HP Velotechnik GrassHopper fx Operating Instruction and Service Manual [de]

Bedienungsanleitung und Wartungshinweise
NEU
Liegerad-
perspektiven
2010
HP
Stand April 2010
Allgemeine Sicherheitshinweise
Verwendungszweck – 3 Einfahrphase – 3 Benutzung im Straßenverkehr – 3 Belastung – 4 Gepäcktransport – 4 Fahrradtransport mit dem Auto – 5 Keine Mitnahme von Kindern – 5
Anhängerbetrieb – 5 Anbau- und Zubehörteile – 5 Verkleidungen – 5 Austausch von Bauteilen – 6 Keine Bearbeitung der Bauteile – 6 Endmontage – 6 Schraubenverbindungen – 6
Anpassen Ihres neuen Rades
Einstellen der Beinlänge – 7 Einstellen der Sitzposition – 11 Einstellen des Lenkers – 13 Einstellen der Federung – 17
Bedienungshinweise
Lernen Sie die neue Fahrtechnik – 24 Tragen Sie Schutzkleidung – 25 Benutzen Sie Clickpedale, Sitz – 25 Langsame Belastungssteigerung – 26 Nicht freihändig fahren – 26 Angemessene Fahrweise – 26 Schnellspanner – 27 Bremsen – 28 Gangschaltung – 30 Beleuchtung – 31 Ständer – 32 Faltanleitung (GrassHopper fx) – 33
Inhaltsverzeichnis
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HP
Velotechnik
Wartungs- und Pflegehinweise
Verschleißteile – 35 Bremsen – 35 Gangschaltung – 37 Kette – 38 Kettenschutzrohre – 40 Kettenleitrolle – 42 Federgabel – 43 Hinterradfederelement – 47 Schwingenlagerung – 49 Steuerkopflager – 50 Sitzauflage – 51 Flaschenhalter – 52 Schutzbleche – 52 Laufräder – 53 Reinigen und Konservieren – 54 Lagerung des Rades – 56 Schraubenverbindungen – 56 Anzugsdrehmomente,Tabelle – 57 Garantie – 58
Inspektionspass
Ihr persönlicher Inspektionspass – 59 Inspektionsplan – 60 Inspektionspass zum Abstempeln – 64
Stand April 2010.Aktuelle Anleitungen und Produktinformationen finden Sie im Internet unter www.hpvelotechnik.com.
HP V
ELOTECHNIK
Elisabethenstraße 1 D - 65830 Kriftel Tel. 0 61 92 - 97 99 2-0 Fax 0 61 92 - 91 02 18
vielen Dank, dass Sie sich für ein Liegerad von HP VELOTECHNIK entschieden haben, und herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neu­en GrassHopper oder dem faltbaren GrassHopper fx! Sie haben damit ein hochwertiges Tourenrad erworben, mit dem Sie viele Jahre faszinierendes Fahrvergnügen genießen können.
Ihre Sicherheit und Zufriedenheit sind für uns von höchster Bedeutung.Auf den folgenden Seiten haben wir daher wichtige Sicherheitshinweise für die Benutzung und die Wartung aufge­führt.
Auch wenn Sie bereits über viel Erfahrung mit Fahrrädern ver­fügen, nehmen Sie sich bitte die Zeit, diese Betriebsanleitung vor der ersten Fahrt vollständig zu lesen. Ihr Liegerad ist mit modernster Fahrradtechnik von HP V
ELOTECHNIK ausgestattet,
die zum Teil eine besondere Bedienung benötigt.
Sie finden in diesem Heft eine ausführliche Anleitung, um Ihren GrassHopper optimal auf Ihre Anforderungen und Ihre Körper­größe anzupassen. Darüber hinaus haben wir eine ganze Reihe von Pflege- und Wartungshinweisen sowie Technik-Tipps aus un­serer Liegeradwerkstatt angegeben.Wichtig: Senden Sie uns gleich die beiliegende Garantieregistrierung für Ihre 10 Jahre Rahmengarantie (siehe S. 58).
Sie können mit dieser Anleitung Ihren GrassHopper stets per­fekt in Schuss halten und den Fahrspass und Komfort mit Sicherheit erfahren.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen und allzeit gute Fahrt!
Paul J.W. Hollants, Dipl.-Ing. Daniel Pulvermüller und das Team von HP V
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Vorwort
Sehr geehrte Kundin, Sehr geehrter Kunde,
Zu dieser Anleitung gehören die Original­anleitungen des Bremsenherstellers, des Schaltungsherstellers und weiterer Komponentenhersteller. In diesen Anleitungen werden die Bedienung und Wartung der Bau­teile ausführlich erklärt. Bitte lesen Sie die Anleitungen der Bauteilhersteller genauso auf­merksam wie die vorliegende Anleitung. Geben Sie die Anleitungen auch an jeden anderen Benutzer Ihres Rades weiter.
Die an diesem Liegerad durchzuführenden Wartungs- und Einstellarbeiten erfordern teil­weise spezielles Werkzeug und Fachwissen. Führen Sie nur solche Arbeiten durch, die Sie sich sicher zutrauen.Wenden Sie sich bitte im Zweifelsfalle an Ihren Fachhändler.
Im Text dieser Anleitung wurde bei Wörtern wie „Fahrer“ oder „Benutzer“ im Interesse der besseren Lesbarkeit die männliche Form gewählt; wir meinen natürlich stets auch weib­liche Personen.
Diese Anleitung bezieht sich vornehmlich auf einen komplett montierten GrassHopper oder faltbaren GrassHopper fx mit den Bauteilen aus der Serienfertigung von HP VELOTECHNIK.
Auf Wunsch liefert HP V
ELOTECHNIK auch
Rahmenkits, mit denen Fachhändler ein Rad in­dividuell aufbauen können. In diesem Falle gel­ten die Hinweise für die Bedienung und War­tung der Bauteile nur als Richtlinie, beachten Sie unbedingt alle Anleitungen der Bauteil­hersteller. Der Fachhändler trägt die Verant­wortung für den fachgerechten Aufbau, lassen Sie sich bitte ausführlich beraten! In jedem Falle muss ein aus einem Rahmenkit aufgebau­tes Rad vor der ersten Benutzung vom Zweiradmechaniker probegefahren und freige­geben werden.
Vorwort
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Velotechnik
Achtung! Die grau unterlegten Hinweise sind besonders wichtig für Ihre Sicherheit. Hinweise, die mit „Gefahr!“ beginnen, kenn­zeichnen direkte Gefahren für Ihr Leben und Ihre Gesundheit. Bitte aufmerksam lesen!
Allgemeine Sicherheitshinweise
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Benutzung im Straßenverkehr
Vor Benutzung im öffentlichen Straßenverkehr muss das Fahrrad entsprechend der jeweils gültigen gesetzlichen Vorschriften mit sicher­heitsrelevanten Komponenten wie Lichtanlage, Reflektoren, Glocke etc. ausgerüstet werden. In Deutschland ist dafür die Straßenverkehrs­Zulassungsordnung (StVZO) maßgebend, die bestimmte Mindestanforderungen stellt.
Diese sind unter anderem (bitte fragen Sie Ihren Fachhändler nach dem aktuellen Stand):
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Alle lichttechnischen Einrichtungen müssen ein amtliches Prüfzeichen aufweisen. Dies besteht aus einer Schlangenlinie, dem Buchstaben „K“ und einer Zahl. Der hintere Großflächenreflek­tor muss eine „Z“-Markierung haben. Nur Bau-teile mit diesem Prüfzeichen dürfen im Straßenverkehr eingesetzt werden.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Verwendungszweck
Ihr GrassHopper ist ein Fahrrad für die Benutzung auf Straßen und befestigten Wegen.
Ein Einsatz zu Rennsport- und Geländesport­zwecken, Sprüngen, Radakrobatik sowie das Überfahren von Bordsteinkanten,Treppen etc. ist nicht vorgesehen.
Bei Schäden, die aus einer bestimmungswidri­gen Verwendung, Montagefehlern, Vorsatz, Unfällen oder ähnlichen Aktivitäten resultieren, können weder Gewährleistungs- noch Haftungsansprüche gegenüber HP V
ELOTECHNIK
geltend gemacht werden. Zur bestimmungsge­mäßen Verwendung gehört auch die Einhaltung der vorgeschriebenen Betriebs-,Wartungs-, und Instandhaltungsbedingungen.
Einfahrphase
Die ersten 300 km sind eine wichtige Einfahrphase: Bei der ersten Benutzung eines neuen Fahrrades kann es zu Setzbewegungen der Schrauben kommen, die sich dabei lockern können. Züge und Speichen können sich deh­nen. Lagerungen können Spiel bekommen. Seien Sie in dieser Zeit bitte besonders auf­merksam.
