HAMEG HM8125 User Guide [de]

Allgemeine Hinweise ......................................................... 4
Sicherheit .............................................................................. 4
Verwendete Symbole auf dem Gerät .................................. 4
Garantie ................................................................................ 4
Servicehinweise und Wartung ............................................. 4
Bedienungselemente HM8125 .......................................... 5
Lieferumfang ........................................................................ 5
Funktionsprinzip des HM8125 ............................................. 6
Inhaltsverzeichnis
GPS Frequency Standard
HM8125
Installation .......................................................................... 6
Allgemeines .......................................................................... 6
Erste Inbetriebnahme ........................................................... 6
Bedienung ........................................................................... 7
Lock Lost .............................................................................. 7
Menü-Struktur ...................................................................... 8
Beschreibung der Untermenüs ............................................8
Time ...................................................................................... 8
FREQ .................................................................................... 9
RECVR .................................................................................. 9
STAT .................................................................................... 10
Ergänzende Informationen zu den
in den Menüs verwendeten Daten .................................... 10
Gerätemeldungen ............................................................... 10
Aussendung der seriellen Schnittstelle.............................. 11
Bemerkungen zum DCF77-Kode........................................ 12
Verwendung von GPS-Empfängern zur
Frequenz- und Zeitbestimmung .................................... 13
Funktionsprinzip des GPS-Systems ................................... 13
Erreichbare Genauigkeit für
reine C/A-Code-Empfänger ................................................13
Erreichbare Genauigkeit für Empfänger ............................. 14
mit Trägerphasen-Messung................................................ 14
Kombinierte Auswertung ................................................... 14
von Code- und Trägerphase................................................ 14
Begrenzungen der nutzbaren Genauigkeit ......................... 15
Differenzmessungen (DGPS) ............................................. 15
DCF77 ................................................................................. 16
Zeitinformation und Normalfrequenz ................................. 16
Trägerfrequenz .................................................................... 16
Amplitudenmodulation (AM) ..............................................16
Codierung............................................................................ 16
Bedienungsanleitung
Operating Manual
................................ 21
Empfang der DCF77-Normalfrequenz ........................... 18
Printed in Germany ; Juni 1997
KONFORMITÄTSERKLÄRUNG DECLARATION OF CONFORMITY DECLARATION DE CONFORMITE
Name und Adresse des Herstellers HAMEG GmbH Manufacturer´s name and address Kelsterbacherstraße 15-19 Nom et adresse du fabricant D - 60528 Frankfurt
HAMEG S.a.r.l. 5, av de la République F - 94800 Villejuif
Die HAMEG GmbH / HAMEG S.a.r.l bescheinigt die Konformität für das Produkt The HAMEG GmbH / HAMEG S.a.r.l herewith declares conformity of the product HAMEG GmbH / HAMEG S.a.r.l déclare la conformite du produit
®
Instruments
Bezeichnung / Product name / Designation:
Typ / Type / Type:
mit / with / avec:
Optionen / Options / Options:
mit den folgenden Bestimmungen / with applicable regulations / avec les directives suivantes
EMV Richtlinie 89/336/EWG ergänzt durch 91/263/EWG, 92/31/EWG EMC Directive 89/336/EEC amended by 91/263/EWG, 92/31/EEC Directive EMC 89/336/CEE amendée par 91/263/EWG, 92/31/CEE
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG ergänzt durch 93/68/EWG Low-Voltage Equipment Directive 73/23/EEC amended by 93/68/EEC Directive des equipements basse tension 73/23/CEE amendée par 93/68/CEE
Angewendete harmonisierte Normen / Harmonized standards applied / Normes harmonisées utilisées
Sicherheit / Safety / Sécurité
EN 61010-1: 1993 / IEC (CEI) 1010-1: 1990 A 1: 1992 / VDE 0411: 1994 Überspannungskategorie / Overvoltage category / Catégorie de surtension: II Verschmutzungsgrad / Degree of pollution / Degré de pollution: 2
Elektromagnetische Verträglichkeit / Electromagnetic compatibility / Compatibilité électromagnétique
GPS Zeit-/Frequenz-Normal/GPS Frequency Standard
HM8125
-
-
EN 50082-2: 1995 / VDE 0839 T82-2
ENV 50140: 1993 / IEC (CEI) 1004-4-3: 1995 / VDE 0847 T3 ENV 50141: 1993 / IEC (CEI) 1000-4-6 / VDE 0843 / 6 EN 61000-4-2: 1995 / IEC (CEI) 1000-4-2: 1995 / VDE 0847 T4-2: Prüfschärfe / Level / Niveau = 2
EN 61000-4-4: 1995 / IEC (CEI) 1000-4-4: 1995 / VDE 0847 T4-4: Prüfschärfe / Level / Niveau = 3
EN 50081-1: 1992 / EN 55011: 1991 / CISPR11: 1991 / VDE0875 T11: 1992
Gruppe / group / groupe = 1, Klasse / Class / Classe = B
Datum /Date /Date Unterschrift / Signature /Signatur
24.04.1996
Dr. J. Herzog
Technical Manager
Directeur Technique
2 DEUTSCH
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
HM 8125 GPS Zeit-/Frequenz-Normal
Hochgenaue Frequenzgenerierung
Genauigkeit bis zu 1x10
Kurzzeitstabilität 3x10
-12
-10
bei 2 Sek Integrationszeit
1 PPS (Puls pro Sekunde) Ausgang
DCF-Signalgenerierung
Frequenzmessung für 10MHZ Signale mit 3x10
Präzise Zeit- und Positionsangaben
Weltweit einsetzbar ohne Geräteänderungen
RS-232 Schnittstelle serienmäßig
Niedrige Betriebskosten
-10
Der HM8125 ist ein Zeit- und Frequenznormal zur Gene-
rierung hochpräziser Zeitmarken und Frequenzen und zur Be­reitstellung hochgenauer Positionierungsdaten. Die Genau­igkeit basiert auf dem NAVSTAR Global Positioning System (GPS). Das System besteht aus 24 Satelliten, deren Cäsi­um-Normale die erzielbare Genauigkeit garantieren.
