Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Zustimmung des Herausgebers darf dieses Handbuch auch nicht
auszugsweise in irgendeiner Form reproduziert werden oder unter Verwendung elektronischer, mechanischer
oder chemischer Verfahren vervielfältigt oder verarbeitet werden.
Es ist möglich, dass das vorliegende Handbuch noch drucktechnische Mängel oder Druckfehler aufweist. Die
Angaben in dieser Anleitung werden jedoch regelmäßig überprüft und Korrekturen in der nächsten Ausgabe
vorgenommen. Für Fehler technischer oder drucktechnischer Art und ihre Folgen übernehmen wir keine
Haftung.
Alle Warenzeichen und Schutzrechte werden anerkannt.
Änderungen im Sinne des technischen Fortschritts können ohne Vorankündigung vorgenommen werden.
Abbildungen und Diagramme sind unverbindlich. Alle verwendeten Marken- und Produktnamen dienen nur
der Verdeutlichung der Kompatibilität unserer Produkte mit bestimmten Produkten verschiedener anderer
Hersteller und sind Eigentum des jeweiligen Inhabers.
Apple, das Apple Logo, iPad und iPhone sind Marken der Apple Inc., die in den USA und weiteren Ländern
eingetragen sind. App Store ist eine Dienstleistungsmarke der Apple Inc.
Google, Google Play, Android und andere Marken sind Marken von Google Inc. / Der Android-Roboter
wird anhand von Werken reproduziert bzw. verändert, die von Google erstellt oder geteilt wurden. Seine
Verwendung erfolgt gemäss den Bestimmungen der Creative Commons 3.0-Lizenz (Namensnennung).
Dieses Anwenderhandbuch informiert Sie zum einen umfassend über Technik, Installation,
Inbetriebnahme und Funktionsweise von Homematic IP. Zum anderen bietet es zahlreiche
Antworten auf Fragen für jeden, der sich für das Thema Hausautomation und Homematic IP im
Allgemeinen interessiert.
Weiterhin erhalten Sie grundlegende Informationen zum Thema Smart Home und Funktechnik,
die Ihnen wertvolle Hinweise zur Planung und zum optimalen Betrieb des Homematic IP Systems
geben.
Hier finden Sie eine Übersicht der aktuellsten Themen im Homematic IP Anwenderhandbuch:
Release Juni 2022
• Homematic IP wurde zum siebsten Mal in Folge zum Marktführer gewählt
• Komfortable Steuerung des Garagentors über Widgets möglich
• Einfacher Austausch eines Homematic IP WLAN Access Points gegen einen Homematic IP Access Point
möglich
• Erweiterung der Geräte-Limits im Homematic IP System
Version Mai 2022
• Smarte Steuerung von Garagentoren über Amazon Alexa oder Google Assistant möglich
• Komfortable Steuerung des Türschlossantriebs, des Lichts oder Garagentorantriebs über das Keypad möglich
Release April 2022
• Komfortable Steuerung des Türschlossantriebs über Taster, Kontaktschnittstellen oder Eingangsmodule
möglich
• Automatische Wiederherstellung des letzten Profilzustands nach Neustart des Geräts
• Neues Verfahren für die Kopplung von Homematic IP und Amazon Alexa
Release Januar 2022
• Erweiterte Gruppenkonfiguration für Bewegungs- und Präsenzmelder
• Aufteilung von Tastenpaaren in Einzeltasten und Toggle-Funktion für Einzeltasten
Release Oktober 2021
• Export eines Homematic IP Installationsbericht
• Erweiterung der Widgets zum Thema „Rollladen- und Jalousiesteuerung“
• EZVIZ Kameraintegration
• Neue Funktionen zum Thema „Zutritt“
Release August 2021
• Schneller und einfacher Zugri auf Funktionen und Geräte über Widgets (für iOS und Android)
• Push-Mitteilung über Automatisierungen versenden
• Passwort des WLAN Access Points ändern
• Betrieb von Funk- und Wired-Produkten in der Fußbodenheizungssteuerung
Release Mai 2021
• Alarmprotokoll wurde zum Ereignisprotokoll erweitert
• Neue Funktion für den Türschlossantrieb: Gesichertes Verriegeln
• Neue Lösungen zur Garagentorsteuerung und zu Garagentorgruppen
• Önen einer Tür per Sprachsteuerung mit PIN
• Integration von Home Connect Plus
6
Einleitung
2 EINLEITUNG
2.1 Was ist ein Smart Home?
Ein Smart Home ermöglicht die Automatisierung von alltäglich anfallenden Vorgängen und
Aufgaben in Haus oder Wohnung: Mithilfe eines geeigneten Systems werden unterschiedlichste (technische) Geräte und Funktionen innerhalb eines Haushalts verknüpft, um sie zentral
und möglichst bequem steuern und regelmäßig wiederkehrende Aufgaben automatisieren zu
können.
Ein intelligentes Haussteuerungssystem macht Ihr Zuhause zu einem Smart Home – einem im
wahrsten Sinne des Wortes intelligenten Zuhause. Es erhöht die Sicherheit im Wohnumfeld, hilft
kostbare Energie zu sparen und steigert den persönlichen Wohnkomfort. Eine Raumklimalösung
zur Heizungssteuerung kann beispielsweise Ihre Heizkosten ohne Komforteinbußen um bis
zu 30 Prozent reduzieren, was unmittelbar eine erhebliche Kostenersparnis bedeutet. Mit
einer komfortablen Lichtsteuerung schaen Sie auf Tastendruck eine gemütliche Atmosphäre.
Alarmsysteme, eine automatisierte Rollladensteuerung, vernetzte Tür- und Fensterkontakte,
Rauchwarnmelder und Bewegungssensoren schützen Ihr Zuhause.
Um eine Steuerung auch außerhalb der eigenen vier Wände zu ermöglichen, sind moderne Smart
Home Systeme an das Internet angebunden. So kann man bei aktiver Internetverbindung vom
PC oder über eine Smartphone-App jederzeit und von nahezu überall auf das System zugreifen,
Geräte steuern oder Informationen über Geräte und Zustände abrufen.
Zentrale Anforderungen an ein Haussteuerungssystem sind zum einen Sicherheit, was unberechtigte Zugrie von außen betrit. Zum anderen sollte die verwendete Technik zuverlässig funktionieren. Schließlich muss das System intuitiv und benutzerfreundlich einzurichten und zu
bedienen sein. Auch die problemlose Erweiterungsmöglichkeit ist ein wichtiger Faktor. Mit
Homematic IP hat eQ-3 ein System entwickelt, das all diesen Anforderungen gerecht wird.
Finden Sie auf den nachfolgenden Seiten ausführliche Informationen zu Homematic IP im Allgemeinen, zur Inbetriebnahme sowie zur Steuerung Ihres Systems.
7
Einleitung
2.2 Die eQ-3-Unternehmensgruppe
eQ-3 zählt zu den Innovations- und Technologieführern
im Smart-Home-Markt und gilt insbesondere im Bereich
Home Control als Pionier. So wurde eQ-3 2021 bereits
zum siebten Mal in Folge vom renommierten schwedischen Marktforscher Berg Insight zum europäischen
Marktführer
Mit seinen Eigenmarken und OEM-Produkten hat eQ-3
einen Anteil von 40 % der installierten Basis aller WholeHome-Systeme in Europa. Mit mehr als 200 Produkttypen verfügt der Hersteller außerdem über das industrieweit breiteste Portfolio im Smart-Home-Bereich. Mehr
als 2 Millionen Haushalte wurden bis heute mit über 36
Millionen Funklösungen ausgestattet.
1
gekürt.
eQ-3: Schwesterunternehmen von ELV
eQ-3 wurde 2007 als Schwesterunternehmen der ELV Elektronik AG, einem europaweit operierenden Elektronik-Versandhaus und Special Interest Verlag, gegründet. Die ELV/eQ-3 Unternehmensgruppe befindet sich zu 100 % in Familienbesitz. Bereits im Herbst 1979 stellte ELV die erste
mikroprozessorgesteuerte Zeitschaltuhr mit vier getrennt schaltbaren Steckdosen vor. Somit
blickt die Unternehmensgruppe auf über 40 Jahre Erfahrung im Bereich Home-Control zurück.
Homematic IP revolutioniert den Smart-Home-Markt
2015 revolutioniert eQ-3 mit der funkbasierten Plug-and-Play-Lösung Homematic IP den Markt.
Ziel des Unternehmens ist es, mit intelligenter Hausautomation das Wohlbefinden in den eigenen
vier Wänden auf ein neues Niveau zu heben, Komfort und Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig
Energie zu sparen. Das anwenderorientierte Smart-Home-System ist extrem robust, zuverlässig
und von der Stiftung Warentest als besonders „bedienungsfreundlich“ ausgezeichnet. Von 2017
bis heute erzielte Homematic IP sieben Stiftung Warentest Testsiege.
