HP Velotechnik GrassHopper fx Operating Instruction and Service Manual [de]

Bedienungsanleitung und Wartungshinweise
NEU
Liegerad-
perspektiven
2010
HP
Stand April 2010
Allgemeine Sicherheitshinweise
Verwendungszweck – 3 Einfahrphase – 3 Benutzung im Straßenverkehr – 3 Belastung – 4 Gepäcktransport – 4 Fahrradtransport mit dem Auto – 5 Keine Mitnahme von Kindern – 5
Anhängerbetrieb – 5 Anbau- und Zubehörteile – 5 Verkleidungen – 5 Austausch von Bauteilen – 6 Keine Bearbeitung der Bauteile – 6 Endmontage – 6 Schraubenverbindungen – 6
Anpassen Ihres neuen Rades
Einstellen der Beinlänge – 7 Einstellen der Sitzposition – 11 Einstellen des Lenkers – 13 Einstellen der Federung – 17
Bedienungshinweise
Lernen Sie die neue Fahrtechnik – 24 Tragen Sie Schutzkleidung – 25 Benutzen Sie Clickpedale, Sitz – 25 Langsame Belastungssteigerung – 26 Nicht freihändig fahren – 26 Angemessene Fahrweise – 26 Schnellspanner – 27 Bremsen – 28 Gangschaltung – 30 Beleuchtung – 31 Ständer – 32 Faltanleitung (GrassHopper fx) – 33
Inhaltsverzeichnis
-
HP
Velotechnik
Wartungs- und Pflegehinweise
Verschleißteile – 35 Bremsen – 35 Gangschaltung – 37 Kette – 38 Kettenschutzrohre – 40 Kettenleitrolle – 42 Federgabel – 43 Hinterradfederelement – 47 Schwingenlagerung – 49 Steuerkopflager – 50 Sitzauflage – 51 Flaschenhalter – 52 Schutzbleche – 52 Laufräder – 53 Reinigen und Konservieren – 54 Lagerung des Rades – 56 Schraubenverbindungen – 56 Anzugsdrehmomente,Tabelle – 57 Garantie – 58
Inspektionspass
Ihr persönlicher Inspektionspass – 59 Inspektionsplan – 60 Inspektionspass zum Abstempeln – 64
Stand April 2010.Aktuelle Anleitungen und Produktinformationen finden Sie im Internet unter www.hpvelotechnik.com.
HP V
ELOTECHNIK
Elisabethenstraße 1 D - 65830 Kriftel Tel. 0 61 92 - 97 99 2-0 Fax 0 61 92 - 91 02 18
vielen Dank, dass Sie sich für ein Liegerad von HP VELOTECHNIK entschieden haben, und herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neu­en GrassHopper oder dem faltbaren GrassHopper fx! Sie haben damit ein hochwertiges Tourenrad erworben, mit dem Sie viele Jahre faszinierendes Fahrvergnügen genießen können.
Ihre Sicherheit und Zufriedenheit sind für uns von höchster Bedeutung.Auf den folgenden Seiten haben wir daher wichtige Sicherheitshinweise für die Benutzung und die Wartung aufge­führt.
Auch wenn Sie bereits über viel Erfahrung mit Fahrrädern ver­fügen, nehmen Sie sich bitte die Zeit, diese Betriebsanleitung vor der ersten Fahrt vollständig zu lesen. Ihr Liegerad ist mit modernster Fahrradtechnik von HP V
ELOTECHNIK ausgestattet,
die zum Teil eine besondere Bedienung benötigt.
Sie finden in diesem Heft eine ausführliche Anleitung, um Ihren GrassHopper optimal auf Ihre Anforderungen und Ihre Körper­größe anzupassen. Darüber hinaus haben wir eine ganze Reihe von Pflege- und Wartungshinweisen sowie Technik-Tipps aus un­serer Liegeradwerkstatt angegeben.Wichtig: Senden Sie uns gleich die beiliegende Garantieregistrierung für Ihre 10 Jahre Rahmengarantie (siehe S. 58).
Sie können mit dieser Anleitung Ihren GrassHopper stets per­fekt in Schuss halten und den Fahrspass und Komfort mit Sicherheit erfahren.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen und allzeit gute Fahrt!
Paul J.W. Hollants, Dipl.-Ing. Daniel Pulvermüller und das Team von HP V
ELOTECHNIK
1
HP
Velotechnik
Vorwort
Sehr geehrte Kundin, Sehr geehrter Kunde,
Zu dieser Anleitung gehören die Original­anleitungen des Bremsenherstellers, des Schaltungsherstellers und weiterer Komponentenhersteller. In diesen Anleitungen werden die Bedienung und Wartung der Bau­teile ausführlich erklärt. Bitte lesen Sie die Anleitungen der Bauteilhersteller genauso auf­merksam wie die vorliegende Anleitung. Geben Sie die Anleitungen auch an jeden anderen Benutzer Ihres Rades weiter.
Die an diesem Liegerad durchzuführenden Wartungs- und Einstellarbeiten erfordern teil­weise spezielles Werkzeug und Fachwissen. Führen Sie nur solche Arbeiten durch, die Sie sich sicher zutrauen.Wenden Sie sich bitte im Zweifelsfalle an Ihren Fachhändler.
Im Text dieser Anleitung wurde bei Wörtern wie „Fahrer“ oder „Benutzer“ im Interesse der besseren Lesbarkeit die männliche Form gewählt; wir meinen natürlich stets auch weib­liche Personen.
Diese Anleitung bezieht sich vornehmlich auf einen komplett montierten GrassHopper oder faltbaren GrassHopper fx mit den Bauteilen aus der Serienfertigung von HP VELOTECHNIK.
Auf Wunsch liefert HP V
ELOTECHNIK auch
Rahmenkits, mit denen Fachhändler ein Rad in­dividuell aufbauen können. In diesem Falle gel­ten die Hinweise für die Bedienung und War­tung der Bauteile nur als Richtlinie, beachten Sie unbedingt alle Anleitungen der Bauteil­hersteller. Der Fachhändler trägt die Verant­wortung für den fachgerechten Aufbau, lassen Sie sich bitte ausführlich beraten! In jedem Falle muss ein aus einem Rahmenkit aufgebau­tes Rad vor der ersten Benutzung vom Zweiradmechaniker probegefahren und freige­geben werden.
Vorwort
2
HP
Velotechnik
Achtung! Die grau unterlegten Hinweise sind besonders wichtig für Ihre Sicherheit. Hinweise, die mit „Gefahr!“ beginnen, kenn­zeichnen direkte Gefahren für Ihr Leben und Ihre Gesundheit. Bitte aufmerksam lesen!
Allgemeine Sicherheitshinweise
3
HP
Velotechnik
Benutzung im Straßenverkehr
Vor Benutzung im öffentlichen Straßenverkehr muss das Fahrrad entsprechend der jeweils gültigen gesetzlichen Vorschriften mit sicher­heitsrelevanten Komponenten wie Lichtanlage, Reflektoren, Glocke etc. ausgerüstet werden. In Deutschland ist dafür die Straßenverkehrs­Zulassungsordnung (StVZO) maßgebend, die bestimmte Mindestanforderungen stellt.
Diese sind unter anderem (bitte fragen Sie Ihren Fachhändler nach dem aktuellen Stand):
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Alle lichttechnischen Einrichtungen müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen. Dies besteht aus einer Schlangenlinie, dem Buchstaben „K“ und einer Zahl. Der hintere Großflächenreflek­tor muss eine „Z“-Markierung haben. Nur Bau-teile mit diesem Prüfzeichen dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Verwendungszweck
Ihr GrassHopper ist ein Fahrrad für die Benutzung auf Straßen und befestigten Wegen.
Ein Einsatz zu Rennsport- und Geländesport­zwecken, Sprüngen, Radakrobatik sowie das Überfahren von Bordsteinkanten,Treppen etc. ist nicht vorgesehen.
Bei Schäden, die aus einer bestimmungswidri­gen Verwendung, Montagefehlern, Vorsatz, Unfällen oder ähnlichen Aktivitäten resultieren, können weder Gewährleistungs- noch Haftungsansprüche gegenüber HP V
ELOTECHNIK
geltend gemacht werden. Zur bestimmungsge­mäßen Verwendung gehört auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Betriebs-,Wartungs-, und Instandhaltungsbedingungen.
Einfahrphase
Die ersten 300 km sind eine wichtige Einfahrphase: Bei der ersten Benutzung eines neuen Fahrrades kann es zu Setzbewegungen der Schrauben kommen, die sich dabei lockern können. Züge und Speichen können sich deh­nen. Lagerungen können Spiel bekommen. Seien Sie in dieser Zeit bitte besonders auf­merksam.
Nach 300 km Fahrleistung oder spätestens 2 Monaten muss eine Erstinspektion von Ihrem Zweiradmechaniker durchgeführt wer­den. Bitte lassen Sie sich diese Erstinspektion und die durchgeführten Arbeiten vom Zweiradmechaniker im Inspektionspass auf S. 59 ff. bestätigen. Die Erstinspektion ist Voraussetzung für die weitere Gebrauchs­fähigkeit des Rades und die Gültigkeit Ihrer Gewährleistungs- und Garantieansprüche.
Zwei funktionstüchtige, voneinander unab­hängige Bremsen. Jeweils eine Bremse für Vorder- und Hinterrad sind vorgeschrie­ben, die Funktionsweise ist dagegen nicht verbindlich geregelt. Eine betriebsbereite Dynamo­Beleuchtungsanlage mit nach vorne gerichtetem, weißem Scheinwerfer, dessen Lichtkegelmitte in 10 m Entfernung auf die Fahrbahn auftritt. Eine rote Schlussleuchte und ein roter Rückstrahler, die auch kombiniert sein können. Mindestens ein nach vorn gerichteter weißer Frontreflektor und ein nach hinten gerichteter roter Großflächenreflektor. Je zwei gelbe Speichenreflektoren am Vorder- und Hinterrad. Auch Reifen oder Felgen mit einem seitlichen weißen Reflexring sind erlaubt. Gelbe Rückstrahler an beiden Seiten der Pedale. Eine helltönende Glocke.
4
HP
Velotechnik
Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltba­re Stand- bzw. Batteriebeleuchtung montiert werden, die ebenfalls das amtliche Prüfzeichen aufweisen muss. Die alleinige Verwendung von Batterieleuchten ist unzulässig.
Zusätzlich empfehlen wir die Montage eines Wimpels, damit Sie im Straßenverkehr besser gesehen werden.
Die sicherheitstechnische Ausstattung des Ra­des muss vom Benutzer vor jeder Fahrt über­prüft und falls erforderlich instand gesetzt wer­den.
Belastung
Die zulässige Gesamtzuladung (Fahrer + Gepäck) beträgt 130 kg. Das zulässige Gesamt­gewicht (Fahrrad + Fahrer + Gepäck) beträgt 150 kg. Die kleinere der beiden Grenzen ist maßgeblich. Die Federhärten der Federung müssen an die Zuladung angepasst werden, siehe dazu das Kapitel zum Einstellen der Federung in dieser Anleitung, S. 16 ff. Das zulässige Gesamtgewicht von 150 kg darf auch mit Anhänger nicht überschritten werden.
Gepäcktransport
Gepäcktransport ist ausschließlich auf den spe­ziellen, von uns angebotenen Hinterrad­gepäckträgern oder Lowridern zulässig.
Maximal zulässige Belastungen: Hinterradgepäckträger 25 kg Lowrider unter dem Sitz 25 kg
Wenn ein Gepäckträger montiert ist, muss si­chergestellt werden, dass auch bei ganz einge­federtem Hinterrad mindestens 1 cm Abstand zwischen Hinterrad (oder eventuell Schutz­blech) und dem Gepäckträger verbleibt.Wenn gewünscht, kann dieser Abstand vergrößert
werden, indem der Federweg des hinteren Federelementes durch Distanzclips verringert wird.Wenden Sie sich dazu bitte an Ihren Fachhändler.
Mitgeführte Lasten können das Fahrverhalten des Rades erheblich verändern.Wenn Sie ein­mal viel Gepäck transportieren möchten, emp­fehlen wir, sich zunächst außerhalb des öffent­lichen Straßenverkehrs an das veränderte Fahrverhalten zu gewöhnen.
Die Lasten sollen möglichst nah am Körper des Fahrers verstaut werden, da so ein stabile­res Fahrverhalten erreicht wird. Ein möglichst tiefer Gepäckschwerpunkt verbessert ebenfalls die Straßenlage, packen Sie also die schweren Teile nach unten in Ihre Gepäcktasche.
Achten Sie darauf, dass Ihr Gepäck sicher auf dem Träger verstaut ist.Taschen müssen fest und unbeweglich auf dem Träger angebracht werden. Es dürfen keine losen Teile wie Gurte und Riemen in die Laufräder, den Antrieb oder die Federung gelangen können.
Der Gepäckträger ist für handelsübliche Hinterradpacktaschen vorgesehen. Der Lowriderträger passt für kleinere übliche Lowridertaschen (Vorderradtaschen).
Stellen Sie sicher, dass durch Ihr Gepäck die Beleuchtungseinrichtungen und Reflektoren Ihres Rades nicht verdeckt werden und voll funktionsfähig bleiben.
Zum Abstellen des Rades mit Gepäck lehnen Sie Ihr Rad bitte sicher an einen feststehenden Gegenstand, z.B. eine Mauer. Mit dem Ständer lässt sich bei beladenem Rad keine ausreichen­de Abstützung erreichen, das Rad könnte um­fallen und beschädigt werden.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Allgemeine Sicherheitshinweise
5
HP
Velotechnik
Fahrradtransport mit dem Auto
Am besten transportieren Sie das Rad inner­halb Ihres Autos.Achten Sie darauf, dass das Rad nicht auf dem Schaltwerk liegt.
Zum Transport auf dem Auto empfehlen wir Träger, die das Rad entweder hinter dem Fahrzeug oder auf dem Dach transportieren. Dabei muss das Rad am Rahmen befestigt wer­den.
Bitte achten Sie darauf, dass alle Teile, die sich durch den Transport lösen können (Sitzauflage, Trinkflaschen, Gepäcktaschen, Pumpen,Wimpel etc.) entfernt werden.
Keine Mitnahme von Kindern
Der GrassHopper ist nicht für den Transport oder die Mitnahme von Kindern ausgelegt, es dürfen keine Kindersitze montiert werden. Kindertransport ist ausschließlich mit dafür ge­eigneten Anhängern zulässig.
Anhängerbetrieb
Zulässig ist die Verwendung handelsüblicher Fahrradanhänger bis zu einem Gewicht von 40 kg.Wir empfehlen die Montage mit der Weber­Kupplung Typ E. In jedem Fall müssen Sie über­prüfen, ob durch die Anhängermontage die ein­wandfreie Funktion der Federung und des Anhängers gewährleistet ist.Achten Sie darauf, dass der Anhänger beim Umkippen nichts be­schädigt. Für die Anhängermarke C
HARIOT ist
vom Anbieter ZWEIPLUSZWEI eine abgesenkte Deichsel für Zugfahrzeuge mit 20“-Hinterrad erhältlich.
Anbau- und Zubehörteile
Nachträglich angebautes Zubehör kann die Funktion Ihres GrassHoppers beeinträchtigen. Bitte befragen Sie grundsätzlich Ihren Fach­händler, bevor Sie Anbau- oder Zubehörteile an Ihr Rad montieren.
Achten Sie darauf, dass der Lenker und die Federung stets frei beweglich bleiben. Am Lenker oder Sitz dürfen keine Anbauteile montiert werden, die den Fahrer beim Lenken, Auf- und Absteigen oder im Falle eines Aufpralls durch scharfkantige oder spitze Formen gefährden könnten.
Vor dem Kauf von Klingeln oder Beleuchtungs­einrichtungen sollten Sie prüfen, ob dieses Zubehör für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist.
Verkleidungen
Am GrassHopper kann die Wetterschutz­verkleidung Streamer von HP VELOTECHNIK montiert werden.Achten Sie auf eine ausrei­chende Sicht und Bewegungsfreiheit unter der Verkleidung.
Bitte beachten Sie, dass durch die Montage von Verkleidungen die Seitenwindanfälligkeit des Rades erhöht wird. Bei starkem Wind oder Windstößen können unsichere Fahrsituationen entstehen. Entfernen Sie die Verkleidung in sol­chen Wettersituationen vor der Fahrt.
Achtung! Nicht zulässig ist die Befestigung am Lenker oder mit ausgebauten Laufrädern an den Ausfallenden. Durch den Fahrtwind treten dort große Kräfte auf, durch die die Bauteile unzulässig beansprucht und damit beschädigt werden können. Eine solche Beschädigung kann zunächst auch unsichtbar bleiben!
Achtung! Die Montage von Anbau- und Zubehörteilen erfolgt auf eigene Gefahr. Dabei muss unbedingt die Montageanleitung des Herstellers beachtet werden. Lenkeranbauten wie Verkleidungen, Lenker­aufsätze, Flaschenhalter etc. können die Sicherheit durch zusätzliche Belastungen und scharfkantige Befestigungen beeinträchtigen.
6
HP
Velotechnik
Austausch von Bauteilen
Grundsätzlich sollte ein Austausch von sicher­heitsrelevanten Bauteilen (insbesondere Bremsen, Beleuchtung, Lenker, Gabel,Antrieb, Federungsteile) nur durch Originalersatzteile von einem Zweiradmechaniker vorgenommen werden. Dazu sind spezielles Werkzeug und Fachwissen nötig.
Technische Änderungen, die Sie selbst vorneh­men, erfolgen auf eigene Gefahr!
Keine Bearbeitung der Bauteile
Endmontage
Dieses Fahrrad wurde in einem teilmontierten Zustand an Ihren Fachhändler geliefert.
Ihr Fahrradhändler hat das Rad sorgfältig fertig montiert, gegebenenfalls einige Änderungswün­sche für Sie umgesetzt und das Rad probege­fahren. Bitte achten Sie darauf, dass diese Auslieferungsinspektion im Serviceheft am Ende dieser Anleitung dokumentiert wurde.
Alle Schraubenverbindungen sind zu überprü­fen und anzuziehen, insbesondere alle Verbindungen von Lenker,Vorbau, Gabel, Schwingenlagerung sowie der Laufräder. Beachten Sie dazu die Drehmomentangaben in der Tabelle auf S. 57.
Schaltung und Bremsen müssen geprüft und eingestellt werden. Bitte beachten Sie dazu die Anleitungen der Komponentenhersteller, die dieser Anleitung beiliegen.
Schraubenverbindungen
Allgemeine Sicherheitshinweise
Gefahr! Verformte Bauteile (z.B. infolge ei-
nes Unfalls oder Überbelastung), insbeson­dere Rahmen, Gabel, Lenker, Sitzbefestigung, Pedale,Tretkurbeln und Bremsen dürfen we­der weiter benutzt noch gerichtet werden. Sie sind aus Sicherheitsgründen auszutau­schen. Bei Nichtbeachtung droht Bauteil­versagen mit möglicherweise schweren Verletzungen!
Achtung! Nicht zulässig ist eine Bearbei­tung der Bauteile des Rades, insbesondere des Rahmens, der Gabel, der Lenkung und des Sitzes, durch Maßnahmen, die die Bau­teilfestigkeit gefährden könnten. Unzulässig sind beispielsweise das Anbringen von Bohrungen, Schweißen, Löten oder auch wärmeeinbringende Lackierverfahren oder chemische Beanspruchungen wie beispiels­weise Ablaugen. Solches Bearbeiten kann bei unsachgemäßer Ausführung die Bauteil­festigkeit durch direkte Schädigung oder Korrosionsförderung gefährden.
Achtung! Schrauben müssen mit vorge­schriebenen Anzugsdrehmomenten montiert werden. In dieser Anleitung sind diese Anzugsdrehmomente in der Einheit Nm (Newtonmeter) angegeben. Zur Montage benötigen Sie unbedingt einen Dreh­momentschlüssel, sofern in dieser Betriebs­anleitung Drehmomente angegeben sind. Verlassen Sie sich niemals auf Ihr Gefühl! Zu fest oder unzureichend fest angezogene Schrauben können brechen und damit Stürze verursachen.Wenn Sie über keinen Drehmomentschlüssel verfügen, lassen Sie die jeweilige Arbeit bitte von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen. Eine Über­sichtstabelle mit den vorgeschriebenen Drehmomenten finden Sie auf S. 57 dieser Anleitung.
Anpassen Ihres neuen Rades
7
HP
Velotechnik
Vor der ersten Fahrt:Anpassen Ihres neuen GrassHoppers
Die Sitzposition ist wesentlich für den Fahrkomfort, Ihr Wohlbefinden und eine effiziente Leistungsentfaltung auf dem GrassHopper. Stellen Sie daher den Rahmen, den Sitz, den Lenker und die Federung genau auf Ihre Bedürfnisse ein.
Die Feinanpassung des Liegerades an Ihre indi­viduellen Körpermaße und das Auffinden der angenehmsten Sitzhaltung erfolgt durch das Verstellen des Tretlagerauslegers, des Sitzes und des Lenkers.
Wenn Ihr Rad mit der optionalen Rahmenschnellverstellung mit Schnellspannern ausgerüstet ist, beachten Sie bitte zusätzlich zu den nachstehenden Hinweisen die Bedienungshinweise in der separaten Anleitung zur Rahmenschnellverstellung.
Einstellen der Beinlänge: Verschieben des Tretlagerauslegers
Zum Einstellen der Beinlänge wird der Tretlagerausleger (der vordere Teil des Rahmens, an dem die Tretkurbeln befestigt sind) im Hauptrahmen verschoben.
Dazu lösen Sie die beiden Innensechskant­Schrauben M8x35 unter dem Hauptrohr ab­wechselnd gleichmäßig mit einem Inbusschlüssel SW6. Fassen Sie das Umwerferrohr oder beide Kurbeln und schie­ben Sie den Tretlagerausleger unter leichten Drehbewegungen in den Rahmen hinein oder ziehen ihn entsprechend heraus.
Hilfreich beim Herausziehen: Damit die ge­spannte Kette das Herausziehen nicht behin­dert, schalten Sie auf das kleinste Kettenblatt und Ritzel und drehen Sie die Kurbeln beim Herausziehen etwas rückwärts.
Einstellen der Beinlänge
Gefahr! Zu allen im Folgenden beschriebe-
nen Arbeiten gehört geeignetes Werkzeug und handwerkliches Geschick. Machen Sie nach jeder Anpassungsarbeit einen Test im Stand und eine Probefahrt auf einem ver­kehrsfreien Platz. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich bitte mit Ihren Änderungswünschen an Ihren Fachhändler.
Achtung! Nach dem Lösen sind die Klemmschrauben zu demontieren und zu prüfen, ob die Schrauben nicht verformt sind. Gewinde und Kopf müssen gut gefettet werden. Dann die Schrauben wieder einset­zen. Dabei müssen sie sich leichtgängig ein­drehen lassen, sonst sind die Schrauben aus­zutauschen.
Lösen der Klemmschrauben zum Verstellen des Tretlagerauslegers.
8
HP
Velotechnik
Zur Überprüfung der Einstellung lassen Sie das Rad von einem Helfer halten und setzen sich auf das Liegerad.
Stellen Sie den Tretlagerausleger so ein, dass Ihr Bein durchgestreckt ist, wenn sich die Ferse (mit flachem Absatz) auf dem Pedal in vorderster Position befindet. Erfahrungsgemäß wird beim Liegerad die Beinlänge etwas größer eingestellt als beim aufrechten Fahrrad. Beim Treten sollen sich die Ballen der Zehen über der Pedalachse befinden. Das Bein darf dann in der vordersten Position der Tretkurbel gerade­nicht maximal durchgestreckt sein. Ist der Abstand zu groß eingestellt, überwindet man diesen Totpunkt nur schwer, das Treten wird unrund, und die Sehnen des Fußes werden übermäßig belastet. Ist der Abstand zu klein, können sich schnell Knieschmerzen einstellen oder Ihre Beine gegen den (Oben-)Lenker sto-
ßen.
Für Fahrer mit kurzer Beinlänge muss der Tretlagerausleger vom Zweiradmechaniker ge­kürzt werden, damit der Tretlagerausleger ma­ximal eingeschoben werden kann.Wichtig ist dabei, dass das Rohrende sauber entgratet wird. Das blanke Metall am gekürzten Rohrende muss mit Sprühwachs gegen Korrosion geschützt werden.
