Federelement nach der Fahrt daher vorsichtig.
An der Street Machine Gte wird als Standard das Stahlfederelement D
NM DV-22 verbaut.Als
Option ist das Luftfederelement DT.SWISS XM- 180 erhältlich.Auf dem folgenden Seiten finden Sie die Einstellhinweise getrennt für beide Elemente.
Einstellen der Federung
Gefahr! Während der Einstellarbeit an der
Hinterradfederung, bei der sich Ihre Hände oder Werkzeug am Federelement befinden, belasten Sie bitte niemals das Fahrrad, bei­spielsweise durch Aufstützen auf den Sitz oder Beladen des Gepäckträgers. Ein Einfedern des Hinterrades kann Ihre Hände einquetschen.
Gefahr! Die Federelemente sind mit einem Gas unter Hochdruck gefüllt! Versuchen Sie nie, das Federelement zu öffnen, oder die Verschlussschraube an der Hülle zu entfer­nen! Im Federelement sind keine vom Benutzer reparierbaren Teile. Bei einem Defekt muss das komplette Federelement in eine Fachwerkstatt gebracht werden.
Stahlfeder-Element
Wie bei der Federgabel gilt auch am Hinterrad die Richtlinie, dass für maximalen Fahrkomfort das Rad beim Aufsitzen in der Fahrposition um etwa 30 % des Gesamtfederweges einfedern sollte, also etwa 3 cm.
Voraussetzung ist, dass für Ihr Rad die passen­de Federhärte gewählt wurde. Hinweise zum Federtausch finden Sie in dieser Anleitung un­ter „Wartung und Pflege“, S. 45.
Messen Sie analog zum Vorgehen bei der Federgabel beispielsweise den Abstand zwi­schen den beiden Federelement-Verschraubun­gen oder zwischen Gepäckträger und Hinter­radreifen sowohl im unbelasteten Zustand als auch beim Aufsitzen in der Fahrposition. Berücksichtigen Sie auch eventuelles Gepäck. Ermitteln Sie den an Ihrem Rad möglichen Gesamtfederweg in Abhängigkeit der montier­ten Anbauteile oder eventueller Distanzclips. Der Unterschied sollte etwa ein Drittel des Gesamtfederweges betragen.
Diesen Negativfederweg können Sie in Abhängigkeit von Ihrem Gewicht und der Zuladung im Feinbereich durch das Einstellen der Federvorspannung oder im Grobbereich durch den Austausch der Feder durch eine Feder mit anderer Federhärte beeinflussen.
Zum Einstellen der Federvorspannung drehen Sie den profilierten Einstellring auf dem Gewindeteil des Federelementes von Hand. Durch Drehen des Einstellringes im Uhrzeiger­sinn (beim Blick von hinten) verringern Sie die Federvorspannung, durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn schrauben Sie den Einstellring gegen die Feder und erhöhen damit die Feder­vorspannung. Es ist hilfreich, die Feder zusam­men mit dem Einstellring zu drehen.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Federelement mit Stahlfeder. Durch das Drehen des Einstellringes am vorderen Ende der Feder stellen Sie die Federvorspannung ein.
Durch das Aufstecken von Distanzclips auf die Kolbenstange des Federelementes wird der Federweg eingestellt.
Gefahr! Stellen Sie sicher,dass das Hinter­rad, Schutzblech oder Federelement beim maximalen Einfedern nicht gegen Rahmen, Sitz, Gepäckträger oder Gepäckbox schlagen kann.
Entspannen Sie dazu die Feder völlig, indem Sie den Federteller auf dem Gewinde des Federelementes bis zum Anschlag drehen (vorher den Sicherungsfederring aus der Nut im Gewinde zum Anschlag schieben). Setzen Sie einen Helfer auf das Rad, und bringen Sie durch Drücken auf den Sitz oder Gepäck­träger das Rad zum Einfedern bis zum Endanschlag.
Wird der Abstand zwischen Rad oder Schutzblech und Rahmen, Sitz oder Gepäckt­räger bzw. Speedbag kleiner als 1 cm, muss ein zusätzlicher Distanzclip montiert wer­den! Bei Nichtbeachtung kann das Schutz­blech plötzlich brechen oder das Hinterrad blockieren, was zu Stürzen führen kann!
Der Einstellring sollte nicht mehr als fünf Umdrehungen (von der entspannten Null-Lage aus gerechnet) gegen die Feder gedreht wer­den.Taucht die Federung auch nach sechs Umdrehungen noch zu weit ein, ist die Feder zu weich und muss gegen eine härtere Feder ersetzt werden. Eine zu große Vorspannung ei­ner zu weichen Feder nutzt das Komfort­potential des Federelementes nicht aus.
Gefahr! Der Einstellring muss stets soweit gegen die Feder geschraubt sein, dass die Feder bei unbelastetem Rad kein Spiel hat. Ansonsten könnte sich der Einstellring durch die Erschütterungen beim Fahren soweit lö­sen, dass der geschlitzte hintere Federteller abfällt. In diesem Falle könnte das Federelement beschädigt werden oder das Hinterrad gegen den Rahmen oder Gepäckträger schlagen, was zu schweren Stürzen führen kann. Halten Sie die Feder immer um mindestens eine Umdrehung vor­gespannt.
Luftfeder-Element DT SWISS XM180
Beachten Sie bitte unbedingt die Einstell- und Wartungshinweise in der mitgelieferten Anleitung des Federelementherstellers.
Bei diesem Federelement wird Luft in einem Zylinder („Positivkammer“) zusammenge­drückt. Da Luft eine sehr geringe Dichte hat, sind Luftfederelemente wesentlich leichter als Stahlfederelemente. Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Gewichtsanpassung per Luftpumpe: Durch das Erhöhen des Luftdrucks wird das Federelement härter.
Luftfederelemente verfügen über eine progres­sive Federkennlinie (im Gegensatz zur linearen Federkennlinie der Stahlfederelemente). Das bedeutet, dass das Federelement beim Einfedern überproportional härter wird – also auf den letztem Stück Federweg wesentlich härter ist als am Anfang.
Vorteil dieser progressiven Kennlinie ist ein gu­ter Durchschlagsschutz bei starken Stößen. Während ein zu weiches Stahlfederelement bei zuviel (Gepäck-) Last hart an den Endanschlag stößt, federt das Luftfederelement die Last weicher ab.
Im Arbeitsbereich des Luftfederelementes ver­läuft die Federkennlinie flacher als beim Stahlfederelement, d. h. es federt bei gleicher Last weiter ein und wirkt weicher. Anders als beim Mountainbike gibt es bei der Street Machine Gte kein Wippen durch den Wiegetritt im Stehen.
Zur Beeinflussung des Verlaufs der Federkennlinie verfügt das Luftfederelement über eine Negativ-Feder aus MCU-Elastomer. Durch das Zusammenspiel der mit Luft gefüll­ten Positivkammer und der Negativfeder kön­nen Sie ein gutes Ansprechverhalten mit gerin­ger Losbrechkraft und einem guten Durchschlagschutz erreichen.
Das Ventil für die Positivkammer befindet sich am hinteren Ende des Federelementes.Das Ventil ist durch eine Schutzkappe abgedeckt.
Bitte verwenden Sie zum Befüllen des Federelementes ausschließlich eine spezielle Luftpumpe für Luftfederelemente mit Autoventilstutzen und Manometer. Ihm Fachhandel sind verschiedene Modelle, auch für Unterwegs, erhältlich.
Beim Verschrauben der Pumpe mit dem Federelementstutzen entweicht immer ein we­nig Luft. (ca. 0,5-1 bar) Schrauben Sie die Pumpe nach dem Aufpumpen daher zügig ab.
Empf
ohlene Druckeinstellungen
Last Positivkammer
bis 80 kg 6,5 bar bis 100 kg 7,5 bar bis 130 kg 9,0 bar
Maximal zulässiger Druck: 18 bar.
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Einstellen der Federung
Gefahr! Stellen Sie sicher,dass das Hinter-
rad, Schutzblech oder Federelement beim maximalen Einfedern nicht gegen Rahmen, Sitz, Gepäckträger oder Gepäckbox schlagen kann. Lassen Sie zum Überprüfen die Luft kom­plett aus dem Federelement ab. Setzen Sie einen Helfer auf das Rad, und bringen Sie durch Drücken auf den Sitz oder Gepäck­träger das Rad zum Einfedern bis zum Endanschlag. Wird der Abstand zwischen Rad oder Schutzblech und Rahmen, Sitz oder Gepäckträger bzw. Speedbag kleiner als 1 cm, muss ein zusätzlicher Distanzclip vom Fachhändler im Federelement montiert wer­den! Bei Nichtbeachtung kann das Schutz­blech plötzlich brechen oder das Hinterrad blockieren, was zu Stürzen führen kann!
Anpassen Ihres neuen Rades
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Einstellen der Dämpfung
Mit der Veränderung der Dämpfung kann das Federverhalten fein an Ihre individuelle Fahr­situation angepasst werden. Eine rauhe Straße mit schnell hintereinander liegenden Uneben­heiten oder gar Kopfsteinpflaster verlangt nach einer sehr kleinen Dämpfung, während bei re­gelmäßigen, langwelligen Fahrbahnen eine stär­kere Dämpfung eine ruhigere Straßenlage er­gibt.
Die Zuladung von viel Gepäck erfordert eine Anpassung der Federhärte; dabei kann eine Veränderung der Dämpfung noch mehr Fahrkomfort bringen.
Bei niedrigen Temperaturen wird das im Dämpfer verwendete Öl zäher. Die dadurch stärker werdende Dämpfung kann durch eine Änderung der Dämpfungseinstellung ausge­glichen werden kann.
Beachten Sie jedoch, dass Sie durch eine schlechte Dämpfereinstellung, vor allem durch unsystematisches Herumdrehen am Knopf, das möglicherweise zu viel zu hohen Dämpfer­werten führt, den Fahrkomfort stark ver­schlechtern können. Im Extremfall bewegt sich das Federelement weder ein noch aus. Fragen Sie bei Unsicherheiten zur Federungs­einstellung bitte Ihren Fachhändler.
Die Dämpfung beim Ausfedern sorgt dafür, dass das Hinterrad nicht „springt“, und ein möglichst guter Straßenkontakt erhalten bleibt. Durch die Verbesserung der Straßenlage schafft die Federung der Street Machine Gte somit ein echtes Sicherheitsplus.
Ein größerer Dämpfungswert verlängert die Zeit bis zum vollständigen Ausfedern. Erst dann kann die Federung den nächsten Stoß mit dem vollen Federweg ausgleichen. Daher muss bei sehr unebenen Straßen oder sehr kurz hinter­einander liegenden Stößen ein niedrigerer Dämpfungswert gefahren werden.
Als Richtwert für maximalen Komfort gilt, dass das Hinterrad nach einem Stoß vollständig aus­federn und danach genau einmal spürbar nach­schwingen soll. Zum Überprüfen der Einstel­lung benötigen Sie einen Helfer, der das Rad einmal durch Drücken zum Einfedern bringt, während Sie in Fahrposition auf dem Rad sit­zen. Der Helfer kann dabei das Nachschwingen beobachten.
Zum Einstellen der Dämpfung beim Ausfedern verdrehen Sie den Einstellknopf oben am hin­teren Ende des Federelementes.
Drehen des Knopfes in Richtung „-“ bewirkt weniger Dämpfung und ein schnelleres Ausfedern. Drehen des Knopfes in Richtung „+“ bewirkt mehr Dämpfung und langsameres Ausfedern.
Federelement DT-Swiss XM180. Die Einstellung der Dämpfung er- folgt über das rote Rad am hinteren Ende. Das Federelement muss so eingebaut sein, dass der Kipphebel zur Blockierung am hinteren Ende nach oben zeigt, damit er nicht am Hinterbau anschlägt.
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Lernen Sie die neue Fahrtechnik
Ihr neues Rad wurde von Ihrem Fachhändler fertig montiert und zusammen mit Ihnen wie auf den vorhergehenden Seiten unter „Anpassen Ihres neuen Rades“ beschrieben eingestellt. Bevor Sie sich nun auf Ihre Street Machine Gte setzen und Ihre erste Fahrt ge­nießen, machen Sie sich bitte mit den folgen­den Hinweisen zur Fahrtechnik und Bedienung des Rades vertraut.
Dieses Liegefahrrad erfordert das Einge­wöhnen an die veränderte Fahrposition. Stellen Sie sicher, dass Sie selbst und alle zukünftigen Benutzer diese Anleitung vor dem Gebrauch des Rades vollständig gelesen haben. Lassen Sie sich bei Unklarheiten von Ihrem Fachhändler beraten.
Vor Fahrtantritt sind die Benutzer im Umgang mit diesem Liegefahrrad zu schulen.Wir emp­fehlen, das Radfahren mit der Street Machine Gte auf einem verkehrsfreien Platz zu üben. Vor Benutzung des Rades im Straßenverkehr muss das Fahren des Fahrzeuges vollständig beherrscht werden.
Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie unge­hindert geradeaus fahren können. Ziehen Sie eine Bremse. Steigen Sie vor dem Untenlenker auf das Rad, setzen Sie sich auf den Sitz und lehnen Sie sich ganz zurück. Halten Sie einen Fuß auf dem Boden, den anderen stellen Sie auf ein Pedal. Bringen Sie dazu die Kurbel in die oberste Stellung, so dass Sie gleich kraftvoll antreten können.
Versuchen Sie, so im Stand die Balance zu hal­ten.Verschaffen Sie sich Sicherheit, jederzeit anhalten zu können, und das Rad mit einem Fuß halten zu können.Wenn Sie sich sicher fühlen, geben Sie Druck auf das Pedal, lösen die Bremse, treten mit viel Kraft an und ziehen so­fort das zweite Bein auf das freie Pedal.
Kümmern Sie sich dabei nicht darum, auf wel­cher Pedalseite Sie gerade treten. Halten Sie den Lenker locker, aber ruhig, und beschleuni­gen Sie mit einigen Tritten. Ihr Fahrrad braucht Geschwindigkeit, um sich zu stabilisieren.
Schauen Sie nach vorne auf ein Ziel geradeaus, nicht auf den Lenker, die Füße oder das Vor­derrad.
Zum Anhalten bremsen Sie vorsichtig mit bei­den Bremsen, bis das Rad völlig zum Stillstand gekommen ist. Erst dann stellen Sie ein Bein auf den Boden und balancieren das Rad im Stand.
Lernen Sie die neue Fahrtechnik
Gefahr! Berühren Sie niemals mit den
Füßen den Boden unter Ihnen, während das Rad noch fährt. Die Füße könnten sich auf dem Boden verfangen und nach hinten geris­sen werden, wodurch Sie sich verletzen kön­nen.
Gefahr! Bei Liegerädern der kompakten Bauart wie der Street Machine Gte ist es möglich, dass bei starkem Lenkeinschlag und unterer Pedalstellung ein Fuß des Benutzers mit dem Vorderrad in Kontakt kommt. Diese Situation ist unter allen Umständen zu vermeiden, da es sonst in extremen Situationen zum Sturz und zu Verletzungen kommen kann.
Zur Beherrschung des Fahrzeuges gehört daher folgende Kurventechnik: Bei einer Kurve das kurveninnere Bein nach vorne durchstrecken, nicht weiter treten, dann erst den Lenker einschlagen. Erst wenn Sie wie­der geradeaus fahren, dürfen Sie anfangen zu treten.