Als Nachfolger des bewährten Systems Homematic basiert Homematic IP auf dem IPv6 Protokoll.
Ist der Homematic IP Access Point – das Herzstück des Systems – eingerichtet, lässt sich
Homematic IP mit Hilfe der Homematic IP Cloud ganz einfach über die kostenlose HomematicIP
App programmieren und steuern. Dies geschieht ohne Einrichten eines Benutzerkontos oder
die Eingabe von Anwenderdaten. Dies wurde auch vom VDE zertifiziert.
Die lokale Intelligenz der Homematic IP Geräte sorgt dafür, dass auch bei Internetausfall die
wichtigsten Funktionen erhalten bleiben. Homematic IP ist sicher, vielseitig kombinierbar und
deckt die verschiedensten Bereiche der Hausautomation ab: inzwischen über 150 Geräte aus
den Bereichen Raumklima, Licht und Beschattung, Sicherheit und Alarm, Zutritt sowie Wetter
und Umwelt.
Selbstverständlich unterstützt Homematic IP die Einbindung von Drittsystemen und stellt somit
eine offene Plattform zur Verfügung. Homematic IP macht den Einstieg ins smarte Home
besonders einfach, erlaubt jedoch komplexe Anwendungen und das bei günstigen Preisen.
Zusätzlich garantiert eQ-3 als einziger Anbieter eine Produkt- und Software-Verfügbarkeit bis
mindestens Ende 2030.
1 Smart Homes and Home Automation Studie (04/2022) Berg Insight bzgl. „Whole Home“-Systemen
8
Übersicht Homematic IP
3 ÜBERSICHT HOMEMATIC IP
Mit Homematic IP machen Sie Ihre vier Wände schnell und einfach zum smarten Zuhause. Das
System überzeugt insbesondere durch Einfachheit und Verlässlichkeit. Darüber hinaus wird
Homematic IP vollkommen anonym eingerichtet und betrieben.
Das stetig wachsende Sortiment mit mehr als 150 Produkten umfasst die Bereiche Raumklima,
Licht und Beschattung, Sicherheit und Alarm, Zutritt sowie Wetter und Umwelt. Den einfachsten
Einstieg bieten praktische Starter Sets, die Sie jederzeit flexibel erweitern können. Damit
eignet sich das System für jeden Einsatz: Egal ob Neubau oder Nachrüstung, Eigenheim oder
Mietwohnung.
Die Einrichtung erfolgt schnell und einfach ohne Vorkenntnisse über die kostenlose
HomematicIP Smartphone-App und einen Homematic IP Access Point. Der gebührenfreie
Cloud-Service ermöglicht die Steuerung des Systems über ein oder mehrere Smartphones –
auch von unterwegs. Weitere Bedienmöglichkeiten stehen Ihnen direkt an den Homematic IP
Geräten, über praktische Fernbedienungen oder per Sprachbefehl über Amazon Alexa/Google
Assistant zur Verfügung.
Der einfachste Weg ins Smart Home – schnell und intuitiv eingerichtet
Homematic IP bietet verschiedene Möglichkeiten zur Einrichtung eines smarten Zuhauses. Egal
ob Cloud-Lösung, Datensicherung im Heimnetzwerk, ob Einsteiger oder Profi – Homematic IP
bietet für jeden die ideale Lösung.
Die einfachste und kostengünstigste Art, ins Smart Home zu starten, ist der Homematic IP (WLAN) Access Point. Dieser stellt als Gateway die Verbindung zwischen den HomematicIP
Geräten sowie der Homematic IP Cloud her, in der die Einrichtung und Konfiguration des Systems
anonym gespeichert werden — lediglich die Erfassung der IP-Adresse ist aus technischen
Gründen notwendig. Als Bedienelement steht die kostenlose HomematicIP Smartphone-App
zum Download für Android und iOS Betriebssystemen zur Verfügung. Die Kombination aus
Cloud und App ermöglicht eine besonders schnelle, einfache und sichere Einrichtung sowie
Bedienung des Smart Homes.
Die Smart Home Zentrale CCU3 ist die ideale
Lösung für Profis, Enthusiasten oder Anwender,
die keine Wünsche unerfüllt lassen möchten.
Die CCU3 bietet umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten sowie die flexible Kombination
aller Homematic IP Funk- und Wired-Geräte.
Dabei speichert sie alle Daten lokal und betreibt
das Smart Home ohne Internetverbindung. Die
Einrichtung erfolgt über die browserbasierte
Weboberfläche WebUI.
Der Homematic IP Wired Access Point stellt
die smarte Schnittstelle zum Bus-System dar.
Die Einrichtung erfolgt ganz flexibel über
die kostenlose App in Verbindung mit dem
Homematic IP Access Point (HmIP-HAP) oder
über unsere Smart Home Zentrale CCU3. Dabei
stellt der Wired Access Point (HmIP-DRAP) die
Schnittstelle zu den Bus-Geräten dar, während
HAP und CCU3 die Kommunikation mit den
Funk-Geräten ermöglichen.
9
Übersicht Homematic IP
Die Konfiguration der Einzelgeräte übernimmt der kostenlose Homematic IP Cloud-Service,
welcher ausschließlich auf deutschen Servern betrieben wird und damit sowohl europäischen als
auch deutschen Datenschutzrichtlinien unterliegt. Alle in der Homematic IP Cloud gespeicherten
Daten sind zudem anonym und lassen keine Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers und das
individuelle Nutzverhalten zu — lediglich die IP-Adresse wird bei der Konfiguration des Systems
abgerufen. Die gesamte Kommunikation zwischen Access Point, Cloud und App erfolgt zudem
verschlüsselt. Da weder während, noch nach der Installation der App private Daten wie etwa
Name, E-Mail-Adresse oder Mobiltelefonnummer angegeben werden, bleibt auch hier die
Anonymität gewahrt.
Homematic IP baut auf den Stärken von Homematic auf, bringt IPv6 – die neue Generation des
Internetprotokolls – in jedes Gerät und liefert damit eine Lösung für das Internet der Dinge (IoT
– Internet of Things). Dank der oenen Plattform ist die Lösung jederzeit beliebig erweiterbar.
Über die Smart Home Zentrale CCU2/CCU3 können alle Homematic IP Geräte auch in ein
bestehendes Homematic System eingebunden werden.
Alle Produkte kommunizieren auf 868 MHz über das robuste und zuverlässige HomematicIP
Funkprotokoll. Eine Störung durch WLAN, Bluetooth oder andere Funkstandards im 2,4GHz-Band
ist dadurch ausgeschlossen.
Anonymität für höchsten Datenschutz
Ihr Zuhause ist der wichtigste private Bereich. In diesem möchten Sie sich nicht nur geborgen,
sondern auch sicher fühlen. Die Entscheidung für ein Smart Home sollte daher keinesfalls mit
Kompromissen in den Bereichen Datenschutz und -sicherheit einhergehen.
Auf Homematic IP ist auch an dieser Stelle verlass. Denn der Schutz Ihrer Privatsphäre wird bereits
im ersten Schritt gewahrt: Für die Systemeinrichtung werden außer der technisch notwendigen
IP-Adresse keine persönliche Daten abgefragt oder erfasst. Nicht nur die Einrichtung, sondern
auch der Betrieb erfolgt vollkommen anonym. Alle in der Homematic IP Cloud gespeicherten
Daten befinden sich zudem auf Servern in Deutschland und unterliegen damit den deutschen
und europäischen Datenschutzrichtlinien. Homematic IP ist das einzige Smart-Home-System,
das vom VDE für die Protokoll-, IT- und Datensicherheit zertifiziert wurde.
Neben der Sicherheit Ihrer Daten steht ebenso die Übertragungssicherheit an erster Stelle. Die
Kommunikation von Homematic IP läuft gesichert ab und kann nicht manipuliert werden. Ein
Mitlesen oder Verändern von Daten oder Angrie anderer Art sind ausgeschlossen. Dafür werden
anerkannte Verfahren eingesetzt, die auch beim Online-Banking Anwendung finden.
Oine-Betrieb – direkte Gerätekommunikation ohne Internet
„Ein cloudbasiertes Smart Home funktioniert nicht ohne Internet“ ist nur eins von unzähligen
Vorurteilen gegenüber Smart-Home-Systemen und mag bei manchen Anbietern sogar zutreen.
Homematic IP beweist das Gegenteil: Dank der Nutzung des IPv6-Protokolls besitzt jedes
Homematic IP Gerät eine eigene IPv6-Adresse für die Kommunikation innerhalb des Systems.
So wird die Speicherung von Informationen und Gerätestatus direkt in den Geräten ermöglicht
– ohne Nutzung der Cloud. Diese direkte Kommunikation untereinander führt zu einer hohen
Ausfallsicherheit und sehr geringen Latenzen, also einer bemerkenswert schnellen Ausführung
von Befehlen.