Der HM8125 empfängt die Satellitensignale und errech-
net innerhalb einer Zeitspanne von 2 bis 15 Minuten nach der Inbetriebnahme seine aktuelle Position. Die erfolgte Syn­chronisation kann durch entsprechende Nachrichten auf einer 2x20 stelligen LCD überwacht werden. Genaue Posi­tionsangaben können auf dem geräteeigenen LCD abgele­sen werden.Die vom Gerät zur Verfügung gestellten Zeit­marken werden mit einer Präzision von ±100ns relativ zu UTC dargestellt. Die generierten Frequenzen haben eine Genauigkeit von ±1x10
-12
(24 Std.), wenn der HM8125 zu
den Satelliten synchronisiert ist. Zeit- und Synchronisations­Daten sind über die serielle Schnittstelle verfügbar und er­lauben so den Einsatz des HM8125 in Kalibrier- oder Überwachungseinrichtungen.
Zum Einsatz im Bereich Telekommunikation stellt der
HM8125 ein 2.048MHz Signal bereit, welches ebenfalls GPS-synchronisiert ist. Darüber hinaus können externe Fre­quenzen (Ablage max. 70ppm) mit einer Genauigkeit von bis zu ±3x10
-10
, gemessen werden. Der HM8125 ist in der
Lage (als Option), einen internen oder externen Rubidium­Oszillator zu disziplinieren.
Durch die Übertragung der notwendigen Informationen
via Satellit ist ein weltweiter Einsatz des Gerätes ohne Pro­bleme möglich. Der HM8125 wird komplett mit Antenne, Antennenkonverter und Kabel geliefert.
Änderungen vorbehalten 9/96
Spezifikationen
(Bezugstemperatur : 23°C ± 2°C)
Zeitmarken- und Frequenz-Generierung
Frequenz Ausgang: 10MHz, 2.048Mhz, 1kHz Genauigkeit: ±3X10
Zeitmarken-Ausgang: 1 PPS (Puls pro Sekunde) Genauigkeit: 100 ns bezogen auf UTC o. GPS-Zeit Jitter: <5ns Sonstige Ausgänge: DCF77 Positionsangaben: Breitengrad, Längengrad und Höhe Genauigkeit: 100m; 150m für die Höhe
Frequenz-Messungen
Eingangsfrequenz: 10MHz ± 70ppm Genauigkeit: ±3x10
Eingangsspannung: typisch 30mV - 1V
Sonstiges
Antenne: Doppelhelix; für Außenbetrieb Abmessungen: ca. 4cm x 12cm Frequenzumsetzung: Antennenkonverter; Umsetzung von
Abmessungen: ca. 3cm x 7cm x 17cm (Konverter) Leistungsaufnahme: 110/220V ±15%; 45-60Hz, 45VA Temperaturbereich: 0°C bis +40°C Schnittstellen: RS232 Serienmäßig Feuchte: 10%-90%, ohne Kondensation Sicherheit: Schutzklasse 1, IEC 348 Gewicht: ca. 5kg Abmessungen: 285mm x 85mm x 365mm (BxHxT)
-10
bei 2 Sekunden Meßzeit
-12
±1x10
(unter "Selective Availability"-Bedingungen) ±5m horizontal; ±10m vertikal (gemittelt über 24 Std.)
±2x10-9 bei 0.2s. Meßzeit
1,57542GHz auf 10,23MHz Kabellänge bis zu 25 m (längere Kabel auf Anfrage)
bei 24 Std. Meßzeit
-10
bei 2s. Meßzeit
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
DEUTSCH 3
Allgemeine Hinweise
Garantie
Nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern überprüft wer­den. Falls ein Transportschaden vorliegt, ist sofort der Lieferant zu informieren. Das Gerät darf dann nicht in Betrieb gesetzt werden.