Auf der linken unteren Seite des Auslegers be­findet sich längs eine feine Kerbe. Beim Ausrichten des Auslegers dient diese und der zugehörige Aufkleber an der Vorderkante des Hauptrahmenrohres direkt über den Klemmschrauben dazu, die Innenlagerachse waagerecht auszurichten. Peilen Sie außerdem über das Innenlagergehäuse auf die Hinterradachse oder die Schwingenachse und richten das Innenlagergehäuse parallel dazu aus. Orientieren Sie sich dabei an der Innenlagerachse, nicht am aufgesetzten Umwerferrohr. Setzen Sie sich auf das Rad, und überprüfen Sie die Position.
Anschließend die Schrauben mit einem Dreh­momentschlüssel wechselweise ansteigend (Anzugsmoment 14–16 Nm) festziehen. Bei der ersten Probefahrt vorsichtig die ausreichende Klemmung überprüfen.
Einstellen der Beinlänge
Der Tretlagerausleger wird so eingestellt, dass das Knie beim Fahren gerade nicht maximal durchgestreckt wird.
Gefahr! Der Tretlagerausleger und die Aufnahme im Rahmen müssen beim Einschieben vollständig fettfrei sein, sonst kann sich der Tretlagerausleger während der Fahrt verdrehen, was zu Stürzen führen kann.
Achtung! Beim Verschieben des Tretlagerauslegers darauf achten, dass im Rahmen geführte Lichtkabel, die in der Nähe der Gabel aus dem Hauptrahmen geführt werden, nicht durch das Ende des Tretlagerauslegers beschädigt wird. Bitte informieren Sie sich dazu vorher über die Länge des bei Ihrem Rad verbauten Tretlagerauslegers. Beim Verschieben des Tretlagerauslegers muss das Lichtkabel im Rahmen nachgeschoben oder herausgezogen werden. Das Lichtkabel darf nie unter Spannung stehen.
Anpassen Ihres neuen Rades
9
HP
Velotechnik
Achtung! Der Tretlagerausleger darf nur soweit aus dem Hauptrahmen herausgezo­gen gefahren werden, dass die Mindest­einschubtiefe von 10 cm nicht unterschritten wird. Keinesfalls darf das Ende des Tretlager­auslegers im Klemmschlitz beim Blick von unten auf den Hauptrahmen sichtbar sein, sonst kann der Rahmen Schaden nehmen.
Beim Blick von unten in den Klemmschlitz darf das Ende des Tretlagerauslegers nicht sichtbar sein.
Gefahr! Werden die Schrauben zu fest an­gezogen oder auf Biegung belastet, kann die Schraube oder die Schraubenhalterung am Rahmen brechen! Bei unzureichender Klemmung kann sich der Tretlagerausleger während der Fahrt verdrehen, und die Füße können von den Pedalen abrutschen, was zu schweren Stürzen führen kann.
Gefahr! In der Öffnung des Hauptrahmens befindet sich eine schwarze Distanzbuchse, die fest eingeklebt ist. Diese Distanzbuchse gewährleistet eine sichere Klemmung des Tretlagerauslegers und schont den Lack. Achten Sie unbedingt darauf, dass sich diese Distanzbuchse von vorne sichtbar direkt am vorderen Ende des Hauptrahmens befindet. Der untere Schlitz muss mit dem Schlitz im Hauptrahmen übereinstimmen. Fehlt diese Distanzbuchse, oder wird sie durch Verkan­ten beim Einschieben des Tretlagerauslegers nach hinten in den Rahmen eingeschoben, kann die Klemmung nicht mehr sicher erfol­gen oder der Rahmen im Bereich der Klemmung zerstört werden, auch wenn sie zunächst fest erscheint. Bei unzureichender Klemmung könnte sich der Tretlagerausleger verdrehen – Sturzgefahr!
Zwischen Hauptrahmen und Tretlagerausleger muss die Distanzbuchse von vorne sichtbar sein.
Wenn die Distanzbuchse fehlt,verdreht ist oder verschoben ist oder die Schrauben zu fest angezogen werden,kann der Rahmen beschädigt werden!
10
HP
Velotechnik
Zum Verschieben des Tretlagerauslegers muss die Kettenlänge von Ihrem Fachhändler ange­passt werden.Ab Werk wird der GrassHopper mit einer sehr langen Kette geliefert, damit der Verstellbereich des Rades ohne Verlängern der Kette ausgenutzt werden kann.
Nach dem ersten Einstellen der Beinlänge, das Sie zusammen mit Ihrem Fachhändler bei der Auslieferung des Rades vornehmen, muss die Kette so gekürzt werden, dass beim Schalten auf das große Kettenblatt vorne und das große Ritzel hinten der Arm des Schaltwerks nicht völlig gestreckt ist. Das Schaltwerk muss eine Straffung der Kette um 4 cm noch kompensie­ren können. Zur Wahl der richtigen Ketten­länge beachten Sie bitte die Anleitung des Schaltwerkherstellers.
Nach dem Verschieben des Tretlagerauslegers sollte der Spalt zwischen Hauptrahmen und Tretlagerausleger im Klemmschlitz mit Wachs oder Silikon verschlossen werden, um Ihren Rahmen gegen das Eindringen von Spritzwasser zu schützen und damit Korrosionsschäden, die möglicherweise zu ei­nem Rahmenbruch führen können, zu vermei­den.
Wir empfehlen, die Einstellung der Tretlagerlänge ca. alle 3 Monate leicht zu ver­ändern, dadurch werden die Gelenke und Muskeln unterschiedlich beansprucht, und Sie finden nebenbei eventuell eine noch komforta­blere und effizientere Position. Eine falsche Einstellung kann Knieschmerzen und schlechte Kraftausnutzung zu Folge haben. Zusätzlich empfehlen wir das Fahren in hohen Trittfrequenzen, also schnell und mit wenig Kraft treten, sonst können ebenfalls Knieschmerzen auftreten. Mehr dazu können Sie auf S. 26 lesen.
Einstellen der Beinlänge
Gefahr! Nach dem Kürzen muss die Kette
entweder mit einem speziellen Ketten­verschlussglied oder einem Kettenniet­werkzeug verschlossen werden, das die Enden des Nietes beim Vernieten aufweitet (R
OHLOFF-Revolver). Eine schlecht vernietete
Kette kann reißen und zum Sturz führen. Lassen Sie Änderungen der Kettenlänge oder einen Kettenwechsel von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen.
Zwischen den Enden der Kettenschutzrohre und den Schaltungsteilen müssen bei gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand verbleiben.
Achtung! Stellen Sie sicher,dass die Ketten­schutzrohre auch bei maximal gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand nach hinten zum Schaltwerk und nach vorne zum Umwerfer haben, und die Rohre fest in ihren Halterungen sitzen. Das vordere Kettenschutzrohr kann zur Längeeinstellung in der Haltefeder nach Hinten geschoben werden. Nötigenfalls sind die Rohre zu kür­zen. Sollte das Ende eines Kettenschutz­rohres in die sich drehenden Antriebsteile geraten, können der Antrieb blockiert und die Kettenschutzrohre zerstört werden.
Die Kettenschutzrohre müssen mit einem fest sitzendem Gummischlauch über der Haltefeder gesichert sein.
Anpassen Ihres neuen Rades
11
HP
Velotechnik
Einstellen der Sitzgröße
Ihr GrassHopper ist entweder mit dem ErgoMesh®Netzsitz oder dem einstellbaren BodyLink®Schalensitz von HP VELOTECHNIK ausgestattet. Die nachstehenden Hinweise beziehen sich auf den BodyLink Schalensitz. Die Sitzgröße, die Neigung der Sitzlehne und die Neigung der un­teren Sitzhälfte sind damit stufenlos verstellbar. Die richtige Einstellung der Sitzgröße ist zu­sammen mit der Sitzneigung entscheidend für ein komfortables Fahrgefühl und viele Kilometer entspanntes Liegeradfahren.
Entscheidend für die Sitzgröße ist die obere Biegung im Bereich der Schulterblätter: Durch diese Form wird der Schulter- und Halsbereich aus der liegenden Position wieder aufgerichtet, so dass sich der Kopf in einer natürlichen und entspannten Lage befindet. Dadurch brauchen Sie bei einer passenden Sitzgröße üblicher­weise keine Kopfstütze. Um auf längeren Fahrten gelegentlich die Nackenmuskulatur zu entspannen, können Sie eine als Zubehör er­hältliche Kopfstütze am Sitz montieren.
Der Sitz ist zu klein eingestellt, wenn Sie das Gefühl haben, stark in einen „Buckel“ gedrückt zu werden, zu groß, wenn Sie das Gefühl ha­ben, die Sitzneigung wäre auch in der aufrech­testen Position zu sehr zurückgelehnt, oder wenn Sie bei einem Blick nach oben mit dem Hinterkopf an die Sitzoberkante stoßen.
Einstellen der Sitzgröße
Nehmen Sie die Sitzauflage ab. (Siehe S. 51). Öffnen Sie den Schnellspanner der Sitzlehnenverstellung, so dass der Sitz ent­spannt wird. Lösen Sie die 4 Schrauben in der Rückenlehne mit einem Innensechskant­schlüssel SW 4 um einige Umdrehungen. Stellen Sie sich hinter Ihr Rad, umfassen Sie die Sitzlehne mit beiden Händen und ziehen / schieben Sie die Lehne auf die gewünschte Sitzgröße.
Für eine sehr kleine Sitzgröße können die bei­den oberen Schrauben von den oberen Bohrungen in die mittleren Bohrungen ver­setzt werden, so erweitert sich der Verstellbereich.
Ziehen Sie alle 4 Schrauben gleichmäßig mit 5–6 Nm an. Halten Sie die Rückenlehne in der gewünschten Neigung und schließen Sie den oberen Schnellspanner fest. Befestigen Sie die Sitzauflage mit den Klettbändern.
Längen
verstellung der Airflow-Auflage
Die Airflow-Auflage besteht aus einem Ober­und einem Unterteil, die V-förmig ineinander passen. Lösen Sie die Klettverbindung des Oberteils, und drücken Sie das Oberteil in der gewünschten Position auf den Klettbändern fest.
Einstellen der Sitzlehnenneigung
Ein großer Vorteil des BodyLink®-Sitzes am GrassHopper ist, dass Sie die Sitzlehne in Sekundenschnelle in der Neigung einstellen können.Als Anfänger oder bei Fahrten in der Stadt können Sie das Rad mit aufrechter Sitzposition für besseren Überblick fahren, bei Ihren Touren stellen Sie den Sitz für eine bes­sere Aerodynamik flacher ein.
Einstellen der Sitzposition
Achtung! Die 4 Schrauben im Sitzunterteil
(Sitzrohrverschraubung und unteres Sitzblech) nicht verstellen! Maximales Anzugsmoment dieser Schrauben 3–4 Nm.
Achtung! Um Geräuschentwicklung bei Belastung des Sitzes zu vermeiden, müssen die Kontaktflächen zwischen den Sitzhälften mit einer Gleitschutzfolie versehen und alle Kontaktflächen zwischen Sitz und Befestigungs­blechen sowie der Aufnahme am Rahmen gefettet sein.
12
HP
Velotechnik
Der Sitzlehne ist mit einem Schnellspanner über ein Langlochblech am Rahmen befestigt. Durch einfaches Lösen des Schnellspanners können sie die Sitzneigung um 10° verstellen. Bei mittlerer Einstellung beträgt der Sitzwinkel etwa 35° gegen die Horizontale. Das Verstellen der Sitzlehnenneigung geht leichtgängig, wenn Sie die Lehne auf der Rückseite mit der Hand in Höhe des Langlochbleches aufrechter drücken. Durch Ziehen an der oberen Lehnenkante ver­spannt sich der Sitz und die Verstellung wird schwergängiger.
Einstellen der Sitzvorderkantenhöhe
Die untere Sitzhälfte ist über ein Langlochblech verstellbar. Für kleinere Fahrer kann die Sitzvorderkante etwas abgesenkt werden, so dass die Füße auf den Boden ge­stellt werden können, ohne dass sich Druckstellen am hinteren Oberschenkel bil­den.Wird die Sitzvorderkante nach oben gezo­gen, gibt die Erhöhung etwas mehr Halt nach vorne. Besonders bei aufrechter Sitzlehnenneigung wird so ein eventuelles Gefühl des „Herausrutschens“ verhindert.
Zum Einstellen öffnen Sie den unteren und den oberen Schnellspanner, so dass der Sitz entspannt ist und die Sitzvorderkante leicht­gängiger verstellt werden kann. Um die Sitzvorderkante anzuheben, fassen Sie den Sitz an der Vorderkante und ziehen mit Kraft nach oben.
Schließen Sie den Schnellspanner fest.Wenn der Schnellspanner zu leicht schließt, können Sie die Schließkraft mit einem Kreutzschlitz­Schraubendreher erhöhen. Halten Sie dazu den Schnellspannhebel fest und drehen den flachen Schraubenkopf auf der Kettenseite des Rades etwas fester.Abweichend von üblichen Schnellspannern mit Rändelmutter bietet der hier verwendete flache Schraubenkopf mehr Platz für den Kettenstrang.
Einstellen der Lordosenwölbung
Der BodyLink®-Sitz ist an die natürliche S­Form der Wirbelsäule angepasst. Die Abstützung Ihrer Tretkräfte erfolgt im Bereich der Lendenwirbel. Dazu ist der Sitz in diesem Bereich ausgewölbt (Lordosenwölbung). Die Lordosenwölbung ist einstellbar, indem Sitzober- und Sitzunterteil gegeneinander ver­spannt werden.
Zum Verstärken der Lordosenwölbung senken Sie die Sitzvorderkante und legen die Rückenlehne flacher. Zum Verringern der Lordosenwölbung heben Sie die Sitzvorderkante an und stellen die Sitzlehne aufrechter. Um die maximale Verstellmöglichkeit zu errei­chen, lösen Sie die Schrauben für die Sitzlängenverstellung. Dadurch können Sie durch kleine Längenänderung die gewünschte Verformung leichter erreichen. Ziehen Sie die Schrauben wie oben beschrieben wieder an.
Einstellung der Kopfstütze
Beide Sitztypen können zusätzlich mit einer höhen- und neigungsverstellbaren Kopf- bzw. Nackenstütze ausgestattet werden. Die Ver­stellung erfolt mittels Langlöcher und Rändel­schraube unter dem Polster (BodyLink
®-
Sitz)
bzw. an der Befestigungsklemme (ErgoMesh
®-
Sitz). Das Rad nicht an der Kopfstütze schieben oder Heben, der Sitz kann beschädigt werden!
Einstellen der Sitzposition
Achtung! Die beiden Schnellspanner für die
Sitzverstellung müssen fest (Schließkraft 15–20 kg) geschlossen werden. Sie dürfen während der Fahrt nicht geöffnet werden. Nach dem Schließen muss der Aufdruck „close“ lesbar sein.Werden die Schnell­spanner nicht ausreichend fest geschlossen, verstellt sich der Sitz während der Fahrt, wodurch unkontrollierte Fahrsituationen entstehen können.
Anpassen Ihres neuen Rades
13
HP
Velotechnik
Einstellen des Obenlenkervorbaus (Deichsellenker)
Ihr GrassHopper mit Deichsellenker (Lenker oberhalb des Sitzes) ist mit dem Glideflex Klappvorbau von TERRACYCLE ausgestattet.
Ausrichten des
Vorbaus zum Vorderrad
Überprüfen Sie zunächst, ob der Vorbau paral­lel zum Vorderrad ausgerichtet ist. Klappen Sie dazu den Vorbau ganz nach vorne. Wenn der Vorbau nicht parallel ausgerichtet ist, muss die Vorbau-Gabelklemmung mit den beiden seitlichen Schrauben gelöst werden, so dass der Vorbau verdreht werden kann. Die Einstellschraube an der Abdeckkappe des Gabelschaftrohres darf nicht verstellt werden. Setzen Sie sich auf das Rad, halten Sie das Vorderrad mit den Füßen fest, und richten Sie den Vorbau parallel zum Vorderrad aus. Anschließend ziehen sie die beiden Klemmschrauben abwechselnd mit 6–8 Nm fest. Überprüfen Sie die sichere Klemmung, in­dem Sie versuchen, den Vorbau gegen das Vorderrad zu verdrehen. Überprüfen Sie das Lagerspiel des Steuerkopflagers, siehe S. 50.
Einstellen des Lenkers
Höheneinstellung des Lenkers
Der Vorbau ist teleskopisch höhenverstellbar. Lösen Sie dazu die Schraube der Klemmschelle am unteren Ende der oberen Vorbauhälfte. Schieben Sie den Vorbau auf die gewünschte Höhe und richten Sie die obere Vorbauhälfte parallel zum Vorderrad so aus, dass der Lenker rechtwinklig zum Vorderrad steht. Ziehen Sie die Klemmschraube mit 4–6 Nm fest.
Wink
eleinstellung
Der Glideflex-Vorbau verfügt über eine Einstellschraube, mit der der Endanschlag für die maximale Klappposition zum Sitz hin einge­stellt werden kann. Drehen Sie dazu die Innensechskantschraube etwas hinein oder hinaus.
Einstellen der Reibungskr
aft im Drehpunkt
Die Reibungskraft wird durch Verdrehen der Schraube in der Drehachse verändert. Durch Feuchtigkeit bei Regen kann die Reibungskraft etwas abnehmen, beim Trocknen des Rades sollte sich das gewohnte Reibverhalten wieder einstellen.
Gefahr! Das Verstellen des Vorbau­Gabelklemmung verlangt Einstellarbeiten am Steuerkopflager und birgt bei Montage­fehlern Unfallgefahren. Lassen Sie diese Arbeit bei Unsicherheit von Ihrem Fachhändler ausführen.
Gefahr! Die oben in der Abdeckkappe be­findliche Innensechskantschraube dient dazu, das Spiel des Steuerkopflagers einzustellen. Mit dieser Schraube kann der Vorbau keines­falls verdrehsicher am Gabelschaft geklemmt werden.Vergewissern Sie sich, dass Sie nach allen Arbeiten am Vorbau die beiden außen liegenden Klemmschrauben wie vorgeschrie­ben angezogen haben.Andernfalls kann sich der Vorbau während der Fahrt verdrehen. Dies kann zu Unfällen führen.
Gefahr! Die obere Vorbauhälfte darf nur bis zur Markierung auf dem Glideflex Vorbau ausgezogen werden, damit eine sichere Klemmung gewährleistet ist. Keinesfalls darf das Ende des Glideflex-Vorbaus im Klemmschlitz der oberen Vorbauhälfte sicht­bar werden. Die Klemmschelle muss bündig mit dem un­teren Ende der oberen Vorbauhälfte ab­schließen. Der Schlitz muss mit dem Schlitz im Vorbaurohr übereinstimmen.
Achtung! Drehen Sie die Schraube nur so­weit hinaus, dass der Schraubenkopf beim Einklappen gegen die schräge Anschlagfläche des Vorbaus stößt. Die Schraube darf nicht an der Oberseite des Vorbaus anschlagen.
Ausrichten des Vorbaus zum Vorderrad
Zum parallelen Ausrichten des Vorbaus zum Vorderrad muß die Klemmschraube der unte­ren Klemmschelle gelöst und gleichzeitig der Schnellspanner geöffnet werden, so dass der Vorbau verdreht werden kann. Nach dem Ausrichten kann es notwendig sein, das Steuerlager neu einzustellen, siehe S. 50. Die Klemmschraube mit 6–8 Nm festziehen und den Schnellspanner schließen.
Längeneinstellung des
Vorbaus
Das Rohr mit der Lenkerklemmschelle ist tele­skopisch im Vorbaurohr verschiebbar. Zur Einstellung des Abstands vom Lenker zu den angewinkelten Beinen lösen Sie die Klemmschraube und schieben Sie das Rohr hinaus oder hinein. Die maximale Auszugslänge beträgt 80 mm (bis Umfang Lenkerklemmung gemessen). Ziehen Sie die Klemmschraube mit 6–8 Nm fest.
14
HP
Velotechnik
Einstellen des Obenlenkervorbaus (Aerolenker)
Ihr GrassHopper mit Aerolenker (Lenker um die Knie) ist mit einem schnell abnehmbaren Vorbau ausgestattet.
Abnehmen des
Vorbaus
Nach dem Falten des GrassHopper fx kann der Vorbau platzsparend an einem Aufsteck­halter (auf der rechten Seite oben am Sitzbe­festigungsrohr des Rahmens) angebracht wer­den. Zum Abnehmen muß der silberne Sperrknopf am Schnellspanner gedrückt und gleichzeitig der Schnellspanner geöffnet werden. Ziehen Sie dann den Vorbau nach oben ab und stecken Sie ihn auf den Aufsteckhalter. Schließen Sie den Schnellspanner. Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihen­folge.Achten Sie darauf, daß der Sicherungsstift einwandfrei in das Loch der Vorbauklemm­schelle einläuft und diese bis zum Anschlag auf­geschoben wird. Beim Schließen des Schnell­spanners muß ein Klick-Geräusch hörbar sein, das das Einrasten des Sperrknopfes anzeigt.
Einstellen des Lenkers
Gefahr! Drehen Sie die Schraube nur so-
weit hinaus, wie eine Änderung der Reibung spürbar bleibt. Ziehen Sie die Schraube wie­der an, bis eine Zunahme der Reibung spür­bar wird. Die Schraube muss mit Schraubenkleber eingesetzt werden.
Gefahr! Das Verstellen des Vorbau­Gabelklemmung verlangt Einstellarbeiten am Steuerkopflager und birgt bei Montage­fehlern Unfallgefahren. Lassen Sie diese Arbeit bei Unsicherheit von Ihrem Fachhändler ausführen.
Gefahr! Prüfen Sie, ob die Klemmkraft des Schnellspanners ausreicht, den Vorbau ver­drehsicher auf dem Gabelschaftrohr zu fixie­ren. Gegebenenfalls muß der Schnellspanner fester eingestellt werden. Der Sicherungsstift dient lediglich dazu, die Ausrichtung des Vorbaus zu erleichtern.
Gefahr! Die Mindesteinschubtiefe dieses Rohrs beträgt 40 mm. Keinesfalls darf das Ende des Rohres im Klemmschlitz sichtbar werden.
Lenkervorbau zum V
orderrad ausrichten
Um den Lenker rechtwinklig zum Vorderrad auszurichten, wird das unten am Gabelschaft eingesteckte Klemmteil verdreht.
Lösen Sie die Innensechskantschraube um ein bis zwei Umdrehungen. Halten Sie das Vorderrad fest. Richten Sie den Lenker recht­winklig zum Vorderrad aus. Schieben Sie das Klemmteil bis zum Anschlag nach oben in das Gabelschaftrohr, so dass das angeschweißte Blech am Gabelschaftrohrende anliegt. Ziehen Sie die Innensechskantschraube mit 30–32Nm fest.
Anpassen Ihres neuen Rades
15
HP
Velotechnik
Einstellen des Untenlenkervorbaus
Ihr GrassHopper mit Untenlenker (Lenker un­ter dem Sitz) verfügt über eine „indirekte Len­kung“. Der Lenker ist mit einem Lenkervorbau drehbar am Rahmen gelagert und über ein Lenk­gestänge mit der Vorderradgabel verbunden.
Lenk
er horizontal stellen
Der Lenkervorbau besteht aus zwei Teilen, die ineinander geschoben und mit einem Schnellspannhebel fixiert werden. Öffnen Sie den Schnellspannhebel, drücken Sie dabei den mit „Push“ gekennzeichneten Sperrknopf in den Hebel. Setzen Sie sich auf das Rad und richten Sie den Lenker horizontal aus, so dass beide Lenkerenden auf gleicher Höhe liegen. Schließen Sie den Schnellspanner, bis der Sperrknopf einrastet. Prüfen Sie die sichere Klemmung, indem Sie versuchen, den Lenker zu verdrehen. Dies sollte nur mit viel Kraft möglich sein. Ist die Klemmung zu leicht, öffnen Sie den Schnellspanner und ziehen Sie die Gegenmutter etwas an. Die Verdrehbarkeit des Vorbaus ist beabsichtigt, damit beim Umkippen des Rades der Lenker wegdrehen kann, ohne sofort verbogen oder bruchgeschädigt zu wer­den.Wir empfehlen, den Lenkervorbau maxi­mal einzuschieben.Wird der Lenker weiter nach hinten gestellt, verringert sich der maxi­male Lenkeinschlag, da der Lenker früher am Rahmen oder Lowrider-Träger anschlägt.