Während für die Einrichtung und Steuerung eine Internetverbindung benötigt wird, funktionieren
die Grundfunktionen jederzeit oine. Dies umfasst die direkte Bedienung an den Geräten (zum
Beispiel um das Licht einzuschalten), die Ausführung von Heiz-, Zeit- und Beschattungsprofilen
sowie die lokale Alarmierung im Bereich Sicherheit.
10
Übersicht Homematic IP
Homematic IP ist mehrfach ausgezeichnet
Homematic IP überzeugt auf ganzer Linie und punktet auch rund um die wichtigen
Sicherheitsstandards. Dies bestätigen unabhängige Institute: Das AV-TEST Institut zeichnet
Homematic IP als datenschutzfreundliche Smart-Home-Lösung aus.
Außerdem ist Homematic IP das erste Smart-Home-System, das vom VDE für die Protokoll-,
IT- und Datensicherheit zertifiziert wurde. Die Tests belaufen sich dabei nicht nur auf das
Gesamtsystem, sondern im Detail auf den Access Point, die Backend Version, die jeweils aktuellen
iOS- und Android-App-Versionen, das Funk- und kabelgebundene Protokoll sowie den Wired
Access Point.
Homematic IP Produkte werden auch in Untersuchungen der Stiftung Warentest immer wieder
mit Testsiegen ausgezeichnet. Dazu gehören unter anderem verschiedene Heizkörperthermostate
und der Rauchwarnmelder mit Q-Label.
Noch mehr Möglichkeiten dank oener Schnittstellen
Homematic IP deckt mit mehr als 150 Produkten viele Anwender-Wünsche ab. Darüber
hinaus kann das System mit Amazon Alexa und Google Assistant betrieben werden, welches
nicht nur die komfortable Sprachsteuerung, sondern ebenso die Erstellung individueller,
herstellerübergreifender Szenarien ermöglicht. Die offenen System-Schnittstellen werden
außerdem zur Verknüpfung anderer IoT-Plattformen wie Conrad Connect oder mediola genutzt.
So wird das Smart Home noch individueller und umfangreicher.
*Smart Homes and Home Automation Studie (04/2022). Berg Insight bzgl. „Whole-Home“-Systemen
Homematic IP
Das Smart-Home-System vom
europäischen Marktführer
*
11
Übersicht Homematic IP
3.1 Anwendungsbereiche
Für jede Anwendung die
passende Lösung –
EINFACH SMART!
Raumklima
Homematic IP bietet eine bedarfsgerechte Steuerung der Heizkörper im gesamten Haus auf
Raumebene und ermöglicht dadurch hohen Wohnkomfort und eine Energiekostenersparnis von
bis zu 30 %. Der Homematic IP Fenster- und Türkontakt erkennt geönete Fenster oder Türen
und veranlasst automatisch das Herunterregeln der Heizung beim Lüften. Mit HomematicIP lässt
sich zudem eine eziente, per App bedienbare Steuerung der Fußbodenheizung realisieren. Das
System registriert den Wärmebedarf der einzelnen Räume und verteilt, im Gegensatz zu einer
konventionellen Heizkreisregelung, den Warmwasserfluss intelligent auf die verschiedenen
Heizzonen. Dies führt zu einem Lastausgleich und damit zu einer ezienten Energieverteilung
durch einen kontinuierlichen Heizmittelfluss. Die Raumtemperatur lässt sich über die Heizkörperthermostate, einen installierten Wandthermostaten oder ganz einfach per App regulieren.
Auch die Erstellung von individuellen Heizprofilen ist mit Homematic IP möglich. Die Heizungssteuerung läuft im Anschluss weitestgehend automatisiert ab und erleichtert so den Alltag. Bei
veränderten Umständen können die Wunschtemperaturen natürlich jederzeit flexibel angepasst
werden.
Sicherheit und Alarm
Mit den Sicherheitskomponenten von Homematic IP bleibt keine Bewegung unerkannt. Unsere
Sicherheits- und Alarmprodukte erhöhen den Einbruchschutz und das Gefühl von Sicherheit in
den eigenen vier Wänden.
Im Alarmmodus melden sich Fenster und Türen, sobald sie geönet werden. Unsere Bewegungsmelder ermöglichen eine zuverlässige Innen- und Außen-Überwachung, während Sirenen und
Rauchwarnmelder einen Alarm im Einbruchs- oder Brandfall signalisieren.
Ein Blick auf die App genügt, um zu sehen, dass zu Hause alles in bester Ordnung ist. Bedenken
über oen gelassene Türen und Fenster gehören damit der Vergangenheit an. Und das selbst
dann, wenn man tausende Kilometer weit entfernt ist.
Der Alarmmodus lässt sich ganz einfach per App oder Homematic IP Schlüsselbundfernbedienung scharf schalten. Bei aktiviertem „Hüllschutz“ schlägt das System Alarm, wenn z. B.
Fenster oder Türen unautorisiert geönet werden. Ist der „Vollschutz“ aktiviert, werden zusätzlich
Sensoren wie Bewegungsmelder im Innenbereich hinzugeschaltet. Wird der Alarm ausgelöst,
kann sowohl ein akustisches Signal über die Homematic IP Sirene oder den Rauchwarnmelder
12
Übersicht Homematic IP
als auch eine Push-Nachricht über die registrierten Smartphones ausgegeben werden. Das
Ereignisprotokoll gibt jederzeit einen Überblick über alle Aktivitäten im eigenen Heim.
Zutritt
Mit Homematic IP wird die Haustür ganz einfach smart und verwandelt Ihr Smartphone in einen
Schlüssel. So kann die Tür jederzeit über die kostenlose Smartphone-App oder per praktischer
Fernbedienung geönet werden.
Dank konfigurierbarer Zugangsberechtigungen kann der Zugang zum Smart Home individuell
verwaltet werden – egal für welchen Wochentag oder Zeitpunkt. Die Haustür kann nur dann
geönet werden, wenn Sie es möchten. So können z. B. Reinigungskräfte oder Pflegedienste
per Schlüsselbundfernbedienung zu bestimmten Zeiten ins Haus kommen.
Ist die Haustür wirklich abgeschlossen? Dank des zeitabhängigen Ver- und Entriegelns wird diese
Frage überflüssig. Zu einem gewünschten Zeitpunkt wird die Haustür automatisch verriegelt (z. B.
über Nacht). Dadurch wird nicht nur die Sicherheit im Smart Home erhöht, sondern bleibt auch
der unnötige Kontrollgang zur Haustür erspart. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte,
kann die Haustür nach jedem entriegeln automatisch wieder verriegeln lassen.
Licht und Beschattung
Das komfortable Schalten und Dimmen von Licht schat Wohlfühlatmosphäre in den eigenen
vier Wänden. So lässt sich in der App über eine Schaltgruppe die Deckenleuchte für den
Fernsehabend auf die gewünschte Helligkeit dimmen, während die Stehlampe eingeschaltet
wird und so für die entsprechende Stimmung sorgt. Auch das Gefühl von Sicherheit wird durch
eine beleuchtete Auahrt oder Hausfassade am Abend erhöht. Homematic IP Produkte zur
Lichtsteuerung lassen sich durch die Nutzung bereits vorhandener Rahmen und Wippen vieler
Markenschalter-Serien ganz einfach in das bestehende Wohnumfeld integrieren.
Rollläden und Jalousien dunkeln Räume ab, schaen Privatsphäre und erhöhen die Sicherheit.
Mit unseren Rollladen- und Jalousieaktoren können die Schattenspender mit wenigen
Handgrien über die Homematic IP App eingerichtet und anschließend automatisch geönet
oder geschlossen werden.
Die Steuerung lässt sich komfortabel über individuelle Wochenprofile, auch abhängig vom
Sonnenauf- und Sonnenuntergang, realisieren. Darüber hinaus lassen aktive Rollläden und
Jalousien das eigene Heim bewohnt erscheinen, wenn einmal niemand zu Hause ist. Neben der
einbruchhemmenden Wirkung von Rollläden trägt unsere Lösung somit aktiv zur Sicherheit bei.
Ein weiterer Vorteil: Bei erhöhten Raumtemperaturen durch starke Sonneneinstrahlung können
Rollläden oder Jalousien automatisch herunter gefahren werden, um ein Aufheizen der Räume
zu verhindern.
Die Homematic IP Jalousieaktoren ermöglichen zudem die exakte Einstellung der Lamellenposition bei Rastores und Jalousien. Bei Bedarf lassen sich auch Markisen mit unseren Produkten
ins Smart Home integrieren. Die Sturmschutzautomatik verhindert eine Beschädigung von
Rollläden, Rastores oder Markisen bei schlechten Wetterverhältnissen durch das Hoch- bzw.
Hereinfahren der Schattenspender.