Bedienungshinweise
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Tragen Sie Schutzkleidung
Radfahren ist eine potentiell gefährliche Sportart, bei der selbst bei Beachtung aller Sicherheitshinweise Unfälle passieren können. Wir empfehlen, bei allen Fahrten einen gut passenden Fahrradhelm zu benutzen. Schützen Sie sich durch das Tragen geeigneter, eng anlie­gender und reflektierender Sportkleidung. Weite Hosenbeine schützen Sie mit Hosenklammern davor, sich in der Kette zu verfangen – oder stopfen sie die Hosen nach altbewährter Manier in die Socken. Bei einem Sturz mit dem Liegerad landet man meistens seitlich auf dem Gesäß und den Handballen. Durch das Tragen von verstärkten Radhosen und Fahrradhandschuhen können Sie die Gefahr von Abschürfungen deutlich verrin­gern.
Benutzen Sie Click-Pedale
Die Pedale Ihrer Street Machine Gte können auf Wunsch mit einem Bindungssystem nachge­rüstet werden. Sobald Sie das Fahren der Street Machine Gte beherrschen, sollten Sie diese „Click-Pedale“ benutzen. Durch die feste Verbindung von Schuh und Pedal brauchen Sie dann den Fuß nicht mehr mit Kraft auf den Pedalen zu halten. Dadurch ist eine wesentlich entspanntere und rundere Trittbewegung mög­lich, bei der Sie sogar etwas an den Pedalen ziehen können.
Ohne Pedalbindung können Ihre Füße plötzlich von den Pedalen abrutschen, was zu einem Sturz führen kann. Moderne Systempedale mit Bindung sind daher ein Sicherheitsvorteil. Allerdings muss der Umgang mit diesen Pedalen zunächst geübt werden, damit Sie in Gefahrensituationen schnell aus den Pedalen aussteigen können. Beachten Sie die dem Bindungssystem beiliegende Anleitung des Pedalherstellers, und lassen Sie sich die Benutzung der Pedale von Ihrem Fahrrad­händler erklären. Stellen Sie die Auslösekraft der Bindungen zunächst auf einen geringen Wert, damit Sie sicher aus der Bindung kom­men.
Benutzen Sie ausschließlich die mitgelieferten Schuhplatten des Bindungssystemherstellers, keine Fremdfabrikate. Bei Verwendung nicht zugelassener Schuhplatten kann das Bindungs­system nicht sicher funktionieren.
Sitz abnehmen
Öffnen Sie alle 3 Schnellspanner der Sitzbefestigung. Drehen Sie die Gegenmutter des obersten Schnellspanners 4 Umdrehungen auf. Drehen Sie die Schnellspannhebel der mittleren und unteren Sitzbefestigung ca. 4 Umdrehungen auf. Alternativ halten Sie die Schnellspannhebel fest und drehen die flache Gegenmutter auf der Kettenseite des Rades mit einem 5 mm Innensechskantschlüssel ca. 4 Umdrehungen auf. Ziehen Sie den Sitz zunächst aus der unte­ren und mittleren Aufnahme, zuletzt aus der oberen.
Schutzkleidung, Click-Pedale; Sitz
Gefahr! Bitte beachten Sie, dass Sie auf-
grund der niedrigen Sitzhöhe von anderen Verkehrsteilnehmern später gesehen werden könnten, und fahren dementsprechend vor­ausschauend. Bei Dunkelheit ist dies be­sonders wichtig. Sie selbst sehen weit besser als andere Verkehrsteilnehmer Sie sehen können. Fahren Sie defensiv.Wir empfehlen, bei Benutzung im Straßenverkehr das Rad mit einem gut sichtbaren, reflektierenden Wimpel auszurüsten. Bitte fragen Sie dazu Ihren Fachhändler.
Achtung! Beim Verstauen des Sitzes achten Sie bitte darauf, die Sitzbleche nicht zu bela­sten. Sie könnten dadurch verbiegen oder abbrechen. Polstern Sie die Kanten beim Verstauen ab, damit andere Gegenstände nicht durch die Sitzbleche beschädigt wer­den.
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Langsame Belastungssteigerung
Während der ersten Wochen empfehlen wir, nur kurze Strecken ohne große Anstrengung zu fahren.
Benutzen Sie stets eine leichte Übersetzung und fahren Sie mit einer hohen Trittfrequenz. Erst nach einigem Training die Belastung lang­sam steigern.
Beim Liegeradfahren werden andere Muskeln als auf dem konventionellen Fahrrad benutzt, die erst aufgebaut werden müssen. Die hohe Position des Tretlagers verlangt eine langsame Gewöhnung an die Sitzposition.
Bei einer Überbelastung kann es zu einer schlechten Durchblutung der Beine kommen, die sich durch Leistungsabfall, Kribbeln in den Zehen, Einschlafen der Beine oder Krämpfen äußern kann. Bei einer sehr sportlichen Fahrweise kann die notwendige Einge­wöhnungszeit bis zu 6 Monaten dauern.
Sollten beim Fahren Kniebeschwerden auftre­ten, liegt dies in der Regel am Fahren mit zu viel Kraft. Die gute Abstützung des Rückens verführt manchmal dazu, sich mit der vollen Beinkraft in die Pedale zu stemmen, ähnlich wie bei der Beinpresse im Fitness-Studio. Bei längerer Wiederholung ist dies sehr schädlich für die Knie. Knieschmerzen resultieren dabei oft durch eine Überbeanspruchung der Halte­muskulatur im Knie, die ebenfalls durch Training gestärkt werden kann.
Auch eine falsche Beinlängeneinstellung (meistens zu kurz) kann zu Kniebeschwerden führen. Hinweise zum Aufbautraining beim Radfahren finden Sie in vielen Radsport­büchern oder Radsportzeitschriften.
Ihre Trittfrequenz sollte im Bereich von 80–100 Umdrehungen pro Minute liegen, und auch am Berg nicht unter 60 Umdrehungen fallen. Lassen Sie nötigenfalls die Auslegung der Gangschaltung durch Ihren Zweiradfachhändler auf Ihren Fahrstil und Ihr Gelände anpassen.
Bei länger anhaltenden körperlichen Beschwer­den wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Nicht freihändig fahren
Angemessene Fahrweise
Passen Sie während der Fahrt Ihre Geschwindigkeit immer der Verkehrslage, den Straßen und den Witterungsverhältnissen an. Fahren Sie in Kurven und bei unbekannten Strecken langsam. Halten Sie einen deutlichen Sicherheitsabstand zu anderen Verkehrs­teilnehmern, fahren Sie bei Fahrten in der Gruppe nicht nebeneinander.
Beim Heranfahren an eine Ampel sollten Sie nie an den stehenden Autos rechts vorbei nach vorne fahren, da Sie durch die niedrige Sitzposition selbst von aufmerksamen Auto­fahrern nur schwer wahrgenommen werden können.
Belastung, freihändig fahren, Fahrweise
Gefahr! Zum sicheren Führen des
Fahrrades muss der Lenker mit beiden Händen geführt werden, kurzzeitig mindestens jedoch mit einer Hand. Plötzlich auftretende Fahrbahnunebenheiten oder Eigenschwingungen können beim frei­händig Fahren zum Verreißen der Lenkung und schweren Stürzen führen!
Bedienungshinweise
27
HP
Velotechnik
Schnellspanner
Schnellspanner sind Befestigungsbauteile, die die Laufräder und den Sitz sichern.
Ein Schnellspanner besteht aus zwei Bedien­elementen: Der Handhebel auf der einen Seite erzeugt die Klemmkraft. Mit der Klemm­Mutter auf der anderen Seite wird auf einer Gewindestange die Vorspannung eingestellt.
Zum Öffnen schwenken Sie den Handhebel vom Rahmen weg. Dabei wird der Schriftzug „open“ sichtbar.
Zum Schließen drücken Sie den Hebel mit Kraft in die andere Richtung, so dass der Schriftzug „close“ sichtbar wird.Auf der ersten Hälfte der Schließbewegung muss sich der Hebel sehr leicht bewegen lassen.
Während der zweiten Hälfte des Hebelweges nimmt die Schließkraft deutlich zu, entspre­chend ca. 15–20 kg am Ende.
In der Endposition muss der Hebel parallel zum Rad liegen, darf also nicht seitlich abste­hen.
Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des Schnell­spanners, indem Sie versuchen, den geschlosse­nen Hebel um die Laufradachse zu verdrehen. Läßt sich der Hebel im Kreis drehen, ist die Klemmung zu lose. Öffnen Sie den Schnell­spanner, halten Sie den Handhebel fest, und drehen Sie die Klemm-Mutter auf der anderen Seite um eine halbe Umdrehung fester. Schließen Sie den Handhebel und kontrollieren Sie die Klemmung erneut.
Prüfen Sie den korrekten, festen Sitz des Laufrades: Heben Sie das Rad einige Zenti­meter vom Boden, und geben Sie dem Laufrad einen festen Schlag von oben auf den Reifen. Ein sicher befestigtes Rad bleibt unverrückt in den Achsaufnahmen des Rahmens.
Die Ausfallenden der Gabel Ihrer Street Machine Gte sind mit Ausfallsicherungen verse­hen. Daher müssen Sie zum Ausbau des Vorderrades immer die Gegenmutter des Schnellspanners etwas lösen und beim Einbau auf jeden Fall wieder anziehen!
Bauteile, die mit einem Schnellspanner befe­stigt sind, lassen sich komfortabel öffnen. Dadurch sind sie jedoch diebstahlgefährdet. Sichern Sie Ihre Laufräder daher stets mit ei­nem Schloß, wenn Sie Ihr Fahrrad abstellen. Die Schnellspannhebel können auch durch spe­zielle Sicherheitsverschlüsse (z.B. von P
ITLOCK)
ausgetauscht werden, die nur mit Spezial­werkzeug zu öffnen sind. Sprechen Sie mit Ihrem Fachhändler.
Fahrweise, Schnellspanner
Achtung! Tragen Sie Ihr Rad über Treppen
und Bordsteine. Durchfahren Sie keine gros­sen Schlaglöcher. Besonders wenn Schlag­löcher in der Fahrbahn mit Wasser gefüllt sind, können Sie die wirkliche Tiefe nicht er­kennen. Beim Zusammenprall mit solchen Hindernissen können Rahmen und Gabel be­schädigt werden und schwere Stürze auftre­ten. Diese Beschädigung kann zunächst für das Auge unsichtbar bleiben. Überprüfen Sie Ihr Rad umgehend auf Verformungen oder Risse.Wenden Sie sich im Zweifelsfalle an Ihren Zweiradfachhändler.
Gefahr! Ein unvollständig oder unsachge­mäß geschlossener Schnellspannhebel kann zum Lösen des Laufrades bzw. des Sitzes und damit zu schweren Stürzen führen!
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HP
Velotechnik
Bremsen
Die Street Machine Gte ist mit einer hochwer­tigen und sehr kraftvollen Bremsanlage ausge­stattet. Es stehen Felgenbremsen oder Scheibenbremsen zur Auswahl. Bitte beachten Sie unbedingt die beiliegende Anleitung des Bremsenherstellers.
Machen Sie sich mit der Bedienung der Bremsanlage vertraut. Prägen Sie sich ein, wel­cher Hebel die Vorderrad- und welcher die Hinterradbremse bedient.
Sollte die Anordnung der Hebel von Ihrer ge­wohnten Anordnung abweichen, lassen Sie bit­te die Bremshebelanordnung von einem Zwei­radmechaniker ändern. In Deutschland gibt es dazu keine Norm, und die Vorlieben der Benutzer sind unterschiedlich. In anderen Ländern kann es allerdings gesetzliche Vorschriften zur Bremshebelanordnung geben, fragen Sie dazu bitte Ihren Fachhändler.
Zur optimalen Bedienung können Sie den Abstand des Bremsgriffes vom Lenker mit ei­ner kleinen Innensechskantschraube am Bremsgriff einstellen, siehe dazu die jeweilige Anleitung.
Die wirkungsvollste Bremse ist die Vorder­radbremse, mit ihr lässt sich eine wesentlich höhere Bremswirkung erzielen als mit der Hinterradbremse. Das Hinterrad neigt bereits bei geringen Bremskräften zum Blockieren und Rutschen auf der Fahrbahn.
Die Bremskraft moderner Bremssysteme kann sehr viel stärker sein, als Sie bislang gewohnt sind. Bremsen Sie vorsichtig und dosiert.Wenn Sie zu stark mit der Vorderradbremse brem­sen, kann das Hinterrad abheben und das Rad sich überschlagen.
Prinzipiell nicht in Kurven, sondern vor den Kurven bremsen, Bremsen erhöht die Rutsch­gefahr. Besonders bei Nässe rutscht das Hinterrad beim Bremsen sofort aus der Kurve, Sturzgefahr!
Sollten während der Fahrt plötzlich ungewohn­te Bremsgeräusche auftreten, könnten die Bremsbeläge verschlissen sein. Unterbrechen Sie sofort ihre Fahrt und überprüfen die Bremsbeläge gemäß der Anleitung des Bremsenherstellers, oder fragen Sie Ihren Zweiradmechaniker.
Bremsen
Gefahr! Beachten Sie, dass Ihr Bremsweg
bei Nässe oder Beladung länger ausfallen kann als gewohnt. Bei verschmutzter, nasser oder sandiger Fahrbahn sowie bei Schnee­und Eisglätte muss die Vorderradbremse sehr vorsichtig dosiert werden, damit das Vorderrad nicht wegrutscht. Beim Wegrutschen des Vorderrades wird das Fahrrad unlenkbar, und Sie können schwer stürzen.
Gefahr! Sollten Sie einmal bei einer Notbremsung in eine solche kritische Situation geraten, müssen Sie sofort die Bremsen lösen, das Rad ausbalancieren und umgehend einen neuen Bremsvorgang einlei­ten. Ungeübten Benutzern empfehlen wir, sich durch vorsichtige Bremsübungen bei niedriger Geschwindigkeit mit der Funktion der Bremsen vertraut zu machen, und die richtige Dosierung bei Notbremsungen zu trainieren.
Neue Bremsanlagen, neue Bremsbeläge und neue Bremsscheiben müssen eingebremst wer­den, bis die volle Bremsleistung erreicht wird. Bei Scheibenbremsen sind ca. 30 Vollbremsungen aus ca. 30 km/h notwendig!
Bedienungshinweise
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HP
Velotechnik
Überprüfen Sie vor jeder Fahrt:
das Bremssystem auf eventuelle mechani-
sche Beschädigungen oder Undichtigkeiten.
das Bremssystem auf eine ausreichende
Druckpunktlage, d.h. Hebel ziehen und sicherstellen, dass der Druckpunkt der Bremse erreicht wird, solange der Hebel ausreichend weit vom Lenker entfernt ist.Ansonsten Beläge nachstellen oder wechseln lassen,bei hydraulischen Scheibenbremsen Hebel mehrmals betätigen (pumpen), bis Beläge an der Scheibe anliegen.
hydraulische Bremssysteme auf
Druckdichtheit, d.h. Hebel betätigen, Druck halten und Leitungsanschlüsse, Entlüftungsschraube und Ausgleichs­behälterdeckel auf Leckagen untersuchen.
Achtung! Scheibenbremsen können sich bei langen Abfahrten überhitzen und dadurch ausfallen! Lassen Sie die Bremsen nicht stän­dig schleifen, sondern bremsen sie mehrmals kräftig.Wenn Sie ein Nachlassen der Brems­leistung bemerken, halten Sie sofort an und lassen Sie die Bremsen abkühlen!