Gefahr! Halten Sie das vorgeschriebene Anzugsmoment genau ein! Wird die Schraube falsch angezogen, kann sich das Klemmteil während der Fahrt lösen oder die Schraubverbindung brechen, was ebenfalls zum Sturz führen würde.Es darf ausschließ­lich die von uns freigegebene hochfeste Schraube der Qualität 12.9 verwendet wer­den. Schraubenkopf und Gewinde müssen gefettet werden. Es darf keine Unterleg­scheibe verwendet werden. Das Klemmteil selbst und die Innenseite des Gabelschaft­rohres müssen fettfrei sein, um die notwen­dige Verdrehsicherheit zur erreichen. Lassen Sie diese Einstellung bei Unsicherheit von Ihrem Fachhändler ausführen.
Gefahr! Die Mindesteinschubtiefe des Vorbaus beträgt 40 mm. Keinesfalls darf das Ende der hinteren Vorbauhälfte im Klemmschlitz sichtbar werden.
Achtung! Auf der linken Seite ist der Rahmen durch einen aufgeklebten Kunststoffanschlag gegen Verkratzen durch den Lenker geschützt. Ist dieser verschlissen oder abgefallen, muss er ersetzt werden.
Gefahr! Prüfen Sie vor jeder Fahrt die ver­drehsichere Klemmung des Klemmteils. Die Spurstangenverbindungen müssen fest und mit Schraubenkleber gesichert sein.
16
HP
Velotechnik
Einstellen der Lenkerneigung
Durch das Verstellen der Lenkerneigung kann die Griffhaltung an Ihre Oberkörper- und Armlänge angepasst werden.
Deichsellenker: Drehen Sie die Lenkerenden so, dass sie nach unten oder leicht nach vorne zeigen. Ihre Handgelenke sollten entspannt et­wa rechtwinklig zu Ihren Unterarmen stehen.
Aerolenker: Drehen Sie die Lenkerenden so, dass sich eine angehme Griffposition mit leicht angwinkelten Armen ergibt. Die Lenkerenden können bei Bedarf gekürzt werden.
Untenlenker: Für die meisten Fahrer ist eine Neigung von etwa 45°, so dass die Griffe nach schräg vorne oben zeigen, komfortabel. Je auf­rechter Sie die Griffe drehen, desto geringer wird der mögliche maximale Lenkeinschlag, da der Lenker dann früher an den Rahmen oder Lowrider-Träger anschlägt.
Zum Verstellen der Neigung müssen die Klemmschrauben der Lenkerklemmung gelöst werden. Ziehen Sie die Lenkerklemmschrauben mit ca. 7–9 Nm fest. Der Lenker muss vom Vorbau exakt mittig geklemmt werden. Über­prüfen Sie die korrekte Klemmung des Len­kers, indem Sie auf dem Rad sitzend am Lenker ziehen. Der Lenker darf sich nicht verdrehen.
Achten Sie darauf, dass der Klemmbereich am Vorbau gratfrei ist, d.h. keine scharfen Kanten aufweist. Eine scharfe Kante kann zu Lenkerbruch führen.
Während der Fahrt sollten Sie den Lenker entspannt halten, keinesfalls daran ziehen. Wenn sich der Lenker während der Fahrt ver­dreht, halten Sie sofort an und ziehen die Lenkerklemmschraube wieder fest.Wird der Lenker im unzureichend geklemmten Vorbau verdreht, so kann der Lenker oder der Vorbau beschädigt werden oder sich unrund verfor­men. In diesem Falle kann auch bei korrektem Anzugsdrehmoment der Schraube keine siche­re Klemmung mehr erreicht werden, Lenker und Vorbau müssen dann ausgetauscht werden
Anpassen der Zuglängen
Kleinere Anpassungen können Sie vornehmen, indem Sie die Züge in ihren Halterungen am Rahmen und am Lenker so verschieben, dass an allen beweglichen Bauteilen genügend Bewegungsraum verbleibt. Reichen diese klei­nen Anpassungen nicht aus, müssen Sie die Züge von Ihrem Fachhändler kürzen oder durch längere Züge ersetzen lassen. Schützen Sie die Stellen, an denen Züge am Rahmen scheuern könnten, mit im Fachhandel erhältlichen Rahmenschutzaufklebern, dickem transparenten Klebeband oder Gewebeband. Dadurch vermeiden Sie Kratzspuren in der Pulverbeschichtung sowie Farbabrieb.
Lenkergriffe
Die Griffe unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß.Aus diesem Grund klann ein Austau­sch erforderlich werden.Achten Sie darauf, dass die Griffe fest mit dem Lenker verbunden sind.
Einstellen des Lenkers
Achtung! Nach dem Einstellen des Lenkers
muss die Länge der Brems- und Schaltzüge angepasst werden. Die Züge müssen ohne scharfe Biegungen verlaufen, und dürfen auch bei maximalem Lenkeinschlag oder nach vor­ne geklapptem Obenlenker nicht geknickt oder überdehnt werden.Vermeiden Sie auch zu lange Bögen, die sich an anderen Bauteilen verfangen können.
Gefahr! Das Ausrichten des Vorbaus darf nicht über ein Verstellen der Länge des Lenkgestänges erfolgen! Der Abstand zwi­schen den beiden Kugelgelenken ist fest vor­gegeben.Wird die Länge falsch eingestellt, kann das Vorderrad bei extremen Lenkeinschlägen umschlagen - Sturzgefahr!
Federung und Dämpfung
Die Federungssysteme der Federgabel und der Hinterradschwinge sind mit den eigentlichen Federn und mit davon getrennten Dämpfern ausgerüstet. Die Begriffe Federung und Dämpfung werden umgangssprachlich oft unzutreffend benutzt.
Die Feder ist das nachgiebige Bauteil, das unter der Last eines Fahrbahnstoßes zusammengedrückt wird, und sich nach der Rücknahme der Last wieder ausdehnt. Dabei gibt die Feder die gleiche Energie, die sie beim Zusammendrücken gespeichert hat, beim Ausfedern wieder frei.
Die Federgabel Ihres Liegerades arbeitet mit Stahlfedern und Federn aus geschäumten Kunststoff-Elastomeren (MCU).An der Hinter­radschwinge kommen beim Standard-Element Stahlfedern zum Einsatz. Das optionale Federelement DT.S
WISS XM180 arbeitet mit
Luft als Federmedium.
Der Dämpfer sorgt dafür, dass das Ein- und Ausfedern verlangsamt wird. Das bedeutet, dass das Rad nach dem Überfahren einer Fahrbahnunebenheit nicht sofort in die Ausgangslage oder sogar darüber hinaus „springt“. Der Dämpfer setzt Federenergie in Reibung und letztlich in Wärme um, und ent­zieht dem Federsystem somit Energie. Damit verhindert der Dämpfer, dass die Feder nach einer einmaligen Anregung durch einen Stoß unbegrenzt ein- und ausschwingt. Zusätzlich lässt sich durch die Dämpfung verhindern, dass regelmäßige Anregungen, etwa aus den schwankenden Tretkräften innerhalb einer Kurbelumdrehung oder den sich auf und ab bewegenden Beinen, zu Aufbauschwingungen der Federung führen. Die hydraulische Dämpfung der Hinter­radfederung ist beim auf Wunsch montierten Federelement DT.S
WISS XM180 in der
Zugstufe einstellbar.
Anpassen Ihres neuen Rades
17
HP
Velotechnik
Ziel der Federungseinstellung
Ihr GrassHopper ist mit einer Federgabel für das Vorderrad und einer Hinterradschwinge zur Federung des Hinterrades ausgerüstet. Dadurch können leichte Fahrbahnuneben­heiten so ausgeglichen werden, dass sich ein komfortables Fahrgefühl ergibt und die Belastung Ihres Rades verringert wird.
Mit einer gut abgestimmten Federung wird die Bodenhaftung des Rades auf unebenem Untergrund verbessert. Insbesondere bei Kurvenfahrten ist so nicht nur eine höhere Fahrgeschwindigkeit möglich, sondern wird auch die Fahrsicherheit verbessert.
Um größtmöglichen Fahrkomfort zu bieten, muss die Federung auf das individuelle Fahrer­gewicht und die Zuladung sowie auf die Fahr­bahnbeschaffenheit abgestimmt werden.
Ziele der Abstimmung sind:
Die Ausnutzung des vollen zur Verfügung
stehenden Federweges ohne häufige Durch­schläge der Federung an den Endanschlag.
Ein schnelles Reagieren der Federung ohne
langes Nachschwingen nach dem Überfahren einer Unebenheit.
Ein Vermeiden von Aufbauschwingungen, d. h.
sich verstärkenden Schwingungen in der Federung, die beispielsweise durch rhythmi­sche Treteinflüsse oder Körperbewegungen oder gleichmäßig gewellten Untergrund ver­ursacht werden können.
Einstellen der Federung
Einstellen der Federung
18
HP
Velotechnik
Anpassung an Gepäckzuladung
Beim GrassHopper sind die Gepäckträger am gefederten Teil des Rahmens angebracht. Dadurch ist auch das Gepäck voll gefedert. Dies schont Ihr Material.Vor allem aber kann die Federung auch mit Gepäck viel feiner und schneller Bodenunebenheiten ausgleichen, als wenn die Gepäckträger an der ungefederten Masse, beispielsweise an der Hinter­bauschwinge, angebracht würden.
Durch die Zuladung von Gepäck ändern sich die Belastungen der Laufräder und deren Federungen. Die Federungen werden durch die Beladung stärker zusammengedrückt. Im Fahr­betrieb steht so weniger Federweg für Boden­unebenheiten zur Verfügung. Es könnte zu ver­mehrten Durchschlägen der Federung kommen.
Die Vorderradfederung ist davon nur wenig be­troffen, da Gepäck am Hinterradgepäckträger fast ausschließlich das Hinterrad belastet. Nur bei schweren Lasten am Lowrider unter dem Sitz ist ein Einfluss auf die Vorderradfederung spürbar.
Zum Ausgleich von Zuladungsschwankungen kann die Federvorspannung verändert werden. Einzelheiten dazu werden im folgenden Kapitel beschrieben. Am Hinterbau kann damit theo­retisch eine Zuladung von etwa 10 kg ausge­glichen werden. Bei größeren Änderungen müsste die Feder gegen eine Feder mit ande­rer Federhärte ausgetauscht werden. In der Praxis kann man darauf oft verzichten: Der GrassHopper bietet mit 90 mm sehr viel Federweg für ein Reiserad.Wählt man die Federhärte so, dass diese 90 mm bei voller Zuladung erreicht werden, so steht im unbela­denen Zustand ein etwas kleinerer, doch noch stets sehr komfortabler Federweg zur Verfügung. (Das Luftfederelement DT.S
WISS XM180 kann
zum Anpassen an die Zuladung einfach härter aufgepumpt werden.)
Grundsätzlich sollte die Dämpfung so niedrig wie möglich gewählt werden, damit das Rad auch auf schnell hintereinander auftauchende Unebenheiten leicht ansprechen kann.
Beim GrassHopper kann eine wesentlich ge­ringere Dämpfung als z.B. beim Mountainbike gefahren werden: Beim Liegerad treten durch die ruhige Körperhaltung keine hohen Last­schwankungen auf, wie sie beim Wiegetritt am Berg vom Mountainbike bekannt sind.
Zusätzlich sorgt die No-Squat-Konstruktion des Fahrwerks des GrassHoppers dafür, dass die Federung des Rades durch schwankende Tretkräfte nur sehr gering beeinflusst wird. Starten Sie beim Einstellen der Dämpfung da­her immer mit möglichst wenig Dämpfung.
Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Federsystem ist die Wahl der richtigen Feder­härte. Die Federhärte ist ein Maß für die Zusammendrückung der Feder bei einer be­stimmten Last. Sie wird entweder in „N/mm“ (Newton pro Millimeter) oder „lbs/inch“ (Pfund pro inch) angegeben.Teilweise werden auf den Federn auch nur „lbs“ angegeben.
Beim Luftfederelement DT.S
WISS XM180 wird
die Federhärte über den Luftdruck eingestellt.
Die Federung ist so konzipiert, dass das Rad beim Aufsitzen merkbar einfedert. Dieser so genannte Negativfederweg (oder „sag“) ist notwendig, damit das Rad bei Fahrbahn­vertiefungen die Möglichkeit zum Ausfedern hat. Die Federhärte soll so gewählt werden, dass dieser Negativfederweg bei ca. 30 % des insgesamt zur Verfügung stehenden Federweges liegt. Dieser Wert ergibt auf Ihrem voll gefederten Liegerad von HP V
ELOTECHNIK in der Regel ein
sehr komfortables Fahrverhalten.
Anpassen Ihres neuen Rades
19
HP
Velotechnik
Die Federgabel MEKS Carbon AC ist mit einer hydraulischen Dämpfungseinheit ausgestattet. Auf dem rechten Gabelbein befindet sich ein Drehknopf zur Einstellung der Dämpfung. Sie erhöhen die Dämpfung, indem Sie diesen Drehknopf im Uhrzeigersinns drehen.
Wir empfehlen, zunächst mit der geringstmög­lichen Dämpfungseinstellung zu fahren. Nur wenn die Gabel nach dem Überfahren eines Hindernisses mehr als einmal nachschwingt, soll die Dämpfung erhöht werden.
Wenn die Gabel bei einer einzelnen Bodenunebenheit gut federt, sich aber merk­lich verhärtet, wenn viele Unebenheiten schnell hintereinander kommen, ist die Dämpfung zu hoch eingestellt.Wenn die Gabel dagegen beim Ausfedern „springt“, muss die Dämpfung erhöht werden.
Wahl der Federgabel-Federhärte
Ihre Federgabel ist ab Werk mit einer Stan­dard-Feder ausgestattet, die einen weiten Bereich an Fahrgewichten und Fahrstilen ab­deckt. Im Fahrbetrieb sollten sich nur gelegent­lich Durchschläge bemerkbar machen.Treten allerdings nie Durchschläge auf, so ist die Feder zu hart, und Sie nutzen den angebotenen Federweg nicht voll aus.
Sollten Sie in Ihrem Fall durch das Einstellen der Federvorspannung keine zufrieden stellen­de Federeigenschaften erreichen oder kommt es zu häufigen Durchschlägen der Federung an den Endanschlag, können Sie von Ihrem Fachhändler eine härtere Feder montieren las­sen. Hinweise dazu finden Sie auf S. 43.
Entscheidend ist nicht die exakte Einhaltung der empfohlenen Werte für das Einfedern beim Aufsitzen, sondern Ihr subjektiver Fahreindruck, abhängig von der Weg­beschaffenheit.
Einstellen der Federgabel
Das Vorderrad Ihres GrassHoppers ist mit ei­ner Teleskopfedergabel von SPINNER oder MEKS ausgestattet. Bitte beachten Sie auch beiliegen­de Anleitungen des Federgabelherstellers.
Der Federweg beträgt bei der S
PINNER Gabel
ca. 45 mm, bei der MEKS Gabel ca. 50 mm.
Die Federgabel sollte beim Aufsitzen um ca. 30% einfedern, dies entspricht etwa 12-15 mm. Befestigen Sie einen Kabelbinder um ein Standrohr und schieben Sie diesen ganz nach unten auf die Dichtung der Tauchrohre. Nach dem Absteigen kann dieser sogenannte Negativfederweg zwischen Kabelbinder und Dichtung gemessen werden.
Sie erreichen den empfohlenen Wert durch das Einstellen der Federvorspannung, voraus­gesetzt, die Federhärte ist grob richtig gewählt (S. 19).Alle Modelle verfügen über eine einfa­che Einstellung der Federvorspannung durch einen Drehknopf auf den Gabelbeinen.
Die Federgabeln M
EKS Carbon AC und die
SPINNER Grind haben nur im linken Gabelbein Federn, bei der M
EKS Carbon AC ist im ande-
ren Gabelbein die hydraulische Dämpfungs­patrone untergebracht.
Durch Drehen der Knöpfe im Uhrzeigersinn erhöhen Sie die Federvorspannung, Drehen ge­gen den Uhrzeigersinn verringert die Federvorspannung. Der Knopf muss sich leichtgängig drehen las­sen. Lässt sich ein Knopf nicht mehr weiter drehen, haben Sie den Endanschlag erreicht. Drehen Sie in diesem Fall den Knopf wieder mindestens eine halbe Umdrehung zurück
Drehen Sie den Knopf nicht mit Gewalt über den Endanschlag hinaus, da sonst das Kunststoffgewinde im Inneren beschädigt wird.
20
HP
Velotechnik
Einstellen des Hinterradfederelementes
Für die Hinterradfederung des GrassHoppers wird eine Feder mit einer hydraulischen Dämpfungseinheit in einem Federelement kombiniert. Im Dämpfer fließt Öl zwischen zwei Kammern durch die dünne Bohrung eines Drosselventils, so dass Flüssigkeitsreibung auf­tritt. Dabei kann es zu einer normalen Geräuschentwicklung kommen. Durch die Flüssigkeitsreibung kann sich das Federelement erwärmen, berühren Sie das Federelement nach der Fahrt daher vorsichtig.
Am GrassHopper wird als Standard ein Stahlfederelement verbaut.Als Option ist das Luftfederelement DT.S
WISS XM180 erhältlich.
Auf dem folgenden Seiten finden Sie die Einstellhinweise getrennt für beide Elemente.
Einstellen der Federung
Gefahr! Während der Einstellarbeit an der
Hinterradfederung, bei der sich Ihre Hände oder Werkzeug am Federelement befinden, belasten Sie bitte niemals das Fahrrad, bei­spielsweise durch Aufstützen auf den Sitz oder Beladen des Gepäckträgers. Ein Einfedern des Hinterrades kann Ihre Hände einquetschen.
Gefahr! Die Federelemente sind mit einem Gas unter Hochdruck gefüllt! Versuchen Sie nie, das Federelement zu öffnen, oder die Verschluss-Schraube am Gastank zu entfer­nen! Im Federelement sind keine vom Benutzer reparierbaren Teile. Bei einem Defekt muss das komplette Federelement in eine Fachwerkstatt gebracht werden.
Stahlfeder-Element
Wie bei der Federgabel gilt auch am Hinterrad die Richtlinie, dass für maximalen Fahrkomfort das Rad beim Aufsitzen in der Fahrposition um etwa 30 % des Gesamtfederweges einfedern sollte.
Voraussetzung ist, dass für Ihr Rad die passen­de Federhärte gewählt wurde. Hinweise zum Federtausch finden Sie in dieser Anleitung un­ter „Wartung und Pflege“, S. 47.
Messen Sie analog zum Vorgehen bei der Federgabel beispielsweise den Abstand zwi­schen den beiden Federelement-Verschraubun­gen oder zwischen Gepäckträger und Hinter­radreifen sowohl im unbelasteten Zustand als auch beim Aufsitzen in der Fahrposition. Berücksichtigen Sie auch eventuelles Gepäck. Ermitteln Sie den an Ihrem Rad möglichen Gesamtfederweg in Abhängigkeit der montier­ten Anbauteile oder eventueller Distanzclips. Der Unterschied sollte etwa ein Drittel des Gesamtfederweges betragen.
Diesen Negativfederweg können Sie in Abhängigkeit von Ihrem Gewicht und der Zuladung im Feinbereich durch das Einstellen der Federvorspannung oder im Grobbereich durch den Austausch der Feder durch eine Feder mit anderer Federhärte beeinflussen.
Zum Einstellen der Federvorspannung drehen Sie den profilierten Einstellring auf dem Gewindeteil des Federelementes von Hand. Durch Drehen des Einstellringes im Uhrzeiger­sinn (beim Blick von hinten) verringern Sie die Federvorspannung, durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn schrauben Sie den Einstellring gegen die Feder und erhöhen damit die Feder­vorspannung. Es ist hilfreich, die Feder zusam­men mit dem Einstellring zu drehen.
Anpassen Ihres neuen Rades
21
HP
Velotechnik
Federelement mit Stahlfeder.Durch das Drehen des Einstellringes am vorderen Ende der Feder stellen Sie die Federvorspannung ein.
Durch das Aufstecken von Distanzclips auf die Kolbenstange des Federelementes wird der Federweg eingestellt.
Gefahr! Stellen Sie sicher,dass das Hinter­rad, Schutzblech oder Federelement beim maximalen Einfedern nicht gegen Rahmen, Sitz, Gepäckträger oder Gepäckbox schlagen kann.
Entspannen Sie dazu die Feder völlig, indem Sie den Federteller auf dem Gewinde des Federelementes bis zum Anschlag drehen (vorher den Sicherungsfederring aus der Nut im Gewinde zum Anschlag schieben). Setzen Sie einen Helfer auf das Rad, und bringen Sie durch Drücken auf den Sitz oder Gepäck­träger das Rad zum Einfedern bis zum Endanschlag.
Wird der Abstand zwischen Rad oder Schutzblech und Rahmen, Sitz oder Gepäckt­räger bzw. Speedbag kleiner als 1 cm, muss ein zusätzlicher Distanzclip montiert wer­den! Bei Nichtbeachtung kann das Schutz­blech plötzlich brechen oder das Hinterrad blockieren, was zu Stürzen führen kann!
Der Einstellring sollte nicht mehr als fünf Umdrehungen (von der entspannten Null-Lage aus gerechnet) gegen die Feder gedreht wer­den.Taucht die Federung auch nach sechs Umdrehungen noch zu weit ein, ist die Feder zu weich und muss gegen eine härtere Feder ersetzt werden. Eine zu große Vorspannung ei­ner zu weichen Feder nutzt das Komfort­potential des Federelementes nicht aus.
Gefahr! Der Einstellring muss stets soweit gegen die Feder geschraubt sein, dass die Feder bei unbelastetem Rad kein Spiel hat. Ansonsten könnte sich der Einstellring durch die Erschütterungen beim Fahren soweit lö­sen, dass der geschlitzte hintere Federteller abfällt. In diesem Falle könnte das Federelement beschädigt werden oder das Hinterrad gegen den Rahmen oder Gepäckträger schlagen, was zu schweren Stürzen führen kann. Halten Sie die Feder immer um mindestens eine Umdrehung vor­gespannt.
Luftfeder-Element DT.SWISS XM180
Beachten Sie bitte unbedingt die Einstell- und Wartungshinweise in der mitgelieferten Anleitung des Federelementherstellers.
Bei diesem Federelement wird Luft in einem Zylinder („Positivkammer“) zusammenge­drückt. Da Luft eine sehr geringe Dichte hat, sind Luftfederelemente wesentlich leichter als Stahlfederelemente. Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Gewichtsanpassung per Luftpumpe: Durch das Erhöhen des Luftdrucks wird das Federelement härter.
Luftfederelemente verfügen über eine progres­sive Federkennlinie (im Gegensatz zur linearen Federkennlinie der Stahlfederelemente). Das bedeutet, dass das Federelement beim Einfedern überproportional härter wird – also auf den letztem Stück Federweg wesentlich härter ist als am Anfang.
Vorteil dieser progressiven Kennlinie ist ein gu­ter Durchschlagsschutz bei starken Stößen. Während ein zu weiches Stahlfederelement bei zuviel (Gepäck-) Last hart an den Endanschlag stößt, federt das Luftfederelement die Last weicher ab.
Im Arbeitsbereich des Luftfederelementes ver­läuft die Federkennlinie flacher als beim Stahlfederelement, d. h. es federt bei gleicher Last weiter ein und wirkt weicher. Anders als beim Mountainbike gibt es beim GrassHopper kein Wippen durch den Wiegetritt im Stehen.
Zur Beeinflussung des Verlaufs der Federkennlinie verfügt das Luftfederelement über eine Negativ-Feder aus MCU-Elastomer. Durch das Zusammenspiel der mit Luft gefüll­ten Positivkammer und der Negativfeder kön­nen Sie ein gutes Ansprechverhalten mit gerin­ger Losbrechkraft und einem guten Durchschlagschutz erreichen.
Das Ventil für die Positivkammer befindet sich am hinteren Ende des Federelementes.Das Ventil ist durch eine Schutzkappe abgedeckt.
Bitte verwenden Sie zum Befüllen des Federelementes ausschließlich eine spezielle Luftpumpe für Luftfederelemente mit Autoventilstutzen und Manometer. Ihm Fachhandel sind verschiedene Modelle, auch für Unterwegs, erhältlich.
Beim Verschrauben der Pumpe mit dem Federelementstutzen entweicht immer ein we­nig Luft. (ca. 0,5-1 bar) Schrauben Sie die Pumpe nach dem Aufpumpen daher zügig ab.
Empf
ohlene Druckeinstellungen
Last Positivkammer
–80 kg 9 bar –100 kg 10,5 bar –120 kg 11,5 bar
Maximal zulässiger Druck: 18 bar.