Wetter & Umwelt
Mit den Wettersensoren passt sich das HomematicIP Smart-Home-System automatisch an
die jeweilige Wetterlage an. Die Sensoren können in Verbindung mit anderen Homematic IP
Geräten das automatische Hoch- oder Herunterfahren von Markisen, Rastores oder Rollläden
bei bestimmten Wetterverhältnissen auslösen, wodurch die eigenen vier Wände aktiv geschützt
werden. Der Nutzer hat dabei die nahezu freie Wahl bei der Erstellung von individuellen Regeln.
So ist es beispielsweise möglich, bei starker Sonneneinstrahlung und deaktivierter Sicherheitslösung automatisch die Markise zu 80 % herauszufahren oder bei einer vorher definierten
Regenmenge die Entwässerungspumpe für eine gewisse Zeit zu aktivieren.
13
Übersicht Homematic IP
3.2 Warum Homematic IP die erste Wahl ist
Das Smart-Home-System „Homematic IP“ mit mehr als 150 Produkten und vielfältigen
Funktionen lässt keine Wünsche unerfüllt:
Einfachheit
Die gesamte Lösung kann intuitiv über eine Smartphone-App eingerichtet und komfor-
tabel über die App gesteuert werden. Die Konfiguration der Einzelgeräte übernimmt
der HomematicIP Cloud-Service. Dank der Funk-Kommunikation der Geräte lässt
sich das Zuhause besonders leicht nachrüsten und jederzeit erweitern. HomematicIP
vereint die Vorteile von Funk und Wired in einem System.
Störsicherheit
Homematic IP setzt auf das 868MHz-Funkband. Eine Störung durch WLAN, Bluetooth,
Video-Streaming oder andere Nutzer bei 2,4 GHz ist ausgeschlossen.
Überlegene Reichweite
Die Homematic IP Komponenten kommunizieren zuverlässig auch über mehrere
100 Meter Entfernung. Auch bei abgelegenen Räumlichkeiten müssen Sie sich keine
Sorgen hinsichtlich der Funktionsfähigkeit Ihrer Smart-Home-Lösung machen.
Kompromisslose Sicherheit
Bereits während der Installation des Systems läuft die Kommunikation von HomematicIP
gesichert ab und kann nicht manipuliert werden. Im Betrieb sind alle Funkpakete stets
verschlüsselt und authentifiziert. Ein Mitlesen, Verändern oder Wiederholen von Daten
oder Angrie anderer Art sind ausgeschlossen. Ähnlich wie beim Online-Banking werden
die universell anerkannten Verfahren AES-128 und CCM eingesetzt. Die Homematic IP
Cloud wird ausschließlich auf deutschen Servern betrieben. Homematic IP ist das erste
Smart-Home-System, bei dem nicht nur die IT- und Datensicherheit vom Smartphone
über die Cloud bis zu einem Gateway im Haus vom VDE zertifiziert wurde, sondern bei
dem eine Zertifizierung der Sicherheit ebenso für das Funkprotokoll erreicht wurde.
Batteriebetrieb
Homematic IP setzt u. a. auf batteriebetriebene Geräte, um ein Smart Home auch in
Bestandsbauten zu ermöglichen. Die Produkte werden einfach an den Heizkörper
geschraubt oder an die Wand geklebt. Durch den geringen Energieverbrauch ist ein
Batteriewechsel i. d. R. nur alle zwei Jahre oder noch seltener vorzunehmen.
Zuverlässigkeit
Alle Homematic IP Produkte kommunizieren durchgehend bidirektional. Das bedeutet,
dass jeder Funkbefehl von der angesprochenen Komponente rückbestätigt wird.
Damit besteht Klarheit über den aktuellen Status aller Geräte. Dank IPv6 ist das System
zukunftssicher und optimal für das Internet der Dinge gerüstet.
Datenschutz
Für die Systemeinrichtung werden keinerlei persönliche Daten (außer der IP-Adresse)
abgefragt. Die Homematic IP Cloud wird ausschließlich auf Servern betrieben, die in
Deutschland stehen. Ihr Betrieb unterliegt demnach europäischen und deutschen
Datenschutz-Richtlinien.
Erfahrung
Homematic IP ist die Smart-Home-Lösung und Technologie der eQ-3 AG. Dank der
langjährigen Erfahrung in der Entwicklung funkbasierter Smart-Home-Produkte hat
sich eQ-3 im Bereich Hausautomation als europäischer Marktführer
2
etabliert.
2 Laut Berg-Insight (04/2022). Installierte Basis von Whole-Home-Geräten
14
Übersicht Homematic IP
3.3 Bestandteile des Homematic IP Systems
3.3.1 Homematic IP Geräte
Die Geräte des Homematic IP Systems zeichnen sich durch ein attraktives, einheitliches
Produktdesign aus. Maßgeblich bestimmend waren die Aspekte Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit. Dies betrit die einzelnen Geräte, deren Gestaltungs- und Funktionselemente auf das
Wesentliche reduziert wurden, was die Bedienung deutlich vereinfacht.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Homematic IP Geräten finden Sie in
den Produktdatenblättern der Homematic IP Geräte zum Download auf der Website
www.homematic-ip.com.
3.3.2 Homematic IP Cloud
Die Homematic IP Cloud übernimmt die Kommunikation zwischen der App und dem Access
Point sowie das Speichern und Verwalten der systemrelevanten Daten. Hierzu gehören beispielsweise Informationen darüber, welche Geräte angelernt oder verknüpft wurden, oder Details zur
Konfiguration.
Die gesamte Kommunikation zwischen Access Point, Cloud und App erfolgt verschlüsselt. Für
die Nutzung der Smartphone-Apps und der Homematic IP Cloud ist keine Eingabe privater Daten
notwending. Das System lässt sich ausschließlich durch Scannen des QR-Codes und Drücken
einer Taste am Access Point sicher in Betrieb nehmen; einzig die IP-Adresse wird aus technischen
Gründen abgerufen.
3.3.3 Homematic IP Smartphone-App
Über die Homematic IP Smartphone-App richten Sie Ihre Smart-Home-Lösung ein. Die App
führt Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Einrichtungsprozess. Alle notwendigen Verknüpfungen unter den Geräten werden dabei automatisch erstellt.
Nach dem Einrichten übernimmt die App die Funktion einer Bedienzentrale, über die Sie Ihr
gesamtes Homematic IP System steuern und konfigurieren können. Die App informiert Sie
darüber hinaus jederzeit über den aktuellen Status Ihrer Geräte.
Egal, wo Sie sind:
Mit der kostenlosen Smartphone-App haben
Sie alles im Blick. Steuern Sie Ihr Smart Home
zu jeder Zeit und von jedem Ort.
Einfach komfortabel.
15
Übersicht Homematic IP
3.4 Funktionsweise Homematic IP
Im Wesentlichen setzt sich das Homematic IP System aus folgenden Komponenten zusammen:
• dem Homematic IP Access Point (HmIP-HAP), WLAN Access Point (HmIP-WLAN-HAP)
bzw. Homematic IP Wired Access Point (HmIPW-DRAP)
• der Homematic IP Cloud
• der kostenlosen Homematic IP Smartphone-App
• den einzelnen Funk- und Wired-Komponenten der jeweiligen Homematic IP Lösung
Weitere Anwendungsmöglichkeiten in Verbindung mit der Smart Home Zentrale CCU3
oder dem Wired Access Point zur Steuerung von Homematic IP Wired Geräten finden
Sie im WebUI Handbuch sowie im Wired Systemhandbuch.
Der Homematic IP Access Point ist in Verbindung mit Ihrem Router die Schnittstelle, die Ihre
Homematic IP Funkkomponenten mit dem Internet verbindet.
Die Homematic IP Cloud übernimmt die Kommunikation zwischen der kostenlosen SmartphoneApp und dem Homematic IP Access Point sowie das Speichern und Verwalten der Daten. Hierzu
gehören beispielsweise Informationen darüber, welche Geräte angelernt wurden, welche Geräte
zu einer Raumgruppe gehören oder Details zur Konfiguration.
Alle in der Homematic IP Cloud gespeicherten Daten sind anonym, das heißt, sie lassen
keinerlei Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers und das individuelle Nutzerverhalten
zu — einzig die Erfassung IP-Adresse ist aus technischen Gründen notwendig. Die Identifikation eines Anwenders von Homematic IP ist auch theoretisch nur im Rahmen der
Strafverfolgung und auf der Basis eines Gerichtsbeschlusses möglich.
Die Homematic IP Smartphone-App ermöglicht in Verbindung mit der Cloud und dem Access
Point das Inbetriebnehmen, Programmieren und Steuern Ihres Smart-Home-Systems. Eine
Scan-Funktion innerhalb der App macht es leicht, die einzelnen Homematic IP Komponenten
durch das Einscannen der Geräte-QR-Codes in das System zu integrieren. Damit das System
auch während eines Internetausfalls ohne Störungen weiterläuft, werden vom Homematic IP
Cloud-Service alle notwendigen Verknüpfungen unter den Geräten ermittelt und daraufhin
automatisch erstellt. Durch direkte Verknüpfungen zwischen den Geräten ist sichergestellt, dass
der Betrieb selbst während eines Internetausfalls aufrechterhalten wird.