Gefahr! Berühren Sie nach lang andauern­den Bremsungen nie den Bremssattel oder die Bremsscheibe. Diese Bauteile können sehr heiß werden, Sie können bei Berührung Verbrennungen erleiden!
Gefahr! Bitte achten Sie darauf, dass Felgen, Bremsscheibe und Bremsbeläge stets frei von Fett und Öl bleiben.Vor allem beim Putzen des Rades oder dem Schmieren der Kette müssen Sie vorsichtig sein. Im Falle ei­ner Verschmutzung benutzen Sie das Rad bit­te nicht mehr.Verölte Felgen oder Bremsscheiben können Sie mit Alkohol oder Bremsenreinigerspray reinigen.Verölte Bremsbeläge lassen sich nicht reinigen und müssen zwingend ersetzt werden. Bitte las­sen Sie Ihre Bremsanlage im Zweifelsfalle von einem Zweiradmechaniker warten. Verschmutzungen können zum Versagen der Bremsanlage und damit zu schweren Verletzungen führen.
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HP
Velotechnik
Gangschaltung
Mit der Schaltung können Sie die Trittfrequenz, das heißt die Anzahl der Tretkurbelumdrehun­gen pro Minute, an die Geländeform und die gewünschte Fahrgeschwindigkeit anpassen.
Ihre Trittfrequenz sollte im Bereich von 80–100 Umdrehungen pro Minute liegen und auch am Berg nicht unter 60 Umdrehungen fallen. Lassen Sie nötigenfalls die Auslegung der Gangschaltung durch Ihren Zweiradfachhändler auf Ihren Fahrstil und Ihr Gelände anpassen.
Ihre Street Machine Gte ist mit einer Kettenschaltung oder einer Nabenschaltung ausgestattet. Die folgenden Hinweise beziehen sich auf die Kettenschaltungsausführung. Beachten Sie bitte die beiliegende Anleitung des Schaltungsherstellers.
Die Schaltung wird durch Drehgriff- oder Lenkerendschalthebel links und rechts am Lenker bedient. Der rechte Hebel für das hin­tere Schaltwerk ist mit einem Index-System ausgestattet, das die Kette stets auf dem ge­wünschten Ritzel positioniert, so dass Sie nicht nach den Gängen „suchen“ müssen. Der linke Lenkerendschalthebel ist nicht inde­xiert, so dass Sie beim Schalten des vorderen Umwerfers durch kleine Schwenkbewegungen des Schalthebels den Umwerfer so einstellen müssen, dass er beim Treten nicht schleift.
Beim Liegerad ist vorausschauendes Schalten wichtig. Schalten Sie rechtzeitig vor dem Anhalten in einen leichten Gang, damit Sie beim Anfahren ohne große Kraft und schwieri­ge Balance wieder losfahren können.
Das Schalten darf nur während der Fahrt er­folgen, indem Sie beim Betätigen der Schalthebel ohne Kraft weiter treten, bis der Schaltvorgang beendet ist.Aufgrund der langen Schaltzüge, die sich unter Kraft dehnen, bzw. der Hüllen, die unter Last komprimiert wer­den, kann zum schnellen Schalten ein leichtes Überschalten über die gewünschte Gangeinstellung hinaus und anschließendes Zurückschwenken bist zur Rastposition hilf­reich sein.
Sie können sämtliche Kombinationen von vor­deren Kettenblättern und hinteren Ritzeln schalten, wenn die Kettenlänge richtig einge­stellt wurde. Es ist jedoch sinnvoll, mit dem vorderen kleinen Kettenblatt die leichtesten Gänge zu fahren (die größten Ritzel hinten), mit dem mittleren Kettenblatt vorne die mitt­leren Gänge und mit dem großen Kettenblatt die schwersten (schnellsten) Gänge.
Die Abstufung der Übersetzung führt zu Über­schneidungen der einzelnen Gänge. Dies be­deutet, dass Sie denselben Gang mit verschie­denen Kettenblatt/Ritzel-Kombinationen errei­chen können. Es wäre zwar möglich, die Über­setzung so auszulegen, dass es keine doppelten Gänge gibt, dies erfordert jedoch beim Fahren viel Konzentration auf den Schaltvorgang, da dann ständig sowohl die hinteren Ritzel als auch die Kettenblätter geschaltet werden müs­sen.Wenn Sie die Abstufung der Übersetzung ändern möchten, lassen Sie sich bitte von Ihrem Fachhändler beraten.
Gangschaltung
Gefahr! Üben Sie das Schalten auf einem
verkehrsfreien Platz. Machen Sie sich dabei mit der Funktion der Schalthebel vertraut. Im Straßenverkehr könnte das Einüben der Schaltvorgänge Ihre Aufmerksamkeit von möglichen Gefahren ablenken.
Achtung! Während des Schaltens nie rück­wärts rollen. Ziehen Sie das Rad nie rück­wärts, wenn der Schalthebel betätigt worden sein könnte, da sonst das Schaltwerk beschä­digt werden kann.
Bedienungshinweise
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HP
Velotechnik
Beleuchtung
Benutzen Sie Ihre Beleuchtung nicht nur nachts, sondern auch in der Dämmerung. Die Helligkeit Ihrer Fahrradbeleuchtung ist auf­grund gesetzlicher Vorschriften erheblich gerin­ger als bei anderen Straßenfahrzeugen. Daher müssen Sie immer damit rechnen, von anderen Verkehrsteilnehmern erst spät wahrgenommen oder gar übersehen zu werden.
Von HP Velotechnik werden für die Street Machine Gte zwei verschiedene Dynamo­Lichtanlagen angeboten: Eine Ausführung mit Seitendynamo und eine Ausführung mit Nabendynamo.
Beide Lichtanlagen sind mit lichtstarken Leuchtdioden ausgestattet. Die Leuchtdioden im haben mit ca. 100.000 Betriebsstunden eine wesentlich längere Lebensdauer als eine Glühbirne. Die Lichtanlagen sind zu Ihrer Sicherheit vorne und hinten mit einer Standlichtelektronik ausgestattet, die die Dioden nach dem Anhalten des Rades noch ei­nige Minuten weiter leuchten lässt. Die Elektronik ist wartungsfrei, durch die verwen­dete Kondensatortechnik brauchen keine Batterien eingesetzt werden.
Durch Korrosion oder mechanische Beschädigung können die Kabel und Kontakte beschädigt werden. Überprüfen Sie vor jeder Fahrt die Funktionsfähigkeit Ihrer Lichtanlage.
Seitendynamo
Zum Einschalten drücken Sie im Stand den ro­ten Knopf am Dynamo, bis der Dynamo ausra­stet und gegen den Hinterradreifen schwenkt. Zum Ausschalten schwenken Sie den Dynamo von Hand in die Ruhestellung.
Die Andruckkraft des Dynamos kann mit dem seitlichen Drehknopf eingestellt werden. Sie muss so groß sein, dass die Laufrolle am Reifen gerade nicht durchrutscht, Flackert das Licht, muss die Andruckkraft erhöht werden. Der Dynamo sollte stets so ausgerichtet sein, dass die Verlängerung der Dynamoachse durch den Mittelpunkt des Laufrades zeigt.Achten Sie darauf, dass der Dynamo stets verdrehsicher verschraubt ist.Verschlissene Laufrollen kön­nen ausgetauscht werden. Bitte wenden Sie sich an Ihren Fachhändler.
Beleuchtung
Der Seitendynamo wird durch Drücken auf den roten Knopf ein­geschaltet. Zum Ausschalten wird er vom Rad weggeschwenkt.
Gefahr! Dynamo nicht während der Fahrt betätigen, Sie können mit den Händen in das Laufrad geraten – Unfallgefahr! Halten Sie zum Ein- und Ausschalten an, steigen Sie vom Rad ab und betätigen erst dann den Seitendynamo.
Gefahr! Der Dynamo muss stets fest und unverdrehbar am Dynamohalteblech und dieses fest am Rahmens verschraubt sein. Löst sich diese Verschraubung, kann der Dynamo in die Speichen geraten und das Hinterrad blockieren – Sturzgefahr! Prüfen Sie vor Fahrtantritt den festen Sitz des Dynamos.
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Velotechnik
Nabendynamo
Die Lichtanlage mit Nabendynamo wird elek­trisch eingeschaltet. Dazu befindet sich auf der Rückseite des Scheinwerfers ein Schalter mit drei beschrifteten Rastpositionen. Mit dem Schalter lässt sich die Beleuchtung ON, OFF oder auf AUTO schalten. Bei der Schalt­position AUTO schaltet ein Dämmerungs­sensor im Scheinwerfer die Lichtanlage in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit selbsttätig ein und aus.
Der verwendete SON-Nabendynamo verfügt über einen sehr hohen Wirkungsgrad und ar­beitet nahezu geräuschfrei. Um größtmöglichen Leichtlauf zu erzielen, können Sie nach der Fahrt durch einen Blick auf die Dioden der Standlichtanlage überprüfen, ob Sie vielleicht auch bei genügender Helligkeit aus Versehen mit Licht gefahren sind.
Im ausgeschalteten Zustand hat der Dynamo einen sehr kleinen Drehwiderstand.Auch wenn beim Drehen von Hand die einzelnen Pole der verwendeten Permanentmagneten deutlich fühlbar sind, ist der tatsächliche Rollwiderstand verschwindend gering. (Die Verlustleistung liegt bei 15 km/h unter 1 Watt.)
Ständer
An der Street Machine Gte kann ein Hinterbauständer am Rahmen oder ein Seitenständer am als Zubehör erhältlichen Lowrider verwendet werden.
Die beste Abstützung des Rades erreichen Sie mit dem Lowrider-Ständer. Er stützt das Rad in der Mitte zwischen den Rädern mit einer gro­ßen seitlichen Ausladung.
Ist an Ihrem Rad kein Lowrider verbaut, kann das Rad mit einem speziellen Hinterbauständer gestützt werden. Dazu ist das linke Ausfallende mit einer Aufnahme für einen P
LETSCHER-
Hinterbauständer ausgerüstet. Die Befestigungsschrauben für den Ständer werden durch das Ausfallende gesteckt und mit je ei­ner großen Unterlegscheibeund selbstsichern­den Muttern befestigt.Anzugsmoment 7-9 Nm. Bei falschem Anzugsdrehmoment können sich die Schrauben lockern oder abbrechen.
Überprüfen Sie vor der Fahrt, ob der Ständer im gesamten Schwenkbereich keine anderen Bauteile in der Funktion behindert.
Mit dem Ständer kann das Rad nur auf einem ebenen, festen Untergrund abgestellt werden. Bei unebenem Untergrund, Gepäckzuladung oder montierten Verkleidungen empfehlen wir, das Rad an einem festen Gegenstand sicher anzulehnen.
Beleuchtung, Ständer
Die Beleuchtung mit Nabendynamo wird mit dem Schalter am Scheinwerfer eingeschaltet.
Gefahr! Prüfen Sie vor jedem Losfahren, ob Sie den Ständer eingeklappt haben! Beim Liegerad wird der Ständer oft vergessen. In der ersten Linkskurve kann der Ständer dann auf den Boden stoßen und einen Sturz verursachen! Nach einem Sturz müssen der Ständer und die Befestigungsbereiche am Rahmen auf Anzeichen von Verformung oder Beschädigung untersucht werden.
Wartungs- und Pflegehinweise
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HP
Velotechnik
Wartung und Pflege
Ihre Street Machine Gte ist mit moderner Fahrradtechnik ausgerüstet, die nur wenig Wartungsaufwand erfordert.
Dennoch müssen an Ihrem Rad, wie bei ande­ren Fahrzeugen auch, regelmäßige Pflege­arbeiten durchgeführt werden. Mindestens ein­mal im Jahr muss das Rad zum Zweirad­mechaniker, damit dort eine Gesamtinspektion durchgeführt werden kann. Nur so kann die dauerhafte und sichere Funktion aller Teile Ihres Rades gewährleistet werden. So bleibt der Wert Ihres Rades, und vor allem Ihr Fahrspaß und Ihre Fahrsicherheit über viele Jahre erhalten.
In diesem Kapitel lesen Sie, wie Sie zwischen den Inspektionen kleinere Wartungs- und Pflegearbeiten selbst durchführen können.
Als knappen Überblick über die notwendigen Arbeiten finden Sie auf S. 58 f. einen Inspektionsplan.
Verschleißteile
Wie bei jedem Fahrzeug gibt es auch beim Fahrrad Verschleißteile, die mit der Zeit abnut­zen. Die Lebensdauer dieser Verschleißteile ist abhängig von der Art und Häufigkeit des Gebrauchs sowie von der Pflege und Wartung. Bitte beachten Sie, dass der übliche Verschleiß an Teilen am Fahrrad ein normaler Vorgang ist und kein Grund zur Beanstandung. Hinweise zu den häufigsten Verschleißteilen finden Sie in dieser Anleitung.
Bremsen
Die Bremsbeläge unterliegen durch die Reibung beim Bremsen einem Verschleiß. Sie müssen nachgestellt und bei Erreichen der Verschleißgrenze ausgetauscht werden. Bitte lesen Sie unbedingt die beiliegenden Anleitungen des Bremsenherstellers.
Auch die Flanken der Felgen werden bei Felgenbremsen abgerieben. Sind die Felgen zu sehr verschlissen, kann die Felge durch den Reifendruck aufreißen und das Laufrad beschä­digen – Unfallgefahr! Bitte lassen Sie spätestens nach dem zweiten Bremsbelagwechsel Ihre Felgen vom Zweiradmechaniker überprüfen und nötigenfalls austauschen.
Seilzugbetätigte (mechanische) Br
emsen
Bremsbelagsverschleiß erkennen Sie unter an­derem daran, dass Sie den Bremshebel immer weiter zum Lenker ziehen können, bevor die Bremsbeläge die Felge berühren. Felgenbremsen:Wenn die Bremsbeläge so sehr verschlissen sind, dass die Querrillen im Bremsbelag verschwinden, müssen Sie die Bremsbeläge von Ihrem Zweiradmechaniker wechseln lassen.
Zum Ausgleich des Bremsbelagverschleißes können Sie den Zug mit der gerändelten Schraube, durch die der Zug in den Bremsgriff läuft, nachspannen.
Lösen Sie zunächst die Kontermutter, drehen Sie dann die Einstellschraube soweit heraus, dass sich das Laufrad gerade noch ohne an den Bremsbelägen zu schleifen drehen kann, halten Sie die Einstellschraube fest und drehen Sie die Kontermutter wieder gegen den Bremsgriff.
Achten Sie darauf, dass der Schlitz der Schraube dabei nach unten zeigt, damit keine Feuchtigkeit von oben oder vorne eindringen kann.
Wartung und Pflege, Bremsen
Achtung! Für die Wartungsarbeiten sind
handwerkliches Geschick und teilweise spe­zielles Werkzeug nötig. Führen Sie nur Arbeiten durch, die Sie sicher beherrschen, bei Unsicherheiten hilft Ihnen Ihr Fachhändler gerne weiter.
Hydraulische Felgenbremsen
Zum Ausgleich des Bremsbelagsverschleißes befindet sich am Bremshebel ein Drehknopf. Drehen Sie diesen Knopf gegen den Uhrzeigersinn um die Bremsbeläge näher an die Felge zu bringen. Sobald sich der Knopf nicht mehr weiter drehen lässt, müssen die Bemsbeläge gewechselt werden.Vor dem Bremsbelagswechsel muss der Einstellknopf im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag in die Ausgangsstellung zurückgedreht werden.