22
HP
Velotechnik
Einstellen der Federung
Gefahr! Stellen Sie sicher,dass das Hinter-
rad, Schutzblech oder Federelement beim maximalen Einfedern nicht gegen Rahmen, Sitz, Gepäckträger oder Gepäckbox schlagen kann. Lassen Sie zum Überprüfen die Luft kom­plett aus dem Federelement ab. Setzen Sie einen Helfer auf das Rad, und bringen Sie durch Drücken auf den Sitz oder Gepäck­träger das Rad zum Einfedern bis zum Endanschlag. Wird der Abstand zwischen Rad oder Schutzblech und Rahmen, Sitz oder Gepäckträger bzw. Speedbag kleiner als 1 cm, muss ein zusätzlicher Distanzclip vom Fachhändler im Federelement montiert wer­den! Bei Nichtbeachtung kann das Schutz­blech plötzlich brechen oder das Hinterrad blockieren, was zu Stürzen führen kann!
Anpassen Ihres neuen Rades
23
HP
Velotechnik
Einstellen der Dämpfung
Mit der Veränderung der Dämpfung kann das Federverhalten fein an Ihre individuelle Fahr­situation angepasst werden. Eine rauhe Straße mit schnell hintereinander liegenden Uneben­heiten oder gar Kopfsteinpflaster verlangt nach einer sehr geringen Dämpfung, während bei re­gelmäßigen, langwelligen Fahrbahnen eine stär­kere Dämpfung eine ruhigere Straßenlage er­gibt.
Die Zuladung von viel Gepäck erfordert eine Anpassung der Federhärte; dabei kann eine Veränderung der Dämpfung noch mehr Fahrkomfort bringen.
Bei niedrigen Temperaturen wird das im Dämpfer verwendete Öl zäher. Die dadurch stärker werdende Dämpfung kann durch eine Änderung der Dämpfungseinstellung ausge­glichen werden kann.
Beachten Sie jedoch, dass Sie durch eine schlechte Dämpfereinstellung, vor allem durch unsystematisches Herumdrehen am Knopf, das möglicherweise zu viel zu hohen Dämpfer­werten führt, den Fahrkomfort stark ver­schlechtern können. Im Extremfall bewegt sich das Federelement weder ein noch aus. Fragen Sie bei Unsicherheiten zur Federungs­einstellung bitte Ihren Fachhändler.
Die Dämpfung beim Ausfedern sorgt dafür, dass das Hinterrad nicht „springt“, und ein möglichst guter Straßenkontakt erhalten bleibt. Durch die Verbesserung der Straßenlage schafft die Federung des GrassHoppers somit ein echtes Sicherheitsplus.
Eine starke Dämpfung verlängert die Zeit bis zum vollständigen Ausfedern. Erst dann kann die Federung den nächsten Stoß mit dem vol­len Federweg ausgleichen. Daher muss bei sehr unebenen Straßen oder sehr kurz hintereinan­der liegenden Stößen eine geringe Dämpfung gefahren werden.
Als Richtwert für maximalen Komfort gilt, dass das Hinterrad nach einem Stoß vollständig aus­federn und danach genau einmal spürbar nach­schwingen soll. Zum Überprüfen der Einstel­lung benötigen Sie einen Helfer, der das Rad einmal durch Drücken zum Einfedern bringt, während Sie in Fahrposition auf dem Rad sit­zen. Der Helfer kann dabei das Nachschwingen beobachten.
Zum Einstellen der Dämpfung beim Ausfedern verdrehen Sie den Einstellknopf oben am hin­teren Ende des Federelementes.
Drehen des Knopfes in Richtung „-“ bewirkt weniger Dämpfung und ein schnelleres Ausfedern. Drehen des Knopfes in Richtung „+“ bewirkt mehr Dämpfung und langsameres Ausfedern.
Federelement DT-Swiss XM180. Die Einstellung der Dämpfung erfolgt über das rote Rad am hinteren Ende.
24
HP
Velotechnik
Lernen Sie die neue Fahrtechnik
Ihr neues Rad wurde von Ihrem Fachhändler fertig montiert und zusammen mit Ihnen wie auf den vorhergehenden Seiten unter „Anpassen Ihres neuen Rades“ beschrieben eingestellt. Bevor Sie sich nun auf Ihren GrassHopper setzen und Ihre erste Fahrt ge­nießen, machen Sie sich bitte mit den folgen­den Hinweisen zur Fahrtechnik und Bedienung des Rades vertraut.
Dieses Liegefahrrad erfordert das Einge­wöhnen an die veränderte Fahrposition. Stellen Sie sicher, dass Sie selbst und alle zukünftigen Benutzer diese Anleitung vor dem Gebrauch des Rades vollständig gelesen haben. Lassen Sie sich bei Unklarheiten von Ihrem Fachhändler beraten.
Vor Fahrtantritt sind die Benutzer im Umgang mit diesem Liegefahrrad zu schulen.Wir emp­fehlen, das Radfahren mit dem GrassHopper auf einem verkehrsfreien Platz zu üben.Vor Benutzung des Rades im Straßenverkehr muss das Fahren des Fahrzeuges vollständig be­herrscht werden.
Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie unge­hindert geradeaus fahren können. Ziehen Sie eine Bremse. Steigen Sie vor dem Untenlenker auf das Rad, setzen Sie sich auf den Sitz und lehnen Sie sich ganz zurück. Halten Sie einen Fuß auf dem Boden, den anderen stellen Sie auf ein Pedal. Bringen Sie dazu die Kurbel in die oberste Stellung, so dass Sie gleich kraftvoll antreten können.
Versuchen Sie, so im Stand die Balance zu hal­ten.Verschaffen Sie sich Sicherheit, jederzeit anhalten zu können, und das Rad mit einem Fuß halten zu können.Wenn Sie sich sicher fühlen, geben Sie Druck auf das Pedal, lösen die Bremse, treten mit viel Kraft an und ziehen so­fort das zweite Bein auf das freie Pedal.
Kümmern Sie sich dabei nicht darum, auf wel­cher Pedalseite Sie gerade treten. Halten Sie den Lenker locker, aber ruhig, und beschleuni­gen Sie mit einigen Tritten. Ihr Fahrrad braucht Geschwindigkeit, um sich zu stabilisieren.
Schauen Sie nach vorne auf ein Ziel geradeaus, nicht auf den Lenker, die Füße oder das Vor­derrad.
Zum Anhalten bremsen Sie vorsichtig mit bei­den Bremsen, bis das Rad völlig zum Stillstand gekommen ist. Erst dann stellen Sie ein Bein auf den Boden und balancieren das Rad im Stand.
Lernen Sie die neue Fahrtechnik
Gefahr! Berühren Sie niemals mit den
Füßen den Boden unter Ihnen, während das Rad noch fährt. Die Füße könnten sich auf dem Boden verfangen und nach hinten geris­sen werden, wodurch Sie sich verletzen kön­nen.
Gefahr! Bei Liegerädern der kompakten Bauart wie dem GrassHopper ist es möglich, dass bei starkem Lenkeinschlag und unterer Pedalstellung ein Fuß des Benutzers mit dem Vorderrad oder Schutzblech in Kontakt kommt. Diese Situation ist unter allen Umständen zu vermeiden, da es sonst in ex­tremen Situationen zum Sturz und zu Verletzungen kommen kann.
Zur Beherrschung des Fahrzeuges gehört daher folgende Kurventechnik: Bei einer Kurve das kurveninnere Bein nach vorne durchstrecken, nicht weiter treten, dann erst den Lenker einschlagen. Erst wenn Sie wie­der geradeaus fahren, dürfen Sie anfangen zu treten. Bei weit eingeschobenem Tretlagerausleger Schutzblech kürzen.
Bedienungshinweise
25
HP
Velotechnik
Tragen Sie Schutzkleidung
Radfahren ist eine potentiell gefährliche Sportart, bei der selbst bei Beachtung aller Sicherheitshinweise Unfälle passieren können. Wir empfehlen, bei allen Fahrten einen gut passenden Fahrradhelm zu benutzen. Schützen Sie sich durch das Tragen geeigneter, eng anlie­gender und reflektierender Sportkleidung. Weite Hosenbeine schützen Sie mit Hosenklammern davor, sich in der Kette zu verfangen – oder stopfen sie die Hosen nach altbewährter Manier in die Socken. Bei einem Sturz mit dem Liegerad landet man meistens seitlich auf dem Gesäß und den Handballen. Durch das Tragen von verstärkten Radhosen und Fahrradhandschuhen können Sie die Gefahr von Abschürfungen deutlich verrin­gern.
Benutzen Sie Click-Pedale
Die Pedale Ihres GrassHoppers können auf Wunsch mit einem Bindungssystem nachgerü­stet werden. Sobald Sie das Fahren des GrassHoppers beherrschen, sollten Sie diese „Click-Pedale“ benutzen. Durch die feste Verbindung von Schuh und Pedal brauchen Sie dann den Fuß nicht mehr mit Kraft auf den Pedalen zu halten. Dadurch ist eine wesentlich entspanntere und rundere Trittbewegung mög­lich, bei der Sie sogar etwas an den Pedalen ziehen können.
Ohne Pedalbindung können Ihre Füße plötzlich von den Pedalen abrutschen, was zu einem Sturz führen kann. Moderne Systempedale mit Bindung sind daher ein Sicherheitsvorteil. Allerdings muss der Umgang mit diesen Pedalen zunächst geübt werden, damit Sie in Gefahrensituationen schnell aus den Pedalen aussteigen können. Beachten Sie die dem Bindungssystem beiliegende Anleitung des Pedalherstellers, und lassen Sie sich die Benutzung der Pedale von Ihrem Fahrrad­händler erklären. Stellen Sie die Auslösekraft der Bindungen zunächst auf einen geringen Wert, damit Sie sicher aus der Bindung kom­men.
Benutzen Sie ausschließlich die mitgelieferten Schuhplatten des Bindungssystemherstellers, keine Fremdfabrikate. Bei Verwendung nicht zugelassener Schuhplatten kann das Bindungs­system nicht sicher funktionieren.
Sitz abnehmen
Öffnen Sie alle 3 Schnellspanner der Sitzbefestigung. Drehen Sie die Rändelmutter des obersten Schnellspanners 4 Umdrehungen auf. Drehen Sie die Schnellspannhebel der mittleren und unteren Sitzbefestigung ca. 4 Umdrehungen auf. Alternativ halten Sie die Schnellspannhebel fest und drehen die flache Gegenmutter auf der Kettenseite des Rades mit einem 5 mm Innensechskantschlüssel ca. 4 Umdrehungen auf. Ziehen Sie den Sitz zunächst aus der unte­ren und mittleren Aufnahme, zuletzt aus der oberen Aufnahme.
Schutzkleidung, Click-Pedale, Sitz
Gefahr! Bitte beachten Sie, dass Sie auf-
grund der niedrigen Sitzhöhe von anderen Verkehrsteilnehmern später gesehen werden könnten, und fahren dementsprechend vor­ausschauend. Bei Dunkelheit ist dies be­sonders wichtig. Sie selbst sehen weit besser als andere Verkehrsteilnehmer Sie sehen können. Fahren Sie defensiv.Wir empfehlen, bei Benutzung im Straßenverkehr das Rad mit einem gut sichtbaren, reflektierenden Wimpel auszurüsten. Bitte fragen Sie dazu Ihren Fachhändler.
Achtung! Beim Verstauen des Sitzes achten Sie bitte darauf, die Sitzbleche nicht zu bela­sten. Sie könnten dadurch verbiegen oder abbrechen. Polstern Sie die Kanten beim Verstauen ab, damit andere Gegenstände nicht durch die Sitzbleche beschädigt wer­den.
26
HP
Velotechnik
Langsame Belastungssteigerung
Während der ersten Wochen empfehlen wir, nur kurze Strecken ohne große Anstrengung zu fahren.
Benutzen Sie stets eine leichte Übersetzung und fahren Sie mit einer hohen Trittfrequenz. Erst nach einigem Training die Belastung lang­sam steigern.
Beim Liegeradfahren werden andere Muskeln als auf dem konventionellen Fahrrad benutzt, die erst aufgebaut werden müssen. Die hohe Position des Tretlagers verlangt eine langsame Gewöhnung an die Sitzposition.
Bei einer Überbelastung kann es zu einer schlechten Durchblutung der Beine kommen, die sich durch Leistungsabfall, Kribbeln in den Zehen, Einschlafen der Beine oder Krämpfen äußern kann. Bei einer sehr sportlichen Fahrweise kann die notwendige Einge­wöhnungszeit bis zu 6 Monaten dauern.
Sollten beim Fahren Kniebeschwerden auftre­ten, liegt dies in der Regel am Fahren mit zu viel Kraft. Die gute Abstützung des Rückens verführt manchmal dazu, sich mit der vollen Beinkraft in die Pedale zu stemmen, ähnlich wie bei der Beinpresse im Fitness-Studio. Bei längerer Wiederholung ist dies sehr schädlich für die Knie. Knieschmerzen resultieren dabei oft durch eine Überbeanspruchung der Halte­muskulatur im Knie, die ebenfalls durch Training gestärkt werden kann.
Auch eine falsche Beinlängeneinstellung (meistens zu kurz) kann zu Kniebeschwerden führen. Hinweise zum Aufbautraining beim Radfahren finden Sie in vielen Radsport­büchern oder Radsportzeitschriften.
Ihre Trittfrequenz sollte im Bereich von 80–100 Umdrehungen pro Minute liegen, und auch am Berg nicht unter 60 Umdrehungen fallen. Lassen Sie nötigenfalls die Auslegung der Gangschaltung durch Ihren Zweiradfachhändler auf Ihren Fahrstil und Ihr Gelände anpassen.
Bei länger anhaltenden körperlichen Beschwer­den wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Nicht freihändig fahren
Angemessene Fahrweise
Passen Sie während der Fahrt Ihre Geschwindigkeit immer der Verkehrslage, den Straßen und den Witterungsverhältnissen an. Fahren Sie in Kurven und bei unbekannten Strecken langsam. Halten Sie einen deutlichen Sicherheitsabstand zu anderen Verkehrs­teilnehmern, fahren Sie bei Fahrten in der Gruppe nicht nebeneinander.
Beim Heranfahren an eine Ampel sollten Sie nie an den stehenden Autos rechts vorbei nach vorne fahren, da Sie durch die niedrige Sitzposition selbst von aufmerksamen Auto­fahrern nur schwer wahrgenommen werden können.
Belastung, freihändig fahren, Fahrweise
Gefahr! Zum sicheren Führen des
Fahrrades muss der Lenker mit beiden Händen geführt werden, kurzzeitig mindestens mit einer Hand. Plötzlich auftretende Fahrbahnunebenheiten oder Eigenschwingungen können beim frei­händig Fahren zum Verreißen der Lenkung und schweren Stürzen führen!
Bedienungshinweise
27
HP
Velotechnik
Schnellspanner
Schnellspanner sind Befestigungsbauteile, die die Laufräder und den Sitz sichern.
Ein Schnellspanner besteht aus zwei Bedien­elementen: Der Handhebel auf der einen Seite erzeugt die Klemmkraft. Mit der Klemm­Mutter auf der anderen Seite wird auf einer Gewindestange die Vorspannung eingestellt.
Zum Öffnen schwenken Sie den Handhebel vom Rahmen weg. Dabei sollte der Schriftzug „open“ sichtbar werden.
Zum Schließen drücken Sie den Hebel mit Kraft in die andere Richtung, so dass der Schriftzug „close“ sichtbar wird.Auf der ersten Hälfte der Schließbewegung muss sich der Hebel sehr leicht bewegen lassen.
Während der zweiten Hälfte des Hebelweges nimmt die Schließkraft deutlich zu, entspre­chend ca. 15–20 kg am Ende.
In der Endposition muss der Hebel parallel zum Rad liegen, darf also nicht seitlich abste­hen.
Kontrollieren Sie den sicheren Sitz des Schnell­spanners, indem Sie versuchen, den geschlosse­nen Hebel um die Laufradachse zu verdrehen. lässt sich der Hebel im Kreis drehen, ist die Klemmung zu lose. Öffnen Sie den Schnell­spanner, halten Sie den Handhebel fest, und drehen Sie die Klemm-Mutter auf der anderen Seite um eine halbe Umdrehung fester. Schließen Sie den Handhebel und kontrollieren Sie die Klemmung erneut.
Prüfen Sie den korrekten, festen Sitz des Laufrades: Heben Sie das Rad einige Zenti­meter vom Boden, und geben Sie dem Laufrad einen festen Schlag von oben auf den Reifen. Ein sicher befestigtes Rad bleibt unverrückt in den Achsaufnahmen des Rahmens.
Die Ausfallenden der Gabel Ihres GrassHoppers sind mit Sicherheitsausfallenden versehen. Daher müssen Sie zum Ausbau des Vorder­rades immer die Klemm-Mutter des Schnellspanners etwas lösen und beim Einbau auf jeden Fall wieder anziehen!
Bauteile, die mit einem Schnellspanner befe­stigt sind, lassen sich komfortabel öffnen. Dadurch sind sie jedoch diebstahlgefährdet. Sichern Sie Ihre Laufräder daher stets mit ei­nem Schloss, wenn Sie Ihr Fahrrad abstellen. Die Schnellspannhebel können auch durch spe­zielle Sicherheitsverschlüsse (z.B. von P
ITLOCK)
ausgetauscht werden, die nur mit Spezial­werkzeug zu öffnen sind. Sprechen Sie mit Ihrem Fachhändler.
Fahrweise, Schnellspanner
Achtung! Tragen Sie Ihr Rad über Treppen
und Bordsteine. Durchfahren Sie keine gros­sen Schlaglöcher. Besonders wenn Schlag­löcher in der Fahrbahn mit Wasser gefüllt sind, können Sie die wirkliche Tiefe nicht er­kennen. Beim Zusammenprall mit solchen Hindernissen können Rahmen und Gabel be­schädigt werden und schwere Stürze auftre­ten. Diese Beschädigung kann zunächst für das Auge unsichtbar bleiben. Überprüfen Sie Ihr Rad umgehend auf Verformungen oder Risse.Wenden Sie sich im Zweifelsfalle an Ihren Zweiradfachhändler.
Gefahr! Ein unvollständig oder unsachge­mäß geschlossener Schnellspannhebel kann zum Lösen des Laufrades bzw. des Sitzes und damit zu schweren Stürzen führen!
28
HP
Velotechnik
Bremsen
Der GrassHopper ist mit einer hochwertigen und sehr kraftvollen Bremsanlage ausgestattet. Es stehen Felgenbremsen oder Scheibenbrem­sen zur Auswahl. Bitte beachten Sie unbedingt die beiliegende Anleitung des Bremsen­herstellers.
Machen Sie sich mit der Bedienung der Brems­anlage vertraut. Prägen Sie sich ein, welcher Hebel die Vorderrad- und welcher die Hinter­radbremse bedient.
Sollte die Anordnung der Hebel von Ihrer ge­wohnten Anordnung abweichen, lassen Sie bit­te die Bremshebelanordnung von einem Zwei­radmechaniker ändern. In Deutschland gibt es dazu keine Norm, und die Vorlieben der Benutzer sind unterschiedlich. In anderen Ländern kann es allerdings gesetzliche Vor­schriften zur Bremshebelanordnung geben, fra­gen Sie dazu bitte Ihren Fachhändler.
Zur optimalen Bedienung können Sie den Abstand des Bremsgriffes vom Lenker mit ei­ner kleinen Innensechskantschraube am Bremsgriff einstellen, siehe dazu die jeweilige Bremsen-Anleitung.
Die wirkungsvollste Bremse ist die Vorder­radbremse, mit ihr lässt sich eine wesentlich höhere Bremswirkung erzielen als mit der Hinterradbremse. Das Hinterrad neigt bereits bei geringen Bremskräften zum Blockieren und Rutschen auf der Fahrbahn.
Die Bremskraft moderner Bremssysteme kann sehr viel stärker sein, als Sie bislang gewohnt sind. Bremsen Sie vorsichtig und dosiert.Wenn Sie zu stark mit der Vorderradbremse brem­sen, kann das Hinterrad abheben und das Rad sich überschlagen.
Prinzipiell nicht in Kurven, sondern vor den Kurven bremsen, Bremsen erhöht die Rutsch­gefahr. Besonders bei Nässe rutscht das Hinterrad beim Bremsen sofort aus der Kurve, Sturzgefahr!
Sollten während der Fahrt plötzlich ungewohn­te Bremsgeräusche auftreten, könnten die Bremsbeläge verschlissen sein. Unterbrechen Sie sofort ihre Fahrt und überprüfen die Bremsbeläge gemäß der Anleitung des Bremsenherstellers, oder fragen Sie Ihren Zweiradmechaniker.
Bremsen
Gefahr! Beachten Sie, dass Ihr Bremsweg
bei Nässe oder Beladung länger ausfallen kann als gewohnt. Bei verschmutzter, nasser oder sandiger Fahrbahn sowie bei Schnee­und Eisglätte muss die Vorderradbremse sehr vorsichtig dosiert werden, damit das Vorderrad nicht durchrutscht. Beim Durch­rutschen des Vorderrades wird das Fahrrad unlenkbar, und Sie können schwer stürzen.
Gefahr! Sollten Sie einmal bei einer Notbremsung in eine solche kritische Situation geraten, müssen Sie sofort die Bremsen lösen, das Rad ausbalancieren und umgehend einen neuen Bremsvorgang einlei­ten. Ungeübten Benutzern empfehlen wir, sich durch vorsichtige Bremsübungen bei niedriger Geschwindigkeit mit der Funktion der Bremsen vertraut zu machen, und die richtige Dosierung bei Notbremsungen zu trainieren.
Neue Bremsanlagen, neue Bremsbeläge und neue Bremsscheiben müssen eingebremst wer­den, bis die volle Bremsleistung erreicht wird. Bei Scheibenbremsen sind ca. 30 Vollbremsungen aus ca. 30 km/h notwendig!
Bedienungshinweise
29
HP
Velotechnik
Überprüfen Sie vor jeder Fahrt:
das Bremssystem auf eventuelle mechani-
sche Beschädigungen oder Undichtigkeiten.
das Bremssystem auf eine ausreichende
Druckpunktlage, d.h. Hebel ziehen und sicherstellen, dass der Druckpunkt der Bremse erreicht wird, solange der Hebel ausreichend weit vom Lenker entfernt ist.Ansonsten Beläge nachstellen oder wechseln lassen,bei hydraulischen
Scheibenbremsen Hebel mehrmals betätigen (pumpen), bis Beläge an der Scheibe anliegen.
hydraulische Bremssysteme auf
Druckdichtheit, d.h. Hebel betätigen, Druck halten und Leitungsanschlüsse, Entlüftungsschraube und Ausgleichs­behälterdeckel auf Leckagen untersuchen.
Achtung! Scheibenbremsen können sich bei langen Abfahrten überhitzen und dadurch ausfallen! Lassen Sie die Bremsen nicht stän­dig schleifen, sondern bremsen sie mehrmals kräftig.Wenn Sie ein Nachlassen der Brems­leistung bemerken, halten Sie sofort an, und lassen Sie die Bremsen abkühlen!
Gefahr! Berühren Sie nach lang andauern­den Bremsungen nie den Bremssattel oder die Bremsscheibe. Diese Bauteile können sehr heiß werden, Sie können bei Berührung Verbrennungen erleiden!
Gefahr! Bitte achten Sie darauf, dass Felgen, Bremsscheibe und Bremsbeläge stets frei von Fett und Öl bleiben.Vor allem beim Putzen des Rades oder dem Schmieren der Kette müssen Sie vorsichtig sein. Im Falle ei­ner Verschmutzung benutzen Sie das Rad bit­te nicht mehr.Verölte Felgen oder Bremsscheiben können Sie mit Alkohol oder Bremsenreinigerspray reinigen.Verölte Bremsbeläge lassen sich nicht reinigen und müssen zwingend ersetzt werden. Bitte las­sen Sie Ihre Bremsanlage im Zweifelsfalle von einem Zweiradmechaniker warten. Verschmutzungen können zum Versagen der Bremsanlage und damit zu schweren Verletzungen führen.
30
HP
Velotechnik
Gangschaltung
Mit der Schaltung können Sie die Trittfrequenz, das heißt die Anzahl der Tretkurbelumdrehun­gen pro Minute, an die Geländeform und die gewünschte Fahrgeschwindigkeit anpassen.