Die gesamte Kommunikation zwischen Access Point, Cloud und App erfolgt verschlüsselt.
Weder während noch nach der Installation der App müssen Sie private Daten angeben,
etwa Namen, E-Mail-Adresse oder Mobiltelefonnummer.
Alle Homematic IP Geräte lassen sich über die Zentrale CCU3 in bestehende Homematic Systeme
integrieren. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, die Konfiguration und Bedienung der Geräte
über eine Weboberfläche am PC vorzunehmen. Beim Einsatz einer CCU3 werden die Daten lokal
in der Zentrale und nicht in der Cloud gespeichert.
16
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
4 HAUSSTEUERUNG PER FUNK UND WIREDTECHNOLOGIE
4.1 Smart-Home-Technologien im Vergleich
Für die Datenübertragung im Bereich Smart Home, also für die Kommunikation zwischen
den einzelnen Komponenten innerhalb von Gebäuden, werden heute in erster Linie zwei
Technologien eingesetzt:
• Funk und
• kabelgebundene BUS-Systeme.
Jedes dieser Systeme hat spezifische Vor- und Nachteile. Für welches dieser Systeme Sie sich
letztlich entscheiden, hängt zum Beispiel davon ab, ob das Smart-Home-System in einem
Neubau oder nachträglich installiert werden soll. Auch systembedingt gibt es eine ganze Reihe
von Faktoren, die bei dieser Entscheidung berücksichtigt werden sollten.
In den folgenden Unterpunkten werden die wichtigsten System-Technologien kurz vorgestellt
und jeweils die Vor- und Nachteile erläutert.
4.1.1 Funktechnik
Funkbasierte Systeme nutzen für die Steuerung und Kommunikation zwischen den integrierten
Geräten drahtlose Funkverbindungen.
Vorteile:
• Flexibilität:
Zu den größten Vorteilen von Funksystemen gehört die nahezu unbegrenzte Flexibilität. Da keine Kabel verlegt werden müssen, lassen sich diese Systeme ohne großen
Aufwand auch nachträglich installieren und bei Bedarf ebenso leicht wieder demontieren. Auch bei Veränderungen der Wohnsituation ist das Anpassen von bestehenden
Systemen besonders einfach. Darüber hinaus sind Funksysteme ideal, wenn es darum
geht, viele verschiedene Komponenten miteinander zu kombinieren. So lassen sich
z. B. mit nur einem Tastendruck zahlreiche Aktionen gleichzeitig auslösen und damit
ganze Szenarien realisieren. Sie kommen zum Beispiel abends mit dem Auto nach
Hause und önen mit einem Druck auf die Taste der Schlüsselbundfernbedienung das
Garagentor. Gleichzeitig wird die Gartenbeleuchtung hochgedimmt und beleuchtet
den Weg zu Ihrem Eingang. Und bereits auf dem Weg zu Ihrem Haus hat sich der
Heizkörperthermostat in Ihrem Wohnzimmer auf Wohlfühltemperatur eingestellt.
• Sicherheit:
In Bezug auf das Thema Sicherheit gibt es bei Funksystemen noch große Unterschiede. Dank verschlüsselter Berechtigungsüberprüfung von Funkbefehlen (Authentifizierung) ist bei Homematic IP ein unberechtigter Eingri von außen nahezu ausgeschlossen. Homematic IP ist das erste Smart-Home-System, bei dem nicht nur die
IT- und Datensicherheit vom Smartphone über die Cloud bis zu einem Gateway im
Haus vom VDE zertifiziert wurde, sondern bei dem eine Zertifizierung der Sicherheit
ebenso für das Funkprotokoll erreicht wurde.
• Geringer Energieverbrauch:
Funkbasierte Geräte zeichnen sich systembedingt durch einen geringen Stand-byVerbrauch aus.
• Einfache Montage:
Batteriebetriebene Funkkomponenten können Sie ohne Weiteres selbst montieren.
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Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
Nachteile:
• Störungen durch andere Systeme:
Abhängig von der verwendeten Funkfrequenz kann die Kommunikation zwischen FunkGeräten durch andere Funk-Systeme beeinträchtigt werden. Dies ist insbesondere dann
problematisch, wenn sich das Funksystem auf derselben Frequenz wie WLAN-Router,
Bluetooth-Geräte oder Video- bzw. Audio-Streaming-Anlagen befindet. Homematic IP
arbeitet auf einem Frequenzband, das unempfindlich gegen Einflüsse dieser Systeme ist.
• Funkreichweite:
Funkkomponenten haben eine begrenzte Reichweite, die jedoch für die meisten Situationen in Privathaushalten mehr als ausreichend ist. Sollte die Funkreichweite einmal
unzureichend sein, kann diese bei Homematic IP über die Routing-Funktion von netzver
sorgten Homematic IP Geräten (Reichweitenverlängerung) optimiert werden. Weitere
Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt „Reichweitenverlängerung“ auf Seite 23.
• Batteriewechsel:
Bei batteriebetriebenen Geräten müssen die Batterien je nach Gerät und Nutzung in
unterschiedlich großen Abständen ausgetauscht werden (1–5 Jahre). Häufig ist der Batte
riebetrieb kostengünstiger als der Stand-by-Betrieb zum Beispiel von Powerline-Adaptern.
-
-
Bei dem Einsatz von aufladbaren Batterien bzw. Akkus in Homematic IP Geräten, gibt es
folgendes zu beachten: Aufgrund der, je nach Akkutyp, deutlich unterschiedlichen Entladekurven und Betriebsspannungen, kann die rechtzeitige Erkennung eines geringen
Batteriestandes, nicht sichergestellt werden. Daneben haben Akkus, im Vergleich zu
Alkaline-Batterien aufgrund der höheren Selbstendladung und der geringeren Kapazität,
eine deutlich kürzere Zyklenzeit pro Ladung im Gerät. Bei bestimmten Geräten, wie z.
B. dem Homematic IP Türschlossantrieb, ist zudem die Strombelastbarkeit der Akkus ein
wichtiger Faktor für den zuverlässigen Betrieb. Wir empfehlen daher den Betrieb mit
Alkaline-Batterien.
4.1.2 Kabelgebundene Bus-Technik
Bei reinen Wired-Systemen werden ausschließlich kabelgebundene Bus-Komponenten eingesetzt. Diese kommunizieren über ein Bus-System via Kabel oder per Steckverbinder miteinander
und werden meist als Hutschienengeräte in Elektroverteilungen oder als Unterputzgeräte in
Schalter- und Abzweigdosen verbaut – vor allem in Neubauten und kommerziellen Gebäuden.
Vorteile:
• Zuverlässigkeit:
Wired-Geräte sind relativ unempfindlich gegenüber Störeinflüssen und im laufenden
Betrieb sehr zuverlässig und wartungsarm, da sie über ein Netzteil in der Verteilung
mit Strom versorgt werden.
• Systemerweiterung:
Da die Kommunikation zwischen Wired-Komponenten über Kabelverbindungen läuft,
ist das Erweitern eines bestehenden Systems relativ aufwendig. Beispielsweise muss ein
zusätzlicher Taster bis zur Verteilung verkabelt werden. Homematic IP schat hier den
Vorteil, dass eine bestehende Installation mit Homematic IP Funk-Komponenten zu
jeder Zeit erweitert werden kann.
• Umfangreiches Produktportfolio:
Mit Homematic IP ist es möglich, sowohl Wired- als auch Funk-Komponenten in einer
Installation zu kombinieren. Das bietet den Vorteil, dass das breite Produktspektrum
von Homematic IP für alle Anwendungen im Smart Home genutzt werden können.
18
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
Nachteile:
• Systemerweiterung:
Da die Kommunikation zwischen Wired-Komponenten über Kabelverbindungen läuft,
ist das Erweitern eines reinen Wired-Systems relativ aufwendig. Beispielsweise muss
ein zusätzlicher Taster bis zur Verteilung verkabelt werden.
• Installation:
Ein weiterer Nachteil, der sich durch den Einbauort ergibt, ist, dass Montage und
Fehlersuche nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden dürfen.
• Begrenztes Produktportfolio:
Das Sortiment ist auf netzversorgte Geräte begrenzt. Dadurch beschränkt sich der
Anwendungsbereich hauptsächlich auf Netzwerklösungen innerhalb von Gebäuden.
19
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
Advanced Routing
Homematic IP Cloud + App
Ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb mehrerer
Homematic IP (Wired) Access Points.