Sicherheit
Dieses Gerät ist gemäß
bestimmungen für elektrische Meß-, Steuer-, Regel­und Laborgeräte
in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlas­sen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw. der internationa­len Norm IEC 1010-1.
Den Bestimmungen der Schutzklasse I entsprechend sind alle Gehäuse- und Chassisteile mit dem Netzschutz­leiter verbunden.
Das Auftrennen der Schutzkontaktverbindung in­nerhalb oder außerhalb der Einheit ist unzulässig.
Wenn anzunehmen ist, daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu set­zen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern.
VDE 0411 Teil 1, Sicherheits-
, gebaut und geprüft und hat das Werk
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produkti­on einen Qualitätstest mit etwa 24stündigem ,,Burn-in”. Im intermittierenden Betrieb wird dabei fast jeder Früh­ausfall erkannt. Dennoch ist es möglich, daß ein Bauteil erst nach längerem Betrieb ausfällt. Daher wird auf alle HAMEG-Produkte eine Funktionsgarantie von 2 Jahren gewährt. Voraussetzung ist, daß im Gerät keine Verän­derungen vorgenommen wurden.
Für Versendungen per Post, Bahn oder Spedition wird empfohlen, die Originalverpackung aufzubewahren. Transportschäden sind vom Garantieanspruch ausge­schlossen.
Bei Beanstandungen sollte man am Gehäuse des Gerä­tes einen Zettel mit dem stichwortartig beschriebenen Fehler anbringen. Wenn auf diesem auch der Name bzw. die Telefonnummer des Absenders steht, dient dies der beschleunigten Abwicklung.
Servicehinweise und Wartung
Verschiedene wichtige Eigenschaften der Meßgeräte soll­ten in gewissen Zeitabständen genau überprüft werden. Dazu dienen die im Funktionstest und Abgleichplan des Manuals gegebenen Hinweise.
Diese Annahme ist berechtigt,
• wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen aufweist,
• wenn das Gerät lose Teile enthält,
• wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
• nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhält­nissen (z.B. im Freien oder in feuchten Räumen).
Beim Öffnen oder Schließen des Gehäuses muß das Gerät von allen Spannungsquellen getrennt sein.
Wenn danach eine Messung oder ein Abgleich am geöff­neten Gerät unter Spannung unvermeidlich ist, so darf dies nur durch eine Fachkraft geschehen, die mit den damit ver­bundenen Gefahren vertraut ist.
Verwendete Symbole auf dem Gerät
Achtung - Bedienungsanleitung beachten
Vorsicht Hochspannung
Erdanschluß
Löst man die Schrauben am Gehäuse-Rückdeckel des HM8125 kann der Gehäusemantel nach hinten abgezo­gen werden.
Beim späteren Schließen des Gerätes ist darauf zu ach­ten, daß sich der Gehäusemantel an allen Seiten richtig unter den Rand des Front- und Rückdeckels schiebt.
Betriebsbedingungen
Der zulässige Umgebungstemperaturbereich während des Betriebes reicht von +10°C...+40°C. Während der Lagerung oder des Transports darf die Temperatur zwi­schen -10°C und +70°C betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung Kondenswasser ge­bildet, muß das Gerät ca. 2 Stunden aklimatisiert wer­den, bevor es in Betrieb genommen wird.
Die Geräte sind zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen bestimmt. Sie dürfen nicht bei besonders gro­ßem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Ex­plosionsgefahr sowie bei aggressiver chemischer Ein­wirkung betrieben werden.
Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luft­zirkulation (Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewähr­leisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Aufstellbügel) zu bevorzugen.
4 DEUTSCH
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
Bedienungselemente HM8125
LCD 2x20 Zeichen Eingang für Frequenzmessungen Tasten für Menüsteuerung Data Changed-LED "Locklost" LED und "Acknowledge"-Taste DCF 77 Ausgang (1s Takt, Rechteck) 1PPS Ausgang (UTS oder GPS-zeit) Rechtecksignal 1kHz Ausgang (Rechtecksignal)
Lieferumfang
Die Inbetriebnahme des HM8125 erfordert die sorgfältige Installation der Antenne und den korrekten Anschluß des mitgelieferten Antennenkonverters.
Zum Lieferumfang des HM8125 gehören folgende Teile
A ein Steuergerät HM8125 B ein Frequenzkonverter C eine Antenne D ein Anschlußkabel von Antenne zum Konverter (N- auf SMA-Verbinder), ca. 3m lang E ein Adapterkabel (SMA auf BNC) zwischen Konverter und BNC-Kabel zum Steuergerät F Manual, Netzkabel, Software für RS232-Schnittstelle
2,048MHz Ausgang Rechtecksignal 10MHz Ausgang Rechtecksignal Netzschalter (+LED)
Geräterückseite
Netzanschluß, Spannungswähler und Sicherung Antenneneingang Locklost Relais-Ausgang
Funktionsprinzip des HM8125
Wichtiger Hinweis! Das im Folgenden beschriebene Instrument ist ein elektrisches Gerät und darf als solches nur von geschultem Personal bedient werden. Wartung und Reparatur dürfen ebenfalls nur von Fachleuten vorgenommen werden. Bei Korrespondenz bezüglich dieses Instrumentes bitte die Typennummer und die Seriennummer auf dem Typenschild angeben.