Ihre Trittfrequenz sollte im Bereich von 80–100 Umdrehungen pro Minute liegen und auch am Berg nicht unter 60 Umdrehungen fallen. Lassen Sie nötigenfalls die Auslegung der Gangschaltung durch Ihren Zweiradfachhändler auf Ihren Fahrstil und Ihr Gelände anpassen.
Ihr GrassHopper ist mit einer Kettenschaltung oder einer Nabenschaltung ausgestattet. Die folgenden Hinweise beziehen sich auf die Kettenschaltungsausführung. Beachten Sie bitte die beiliegende Anleitung des Schaltungsherstellers.
Die Schaltung wird durch Drehgriff- oder Lenkerendschalthebel links und rechts am Lenker bedient.
Der rechte Hebel für das hintere Schaltwerk ist mit einem Index-System ausgestattet, das die Kette stets auf dem gewünschten Ritzel positioniert, so dass Sie nicht nach den Gängen „suchen“ müssen.
Der linke Hebel kann nicht indexiert werden, so dass Sie beim Schalten des vorderen Umwerfers durch kleine Schwenkbewegungen des Schalthebels den Umwerfer so einstellen müssen, dass er beim Treten nicht schleift.
Beim Liegerad ist vorausschauendes Schalten wichtig. Schalten Sie rechtzeitig vor dem Anhalten in einen leichten Gang, damit Sie beim Anfahren ohne große Kraft und schwieri­ge Balance wieder losfahren können.
Das Schalten darf nur während der Fahrt er­folgen, indem Sie beim Betätigen der Schalthebel ohne Kraft weiter treten, bis der Schaltvorgang beendet ist.Aufgrund der langen Schaltzüge, die sich unter Kraft dehnen, bzw. der Hüllen, die unter Last komprimiert wer­den, kann zum schnellen Schalten ein leichtes Überschalten über die gewünschte Gangeinstellung hinaus und anschließendes Zurückschwenken bist zur Rastposition hilf­reich sein.
Sie können sämtliche Kombinationen von vor­deren Kettenblättern und hinteren Ritzeln schalten, wenn die Kettenlänge richtig einge­stellt wurde. Es ist jedoch sinnvoll, mit dem vorderen kleinen Kettenblatt die leichtesten Gänge zu fahren (die größten Ritzel hinten), mit dem mittleren Kettenblatt vorne die mitt­leren Gänge und mit dem großen Kettenblatt die schwersten (schnellsten) Gänge.
Die Abstufung der Übersetzung führt zu Über­schneidungen der einzelnen Gänge. Dies be­deutet, dass Sie denselben Gang mit verschie­denen Kettenblatt/Ritzel-Kombinationen errei­chen können. Es wäre zwar möglich, die Über­setzung so auszulegen, dass es keine doppelten Gänge gibt, dies erfordert jedoch beim Fahren viel Konzentration auf den Schaltvorgang, da dann ständig sowohl die hinteren Ritzel als auch die Kettenblätter geschaltet werden müs­sen.Wenn Sie die Abstufung der Übersetzung ändern möchten, lassen Sie sich bitte von Ihrem Fachhändler beraten.
Gangschaltung
Gefahr! Üben Sie das Schalten auf einem
verkehrsfreien Platz. Machen Sie sich dabei mit der Funktion der Schalthebel vertraut. Im Straßenverkehr könnte das Einüben der Schaltvorgänge Ihre Aufmerksamkeit von möglichen Gefahren ablenken.
Bedienungshinweise
31
HP
Velotechnik
Beleuchtung
Benutzen Sie Ihre Beleuchtung nicht nur nachts, sondern auch in der Dämmerung. Die Helligkeit Ihrer Fahrradbeleuchtung ist auf­grund gesetzlicher Vorschriften erheblich gerin­ger als bei anderen Straßenfahrzeugen. Daher müssen Sie immer damit rechnen, von anderen Verkehrsteilnehmern erst spät wahrgenommen oder gar übersehen zu werden.
Von HP V
ELOTECHNIK werden für den
GrassHopper zwei verschiedene Dynamo­Lichtanlagen angeboten: Eine Ausführung mit Seitendynamo und eine Ausführung mit Nabendynamo.
Beide Lichtanlagen sind mit lichtstarken Leuchtdioden ausgestattet. Die Leuchtdioden im haben mit ca. 100.000 Betriebsstunden eine wesentlich längere Lebensdauer als eine Glühbirne. Die Lichtanlagen sind zu Ihrer Sicherheit vorne und hinten mit einer Standlichtelektronik ausgestattet, die die Dioden nach dem Anhalten des Rades noch ei­nige Minuten weiter leuchten lässt. Die Elektronik ist wartungsfrei, durch die verwen­dete Kondensatortechnik brauchen keine Batterien eingesetzt werden.
Durch Korrosion oder mechanische Beschädigung können die Kabel und Kontakte beschädigt werden. Überprüfen Sie vor jeder Fahrt die Funktionsfähigkeit Ihrer Lichtanlage.
Seitendynamo
Zum Einschalten drücken Sie im Stand den ro­ten Knopf am Dynamo, bis der Dynamo ausra­stet und gegen den Hinterradreifen schwenkt. Zum Ausschalten schwenken Sie den Dynamo von Hand in die Ruhestellung.
Die Andruckkraft des Dynamos kann mit dem seitlichen Drehknopf eingestellt werden. Sie muss so groß sein, dass die Laufrolle am Reifen gerade nicht durchrutscht, Flackert das Licht, muss die Andruckkraft erhöht werden. Der Dynamo sollte stets so ausgerichtet sein, dass die Verlängerung der Dynamoachse durch den Mittelpunkt des Laufrades zeigt.Achten Sie darauf, dass der Dynamo stets verdrehsicher verschraubt ist.Verschlissene Laufrollen kön­nen ausgetauscht werden. Bitte wenden Sie sich an Ihren Fachhändler.
Beleuchtung
Der Seitendynamo wird durch Drücken auf den roten Knopf ein­geschaltet. Zum Ausschalten wird er vom Rad weggeschwenkt.
Gefahr! Dynamo nicht während der Fahrt betätigen, Sie könnten mit den Händen in das Laufrad geraten – Unfallgefahr! Halten Sie zum Ein- und Ausschalten an, steigen Sie vom Rad ab und betätigen erst dann den Seitendynamo.
Gefahr! Der Dynamo muss stets fest und unverdrehbar mit dem Dynamohalteblech am Rahmens verschraubt sein. Löst sich die­se Verschraubung, kann der Dynamo in die Speichen geraten und das Hinterrad blockie­ren – Sturzgefahr! Prüfen Sie vor Fahrtantritt den festen Sitz des Dynamos.
32
HP
Velotechnik
Nabendynamo
Die Lichtanlage mit Nabendynamo wird elek­trisch eingeschaltet. Dazu befindet sich auf der Rückseite des Scheinwerfers ein Schalter mit drei beschrifteten Rastpositionen. Mit dem Schalter lässt sich die Beleuchtung AUS, EIN oder auf SENSOR schalten. Bei der Schalt­position SENSOR schaltet ein Dämmerungs­sensor im Scheinwerfer die Lichtanlage in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit selbsttätig ein und aus.
Der verwendete SON-Nabendynamo verfügt über einen sehr hohen Wirkungsgrad und ar­beitet nahezu geräuschfrei. Um größtmöglichen Leichtlauf zu erzielen, können Sie nach der Fahrt durch einen Blick auf die Dioden der Standlichtanlage überprüfen, ob Sie vielleicht auch bei genügender Helligkeit aus Versehen mit Licht gefahren sind.
Im ausgeschalteten Zustand hat der Dynamo einen sehr kleinen Drehwiderstand.Auch wenn beim Drehen von Hand die einzelnen Pole der verwendeten Permanentmagneten deutlich fühlbar sind, ist der tatsächliche Rollwiderstand verschwindend gering. (Die Verlustleistung liegt bei 15 km/h unter 1 Watt.)
Ständer
Am GrassHopper kann ein Seitenständer von HP VELOTECHNIK am Hinterbau montiert wer­den.
Überprüfen Sie vor der Fahrt, ob der Ständer im gesamten Schwenkbereich keine anderen Bauteile in der Funktion behindert.
Mit dem Ständer kann das Rad nur auf einem ebenen, festen Untergrund abgestellt werden. Bei unebenem Untergrund, Gepäckzuladung oder montierten Verkleidungen empfehlen wir, das Rad an einem festen Gegenstand sicher anzulehnen.
Beleuchtung, Ständer
Die Beleuchtung mit Nabendynamo wird mit dem Schalter am Scheinwerfer eingeschaltet.
Gefahr! Prüfen Sie vor jedem Losfahren, ob Sie den Ständer eingeklappt haben! Beim Liegerad wird der Ständer oft vergessen. In der ersten Linkskurve kann der Ständer dann auf den Boden stoßen und einen Sturz verursachen! Nach einem Sturz müssen der Ständer und die Befestigungsbereiche am Rahmen auf Anzeichen von Verformung oder Beschädigung untersucht werden.
Achtung! Zum Schutz gegen Verdrehen muss der Ständer mit 2 Schrauben an der Ständerplatte des Hinterbaus montiert wer­den. Es dürfen keine Standardständer ohne zweite Schraube verwendet werden.
1) Rechtes Pedal nach vorne
Die rechte Tretkurbel muss nach vorne ge­dreht werden, damit das Pedal nach dem Falten hinter / über dem Hinterrad Platz findet.
2) Sitz abnehmen
Öffnen Sie alle 3 Schnellspanner der Sitzbefestigung. Drehen Sie die Rändelmutter des obersten Schnellspanners 4 Umdrehungen auf. Drehen Sie die Schnellspannhebel der mittleren und unteren Sitzbefestigung ca. 4 Umdrehungen auf.
Wenn ein Flaschenhalter oder Lowrider mon­tiert ist, ist der Platz stark eingeschränkt. In diesem Fall halten Sie die Schnellspannhebel fest und drehen die flache Gegenmutter auf der Kettenseite des Rades mit der Hand oder einem 5 mm Innensechskantschlüssel ca. 4 Umdrehungen auf.
Ziehen Sie den Sitz zunächst aus der unteren und mittleren Aufnahme, zuletzt aus der obe­ren.
3a) Obenlenker Deichsel falten
Drücken Sie den Lenker nach vorne und falten ihn auf den vorderen Teil des Rahmens.
3b) Obenlenker Aero verstauen
Nehmen Sie nach dem Falten des Rahmens den Lenker mit Vorbau ab und befestigen Sie den Vorbau am Aufsteckhalter, siehe S. 14
3c) Untenlenker verstauen
Stellen Sie sich links neben das Fahrrad. Öffnen Sie den Schnellspanner am Lenkervorbau, wäh­rend Sie den Sicherungsknopf gedrückt halten.
Ziehen Sie die Vorbauhälfte mit dem Lenker aus dem Vorbau und schwenken den Lenker nach links neben das Rad.Verstauen Sie den Untenlenker, indem Sie das offene Ende des Vorbaus in das Gummiteil mit Loch am unte­ren Ende des Sitzrohrs schieben.
4) Rahmen falten
Stellen Sie sich links neben Ihr Fahrrad. Öffnen Sie den Schnellspanner am Faltgelenk. Schwen­ken Sie den Schnellspanner aus der Aufnahme am Rahmen nach hinten. Fassen Sie die Schnellspannerachse und drücken Sie sie nach unten. Dadurch schieben Sie den mit der Schnellspannachse verbundenen Sicherungsbol­zen gegen Federdruck nach unten aus der Sicherheitsaufnahme. Halten Sie den Bolzen in dieser Position und drücken mit der anderen Hand auf den vorderen Rahmen, so dass der Rahmen nach rechts hinten schwenkt.
33
HP
Velotechnik
Faltanleitung (GrassHopper fx)
Bedienungshinweise
Achtung! Beim Verstauen des Sitzes achten
Sie bitte darauf, die Sitzbleche nicht zu bela­sten. Sie könnten dadurch verbiegen oder abbrechen. Polstern Sie die Kanten beim Verstauen ab, damit andere Gegenstände nicht durch die Sitzbleche beschädigt wer­den.
Rechtes Pedal nach vorne gedreht, Obenlenker vorgefaltet
Achtung! Achten Sie darauf,dass keine Anbauteile am Rahmen scheuern. Dies kann zur Beschädigung der Lackierung führen. Das hintere Ende des vorderen, oberen Kettenschutzrohres soll nicht mehr als 2­3cm von der Kettenleitrolle entfernt sein, um Kontakt zwischen Kette und Federgabel im gefalteten Zustand zu vermeiden.
Achten Sie darauf, das Züge, Kabel etc. lang ge­nug für den Faltvorgang sind.
Die Kettenschutzrohre sind im Bereich des Faltgelenks durch flexible Gummischläuche verbunden (Verschleißteile). Greifen Sie beide Kettenschutzrohre im Bereich der Gummischläuche und ziehen Sie sie etwas nach oben und nah an das Faltgelenk.
Schwenken Sie nun das vordere Rahmenteil nach hinten, bis der vordere Rahmen am Gummipuffer des mittleren Sitzschnellspanners aufliegt. Sichern Sie den gefalteten Rahmen, in­dem Sie die Kunststofflasche in die Rastschelle unter dem Rahmen-Vorderteil einrasten.
Wenn Ihr Rad mit Deichsellenker ausgestattet ist, sichern Sie den Obenlenkervorbau mit dem daran angebrachten Klettband am Gepäck­träger oder Hinterrad.
Für den GrassHopper fx sind ein Tragegurt und eine Transporthusse erhältlich.
5) Auseinanderfalten
Das Auseinanderfalten geschieht in umgekehr­ter Reihenfolge wie oben beschrieben. Wenn Ihr Rad mit Untenlenkung ausgestattet ist, befolgen Sie die Anleitung zum Klemmen und Einstellen der Untenlenkung auf S. 15.
Faltanleitung (GrassHopper fx)
34
HP
Velotechnik
Gefahr! Vor Fahrtantritt muss das Falt­gelenk völlig geschlossen sein. Der Sicherungsbolzen muss eingerastet und der Schnellspanner in der vorderen Aufnahme fest geschlossen sein. Der Schnellspannhebel muss horizontal nach hinten geschlossen werden und darf nicht die Lenkung behin­dern.
Nach dem Öffnen des Schnellspanners am Faltgelenk muss der Schnellspanner nach unten gedrückt werden, damit der Sicherungsbolzen ausrastet.
Gefalteter GrassHopper fx mit Obenlenker
Gefalteter GrassHopper fx mit Aerolenker
Gefalteter GrassHopper fx mit Untenlenker
Wartungs- und Pflegehinweise
35
HP
Velotechnik
Wartung und Pflege
Ihr GrassHopper ist mit moderner Fahrrad­technik ausgerüstet, die nur wenig Wartungs­aufwand erfordert.
Dennoch müssen an Ihrem Rad, wie bei ande­ren Fahrzeugen auch, regelmäßige Pflege­arbeiten durchgeführt werden. Mindestens ein­mal im Jahr muss das Rad zum Zweirad­mechaniker, damit dort eine Gesamtinspektion durchgeführt werden kann. Nur so kann die dauerhafte und sichere Funktion aller Teile Ihres Rades gewährleistet werden. So bleibt der Wert Ihres Rades, und vor allem Ihr Fahr­spaß und Ihre Fahrsicherheit über viele Jahre erhalten.
In diesem Kapitel lesen Sie, wie Sie zwischen den Inspektionen kleinere Wartungs- und Pflegearbeiten selbst durchführen können.
Als knappen Überblick über die notwendigen Arbeiten finden Sie auf S. 60 f. einen Inspektionsplan.
Verschleißteile
Wie bei jedem Fahrzeug gibt es auch beim Fahrrad Verschleißteile, die mit der Zeit abnut­zen. Die Lebensdauer dieser Verschleißteile ist abhängig von der Art und Häufigkeit des Gebrauchs sowie von der Pflege und Wartung. Bitte beachten Sie, dass der übliche Verschleiß an Teilen am Fahrrad ein normaler Vorgang ist und kein Grund zur Beanstandung. Hinweise zu den häufigsten Verschleißteilen finden Sie in dieser Anleitung.
Bremsen
Die Bremsbeläge unterliegen durch die Reibung beim Bremsen einem Verschleiß. Sie müssen nachgestellt und bei Erreichen der Verschleißgrenze ausgetauscht werden. Der Verschleiß ist stark von den Einsatz­bedingungen wie Nässe oder Straßenschmutz abhängig, neue Bremsbeläge können einige Hundert bis einige Tausend Kilometer halten. Bitte lesen Sie unbedingt die beiliegenden Anleitungen des Bremsenherstellers.
Auch die Flanken der Felgen werden bei Felgenbremsen abgerieben. Sind die Felgen zu sehr verschlissen, kann die Felge durch den Reifendruck aufreißen und das Laufrad beschä­digen – Unfallgefahr! Bitte lassen Sie spätestens nach dem zweiten Bremsbelagwechsel Ihre Felgen vom Zweiradmechaniker überprüfen und nötigenfalls austauschen.
Seilzugbetätigte (mechanische) Br
emsen
BremsbelagsVerschleiß erkennen Sie unter an­derem daran, dass Sie den Bremshebel immer weiter zum Lenker ziehen können, bevor die Bremsbeläge die Felge berühren. Felgenbremsen:Wenn die Bremsbeläge so sehr verschlissen sind, dass die Querrillen im Bremsbelag verschwinden, müssen Sie die Bremsbeläge von Ihrem Zweiradmechaniker wechseln lassen. Zum Ausgleich des Bremsbelagverschleißes können Sie den Zug mit der gerändelten Schraube, durch die der Zug in den Bremsgriff läuft, nachspannen. Lösen Sie zunächst die Kontermutter, drehen Sie dann die Einstellschraube soweit heraus, dass sich das Laufrad gerade noch ohne an den Bremsbelägen zu schleifen drehen kann, halten Sie die Einstellschraube fest und drehen Sie die Kontermutter wieder gegen den Bremsgriff. Achten Sie darauf, dass der Schlitz der Schraube dabei nach unten zeigt, damit keine Feuchtigkeit von oben oder vorne eindringen kann.
Wartung und Pflege, Bremsen
Achtung! Für die Wartungsarbeiten sind
handwerkliches Geschick und teilweise spe­zielles Werkzeug nötig. Führen Sie nur Arbeiten durch, die Sie sicher beherrschen, bei Unsicherheiten hilft Ihnen Ihr Fachhändler gerne weiter.
Hydraulische Felgenbremsen
Zum Ausgleich des Bremsbelagsverschleißes befindet sich am Bremshebel ein Drehknopf. Drehen Sie diesen Knopf gegen den Uhrzeigersinn um die Bremsbeläge näher an die Felge zu bringen. Sobald sich der Knopf nicht mehr weiter drehen lässt, müssen die Bremsbeläge gewechselt werden.Vor dem Bremsbelagswechsel muss der Einstellknopf im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag in die Ausgangsstellung zurückgedreht werden.
Hydr
aulisc
he Scheibenbremsen
MAGURA Scheibenbremsen verfügen über eine Doppelkolben-Bremszange mit automatischem Belagverschleißausgleich. Kontrollieren Sie trotzdem die Dicke Ihrer Beläge regelmäßig (Belag inklusive Träger min 2,5 mm) und lassen Sie sie gegebenenfalls austauschen.
36
HP
Velotechnik
Mechanische Scheibenbremsen
Wenn das Nachspannen des Zuges keine zu­frieden stellende Bremswirkung bewirkt, kann die Bremszange seitlich in Langlöchern ver­schoben werden und der Gegen-Bremsbelag mit einer Innensechskantschraube nachgestellt werden. Lassen Sie diese Arbeiten von Ihrem Fachhändler durchführen. Prüfen Sie regelmäßig die Bremsbeläge auf Verschleiß wie in der Anleitung des Bremsenherstellers angegeben.Verschlissene, verölte oder beschädigte Bremsbeläge müssen unverzüglich vom Zweiradmechaniker ausge­tauscht werden.
Hydr
aulikbremsen
MAGURA Hydraulikbremsen benutzen als Bremsmedium niedrigviskoses Mineralöl. Bitte beachten Sie unbedingt die Bedienungs­anleitung von M
AGURA, die Ihrem Rad beiliegt.
Ausführliche Hinweise zu MAGURA Bremsen finden Sie auch unter www.magura.com.
Bremsen
Achtung! Betätigen Sie nie den Bremshebel
bei ausgebautem Laufrad oder Brems­belägen! Legen Sie beim Transport des Rades ohne Laufräder immer die mitgelieferte Transportsicherung oder ein Stück feste Pappe anstelle der Bremsscheibe in die Bremszange. Zusammengeschobene Bremsbeläge mit einem Schraubenzieher vorsichtig zurückdrücken.
Gefahr! Arbeiten am hydraulischen System dürfen nur von einem qualifizierten Zweiradmechaniker durchgeführt werden. Bei mangelhafter Wartung können Undichtig­keiten oder Lufteinschluss im Hydraulik­system zum Versagen der Bremsanlagen und damit zu schweren Verletzungen führen.
Achtung! Beschädigte Bremszüge, bei de­nen z. B. einzelne Drähte abstehen, müssen sofort ausgetauscht werden.Ansonsten kann Ihre Bremsanlage versagen – Unfallgefahr! Achten Sie darauf, dass die Enden der Züge stets mit einer Endkappe geschützt sind. Schneiden Sie überstehende Innenzüge knapp ab, so dass das lose Ende sich nicht in der Bremsscheibe verfangen kann – Unfall­gefahr!
Achtung! Reinigen Sie die Bremszüge im Bereich der Bremshebel und Bremszangen regelmäßig. Durch die Anbauposition am Untenlenker mit nach oben gerichteten Zugöffnungen kann Schmutz und Wasser in die Zughüllen eindringen und zu verstärktem Verschleiß und erhöhter Reibung führen. Schützen Sie die Zughüllenenden mit Fett.
Achtung! Reinigen Sie die Bremshebel re­gelmäßig. In den nach oben gerichteten Bremshebeln am Untenlenker kann sich rund um den Geberzylinder Schmutz und Wasser ansammeln und zu stärkerem Verschleiß und Undichtheit führen.
Ritzel, Kettenblätter und Schaltungsrollen unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Durch regelmäßiges Reinigen kann die Lebensdauer zwar verlängert werden, ein Austausch ist jedoch bei Erreichen der Verschleißgrenze erforderlich.
Die Schaltzüge müssen regelmäßig gewartet und eventuell ausgetauscht werden. Dies kann insbesondere erforderlich sein, wenn das Fahrrad oft im Freien abgestellt wird und den Witterungseinflüssen ausgesetzt wird. Besonders Streusalz im Winter kann sehr schädlich sein.
Wartungs- und Pflegehinweise
37
HP
Velotechnik
Gangschaltung
Bitte beachten Sie die Anleitung des Schaltungsherstellers, wenn Sie Arbeiten an Ihrer Schaltung vornehmen möchten.
Ihre Kettenschaltung wurde von Ihrem Fach­händler vor der Übergabe des Rades sorgfältig justiert. In der Einfahrphase während der er­sten 300 Kilometer können sich jedoch die Schaltzüge dehnen, wodurch die Schalt­vorgänge unpräzise werden. Die Kette klettert dann nur zögernd auf das nächst größere Ritzel.
Einstellen der Schaltinde
xierung für das
hintere Schaltwerk
Spannen Sie den Zug durch Herausdrehen der Stellschraube, durch die der Bowdenzug in den Schalthebel oder das Schaltwerk läuft, nach. Gehen Sie in kleinen Schritten von halben Umdrehungen vor.
Überprüfen Sie nach jedem Spannen, ob die Kette sauber auf das nächstgrößere Ritzel läuft. Dazu müssen Sie die Kurbeln von Hand drehen oder mit dem Rad fahren.
Wenn die Kette leicht hoch klettert, überprü­fen Sie, ob die Kette beim Herunterschalten noch leicht auf die kleinen Ritzel läuft. Gegebenenfalls die Spannschraube etwas her­eindrehen und nochmals das Schalten testen.
Gangschaltung
Gefahr! Wenn die Kette über das kleinste
oder größte Ritzel hinausläuft, müssen die Endanschläge von Schaltwerk oder Umwerfer neu justiert werden. Bei falscher Einstellung kann die Kette abspringen, sich verklemmen oder die Speichen beschädigen, was zu schweren Stürzen führen kann. Die Einstellung der Endanschläge muss von einem Zweiradmechaniker durchgeführt werden!
Gefahr! Wenn das Rad umkippt, kann das Schaltwerk oder dessen Befestigung verbo­gen werden, so dass sich der Schwenkbereich des Schaltwerks verändert. Kontrollieren Sie den Schwenkbereich, und lassen Sie die Schaltung nötigenfalls von Ihrem Zweiradmechaniker neu justieren.