Nach 300 km Fahrleistung oder spätestens 2 Monaten muss eine Erstinspektion von Ihrem Zweiradmechaniker durchgeführt wer­den. Bitte lassen Sie sich diese Erstinspektion und die durchgeführten Arbeiten vom Zweiradmechaniker im Inspektionspass auf S. 59 ff. bestätigen. Die Erstinspektion ist Voraussetzung für die weitere Gebrauchs­fähigkeit des Rades und die Gültigkeit Ihrer Gewährleistungs- und Garantieansprüche.
Zwei funktionstüchtige, voneinander unab­hängige Bremsen. Jeweils eine Bremse für Vorder- und Hinterrad sind vorgeschrie­ben, die Funktionsweise ist dagegen nicht verbindlich geregelt. Eine betriebsbereite Dynamo­Beleuchtungsanlage mit nach vorne gerichtetem, weißem Scheinwerfer, dessen Lichtkegelmitte in 10 m Entfernung auf die Fahrbahn auftritt. Eine rote Schlussleuchte und ein roter Rückstrahler, die auch kombiniert sein können. Mindestens ein nach vorn gerichteter weißer Frontreflektor und ein nach hinten gerichteter roter Großflächenreflektor. Je zwei gelbe Speichenreflektoren am Vorder- und Hinterrad. Auch Reifen oder Felgen mit einem seitlichen weißen Reflexring sind erlaubt. Gelbe Rückstrahler an beiden Seiten der Pedale. Eine helltönende Glocke.
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Velotechnik
Als Ergänzung darf eine zusätzlich einschaltba­re Stand- bzw. Batteriebeleuchtung montiert werden, die ebenfalls das amtliche Prüfzeichen aufweisen muss. Die alleinige Verwendung von Batterieleuchten ist unzulässig.
Zusätzlich empfehlen wir die Montage eines Wimpels, damit Sie im Straßenverkehr besser gesehen werden.
Die sicherheitstechnische Ausstattung des Ra­des muss vom Benutzer vor jeder Fahrt über­prüft und falls erforderlich instand gesetzt wer­den.
Belastung
Die zulässige Gesamtzuladung (Fahrer + Gepäck) beträgt 130 kg. Das zulässige Gesamt­gewicht (Fahrrad + Fahrer + Gepäck) beträgt 150 kg. Die kleinere der beiden Grenzen ist maßgeblich. Die Federhärten der Federung müssen an die Zuladung angepasst werden, siehe dazu das Kapitel zum Einstellen der Federung in dieser Anleitung, S. 16 ff. Das zulässige Gesamtgewicht von 150 kg darf auch mit Anhänger nicht überschritten werden.
Gepäcktransport
Gepäcktransport ist ausschließlich auf den spe­ziellen, von uns angebotenen Hinterrad­gepäckträgern oder Lowridern zulässig.
Maximal zulässige Belastungen: Hinterradgepäckträger 25 kg Lowrider unter dem Sitz 25 kg
Wenn ein Gepäckträger montiert ist, muss si­chergestellt werden, dass auch bei ganz einge­federtem Hinterrad mindestens 1 cm Abstand zwischen Hinterrad (oder eventuell Schutz­blech) und dem Gepäckträger verbleibt.Wenn gewünscht, kann dieser Abstand vergrößert
werden, indem der Federweg des hinteren Federelementes durch Distanzclips verringert wird.Wenden Sie sich dazu bitte an Ihren Fachhändler.
Mitgeführte Lasten können das Fahrverhalten des Rades erheblich verändern.Wenn Sie ein­mal viel Gepäck transportieren möchten, emp­fehlen wir, sich zunächst außerhalb des öffent­lichen Straßenverkehrs an das veränderte Fahrverhalten zu gewöhnen.
Die Lasten sollen möglichst nah am Körper des Fahrers verstaut werden, da so ein stabile­res Fahrverhalten erreicht wird. Ein möglichst tiefer Gepäckschwerpunkt verbessert ebenfalls die Straßenlage, packen Sie also die schweren Teile nach unten in Ihre Gepäcktasche.
Achten Sie darauf, dass Ihr Gepäck sicher auf dem Träger verstaut ist.Taschen müssen fest und unbeweglich auf dem Träger angebracht werden. Es dürfen keine losen Teile wie Gurte und Riemen in die Laufräder, den Antrieb oder die Federung gelangen können.
Der Gepäckträger ist für handelsübliche Hinterradpacktaschen vorgesehen. Der Lowriderträger passt für kleinere übliche Lowridertaschen (Vorderradtaschen).
Stellen Sie sicher, dass durch Ihr Gepäck die Beleuchtungseinrichtungen und Reflektoren Ihres Rades nicht verdeckt werden und voll funktionsfähig bleiben.
Zum Abstellen des Rades mit Gepäck lehnen Sie Ihr Rad bitte sicher an einen feststehenden Gegenstand, z.B. eine Mauer. Mit dem Ständer lässt sich bei beladenem Rad keine ausreichen­de Abstützung erreichen, das Rad könnte um­fallen und beschädigt werden.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Allgemeine Sicherheitshinweise
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Velotechnik
Fahrradtransport mit dem Auto
Am besten transportieren Sie das Rad inner­halb Ihres Autos.Achten Sie darauf, dass das Rad nicht auf dem Schaltwerk liegt.
Zum Transport auf dem Auto empfehlen wir Träger, die das Rad entweder hinter dem Fahrzeug oder auf dem Dach transportieren. Dabei muss das Rad am Rahmen befestigt wer­den.
Bitte achten Sie darauf, dass alle Teile, die sich durch den Transport lösen können (Sitzauflage, Trinkflaschen, Gepäcktaschen, Pumpen,Wimpel etc.) entfernt werden.
Keine Mitnahme von Kindern
Der GrassHopper ist nicht für den Transport oder die Mitnahme von Kindern ausgelegt, es dürfen keine Kindersitze montiert werden. Kindertransport ist ausschließlich mit dafür ge­eigneten Anhängern zulässig.
Anhängerbetrieb
Zulässig ist die Verwendung handelsüblicher Fahrradanhänger bis zu einem Gewicht von 40 kg.Wir empfehlen die Montage mit der Weber­Kupplung Typ E. In jedem Fall müssen Sie über­prüfen, ob durch die Anhängermontage die ein­wandfreie Funktion der Federung und des Anhängers gewährleistet ist.Achten Sie darauf, dass der Anhänger beim Umkippen nichts be­schädigt. Für die Anhängermarke C
HARIOT ist
vom Anbieter ZWEIPLUSZWEI eine abgesenkte Deichsel für Zugfahrzeuge mit 20“-Hinterrad erhältlich.
Anbau- und Zubehörteile
Nachträglich angebautes Zubehör kann die Funktion Ihres GrassHoppers beeinträchtigen. Bitte befragen Sie grundsätzlich Ihren Fach­händler, bevor Sie Anbau- oder Zubehörteile an Ihr Rad montieren.
Achten Sie darauf, dass der Lenker und die Federung stets frei beweglich bleiben. Am Lenker oder Sitz dürfen keine Anbauteile montiert werden, die den Fahrer beim Lenken, Auf- und Absteigen oder im Falle eines Aufpralls durch scharfkantige oder spitze Formen gefährden könnten.
Vor dem Kauf von Klingeln oder Beleuchtungs­einrichtungen sollten Sie prüfen, ob dieses Zubehör für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist.
Verkleidungen
Am GrassHopper kann die Wetterschutz­verkleidung Streamer von HP VELOTECHNIK montiert werden.Achten Sie auf eine ausrei­chende Sicht und Bewegungsfreiheit unter der Verkleidung.
Bitte beachten Sie, dass durch die Montage von Verkleidungen die Seitenwindanfälligkeit des Rades erhöht wird. Bei starkem Wind oder Windstößen können unsichere Fahrsituationen entstehen. Entfernen Sie die Verkleidung in sol­chen Wettersituationen vor der Fahrt.
Achtung! Nicht zulässig ist die Befestigung am Lenker oder mit ausgebauten Laufrädern an den Ausfallenden. Durch den Fahrtwind treten dort große Kräfte auf, durch die die Bauteile unzulässig beansprucht und damit beschädigt werden können. Eine solche Beschädigung kann zunächst auch unsichtbar bleiben!
Achtung! Die Montage von Anbau- und Zubehörteilen erfolgt auf eigene Gefahr. Dabei muss unbedingt die Montageanleitung des Herstellers beachtet werden. Lenkeranbauten wie Verkleidungen, Lenker­aufsätze, Flaschenhalter etc. können die Sicherheit durch zusätzliche Belastungen und scharfkantige Befestigungen beeinträchtigen.