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
DEUTSCH 5
Der HM8125 ist ein Zeit- und Frequenznormal zur Gene­rierung hochpräziser Zeitmarken und Frequenzen sowie zur Bereitstellung hochgenauer Positionierungsdaten. Die Genauigkeit basiert auf dem NAVSTAR Global Positioning System (GPS), entwickelt und betrieben vom US De­partment of Defense. Das System besteht aus 24 Satel­liten, deren Cäsium-Normale die erzielbare Genauigkeit garantieren. Die Satellitensignale werden weltweit über­tragen. Aus den übertragenen Satellitensignalen errechnet der HM8125 seinen aktuellen Standort. Sobald dieser gefun­den ist, beginnt die Ankoppelung der internen Oszillato­ren an die “Zeitbasis” des GPS-Systems.
Installation
Das Steuergerät HM8125 wird in einem (möglichst) kon­stant klimatisiertem Raum installiert und mit der Netzspannungsversorgung verbunden. Das mitgeliefer­te BNC-BNC Kabel (Länge 15m) wird an den rückseiti­gen Antenneneingang am HM8125 angeschlossen. Die Kabellänge zwischen HM8125 und dem Antennen­konverter kann bis zu max. 40m erweitert werden. In Fällen, wo dies nicht ausreicht, ist bei Verwendung ei­nes entsprechenden Vorverstärkers (Option) eine Kabel­länge bis zu 200m möglich. Über eine BNC-Kupplung wird das BNC-Kabel mit dem Adapterkabel (BNC auf SMA) zum Antennenkonverter verbunden. Die Antenne wird über das mitgelieferte N- auf SMA-Verbindungskabel an den Konverter angeschlossen. Die Installation der Antenne muß so erfolgen, daß in ho­rizontaler Ebene ein Sichtbereich von ca. 180° ohne stö­rende Bebauung gewährleistet ist. Nur so ist ein optima­ler Betrieb des HM8125 gegeben. Die Antenne muß auf jeden Fall senkrecht justiert werden und sollte möglichst an einem Mast befestigt sein. Der Antennenkonverter wird bedingt durch die Kabellänge in max. 3m Abstand von der Antenne installiert. Die Stromversorgung geschieht über das Verbindungskabel zum Steuergerät. Trotz witterungs­beständiger Kapselung sollte der Antennenkonverter nach Möglichkeit innerhalb eines Gebäudes oder geschlosse­nen Raumes installiert werden.
Allgemeines
Im Allgemeinen sind bei optimaler Antennenaufstellung ca. 7-8 Satelliten gleichzeitig “sichtbar”. Zur genauen Positionsbestimmung werden vom HM8125 4 Satelliten benötigt. Bei der Fertigung und anschließenden Über­prüfung des HM8125 wird dem Gerät ein geodätischer Ort mitgeteilt, an dem es sich zum Zeitpunkt der Endprüfung befindet. Dieser Ort wird vom Gerät eben­falls bei der Inbetriebnahme beim Kunden vermutet. Dies ist jedoch in der Regel auch nicht annähernd der Fall. Daher kann es bei der Erstinstallation beim Kunden bis zu 30 min. dauern, bis das Gerät seinen neuen geodäti­schen Ort gefunden hat. Diese Zeit ist stark davon ab-
hängig, wie gut die “Sicht” auf die Satelliten ist. Das Ver­fahren läßt sich durch Eingabe von annähernd korrekten Positionskoordinaten verkürzen (±5°), wenn diese zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme bekannt sind.
Erste Inbetriebnahme
Die folgenden Hinweise sind gedacht um den HM 8125 möglichst schnell in Betrieb nehmen zu können. Dabei wird davon ausgegangen, daß Antenne und Konverter sowie die Verkabelung korrekt installiert sind.
Beim Burn-in in der Fabrik wird der HM 8125 mit einem geographischem Ort programmiert, welcher der Position der Fertigungsstätte entspricht. Dieser ist im Allgemei­nen verschieden von dem Ort, an dem das Gerät anschlie­ßend in Betrieb genommen wird. Um eine möglichst schnelle Einstellung des Gerätes auf seinen neuen geo­graphischen Ort vorzunehmen, wird der programmierte Ort (Initial Position) durch den neuen aktuellen Ort ersetzt. Dazu sollte die geographische Lage des Ortes der Inbe­triebnahme auf einige Grad genau bekannt sein. Eine To­leranz von 5 Grad wird ohne Probleme vom Gerät akzep­tiert.