Durch Einsatz des Wired Access Points lassen sich
Homematic IP Funk- und Wired-Geräte flexibel
kombinieren.
Router
Homematic IP Wired
Access Point
(HmIPW-DRAP)
Wired Hutschienengeräte
Wired Taster und Sensoren
außerhalb des Schaltschranks
Wired
Funk
Cloud-Server
Homematic IP
Access Point (HmIP-HAP)
Homematic IP
App
LAN
HmIP Bus
4.2 Homematic IP Advanced Routing
Durch die Erweiterung des Homematic IP Protokolls mit Advanced Routing wird das
HomematicIP System noch flexibler und ermöglicht eine nahtlose Kombination aus Wired- und
Funk-Produkten. Die gesamte Installation lässt sich flexibel über die Homematic IP App mit der
Cloud oder die Smart Home Zentrale CCU3 konfigurieren und steuern.
Die Vorteile von Homematic IP Advanced Routing
Gleichzeitiger Betrieb von HomematicIP Funk- und Wired-Geräten in Kombination
mit der Homematic IP Cloud/App möglich.
Ausbau der Funkreichweite über zusätzliche Access Points auf praktisch beliebig große
Gebäude oder in abgelegenere Wohnbereiche wie z. B. das Gartenhaus
Ausfallsicherheit für direkte Verknüpfungen zwischen Funk- und Wired-Geräten durch
das Einbinden eines zusätzlichen Access Points.
4.2.1 Homematic IP Funk und Wired in einer Installation
3
Advanced Routing steht über die Homematic IP Appab Version 2.4.0 (iOS) bzw. 2.4.3 (Android)
zur Verfügung.
Beim Einsatz eines Homematic IP Access Points an der Homematic IP Cloud mit der App ist es
möglich, zusätzlich einen Wired Access Point anzulernen. Dadurch lassen sich Funk- und WiredGeräte flexibel über die kostenlose Homematic IP Smartphone-App steuern, konfigurieren und
miteinander kombinieren.
Weitere ausführliche Informationen zu Homematic IP Advanced Routing und der Kombination aus Homematic IP Funk und Wired finden Sie unter www.homematic-ip.com
sowie im praktischen Advanced Routing Installationsbeispiel. Bitte beachten Sie auch
das Kapitel „Besonderheiten beim Betrieb von Funk- und Wired-Produkten in einer
Installation“ auf Seite 22.
3 Alternativ in Kombination mit der Smart Home Zentrale CCU3 für einen Betrieb über die WebUI Bedienoberfläche. Die App-Steuerung sowie ein
Fernzugri sind über Drittanbieter oder über einen eigenen VPN-Zugang möglich.
20
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
4.2.2 Einsatz mehrerer Access Points / Gerätelimits
Die Anzahl der möglichen Geräte, die in einem Homematic IP System gleichzeitig betrieben
werden können, wird durch die Anzahl der Access Points im System bestimmt. Der Betrieb des
ersten Homematic IP Access Points (HmIP-HAP bzw. HmIPW-DRAP) ermöglicht den Einsatz von
maximal 80 Geräten. Durch einen weiteren Access Point können weitere 40 Geräte hinzugefügt
werden, was die Anzahl der maximalen Geräte pro Installation auf 120 erhöht.
Die Access Points fungieren als Router und schaen eine maximale Ausfallsicherheit im System
und praktisch unbegrenzte Funkreichweite. Werden mehrere Access Points in einer Installation
eingesetzt, wählen die Homematic IP Geräte beim Versenden von Befehlen oder Statusinformationen auch ganz automatisch den Weg mit der besten Verbindungsqualität aus. Dies ist bspw.
für Installationen in größere Gebäuden oder auf mehreren Etagen von Vorteil. Wird der Access
Point z. B. im Erdgeschoss platziert, kann ein weiterer Access Point eingesetzt werden, um die
Funkreichweite für die Kommunikation mit Geräten im Obergeschoss oder im Gartenhaus zu
erweitern. Dabei ist auch ein Mischbetrieb zwischen der Funk- und Wired-Lösung (HmIP-HAP
und HmIPW-DRAP) möglich. Weitere Informationen zum Thema Advanced Routing finden Sie
hier in unserem Installationsbeispiel.
2x HAP
Abbildung 1:
Bei Kombination von mehreren und verschiedenen Access-Point-Typen werden
insgesamt zwei Access Points (HmIP-HAP), zwei Wired Access Points (HmIPW-DRAP)
oder ein Access Point (HmIP-HAP) und ein Wired Access Point (HmIPW-DRAP) pro
Installation unterstützt.
Für den WLAN Access Point (HmIP-WLAN-HAP) gilt eine Gerätegrenze von 40 Geräten
pro Installation.
Der Homematic IP WLAN Access Point (HmIP-WLAN-HAP) kann nicht mit einem Funk
bzw. Wired Access Point (HmIP-HAP bzw. HmIPW-DRAP) kombiniert werden.
oder
1x HAP
oderoder
2x DRAP1x HAP + 1x DRAP
Kombination und Limits von Access Points
Bis zu 80 Homematic IP
Geräte pro Installation
1x DRAP
Bis zu 120 Homematic IP
Geräte pro Installation
max. 2 HAPs/DRAPs pro
Installation möglich
21
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
4.2.3 Besonderheiten beim Betrieb von Funk- und Wired-Produkten in einer Installation
Eine Kombination von Wired-Wandthermostaten mit batteriebetriebenen Funk-Heizkörperthermostaten und/oder Funk-Schaltaktoren ist nicht möglich.
Bei Homematic IP Installationen, in denen gleichzeitig Wired- und Funk-Komponenten
verwendet werden, kommt es bei der Verbindung von Wired-Wandthermostaten (HmIPW-WTH/
STH/STHD) mit Funk-Fußbodenheizungscontrollern (HmIP-FALMOT-C12, HmIP-FAL24-C6/10,
HmIP-FAL230-C6/10) zu einem erhöhten Funk-Aufkommen. Dies hat folgenden Grund:
Damit die Wired-Wandthermostate die Fußbodenheizungscontroller erreichen können, müssen
die Informationen der Wandthermostate vom Homematic IP Wired-Bus in Homematic IP Funk
übertragen werden. Dies geschieht je nach System über die Zentrale CCU3 oder über einen
Homematic IP Access Point. Durch den regelmäßigen Informationsfluss zwischen Wandthermostaten und Fußbodenheizungscontrollern kommt es schnell zum Erreichen des Duty CycleLimits.
Wir empfehlen beim Einsatz eines Wired-Wandthermostats auch einen Wired-Fußbodenheizungscontroller zu verwenden. Umgekehrt ist der Einsatz eines Funk-Wandthermostats mit einem Wired-Fußbodenheizungscontroller unkritisch.
22
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
4.3 Funkreichweite
eQ-3 profitiert von mehr als 30 Jahren Erfahrung im Bereich der Funktechnik für Smart-HomeAnwendungen. Homematic IP basiert auf der gleichen besonders leistungsfähigen und robusten
Funktechnik wie Homematic und hat sich bereits in Millionen von Geräten im Markt bewährt.
Die Reichweite von Homematic IP geht über die Standard-Anforderungen einer typischen Installation hinaus. Je nach Gerätetyp wird eine Funk-Reichweite zwischen 150 und 400 Metern im
Freifeld erreicht. Die Erfahrung zeigt, dass der Einsatz eines Repeaters zur Reichweitenverlängerung in weniger als 1 % der Installationen genutzt wird.
Funkwellen verhalten sich ähnlich wie Schallwellen. Sie können Wände durchdringen und breiten
sich in alle Richtungen aus. Die Energie von Funkwellen nimmt wie die Lautstärke des Schalls
mit der Entfernung ab. Der Reichweite von Funkwellen sind demnach Grenzen gesetzt.
In der Praxis gibt es Faktoren wie Dämpfungen oder Störungen, die das Funksignal im Vergleich
zur Reichweite im Freifeld sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können.
Informationen zur Verlängerung der Funkreichweite finden Sie im folgenden Abschnitt
„Reichweitenverlängerung“ auf Seite 23.
4.4 Reichweitenverlängerung
In aller Regel kommunizieren Homematic IP Funk-Komponenten dank einer Freifeldreichweite von etwa 150 – 400 Metern innerhalb von Gebäuden auch über beträchtliche Distanzen
störungsfrei. Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass die Reichweite bei größeren Gebäuden,
ungünstigen baulichen Gegebenheiten oder nicht idealer Platzierung von Komponenten beeinträchtigt ist.