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Velotechnik
Austausch von Bauteilen
Grundsätzlich sollte ein Austausch von sicher­heitsrelevanten Bauteilen (insbesondere Bremsen, Beleuchtung, Lenker, Gabel,Antrieb, Federungsteile) nur durch Originalersatzteile von einem Zweiradmechaniker vorgenommen werden. Dazu sind spezielles Werkzeug und Fachwissen nötig.
Technische Änderungen, die Sie selbst vorneh­men, erfolgen auf eigene Gefahr!
Keine Bearbeitung der Bauteile
Endmontage
Dieses Fahrrad wurde in einem teilmontierten Zustand an Ihren Fachhändler geliefert.
Ihr Fahrradhändler hat das Rad sorgfältig fertig montiert, gegebenenfalls einige Änderungswün­sche für Sie umgesetzt und das Rad probege­fahren. Bitte achten Sie darauf, dass diese Auslieferungsinspektion im Serviceheft am Ende dieser Anleitung dokumentiert wurde.
Alle Schraubenverbindungen sind zu überprü­fen und anzuziehen, insbesondere alle Verbindungen von Lenker,Vorbau, Gabel, Schwingenlagerung sowie der Laufräder. Beachten Sie dazu die Drehmomentangaben in der Tabelle auf S. 57.
Schaltung und Bremsen müssen geprüft und eingestellt werden. Bitte beachten Sie dazu die Anleitungen der Komponentenhersteller, die dieser Anleitung beiliegen.
Schraubenverbindungen
Allgemeine Sicherheitshinweise
Gefahr! Verformte Bauteile (z.B. infolge ei-
nes Unfalls oder Überbelastung), insbeson­dere Rahmen, Gabel, Lenker, Sitzbefestigung, Pedale,Tretkurbeln und Bremsen dürfen we­der weiter benutzt noch gerichtet werden. Sie sind aus Sicherheitsgründen auszutau­schen. Bei Nichtbeachtung droht Bauteil­versagen mit möglicherweise schweren Verletzungen!
Achtung! Nicht zulässig ist eine Bearbei­tung der Bauteile des Rades, insbesondere des Rahmens, der Gabel, der Lenkung und des Sitzes, durch Maßnahmen, die die Bau­teilfestigkeit gefährden könnten. Unzulässig sind beispielsweise das Anbringen von Bohrungen, Schweißen, Löten oder auch wärmeeinbringende Lackierverfahren oder chemische Beanspruchungen wie beispiels­weise Ablaugen. Solches Bearbeiten kann bei unsachgemäßer Ausführung die Bauteil­festigkeit durch direkte Schädigung oder Korrosionsförderung gefährden.
Achtung! Schrauben müssen mit vorge­schriebenen Anzugsdrehmomenten montiert werden. In dieser Anleitung sind diese Anzugsdrehmomente in der Einheit Nm (Newtonmeter) angegeben. Zur Montage benötigen Sie unbedingt einen Dreh­momentschlüssel, sofern in dieser Betriebs­anleitung Drehmomente angegeben sind. Verlassen Sie sich niemals auf Ihr Gefühl! Zu fest oder unzureichend fest angezogene Schrauben können brechen und damit Stürze verursachen.Wenn Sie über keinen Drehmomentschlüssel verfügen, lassen Sie die jeweilige Arbeit bitte von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen. Eine Über­sichtstabelle mit den vorgeschriebenen Drehmomenten finden Sie auf S. 57 dieser Anleitung.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Vor der ersten Fahrt:Anpassen Ihres neuen GrassHoppers
Die Sitzposition ist wesentlich für den Fahrkomfort, Ihr Wohlbefinden und eine effiziente Leistungsentfaltung auf dem GrassHopper. Stellen Sie daher den Rahmen, den Sitz, den Lenker und die Federung genau auf Ihre Bedürfnisse ein.
Die Feinanpassung des Liegerades an Ihre indi­viduellen Körpermaße und das Auffinden der angenehmsten Sitzhaltung erfolgt durch das Verstellen des Tretlagerauslegers, des Sitzes und des Lenkers.
Wenn Ihr Rad mit der optionalen Rahmenschnellverstellung mit Schnellspannern ausgerüstet ist, beachten Sie bitte zusätzlich zu den nachstehenden Hinweisen die Bedienungshinweise in der separaten Anleitung zur Rahmenschnellverstellung.
Einstellen der Beinlänge: Verschieben des Tretlagerauslegers
Zum Einstellen der Beinlänge wird der Tretlagerausleger (der vordere Teil des Rahmens, an dem die Tretkurbeln befestigt sind) im Hauptrahmen verschoben.
Dazu lösen Sie die beiden Innensechskant­Schrauben M8x35 unter dem Hauptrohr ab­wechselnd gleichmäßig mit einem Inbusschlüssel SW6. Fassen Sie das Umwerferrohr oder beide Kurbeln und schie­ben Sie den Tretlagerausleger unter leichten Drehbewegungen in den Rahmen hinein oder ziehen ihn entsprechend heraus.
Hilfreich beim Herausziehen: Damit die ge­spannte Kette das Herausziehen nicht behin­dert, schalten Sie auf das kleinste Kettenblatt und Ritzel und drehen Sie die Kurbeln beim Herausziehen etwas rückwärts.
Einstellen der Beinlänge
Gefahr! Zu allen im Folgenden beschriebe-
nen Arbeiten gehört geeignetes Werkzeug und handwerkliches Geschick. Machen Sie nach jeder Anpassungsarbeit einen Test im Stand und eine Probefahrt auf einem ver­kehrsfreien Platz. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich bitte mit Ihren Änderungswünschen an Ihren Fachhändler.
Achtung! Nach dem Lösen sind die Klemmschrauben zu demontieren und zu prüfen, ob die Schrauben nicht verformt sind. Gewinde und Kopf müssen gut gefettet werden. Dann die Schrauben wieder einset­zen. Dabei müssen sie sich leichtgängig ein­drehen lassen, sonst sind die Schrauben aus­zutauschen.
Lösen der Klemmschrauben zum Verstellen des Tretlagerauslegers.
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Velotechnik
Zur Überprüfung der Einstellung lassen Sie das Rad von einem Helfer halten und setzen sich auf das Liegerad.
Stellen Sie den Tretlagerausleger so ein, dass Ihr Bein durchgestreckt ist, wenn sich die Ferse (mit flachem Absatz) auf dem Pedal in vorderster Position befindet. Erfahrungsgemäß wird beim Liegerad die Beinlänge etwas größer eingestellt als beim aufrechten Fahrrad. Beim Treten sollen sich die Ballen der Zehen über der Pedalachse befinden. Das Bein darf dann in der vordersten Position der Tretkurbel gerade­nicht maximal durchgestreckt sein. Ist der Abstand zu groß eingestellt, überwindet man diesen Totpunkt nur schwer, das Treten wird unrund, und die Sehnen des Fußes werden übermäßig belastet. Ist der Abstand zu klein, können sich schnell Knieschmerzen einstellen oder Ihre Beine gegen den (Oben-)Lenker sto-
ßen.
Für Fahrer mit kurzer Beinlänge muss der Tretlagerausleger vom Zweiradmechaniker ge­kürzt werden, damit der Tretlagerausleger ma­ximal eingeschoben werden kann.Wichtig ist dabei, dass das Rohrende sauber entgratet wird. Das blanke Metall am gekürzten Rohrende muss mit Sprühwachs gegen Korrosion geschützt werden.
Auf der linken unteren Seite des Auslegers be­findet sich längs eine feine Kerbe. Beim Ausrichten des Auslegers dient diese und der zugehörige Aufkleber an der Vorderkante des Hauptrahmenrohres direkt über den Klemmschrauben dazu, die Innenlagerachse waagerecht auszurichten. Peilen Sie außerdem über das Innenlagergehäuse auf die Hinterradachse oder die Schwingenachse und richten das Innenlagergehäuse parallel dazu aus. Orientieren Sie sich dabei an der Innenlagerachse, nicht am aufgesetzten Umwerferrohr. Setzen Sie sich auf das Rad, und überprüfen Sie die Position.
Anschließend die Schrauben mit einem Dreh­momentschlüssel wechselweise ansteigend (Anzugsmoment 14–16 Nm) festziehen. Bei der ersten Probefahrt vorsichtig die ausreichende Klemmung überprüfen.
Einstellen der Beinlänge
Der Tretlagerausleger wird so eingestellt, dass das Knie beim Fahren gerade nicht maximal durchgestreckt wird.
Gefahr! Der Tretlagerausleger und die Aufnahme im Rahmen müssen beim Einschieben vollständig fettfrei sein, sonst kann sich der Tretlagerausleger während der Fahrt verdrehen, was zu Stürzen führen kann.