Hydr
aulisc
he Scheibenbremsen
MAGURA Scheibenbremsen verfügen über eine Doppelkolben-Bremszange mit automatischem Belagverschleißausgleich. Kontrollieren Sie trotzdem die Dicke Ihrer Beläge regelmäßig (Belag inklusive Träger min 2,5 mm) und lassen Sie sie gegebenenfalls austauschen.
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HP
Velotechnik
Mechanische Scheibenbremsen
Wenn das Nachspannen des Zuges keine zu­frieden stellende Bremswirkung bewirkt, kön­nen die Brembeläge seitlich näher an die Bremsscheibe herangeführt werden. Lassen Sie diese Arbeiten von Ihrem Fachhändler durch­führen.
Kontrollieren Sie regelmäßig die Dicke der Bremsbeläge wie in der Anleitung des Bremsenherstellers beschrieben.
Hydr
aulikbremsen
MAGURA Hydraulikbremsen benutzen als Bremsmedium niedrigviskoses Mineralöl. Bitte beachten Sie unbedingt die Bedienungs­anleitung von M
AGURA, die Ihrem Rad beiliegt.
Ausführliche Hinweise zu MAGURA Bremsen finden Sie auch unter www.magura.com.
Bremsen
Achtung! Betätigen Sie nie den Bremshebel
bei ausgebautem Laufrad oder Brems­belägen! Legen Sie beim Transport des Rades ohne Laufräder immer die mitgelieferte Transportsicherung oder ein Stück feste Pappe anstelle der Bremsscheibe in die Bremszange. Zusammengeschobene Bremsbeläge mit einem Schraubenzieher vorsichtig zurückdrücken.
Gefahr! Arbeiten am hydraulischen System dürfen nur von einem qualifizierten Zweiradmechaniker durchgeführt werden. Bei mangelhafter Wartung können Undichtig­keiten oder Lufteinschluss im Hydraulik­system zum Versagen der Bremsanlagen und damit zu schweren Verletzungen führen.
Achtung! Beschädigte Bremszüge, bei de­nen z. B. einzelne Drähte abstehen, müssen sofort ausgetauscht werden.Ansonsten kann Ihre Bremsanlage versagen – Unfallgefahr! Achten Sie darauf, dass die Enden der Züge stets mit einer Endkappe geschützt sind. Schneiden Sie überstehende Innenzüge knapp ab, so dass das lose Ende sich nicht in der Bremsscheibe verfangen kann – Unfall­gefahr!
Achtung! Reinigen Sie die Bremszüge im Bereich der Bremshebel und Bremszangen regelmäßig. Durch die Anbauposition am Untenlenker mit nach oben gerichteten Zugöffnungen kann Schmutz und Wasser in die Zughüllen eindringen und zu verstärktem Verschleiß und erhöhter Reibung führen. Schützen Sie die Zughüllenenden mit Fett.
Achtung! Reinigen Sie die Bremshebel re­gelmäßig. In den nach oben gerichteten Bremshebeln am Untenlenker kann sich rund um den Geberzylinder Schmutz und Wasser ansammeln und zu stärkerem Verschleiß und Undichtheit führen.
Ritzel, Kettenblätter und Schaltungsrollen unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Durch regelmäßiges Reinigen kann die Lebensdauer zwar verlängert werden, ein Austausch ist jedoch bei Erreichen der Verschleißgrenze erforderlich.
Die Schaltzüge müssen regelmäßig gewartet und eventuell ausgetauscht werden. Dies kann insbesondere erforderlich sein, wenn das Fahrrad oft im Freien abgestellt wird und den Witterungseinflüssen ausgesetzt wird. Besonders Streusalz im Winter kann sehr schädlich sein.
Wartungs- und Pflegehinweise
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HP
Velotechnik
Gangschaltung
Bitte beachten Sie die Anleitung des Schaltungsherstellers, wenn Sie Arbeiten an Ihrer Schaltung vornehmen möchten.
Ihre Kettenschaltung wurde von Ihrem Fach­händler vor der Übergabe des Rades sorgfältig justiert. In der Einfahrphase während der er­sten 300 Kilometer können sich jedoch die Schaltzüge dehnen, wodurch die Schalt­vorgänge unpräzise werden. Die Kette klettert dann nur zögernd auf das nächst größere Ritzel.
Einstellen der Schaltinde
xierung für das
hintere Schaltwerk
Spannen Sie den Zug durch Herausdrehen der Stellschraube, durch die der Bowdenzug in den Schalthebel oder das Schaltwerk läuft, nach. Gehen Sie in kleinen Schritten von halben Umdrehungen vor.
Überprüfen Sie nach jedem Spannen, ob die Kette sauber auf das nächst größere Ritzel läuft. Dazu müssen Sie die Kurbeln von Hand drehen oder mit dem Rad fahren.
Wenn die Kette leicht hoch klettert, überprü­fen Sie, ob die Kette beim Herunterschalten noch leicht auf die kleinen Ritzel läuft. Gegebenenfalls die Spannschraube etwas her­eindrehen und nochmals das Schalten testen.
Gangschaltung
Gefahr! Wenn die Kette über das kleinste
oder größte Ritzel hinausläuft, müssen die Endanschläge von Schaltwerk oder Umwerfer neu justiert werden. Bei falscher Einstellung kann die Kette abspringen, sich verklemmen oder die Speichen beschädigen, was zu schweren Stürzen führen kann. Die Einstellung der Endanschläge muss von ei­nem Zweiradmechaniker durchgeführt wer­den!
Gefahr! Wenn das Rad umkippt, kann das Schaltwerk oder dessen Befestigung verbo­gen werden, so dass sich der Schwenkbereich des Schaltwerks verändert. Kontrollieren Sie den Schwenkbereich, und lassen Sie die Schaltung nötigenfalls von Ihrem Zweiradmechaniker neu justieren.
Achtung! Beschädigte Schaltzüge, bei de­nen z. B. einzelne Drähte abstehen, müssen sofort ausgetauscht werden.Ansonsten kann Ihre Schaltung beschädigt werden. Achten Sie darauf, dass die Enden der Züge stets mit einer Endkappe geschützt sind.
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HP
Velotechnik
Kette
Die Fahrradkette unterliegt funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des Verschleißes ist von der Pflege und Wartung und der Art der Nutzung des Fahrrades (Kettenschaltung, Fahrleistung, Regenfahrten, Schmutz, Salz etc.) abhängig. Durch regelmäßiges Reinigen und Schmieren kann die Lebensdauer zwar verlän­gert werden, ein Austausch ist jedoch bei Erreichen der Verschleißgrenze erforderlich.
Schmierung der K
ette
Wichtig ist eine gute Kettenschmierung. Die Kette Ihrer Street Machine Gte ist etwa 2,5 mal so lang wie eine Standard-Fahrradkette (ca 3,8 m). Sie hält auch entsprechend länger, da eine Kette nur beim Umlenken an den Ritzeln und den Kettenblättern verschleißt.
Verwenden Sie ein gutes Kettenöl, das keinen klebrigen Film auf der Kette hinterlässt. Das Kettenöl darf keine aggressiven chemischen Bestandteile enthalten, die den Ketten­leitrollenbelag oder die Kettenschutzrohre an­greifen könnten.
Wir empfehlen die Kettenschmierung P
ROFIDRYLUBE. Dies ist ein reiner Teflon-
Festkörperschmierstoff, bei dem die Kette ab­solut sauber und trocken bleibt. Schmutz fällt so einfach wieder ab und die Kettenschutz­rohre bleiben immer sauber.
Wichtig ist, dass Sie die Kette vor dem Schmieren mit einem Lappen reinigen. Anhaftender Schmutz wird sonst durch das fri­sche Öl in die Spalten und die Lagerstellen ge­spült, wo der Schmutz für starken Verschleiß sorgt.
Verwenden Sie keine Lösungsmittel zum Reinigen der Kette! Das Lösungsmittel wäscht das Öl aus den Lagerstellen, verbleibt dort und verdünnt das frische Öl, so dass eine ausrei­chende Schmierung nicht gewährleistet ist. Wenn Sie die Kette mit Lösungsmittel bearbei­tet haben, müssen Sie die Kette mit einem Heißluftfön stark erhitzen oder in Kettenfließfett kochen.
Entscheidend für die Langlebigkeit ist ein guter Korrosionsschutz. Reiben Sie die Kette einige Minuten nach dem Einölen mit einem Lappen ab, um überschüssiges Öl an den Außenseiten der Kette zu entfernen.Wachsen Sie die Kette mit einem Wachsspray gründlich ein. Das Ein­wachsen hält Wasser ab, schützt vor Korrosion und lässt Schmutz trocken abfallen.
Wenn die Kette bei einer Regenfahrt nass ge­worden ist, sollte das Rad in einem trockenen, beheizten Raum abgestellt werden, und die Kette sollte bis zum Abtrocknen jeden Tag durch Drehen der Kurbeln bewegt werden. Andernfalls kann die Feuchtigkeit in den Kettenschutzrohren nicht verdunsten und Korrosionsschäden an der Kette verursachen.
Kette
Gefahr! Achten Sie darauf,dass beim
Schmieren kein Öl auf die Felgen, Bremsscheiben oder den Reifen gerät! Die Bremsanlage könnte versagen, oder die Räder könnten plötzlich wegrutschen. Das Gummi der Reifen wird von Öl angegriffen, Ihr Reifen kann beschädigt werden. Decken Sie umliegende Bereiche beim Schmieren ab.
Wartungs- und Pflegehinweise
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HP
Velotechnik
Austausch der Kette
Fahrradketten unterliegen einem Verschleiß, der sich durch Längen der Kette äußert. Gelängte Ketten passen nicht mehr präzise auf die Ritzel und Kettenblätter und sorgen auch dort für starken Verschleiß.
Prüfen Sie die Kette regelmäßig auf Längung. Versuchen Sie dazu, die Kette vom Kettenblatt abzuziehen. Die Kette darf sich maximal 5 mm von der Zahnkranzauflage abziehen lassen. Für präzisere Messungen sind im Fachhandel Kettenlehren erhältlich, die einfach in die Kette geschoben werden.
Verwenden Sie nur Ketten, die zur Schaltung Ihres Fahrrades passen.Andernfalls ist eine ein­wandfreie Schaltfunktion nicht mehr gewährlei­stet. Lassen Sie sich von Ihrem Fachhändler be­raten. Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich Ihre Ritzel und Kettenblätter überprüfen lassen. Eine neue Kette verträgt sich nicht mit einem verschlissenen Ritzel oder Kettenblatt. Wir empfehlen Ketten von S
RAM (früher
SACHS/SEDIS), die über abgerundete Kanten und ein gutes Schaltverhalten verfügen.
Über Ihren Fachhändler können Sie von HP V
ELOTECHNIK Ersatzketten als Meterware
beziehen. Geben Sie dazu bitte die Länge Ihrer alten Kette genau an, oder bestellen Sie mit et­was Sicherheitszuschlag. Grob gerechnet benö­tigen Sie etwa 3,8 m Kette.
Die Kettenlänge muss so gewählt werden, dass beim Schalten auf das große Kettenblatt vorne und das große Ritzel hinten der Arm des Schaltwerks nicht völlig gestreckt ist. Das Schaltwerk muss eine Straffung der Kette um 4 cm noch kompensieren können. Zur Wahl der richtigen Kettenlänge beachten Sie bitte die Anleitung des Schaltwerkherstellers.
Achten Sie darauf, dass das Kettenverschluss­glied nicht größer als die anderen Ketten­glieder ist, um unregelmäßige Kettengeräusche zu vermeiden.Wir empfehlen die Ketten­verschlussglieder von S
RAM (Powerlinks). Bei
jedem Kettentausch muss auch ein neuer Powerlink montiert werden. Es sind verschie­dene Ausführungen des Powerlinks passend zu den verschiedenen Kettentypen erhältlich.
Stellen Sie sicher, das das alle Kettenglieder frei beweglich sind. Steife Kettenglieder können zu schwer auffindbaren Problemen mit der Schaltung führen.
Achten Sie darauf, das die Kette gerade und nicht um 180° verdreht durch die Kettenschutzrohre läuft.
Achtung! Achten Sie beim Austausch der Kette darauf, dass die neue Kette keine scharfen Kanten oder Grate an den Laschen besitzt.Auch extrem schmale Rennketten sind ungeeignet, da sie die Kettenschutz­rohre und die Kettenleitrolle stark ver­schleißen.
Achtung! Die Kette muss mit einem spe­ziellen Kettenverschlussglied oder einem Kettennietwerkzeug verschlossen werden, das die Enden des Nietes beim Vernieten aufweitet (R
OHLOFF-Revolver). Unfachgemäß
verbundene Ketten können unter Last rei­ßen, Sie können dabei von den Pedalen ab­rutschen und einen Sturz erleiden. Bitte las­sen Sie Arbeiten an der Kette bei Unsicher­heit von Ihrem Zweiradmechaniker ausfüh­ren.
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HP
Velotechnik
Kettenschutzrohre
Die Kettenschutzrohre bestehen aus einem sehr langlebigen Kunststoff, der sich durch ex­trem niedrige Reibung, sehr gute Verschleiß­festigkeit und gute Geräuschdämpfung aus­zeichnet. Die Rohre schützen sowohl Ihre Kleidung vor dem Kettenöl als auch die Kette vor aufspritzendem Straßenschmutz.
Die oberen Kettenschutzrohre werden durch eine austauschbare Haltefeder, das untere Rohr durch eine Halteschelle geführt.
Die Kettenschutzrohre unterliegen einer Verschleißbeanspruchung durch die Kette und müssen nach etwa 3000-5000 km (bei SRAM­Ketten), abhängig von Fahrstil, Kettentyp und Kettenverschmutzung neu aufgeweitet oder ausgetauscht werden. Sie können dieses Wartungsintervall verlängern, indem Sie die Kettenschutzrohre gelegentlich etwas drehen, so dass der Verschleiß nicht nur an einer Stelle auftritt.
Wesentlich für die Verschleißrate ist die Kettenform, beachten Sie dazu die Hinweise unter „Kette“ auf S. 36.
Für Arbeiten an den Kettenschutzrohren muss die Kette geöffnet und anschließen wieder fachmännisch verschlossen werden, bitte be­achten Sie dazu die Hinweise unter „Kette” auf S. 36.
Aufweiten der Rohrenden
Die Enden der Kettenschutzrohre sind trom­petenförmig aufgeweitet, damit die Kette sanft ohne Geräuschentwicklung und starke Reibung in die Rohre einlaufen kann.
Wenn die Enden verschlissen sind, können Sie die Aufweitung selbst wieder herstellen. Entfernen Sie die Kette durch Öffnen des spe­ziellen Kettenverschlussgliedes oder mit einen Kettennietendrücker. Schneiden Sie das ver­schlissene Teil des Kettenschutzrohres mit ei­nem scharfen Messer (Teppichmesser) gerade ab.
Erwärmen Sie die letzen 5–10 mm am Ende des Rohres mit einem Gasbrenner oder über einer Kerze unter ständigen Drehbewegungen, bis die Farbe des äußersten Randes von mil­chig schwarz auf glänzend schwarz übergeht. Weiten Sie das Ende mit einem geeigneten Werkzeug, z.B. mit dem stumpfen Griff eines Schraubenziehers, auf. Schrecken Sie das aufge­weitete Ende sofort unter kaltem Wasser ab.