Um in diesen Fällen die Funkreichweite zu optimieren, bietet Homematic IP prinzipiell zwei
Möglichkeiten:
• Reichweitenverlängerung über einen zusätzlichen Access Point (HmIP-HAP)
• Reichweitenverlängerung über Schaltsteckdosen bzw. Schalt-Mess-Steckdosen
23
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
Standardmäßige Funkkommunikation:
Funkkommunikation, wenn direkte Kommunikation nicht möglich:
4.4.3.1 Reichweitenverlängerung über einen zusätzlichen Access Point
Die Erweiterung des Homematic IP Protokolls macht es möglich, einen zusätzlichen Access
Point in einer Homematic IP Installation einzubinden. Dank Advanced Routing lässt sich so die
Funkreichweite bei Bedarf erheblich vergrößern, wenn es etwa um optimale Funkabdeckung
über mehrere Etagen oder in größeren Gebäuden geht.
Im Vergleich zur Reichweitenverlängerung mit Homematic IP Schaltsteckdosen bzw. SchaltMess- Steckdosen ist der Einsatz eines zusätzlichen Homematic IP Access Points vorzuziehen.
Dies bietet den Vorteil, dass der Duty Cycle
Einsatz eines zusätzlichen Access Points nicht so schnell erreicht wird wie bei Verwendung von
Schalt- bzw. Schalt- Mess-Steckdosen.
Nachdem Sie eine Reichweitenverlängerung eingerichtet und die Funktionsfähigkeit überprüft
haben, sollte die Position der Homematic IP Komponenten, deren Signal verstärkt werden sollte,
sowie des Access Points möglichst nicht verändert werden.
In Bezug auf die Kombination von mehreren und verschiedenen Access Points werden insgesamt
zwei Access-Point-Typen pro Installation unterstützt (siehe Abschnitt „4.2 Homematic IP
Advanced Routing“ auf Seite 20)
4
einer Installation durch erhöhten Funkverkehr beim
Um einen zusätzlichen Access Point in Ihr System zu integrieren, können Sie diesen
einfach über „Gerät anlernen“ in Ihr System integrieren.
Sendeversuch mit
HAP als Router
3 Sendeversuche direkt
4 Der Duty Cycle beschreibt eine gesetzlich geregelte Begrenzung der Sendezeit von Geräten im 868-MHz-Bereich. In dem von uns genutzten
Frequenzbereich 868 MHz beträgt die maximale Sendezeit eines jeden Gerätes 1 % einer Stunde (also 36 Sekunden in einer Stunde). Die Geräte dürfen bei
Erreichen des 1 %-Limits nicht mehr senden, bis diese zeitliche Begrenzung vorüber ist. Im normalen Betrieb wird der Duty Cycle in der Regel nicht erreicht.
Dies kann jedoch in Einzelfällen bei der Inbetriebnahme oder Erstinstallation eines Systems durch vermehrte und funkintensive Anlernprozesse der Fall sein.
Nach kurzer Zeit (max. 1 Stunde) ist die Funktion des Gerätes wiederhergestellt.
24
Haussteuerung per Funk- und Wired-Technologie
4.4.3.2 Reichweitenverlängerung mit Homematic IP Schaltsteckdosen bzw. Schalt-
Mess-Steckdosen
Zur Reichweitenverlängerung sollte vorzugsweise die Variante mit einem zusätzlichen
Access Point zum Einsatz kommen.
Homematic IP Schaltsteckdosen (HmIP-PS) bzw. Schalt-Mess-Steckdosen (HmIP-PSM) lassen
sich neben dem Schalten von angeschlossenen Verbrauchern mit der Funktion „Reichweitenverlängerung“ bei Bedarf zur Weiterleitung von Funkbefehlen einsetzen. Hier wird nach drei
erfolglosen Sendeversuchen des Senders an den Empfänger der Sendebefehl an die als Router
agierende Schalt-(Mess-)Steckdose gesendet und von dort an den Empfänger weitergeleitet.
Es können nicht mehr als zwei zur Reichweitenverlängerung konfigurierte Schaltsteckdosen
bzw. Schalt-Mess-Steckdosen hintereinander als Router genutzt werden.
Nachdem Sie eine Reichweitenverlängerung eingerichtet und die Funktionsfähigkeit überprüft
haben, sollte die Position der Homematic IP Komponenten, deren Signal verstärkt werden sollte,
sowie der Schaltsteckdose bzw. Schalt-Mess-Steckdose möglichst nicht verändert werden.
Beachten Sie dies vor allem beim Einsatz von mobilen Geräten wie Homematic IP Fernbedienungen.
Die Schaltsteckdose bzw. Schalt-Mess-Steckdose kann auch nach Aktivierung der Reichweitenverlängerung wie gewohnt zum Schalten angeschlossener Verbraucher eingesetzt
werden.
Eine Aktivierung der Reichweitenverlängerung über die Homematic IP Dimmer-
Steckdose ist nicht möglich.
Zur Aktivierung der Reichweitenverlängerung gehen Sie wie folgt vor:
• Tippen Sie auf das Hauptmenü-Symbol „... Mehr“ und dort auf „Geräteübersicht“.
• Wählen Sie in der Geräteübersicht eine installierte Homematic IP Schaltsteckdose
bzw. Homematic IP Schalt-Mess-Steckdose aus.
• Tippen Sie im folgenden Fenster auf „Aktivieren“. Nach dem Tippen auf „Fertig“ wird
die Reichweitenverlängerung aktiviert.
Aktivieren Sie die Reichweitenverlängerung nur bei tatsächlichem Bedarf, um unnötige
Routingwege und überflüssigen Funkverkehr zu vermeiden. Die Reichweitenverlängerung können Sie über die App jederzeit wieder deaktivieren.
26
Inbetriebnahme des Homematic IP Systems
5 INBETRIEBNAHME DES HOMEMATIC IP SYSTEMS
5.1 Erste Schritte
Ihre Homematic IP Installation richten Sie ganz einfach und intuitiv über die Smartphone-App
„HomematicIP“ ein, die speziell für die Konfiguration und Steuerung des HomematicIP SmartHome-Systems entwickelt wurde. Die einzelnen Homematic IP Geräte werden wie in der
jeweiligen Bedienungsanleitung der Geräte in Betrieb genommen.
In nur wenigen Schritten ist Ihr System bereits installiert:
Prüfen Sie die Systemvoraussetzungen.
Installieren Sie die kostenlose Smartphone-App.
Richten Sie den Access Point ein.
Registrieren Sie den Access Point am Server.
Jetzt können Sie alle Homematic IP Geräte, die Sie in Ihrer Installation nutzen möchten, per
Smartphone-App anlernen und anschließend Ihr System konfigurieren. Finden Sie nähere Informationen zur den einzelnen Schritten der Inbetriebnahme in den nachfolgenden Kapiteln oder
in unserem Tutorial:
5.1.1 Systemvoraussetzungen
Für die Inbetriebnahme benötigen Sie folgende Komponenten:
• Homematic IP Access Point oder WLAN Access Point für Funk-Komponenten bzw.
Homematic IP Wired Access Point für Wired-Komponenten
• Smartphone mit aktueller Android oder iOS Version
• Router mit aktiver Internetverbindung
Detaillierte Informationen zur Inbetriebnahme eines Systems mit Homematic IP Wired
Geräten finden Sie im Homematic IP Wired Systemhandbuch.
27
Inbetriebnahme des Homematic IP Systems
AN
5.1.2 Kostenlose App downloaden
Die kostenlose App können Sie im Google Play Store (für Android-Smartphones) oder im iTunes
Store (für iPhones) direkt auf Ihr Smartphone herunterladen.
• Starten Sie die Homematic IP App auf Ihrem Smartphone.
• Bestätigen Sie die Allgemeinen Nutzungsbedingungen sowie die Datenschutzerklärung über die Schaltfläche „Zustimmen“ (Android) bzw. „Akzeptiere“ (iOS).
5.1.3 Access Point einrichten
Die nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung beschreibt die Inbetriebnahme eines
Homematic IP Systems mit Hilfe eines Homematic IP Access Points (HmIP-HAP). Die
Inbetriebnahme eines WLAN Access Points (HmIP-WLAN-HAP) oder eines Wired Access Points erfolgt ähnlich wie beim Access Point. Für eine detaillierte Beschreibung, folgen
Sie den Anweisungen der jeweiligen Bedienungsanleitung.
In der App önet sich der Menüpunkt „Access Point einrichten“.
•
• Folgen Sie den Anweisungen und verbinden Sie Ihren
Homematic IP Access Point über das mitgelieferte Netzwerkkabel mit Ihrem Router.
• Versorgen Sie Ihren Access Point über das beiliegende Steckernetzteil mit Strom.
Sobald die Stromversorgung hergestellt ist, baut der Access Point eine Verbindung zum Server
auf. Unterschiedliche Blinkfolgen der Geräte-LED informieren Sie während der Einrichtung über
den aktuellen Status des Access Points.
Bei der Erstinbetriebnahme des Systems kann es unter Umständen zu einem unmittelbaren Update der Gerätesoftware (Firmware) des Access Points kommen. Dies hat zur
Folge, dass sich das Blinkverhalten des Geräts häufiger ändert.