Achtung! Beschädigte Schaltzüge, bei de­nen z. B. einzelne Drähte abstehen, müssen sofort ausgetauscht werden.Ansonsten kann Ihre Schaltung beschädigt werden. Achten Sie darauf, dass die Enden der Züge stets mit einer Endkappe geschützt sind.
38
HP
Velotechnik
Kette
Die Fahrradkette unterliegt funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des Verschleißes ist von der Pflege und Wartung und der Art der Nutzung des Fahrrades (Kettenschaltung, Fahrleistung, Regenfahrten, Schmutz, Salz etc.) abhängig. Durch regelmäßiges Reinigen und Schmieren kann die Lebensdauer zwar verlän­gert werden, ein Austausch ist jedoch bei Erreichen der Verschleißgrenze erforderlich.
Schmierung der K
ette
Wichtig ist eine gute Kettenschmierung. Die Kette Ihres GrassHoppers ist etwa 2,5 mal so lang wie eine Standard-Fahrradkette (ca 3,8 m). Sie hält auch entsprechend länger, da eine Kette nur beim Umlenken an den Ritzeln und den Kettenblättern Verschleißt.
Verwenden Sie ein gutes Kettenöl, das keinen klebrigen Film auf der Kette hinterlässt. Das Kettenöl darf keine aggressiven chemischen Bestandteile enthalten, die den Ketten­leitrollenbelag oder die Kettenschutzrohre an­greifen könnten.
Wir empfehlen die Kettenschmierung P
ROFIDRYLUBE. Dies ist ein reiner Teflon-
Festkörperschmierstoff, bei dem die Kette ab­solut sauber und trocken bleibt. Schmutz fällt so einfach wieder ab und die Kettenschutz­rohre bleiben immer sauber.
Wichtig ist, dass Sie die Kette vor dem Schmieren mit einem Lappen reinigen. Anhaftender Schmutz wird sonst durch das fri­sche Öl in die Spalten und die Lagerstellen ge­spült, wo der Schmutz für starken Verschleiß sorgt.
Verwenden Sie keine Lösungsmittel zum Reinigen der Kette! Das Lösungsmittel wäscht das Öl aus den Lagerstellen, verbleibt dort und verdünnt das frische Öl, so dass eine ausrei­chende Schmierung nicht gewährleistet ist. Wenn Sie die Kette mit Lösungsmittel bearbei­tet haben, müssen Sie die Kette mit einem Heißluftfön stark erhitzen oder in Kettenfließ­fett kochen.
Entscheidend für die Langlebigkeit ist ein guter Korrosionsschutz. Reiben Sie die Kette einige Minuten nach dem Einölen mit einem Lappen ab, um überschüssiges Öl an den Außenseiten der Kette zu entfernen.Wachsen Sie die Kette mit einem Wachsspray gründlich ein. Das Ein­wachsen hält Wasser ab, schützt vor Korrosion und lässt Schmutz trocken abfallen.
Wenn die Kette bei einer Regenfahrt nass ge­worden ist, sollte das Rad in einem trockenen, beheizten Raum abgestellt werden, und die Kette sollte bis zum Abtrocknen jeden Tag durch Drehen der Kurbeln bewegt werden. Andernfalls kann die Feuchtigkeit in den Kettenschutzrohren nicht verdunsten und Korrosionsschäden an der Kette verursachen.
Kette
Gefahr! Achten Sie darauf,dass beim
Schmieren kein Öl auf die Felgen, Bremsscheiben oder den Reifen gerät! Die Bremsanlage könnte versagen, oder die Räder könnten plötzlich wegrutschen. Das Gummi der Reifen wird von Öl angegriffen, Ihr Reifen könnte beschädigt werden. Decken Sie umliegende Bereiche beim Schmieren mit einer alten Zeitung ab.
Wartungs- und Pflegehinweise
39
HP
Velotechnik
Austausch der Kette
Fahrradketten unterliegen einem Verschleiß, der sich durch Längen der Kette äußert. Gelängte Ketten passen nicht mehr präzise auf die Ritzel und Kettenblätter und sorgen auch dort für starken Verschleiß.
Prüfen Sie die Kette regelmäßig auf Längung. Versuchen Sie dazu, die Kette vom Kettenblatt abzuziehen. Die Kette darf sich maximal 5 mm von der Zahnkranzauflage abziehen lassen. Für präzisere Messungen sind im Fachhandel Kettenlehren erhältlich, die einfach in die Kette geschoben werden.
Verwenden Sie nur Ketten, die zur Schaltung Ihres Fahrrades passen.Andernfalls ist eine ein­wandfreie Schaltfunktion nicht mehr gewährlei­stet. Lassen Sie sich von Ihrem Fachhändler be­raten. Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich Ihre Ritzel und Kettenblätter überprüfen lassen. Eine neue Kette verträgt sich nicht mit einem verschlissenen Ritzel oder Kettenblatt. Wir empfehlen Ketten von S
RAM (früher
SACHS/SEDIS), die über abgerundete Kanten und ein gutes Schaltverhalten verfügen.
Über Ihren Fachhändler können Sie von HP V
ELOTECHNIK Ersatzketten als Meterware
beziehen. Geben Sie dazu bitte die Länge Ihrer alten Kette genau an, oder bestellen Sie mit et­was Sicherheitszuschlag. Grob gerechnet benö­tigen Sie etwa 3,8 m Kette.
Die Kettenlänge muss so gewählt werden, dass beim Schalten auf das große Kettenblatt vorne und das große Ritzel hinten der Arm des Schaltwerks nicht völlig gestreckt ist. Das Schaltwerk muss eine Straffung der Kette um 4 cm noch kompensieren können. Zur Wahl der richtigen Kettenlänge beachten Sie bitte die Anleitung des Schaltwerkherstellers.
Achten Sie darauf, dass das Kettenverschluss­glied nicht größer als die anderen Ketten­glieder ist, um unregelmäßige Kettengeräusche zu vermeiden.Wir empfehlen die Ketten­verschlussglieder von S
RAM (Powerlinks). Bei
jedem Kettentausch muss auch ein neuer Powerlink montiert werden. Es sind verschie­dene Ausführungen des Powerlinks passend zu den verschiedenen Kettentypen erhältlich.
Stellen Sie sicher, das das alle Kettenglieder frei beweglich sind. Steife Kettenglieder können zu schwer auffindbaren Problemen mit der Schaltung führen.
Achten Sie darauf, das die Kette gerade und nicht um 180° verdreht durch die Kettenschutzrohre läuft.
Achtung! Achten Sie beim Austausch der Kette darauf, dass die neue Kette keine scharfen Kanten oder Grate an den Laschen besitzt.Auch extrem schmale Rennketten sind ungeeignet, da sie die Kettenschutz­rohre und die Kettenleitrolle stark verschlei­ßen.
Achtung! Die Kette muss mit einem spe­ziellen Kettenverschlussglied oder einem Kettennietwerkzeug verschlossen werden, das die Enden des Nietes beim Vernieten aufweitet (R
OHLOFF-Revolver). Unfachgemäß
verbundene Ketten können unter Last rei­ßen, Sie können dabei von den Pedalen ab­rutschen und einen Sturz erleiden. Bitte las­sen Sie Arbeiten an der Kette bei Unsicher­heit von Ihrem Zweiradmechaniker ausfüh­ren.
40
HP
Velotechnik
Kettenschutzrohre
Die Kettenschutzrohre bestehen aus einem sehr langlebigen Kunststoff, der sich durch ex­trem niedrige Reibung, sehr gute Verschleiß­festigkeit und gute Geräuschdämpfung aus­zeichnet. Die Rohre schützen sowohl Ihre Kleidung vor dem Kettenöl als auch die Kette vor aufspritzendem Straßenschmutz.
Die oberen Kettenschutzrohre werden jeweils durch eine austauschbare Haltefeder, das unte­re Rohr durch eine Halteschelle geführt.
Die Kettenschutzrohre unterliegen einer Verschleißbeanspruchung durch die Kette und müssen nach etwa 3000-5000 km (bei S
RAM-
Ketten), abhängig von Fahrleistung, Kettentyp und Kettenverschmutzung neu aufgeweitet oder ausgetauscht werden. Sie können dieses Wartungsintervall verlängern, indem Sie die Kettenschutzrohre gelegentlich etwas drehen, so dass der Verschleiß nicht nur an einer Stelle auftritt.
Wesentlich für die Verschleißrate ist die Kettenform, beachten Sie dazu die Hinweise unter „Kette“ auf S. 38.
Für Arbeiten an den Kettenschutzrohren muss die Kette geöffnet und anschließend wieder fachmännisch verschlossen werden, bitte be­achten Sie dazu die Hinweise unter „Kette” auf S. 38.
Aufweiten der Rohrenden
Die Enden der Kettenschutzrohre sind trom­petenförmig aufgeweitet, damit die Kette sanft ohne Geräuschentwicklung und starke Reibung in die Rohre einlaufen kann.
Wenn die Enden verschlissen sind, können Sie die Aufweitung selbst wieder herstellen. Entfernen Sie die Kette durch Öffnen des spe­ziellen Kettenverschlussgliedes oder mit einen Kettennietendrücker. Schneiden Sie das ver­schlissene Teil des Kettenschutzrohres mit ei­nem scharfen Messer (Teppichmesser) gerade ab.
Erwärmen Sie die letzen 5–10 mm am Ende des Rohres mit einem Gasbrenner oder über einer Kerze unter ständigen Drehbewegungen, bis die Farbe des äußersten Randes von mil­chig schwarz auf glänzend schwarz übergeht. Weiten Sie das Ende mit einem geeigneten Werkzeug, z.B. mit dem stumpfen Griff eines Schraubenziehers, auf. Schrecken Sie das aufge­weitete Ende sofort unter kaltem Wasser ab. Achten Sie darauf, dass sich die Rohre nicht entzünden. Sorgen Sie in jedem Fall für gute Belüftung.
Wird das Kettenschutzrohr durch das Abschneiden so kurz, dass für Sie kein ausrei­chender Schutz mehr geboten wird, muss das Rohr ausgetauscht werden. Über Ihren Fachhändler können Sie dazu Ersatzrohre ent­weder als Stangenware oder fertig abgelängt beziehen.
Kettenschutzrohre
Achtung! Die Enden des oberen
Kettenschutzrohres müssen durch einen fest sitzenden Gummischlauch über der Haltefeder gegen Verschieben gesichert wer­den. Ohne Fixierung kann das Rohr nach vorne in die sich drehende Kettenleitrolle gezogen und durch die Kette beschädigt werden.
Achtung! Stellen Sie sicher,dass die Ketten­schutzrohre auch bei maximal gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand zum Schalt­werk und zum Umwerfer haben, und die Rohre fest in ihren Halterungen sitzen. Nötigenfalls sind die Rohre zu kürzen. Sollte das Ende eines Kettenschutzrohres in die sich drehenden Antriebsteile geraten, kön­nen der Antrieb blockiert und die Ketten­schutzrohre zerstört werden.
Wartungs- und Pflegehinweise
41
HP
Velotechnik
Austauschen von Kettenschutzrohren
Um einzelne Rohre des oberen Kettenschutzes auszutauschen, schneiden Sie das alte Rohr an der Haltefeder an der Kettenleitrolle ab und ziehen das Reststück aus der Feder. Schieben Sie das glatte Stück des neuen Rohres durch die Feder mit dem Gummischlauch und weiten das Ende wie oben beschrieben auf.
Austausch des gesamten ober
en
Kettenschutz
es oder der Haltefedern
Demontieren Sie die Kettenleitrolle. Halten Sie dazu die Mutter auf der linken Seite des Rahmens mit einem Ringschlüssel SW13, und lösen Sie die Schraube in der Kettenleitrolle mit einem Innensechskantschlüssel SW8.
Die Schraube verbindet auch das Feder­element mit dem Hauptrahmen.
Merken Sie sich die genaue Lage der Unterlegscheiben. Ziehen Sie die Achsschraube mitsamt der Kettenleitrolle vom Rahmen ab. Zwischen Rahmen und Kettenleitrolle befindet sich eine Distanzbuchse, die mit einem trans­parenten Kunststoffschlauch ummantelt ist.
Ziehen Sie die Haltefedern von dieser Distanz­buchse, und schieben Sie die neue Haltefedern auf die Buchse. Drehen Sie die Feder dabei so, dass die Haltedrähte unterhalb der Buchse zu den Kettenschutzrohren verlaufen und die Drähte zwischen Rahmen und Kettenschutz­rohr liegen, die Spiralen also nach außen zei­gen.
Fetten Sie den Schaft der Halteschraube ein. Schieben Sie die Halteschraube durch die Kettenleitrolle, die Unterlegscheibe und die Distanzbuchse mit der Haltefeder in den Rahmen. Sichern Sie das fettfreie Gewinde mit Schraubensicherung mittelfest und schrauben Sie die Mutter mit 17–19 Nm fest.
Das vordere obere Kettenschutzrohr verfügt über eine Längenverstellmöglichkeit in der Haltefeder. Schieben sie das Rohr in der Aufnahme in die gewünschte Lage.
Austausch des unter
en Kettenschutzrohres
Das Kettenschutzrohr ist mit dem darüber ge­zogenen Gummischlauchstück mit der Öffnung an einer Seite in ein Halteblech eingehakt. Halten Sie das Befestigungsblech und ziehen Sie am Kettenschutzrohr, so dass sich erst eine Seite, dann die andere Seite vom Halteblech löst.Tauschen Sie das untere Kettenschutzrohr aus, und montieren Sie das neue Rohr wieder, in dem Sie das Gummischlauchstück in das Halteblech einhaken.
Gefahr! Sichern Sie die Hinterschwinge ge­gen auseinanderklappen oder ineinanderfal­ten. Bei unkontrolliertem Zusammenklappen besteht die Gefahr, dass Sie sich Ihre Hände zwischen Hauptrahmen, Hinterradschwinge und Federelement einquetschen und das Fahrrad beschädigt wird.
Achtung! Kontrollieren Sie regelmäßig die Kettenschutzrohre im Bereich der Haltefeder auf Verschleiß.Wenn das Rohr in diesem Bereich durchgeschlissen ist, reibt die Kette direkt an der Haltefeder und schädigt diese. Die Feder kann dann brechen, wo­durch das restliche Schutzrohr in den Antrieb geraten und zum Blockieren führen kann!
42
HP
Velotechnik
Kettenleitrolle
Die Kettenleitrolle führt die Kette unter dem Sitz zum Hinterrad und ist wesentlicher Bestandteil der No-Squat-Konstruktion von HP VELOTECHNIK. Sie sorgt mit dafür, dass beim Treten keine Einflüsse in die Federung geleitet werden.
Die Rolle hat einen vergleichsweise großen Durchmesser und verfügt über einen Mittel­steg, um größtmöglichen Leichtlauf zu gewähr­leisten. Durch den Mittelsteg liegt die Kette nicht mit den scharfkantigen Laschen auf der Kettenleitrolle auf, sondern mit den Buchsen in der Mitte, die wie kleine Gleitlagerbuchsen wirken. Dadurch wird neben einem minimalen Rollwiderstand ein sehr leiser Lauf erreicht. Ein Blechwinkel, der zwischen Rahmen und Kettenleitrolle befestigt ist, und die Rolle nach unten abschließt, sorgt dafür, dass die Kette beim Rückwärtstreten nicht von der Rolle fällt.
Die Kettenleitrolle unterliegt einem Verschleiß, abhängig von Ihrer Fahrleistung. Im Betrieb bil­det sich dabei allmählich eine Zahnradform im Mittelsteg aus.Wenn der Mittelsteg ganz ver­schlissen ist, laufen die Laschen der Kette auf der Rolle. Das Laufgeräusch verstärkt sich da­bei deutlich. In diesem Zustand sollte die Rolle ausgetauscht werden. Sie können dazu von Ihrem Fachhändler das Kunststoffteil ohne Lager oder auch eine komplette Rolle bezie­hen. Die glatte Seite der Kettenleitrolle muss nach außen zeigen.
Die Kugellager dürfen nicht mit Wasserstrahlen wie z.B. aus einem Hochdruckreiniger oder mit Lösungsmitteln behandelt werden, da sonst die Dichtungen zerstört und das Lagerfett ausgespült wird. Wenn die Lager sich nicht mehr leicht drehen lassen, müssen sie ausgetauscht werden.
Demontier
en der Kettenleitrolle
Analog dem Vorgehen zum Austausch der Kettenschutzrohre, siehe S. 41.
Die Kettenleitrolle ist mit einer hochfesten Spezialschraube der Qualität 12.9 befestigt und darf nur durch eine Schraube der gleichen Festigkeitsklasse ersetzt werden.
Kettenleitrolle
Achtung! Fehlt dieser Blechwinkel, kann die
Kette nach unten herausfallen. Beim Antreten kann dann die Kettenleitrolle, der Sitz oder der Rahmen durch die Kette be­schädigt sein. Bitte wenden Sie sich an Ihren Fachhändler, um diesen Winkel gegebenen­falls nachzurüsten.
Achtung! Die Rolle ist mit zwei wartungs­freien Rillenkugellagern ausgestattet. Die Kugellager sind austauschbar. Zwischen den Kugellagern sorgt eine Distanzbuchse für den richtigen Abstand.Wird diese Buchse versehentlich nach einer Demontage nicht wieder eingebaut, werden die Kugellager beim Anziehen der Halteschraube zerstört.
Wartungs- und Pflegehinweise
43
HP
Velotechnik
Federgabel
Federgabel
Halten Sie Ihre Federgabel stets sauber und gut gefettet.
Verwenden Sie ein hochwertiges niedrigvisko­ses Silikon- oder Teflonfett. Im Fahrrad­Fachhandel erhalten Sie spezielle, für Federgabeln geeignete Fette.
Fetten Sie die gereinigten Standrohre alle 4 Wochen dünn ein oder besprühen Sie sie mit speziellem Federgabel-Sprühöl.
Wenn Ihre Federgabel auf der Rückseite mit Schmiernippeln ausgestattet ist, sollten Sie mit einer passenden Fettspritze (z.B. von P
EDROS)
etwa alle 4 Wochen eine kleine Portion Fett nachschmieren.
Spätestens alle 6 Monate muss die Gabel nach­geschmiert werden. Dazu muss die Gabel ge­öffnet und Bauteile, wie nachfolgend beschrie­ben, demontiert werden. Lassen Sie diese Arbeit bei Unsicherheit bitte von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen.
Wenn Ihre Federgabel mit einem Faltenbalg ausgestattet ist, reinigen Sie bitte alle 4 Wochen die Standrohre und die Dichtung un­ter den Faltenbälgen. Durch angesammeltes Schmutzwasser oder gar Streusalz kann sich sonst sehr schnell Korrosion einstellen.
Die folgenden Hinweise beziehen sich auf M
EKS
Carbon und SPINNER Grind2 Federgabeln. Beachten Sie bei anderen Federgabeln bitte die beigelegte Anleitung.
Überprüfen Sie nach allen Arbeiten an der Federgabel die korrekte Brems- und Laufradmontage wie in den entsprechenden Kapiteln beschrieben. Schnellspanner müssen fest geschlossen sein.
Das Gaelschaftrohr ist in der Gabelkrone fest eingepresst und verklebt, versuchen Sie nie­mals, diese Verbindung zu lösen oder das Rohr auszutauschen.
Fügen Sie niemals zusätzliche Gewindegänge auf das Gabelschaftrohr – Bruchgefahr!
Die Hydraulikdämpferpatrone steht unter Druck und darf nicht geöffnet werden. Im Falle eines Defektes muss die ganze Patrone ausge­tauscht werden.Achtung: Nach dem Entfernen der Dämpfungs-Einstellschraube (5) ist in der Kolbenstange des Dämpfers eine kleine Inbusschraube sichtbar. Lösen Sie diese Schraube nie. Die Schraube steht unter Druck. Wird diese Schraube zu weit herausgedreht, kann der Dämpfer beschädigt werden.
Untersuchen Sie die Federgabel vor jeder Fahrt auf Anzeichen von Beschädigung,Verformung oder Korrosion.Wenn die Gabel dadurch be­schädigt wurde, benutzen Sie Ihr Rad nicht mehr.Wenden Sie sich an Ihren Fachhändler für eine Inspektion.
44
HP
Velotechnik
Federgabel
Schematischer Aufbau MEKS Federgabeln
Federgabel MEKS Carbon AC mit hydraulischer Dämpfungspatrone.
Nr.Bauteil
1 Gabelkrone, Standrohre
und Steuerrohr (unlösbar miteinander verbunden)
2 Gabelunterteil:Tauchrohre
und Gabelbrücke im one piece design
3 Hydraulikdämpfungs-
patrone
4 Abdeckkappe Dämpfungs-
Einstellschraube
5 Dämpfungs-
Einstellschraube 6 Schraube M8 7 Unterlegscheibe 8 Deckel Dämpfungseinheit 9 Vorspannungs-
Einstelleinheit 10 MCU-Elastomer 11 oberer Federteller 12 Spiralfeder 13 unterer Federteller 14 Schubstange 15 Negativ-Feder 16 Rebound-Elastomer 17 Schmutzdichtung 18 Schraube M6 19 Schraube M6
Austausch von Federn
Drehen Sie den Drehknopf für die Federgabel­Vorspannung auf der Vorspannungs­Einstelleinheit (9) gegen den Uhrzeigersinn locker bis zum Anschlag. So wird die Feder möglichst entspannt.
Setzen Sie einen passenden Gabelschlüssel oder einen verstellbaren Rollgabelschlüssel („Engländer“) auf den beiden parallelen Flächen an der Vorspannungs-Einstelleinheit an. Entfernen Sie die ganze Einheit, indem Sie sie gegen den Uhrzeigersinn herausdrehen.
Greifen Sie mit einem Finger nach der Federeinheit und ziehen Sie sie aus der Gabel. Alternativ stellen Sie Ihr Rad auf den Kopf und fangen die herausfallenden Federn auf.
Tauschen Sie die Federn wie gewünscht aus, fetten alle Bauteile leicht ein und montieren die Gabel wieder in umgekehrter Reihenfolge.
Nach dem Zusammenbau überprüfen Sie die einwandfreie Funktion der Gabel, indem sie die Gabel mehrmals von Hand einfedern lassen.
Wartungs- und Pflegehinweise
45
HP
Velotechnik
Schmieren der Gabel / Demontage
Zum Fetten der Gabel lassen Sie die Gabel vollständig von Ihrem Zweiradmechaniker de­montieren.
Zunächst entfernen Sie die Vorspannungs­Einstelleinheit und Federn wie unter „Austausch von Federn“ beschrieben.
Verfügt Ihre Federgabel über eine einstellbare Dämpfung (M
EKS Carbon AC), so drehen Sie
den Drehknopf im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag, damit die Gabel nicht wieder ausfe­dert.
Lösen und entfernen Sie die Schraube M6 auf der Unterseite des Gabelbeins (18). Damit die Schubstange (14) dabei nicht mitdreht, drücken Sie die Gabel ganz zusammen und halten Sie die Schubstange mit einem langen Innensechskantschlüssel SW 5.
Bei der Federgabel S
PINNER Grind2 verfahren
sie mit dem zweiten Gabelbein entsprechend. Nun können Sie das Gabeloberteil aus dem Unterteil herausziehen.
Bei der Federgabel M
EKS Carbon AC entfernen
Sie die Schraube auf der Unterseite des Gabelbeines (19). Normalerweise dreht sich die Dämpferpatrone (3) nicht mit. Sollten Sie Schwierigkeiten haben, die Schraube zu entfer­nen, können Sie die Dämpferpatrone im Standrohr mit einem Schraubendreher verkei­len und gegen verdrehen sichern. Lösen Sie da­zu die komplette Dämpfer-Einstelleinheit, in­dem Sie einen Schlüssel am Deckel (8) anset­zen.Achtung: Bauen Sie niemals die Einstelleinheit (4, 5, 6, 7, 8) auseinander!
Säubern Sie die Bauteile mit einem Lappen. Fetten Sie die Gleitbuchsen, Standrohre, Federn und Gewinde gut ein und montieren Sie die Gabel wieder.
Nach dem Entspannen der Feder-Vorspannungseinheit kann die ganze Einheit herausgedreht werden.
46
HP
Velotechnik
Federgabel
Die Lagerbuchsen, Dichtungen und Gleitflächen der Federgabel unterliegen funk­tionsbedingt einem Verschleiß. Dieser ist ab­hängig von der Nutzungsart der Gabel, von der Verschmutzung und Schmierung.