Kettenschutzrohre
Gefahr! Die Enden des oberen Ketten-
schutzrohres müssen durch einen fest sit­zenden Gummischlauch über der Haltefeder gegen Verschieben gesichert werden. Ohne Fixierung kann das Rohr nach vorne in die sich drehende Kettenleitrolle gezogen und durch die Kette beschädigt werden.
Gefahr! Stellen Sie sicher,dass die Ketten­schutzrohre auch bei maximal gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand zum Schalt­werk und zum Umwerfer haben, und die Rohre fest in ihren Halterungen sitzen. Nötigenfalls sind die Rohre zu kürzen. Sollte das Ende eines Kettenschutzrohres in die sich drehenden Antriebsteile geraten, kön­nen der Antrieb blockiert und die Ketten­schutzrohre zerstört werden.
Gefahr! Kontrollieren Sie regelmäßig die Kettenschutzrohre im Bereich der Haltefeder auf Verschleiß.Wenn das Rohr in diesem Bereich durchgeschlissen ist, reibt die Kette direkt an der Haltefeder und schädigt diese. Die Feder kann dann brechen, wo­durch das restliche Schutzrohr in den Antrieb geraten und zum Blockieren führen kann!
Wartungs- und Pflegehinweise
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HP
Velotechnik
Achten Sie darauf, dass sich die Rohre nicht entzünden. Sorgen Sie in jedem Fall für gute Belüftung.
Wird das Kettenschutzrohr durch das Abschneiden so kurz, dass für Sie kein ausrei­chender Schutz mehr geboten wird, muss das Rohr ausgetauscht werden. Über Ihren Fachhändler können Sie dazu Ersatzrohre ent­weder als Stangenware oder fertig abgelängt beziehen.
Austauschen v
on Kettenschutzrohren
Um einzelne Rohre des oberen Kettenschutzes auszutauschen, schneiden Sie das alte Rohr an der Haltefeder an der Kettenleitrolle ab und ziehen das Reststück aus der Feder. Schieben Sie das glatte Stück des neuen Rohres durch die Feder und weiten das Ende wie oben be­schrieben auf.
Austausch des gesamten ober
en
Kettenschutzes oder der Haltefeder
Lösen Sie die Innensechskantschraube in der Kettenleitrolle mit einem Innensechs­kantschlüssel SW6. Ziehen Sie die Schraube mit der Kettenleitrolle, der Unterlegscheibe und dem Kettenfangwinkel aus dem Gewinderohr heraus.
Das Rohrende ist mit einem Kunststoff­schlauch ummantelt.
Ziehen Sie die Haltefeder vom Rohrende, und schieben Sie die neue Haltefeder auf den Kunststoffschlauch. Drehen Sie die Feder dabei so, dass die Haltedrähte unterhalb der Buchse zu den Kettenschutzrohren verlaufen und die Drähte zwischen Rahmen und Kettenschutz­rohr liegen, die Spiralen also nach außen zei­gen.
Geben Sie auf das Gewinde der Innensechs­kantschraube flüssige Schraubensicherung und setzen Sie die Innensechskantschraube mit der Kettenleitrolle wieder ein. Die Rolle ist asyme­trisch, die glatte Seite der Rolle zeigt nach au­ßen.Achten Sie darauf, dass sich zwischen Kettenleitrolle und Kettenfangwinkel eine Unterlegscheibe befindet. Ziehen Sie die Innensechskantschraube mit 14–16 Nm fest.
Das vordere obere Kettenschutzrohr verfügt über eine Längenverstellmöglichkeit in der Haltefeder. Schieben sie das Rohr in der Aufnahme in die gewünschte Lage.
Austausch des unter
en Kettenschutzrohres
Das Kettenschutzrohr ist durch das darüber gezogene Gummischlauchstück in ein Halte­blech eingehakt. Zur Demontage halten Sie das Gummischlauchstück am hinteren Ende fest und ziehen es mitsamt Kettenschutzrohr nach hinten, so dass der Gummi die hintere Lasche des Bleches freigibt und sich zur Seite weg­schwenken läßt. Ziehen Sie das Kettenschutz­rohr mit Gummischlauchstück dann nach vorn, so daß es sich von der vorderen Lasche löst. Tauschen Sie das untere Kettenschutzrohr aus, und montieren Sie das neue Rohr wieder, in dem Sie das Gummischlauchstück in umge­kehrter Reihenfolge in das Halteblech einha­ken.
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HP
Velotechnik
Kettenleitrolle
Kettenleitrolle
Die Kettenleitrolle führt die Kette unter dem Sitz zum Hinterrad und ist wesentlicher Bestandteil der No-Squat-Konstruktion von HP VELOTECHNIK. Sie sorgt mit dafür, dass beim Treten keine Einflüsse in die Federung geleitet werden.
Die Rolle hat einen vergleichsweise großen Durchmesser und verfügt über einen Mittel­steg, um größtmöglichen Leichtlauf zu gewähr­leisten. Durch den Mittelsteg liegt die Kette nicht mit den scharfkantigen Laschen auf der Kettenleitrolle auf, sondern mit den Buchsen in der Mitte, die wie kleine Gleitlagerbuchsen wirken. Dadurch wird neben einem minimalen Rollwiderstand ein sehr leiser Lauf erreicht. Ein Blechwinkel, der zwischen Rahmen und Kettenleitrolle befestigt ist, und die Rolle nach unten abschließt, sorgt dafür, dass die Kette beim Rückwärtstreten nicht von der Rolle fällt.
Die Kettenleitrolle unterliegt einem Verschleiß, abhängig von Iher Fahrleistung. Im Betrieb bil­det sich dabei allmählich eine Zahnradform im Mittelsteg aus.Wenn der Mittelsteg ganz ver­schlissen ist, laufen die Laschen der Kette auf der Rolle. Das Laufgeräusch verstärkt sich da­bei deutlich. In diesem Zustand sollte die Rolle ausgetauscht werden. Sie können dazu von Ihrem Fachhändler das Kunststoffteil ohne Lager oder auch eine komplette Rolle bezie­hen.
Die glatte Seite der Kettenleitrolle muss nach außen zeigen.
Die Kugellager dürfen nicht mit Wasserstrahlen wie z.B. aus einem Hochdruckreiniger oder mit Lösungsmitteln behandelt werden, da sonst die Dichtungen zerstört und das Lagerfett ausgespült wird. Wenn die Lager sich nicht mehr leicht drehen lassen, müssen sie ausgetauscht werden.
Demontier
en der Kettenleitrolle
Analog dem Vorgehen zum Austausch der Kettenschutzrohre, siehe S. 39.
Achtung! Fehlt dieser Blechwinkel, kann die Kette nach unten herausfallen. Beim Antreten kann dann die Kettenleitrolle, der Sitz oder der Rahmen durch die Kette be­schädigt sein. Bitte wenden Sie sich an Ihren Fachhändler, um diesen Winkel gegebenen­falls nachzurüsten.
Achtung! Die Rolle ist mit zwei wartungs­freien Rillenkugellagern ausgestattet. Die Kugellager sind austauschbar. Zwischen den Kugellagern sorgt eine Distanzbuchse für den richtigen Abstand.Wird diese Buchse versehentlich nach einer Demontage nicht wieder eingebaut, werden die Kugellager beim Anziehen der Halteschraube zerstört.
Wartungs- und Pflegehinweise
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HP
Velotechnik
Federgabel
Halten Sie Ihre Federgabel stets sauber und gut gefettet.
Verwenden Sie ein hochwertiges niedrigvisko­ses, lithiumfreies Silikon- oder Teflonfett. Im Fahrrad-Fachhandel erhalten Sie spezielle, für Federgabeln geeignete Fette.
Fetten Sie die gereinigten Standrohre alle 4 Wochen dünn ein oder besprühen Sie sie mit speziellem Federgabel-Sprühöl.
Wenn Ihre Federgabel auf der Rückseite mit Schmiernippeln ausgestattet ist, sollten Sie mit einer passenden Fettspritze (z.B. von P
EDROS)
etwa alle 4 Wochen eine kleine Portion Fett nachschmieren.
Spätestens alle 6 Monate muss die Gabel nach­geschmiert werden. Dazu muss die Gabel ge­öffnet und Bauteile, wie nachfolgend beschrie­ben, demontiert werden. Lassen Sie diese Arbeit bei Unsicherheit bitte von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen.
Wenn Ihre Federgabel mit einem Faltenbalg ausgestattet ist, reinigen Sie bitte alle 4 Wochen die Standrohre und die Dichtung un­ter den Faltenbälgen. Durch angesammeltes Schmutzwasser oder gar Streusalz kann sich sonst sehr schnell Korrosion einstellen.
Die folgenden Hinweise beziehen sich auf M
EKS
Carbon und SPINNER Grind2 Federgabeln. Beachten Sie bei anderen Federgabeln bitte die beigelegte Anleitung.
Federgabel
Überprüfen Sie nach allen Arbeiten an der Federgabel die korrekte Brems- und Laufradmontage wie in den entsprechenden Kapiteln beschrieben. Schnellspanner müssen fest geschlossen sein.
Das Gabelschaftrohr ist in der Gabelkrone fest eingepresst und verklebt, versuchen Sie nie­mals, diese Verbindung zu lösen oder das Rohr auszutauschen.
Fügen Sie niemals zusätzliche Gewindegänge auf das Gabelschaftrohr – Bruchgefahr!
Die Hydraulikdämpferpatrone steht unter Druck und darf nicht geöffnet werden. Im Falle eines Defektes muss die ganze Patrone ausge­tauscht werden.Achtung: Nach dem Entfernen der Dämpfungs-Einstellschraube (5) ist in der Kolbenstange des Dämpfers eine kleine Inbusschraube sichtbar. Lösen Sie diese Schraube nie. Die Schraube steht unter Druck. Wird diese Schraube zu weit herausgedreht, kann der Dämpfer beschädigt werden.
Untersuchen Sie die Federgabel vor jeder Fahrt auf Anzeichen von Beschädigung,Verformung oder Korrosion.Wenn die Gabel dadurch be­schädigt wurde, benutzen Sie Ihr Rad nicht mehr.Wenden Sie sich an Ihren Fachhändler für eine Inspektion.
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HP
Velotechnik
Federgabel
Schematischer Aufbau MEKS Federgabeln
Federgabel MEKS Carbon AC mit hydraulischer Dämpfungspatrone.
Nr.Bauteil
1 Gabelkrone, Standrohre
und Steuerrohr (unlösbar miteinander verbunden)
2 Gabelunterteil:Tauchrohre
und Gabelbrücke im one piece design
3 Hydraulikdämpfungs-
patrone
4 Abdeckkappe Dämpfungs-
Einstellschraube
5 Dämpfungs-
Einstellschraube 6 Schraube M8 7 Unterlegscheibe 8 Deckel Dämpfungseinheit 9 Vorspannungs-
Einstelleinheit 10 MCU-Elastomer 11 oberer Federteller 12 Spiralfeder 13 unterer Federteller 14 Schubstange 15 Negativ-Feder 16 Rebound-Elastomer 17 Schmutzdichtung 18 Schraube M6 19 Schraube M6
Austausch von Federn
Drehen Sie den Drehknopf für die Federgabel­Vorspannung auf der Vorspannungs­Einstelleinheit (9) gegen den Uhrzeigersinn locker bis zum Anschlag. So wird die Feder möglichst entspannt.
Setzen Sie einen passenden Gabelschlüssel oder einen verstellbaren Rollgabelschlüssel („Engländer“) auf den beiden parallelen Flächen an der Vorspannungs-Einstelleinheit an. Entfernen Sie die ganze Einheit, indem Sie sie gegen den Uhrzeigersinn herausdrehen.
Greifen Sie mit einem Finger nach der Federeinheit und ziehen Sie sie aus der Gabel. Alternativ stellen Sie Ihr Rad auf den Kopf und fangen die herausfallenden Federn auf.
Tauschen Sie die Federn wie gewünscht aus, fetten alle Bauteile leicht ein und montieren die Gabel wieder in umgekehrter Reihenfolge.
Nach dem Zusammenbau überprüfen Sie die einwandfreie Funktion der Gabel, indem sie die Gabel mehrmals von Hand einfedern lassen.
Wartungs- und Pflegehinweise
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Velotechnik
Schmieren der Gabel / Demontage
Zum Fetten der Gabel lassen Sie die Gabel vollständig von Ihrem Zweiradmechaniker de­montieren.
Zunächst entfernen Sie die Vorspannungs­Einstelleinheit und Federn wie unter „Austausch von Federn“ beschrieben.
Verfügt Ihre Federgabel über eine einstellbare Dämpfung (M
EKS Carbon AC), so drehen Sie
den Drehknopf im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag, damit die Gabel nicht wieder ausfe­dert.
Lösen und entfernen Sie die Schraube M6 auf der Unterseite des Gabelbeins (18). Damit die Schubstange (14) dabei nicht mitdreht, drücken Sie die Gabel ganz zusammen und halten Sie die Schubstange mit einem langen Innensechskantschlüssel SW 5.
Bei der Federgabel S
PINNER Grind2 verfahren
sie mit dem zweiten Gabelbein entsprechend. Nun können Sie das Gabeloberteil aus dem Unterteil herausziehen.
Bei der Federgabel M
EKS Carbon AC entfernen
Sie die Schraube auf der Unterseite des Gabelbeines (19). Normalerweise dreht sich die Dämpferpatrone (3) nicht mit. Sollten Sie Schwierigkeiten haben, die Schraube zu entfer­nen, können Sie die Dämpferpatrone im Standrohr mit einem Schraubendreher verkei­len und gegen verdrehen sichern. Lösen Sie da­zu die komplette Dämpfer-Einstelleinheit, in­dem Sie einen Schlüssel am Deckel (8) anset­zen.Achtung: Bauen Sie niemals die Einstelleinheit (4, 5, 6, 7, 8) auseinander!
Säubern Sie die Bauteile mit einem Lappen. Fetten Sie die Gleitbuchsen, Standrohre, Federn und Gewinde gut ein und montieren Sie die Gabel wieder.
Nach dem Entspannen der Feder-Vorspannungseinheit kann die ganze Einheit herausgedreht werden.
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Velotechnik
Die Lagerbuchsen, Dichtungen und Gleitflächen der Federgabel unterliegen funk­tionsbedingt einem Verschleiß. Dieser ist ab­hängig von der Nutzungsart der Gabel, von der Verschmutzung und Schmierung.
Verschleiß der Buchsen zeigt sich durch deutli­ches Spiel der Gabel. Lassen Sie die Buchsen in diesem Fall von Ihrem Fachhändler austau­schen.
Hydraulikdämpfer unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des Verschleißes ist von der Pflege und Wartung und der Art der Nutzung des Fahrrades abhängig. Nach 3000 km Fahrleistung muss der Dämpfer zur Inspektion,Verschleißteile oder die gekapselte Dämpfereinheit können dann gewechselt wer­den. Durch Verschleiß der Dichtungen kann das im Dämpfer enthaltene Öl austreten oder schaumig werden. Die dadurch verursachte Geräuschentwicklung beeinträchtigt nicht die Funktion des Dämpfers. Erst wenn auf den er­sten 5 mm Federweg keine Dämpfung mehr spürbar ist, sollte der Dämpfer ausgetauscht werden.