Achtung! Beim Verschieben des Tretlagerauslegers darauf achten, dass im Rahmen geführte Lichtkabel, die in der Nähe der Gabel aus dem Hauptrahmen geführt werden, nicht durch das Ende des Tretlagerauslegers beschädigt wird. Bitte informieren Sie sich dazu vorher über die Länge des bei Ihrem Rad verbauten Tretlagerauslegers. Beim Verschieben des Tretlagerauslegers muss das Lichtkabel im Rahmen nachgeschoben oder herausgezogen werden. Das Lichtkabel darf nie unter Spannung stehen.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Velotechnik
Achtung! Der Tretlagerausleger darf nur soweit aus dem Hauptrahmen herausgezo­gen gefahren werden, dass die Mindest­einschubtiefe von 10 cm nicht unterschritten wird. Keinesfalls darf das Ende des Tretlager­auslegers im Klemmschlitz beim Blick von unten auf den Hauptrahmen sichtbar sein, sonst kann der Rahmen Schaden nehmen.
Beim Blick von unten in den Klemmschlitz darf das Ende des Tretlagerauslegers nicht sichtbar sein.
Gefahr! Werden die Schrauben zu fest an­gezogen oder auf Biegung belastet, kann die Schraube oder die Schraubenhalterung am Rahmen brechen! Bei unzureichender Klemmung kann sich der Tretlagerausleger während der Fahrt verdrehen, und die Füße können von den Pedalen abrutschen, was zu schweren Stürzen führen kann.
Gefahr! In der Öffnung des Hauptrahmens befindet sich eine schwarze Distanzbuchse, die fest eingeklebt ist. Diese Distanzbuchse gewährleistet eine sichere Klemmung des Tretlagerauslegers und schont den Lack. Achten Sie unbedingt darauf, dass sich diese Distanzbuchse von vorne sichtbar direkt am vorderen Ende des Hauptrahmens befindet. Der untere Schlitz muss mit dem Schlitz im Hauptrahmen übereinstimmen. Fehlt diese Distanzbuchse, oder wird sie durch Verkan­ten beim Einschieben des Tretlagerauslegers nach hinten in den Rahmen eingeschoben, kann die Klemmung nicht mehr sicher erfol­gen oder der Rahmen im Bereich der Klemmung zerstört werden, auch wenn sie zunächst fest erscheint. Bei unzureichender Klemmung könnte sich der Tretlagerausleger verdrehen – Sturzgefahr!
Zwischen Hauptrahmen und Tretlagerausleger muss die Distanzbuchse von vorne sichtbar sein.
Wenn die Distanzbuchse fehlt,verdreht ist oder verschoben ist oder die Schrauben zu fest angezogen werden,kann der Rahmen beschädigt werden!
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Zum Verschieben des Tretlagerauslegers muss die Kettenlänge von Ihrem Fachhändler ange­passt werden.Ab Werk wird der GrassHopper mit einer sehr langen Kette geliefert, damit der Verstellbereich des Rades ohne Verlängern der Kette ausgenutzt werden kann.
Nach dem ersten Einstellen der Beinlänge, das Sie zusammen mit Ihrem Fachhändler bei der Auslieferung des Rades vornehmen, muss die Kette so gekürzt werden, dass beim Schalten auf das große Kettenblatt vorne und das große Ritzel hinten der Arm des Schaltwerks nicht völlig gestreckt ist. Das Schaltwerk muss eine Straffung der Kette um 4 cm noch kompensie­ren können. Zur Wahl der richtigen Ketten­länge beachten Sie bitte die Anleitung des Schaltwerkherstellers.
Nach dem Verschieben des Tretlagerauslegers sollte der Spalt zwischen Hauptrahmen und Tretlagerausleger im Klemmschlitz mit Wachs oder Silikon verschlossen werden, um Ihren Rahmen gegen das Eindringen von Spritzwasser zu schützen und damit Korrosionsschäden, die möglicherweise zu ei­nem Rahmenbruch führen können, zu vermei­den.
Wir empfehlen, die Einstellung der Tretlagerlänge ca. alle 3 Monate leicht zu ver­ändern, dadurch werden die Gelenke und Muskeln unterschiedlich beansprucht, und Sie finden nebenbei eventuell eine noch komforta­blere und effizientere Position. Eine falsche Einstellung kann Knieschmerzen und schlechte Kraftausnutzung zu Folge haben. Zusätzlich empfehlen wir das Fahren in hohen Trittfrequenzen, also schnell und mit wenig Kraft treten, sonst können ebenfalls Knieschmerzen auftreten. Mehr dazu können Sie auf S. 26 lesen.
Einstellen der Beinlänge
Gefahr! Nach dem Kürzen muss die Kette
entweder mit einem speziellen Ketten­verschlussglied oder einem Kettenniet­werkzeug verschlossen werden, das die Enden des Nietes beim Vernieten aufweitet (R
OHLOFF-Revolver). Eine schlecht vernietete
Kette kann reißen und zum Sturz führen. Lassen Sie Änderungen der Kettenlänge oder einen Kettenwechsel von Ihrem Zweiradmechaniker durchführen.
Zwischen den Enden der Kettenschutzrohre und den Schaltungsteilen müssen bei gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand verbleiben.
Achtung! Stellen Sie sicher,dass die Ketten­schutzrohre auch bei maximal gespannter Kette mindestens 5 cm Abstand nach hinten zum Schaltwerk und nach vorne zum Umwerfer haben, und die Rohre fest in ihren Halterungen sitzen. Das vordere Kettenschutzrohr kann zur Längeeinstellung in der Haltefeder nach Hinten geschoben werden. Nötigenfalls sind die Rohre zu kür­zen. Sollte das Ende eines Kettenschutz­rohres in die sich drehenden Antriebsteile geraten, können der Antrieb blockiert und die Kettenschutzrohre zerstört werden.
Die Kettenschutzrohre müssen mit einem fest sitzendem Gummischlauch über der Haltefeder gesichert sein.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Einstellen der Sitzgröße
Ihr GrassHopper ist entweder mit dem ErgoMesh®Netzsitz oder dem einstellbaren BodyLink®Schalensitz von HP VELOTECHNIK ausgestattet. Die nachstehenden Hinweise beziehen sich auf den BodyLink Schalensitz. Die Sitzgröße, die Neigung der Sitzlehne und die Neigung der un­teren Sitzhälfte sind damit stufenlos verstellbar. Die richtige Einstellung der Sitzgröße ist zu­sammen mit der Sitzneigung entscheidend für ein komfortables Fahrgefühl und viele Kilometer entspanntes Liegeradfahren.
Entscheidend für die Sitzgröße ist die obere Biegung im Bereich der Schulterblätter: Durch diese Form wird der Schulter- und Halsbereich aus der liegenden Position wieder aufgerichtet, so dass sich der Kopf in einer natürlichen und entspannten Lage befindet. Dadurch brauchen Sie bei einer passenden Sitzgröße üblicher­weise keine Kopfstütze. Um auf längeren Fahrten gelegentlich die Nackenmuskulatur zu entspannen, können Sie eine als Zubehör er­hältliche Kopfstütze am Sitz montieren.
Der Sitz ist zu klein eingestellt, wenn Sie das Gefühl haben, stark in einen „Buckel“ gedrückt zu werden, zu groß, wenn Sie das Gefühl ha­ben, die Sitzneigung wäre auch in der aufrech­testen Position zu sehr zurückgelehnt, oder wenn Sie bei einem Blick nach oben mit dem Hinterkopf an die Sitzoberkante stoßen.
Einstellen der Sitzgröße
Nehmen Sie die Sitzauflage ab. (Siehe S. 51). Öffnen Sie den Schnellspanner der Sitzlehnenverstellung, so dass der Sitz ent­spannt wird. Lösen Sie die 4 Schrauben in der Rückenlehne mit einem Innensechskant­schlüssel SW 4 um einige Umdrehungen. Stellen Sie sich hinter Ihr Rad, umfassen Sie die Sitzlehne mit beiden Händen und ziehen / schieben Sie die Lehne auf die gewünschte Sitzgröße.
Für eine sehr kleine Sitzgröße können die bei­den oberen Schrauben von den oberen Bohrungen in die mittleren Bohrungen ver­setzt werden, so erweitert sich der Verstellbereich.
Ziehen Sie alle 4 Schrauben gleichmäßig mit 5–6 Nm an. Halten Sie die Rückenlehne in der gewünschten Neigung und schließen Sie den oberen Schnellspanner fest. Befestigen Sie die Sitzauflage mit den Klettbändern.
Längen
verstellung der Airflow-Auflage
Die Airflow-Auflage besteht aus einem Ober­und einem Unterteil, die V-förmig ineinander passen. Lösen Sie die Klettverbindung des Oberteils, und drücken Sie das Oberteil in der gewünschten Position auf den Klettbändern fest.