Verschleiß der Buchsen zeigt sich durch deutli­ches Spiel der Gabel. Lassen Sie die Buchsen in diesem Fall von Ihrem Fachhändler austau­schen.
Hydraulikdämpfer unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des Verschleißes ist von der Pflege und Wartung und der Art der Nutzung des Fahrrades abhängig. Nach 3000 km Fahrleistung muss der Dämpfer zur Inspektion,Verschleißteile oder die gekapselte Dämpfereinheit können dann gewechselt wer­den. Durch Verschleiß der Dichtungen kann das im Dämpfer enthaltene Öl austreten oder schaumig werden. Die dadurch verursachte Geräuschentwicklung beeinträchtigt nicht die Funktion des Dämpfers. Erst wenn auf den er­sten 5 mm Federweg keine Dämpfung mehr spürbar ist, sollte der Dämpfer ausgetauscht werden.
Wartungs- und Pflegehinweise
47
HP
Velotechnik
Hinterradfederelement
Hinterradfederelement
Austauschen der Feder bei DV-22
Die Feder des Hinterradfederelementes mit Stahlfeder ist bei Ihrem Fachhändler in ver­schiedenen Federhärten erhältlich.
Wir empfehlen folgende Federhärten, abhängig von der Gesamtzuladung:
bis 080 kg: 450 lbs/inch bis 100 kg: 650 lbs/inch bis 130 kg: 850 lbs/inch
Ihr Fachhändler führt darüber hinaus auch Federn mit anderen Federhärten oder speziel­le Leichtbaufedern aus Titan.
Die Federhärten sind meistens auf den Federn aufgedruckt.Achten Sie dabei auf die genaue Bezeichnung, so bedeutet die gelegentlich auf­tauchende Bezeichnung „B650“ nicht 650 lbs/inch!
Federlängen: DV22: 70–90 mm
Zum Austausch der Feder muss die hintere Federelementverschraubung entfernt und die Hinterradschwinge weggeklapt werden, damit die Feder abgezogen werden kann.
Befestigen Sie den Hauptrahmen des Rades in einem Montageständer.
Schieben sie einen eventuell vorhandenen Sicherungsfederring vom Gewinde des Feder­elementes nach vorne, so dass Sie den Einstell­ring ganz lösen und an den vorderen Anschlag drehen können. Entfernen Sie den geschlitzten hinteren Federteller.
Lösen Sie die Federelementverschraubung am Hinterbau mit zwei Innensechskant-Schlüsseln und drücken Sie die Schraube aus dem Federelement-Auge.
Schwenken Sie die Hinterradschwinge vorsich­tig nach unten.Achten Sie dabei darauf, dass keine Züge abgeknickt werden.
Ziehen Sie die Feder vom Federelement, und ersetzen Sie die Feder durch die Austausch­feder.Vergewissern Sie sich, dass die neue Feder den gleichen Durchmesser und die glei­che Länge wie die alte Feder hat, und gleich­mäßig auf den Federtellern aufliegt.
Gefahr! Wenn das Rad nicht mit den Rädern auf dem Boden steht, kann die Hinterradschwinge nach dem Lösen der Federelementverschraubung ungehindert nach unten klappen und Sie dabei verletzen. Außerdem können die Züge der Schaltung und der Bremse überdehnt werden und müssen dann ersetzt werden. Sichern Sie die Hinterradschwinge gegen unkontrolliertes Schwingen nach unten mit einem Kabel­binder oder einer stabilen Schnur, die zwi­schen Hauptrahmen und Hinterbau gespannt wird.
Gefahr! Wenn das Rad mit den Rädern auf dem Boden steht, klappen der Rahmen und die Schwinge nach dem Lösen ineinander. Lassen Sie die Teile langsam und kontrolliert ineinander klappen. Legen Sie an den Kontaktstellen einen Lappen unter. Bei un­kontrolliertem Zusammenklappen besteht die Gefahr, dass Sie sich Ihre Hände zwi­schen Hauptrahmen, Hinterradschwinge und Federelement einquetschen und das Fahrrad beschädigt wird.
48
HP
Velotechnik
Hinterradfederelement
Setzen Sie den geschlitzten hinteren Feder­teller wieder auf die Kolbenstange. Nötigenfalls drücken Sie dazu die Feder mit einem Schrau­benzieher etwas zusammen. Der Federteller muss sicher in der Aufnahme des hinteren Endes des Federelementes einrasten.
Sichern Sie die Feder, indem Sie den Einstell­ring soweit anziehen, dass die Feder kein Spiel mehr hat. Schieben Sie den eventuell vorhan­denen Sicherungsfederring in die Nut auf dem Gewinde.
Schwenken Sie die Hinterradschwinge wieder nach oben, und befestigen Sie das hintere Ende des Federelementes wieder mit dem Bolzen. Bolzen gut fetten.
Sichern Sie die Federelementverschraubung mit L
OCTITE Schraubensicherung mittelfest und
ziehen die Schraube mit 6–8 Nm fest.
Nach dem Austausch der Feder müssen Sie die Federvorspannung wie im Kapitel „Anpassen Ihres neuen Rades“ auf S. 18 beschrieben neu einstellen.
Reinigen und Schmier
en
Reinigen Sie das Federelement, insbesondere die polierte Kolbenstange, bei Verschmutzung. Anhaftender Schmutz und Sand können die Dichtungen des Hydrauliksystems beschädigen und die Lebensdauer erheblich verkürzen. Wenn Sie oft über verschmutzte Straßen fah­ren, können Sie das Federelement mit einem im Fahrradfachhandel erhältlichen elastischen Überzieher gegen Verschmutzung schützen.
Schmieren Sie das Gewinde für die Federvorspannung gelegentlich mit einigen Tropfen säurefreiem, nicht harzenden Öl. Dadurch bleibt der Einstellring leichtgängig von Hand drehbar. Einmal jährlich müssen die Drehpunkte des Federelementes geschmiert
werden. Bauen Sie dazu das Federelement wie unter „Austauschen der Feder“ auf S. 47 be­schrieben aus.
Ziehen Sie die Kunststoffdistanzbuchsen ab und die Gleithülsen aus der Aufnahme. Schmieren Sie die Aufnahme und die Gleithülsen mit Fett.Anschließend bauen Sie das Element wieder ein.
Hydraulikdämpfer unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß. Die Höhe des Verschleißes ist von der Pflege und Wartung und der Art der Nutzung des Fahrrades abhängig. Nach 3000 km Fahrleistung muss der Dämpfer zur Inspektion,Verschleißteile oder die gekapselte Dämpfereinheit können dann gewechselt wer­den. Durch Verschleiß der Dichtungen kann das im Dämpfer enthaltene Öl austreten oder schaumig werden. Die dadurch verursachte Geräuschentwicklung beeinträchtigt nicht die Funktion des Dämpfers. Erst wenn auf den er­sten 5 mm Federweg keine Dämpfung mehr spürbar ist, sollte der Dämpfer ausgetauscht werden.
Beachten Sie bitte die Wartungsvorschriften in der Anleitung des Federelementherstellers.
Die Lagerbuchsen des Federelementes müssen mit Fett ge­schmiert werden.
Wartungs- und Pflegehinweise
49
HP
Velotechnik
Die Lagerbuchsen sind austauschbar, dazu muss die Hinterradschwinge demontiert und mitsamt der Achse über Ihren Fachhändler an HP V
ELOTECHNIK
eingesendet werden. Dort werden die Buchsen nach dem Einbau kali­briert, um die richtige Passung einzustellen.
Lösen der Achsschrauben
Die Achsschrauben müssen zur Montage von Gepäckträger oder Lowrider demontiert wer­den. Dabei empfiehlt es sich, stets eine Schraube montiert zu lassen, damit sich die Achse nicht mitdreht.
Soll die Hinterradschwinge komplett demon­tiert werden, kann die Achse gegen Verdrehen gesichert werden, indem Sie einen dünnen Metallstift durch die Bohrung der Hinterrad­schwinge unter der Achse in die Aufnahme­bohrung der Achse schieben.
Schwingenlagerung
Schwingenlagerung
Die Lagerung der Hinterradschwinge ist mit wartungsfreien Gleitlagerbuchsen ausgestattet. Diese Buchsen verfügen über eine Selbst­schmierung durch eingelagerte Teflon-Partikel. Die Buchsen können sehr hohe Kräfte aufneh­men und sind Verschleißarm.
Sollten Sie einmal Spiel oder Knackgeräusche an Ihrer Hinterradschwinge feststellen, über­prüfen Sie bitte die beiden Schrauben, die die Achse im Rahmen halten. Diese müssen mit L
OCTITE Schraubensicherung mittelfest gesi-
chert werden.
Anzugsmoment: 17–19 Nm
Gefahr! Zu geringes Anziehen der Achsverschraubung führt zu Spiel und Geräuschentwicklung beim Einfedern, im Extremfall kann sich die Schwinge lösen, was zu schweren Stürzen führen kann.Wenn die Schrauben hingegen zu fest angezogen wer­den, kann das Gewinde der Achse ausreißen oder die Schraube beschädigt werden.
Achtung! Zwischen dem Hauptrahmen und dem Bund der Lagerbuchse muss auf jeder Seite eine große Unterlegscheibe vorhanden sein, sonst kann die Lagerung nicht spielfrei arbeiten, und der Rahmen wird beschädigt.
Auf der Unterseite der Hinterradschwinge befindet sich eine Bohrung. Mit einem dünnen Schraubendreher oder einem Metallstift kann die Achse gegen Verdrehen gesichert werden.
50
HP
Velotechnik
Über diese Schraube wird nun das Steuerlagerspiel eingestellt. Ziehen Sie die Klemmschellenschraube mit 6–8 Nm fest und entfernen Sie die Kappe und das Distanzrohr. Setzen Sie den Vorbau wieder auf und schlie­ßen Sie den Schnellspannhebel so weit, dass der Sperrknopf mit einem Klickgeräusch ver­riegelt.
Untenlenker: Lösen Sie die Klemmschraube an der Schelle über dem Steuerkopflager und ziehen Sie die Einstellschraube in der Abdeck­kappe fester. Nach dem Einstellen des Lagerspiels ziehen Sie die Klemmschraube der Klemmschelle mit
4–6 Nm fest.
Zur Kontrolle der Leichtgängigkeit heben Sie das Rad am Rahmen hoch, so dass das Vorderrad sich frei über dem Boden bewegen kann. Neigen Sie den Rahmen leicht zur Seite. Dabei muss der Lenker sofort leichtgängig zur Seite einschlagen.Wenn Sie den Rahmen gera­de halten und den Lenker leicht antippen, muss er sich ruckfrei aus der Mittelstellung drehen. Wenn das Lager zu fest eingestellt ist, lösen Sie die jeweilige(n) Klemmschraube(n) und drehen Sie die Einstellschraube in der Abdeckkappe wieder etwas heraus. Ziehen Sie gegebenen­falls den Vorbau durch Schwenken etwas nach oben.
Überprüfen Sie, ob sich der Lenker frei schwenken lässt, ohne den Rahmen oder den Sitz vorzeitig zu berühren.
Steuerkopflager
Einstellen des Steuerkopflagers
Das Steuerkopflager muss so eingestellt wer­den, dass sich die Gabel mit dem Vorderrad leichtgängig drehen kann, ohne dass sich Spiel zeigt.
Zur Kontrolle des Lagerspiels ziehen Sie die Vorderradbremse und umfassen mit Ihrer an­deren Hand die obere Steuerkopflagerung. Bewegen Sie Ihr Rad nun kräftig vor und zu­rück.Wenn die Steuerkopflagerung Spiel hat, verschiebt sich dabei die obere Lagerschale spürbar gegenüber der unteren.
Deichsellenker: Lösen Sie die seitlichen Klemmschrauben am GlideFlex-Vorbau und ziehen Sie die Einstellschraube in der Abdeck­kappe fester. Nach dem Einstellen des Lager­spiels überprüfen Sie die parallele Ausrichtung des Vorbaus zum Vorderrad und ziehen die bei­den Klemmschrauben abwechselnd mit 6–8 Nm fest. Überprüfen Sie die sichere Klem­mung, indem Sie versuchen, den Vorbau gegen das Vorderrad zu verdrehen.
Aerolenker: Nehmen Sie den Vorbau wie auf Seite 14 beschrieben ab und lösen Sie die Schraube der Klemmschelle. Setzen Sie ein Distanzrohr auf den Gabelschaft auf, das bis über das Ende des Gabelschafts reicht. Legen Sie darauf eine Abdeckkappe (A-Head-Kappe) und schrauben Sie sie gegen die bereits einge­schlagene A-Head-Kralle.
Gefahr! Die oben in der Abdeckkappe be­findliche Inbusschraube dient dazu, das Spiel des Steuerkopflagers einzustellen. Mit dieser Schraube kann der Vorbau keinesfalls ver­drehsicher am Gabelschaft geklemmt wer­den.Vergewissern Sie sich, dass Sie nach al­len Arbeiten am Vorbau die beiden außen lie­genden Klemmschrauben wie vorgeschrie­ben angezogen haben.Andernfalls kann sich der Vorbau während der Fahrt verdrehen. Dies kann zu Unfällen führen.
Gefahr! Prüfen Sie, ob die Klemmkraft des Schnellspanners ausreicht, den Vorbau ver­drehsicher auf dem Gabelschaftrohr zu fixie­ren. Gegebenenfalls muß der Schnellspanner fester eingestellt werden. Der Sicherungsstift dient lediglich dazu, die Ausrichtung des Vorbaus zu erleichtern.
Wartungs- und Pflegehinweise
51
HP
Velotechnik
Sitzauflage (BodyLink-Sitz)
Die Sitzpolsterung besteht in der Standard­ausführung aus einer 1,4 cm starken Schicht EVA-Schaum. Das ist ein schwarzes, geschlos­senzelliges Material, das auch bei hochwertigen Iso-Matten verwendet wird. Es fühlt sich kom­fortabel an, ohne zu weich oder schwammig zu wirken. Es ist wasserdicht, so dass Sie den Sitz mit einer Handbewegung trocken wischen können, wenn Ihr Rad einmal im Regen gestan­den hat.
Als Zubehör ist eine Airflow-Sitzauflage erhält­lich. Diese bietet eine wesentlich verbesserte Belüftung.
Die Auflage ist als Schichtsystem aufgebaut. Sie besteht aus einem festen Abstandsgewebe und einem weichen Abstandsgewebe, das für eine etwa 1 cm starke Luftschicht mit guter Zirkulation sorgt. Eingefasst wird das Ganze von einer Deckschicht aus einem feinen Abstandsgewebe, wie es auch bei guten Rucksäcken verwendet wird.
Das Kunstfasermaterial ist waschbar bei 30° und trocknet schnell.
Die Sitzauflage unterliegt durch die Benutzung einem Verschleiß.An den Stellen, an denen sie punktuell belastet wird, kann sich das Abstandsgewebe mit der Zeit zusammen­drücken. Um auch danach einen guten Fahr­komfort zu gewährleisten, ist die Airflow­Auflage mit einem zusätzlichen festeren Abstandsgewebe versehen.
Regenschutzhusse
Um den Sitz bei Ihrem abgestellten Rad trok­ken zu halten, ist als Zubehör eine Regenschutzhusse verfügbar. Diese kann im optionalen Microbag oder in der Tasche des ErgoMesh-Sitzes verstaut werden.
Sitzauflage
Achtung! Das Sitzpolster ist mit Klettband
am Sitz befestigt und kann abgenommen werden. Die Sitzauflage darf dabei nicht ein­fach am Schaum gefasst und abgerissen wer­den, dabei könnten sich die aufgeklebten Klettbänder lösen. Zum Abnehmen heben Sie das Sitzpolster am oberen Rand etwas vom Sitz weg. Dann greifen Sie die Auflage mitsamt dem etwas überstehenden Ende des aufgeklebten Klettbandstreifens auf beiden Seiten und ziehen die Auflage langsam ab. Sollte sich ein Klettband einmal gelöst ha­ben, können Sie es mit einem Kontaktkleber (z.B. P
ATTEX) wieder befestigen.
Achtung! Setzen Sie die Sitzauflage niemals starker Sonnenstrahlung aus. Das schwarze Material erwärmt sich deutlich. Die Hitze könnte den Schmelzkleber der aufgeklebten Klettbänder lösen. Die Sitzauflage kann zer­stört werden, wenn starke Sonnenstrahlung durch eine Linse gebündelt wird.Achten Sie darauf, dass die Sitzauflage niemals mit Luft­polsterfolie bedeckt in der Sonne liegt. Die Luftblasen der Folie wirken wie kleine Brenngläser und bringen die Sitzauflage zum Schrumpfen.
52
HP
Velotechnik
Flaschenhalter
Flaschenhalter können mit einem als Zubehör erhältlichen Montageblech seitlich hinter dem Sitz angebracht werden.Am Sitzrohr sind dazu Gewindebuchsen angebracht.
Das Umwerferrohr am vorderen Ende des Rahmens ist für einen zusätzlichen Flaschen­halter mit Gewindeeinsätzen M5 vorbereitet.
Wenn Ihr Rad mit einem ErgoMesh-Netzsitz ausgestattet ist, können Sie am Gestell des Sitzes Flaschenhalter befestigen.Am Sitz­rahmen sind dafür seitlich Gewindeeinsätze an­gebracht. Diese sind unter dem Sitznetz ver­borgen. Um sie zu erreichen, muss das Sitznetz an den jeweiligen Stellen mit einem heißen Lötkolben durchschmolzen werden. Bevor Sie dies tun, stellen Sie sicher, dass die Rücken­lehne die von Ihnen gewünschte Spannung auf­weist, da nach dem Anschrauben der Flaschen­halter keine Verstellung der Spannung über die Spnngurte im Bereich der Flaschenhalter mehr möglich ist.
Eine gute Alternative zu Trinkflaschen sind Trinksysteme mit einem „Wassersack“ und Trinkschlauch, z.B. von S
OURCE oder CAMELBAG.
Diese Wassersäcke können Sie einfach hinter den Sitz oder auf den Gepäckträger gurten.
Schutzbleche
Schutzbleche sind an gefederten Fahrrädern ei­ner sehr starken Schwingbeanspruchung ausge­setzt und können dadurch brechen. Überprü­fen Sie regelmäßig den festen Sitz der Schutz­blechstreben und die Bleche auf Rissfreiheit oder Verformungen.Tauschen Sie beschädigte Bleche umgehend aus.
Zur Vermeidung von Stürzen müssen die Streben des vorderen Schutzblechs mit einem unter Last auslösendem Sicherheitsclip befe­stigt werden.Wenn der Sicherheitsclip einmal ausgelöst hat, ersetzen Sie ihn bitte durch ei­nen neuen.
Alternativ können die Streben an den beiden äußeren Schrauben der U-Bügel-Verschrau­bung der Federgabel oder mit einer Schelle in der Mitte des Federgabel-Tauchrohres mon­tiert werden. Dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen Schutzblech und Reifen beim Hochbiegen, so dass eingeklemmte Gegenstände frei gegeben werden.
Flaschenhalter, Schutzbleche
Achtung! An den Schutzblechen dürfen kei-
ne zusätzlichen Bauteile wie Rücklichter oder Reflektoren angebracht werden, da die­se durch erhöhte Schwingbelastung zum Bruch der Bleche führen können.
Gefahr! Wenn sich während der Fahrt Äste o.ä. in den Laufrädern verfangen und hoch gewirbelt werden, können diese die Schutz­blechstreben mitdrehen. Dabei kann es pas­sieren, dass sich das Schutzblech zwischen Rahmen und Reifen auffaltet und das Rad zum Blockieren bringt, was zu schweren Stürzen führen kann. Halten Sie bei unge­wohnten Laufgeräuschen sofort an und ent­fernen Sie Verschmutzungen an Laufrädern oder Schutzblechen.
Wartungs- und Pflegehinweise
53
HP
Velotechnik
Prüfen Sie nach Wartungsarbeiten oder beim Austausch von Schutzblechen, ob sich die Laufräder frei drehen lassen. Zwischen Schutzblech und Reifen müssen mindestens 7 mm Abstand bleiben.
Prüfen Sie, ob die Räder auch mit den Schutz­blechen noch voll einfedern können. Die Schutzbleche, Streben, Schutzblech­verschraubungen (insbesondere am Federgabel U-Bügel) dürfen auch im maximal eingefeder­ten Zustand keine anderen Bauteile berühren.
Wenn Sie den Tretlagerausleger für kurze Beinlängen weit eingeschoben haben, können Sie das vordere Schutzblech vorne kürzen, so dass die Füße bei starkem Lenkeinschlag nicht an das Schutzblech stoßen. Beachten Sie dazu den Sicherheitshinweis zur Lenktechnik auf
S. 24.
Laufräder
Entscheidend für ein leichtes Rollen und guten Pannenschutz ist die Einhaltung des richtigen Luftdruckes. Der maximal zulässige Luftdruck ist auf der Seite Ihres Reifens angegeben. Da Ihr GrassHopper voll gefedert ist, können Sie die Reifen stets bis zum maximal zulässigen Luftdruck aufpumpen.
Da die Schläuche im Reifen mit der Zeit Luft verlieren, sollten Sie den Luftdruck vor jeder Fahrt kontrollieren.
Die Schläuche sind mit Sclaverand-Ventilen (auch französische Ventile genannt) ausgestat­tet. Diese Ventile sind besonders luftdicht und lassen sich leicht aufpumpen. Schrauben Sie zu­nächst die Ventilschutzkappe ab.
Aus dem Ventil schaut eine kleine Gewindestange mit einer Rändelmutter her­aus. Lösen Sie diese Rändelmutter, indem Sie sie bis zum oberen Anschlag drehen.
Zum Aufpumpen und der Kontrolle des Luftdruckes benötigen Sie eine Luftpumpe mit Manometer, am besten eine stabile Stand­ausführung. Setzen Sie den Pumpenkopf auf das Ventil, drücken ihn ganz auf das Ventil und zie­hen ihn wieder etwas zurück. Jetzt können Sie den Reifen aufpumpen.
Nach dem Aufpumpen bis zum maximal zuläs­sigen Luftdruck ziehen Sie den Pumpenkopf ab. Sichern Sie das Ventil, indem Sie die Rändel­mutter auf der Gewindestange bis zum Anschlag gegen das Ventil schrauben. Schrauben Sie anschließend die Ventilschutz­kappe wieder auf.
Schutzbleche, Laufräder
Zum Aufpumpen muss die Sicherungsmutter des Ventils nach oben geschraubt werden.
Gefahr! Pumpen Sie Ihren Reifen nie über den maximal zulässigen Druck auf. Der Reifen könnte während der Fahrt platzen oder von der Felge springen, was zu schwe­ren Stürzen führen kann.
54
HP
Velotechnik
Beim Austausch von Reifen beachten Sie bitte die maximal zulässige Reifenbreite von 50 mm (entspricht ca. 2").Wir empfehlen Reifen­breiten von 32-40 mm.An beiden Rädern müs­sen Reifen der ISO-Größe 406 (20“) verwen­det werden. Die an Ihrem Rad möglichen Reifenbreiten hängen von der Felgenbreite ab. Bitte lassen Sie sich von Ihrem Fachhändler beim Reifenkauf beraten.
Nach dem Austausch von Reifen überprüfen Sie bitte, ob sich die Laufräder frei drehen und die Mindestabstände zu Schutzblech und Rahmen eingehalten werden.
Die Speichen der Laufräder verbinden die Felge mit der Nabe.Bei Scheibenbremsen und am Hinterrad übertragen die Speichen zusätz­lich Brems- und Antriebskräfte.
Die Laufräder sind mit Schnellspannern befe­stigt und dadurch diebstahlgefährdet. Schließen Sie Ihre Laufräder stets zusammen mit dem Rahmen an einem festen Gegenstand an, wenn Sie das Rad unbeaufsichtigt abstellen. Sie kön­nen auch die Schnellspannachsen bei Ihrem Fachhändler gegen Achsen mit einem Sicher­heitsverschluß (z.B. P
ITLOCK) austauschen, der
nur mit Spezialwerkzeug zu öffnen ist.
Reinigen und Konservieren
Der Rahmen des GrassHoppers ist mit einer hochwertigen und umweltfreundlichen Pulverbeschichtung versehen. Die Oberflächen der Aluminiumbauteile sind entweder poliert oder eloxiert. Gewinde und technische Kontaktflächen können unversiegelt sein und müssen mit Wachs geschützt werden.