Wartungs- und Pflegehinweise
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Velotechnik
Hinterradfederelement
Austauschen der Feder bei DV-22
Die Feder des Hinterradfederelementes mit Stahlfeder ist bei Ihrem Fachhändler in ver­schiedenen Federhärten erhältlich.
Wir empfehlen folgende Federhärten, abhängig von der Gesamtzuladung:
bis 080 kg: 350 lbs/inch bis 100 kg: 450 lbs/inch bis 120 kg: 550 lbs/inch
Ihr Fachhändler führt darüber hinaus auch Federn mit anderen Federhärten oder speziel­le Leichtbaufedern aus Titan.
Die Federhärten sind meistens auf den Federn aufgedruckt.Achten Sie dabei auf die genaue Bezeichnung, so bedeutet die gelegentlich auf­tauchende Bezeichnung „B650“ nicht 650 lbs/inch!
Federlängen: DV22: 70–90 mm
Zum Austausch der Feder muss die hintere Federelementverschraubung entfernt und die Hinterradschwinge weggeklapt werden, damit die Feder abgezogen werden kann.
Befestigen Sie den Hauptrahmen des Rades in einem Montageständer.
Schieben sie einen eventuell vorhandenen Sicherungsfederring vom Gewinde des Feder­elementes nach vorne, so dass Sie den Einstell­ring ganz lösen und an den vorderen Anschlag drehen können. Entfernen Sie den geschlitzten hinteren Federteller.
Lösen Sie die Federelementverschraubung am Hinterbau mit zwei Innensechskant-Schlüsseln und drücken Sie die Schraube aus dem Federelement-Auge.
Schwenken Sie die Hinterradschwinge vorsich­tig nach unten.Achten Sie dabei darauf, dass keine Züge abgeknickt werden.
Ziehen Sie die Feder vom Federelement, und ersetzen Sie die Feder durch die Austausch­feder.Vergewissern Sie sich, dass die neue Feder den gleichen Durchmesser und die glei­che Länge wie die alte Feder hat, und gleich­mäßig auf den Federtellern aufliegt.
Hinterradfederelement
Gefahr! Wenn das Rad nicht mit den
Rädern auf dem Boden steht, kann die Hinterradschwinge nach dem Lösen der Federelementverschraubung ungehindert nach unten klappen und Sie dabei verletzen. Außerdem können die Züge der Schaltung und der Bremse überdehnt werden und müssen dann ersetzt werden. Sichern Sie die Hinterradschwinge gegen unkontrolliertes Schwingen nach unten mit einem Kabel­binder oder einer stabilen Schnur, die zwi­schen Hauptrahmen und Hinterbau gespannt wird.
Gefahr! Wenn das Rad mit den Rädern auf dem Boden steht, klappen der Rahmen und die Schwinge nach dem Lösen ineinander. Lassen Sie die Teile langsam und kontrolliert ineinander klappen. Legen Sie an den Kontaktstellen einen Lappen unter. Bei un­kontrolliertem Zusammenklappen besteht die Gefahr, dass Sie sich Ihre Hände zwi­schen Hauptrahmen, Hinterradschwinge und Federelement einquetschen und das Fahrrad beschädigt wird.
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Velotechnik
werden. Bauen Sie dazu das Federelement wie unter „Austauschen der Feder“ auf S. 45 be­schrieben aus.
Ziehen Sie die Kunststoffdistanzbuchsen ab und die Gleithülsen aus der Aufnahme. Schmieren Sie die Aufnahme und die Gleithülsen mit Fett.Anschließend bauen Sie das Element wieder ein.
Hydraulikdämpfer unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des Verschleißes ist von der Pflege und Wartung und der Art der Nutzung des Fahrrades abhängig. Nach 3000 km Fahrleistung muss der Dämpfer zur Inspektion,Verschleißteile oder die gekapselte Dämpfereinheit können dann gewechselt wer­den. Durch Verschleiß der Dichtungen kann das im Dämpfer enthaltene Öl austreten oder schaumig werden. Die dadurch verursachte Geräuschentwicklung beeinträchtigt nicht die Funktion des Dämpfers. Erst wenn auf den er­sten 5 mm Federweg keine Dämpfung mehr spürbar ist, sollte der Dämpfer ausgetauscht werden.
Beachten Sie bitte die Wartungsvorschriften in der Anleitung des Federelementherstellers.
Setzen Sie den geschlitzten hinteren Feder­teller wieder auf die Kolbenstange. Nötigenfalls drücken Sie dazu die Feder mit einem Schrau­benzieher etwas zusammen. Der Federteller muss sicher in der Aufnahme des hinteren Endes des Federelementes einrasten.
Sichern Sie die Feder, indem Sie den Einstell­ring soweit anziehen, dass die Feder kein Spiel mehr hat. Schieben Sie den eventuell vorhan­denen Sicherungsfederring in die Nut auf dem Gewinde.
Schwenken Sie die Hinterradschwinge wieder nach oben, und befestigen Sie das hintere Ende des Federelementes wieder mit dem Bolzen. Bolzen gut fetten.
Sichern Sie die Federelementverschraubung mit L
OCTITE Schraubensicherung mittelfest und
ziehen die Schraube mit 6–8 Nm fest.
Nach dem Austausch der Feder müssen Sie die Federvorspannung wie im Kapitel „Anpassen Ihres neuen Rades“ auf S. 18 beschrieben neu einstellen.
Reinigen und Schmier
en
Reinigen Sie das Federelement, insbesondere die polierte Kolbenstange, bei Verschmutzung. Anhaftender Schmutz und Sand können die Dichtungen des Hydrauliksystems beschädigen und die Lebensdauer erheblich verkürzen. Wenn Sie oft über verschmutzte Straßen fah­ren, können Sie das Federelement mit einem im Fahrradfachhandel erhältlichen elastischen Überzieher gegen Verschmutzung schützen.
Schmieren Sie das Gewinde für die Federvorspannung gelegentlich mit einigen Tropfen säurefreiem, nicht harzenden Öl. Dadurch bleibt der Einstellring leichtgängig von Hand drehbar. Einmal jährlich müssen die Drehpunkte des Federelementes geschmiert
Hinterradfederelement
Die Lagerbuchsen des Federelementes müssen mit Fett ge­schmiert werden.
Wartungs- und Pflegehinweise
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HP
Velotechnik
Die Lagerbuchsen sind austauschbar, dazu muss die Hinterradschwinge demontiert und mitsamt der Achse über Ihren Fachhändler an HP Velotechnik eingesendet werden. Dort wer­den die Buchsen nach dem Einbau kalibriert, um die richtige Passung einzustellen.
Lösen der
Achsschrauben
Die Achsschrauben müssen zur Montage von Gepäckträger oder Lowrider demontiert wer­den. Dabei empfiehlt es sich, stets eine Schraube montiert zu lassen, damit sich die Achse nicht mitdreht.
Soll die Hinterradschwinge komplett demon­tiert werden, kann die Achse gegen Verdrehen gesichert werden, indem Sie einen dünnen Metallstift durch die Bohrung der Hinterrad­schwinge unter der Achse in die Aufnahme­bohrung der Achse schieben.
Schwingenlagerung
Schwingenlagerung
Die Lagerung der Hinterradschwinge ist mit wartungsfreien Gleitlagerbuchsen ausgestattet. Diese Buchsen verfügen über eine Selbst­schmierung durch eingelagerte Teflon-Partikel. Die Buchsen können sehr hohe Kräfte aufneh­men und sind verschleißarm.
Sollten Sie einmal Spiel oder Knackgeräusche an Ihrer Hinterradschwinge feststellen, über­prüfen Sie bitte die beiden Schrauben, die die Achse im Rahmen halten. Diese müssen mit L
OCTITE Schraubensicherung mittelfest gesi-
chert werden.
Anzugsmomente: Linsenkopfschraube M8x25 (wenn kein Gepäckträger montiert ist): 17–19 Nm Zylinderkopfschraube M8x45: 17–19 Nm
Gefahr! Zu geringes Anziehen der Achsverschraubung führt zu Spiel und Geräuschentwicklung beim Einfedern, im Extremfall kann sich die Schwinge lösen, was zu schweren Stürzen führen kann.Wenn die Schrauben hingegen zu fest angezogen wer­den, kann das Gewinde der Achse ausreißen oder die Schraube beschädigt werden.
Achtung! Zwischen dem Hauptrahmen und dem Bund der Lagerbuchse muss auf jeder Seite eine große Unterlegscheibe vorhanden sein, sonst kann die Lagerung nicht spielfrei arbeiten, und der Rahmen wird beschädigt.
Auf der Unterseite der Hinterradschwinge befindet sich eine Bohrung. Mit einem dünnen Schraubendreher oder einem Metallstift kann die Achse gegen Verdrehen gesichert werden.
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Velotechnik
Steuerkopflager,Vorbau demontieren
Steuerkopflager einstellen
Das Steuerkopflager muss so eingestellt wer­den, dass sich die Gabel mit dem Vorderrad leichtgängig drehen kann, ohne dass sich Spiel zeigt.
Zur Kontrolle des Lagerspiels ziehen Sie die Vorderradbremse und umfassen mit Ihrer an­deren Hand die obere Steuerkopflagerung. Bewegen Sie Ihr Rad nun kräftig vor und zu­rück.Wenn die Steuerkopflagerung Spiel hat, verschiebt sich dabei die obere Lagerschale spürbar gegenüber der unteren. Lösen Sie dann die seitlichen Klemmschrauben und zie­hen Sie die Einstellschraube in der Abdeckkappe fester.
Zur Kontrolle der Leichtgängigkeit heben Sie das Rad am Rahmen hoch, so dass das Vorderrad sich frei über dem Boden bewegen kann. Neigen Sie den Rahmen leicht zur Seite. Dabei muss der Lenker sofort leichtgängig zur Seite einschlagen.Wenn Sie den Rahmen gera­de halten und den Lenker leicht antippen, muss er sich ruckfrei aus der Mittelstellung drehen. Wenn das Lager zu fest eingestellt ist, lösen Sie die beiden seitlichen Klemmschrauben und drehen Sie die Einstellschraube in der Abdeckkappe wieder etwas heraus. Ziehen Sie den Vorbau durch Schwenken etwas nach oben.
Nach dem Einstellen des Lagerspiels überprü­fen Sie die parallele Ausrichtung des Vorbaus zum Vorderrad und ziehen die beiden Klemmschrauben abwechselnd mit 6–8 Nm fest. Überprüfen Sie die sichere Klemmung, in­dem Sie versuchen, den Vorbau gegen das Vorderrad zu verdrehen.
Überprüfen Sie, ob sich der Lenker frei schwenken lässt, ohne den Rahmen oder den Sitz zu berühren.
Vorbau demontieren
Entfernen Sie den unteren Schnellspanner der Sitzbefestigung und klappen Sie den Sitz nach oben. Drehen Sie die Innensechskantschraube in der Abdeckkappe des Gabelschafts komplett heraus. Nehmen Sie diese Schraube und die Abdeckkappe ab. Lösen Sie die beiden Klemmschrauben an der Seite des Vorbaus. Nun können Sie den Vorbau nach oben abzie­hen.
Zur Montage stecken Sie den Vorbau auf den gefetteten Gabelschaft. Ziehen Sie die seit­lichen Klemmschrauben handfest an, legen Sie die Abdeckkappe auf den Gabelschaft auf und schrauben Sie die Innensechskantschraube durch die Abdeckkappe wieder ein. Stellen Sie das Steuerkopflager ein (s.u.).Anschließend zie­hen sie die beiden Klemmschrauben abwech­selnd mit 6–8 Nm fest. Überprüfen Sie die si­chere Klemmung, indem Sie versuchen, den Vorbau gegen das Vorderrad zu verdrehen.
Achtung! Der Vorbau fixiert das Steuerkopflager und hält die Gabel mit dem Vorderrad. Nach der Demontage des Vorbaus haben diese Teile keinen Halt mehr und können nach unten aus dem Rahmen herausfallen. Halten Sie die Gabel mit der Hand fest oder sichern sie die Gabel z. B. mit einem Kabelbinder am Rahmen.
Gefahr! Die oben in der Abdeckkappe be­findliche Inbusschraube dient dazu, das Spiel des Steuerkopflagers einzustellen. Mit dieser Schraube kann der Vorbau keinesfalls ver­drehsicher am Gabelschaft geklemmt wer­den.Vergewissern Sie sich, dass Sie nach al­len Arbeiten am Vorbau die beiden außen lie­genden Klemmschrauben wie vorgeschrie­ben angezogen haben.Andernfalls kann sich der Vorbau während der Fahrt verdrehen. Dies kann zu Unfällen führen.
Wartungs- und Pflegehinweise
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Sitzauflage
Sitzauflage
Die Sitzpolsterung besteht in der Standard­ausführung aus einer 1,4 cm starken Schicht EVA-Schaum. Das ist ein schwarzes, geschlos­senzelliges Material, das auch bei hochwertigen Iso-Matten verwendet wird. Es fühlt sich kom­fortabel an, ohne zu weich oder schwammig zu wirken. Es ist wasserdicht, so dass Sie den Sitz mit einer Handbewegung trocken wischen können, wenn Ihr Rad einmal im Regen gestan­den hat.
Als Zubehör ist eine Airflow-Sitzauflage erhält­lich. Diese bietet eine wesentlich verbesserte Belüftung.
Die Auflage ist als Schichtsystem aufgebaut. Sie besteht aus einem festen Abstandsgewebe und einem weichen Abstandsgewebe, das für eine etwa 1 cm starke Luftschicht mit guter Zirkulation sorgt. Eingefasst wird das Ganze von einer Deckschicht aus einem feinen Abstandsgewebe, wie es auch bei guten Rucksäcken verwendet wird.
Das Kunstfasermaterial ist waschbar bei 30° und trocknet schnell.
Die Sitzauflage unterliegt durch die Benutzung einem Verschleiß.An den Stellen, an denen sie punktuell belastet wird, kann sich das Abstandsgewebe mit der Zeit zusammen­drücken. Um auch danach einen guten Fahr­komfort zu gewährleisten, ist die Airflow­Auflage mit einem zusätzlichen festeren Abstandsgewebe versehen.
Regenschutzhusse
Um den Sitz bei Ihrem abgestellten Rad trok­ken zu halten, ist als Zubehör eine Regenschutzhusse verfügbar. Diese kann im optionalen Microbag oder in der Tasche des ErgoMesh-Sitzes verstaut werden.
Achtung! Das Sitzpolster ist mit Klettband am Sitz befestigt und kann abgenommen werden. Die Sitzauflage darf dabei nicht ein­fach am Schaum gefasst und abgerissen wer­den, dabei könnten sich die aufgeklebten Klettbänder lösen. Zum Abnehmen heben Sie das Sitzpolster am oberen Rand etwas vom Sitz weg. Dann greifen Sie die Auflage mitsamt dem etwas überstehenden Ende des aufgeklebten Klettbandstreifens auf beiden Seiten und ziehen die Auflage langsam ab. Sollte sich ein Klettband einmal gelöst ha­ben, können Sie es mit einem Kontaktkleber (z.B. P
ATTEX) wieder befestigen.
Achtung! Setzen Sie die Sitzauflage niemals starker Sonnenstrahlung aus. Das schwarze Material erwärmt sich deutlich. Die Hitze könnte den Schmelzkleber der aufgeklebten Klettbänder lösen. Die Sitzauflage kann zer­stört werden, wenn starke Sonnenstrahlung durch eine Linse gebündelt wird.Achten Sie darauf, dass die Sitzauflage niemals mit Luft­polsterfolie bedeckt in der Sonne liegt. Die Luftblasen der Folie wirken wie kleine Brenngläser und bringen die Sitzauflage zum Schrumpfen.