Einstellen der Sitzlehnenneigung
Ein großer Vorteil des BodyLink®-Sitzes am GrassHopper ist, dass Sie die Sitzlehne in Sekundenschnelle in der Neigung einstellen können.Als Anfänger oder bei Fahrten in der Stadt können Sie das Rad mit aufrechter Sitzposition für besseren Überblick fahren, bei Ihren Touren stellen Sie den Sitz für eine bes­sere Aerodynamik flacher ein.
Einstellen der Sitzposition
Achtung! Die 4 Schrauben im Sitzunterteil
(Sitzrohrverschraubung und unteres Sitzblech) nicht verstellen! Maximales Anzugsmoment dieser Schrauben 3–4 Nm.
Achtung! Um Geräuschentwicklung bei Belastung des Sitzes zu vermeiden, müssen die Kontaktflächen zwischen den Sitzhälften mit einer Gleitschutzfolie versehen und alle Kontaktflächen zwischen Sitz und Befestigungs­blechen sowie der Aufnahme am Rahmen gefettet sein.
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Velotechnik
Der Sitzlehne ist mit einem Schnellspanner über ein Langlochblech am Rahmen befestigt. Durch einfaches Lösen des Schnellspanners können sie die Sitzneigung um 10° verstellen. Bei mittlerer Einstellung beträgt der Sitzwinkel etwa 35° gegen die Horizontale. Das Verstellen der Sitzlehnenneigung geht leichtgängig, wenn Sie die Lehne auf der Rückseite mit der Hand in Höhe des Langlochbleches aufrechter drücken. Durch Ziehen an der oberen Lehnenkante ver­spannt sich der Sitz und die Verstellung wird schwergängiger.
Einstellen der Sitzvorderkantenhöhe
Die untere Sitzhälfte ist über ein Langlochblech verstellbar. Für kleinere Fahrer kann die Sitzvorderkante etwas abgesenkt werden, so dass die Füße auf den Boden ge­stellt werden können, ohne dass sich Druckstellen am hinteren Oberschenkel bil­den.Wird die Sitzvorderkante nach oben gezo­gen, gibt die Erhöhung etwas mehr Halt nach vorne. Besonders bei aufrechter Sitzlehnenneigung wird so ein eventuelles Gefühl des „Herausrutschens“ verhindert.
Zum Einstellen öffnen Sie den unteren und den oberen Schnellspanner, so dass der Sitz entspannt ist und die Sitzvorderkante leicht­gängiger verstellt werden kann. Um die Sitzvorderkante anzuheben, fassen Sie den Sitz an der Vorderkante und ziehen mit Kraft nach oben.
Schließen Sie den Schnellspanner fest.Wenn der Schnellspanner zu leicht schließt, können Sie die Schließkraft mit einem Kreutzschlitz­Schraubendreher erhöhen. Halten Sie dazu den Schnellspannhebel fest und drehen den flachen Schraubenkopf auf der Kettenseite des Rades etwas fester.Abweichend von üblichen Schnellspannern mit Rändelmutter bietet der hier verwendete flache Schraubenkopf mehr Platz für den Kettenstrang.
Einstellen der Lordosenwölbung
Der BodyLink®-Sitz ist an die natürliche S­Form der Wirbelsäule angepasst. Die Abstützung Ihrer Tretkräfte erfolgt im Bereich der Lendenwirbel. Dazu ist der Sitz in diesem Bereich ausgewölbt (Lordosenwölbung). Die Lordosenwölbung ist einstellbar, indem Sitzober- und Sitzunterteil gegeneinander ver­spannt werden.
Zum Verstärken der Lordosenwölbung senken Sie die Sitzvorderkante und legen die Rückenlehne flacher. Zum Verringern der Lordosenwölbung heben Sie die Sitzvorderkante an und stellen die Sitzlehne aufrechter. Um die maximale Verstellmöglichkeit zu errei­chen, lösen Sie die Schrauben für die Sitzlängenverstellung. Dadurch können Sie durch kleine Längenänderung die gewünschte Verformung leichter erreichen. Ziehen Sie die Schrauben wie oben beschrieben wieder an.
Einstellung der Kopfstütze
Beide Sitztypen können zusätzlich mit einer höhen- und neigungsverstellbaren Kopf- bzw. Nackenstütze ausgestattet werden. Die Ver­stellung erfolt mittels Langlöcher und Rändel­schraube unter dem Polster (BodyLink
®-
Sitz)
bzw. an der Befestigungsklemme (ErgoMesh
®-
Sitz). Das Rad nicht an der Kopfstütze schieben oder Heben, der Sitz kann beschädigt werden!
Einstellen der Sitzposition
Achtung! Die beiden Schnellspanner für die
Sitzverstellung müssen fest (Schließkraft 15–20 kg) geschlossen werden. Sie dürfen während der Fahrt nicht geöffnet werden. Nach dem Schließen muss der Aufdruck „close“ lesbar sein.Werden die Schnell­spanner nicht ausreichend fest geschlossen, verstellt sich der Sitz während der Fahrt, wodurch unkontrollierte Fahrsituationen entstehen können.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Einstellen des Obenlenkervorbaus (Deichsellenker)
Ihr GrassHopper mit Deichsellenker (Lenker oberhalb des Sitzes) ist mit dem Glideflex Klappvorbau von TERRACYCLE ausgestattet.
Ausrichten des
Vorbaus zum Vorderrad
Überprüfen Sie zunächst, ob der Vorbau paral­lel zum Vorderrad ausgerichtet ist. Klappen Sie dazu den Vorbau ganz nach vorne. Wenn der Vorbau nicht parallel ausgerichtet ist, muss die Vorbau-Gabelklemmung mit den beiden seitlichen Schrauben gelöst werden, so dass der Vorbau verdreht werden kann. Die Einstellschraube an der Abdeckkappe des Gabelschaftrohres darf nicht verstellt werden. Setzen Sie sich auf das Rad, halten Sie das Vorderrad mit den Füßen fest, und richten Sie den Vorbau parallel zum Vorderrad aus. Anschließend ziehen sie die beiden Klemmschrauben abwechselnd mit 6–8 Nm fest. Überprüfen Sie die sichere Klemmung, in­dem Sie versuchen, den Vorbau gegen das Vorderrad zu verdrehen. Überprüfen Sie das Lagerspiel des Steuerkopflagers, siehe S. 50.
Einstellen des Lenkers
Höheneinstellung des Lenkers
Der Vorbau ist teleskopisch höhenverstellbar. Lösen Sie dazu die Schraube der Klemmschelle am unteren Ende der oberen Vorbauhälfte. Schieben Sie den Vorbau auf die gewünschte Höhe und richten Sie die obere Vorbauhälfte parallel zum Vorderrad so aus, dass der Lenker rechtwinklig zum Vorderrad steht. Ziehen Sie die Klemmschraube mit 4–6 Nm fest.
Wink
eleinstellung
Der Glideflex-Vorbau verfügt über eine Einstellschraube, mit der der Endanschlag für die maximale Klappposition zum Sitz hin einge­stellt werden kann. Drehen Sie dazu die Innensechskantschraube etwas hinein oder hinaus.
Einstellen der Reibungskr
aft im Drehpunkt
Die Reibungskraft wird durch Verdrehen der Schraube in der Drehachse verändert. Durch Feuchtigkeit bei Regen kann die Reibungskraft etwas abnehmen, beim Trocknen des Rades sollte sich das gewohnte Reibverhalten wieder einstellen.
Gefahr! Das Verstellen des Vorbau­Gabelklemmung verlangt Einstellarbeiten am Steuerkopflager und birgt bei Montage­fehlern Unfallgefahren. Lassen Sie diese Arbeit bei Unsicherheit von Ihrem Fachhändler ausführen.
Gefahr! Die oben in der Abdeckkappe be­findliche Innensechskantschraube dient dazu, das Spiel des Steuerkopflagers einzustellen. Mit dieser Schraube kann der Vorbau keines­falls verdrehsicher am Gabelschaft geklemmt werden.Vergewissern Sie sich, dass Sie nach allen Arbeiten am Vorbau die beiden außen liegenden Klemmschrauben wie vorgeschrie­ben angezogen haben.Andernfalls kann sich der Vorbau während der Fahrt verdrehen. Dies kann zu Unfällen führen.
Gefahr! Die obere Vorbauhälfte darf nur bis zur Markierung auf dem Glideflex Vorbau ausgezogen werden, damit eine sichere Klemmung gewährleistet ist. Keinesfalls darf das Ende des Glideflex-Vorbaus im Klemmschlitz der oberen Vorbauhälfte sicht­bar werden. Die Klemmschelle muss bündig mit dem un­teren Ende der oberen Vorbauhälfte ab­schließen. Der Schlitz muss mit dem Schlitz im Vorbaurohr übereinstimmen.