Beim Einschalten des HM 8125 erscheint das Hauptmenü.
HM8125 GPS STANDARD TIME FREQ RECVR STAT
Hieraus wird das “RECEIVER”-Menü mit der darunter liegenden Taste aktiviert.
RECEIVER:
TRACK USE POS
Anschließend erhält man über “USE” die folgende Meldung:
USE entered position
(using inital pos)
Da das Gerät zur Ermittelung und anschließenden Mittelung der aktuellen Position mindestens 4 Satelliten benötigt, sollte man zur ersten Inbetriebnahme eine Po­sition vorgeben. Dazu wird 2mal die Taste Der HM 8125 zeigt dann folgende Meldung:
USE averag’d position
(using inital pos)
Diese Meldung muß noch mit “Enter” bestätigt werden.
USE entered position
(not yet verified!)
betätigt.
6 DEUTSCH
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
Die folgende Meldung bestätigt diese Eingabe. Dieses Menü kann nun über “ESC” verlassen werden. Im “ RECEIVER” - Menü, welches jetzt wieder erscheint wird nun über die Taste “POS” eine neue Anzeige auf­gerufen:
Standort Frankfurt/M
Die oben dargestellte Meldung erhält man nach 2mali­gem Drücken der Taste
.
Mittels der “Links/Rechts” -Tasten wird der Cursor un­ter die zu ändernde Ziffer gestellt und diese dann mittels
geändert. Auf diese Weise wird Ziffer um Ziffer den aktuellen Verhältnissen entsprechend geändert. Ist die aktuelle Position eingegeben, so ist der Vorgang mit “Enter” abzuschließen. Bei richtiger Installation der An­tenne sollte der HM 8125 jetzt innerhalb weniger Minu­ten seine Position finden.
Sobald der HM8125 am jeweiligen Einsatzort konfigu­riert ist, beschränkt sich die Bedienung meist auf die Über­wachung der ordnungsgemäßen Funktion. Eine mitge­lieferte Software ermöglicht die Überwachung des Ge­rätes mittels der eingebauten RS232-Schnittstelle.
Bedienung
Zur Bedienung des HM8125 stehen verschiedene über ein einfach zu bedienendes Menü zugängliche Befehle zur Verfügung. Alle Befehle sind in verschiedene Menü-Ebe­nen eingebettet, welche sich auf einfache Weise über die 4 Cursortasten ( lassen. Die 4 Pfeiltasten wählen, falls ein Menü angezeigt wird, den darüberstehenden Menü-Eintrag. Die vier Haupt­menü-Einträge bezeichnen Untermenüs, deren Einträge auf Funktionen, Anzeigen etc.führen. Eingaben oder Da­ten, die geändert werden können oder sollen, werden mittels eines Cursors unterstrichen und können dann in der jeweiligen Position geändert werden.
Nach dem Einschalten erscheint das Hauptmenü; die Lock-Lost-LED blinkt. Sie wird dann, wenn alle (internen) Oszillatoren gerastet sind (Lock ok), permanent leuch­ten und kann nur in dieser Betriebsart durch Drücken der ACKN-Taste zurückgesetzt werden.
left/right up/down ) erreichen
Solange im Hauptmenü die MENU/ENTER-Taste gedrückt gehalten wird, werden Kontrast- und Beleuchtungs-Stär­ke angezeigt. Änderungen sind mit den Pfeiltasten (bei gedrückter MENU/ENTER-Taste) möglich.
SET contrast = 5
backlight = 3
Die LCD Hintergrundbeleuchtung “Backlight” läßt sich in 3 Stufen einstellen. Der Kontrast ist prinzipiell in 7 Stu­fen einstellbar, von denen im praktischen Betrieb der Bereich Stufe 4 bis 7 nutzbar ist. Änderungen wie z.B. Helligkeit und Kontrast werden unmittelbar wirksam. Andere Eingaben, die den Betrieb des Empfängers und/ oder einen Signal-Ausgang betreffen, werden zunächst nur in einem Puffer abgelegt, aber noch nicht gleich wirk­sam. Es leuchtet dann die ‘Data Changed’ LED.
Falls ‘Data Changed’ nicht leuchtet, führt die MENU/ ENTER-Taste immer ins Hauptmenü zurück, die ESC- Taste führt nur um jeweils einen Schritt im Menü zu­rück.
Falls die "Data Changed" LED leuchtet, werden mit MENU/ENTER die geänderten (und in dem Moment an­gezeigten) Daten übernommen. Mit “ESC“ werden sie verworfen und wieder die ursprünglichen Daten angezeigt. In beiden Fällen erlischt die LED und das Menü wird nicht verlassen (erst bei erneutem Drücken von MENU/ENTER oder ESC)!
Einige Angaben (z.B. in USE oder TRACK) stellen zu­nächst nur eine Aufforderung dar bzw. zeigen den aktu­ellen Zustand an. Es werden dann entsprechende Kom­mentare oder Warnungen ausgegeben.