LLAN
Hinweise zu den LED-Blinkfolgen der Homematic IP Geräte finden Sie im Abschnitt
„Übersicht Blinkverhalten Homematic IP Geräte“ auf Seite 205.
28
Inbetriebnahme des Homematic IP Systems
Bei aktiver Internetverbindung läuft die Blinkfolge bei der Inbetriebnahme des Access Points in
aller Regel folgendermaßen ab:
BlinkcodeBedeutungLösung
Dauerhaft oranges
Leuchten
Schnelles blaues
Blinken
Dauerhaft blaues
Leuchten
Homematic IP Access Point startetWarten Sie, bis das Gerät gestartet
ist und achten Sie auf das folgende
Blinkverhalten.
Verbindung zum Server wird aufgebautWarten Sie, bis die Verbindung
aufgebaut wurde und die LED
dauerhaft blau leuchtet.
Verbindung zum Server aufgebautStandardbetrieb – Sie können mit
der Bedienung fortfahren.
Weitere Blinkcodes, die über die LED des Access Points angezeigt werden können:
BlinkcodeBedeutungLösung
Dauerhaft türkises
Leuchten
Schnelles gelbes
Blinken
Dauerhaft gelbes
Leuchten
Abwechselnd
langes und kurzes
oranges Blinken
Verbindung zum Server aktiv, Anzeige
eines sekundären Access Points
Keine Verbindung zum Netzwerk oder
zum Router
Keine InternetverbindungPrüfen Sie die Internetverbindung
Update wird durchgeführt (nur, sofern
erforderlich)
Standardbetrieb beim Einsatz von
mehr als einem Access Point.
Verbinden Sie den Access Point mit
dem Netzwerk bzw. mit dem Router.
und ggf. die Firewall-Einstellungen.
Warten Sie, bis das Update
abgeschlossen wurde.
5.1.4 Access Point am Server registrieren
Ist die Verbindung zum Server hergestellt, können Sie Ihren Access
Point am Server registrieren.
• Tippen Sie in der App auf die Schaltfläche „Scannen“.
• Scannen Sie den QR-Code auf der Rückseite Ihres Access
Points. Dazu zentrieren Sie den QR-Code im Rahmen des in
der App integrierten QR-Scanners.
Nach Einscannen des QR-Codes erscheint in der App die Bestätigung „QR-Code erkannt“.
Alternativ können Sie die individuelle Gerätenummer (SGTIN) Ihres Access Points, die
sich unter dem QR-Code am Gerät befindet, manuell eingeben. Tippen Sie auf die
Schaltfläche „Eingeben“, geben Sie die letzten vier Ziern der SGTIN ein und bestätigen
Sie nach dem Eingeben aller Ziern mit
• Tippen Sie auf „Ja“, wenn die Geräte-LED Ihres Access Points dauerhaft blau leuchtet.
Ist dies nicht der Fall, tippen Sie auf „Nein“ und folgen Sie den Anweisungen in der App.
• Der Access Point wird am Server registriert. Drücken Sie zur Bestätigung die Systemtaste Ihres Access Points.
• Nach erfolgreicher Registrierung ist der Access Point eingerichtet und sofort einsatzbereit. Tippen Sie auf „Fertig“ und Sie gelangen auf den Homescreen der App.
.
29
Inbetriebnahme des Homematic IP Systems
Der Access Point erscheint bei bestehenden Installationen in der Geräteübersicht der App im
Raum „Access Points“ und kann von dort bei Bedarf in einen anderen Raum verschoben werden.
Der Raum „Access Points“ kann im Hauptmenü unter Einstellungen, Homescreen, Anzeige von
Räumen für die Darstellung im Homescreen aktiviert oder deaktiviert werden. Bei Neuinstalla
tionen fügen Sie den Access Point einem gewünschten Raum hinzu.
Sie die Möglichkeit, die Helligkeit der System-LED am Access Point einzustellen (0 - 100
%). Dafür gehen Sie im Hauptmenü auf Geräteübersicht und wählen dort den Access
Point aus. Die Funktion „Helligkeit System-LED“ steht hier zur Konfiguration zur
Verfügung.
5.1.5 Neues Smartphone hinzufügen
Um ein neues Smartphone zu einer bestehenden Installation hinzuzufügen, gehen Sie wie
nachfolgend beschrieben vor. Beachten Sie, dass sich das neue Smartphone in der Nähe des
Access Points befinden muss.
• Installieren Sie die Homematic IP App auf Ihrem Smartphone.
• Önen Sie die App folgen Sie den Anweisungen. Scannen Sie, sobald die App Sie
darauf hinweist, den QR-Code des Access Points und betätigen Sie die Systemtaste.
Wenn zuvor bereits eine PIN für die Installation vergeben wurde, geben Sie diese ein.
• Das bereits installierte System wird auf dem neuen Smartphone angezeigt.
• Gehen Sie anschließend im Hauptmenü auf Einstellungen – Benutzerübersicht. Dort
können Sie bei Bedarf das alte Smartphone löschen.
-
Wenn Sie ein neues Smartphone in Betrieb nehmen und hierfür ein Backup für das
Wiederherstellen Ihres Smartphone-Profils verwenden, muss die Homematic IP App
zunächst deinstalliert und anschließend erneut installiert werden. Die Daten Ihres
Homematic IP Systems gehen nicht verloren und werden nach Neuinstallation der App
und einem erneuten Anmelden an den Access Point wiederhergestellt.
5.1.6 Smartphone aus Installation löschen
Wenn Sie ein Smartphone aus Ihrer Installation löschen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
• Tippen Sie auf das Hauptmenü-Symbol „... Mehr“ unten rechts im Homescreen und
dort auf „Einstellungen“.
• Tippen Sie auf „Benutzerübersicht“, um die Liste aller verknüpften Smartphones einzusehen.
• Löschen Sie das gewünschten Smartphone indem Sie in der betreenden Zeile
nach links wischen (iOS) oder lange auf die Zeile (Android) tippen und anschließend
„Löschen“ auswählen.
Nach dem Löschen des Smartphones kann der Benutzer nicht mehr auf die App des
HomematicIP Systems zugreifen.
30
Inbetriebnahme des Homematic IP Systems
5.2 System- und LED-Blinkverhalten
Nahezu alle Homematic IP Geräte verfügen über eine Systemtaste mit dem HomematicIP
Symbol
Sie ermöglicht das Ausführen von Systemfunktionen, zum Beispiel das Wiederherstellen der
Werkseinstellungen (Reset) oder das Neustarten des Anlernvorgangs. Bei Einkanal-Aktoren
wie zum Beispiel der Homematic IP Schaltsteckdose kann über die Systemtaste zusätzlich der
Schaltzustand (ein/aus) am Gerät geändert werden.
In ihrer Funktion als Systemtaste dient sie zum Reset sowie allgemein zum manuellen Anlernen
von Homematic IP Geräten.
In ihrer Funktion als Geräte-LED dient sie zur Statusanzeige bzw. zur Darstellung von Systemzuständen über unterschiedliche Blinkcodes, etwa beim erfolgreichen Senden einer neuen
Soll-Temperatur.
Anlernen:
Nach dem Einlegen der Batterien oder Einschalten der Netzspannung wird der Anlernmodus der
Homematic IP Geräte automatisch gestartet. Die Geräte-LED blinkt alle 10 Sekunden orange auf
– so lange, bis ein Anlernpartner gefunden wurde oder die Anlernzeit von 3 Minuten verstrichen
ist. Der Anlernmodus kann ganz einfach erneut gestartet werden, indem die Systemtaste des
Geräts einmal kurz betätigt wird.
.
Normaler Betrieb:
Im normalen Betrieb wird das Senden eines Befehls (z. B. am Wandtaster) durch ein oranges
Blinksignal angezeigt. Ist der Befehl beim Empfänger erfolgreich ausgeführt worden, wird dies
mit einem kurzen grünen Aufleuchten der Geräte-LED angezeigt. Ist der Vorgang fehlgeschlagen,
wird dies mit einem kurzen roten Aufleuchten der Geräte-LED angezeigt.
Batteriestatus:
Ist die Batterieladung eines Homematic IP Gerätes erschöpft, wird dies rechtzeitig angezeigt.
Die Geräte-LED leuchtet in diesem Fall nach dem erfolgreichen oder fehlgeschlagenen Senden
eines Funkbefehls einmal kurz orange auf.
Eine Übersicht über das gemeinsame Blinkverhalten aller Homematic IP Geräte finden Sie im
Anhang unter „Übersicht Blinkverhalten Homematic IP Geräte“ auf Seite 205. Darüber hinaus
hat jedes Gerät ein gerätespezifisches Blinkverhalten. Dies gilt insbesondere für den Access Point.
Ausführliche Informationen hierzu finden Sie in der Anleitung des jeweiligen Gerätes.
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