Achtung! Drehen Sie die Schraube nur so­weit hinaus, dass der Schraubenkopf beim Einklappen gegen die schräge Anschlagfläche des Vorbaus stößt. Die Schraube darf nicht an der Oberseite des Vorbaus anschlagen.
Ausrichten des Vorbaus zum Vorderrad
Zum parallelen Ausrichten des Vorbaus zum Vorderrad muß die Klemmschraube der unte­ren Klemmschelle gelöst und gleichzeitig der Schnellspanner geöffnet werden, so dass der Vorbau verdreht werden kann. Nach dem Ausrichten kann es notwendig sein, das Steuerlager neu einzustellen, siehe S. 50. Die Klemmschraube mit 6–8 Nm festziehen und den Schnellspanner schließen.
Längeneinstellung des
Vorbaus
Das Rohr mit der Lenkerklemmschelle ist tele­skopisch im Vorbaurohr verschiebbar. Zur Einstellung des Abstands vom Lenker zu den angewinkelten Beinen lösen Sie die Klemmschraube und schieben Sie das Rohr hinaus oder hinein. Die maximale Auszugslänge beträgt 80 mm (bis Umfang Lenkerklemmung gemessen). Ziehen Sie die Klemmschraube mit 6–8 Nm fest.
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HP
Velotechnik
Einstellen des Obenlenkervorbaus (Aerolenker)
Ihr GrassHopper mit Aerolenker (Lenker um die Knie) ist mit einem schnell abnehmbaren Vorbau ausgestattet.
Abnehmen des
Vorbaus
Nach dem Falten des GrassHopper fx kann der Vorbau platzsparend an einem Aufsteck­halter (auf der rechten Seite oben am Sitzbe­festigungsrohr des Rahmens) angebracht wer­den. Zum Abnehmen muß der silberne Sperrknopf am Schnellspanner gedrückt und gleichzeitig der Schnellspanner geöffnet werden. Ziehen Sie dann den Vorbau nach oben ab und stecken Sie ihn auf den Aufsteckhalter. Schließen Sie den Schnellspanner. Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihen­folge.Achten Sie darauf, daß der Sicherungsstift einwandfrei in das Loch der Vorbauklemm­schelle einläuft und diese bis zum Anschlag auf­geschoben wird. Beim Schließen des Schnell­spanners muß ein Klick-Geräusch hörbar sein, das das Einrasten des Sperrknopfes anzeigt.
Einstellen des Lenkers
Gefahr! Drehen Sie die Schraube nur so-
weit hinaus, wie eine Änderung der Reibung spürbar bleibt. Ziehen Sie die Schraube wie­der an, bis eine Zunahme der Reibung spür­bar wird. Die Schraube muss mit Schraubenkleber eingesetzt werden.
Gefahr! Das Verstellen des Vorbau­Gabelklemmung verlangt Einstellarbeiten am Steuerkopflager und birgt bei Montage­fehlern Unfallgefahren. Lassen Sie diese Arbeit bei Unsicherheit von Ihrem Fachhändler ausführen.
Gefahr! Prüfen Sie, ob die Klemmkraft des Schnellspanners ausreicht, den Vorbau ver­drehsicher auf dem Gabelschaftrohr zu fixie­ren. Gegebenenfalls muß der Schnellspanner fester eingestellt werden. Der Sicherungsstift dient lediglich dazu, die Ausrichtung des Vorbaus zu erleichtern.
Gefahr! Die Mindesteinschubtiefe dieses Rohrs beträgt 40 mm. Keinesfalls darf das Ende des Rohres im Klemmschlitz sichtbar werden.
Lenkervorbau zum V
orderrad ausrichten
Um den Lenker rechtwinklig zum Vorderrad auszurichten, wird das unten am Gabelschaft eingesteckte Klemmteil verdreht.
Lösen Sie die Innensechskantschraube um ein bis zwei Umdrehungen. Halten Sie das Vorderrad fest. Richten Sie den Lenker recht­winklig zum Vorderrad aus. Schieben Sie das Klemmteil bis zum Anschlag nach oben in das Gabelschaftrohr, so dass das angeschweißte Blech am Gabelschaftrohrende anliegt. Ziehen Sie die Innensechskantschraube mit 30–32Nm fest.
Anpassen Ihres neuen Rades
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HP
Velotechnik
Einstellen des Untenlenkervorbaus
Ihr GrassHopper mit Untenlenker (Lenker un­ter dem Sitz) verfügt über eine „indirekte Len­kung“. Der Lenker ist mit einem Lenkervorbau drehbar am Rahmen gelagert und über ein Lenk­gestänge mit der Vorderradgabel verbunden.
Lenk
er horizontal stellen
Der Lenkervorbau besteht aus zwei Teilen, die ineinander geschoben und mit einem Schnellspannhebel fixiert werden. Öffnen Sie den Schnellspannhebel, drücken Sie dabei den mit „Push“ gekennzeichneten Sperrknopf in den Hebel. Setzen Sie sich auf das Rad und richten Sie den Lenker horizontal aus, so dass beide Lenkerenden auf gleicher Höhe liegen. Schließen Sie den Schnellspanner, bis der Sperrknopf einrastet. Prüfen Sie die sichere Klemmung, indem Sie versuchen, den Lenker zu verdrehen. Dies sollte nur mit viel Kraft möglich sein. Ist die Klemmung zu leicht, öffnen Sie den Schnellspanner und ziehen Sie die Gegenmutter etwas an. Die Verdrehbarkeit des Vorbaus ist beabsichtigt, damit beim Umkippen des Rades der Lenker wegdrehen kann, ohne sofort verbogen oder bruchgeschädigt zu wer­den.Wir empfehlen, den Lenkervorbau maxi­mal einzuschieben.Wird der Lenker weiter nach hinten gestellt, verringert sich der maxi­male Lenkeinschlag, da der Lenker früher am Rahmen oder Lowrider-Träger anschlägt.
Gefahr! Halten Sie das vorgeschriebene Anzugsmoment genau ein! Wird die Schraube falsch angezogen, kann sich das Klemmteil während der Fahrt lösen oder die Schraubverbindung brechen, was ebenfalls zum Sturz führen würde.Es darf ausschließ­lich die von uns freigegebene hochfeste Schraube der Qualität 12.9 verwendet wer­den. Schraubenkopf und Gewinde müssen gefettet werden. Es darf keine Unterleg­scheibe verwendet werden. Das Klemmteil selbst und die Innenseite des Gabelschaft­rohres müssen fettfrei sein, um die notwen­dige Verdrehsicherheit zur erreichen. Lassen Sie diese Einstellung bei Unsicherheit von Ihrem Fachhändler ausführen.
Gefahr! Die Mindesteinschubtiefe des Vorbaus beträgt 40 mm. Keinesfalls darf das Ende der hinteren Vorbauhälfte im Klemmschlitz sichtbar werden.
Achtung! Auf der linken Seite ist der Rahmen durch einen aufgeklebten Kunststoffanschlag gegen Verkratzen durch den Lenker geschützt. Ist dieser verschlissen oder abgefallen, muss er ersetzt werden.
Gefahr! Prüfen Sie vor jeder Fahrt die ver­drehsichere Klemmung des Klemmteils. Die Spurstangenverbindungen müssen fest und mit Schraubenkleber gesichert sein.
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HP
Velotechnik
Einstellen der Lenkerneigung
Durch das Verstellen der Lenkerneigung kann die Griffhaltung an Ihre Oberkörper- und Armlänge angepasst werden.
Deichsellenker: Drehen Sie die Lenkerenden so, dass sie nach unten oder leicht nach vorne zeigen. Ihre Handgelenke sollten entspannt et­wa rechtwinklig zu Ihren Unterarmen stehen.
Aerolenker: Drehen Sie die Lenkerenden so, dass sich eine angehme Griffposition mit leicht angwinkelten Armen ergibt. Die Lenkerenden können bei Bedarf gekürzt werden.
Untenlenker: Für die meisten Fahrer ist eine Neigung von etwa 45°, so dass die Griffe nach schräg vorne oben zeigen, komfortabel. Je auf­rechter Sie die Griffe drehen, desto geringer wird der mögliche maximale Lenkeinschlag, da der Lenker dann früher an den Rahmen oder Lowrider-Träger anschlägt.
Zum Verstellen der Neigung müssen die Klemmschrauben der Lenkerklemmung gelöst werden. Ziehen Sie die Lenkerklemmschrauben mit ca. 7–9 Nm fest. Der Lenker muss vom Vorbau exakt mittig geklemmt werden. Über­prüfen Sie die korrekte Klemmung des Len­kers, indem Sie auf dem Rad sitzend am Lenker ziehen. Der Lenker darf sich nicht verdrehen.