Lock Lost
Falls der HM8125 “annimmt”, eines der Ausgangssignale (DCF77, 1pps, 10MHz, 2.048MHz, 1kHz) sei unsicher (Grenze dafür sind 50ns Zeit- bzw. 5x10 des 10MHz-Oszillators), so blinkt die "Lock Lost" LED.
-10
Frequenzfehler
Beim Einschalten lassen sich durch gleichzeitiges Drük­ken verschiedener Tasten bestimmte Anfangszustände vorgeben. Einschalten, während “
“ und “ “ gedrückt
sind, löscht bzw. initialisiert den gesamten Speicher.
“ alleine löscht nur den Almanach;“ “alleine nur
“ die Ephemeriden. Solange im Hauptmenü die ESC-Taste gedrückt gehal­ten wird, wird die Versions-Bezeichnung der Software und evtl. später auch eine von der Software erkannte Hardware-Option (Rubidium) angezeigt.
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
Dies ist auch der Fall bei der Erstinstallation oder falls im normalen Betrieb durch “ungünstige Sicht” z.B. bei at­mosphärischen Störungen oder Bebauung, mehrere Sa­telliten “verloren” gehen.
“Lock Lost”
bedeutet nicht, daß die generierten Frequenzen nicht mehr erzeugt wer­den, sondern heißt nur, daß die normalerweise erzielte Präzision zu diesem Zeitpunkt nicht gewährleistet ist. Im Allgemeinen ist dieser Zustand nur kurzfristig. Die Rück­kehr zum Normalbetrieb geschieht in aller Regel kurzfri­stig. Nach Wiederherstellung der “Rastung” leuchtet die
DEUTSCH 7
Lock Lost“ LED weiterhin und muß explizit durch Drük­ken der “ACKN“-Taste zurückgesetzt werden. Dadurch bleibt auch nach erfolgter Wiederherstellung der Rastung ein Hinweis auf einen “Satellitenverlust”.
Auf der Rückseite des Gerätes befindet sich eine BNC­Buchse die mit einem Ralaiskontakt gekoppelt ist. Der Relaiskontakt ist geöffnet bei korrekter Ankoppelung des HM8125 an das Satellitensignal. Bei Verlust der Rastung
- auch kurzfristig - wird der Kontakt geschlossen.
Im ausgeschalteten Zustand (HM8125) ist der Relais­kontakt ebenfalls geschlossen, was auch einer Lock-Lost Meldung entspricht.
nition immer in UTC; alle anderen Angaben beschrei­ben die Lokalzeit, für die neben UTC+Offset auch die GPS-Zeit gewählt werden kann.
1996-JUN-11 07:06
50254 TUE UTC-2h S
Solange kein Satellit empfangen wird (erkennbar am Fehlen der Sekunden), ist dies ein Editor zum Einstel­len der Zeit, die hier als Lokalzeit formuliert ist, aus der aber der Empfänger intern die GPS-Zeit rekonstruie­ren muß. Zeit & Zone müssen daher zueinander pas­send angegeben werden.
Solange die “ACKN“-Taste gedrückt gehalten wird, ist (auch bei gelöschter LED) in der oberen Zeile das letzte Ereignis benannt, das für den Lock-Zustand von Bedeu­tung war . Es kann, muß aber nicht zum Lock-Verlust geführt haben. In der unteren Zeile wird der aktuelle Lock­Zustand benannt. Bei Loslassen der Taste erscheint wie­der die alte Anzeige.
Diverse Bereichsüberschreitungen im Empfänger, die bei interner Selbstüberprüfung festgestellt werden können, liefern Warnungen mit einem knappen Text. Diese War­nungen können nur durch die ESC-Taste gelöscht wer­den. Das drücken irgendeiner anderen Taste hat keine Wirkung und es erscheint die Anzeige, die vor der War­nung dargestellt war.
Menü-Struktur
Hauptmenü Untermenüs
TIME LOCAL DST UTC 1PPS FREQ QLTY MEAS RECVR TRACK USE POS STAT ORBIT ACC LIST LOCK
Die Untermenüs sind über die Cursor-Tasten erreichbar. Das Verlassen eines Untermenüs geschieht durch die ESC oder MENU-Taste. In den meisten Untermenüs sind Änderungen und Eingaben möglich.
Nachdem der Empfänger (vom 1. Satelliten) die Zeit bestimmt hat (erkennbar an laufenden Sekunden), ist nur noch die Zeitzone änderbar, für die die Lokalzeit angezeigt wird. Die intern verwendete (GPS-)Zeit kann dann nicht mehr beeinflußt werden.
MJD, Wochentag und Sommer/Winterzeit können nicht eingestellt werden, sondern ergeben sich stets aus den übrigen Angaben.