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HP
Velotechnik
Schutzbleche
Schutzbleche sind an gefederten Fahrrädern ei­ner sehr starken Schwingbeanspruchung ausge­setzt und können dadurch brechen. Überprü­fen Sie regelmäßig den festen Sitz der Schutz­blechstreben und die Bleche auf Rissfreiheit oder Verformungen.Tauschen Sie beschädigte Bleche umgehend aus.
Zur Vermeidung von Stürzen müssen die Streben des vorderen Schutzblechs mit einem unter Last auslösendem Sicherheitsclip befe­stigt werden.Wenn der Sicherheitsclip einmal ausgelöst hat, ersetzen Sie ihn bitte durch ei­nen neuen.
Flaschenhalter, Schutzbleche
Achtung! An den Schutzblechen dürfen kei-
ne zusätzlichen Bauteile wie Rücklichter oder Reflektoren angebracht werden, da die­se durch erhöhte Schwingbelastung zum Bruch der Bleche führen können.
Gefahr! Wenn sich während der Fahrt Äste o.ä. in den Laufrädern verfangen und hoch gewirbelt werden, können diese die Schutz­blechstreben mitdrehen. Dabei kann es pas­sieren, dass sich das Schutzblech zwischen Rahmen und Reifen auffaltet und das Rad zum Blockieren bringt, was zu schweren Stürzen führen kann. Halten Sie bei unge­wohnten Laufgeräuschen sofort an und ent­fernen Sie Verschmutzungen an Laufrädern oder Schutzblechen.
Flaschenhalter
Flaschenhalter können mit einem als Zubehör erhältlichen Montageblech seitlich hinter dem Sitz angebracht werden.Am Sitzrohr sind dazu Gewindebuchsen angebracht.
Das Umwerferrohr am vorderen Ende des Rahmens ist für einen zusätzlichen Flaschenhalter mit Gewindeeinsätzen M5 vor­bereitet.
Eine gute Alternative zu Trinkflaschen sind Trinksysteme mit einem „Wassersack“ und Trinkschlauch, z.B. von S
OURCE oder CAMELBAG.
Diese Wassersäcke können Sie einfach hinter den Sitz, auf den Gepäckträger oder in den Speedbag gurten.
Wartungs- und Pflegehinweise
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HP
Velotechnik
Prüfen Sie nach Wartungsarbeiten oder beim Austausch von Schutzblechen, ob sich die Laufräder frei drehen lassen. Zwischen Schutzblech und Reifen müssen mindestens 7 mm Abstand bleiben.
Prüfen Sie, ob die Räder auch mit den Schutz­blechen noch voll einfedern können. Die Schutzbleche, Streben, Schutzblech­verschraubungen dürfen auch im maximal ein­gefederten Zustand keine anderen Bauteile be­rühren.
Wenn Sie den Tretlagerausleger für kurze Beinlängen weit eingeschoben haben, können Sie das vordere Schutzblech vorne kürzen, so dass die Füße bei starkem Lenkeinschlag nicht an das Schutzblech stoßen. Beachten Sie dazu den Sicherheitshinweis zur Lenktechnik auf
S. 24.
Laufräder
Entscheidend für ein leichtes Rollen und guten Pannenschutz ist die Einhaltung des richtigen Luftdruckes. Der maximal zulässige Luftdruck ist auf der Seite Ihres Reifens angegeben. Da Ihre Street Machine Gte voll gefedert ist, kön­nen Sie die Reifen stets bis zum maximal zuläs­sigen Luftdruck aufpumpen.
Da die Schläuche im Reifen mit der Zeit Luft verlieren, sollten Sie den Luftdruck vor jeder Fahrt kontrollieren.
Die Schläuche sind mit Sclaverand-Ventilen (auch französische Ventile genannt) ausgestat­tet. Diese Ventile sind besonders luftdicht und lassen sich leicht aufpumpen. Schrauben Sie zu­nächst die Ventilschutzkappe ab.
Aus dem Ventil schaut eine kleine Gewindestange mit einer Rändelmutter her­aus. Schrauben Sie diese Rändelmutter bis zum Anschlag ab.
Zum Aufpumpen und der Kontrolle des Luftdruckes benötigen Sie eine Luftpumpe mit Manometer, am besten eine stabile Stand­ausführung. Setzen Sie den Pumpenkopf auf das Ventil, drücken ihn ganz auf das Ventil und zie­hen ihn wieder etwas zurück. Jetzt können Sie den Reifen aufpumpen.
Nach dem Aufpumpen bis zum gewünschten Luftdruck ziehen Sie den Pumpenkopf ab. Sichern Sie das Ventil, indem Sie die Rändel­mutter auf der Gewindestange bis zum Anschlag gegen das Ventil schrauben. Schrauben Sie anschließend die Ventilschutz­kappe wieder auf.
Schutzbleche, Laufräder
Zum Aufpumpen muss die Sicherungsmutter des Ventils gelöst werden.
Gefahr! Pumpen Sie Ihren Reifen nie über den maximal zulässigen Druck auf. Der Reifen könnte während der Fahrt platzen oder von der Felge springen, was zu schwe­ren Stürzen führen kann.
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HP
Velotechnik
Beim Austausch von Reifen beachten Sie bitte die maximal zulässige Reifenbreite von 50 mm (entspricht ca. 2").Wir empfehlen Reifen­breiten von 32-40 mm.Am Vorderrad müssen Reifen der ISO-Größe 406 (20“), am Hinterrad der ISO-Größe 559 (26“) verwendet werden. Die an Ihrem Rad möglichen Reifenbreiten hängen von der Felgenbreite ab. Bitte lassen Sie sich von Ihrem Fachhändler beim Reifenkauf beraten.
Nach dem Austausch von Reifen überprüfen Sie bitte, ob sich die Laufräder frei drehen und die Mindestabstände zu Schutzblech und Rahmen eingehalten werden.
Die Speichen der Laufräder verbinden die Felge mit der Nabe. Bei Scheibenbremsen und am Hinterrad übertragen die Speichen zusätz­lich Brems- und Antriebskräfte.
Die Laufräder sind mit Schnellspannern befe­stigt und dadurch diebstahlgefährdet. Schließen Sie Ihre Laufräder stets zusammen mit dem Rahmen an einem festen Gegenstand an, wenn Sie das Rad unbeaufsichtigt abstellen. Sie kön­nen auch die Schnellspannachsen bei Ihrem Fachhändler gegen Achsen mit einem Sicher­heitsverschluss (z.B. P
ITLOCK) austauschen, der
nur mit Spezialwerkzeug zu öffnen ist.
Reinigen und Konservieren
Der Rahmen der Street Machine Gte ist mit einer hochwertigen und umweltfreundlichen Pulverbeschichtung versehen. Die Oberflächen der Aluminiumbauteile sind entweder poliert oder eloxiert.
Um die Brillanz der Oberflächen über viele Jahre zu erhalten und einen guten Korrosions­schutz zu gewährleisten, muss das Rad von Verschmutzungen gereinigt und anschließend konserviert werden.
Angetrockneter Schweiß, aber auch Umwelt­einflüsse wie Luftschadstoffe, Straßenschmutz und insbesondere Streusalz greifen die Bauteile an und können nicht nur zu Schönheitsfehlern, sondern auch zu Bauteilzerstörung durch Korrosion führen.
Entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist gerade das „nichtrostende“ Aluminium gegenü­ber Korrosion durch Salzangriff sehr anfällig! Solche Schäden können für das Auge zunächst unsichtbar sein, aber beim Bruch des Bauteils zu schweren Stürzen führen.
Laufräder, Reinigen und Konservieren
Gefahr! Untersuchen Sie Ihre Reifen regel-
mäßig auf Beschädigungen. Reifen, bei denen das Profil abgefahren ist, oder deren Flanken brüchig geworden sind, sollten Sie auswech­seln. Beschädigte Felgenbänder müssen so­fort ausgetauscht werden. Schäden an der Bereifung können zum plötzlichen Platzen des Schlauches und damit zu Stürzen führen!
Gefahr! Achten Sie stets auf einen einwand­freien Zustand der Speichen und gleichmäßi­ge Speichenspannung. Fahren Sie nicht mit Laufrädern, die unrund laufen, mit losen oder fehlenden Speichen. Durch diese Mängel kann beim Bremsen das komplette Laufrad versagen – Sturzgefahr!
Achtung! Das Zentrieren der Laufräder er­fordert Fachwissen, lassen Sie diese Arbeit von einem Zweiradmechaniker durchführen!
Wartungs- und Pflegehinweise
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Velotechnik
Reinigen und Konservieren Sie Ihr Fahrrad da­her sorgfältig!
Das beste Reinigungsmittel ist warmes Wasser und ein weicher Lappen. Starken Schmutz soll­ten Sie zuvor mit einem nassen Schwamm auf­weichen und entfernen. Bei starker Fett- oder Ölverschmutzung verwenden Sie zusätzlich ei­nen handelsüblichen Zweirad-Reiniger.
Achten Sie beim Reinigen Ihres Rades auf Risse, Kratzspuren,Verformungen, beschädigte Bauteile, lose Speichen etc. Im Zweifelsfalle wenden Sie sich bitte an Ihren Fachhändler.
Kleine, oberflächliche Kratzer in der Pulver­beschichtung des Rahmens oder der Ober­fläche des Sitzes können Sie einfach wegpolie­ren. Im Bootsbaubedarf gibt es dafür spezielle Polierpaste für Epoxidharze.Verwenden Sie keine Metallpolitur!
Nach dem Reinigen trocknen Sie das Rad ab und behandeln den Lack und die metallischen Oberflächen mit Hartwachs. Dieses Wachs gibt es bei Ihrem Fachhändler in praktischen Pumpzerstäuber-Flaschen.
Das Wachs unterkriecht Feuchtigkeit und wan­dert in Spalten und Poren. Nach einigen Minuten verdunstet das Lösungsmittel und lässt einen matten, zähen Film zurück. Polieren Sie die eingewachsten Flächen mit einem wei­chen Tuch, um Ihrem Rad einen strahlenden Glanz zu geben.
Wachsen Sie nicht nur den Rahmen, sondern auch die Speichen, Naben, Schrauben und Muttern etc.Auch die Kette kann mit Sprüh­wachs nach dem Schmieren konserviert wer­den, siehe dazu das Kapitel „Kette“,S. 36.
Der Rahmen ist mit kleinen Entlüftungs­bohrungen versehen, die die Ansammlung von Kondenswasser im Rahmen verhindern. Diese Bohrungen dürfen nicht verschlossen werden. Durch die Bohrungen kann jedoch auch Feuchtigkeit eindringen. Schützen Sie das Innere Ihres Rahmens daher, indem Sie durch die Entlüftungsbohrungen Sprühwachs einbrin­gen.
Schützen Sie die Stellen, an denen Züge oder Kettenschutzrohre am Rahmen scheuern könnten. Im Handel gibt es dafür Rahmen­schutzaufkleber, extra starkes transparentes Klebeband oder Gewebeband. Dadurch ver­meiden Sie Kratzspuren in der Pulver­beschichtung oder Rahmenbeschädigungen.
Achtung! Verwenden Sie keine scheuernden oder chemisch aggressiven Mittel, diese kön­nen die Oberflächen Ihres Rades angreifen. Testen Sie die Verträglichkeit des Reinigungs­mittels vorher an einer verdeckten Stelle.
Achtung! Verwenden Sie keine Hochdruck­reiniger oder Dampfstrahler! Der starke Wasserstrahl dringt durch die Dichtung der Lager und führt zu Korrosion von Lager­stellen und Kette.Außerdem können Aufkleber beschädigt werden!
Achtung! Schadhafte Lackstellen müssen umgehend von Rostansatz befreit und ausge­bessert werden.Wird durch Lackschäden ei­ne Stelle Ihres Rahmens freigelegt, kann die umgebende Lackschicht unterwandert und der Rahmen durch Korrosion zerstört wer­den.
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Velotechnik
Lagerung des Rades
Bei Lagerung des Rades über einen längeren Zeitraum, etwa zur Überwinterung, beachten Sie bitte:
Reinigen Sie das Rad, und schützen Sie es
vor Korrosion, wie unter „Reinigung“ be­schrieben.
Lagern Sie das Rad in einem trockenen, be-
heizten Raum.
Vermeiden Sie starke Sonneneinstrahlung
oder die Lagerung direkt neben Heiz­körpern, dadurch kann das Gummi Ihrer Reifen beschädigt werden.
Schalten Sie hinten und vorne auf die klein-
sten Ritzel. So sind die Züge möglichst ent­spannt.
Die Schläuche Ihrer Laufräder verlieren bei
langer Standzeit ihre Luft. Steht das Rad da­durch auf platten Reifen, kann der Reifen be­schädigt werden. Hängen Sie Ihr Rad auf, oder kontrollieren Sie regelmäßig den Luftdruck.
Die Wintermonate sind ein günstiger Zeitraum für die Jahresinspektion bei Ihrem Fach­geschäft. In dieser Zeit gibt es kaum Warte­zeiten.Viele Geschäfte bieten besondere Aktionspreise für den Wintercheck.
Schraubenverbindungen
Schrauben können sich mit der Zeit setzen und dadurch lösen. Überprüfen Sie regelmäßig den festen Sitz aller Schraubenverbindungen mit einen Drehmomentschlüssel.
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die vor­geschriebenen Anzugsmomente, diese beziehen sich auf gefettete Schrauben!
Fett schützt auch davor, dass die Schrauben in ihren Gewinden „festfressen“. Besonders Edelstahlschrauben neigen dazu und müssen immer mit Fett eingesetzt werden.
Verwenden sie ein hochwertiges säurefreies Fett, möglichst mit zugesetzten Festkörper­schmierstoffen wie Teflon oder MoS
2. Diese
Festkörper erfüllen auch dann noch ihre Funktion, wenn das dünnflüssigere Fett längst von den Kontaktstellen gepresst wurde. Alternativ können Sie auch flüssige Schraubensicherung z.B. von L
OCTITE verwen-
den, die Sie vor dem Eindrehen auf das Gewinde der Schraube aufbringen.
Überprüfen Sie Schrauben besonders kritisch auf Anzeichen von Korrosion. Rost an Schraubenköpfen kann dazu führen, dass auch das Gewinde festfrisst.Wenn bei verzinkten Schrauben die metallisch glänzende Verzinkung verschlissen ist und matter, grau-brauner Stahl zum Vorschein kommt, müssen Sie die Schraube austauschen.
Zum Austausch von Schrauben verwenden Sie bitte immer nur Schrauben der gleichen Form und Bauart. Schrauben werden in verschiede­nen Festigkeitsklassen gefertigt.Wo nicht an­ders angegeben, verwenden Sie bitte aus­schließlich verzinkte Schrauben der Festigkeits­klasse 8.8 oder Edelstahlschrauben der Qualität A2-70. Ihr Fahrrad-Fachhändler hilft Ihnen gerne weiter.
Lagerung, Schraubenverbindungen
Wartungs- und Pflegehinweise
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Velotechnik
Anzugsdrehmomente für Verschraubungen
Die angegebenen Werte gelten für einen Reibwert u=0,125 (geschmierte Gewinde und Kopfauflagen). Sie beziehen sich nur auf die angegebenen Bauteile. Befolgen Sie bitte immer die Angaben in den Betriebsanleitungen der Komponenten­hersteller, durch Produktänderungen können die nachstehenden Angaben nicht mehr aktuell sein!