Achten Sie darauf, dass der Klemmbereich am Vorbau gratfrei ist, d.h. keine scharfen Kanten aufweist. Eine scharfe Kante kann zu Lenkerbruch führen.
Während der Fahrt sollten Sie den Lenker entspannt halten, keinesfalls daran ziehen. Wenn sich der Lenker während der Fahrt ver­dreht, halten Sie sofort an und ziehen die Lenkerklemmschraube wieder fest.Wird der Lenker im unzureichend geklemmten Vorbau verdreht, so kann der Lenker oder der Vorbau beschädigt werden oder sich unrund verfor­men. In diesem Falle kann auch bei korrektem Anzugsdrehmoment der Schraube keine siche­re Klemmung mehr erreicht werden, Lenker und Vorbau müssen dann ausgetauscht werden
Anpassen der Zuglängen
Kleinere Anpassungen können Sie vornehmen, indem Sie die Züge in ihren Halterungen am Rahmen und am Lenker so verschieben, dass an allen beweglichen Bauteilen genügend Bewegungsraum verbleibt. Reichen diese klei­nen Anpassungen nicht aus, müssen Sie die Züge von Ihrem Fachhändler kürzen oder durch längere Züge ersetzen lassen. Schützen Sie die Stellen, an denen Züge am Rahmen scheuern könnten, mit im Fachhandel erhältlichen Rahmenschutzaufklebern, dickem transparenten Klebeband oder Gewebeband. Dadurch vermeiden Sie Kratzspuren in der Pulverbeschichtung sowie Farbabrieb.
Lenkergriffe
Die Griffe unterliegen funktionsbedingt einem Verschleiß.Aus diesem Grund klann ein Austau­sch erforderlich werden.Achten Sie darauf, dass die Griffe fest mit dem Lenker verbunden sind.
Einstellen des Lenkers
Achtung! Nach dem Einstellen des Lenkers
muss die Länge der Brems- und Schaltzüge angepasst werden. Die Züge müssen ohne scharfe Biegungen verlaufen, und dürfen auch bei maximalem Lenkeinschlag oder nach vor­ne geklapptem Obenlenker nicht geknickt oder überdehnt werden.Vermeiden Sie auch zu lange Bögen, die sich an anderen Bauteilen verfangen können.
Gefahr! Das Ausrichten des Vorbaus darf nicht über ein Verstellen der Länge des Lenkgestänges erfolgen! Der Abstand zwi­schen den beiden Kugelgelenken ist fest vor­gegeben.Wird die Länge falsch eingestellt, kann das Vorderrad bei extremen Lenkeinschlägen umschlagen - Sturzgefahr!
Federung und Dämpfung
Die Federungssysteme der Federgabel und der Hinterradschwinge sind mit den eigentlichen Federn und mit davon getrennten Dämpfern ausgerüstet. Die Begriffe Federung und Dämpfung werden umgangssprachlich oft unzutreffend benutzt.
Die Feder ist das nachgiebige Bauteil, das unter der Last eines Fahrbahnstoßes zusammengedrückt wird, und sich nach der Rücknahme der Last wieder ausdehnt. Dabei gibt die Feder die gleiche Energie, die sie beim Zusammendrücken gespeichert hat, beim Ausfedern wieder frei.
Die Federgabel Ihres Liegerades arbeitet mit Stahlfedern und Federn aus geschäumten Kunststoff-Elastomeren (MCU).An der Hinter­radschwinge kommen beim Standard-Element Stahlfedern zum Einsatz. Das optionale Federelement DT.S
WISS XM180 arbeitet mit
Luft als Federmedium.
Der Dämpfer sorgt dafür, dass das Ein- und Ausfedern verlangsamt wird. Das bedeutet, dass das Rad nach dem Überfahren einer Fahrbahnunebenheit nicht sofort in die Ausgangslage oder sogar darüber hinaus „springt“. Der Dämpfer setzt Federenergie in Reibung und letztlich in Wärme um, und ent­zieht dem Federsystem somit Energie. Damit verhindert der Dämpfer, dass die Feder nach einer einmaligen Anregung durch einen Stoß unbegrenzt ein- und ausschwingt. Zusätzlich lässt sich durch die Dämpfung verhindern, dass regelmäßige Anregungen, etwa aus den schwankenden Tretkräften innerhalb einer Kurbelumdrehung oder den sich auf und ab bewegenden Beinen, zu Aufbauschwingungen der Federung führen. Die hydraulische Dämpfung der Hinter­radfederung ist beim auf Wunsch montierten Federelement DT.S
WISS XM180 in der
Zugstufe einstellbar.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Velotechnik
Ziel der Federungseinstellung
Ihr GrassHopper ist mit einer Federgabel für das Vorderrad und einer Hinterradschwinge zur Federung des Hinterrades ausgerüstet. Dadurch können leichte Fahrbahnuneben­heiten so ausgeglichen werden, dass sich ein komfortables Fahrgefühl ergibt und die Belastung Ihres Rades verringert wird.
Mit einer gut abgestimmten Federung wird die Bodenhaftung des Rades auf unebenem Untergrund verbessert. Insbesondere bei Kurvenfahrten ist so nicht nur eine höhere Fahrgeschwindigkeit möglich, sondern wird auch die Fahrsicherheit verbessert.
Um größtmöglichen Fahrkomfort zu bieten, muss die Federung auf das individuelle Fahrer­gewicht und die Zuladung sowie auf die Fahr­bahnbeschaffenheit abgestimmt werden.
Ziele der Abstimmung sind:
Die Ausnutzung des vollen zur Verfügung
stehenden Federweges ohne häufige Durch­schläge der Federung an den Endanschlag.
Ein schnelles Reagieren der Federung ohne
langes Nachschwingen nach dem Überfahren einer Unebenheit.
Ein Vermeiden von Aufbauschwingungen, d. h.
sich verstärkenden Schwingungen in der Federung, die beispielsweise durch rhythmi­sche Treteinflüsse oder Körperbewegungen oder gleichmäßig gewellten Untergrund ver­ursacht werden können.
Einstellen der Federung
Einstellen der Federung
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Velotechnik
Anpassung an Gepäckzuladung
Beim GrassHopper sind die Gepäckträger am gefederten Teil des Rahmens angebracht. Dadurch ist auch das Gepäck voll gefedert. Dies schont Ihr Material.Vor allem aber kann die Federung auch mit Gepäck viel feiner und schneller Bodenunebenheiten ausgleichen, als wenn die Gepäckträger an der ungefederten Masse, beispielsweise an der Hinter­bauschwinge, angebracht würden.
Durch die Zuladung von Gepäck ändern sich die Belastungen der Laufräder und deren Federungen. Die Federungen werden durch die Beladung stärker zusammengedrückt. Im Fahr­betrieb steht so weniger Federweg für Boden­unebenheiten zur Verfügung. Es könnte zu ver­mehrten Durchschlägen der Federung kommen.
Die Vorderradfederung ist davon nur wenig be­troffen, da Gepäck am Hinterradgepäckträger fast ausschließlich das Hinterrad belastet. Nur bei schweren Lasten am Lowrider unter dem Sitz ist ein Einfluss auf die Vorderradfederung spürbar.
Zum Ausgleich von Zuladungsschwankungen kann die Federvorspannung verändert werden. Einzelheiten dazu werden im folgenden Kapitel beschrieben. Am Hinterbau kann damit theo­retisch eine Zuladung von etwa 10 kg ausge­glichen werden. Bei größeren Änderungen müsste die Feder gegen eine Feder mit ande­rer Federhärte ausgetauscht werden. In der Praxis kann man darauf oft verzichten: Der GrassHopper bietet mit 90 mm sehr viel Federweg für ein Reiserad.Wählt man die Federhärte so, dass diese 90 mm bei voller Zuladung erreicht werden, so steht im unbela­denen Zustand ein etwas kleinerer, doch noch stets sehr komfortabler Federweg zur Verfügung. (Das Luftfederelement DT.S
WISS XM180 kann
zum Anpassen an die Zuladung einfach härter aufgepumpt werden.)
Grundsätzlich sollte die Dämpfung so niedrig wie möglich gewählt werden, damit das Rad auch auf schnell hintereinander auftauchende Unebenheiten leicht ansprechen kann.
Beim GrassHopper kann eine wesentlich ge­ringere Dämpfung als z.B. beim Mountainbike gefahren werden: Beim Liegerad treten durch die ruhige Körperhaltung keine hohen Last­schwankungen auf, wie sie beim Wiegetritt am Berg vom Mountainbike bekannt sind.