DST (Daylight Saving Time)
Achtung! Änderungen der aktuellen Zeitzone im LOCAL Mode (die je nach DST-Parametern und Datum als die Sommer- oder Winter-Zeitzone (SZ-Zone - 1h) interpretiert wird) hat Auswirkungen auch auf DST.
UTC-2h: last Sun Mar
until Last Sun Sep
Beginn und Ende sind frei wählbar. Es werden die Wochenenden, an denen die Sommerzeit beginnt und endet, sowie den Offset der Sommerzeit zu UTC benant. Als Winterzeit-Offset wird stets (Sommerzeit­Offset - 1h) verwendet.
Beschreibung der Untermenüs
Time
TIME:
LOCAL DST UTC 1PPS
LOCAL
Datum (J.M.D) Zeit (STD/MIN/SEK) MJD Wtg UTC Zone S z.B. ‘Sommerzeit’-Indikator (‘Saving time’)
MJD=Modifiziertes Julianisches Datum. Ist per Defi-
8 DEUTSCH
Achtung! Änderungen hier können zur Änderung der in LOCAL verwendeten Zeitzone und der Zeit-Dar­stellung im DCF77-Takt führen.
UTC
UTC=GPS-(11s + 49ns)
+ 2ns/d
UTC=GPS-(LS+Stand) +Gang
Hier erfolgt die Anzeige der Relation von GPS-Time ←→ UTC(USNO).
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
LS=Zahl der Schaltsekunden (‘Leap Seconds’) Stand=Abstand von Sekundenmarken(GPS) und
Sekundenmarken(UTC);
Gang=zeitliche Änderung des Standes (1ns/d ~ 1
-14
).
‘ppm’ oder ‘ppb’) für die Messung. Meßbereich: 10MHz ± 70ppm (~0,7kHz) Extra Meldung (untere Zeile) bei nicht gelockten 10MHz oder bei fehlendem Eingangs-Signal.
Falls die Daten nicht bekannt sind, stehen überall ‘?’. Daten die aus dem gepufferten Speicher stammen, werden im Display mit Sat ‘old data’ angezeigt.
1PPS
1PPS: UTC delayed
by 000000000 ns
(Status) Skala+Delay
Die ”Skala” kann UTC oder GPS sein. Beide unter­scheiden sich nur um wenige ns (angezeigt in UTC).
Der an der Buchse ausgegebene 1pps kann gegen­über der angegebenen Skala um ±0,5s verschoben werden; die Auflösung ist 1ns. Änderungen führen im Allgemeinen zu vorübergehendem Lock-Verlust, da der Referenz-Oszillator auf die neue Phase ‘ge­schoben’ werden oder zumindest der 1pps-Teiler neu synchronisiert werden muß (dies wird in der oberen Zeile des Displays angedeutet).
FREQ
RECVR
TRACK
TRACK all in view: 8
chang’d:0/8 sats used
TRACK all w/o SA: 0
chang’d:0/8 sats used
Auswahl des/der Satelliten, die verfolgt und ausge­ wertet werden sollen:
all in view - alle sichtbaren /erkennbaren Satelliten (wird beim Einschalten automatisch eingestellt),
all w/o SA - alle SA-freien (SA-Selective Availability) In der unteren Zeile erfolgt die Anzeige, wieviele (von gemäß Zeit, Ort und Auswahlkriterium zu erwarten­den) Satelliten verfolgt werden.
USE
FREQUENCY:
QLTY MEAS
QLTY
QLTY: δ t= ? ns
δf/f= ? E-10
δt = ...ns
δf = ...E-10
Ist die Anzeige des Regelfehlers : Der Abweichungen von Zeit und Frequenz der (z.B. SA-gestörten Satelliten) scheinbaren GPS-Zeit (oder deren Umrechnung auf UTC), auf die der 10MHz-Oszillator geregelt werden soll.
MEAS (Meßeingangsfunktion)
MEAS: gate= 2s
-- unlocked --
gate=.. 10MHz + ...ppm
USE entered position
(not yet verified!)
Dieser Modus wird beim Einschalten mit ‘initial’ POS initialisiert.
USE erlaubt die Auswahl der zu benutzenden Orts­Variante. Ausgehend von deren Koordinaten werden Tracking-Vorhersagen berechnet. Der Wunsch, es möge ein unplausibler Ort verwendet werden, (z.B. eine fehlerhaft eingegebenen ‘entered’ oder eine von früher ‘übriggebliebene’ initial’ POS) wird mit einer Warnung abgelehnt und der HM8125 verwendet den Ort, der nach seiner internen Kenntnis der bisher zu­verlässigste ist.
POS
Ist die Anzeige der verschiedenen Positions-Varian-
ten (Lat, Lon, Höhe über NN und Höhe über Geoid). (Die Auswahl, welche Variante zu benutzen ist, er­folgt im Menü USE).
-9
Die Wahl der Auflösung ( 1X10 Darstellung (‘MHz’ oder Abweichung von 10MHz in
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
oder 1X10
-10
und der
Beim Einschalten werden alle Varianten mit dem Ort initialisiert, der zuletzt verwendet wurde unabhängig
DEUTSCH 9
davon, welche Variante (initial, entered, averaged) das war.