Bauteil Verschraubung Schraube Anzugsdrehmoment
Bremse:V-Bremse
- Bremshebel Lenker/Griffklemmung M6 SW5 4 Nm
- Bremszange - Bremskörper/Rahmen M6 SW5 5–7 Nm
- Zugklemmung M6 SW5 6–8 Nm
Bremse: Scheibenbr.
- Bremshebel Lenker/Griffklemmung M6 SW5 4 Nm
- Bremszange Zange/Rahmen M6 SW5 7–9 Nm
- Bremsscheibe Scheibe/Nabe M5 Torx T25 5–6 Nm
- Bremsleitung Leitung/Griff SW8 4 Nm Dynamo Dynamo/Halteblech M6 SW5 6–8 Nm
Halteblech/Rahmen M5 SW4 4–6 Nm Federelement Element/Hinterbau M6 SW4 6–8 Nm Gepäckträger Bef. am Sitzrohr M6 SW5 7–9 Nm Hinterradschwinge Achsverschraubung M8 SW6 17–19 Nm Innenlager Patrone/Rahmen 50–60 Nm Kettenleitrolle Rolle/Rahmen M8 SW6 17–19 Nm Kurbel Kurbel/Achse SW8 35 Nm
Kettenblattschrauben SW5 8–11 Nm Nabe Ritzelpaket-Ring 38–42 Nm Schnellspannhebel 9–12 Nm Pedal Pedal/Kurbel SW15 35–40 Nm Schalthebel Drehgriff SW3 2–2,5 Nm
Lenkerendschalthebel SW6 5–6 Nm Schaltwerk Schaltwerk/Rahmen SW5 8–10 Nm
Zugklemmung SW5 4–6 Nm Schutzblech Streben/Rahmen M5 SW4 4–5 Nm Sitz Sitzoberteil/Sitzblech M6 SW4 5–6 Nm
Sitzunterteil/Sitzblech M6 SW4 3–4 Nm Rahmen Tretlagerauslegerklemm. M8 SW6 14–16 Nm Umwerfer Umwerfer/Rahmen M5 SW5 5–6 Nm
Zugklemmung M5 SW5 4–6 Nm Lenker Lenker/Vorbau M6 SW5 6–8 Nm UntenL-Vorbau: Gabel/Vorbau M6 SW5 6–8 Nm ObenL-Vorbau Gabel/Vorbau M6 SW5 6–8 Nm
Höhenverstellung M5 SW4 4–5 Nm
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Garantie
Ihr Fachhändler muss Ihre Street Machine Gte fahrbereit machen, so dass die sichere Funktion gewährleistet ist. Er führt eine Endkontrolle und eine Probefahrt durch.
Nach dem Gesetz steht Ihr Fachhändler unter anderem dafür gerade, dass Ihr Fahrrad keine Fehler hat, die den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder erheblich mindern. Ihr Anspruch nach dieser Regelung endet 2 Jahre nach Abholung beim Kauf Ihres neuen Fahrrades.
Darüber hinaus bietet HP Velotechnik dem Erstkäufer eine Garantie von zehn Jahren auf den Rahmen und die Schwingenlagerung des Liegerades Street Machine Gte gegen Bruch durch Material- oder Verarbeitungsfehler.
Die Garantie umfasst keine Schäden, die durch gewöhnlichen Verschleiß, Korrosion oder an der Oberflächenbeschichtung auftreten.
Ebenfalls ausgeschlossen sind Schäden, die durch unsachgemäßen Gebrauch, mangelnde Pflege und Wartung, Sturz, Unfall, Überbe­lastung, unsachgemäße Montage und Behand­lung sowie Veränderung des Fahrrades auftre­ten. Die Beweislast trägt der Käufer. Ein Verstoß gegen die Vorschriften dieser Betriebsanleitung verwirkt die Garantie.
Die Garantie gilt ab Kaufdatum (Beleg des Fachhändlers) eines neuen Rades. Die Garantieabwicklung erfolgt über den Fachhändler, der das Rad bei uns bestellt hat.
Im Schadensfall ist der beschädigte, gesäuberte Rahmen auf unseren Wunsch zur Prüfung vom Fachhändler an uns einzusenden.
Im Garantiefall werden wir das beschädigte Bauteil nach unserer Wahl reparieren oder durch ein gleichwertiges Ersatzteil ersetzen (Garantieleistung).Arbeitskosten,Transport­kosten oder Nutzungsausfall werden von die­ser Garantie nicht abgedeckt. Bei einer Garantieleistung werden keine Verschleißteile ersetzt oder eine Inspektion durchgeführt.
Durch eine etwaige Garantieleistung wird die ursprüngliche Garantiedauer nicht verlängert und keine neue Garantie bewirkt. Im Falle der Ablehnung der Garantieleistung wird HP Velo­technik eine kostenpflichtige Reparatur nur nach Absprache mit dem Kunden bzw. seinem Vertreter, dem bezogenen Fachhändler, durch­führen.
Voraussetzung für die erweiterte Garantie ist die Registrierung des Käufers mit dem beilie­genden Garantieregistrierungsformular. Dieses Formular muss innerhalb von 4 Wochen nach dem Kauf ausgefüllt an HP Velotechnik gesen­det werden.
Die Garantie gilt nur, wenn der am Ende die­ser Anleitung abgedruckte Inspektionspass beim Kauf ausgefüllt und sämtliche dort aufge­führten Inspektionen vom Zweiradmechaniker ausgeführt und eingetragen wurden.
Im Garantiefall muss der Fahrradpass gemein­sam mit einer Kopie des Kaufbeleges über den Fachhändler an HP Velotechnik geschickt wer­den.
Diese Garantie beeinflusst nicht die Rechte des Käufers nach den gesetzlichen Gewähr­leistungsbestimmungen.
Garantie
Inspektionspass
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Velotechnik
Inspektionspass
Mit dem HP Velotechnik Inspektionspass kön­nen Sie die gute Funktion und Sicherheit Ihrer Street Machine Gte über viele Jahre aufrech­terhalten.
Ihr Fahrrad muss, wie andere Fahrzeuge auch, vor Fahrtantritt auf Betriebssicherheit geprüft werden. In regelmäßigen Abständen müssen Wartungsarbeiten durchgeführt werden, min­destens einmal jährlich muss das Rad zu Ihrem Zweiradmechaniker für eine gründliche Inspektion.
Auf dem Inspektionsplan auf der nächsten Seite finden Sie eine kompakte Übersicht, wel­che Wartungs- und Kontrollarbeiten wir emp­fehlen.
Auf Ihren Wunsch können Sie mit Ihrem Zweiradmechaniker eine Preisobergrenze für die Inspektion vereinbaren. Falls die erforder­lichen Arbeiten diese Grenze überschreiten, werden Sie vorher informiert.
Unser Tipp: Saisonbedingte Wartezeiten in Frühjahr und Sommer können Sie vermeiden, wenn Sie die Jahresinspektion in den ruhigen Monaten Oktober bis Januar durchführen lassen.Viele Fachhändler bieten dazu spezielle Winter­check-Aktionen an.Vereinbaren Sie in jedem Fall vorher einen Termin. Reinigen Sie Ihr Rad vor der Inspektion, dann können viele Sichtprüfungen schnell und kostengünstig durchgeführt werden.
Bitte lassen Sie in diesem Inspektionspass sämtliche von Ihrem Fachhändler durchgeführ­ten Inspektionsarbeiten eintragen. Dies ist eine Voraussetzung für die Gültigkeit unserer über die gesetzliche Gewährleistung hinausgehenden Garantie.
Inspektionspass
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HP
Velotechnik
Inspektionsplan
Bauteil Tätigkeit
Beleuchtung Funktion prüfen
Scheinwerfereinstellung, Kabelkontakte prüfen
Reflektoren reinigen, fehlende ersetzen
Bereifung Luftdruck prüfen
Lauffläche und Seitenwände prüfen
Bremsen auf Beschädigung prüfen / Bremsprobe im Stand
Züge / Druckdichtheit prüfen
Bremshebel Druckpunktlage prüfen
Belagverschleißkontrolle
Federelement Kolbenstange / Gehäuse reinigen
Kolbenstange / Gehäuse mit Fett / Sprühöl behandeln
Lagerbuchsen schmieren,Verschleißteile ersetzen
Federgabel Standrohre reinigen
Standrohre mit Fett / Sprühöl behandeln, Gabelspiel prüfen
Gabelführung innen neu abschmieren,Verschleißteile er-
setzen, evtl. Dämpferpatrone prüfen / austauschen
Hinterradschwinge Funktion und Lagerspiel prüfen,Achsschrauben nachziehen
Innenlager Lagerspiel prüfen
Felgen Wandstärke kontrollieren, Risse, Beulen
Kette schmieren und Verschleiß prüfen
Kettenschutzrohre Verschleiß prüfen
Enden aufweiten bzw. Rohre austauschen
Kettenleitrolle Verschleiß prüfen, Lager prüfen
Kurbel Prüfen, nachziehen
Lack konservieren und ausbessern
Laufräder Rundlauf und Speichenspannung prüfen Lenker auf Beschädigung prüfen
Lenklager Lager prüfen, schmieren
Inspektionspass
Inspektionspass
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Velotechnik
siehe Seite vor jeder Fahrt Monatlich Jährlich Bemerkung
31
51
29 / 33
46
46
46
41
41
43 alle 6 Monate
47
51
36
38
40
52
51
13 Alu-Lenker alle 2 Jahre
austauschen
14
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Inspektionspass
Inspektionsplan (Fortsetzung)
Bauteil Tätigkeit
Naben Lagerspiel und Bremsscheiben-Aufnahme prüfen
Pedale Lagerspiel prüfen, Bindungsmechanismus prüfen
Rahmen Klemmung Tretlagerausleger prüfen
reinigen und konservieren
auf Beschädigung,Verzug und Lackschaden prüfen
Schnellspanner auf korrekten Verschluss prüfen
Schaltwerk Schwenkbereich prüfen
reinigen und schmieren
Schrauben und Muttern prüfen und nachziehen, einwachsen
Schutzbleche auf Beschädigung und festen Sitz prüfen
Ventile Sitz und Dichtheit prüfen
Vorbau Verdrehfestigkeit der Klemmung überprüfen
Klemmschrauben prüfen
Züge Ausbauen, schmieren, evtl. ersetzen
Dieser Inspektionsplan soll Ihnen einen groben Überblick über die nötigen Wartungs- und Kontrollarbeiten verschaffen. Er kann keines­falls die ausführlichen Detailhinweise in dieser Anleitung ersetzen!
Inspektionsarbeiten, die mit
gekennzeichnet
sind, können Sie selbst durchführen, wenn Sie über handwerkliches Geschick und das not­wendige Werkzeug wie Drehmomentschlüssel verfügen.
Wenn Sie bei der Überprüfung Mängel erken­nen, muss das Rad umgehend repariert wer­den. Im Zweifel wenden Sie sich bitte an Ihren Fachhändler.
Die mit gekennzeichneten Arbeiten sollten nur von einem qualifizierten Zweirad­mechaniker durchgeführt werden.
Bei der Jahresinspektion muss der Zweirad­mechaniker sämtliche aufgeführten sowie die nach dem Stand der Technik nötigen Inspektionen und Wartungsarbeiten durchfüh­ren.
Bitte beachten Sie in jedem Fall die Anleitungen der Komponentenhersteller.
Inspektionspass
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siehe Seite vor jeder Fahrt Monatlich Jährlich Bemerkung
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52
27
35
54
51
51
13
35
Die in diesem Inspektionsplan angegebenen Wartungsintervalle beziehen sich auf eine durchschnittliche Nutzung und eine Fahr­leistung von 3000 Kilometern pro Jahr.
Bei höherer Fahrleistung oder schlechten Betriebsbedingungen wie häufigen Fahrten bei Regen, Streusalz oder anderen Verschmutz­ungen sind entsprechend kürzere Wartungs­intervalle notwendig.
Um Ihre Fahrleistung zu messen, empfehlen wir die Verwendung eines Fahrradcomputers.
Durch die regelmäßigen Inspektionen erhalten Sie die Betriebssicherheit und den Wert Ihres Fahrrades. Der vollständig ausgefüllte Inspektionspass dient nicht nur der Dokumen­tation der Wartungsarbeiten zum Erhalt Ihrer Garantie, sondern ist auch ein guter Beweis für die Pflege und den Wert Ihres Rades – prak­tisch, wenn Sie Ihre Street Machine Gte eines Tages verkaufen möchten.
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Velotechnik
Auslieferungsinspektion
Bei Auslieferung der neuen Street Machine Gte.
Auftrags-Nr.:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte oder zusätzlich montierte Bauteile:
(Beim Aufbau eines Rahmenkits bitte Komponenten auf einem gesonderten Blatt dokumentieren und zu diesem Inspektionspass heften)
Inspektionspass
Ihr persönlicher Inspektionspass
Name:
Anschrift:
Telefon:
Rahmen-Nr:
(am Knotenblech des Hauptrahmens)
Ich habe das Rad in einwandfreiem Zustand erhalten. Das Rad wurde auf mich eingestellt und probegefahren Ich bin über den Gebrauch des Liegerades, der Kompo­nenten wie Schaltung und insbesondere Lenkung und Bremsen sowie die Notwendigkeit regelmäßiger Wartung aufgeklärt und eingewiesen worden. Ich werde die Betriebsanleitungen vor der ersten Fahrt zur Kenntnis nehmen und allen zukünftigen Benutzern zu Kenntnis ge­ben.
Datum:
Unterschrift des Kunden:
Unterschrift & Stempel des Händlers:
Inspektionspass
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Velotechnik
2. Inspektion
Nach spätestens 3000 Kilometern oder einem Jahr ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
1. Inspektion
Nach spätestens 300 Kilometern oder zwei Monaten ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
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Velotechnik
Inspektionspass
4. Inspektion
Nach spätestens 9000 Kilometern oder drei Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
3. Inspektion
Nach spätestens 6000 Kilometern oder zwei Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
Inspektionspass
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HP
Velotechnik
6. Inspektion
Nach spätestens 15000 Kilometern oder fünf Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
5. Inspektion
Nach spätestens 12000 Kilometern oder vier Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
Inspektionspass
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HP
Velotechnik
7. Inspektion
Nach spätestens 18000 Kilometern oder sechs Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
8. Inspektion
Nach spätestens 21000 Kilometern oder sieben Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
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Velotechnik
9. Inspektion
Nach spätestens 24000 Kilometern oder acht Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
10. Inspektion
Nach spätestens 27000 Kilometern oder neun Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
Inspektionspass
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Velotechnik
11. Inspektion
Nach spätestens 30000 Kilometern oder zehn Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
12. Inspektion
Nach spätestens 33000 Kilometern oder elf Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
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Velotechnik
13. Inspektion
Nach spätestens 36000 Kilometern oder zwölf Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
14. Inspektion
Nach spätestens 39000 Kilometern oder drei­zehn Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
Inspektionspass
HP Velotechnik Paul J. W. Hollants und Dipl.-Ing. Daniel Pulvermüller GbR Elisabethenstr. 1
D-65830 Kriftel Tel. 0 61 92 - 97 99 2-0 ● Fax 91 02 18 ● www.hpvelotechnik.com
NEU
Liegerad-
perspektiven
HPVelotechnik
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