Zusätzlich sorgt die No-Squat-Konstruktion des Fahrwerks des GrassHoppers dafür, dass die Federung des Rades durch schwankende Tretkräfte nur sehr gering beeinflusst wird. Starten Sie beim Einstellen der Dämpfung da­her immer mit möglichst wenig Dämpfung.
Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Federsystem ist die Wahl der richtigen Feder­härte. Die Federhärte ist ein Maß für die Zusammendrückung der Feder bei einer be­stimmten Last. Sie wird entweder in „N/mm“ (Newton pro Millimeter) oder „lbs/inch“ (Pfund pro inch) angegeben.Teilweise werden auf den Federn auch nur „lbs“ angegeben.
Beim Luftfederelement DT.S
WISS XM180 wird
die Federhärte über den Luftdruck eingestellt.
Die Federung ist so konzipiert, dass das Rad beim Aufsitzen merkbar einfedert. Dieser so genannte Negativfederweg (oder „sag“) ist notwendig, damit das Rad bei Fahrbahn­vertiefungen die Möglichkeit zum Ausfedern hat. Die Federhärte soll so gewählt werden, dass dieser Negativfederweg bei ca. 30 % des insgesamt zur Verfügung stehenden Federweges liegt. Dieser Wert ergibt auf Ihrem voll gefederten Liegerad von HP V
ELOTECHNIK in der Regel ein
sehr komfortables Fahrverhalten.
Anpassen Ihres neuen Rades
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Velotechnik
Die Federgabel MEKS Carbon AC ist mit einer hydraulischen Dämpfungseinheit ausgestattet. Auf dem rechten Gabelbein befindet sich ein Drehknopf zur Einstellung der Dämpfung. Sie erhöhen die Dämpfung, indem Sie diesen Drehknopf im Uhrzeigersinns drehen.
Wir empfehlen, zunächst mit der geringstmög­lichen Dämpfungseinstellung zu fahren. Nur wenn die Gabel nach dem Überfahren eines Hindernisses mehr als einmal nachschwingt, soll die Dämpfung erhöht werden.
Wenn die Gabel bei einer einzelnen Bodenunebenheit gut federt, sich aber merk­lich verhärtet, wenn viele Unebenheiten schnell hintereinander kommen, ist die Dämpfung zu hoch eingestellt.Wenn die Gabel dagegen beim Ausfedern „springt“, muss die Dämpfung erhöht werden.
Wahl der Federgabel-Federhärte
Ihre Federgabel ist ab Werk mit einer Stan­dard-Feder ausgestattet, die einen weiten Bereich an Fahrgewichten und Fahrstilen ab­deckt. Im Fahrbetrieb sollten sich nur gelegent­lich Durchschläge bemerkbar machen.Treten allerdings nie Durchschläge auf, so ist die Feder zu hart, und Sie nutzen den angebotenen Federweg nicht voll aus.
Sollten Sie in Ihrem Fall durch das Einstellen der Federvorspannung keine zufrieden stellen­de Federeigenschaften erreichen oder kommt es zu häufigen Durchschlägen der Federung an den Endanschlag, können Sie von Ihrem Fachhändler eine härtere Feder montieren las­sen. Hinweise dazu finden Sie auf S. 43.
Entscheidend ist nicht die exakte Einhaltung der empfohlenen Werte für das Einfedern beim Aufsitzen, sondern Ihr subjektiver Fahreindruck, abhängig von der Weg­beschaffenheit.
Einstellen der Federgabel
Das Vorderrad Ihres GrassHoppers ist mit ei­ner Teleskopfedergabel von SPINNER oder MEKS ausgestattet. Bitte beachten Sie auch beiliegen­de Anleitungen des Federgabelherstellers.
Der Federweg beträgt bei der S
PINNER Gabel
ca. 45 mm, bei der MEKS Gabel ca. 50 mm.
Die Federgabel sollte beim Aufsitzen um ca. 30% einfedern, dies entspricht etwa 12-15 mm. Befestigen Sie einen Kabelbinder um ein Standrohr und schieben Sie diesen ganz nach unten auf die Dichtung der Tauchrohre. Nach dem Absteigen kann dieser sogenannte Negativfederweg zwischen Kabelbinder und Dichtung gemessen werden.
Sie erreichen den empfohlenen Wert durch das Einstellen der Federvorspannung, voraus­gesetzt, die Federhärte ist grob richtig gewählt (S. 19).Alle Modelle verfügen über eine einfa­che Einstellung der Federvorspannung durch einen Drehknopf auf den Gabelbeinen.
Die Federgabeln M
EKS Carbon AC und die
SPINNER Grind haben nur im linken Gabelbein Federn, bei der M
EKS Carbon AC ist im ande-
ren Gabelbein die hydraulische Dämpfungs­patrone untergebracht.
Durch Drehen der Knöpfe im Uhrzeigersinn erhöhen Sie die Federvorspannung, Drehen ge­gen den Uhrzeigersinn verringert die Federvorspannung. Der Knopf muss sich leichtgängig drehen las­sen. Lässt sich ein Knopf nicht mehr weiter drehen, haben Sie den Endanschlag erreicht. Drehen Sie in diesem Fall den Knopf wieder mindestens eine halbe Umdrehung zurück
Drehen Sie den Knopf nicht mit Gewalt über den Endanschlag hinaus, da sonst das Kunststoffgewinde im Inneren beschädigt wird.
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Velotechnik
Einstellen des Hinterradfederelementes
Für die Hinterradfederung des GrassHoppers wird eine Feder mit einer hydraulischen Dämpfungseinheit in einem Federelement kombiniert. Im Dämpfer fließt Öl zwischen zwei Kammern durch die dünne Bohrung eines Drosselventils, so dass Flüssigkeitsreibung auf­tritt. Dabei kann es zu einer normalen Geräuschentwicklung kommen. Durch die Flüssigkeitsreibung kann sich das Federelement erwärmen, berühren Sie das Federelement nach der Fahrt daher vorsichtig.
Am GrassHopper wird als Standard ein Stahlfederelement verbaut.Als Option ist das Luftfederelement DT.S
WISS XM180 erhältlich.
Auf dem folgenden Seiten finden Sie die Einstellhinweise getrennt für beide Elemente.
Einstellen der Federung
Gefahr! Während der Einstellarbeit an der
Hinterradfederung, bei der sich Ihre Hände oder Werkzeug am Federelement befinden, belasten Sie bitte niemals das Fahrrad, bei­spielsweise durch Aufstützen auf den Sitz oder Beladen des Gepäckträgers. Ein Einfedern des Hinterrades kann Ihre Hände einquetschen.
Gefahr! Die Federelemente sind mit einem Gas unter Hochdruck gefüllt! Versuchen Sie nie, das Federelement zu öffnen, oder die Verschluss-Schraube am Gastank zu entfer­nen! Im Federelement sind keine vom Benutzer reparierbaren Teile. Bei einem Defekt muss das komplette Federelement in eine Fachwerkstatt gebracht werden.
Stahlfeder-Element
Wie bei der Federgabel gilt auch am Hinterrad die Richtlinie, dass für maximalen Fahrkomfort das Rad beim Aufsitzen in der Fahrposition um etwa 30 % des Gesamtfederweges einfedern sollte.
Voraussetzung ist, dass für Ihr Rad die passen­de Federhärte gewählt wurde. Hinweise zum Federtausch finden Sie in dieser Anleitung un­ter „Wartung und Pflege“, S. 47.
Messen Sie analog zum Vorgehen bei der Federgabel beispielsweise den Abstand zwi­schen den beiden Federelement-Verschraubun­gen oder zwischen Gepäckträger und Hinter­radreifen sowohl im unbelasteten Zustand als auch beim Aufsitzen in der Fahrposition. Berücksichtigen Sie auch eventuelles Gepäck. Ermitteln Sie den an Ihrem Rad möglichen Gesamtfederweg in Abhängigkeit der montier­ten Anbauteile oder eventueller Distanzclips. Der Unterschied sollte etwa ein Drittel des Gesamtfederweges betragen.
Diesen Negativfederweg können Sie in Abhängigkeit von Ihrem Gewicht und der Zuladung im Feinbereich durch das Einstellen der Federvorspannung oder im Grobbereich durch den Austausch der Feder durch eine Feder mit anderer Federhärte beeinflussen.
Zum Einstellen der Federvorspannung drehen Sie den profilierten Einstellring auf dem Gewindeteil des Federelementes von Hand. Durch Drehen des Einstellringes im Uhrzeiger­sinn (beim Blick von hinten) verringern Sie die Federvorspannung, durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn schrauben Sie den Einstellring gegen die Feder und erhöhen damit die Feder­vorspannung. Es ist hilfreich, die Feder zusam­men mit dem Einstellring zu drehen.
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