Um die Brillanz der Oberflächen über viele Jahre zu erhalten und einen guten Korrosions­schutz zu gewährleisten, muss das Rad von Verschmutzungen gereinigt und anschließend konserviert werden.
Angetrockneter Schweiß, aber auch Umwelt­einflüsse wie Luftschadstoffe, Straßenschmutz und insbesondere Streusalz greifen die Bauteile an und können nicht nur zu Schönheitsfehlern, sondern auch zu Bauteilzerstörung durch Korrosion führen.
Entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist gerade das „nichtrostende“ Aluminium gegenü­ber Korrosion durch Salzangriff sehr anfällig! Solche Schäden können für das Auge zunächst unsichtbar sein, aber beim Bruch des Bauteils zu schweren Stürzen führen.
Laufräder, Reinigen und Konservieren
Gefahr! Untersuchen Sie Ihre Reifen regel-
mäßig auf Beschädigungen. Reifen, bei denen das Profil abgefahren ist, oder deren Flanken brüchig geworden sind, sollten Sie auswech­seln. Beschädigte Felgenbänder müssen so­fort ausgetauscht werden. Schäden an der Bereifung können zum plötzlichen Platzen des Schlauches und damit zu Stürzen führen!
Gefahr! Achten Sie stets auf einen einwand­freien Zustand der Speichen und gleichmäßi­ge Speichenspannung. Fahren Sie nicht mit Laufrädern, die unrund laufen, mit losen oder fehlenden Speichen. Durch diese Mängel kann beim Bremsen das komplette Laufrad versagen – Sturzgefahr!
Achtung! Das Zentrieren der Laufräder er­fordert Fachwissen, lassen Sie diese Arbeit von einem Zweiradmechaniker durchführen!
Wartungs- und Pflegehinweise
55
HP
Velotechnik
Reinigen und Konservieren Sie Ihr Fahrrad da­her sorgfältig!
Das beste Reinigungsmittel ist warmes Wasser und ein weicher Lappen. Starken Schmutz soll­ten Sie zuvor mit einem nassen Schwamm auf­weichen und entfernen. Bei starker Fett- oder Ölverschmutzung verwenden Sie zusätzlich ei­nen handelsüblichen Zweirad-Reiniger.
Achten Sie beim Reinigen Ihres Rades auf Risse, Kratzspuren,Verformungen, beschädigte Bauteile, lose Speichen etc. Im Zweifelsfalle wenden Sie sich bitte an Ihren Fachhändler.
Kleine, oberflächliche Kratzer in der Pulver­beschichtung des Rahmens oder der Ober­fläche des Sitzes können Sie einfach wegpolie­ren. Im Bootsbaubedarf gibt es dafür spezielle Polierpaste für Epoxidharze.Verwenden Sie keine Metallpolitur!
Nach dem Reinigen trocknen Sie das Rad ab und behandeln den Lack und die metallischen Oberflächen mit Hartwachs. Dieses Wachs gibt es bei Ihrem Fachhändler in praktischen Pumpzerstäuber-Flaschen.
Das Wachs unterkriecht Feuchtigkeit und wan­dert in Spalten und Poren. Nach einigen Minuten verdunstet das Lösungsmittel und lässt einen matten, zähen Film zurück. Polieren Sie die eingewachsten Flächen mit einem wei­chen Tuch, um Ihrem Rad einen strahlenden Glanz zu geben.
Wachsen Sie nicht nur den Rahmen, sondern auch die Speichen, Naben, Schrauben und Muttern etc.Auch die Kette kann mit Sprüh­wachs nach dem Schmieren konserviert wer­den, siehe dazu das Kapitel „Kette“,S. 38.
Der Rahmen ist mit kleinen Entlüftungs­bohrungen versehen, die die Ansammlung von Kondenswasser im Rahmen verhindern. Diese Bohrungen dürfen nicht verschlossen werden. Durch die Bohrungen kann jedoch auch Feuchtigkeit eindringen. Schützen Sie das Innere Ihres Rahmens daher, indem Sie durch die Entlüftungsbohrungen Sprühwachs einbrin­gen.
Schützen Sie die Stellen, an denen Züge oder Kettenschutzrohre am Rahmen scheuern könnten. Im Handel gibt es dafür Rahmen­schutzaufkleber, extra starkes transparentes Klebeband oder Gewebeband. Dadurch ver­meiden Sie Kratzspuren in der Pulver­beschichtung oder Rahmenbeschädigungen.
Achtung! Verwenden Sie keine scheuernden oder chemisch aggressiven Mittel, diese kön­nen die Oberflächen Ihres Rades angreifen. Testen Sie die Verträglichkeit des Reinigungs­mittels vorher an einer verdeckten Stelle.
Achtung! Verwenden Sie keine Hochdruckreiniger oder Dampfstrahler! Der starke Wasserstrahl dringt durch die Dichtung der Lager und führt zu Korrosion von Lagerstellen und Kette. Außerdem könn­ten Aufkleber beschädigt werden!
Achtung! Schadhafte Lackstellen müssen umgehend von Rostansatz befreit und ausge­bessert werden.Wird durch Lackschäden ei­ne Stelle Ihres Rahmens freigelegt, kann die umgebende Lackschicht unterwandert und der Rahmen durch Korrosion zerstört wer­den.
56
HP
Velotechnik
Lagerung des Rades
Bei Lagerung des Rades über einen längeren Zeitraum, etwa zur Überwinterung, beachten Sie bitte:
Reinigen Sie das Rad, und schützen Sie es
vor Korrosion, wie unter „Reinigung“ be­schrieben.
Lagern Sie das Rad in einem trockenen, be-
heizten Raum.
Vermeiden Sie starke Sonneneinstrahlung
oder die Lagerung direkt neben Heiz­körpern, dadurch kann das Gummi Ihrer Reifen beschädigt werden.
Schalten Sie hinten und vorne auf die klein-
sten Ritzel. So sind die Züge möglichst ent­spannt.
Die Schläuche Ihrer Laufräder verlieren bei
langer Standzeit ihre Luft. Steht das Rad da­durch auf platten Reifen, kann der Reifen be­schädigt werden. Hängen Sie Ihr Rad auf, oder kontrollieren Sie regelmäßig den Luftdruck.
Die Wintermonate sind ein günstiger Zeitraum für die Jahresinspektion bei Ihrem Fach­geschäft. In dieser Zeit gibt es kaum Warte­zeiten.Viele Geschäfte bieten besondere Aktionspreise für den Wintercheck.
Schraubenverbindungen
Schrauben können sich mit der Zeit setzen und dadurch lösen. Überprüfen Sie regelmäßig den festen Sitz aller Schraubenverbindungen mit einen Drehmomentschlüssel.
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die vor­geschriebenen Anzugsmomente, diese beziehen sich auf gefettete Schrauben!
Fett schützt auch davor, dass die Schrauben in ihren Gewinden „festfressen“. Besonders Edelstahlschrauben neigen dazu und müssen immer mit Fett eingesetzt werden.
Verwenden sie ein hochwertiges säurefreies Fett, möglichst mit zugesetzten Festkörper­schmierstoffen wie Teflon oder MoS
2. Diese
Festkörper erfüllen auch dann noch ihre Funktion, wenn das dünnflüssigere Fett längst von den Kontaktstellen gepresst wurde. Alternativ können Sie auch flüssige Schraubensicherung z.B. von L
OCTITE verwen-
den, die Sie vor dem Eindrehen auf das Gewinde der Schraube aufbringen.
Überprüfen Sie Schrauben besonders kritisch auf Anzeichen von Korrosion. Rost an Schraubenköpfen kann dazu führen, dass auch das Gewinde festfrisst.Wenn bei verzinkten Schrauben die metallisch glänzende Verzinkung verschlissen ist und matter, grau-brauner Stahl zum Vorschein kommt, müssen Sie die Schraube austauschen.
Zum Austausch von Schrauben verwenden Sie bitte immer nur Schrauben der gleichen Form und Bauart. Schrauben werden in verschiede­nen Festigkeitsklassen gefertigt.Wo nicht an­ders angegeben, verwenden Sie bitte aus­schließlich verzinkte Schrauben der Festigkeits­klasse 8.8 oder Edelstahlschrauben der Qualität A2-70. Ihr Fahrrad-Fachhändler hilft Ihnen gerne weiter.
Lagerung, Schraubenverbindungen
Wartungs- und Pflegehinweise
57
HP
Velotechnik
Anzugsdrehmomente für Verschraubungen
Die angegebenen Werte gelten für einen Reibwert u=0,125 (geschmierte Gewinde und Kopfauflagen). Sie beziehen sich nur auf die angegebenen Bauteile. Befolgen Sie bitte immer die Angaben in den Betriebsanleitungen der Komponenten­hersteller, durch Produktänderungen können die nachstehenden Angaben nicht mehr aktuell sein!
Bauteil Verschraubung Schraube Anzugsdrehmoment
Bremse:V-Bremse
- Bremshebel Lenker/Griffklemmung M6 SW5 4 Nm
- Bremszange Bremskörper/Rahmen M6 SW5 5–7 Nm Zugklemmung M6 SW5 6–9 Nm
Bremse: Scheibenbr.
- Bremshebel Lenker/Griffklemmung M6 SW5 4 Nm
- Bremszange Zange/Rahmen M6 SW5 7–9 Nm
- Bremsscheibe Scheibe/Nabe M5 Torx T25 5–6 Nm
- Bremsleitung Leitung/Griff SW8 4 Nm
Dynamo Dynamo/Halteblech M6 SW5 6–8 Nm
Halteblech/Rahmen M5 SW4 4–6 Nm
Federelement Element/Hinterbau M6 SW4 6–8 Nm Gepäckträger Bef. am Sitzrohr M6 SW5 7–9 Nm Hinterradschwinge Achsverschraubung M8 SW6 17–19 Nm Innenlager Patrone/Rahmen 50–60 Nm Kettenleitrolle Rolle/Rahmen M8 SW6 17–19 Nm Kurbel Kurbel/Achse SW8 35 Nm
Kettenblattschrauben SW5 8–11 Nm
Nabe Ritzelpaket-Ring 38–42 Nm Schnellspannhebel 9–12 Nm Pedal Pedal/Kurbel SW15 35–40 Nm Schalthebel Drehgriff SW3 2–2,5 Nm
Lenkerendschalthebel SW6 5–6 Nm
Schaltwerk Schaltwerk/Rahmen SW5 8–10 Nm
Zugklemmung SW5 4–6 Nm
Schutzblech Streben/Rahmen M5 SW4 4–6 Nm Sitz Sitzoberteil/Sitzblech M6 SW4 5–6 Nm
Sitzunterteil/Rahmen M6 SW4 3–4 Nm
Rahmen Tretlagerauslegerklemm. M8 SW6 14–16 Nm Umwerfer Umwerfer/Rahmen M5 SW5 5–6 Nm
Zugklemmung M5 SW5 4–6 Nm
Lenker Lenker/Vorbau M6 SW5 8–10 Nm UntenL-Vorbau: Längenverstellung M6 SW5 8–10 Nm
Achse/Achsschraube SW6 12–14 Nm Klemmteil/Gabelschaft M8 SW6 23–25 Nm Steuersatzschelle M6 SW5 4–6 Nm Spurstange/Bleche M6 SW5 7–9 Nm
DeichselL-Vorbau Gabel/Vorbau M6 SW5 6–8 Nm
Höhenverstellung M5 SW4 4–5 Nm
AeroL-Vorbau Längenverstellung M6 SW5 6–8 Nm
58
HP
Velotechnik
Garantie
Ihr Fachhändler muss Ihren GrassHopper fahr­bereit machen, so dass die sichere Funktion gewährleistet ist. Er führt eine Endkontrolle und eine Probefahrt durch.
Nach dem Gesetz steht Ihr Fachhändler unter anderem dafür gerade, dass Ihr Fahrrad keine Fehler hat, die den Wert oder die Tauglichkeit aufheben oder erheblich mindern. Ihr Anspruch nach dieser Regelung endet 2 Jahre nach Abholung beim Kauf Ihres neuen Fahrrades.
Darüber hinaus bietet HP V
ELOTECHNIK dem
Erstkäufer eine Garantie von zehn Jahren auf den Rahmen und die Schwingenlagerung des Liegerades GrassHopper gegen Schäden durch Material- oder Verarbeitungsfehler.
Die Garantie umfasst keine Schäden, die durch gewöhnlichen Verschleiß, Korrosion oder an der Oberflächenbeschichtung auftreten.
Ebenfalls ausgeschlossen sind Schäden, die durch unsachgemäßen Gebrauch, mangelnde Pflege und Wartung, Sturz, Unfall, Überbe­lastung, unsachgemäße Montage und Behand­lung sowie Veränderung des Fahrrades auftre­ten. Die Beweislast trägt der Käufer. Ein Verstoß gegen die Vorschriften dieser Betriebsanleitung verwirkt die Garantie.
Die Garantie gilt ab Kaufdatum (Beleg des Fachhändlers) eines neuen Rades. Die Garantieabwicklung erfolgt über den Fachhändler, der das Rad bei uns bestellt hat.
Im Schadensfall ist der beschädigte, gesäuberte Rahmen auf unseren Wunsch zur Prüfung vom Fachhändler an uns einzusenden.
Im Garantiefall werden wir das beschädigte Bauteil nach unserer Wahl reparieren oder durch ein gleichwertiges Ersatzteil ersetzen (Garantieleistung).Arbeitskosten,Transport­kosten oder Nutzungsausfall werden von die­ser Garantie nicht abgedeckt. Bei einer Garantieleistung werden keine Verschleißteile ersetzt oder eine Inspektion durchgeführt.
Durch eine etwaige Garantieleistung wird die ursprüngliche Garantiedauer nicht verlängert und keine neue Garantie bewirkt. Im Falle der Ablehnung der Garantieleistung wird HP V
ELOTECHNIK eine kostenpflichtige Reparatur
nur nach Absprache mit dem Kunden bzw. sei­nem Vertreter, dem bezogenen Fachhändler, durchführen.
Voraussetzung für die erweiterte Garantie ist die Registrierung des Käufers mit dem beilie­genden Garantieregistrierungsformular. Dieses Formular muss innerhalb von 4 Wochen nach dem Kauf ausgefüllt an HP V
ELOTECHNIK gesen-
det werden.
Die Garantie gilt nur, wenn der am Ende die­ser Anleitung abgedruckte Inspektionspass beim Kauf ausgefüllt und sämtliche dort aufge­führten Inspektionen vom Zweiradmechaniker ausgeführt und eingetragen wurden.
Im Garantiefall muss der Fahrradpass gemein­sam mit einer Kopie des Kaufbeleges über den Fachhändler an HP V
ELOTECHNIK geschickt wer-
den.
Diese Garantie beeinflusst nicht die Rechte des Käufers nach den gesetzlichen Gewähr­leistungsbestimmungen.
Garantie
Inspektionspass
59
HP
Velotechnik
Inspektionspass
Mit dem HP VELOTECHNIK Inspektionspass kön­nen Sie die gute Funktion und Sicherheit Ihres GrassHoppers über viele Jahre aufrechterhal­ten.
Ihr Fahrrad muss, wie andere Fahrzeuge auch, vor Fahrtantritt auf Betriebssicherheit geprüft werden. In regelmäßigen Abständen müssen Wartungsarbeiten durchgeführt werden, min­destens einmal jährlich muss das Rad zu Ihrem Zweiradmechaniker für eine gründliche Inspektion.
Auf dem Inspektionsplan auf der nächsten Seite finden Sie eine kompakte Übersicht, wel­che Wartungs- und Kontrollarbeiten wir emp­fehlen.
Auf Ihren Wunsch können Sie mit Ihrem Zweiradmechaniker eine Preisobergrenze für die Inspektion vereinbaren. Falls die erforder­lichen Arbeiten diese Grenze überschreiten, werden Sie vorher informiert.
Unser Tipp: Saisonbedingte Wartezeiten in Frühjahr und Sommer können Sie vermeiden, wenn Sie die Jahresinspektion in den ruhigen Monaten Oktober bis Januar durchführen lassen.Viele Fachhändler bieten dazu spezielle Winter­check-Aktionen an.Vereinbaren Sie in jedem Fall vorher einen Termin. Reinigen Sie Ihr Rad vor der Inspektion, dann können viele Sichtprüfungen schnell und kostengünstig durchgeführt werden.
Bitte lassen Sie in diesem Inspektionspass sämtliche von Ihrem Fachhändler durchgeführ­ten Inspektionsarbeiten eintragen. Dies ist eine Voraussetzung für die Gültigkeit unserer über die gesetzliche Gewährleistung hinausgehenden Garantie.
Inspektionspass
60
HP
Velotechnik
Inspektionspass
Inspektionsplan
Bauteil Tätigkeit
Beleuchtung Funktion prüfen
Scheinwerfereinstellung, Kabelkontakte prüfen
Reflektoren reinigen, fehlende ersetzen
Bereifung Luftdruck prüfen
Lauffläche und Seitenwände prüfen
Bremsen auf Beschädigung prüfen / Bremsprobe im Stand
Züge / Druckdichtheit prüfen
Bremshebel Druckpunktlage prüfen
Belagverschleißkontrolle
Federelement Kolbenstange / Gehäuse reinigen
Kolbenstange / Gehäuse mit Fett / Sprühöl behandeln
Lagerbuchsen schmieren,Verschleißteile ersetzen
Federgabel Standrohre reinigen
Standrohre mit Fett / Sprühöl behandeln, Gabelspiel prüfen
Gabelführung innen neu abschmieren,Verschleißteile er-
setzen, evtl. Dämpferpatrone prüfen / austauschen
Hinterradschwinge Funktion und Lagerspiel prüfen,Achsschrauben nachziehen
Innenlager Lagerspiel prüfen
Felgen Wandstärke kontrollieren, Risse, Beulen
Kette schmieren und Verschleiß prüfen
Kettenschutzrohre Verschleiß prüfen
Enden aufweiten bzw. Rohre austauschen
Kettenleitrolle Verschleiß prüfen, Lager prüfen
Kurbel Prüfen, nachziehen
Lack konservieren und ausbessern
Laufräder Rundlauf und Speichenspannung prüfen Lenker auf Beschädigung prüfen
Drehgelenke, Lenkgestänge auf festen Sitz und Spielfreiheit
Lenklager Lager prüfen, schmieren
61
HP
Velotechnik
siehe Seite vor jeder Fahrt Monatlich Jährlich Bemerkung
31
53
29 / 33
48
48
48
43
43
45 alle 6 Monate
49
53
38
40
42
54
53
13 Alu-Lenker alle 2 Jahre
13
austauschen
14
Inspektionspass
62
HP
Velotechnik
Inspektionspass
Inspektionsplan (Fortsetzung)
Bauteil Tätigkeit
Naben Lagerspiel und Bremsscheiben-Aufnahme prüfen
Pedale Lagerspiel prüfen, Bindungsmechanismus prüfen
Rahmen Klemmung Tretlagerausleger prüfen
reinigen und konservieren
auf Beschädigung,Verzug und Lackschaden prüfen
Schnellspanner auf korrekten Verschluß prüfen
Schaltwerk Schwenkbereich prüfen
reinigen und schmieren
Schrauben und Muttern prüfen und nachziehen, einwachsen
Schutzbleche auf Beschädigung und festen Sitz prüfen
Ventile Sitz und Dichtheit prüfen
Vorbau Verdrehfestigkeit der Klemmung überprüfen
Klemmschrauben prüfen
Züge Ausbauen, schmieren, evtl. ersetzen
Dieser Inspektionsplan soll Ihnen einen groben Überblick über die nötigen Wartungs- und Kontrollarbeiten verschaffen. Er kann keines­falls die ausführlichen Detailhinweise in dieser Anleitung ersetzen!
Inspektionsarbeiten, die mit
gekennzeichnet
sind, können Sie selbst durchführen, wenn Sie über handwerkliches Geschick und das not­wendige Werkzeug wie Drehmomentschlüssel verfügen.
Wenn Sie bei der Überprüfung Mängel erken­nen, muss das Rad umgehend repariert wer­den. Im Zweifel wenden Sie sich bitte an Ihren Fachhändler.
Die mit gekennzeichneten Arbeiten sollten nur von einem qualifizierten Zweirad­mechaniker durchgeführt werden.
Bei der Jahresinspektion muss der Zweirad­mechaniker sämtliche aufgeführten sowie die nach dem Stand der Technik nötigen Inspektionen und Wartungsarbeiten durchfüh­ren.
Bitte beachten Sie in jedem Fall die Anleitungen der Komponentenhersteller.
Inspektionspass
63
HP
Velotechnik
siehe Seite vor jeder Fahrt Monatlich Jährlich Bemerkung
7
54
27
37
56
53
53
13
37
Die in diesem Inspektionsplan angegebenen Wartungsintervalle beziehen sich auf eine durchschnittliche Nutzung und eine Fahr­leistung von 3000 Kilometern pro Jahr.
Bei höherer Fahrleistung oder schlechten Betriebsbedingungen wie häufigen Fahrten bei Regen, Streusalz oder anderen Verschmutz­ungen sind entsprechend kürzere Wartungs­intervalle notwendig.
Um Ihre Fahrleistung zu messen, empfehlen wir die Verwendung eines Fahrradcomputers.
Durch die regelmäßigen Inspektionen erhalten Sie die Betriebssicherheit und den Wert Ihres Fahrrades. Der vollständig ausgefüllte Inspektionspass dient nicht nur der Dokumen­tation der Wartungsarbeiten zum Erhalt Ihrer Garantie, sondern ist auch ein guter Beweis für die Pflege und den Wert Ihres Rades – prak­tisch, wenn Sie Ihren GrassHopper eines Tages verkaufen möchten.
64
HP
Velotechnik
Auslieferungsinspektion
Bei Auslieferung des neuen GrassHoppers:
Auftrags-Nr.:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte oder zusätzlich montierte Bauteile:
(Beim Aufbau eines Rahmenkits bitte Komponenten auf einem gesonderten Blatt dokumentieren und zu diesem Inspektionspaß heften)
Inspektionspass
Ihr persönlicher Inspektionspass
Name:
Anschrift:
Telefon:
Rahmen-Nr:
(am Knotenblech des Hauptrahmens)
Ich habe das Rad in einwandfreiem Zustand erhalten. Das Rad wurde auf mich eingestellt und probegefahren. Ich bin über den Gebrauch des Liegerades, der Kompo­nenten wie Schaltung und insbesondere Lenkung und Bremsen sowie die Notwendigkeit regelmäßiger Wartung aufgeklärt und eingewiesen worden. Ich werde die Betriebsanleitungen vor der ersten Fahrt zur Kenntnis nehmen und allen zukünftigen Benutzern zu Kenntnis ge­ben. Mir ist bekannt, dass ich zur Erlangung der erweiter­ten Garantie die Garantieregistrierung mit dem beilie­genden Formular bei HP Velotechnik innerhalb von vier Wochen nach dem Kauf vornehmen muss.
Datum:
Unterschrift des Kunden:
Unterschrift & Stempel des Händlers:
Inspektionspass
65
HP
Velotechnik
2. Inspektion
Nach spätestens 3000 Kilometern oder einem Jahr ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
1. Inspektion
Nach spätestens 300 Kilometern oder zwei Monaten ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
66
HP
Velotechnik
Inspektionspass
4. Inspektion
Nach spätestens 9000 Kilometern oder drei Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
3. Inspektion
Nach spätestens 6000 Kilometern oder zwei Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
Inspektionspass
67
HP
Velotechnik
6. Inspektion
Nach spätestens 15000 Kilometern oder fünf Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
5. Inspektion
Nach spätestens 12000 Kilometern oder vier Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
Inspektionspass
68
HP
Velotechnik
7. Inspektion
Nach spätestens 18000 Kilometern oder sechs Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
8. Inspektion
Nach spätestens 21000 Kilometern oder sieben Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
69
HP
Velotechnik
9. Inspektion
Nach spätestens 24000 Kilometern oder acht Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
10. Inspektion
Nach spätestens 27000 Kilometern oder neun Jahren ab Verkaufsdatum.
Auftrags-Nr.:
ca. Kilometer:
Datum:
Stempel und Unterschrift des Händlers:
Ausgetauschte, reparierte oder zusätzlich montierte Bauteile:
Inspektionspass
HP Velotechnik Paul J. W. Hollants und Dipl.-Ing. Daniel Pulvermüller GbR Elisabethenstr. 1
D-65830 Kriftel Tel. 0 61 92 - 97 99 2-0 ● Fax 91 02 18 ● www.hpvelotechnik.com
NEU
Liegerad-
perspektiven
2010
HPVelotechnik
Loading...