LOCK
Nur die ‘entered’ Position ist in diesem Menü änder- bar. Falls noch kein Ort berechnet werden konnte, werden Änderungen auch in die ‘updated’ und ‘averaged’ Position übertragen.
Die Mittelung der ‘averaged’ POS arbeitet unabhängig.
Der Ausgangspunkt für Rechnungen (Vorhersage der zu erwartenden Meßergebnisse und Berechnung von Korrekturen aus deren Abweichung von den tatsäch­lichen Meßergebnissen) ist jeweils der in USE zur Benutzung gewählte Ort.
STAT
STATUS:
ORBIT ACC LIST LOCK
ORBIT
Sat01 E1= 1° Az=225°
3 SN= ? URA = ?
Angezeigt werden: Die Nummer des Satelliten und seine Elevation, der Azimut, die Rauschleistung, S/N (Signal/Rausch-Ver­hältnis) und URA (User Range Accuary).
ACC
ACC: SA=off,0/6 sats
POS=entered
LOCK: 10.00=?? (int)
10.23=?? 2.048=??
Dient zur Schnellübersicht über den Zustand der di­versen internen Regelkreise. ’10.00 bad’ und/oder ’10.23 bad’ bedeutet das interne Referenzoszillatoren nicht gerastet werden können. (Abgleich Fehler) ‘2.048 bad’ schließt zwar das Relais und läst die LED blinken, den GPS-Betrieb aber stört das nicht.
Ergänzende Informationen zu den in den Menüs verwendeten Daten
Daten, die im gepufferten RAM gehalten werden und beim (Wieder)-Einschalten des Gerätes benutzt werden,können durch Einschalten bei gedrückter bzw. auf Default-Werte gesetzt werden):
MENUE/ENTER: Kontrast/Beleuchtung LOCAL: Uhrzeit/Datum und Zeitzone DST: Zone, erster und letzter Tag 1PPS: Delay und Zeitskala (GPS oder UTC) UTC: Zahl der Schaltsekunden sowie Stand/Gang MEAS: Gate-Zeit und Darstellung USE /POS: Koordinaten des zuletzt verwendete Ortes
Daten, die beim Einschalten (un)abhängig von früheren Einstellungen initialisiert werden:
LOCAL: Datum/Uhrzeit werden der laufenden Uhr
entnommen
TRACK: ’all in view’ suchen/verfolgen POS/USE: alle Varianten werden mit den in dem
gepufferten Speicher entnommenen Koordi­naten initialisiert
USE: "initial" Position wird verwendet
und -Taste gelöscht
Ist die Angabe über die verwendeten Satelliten
(SA, Anzahl, Position)
LIST
LIST: 0220312-2----0
001000202112000-0-
Diese Aufstellung aller vorhandenen Satelliten zeigt für jeden Satelliten einen Charakter, der als ASCII­HEX-Darstellung von 4 Bit zu interpretieren ist:
LSBIT=Bit0=1: Satelliten ist ok und über dem Horizont. Elevation >10° (unter 10° wird maskiert)
Bit1=1: Bahndaten bekannt Bit2=1: alle Info für "lock" bekannt Bit3=1: Sat ist bekannt und "gelockt" Blank: keine neuen Erkenntnisse mangels "Lock"
10 DEUTSCH
Automatisch werden vom HM8125 regelmäßig aufge­frischt:
• die Liste der verfügbaren Satelliten, SA-Aktivierung
• die Bahndaten (grob - ‘Almanach’ und fein - ‘Ephemeriden) die Relation UTC GPS
• (Schaltsekunden, Stand, Gang)
• die ‘updated’ und ‘averaged’ POS: Länge/Breite/Höhe Stand/Gang des (10.23MHz-)Oszillators
Gerätemeldungen
Die "Warning" Meldung kann nur mit der ESC-Taste ge­löscht werden. Sie muß so lange gedrückt werden bis das ursprüngliche "MENUE" erreicht ist.
WARNING: noise low
check antenna cable
Änderungen vorbehalten / Subject to change without notice
WARNING: can’t find
any satellites
position changed:
for a 1st satellite
Diese Meldungen erscheinen bei einem Lock-Verlust oder bei Betätigung der "ACKN" -Taste.
FEHLER MÖGLICHKEITEN
gepufferte Daten verloren werden neu erstellt
zu wenig Signal Antennenkabel/Konverter?
zu großer Offset am ADC abhängig von LOCAL und findet keine Satelliten POS/USE findet nicht genug abhängig von POS/USE Satelliten
UTC GPS: Daten zu alt! Verlassen des POS-Editors
bei veränderten Koordinaten
Xtal offset large? Pos. noch unbekannt; check pos.! Xtal offset large? Pos. ist bekannt; adjust Ctrim Quarzfehler ist wirklich
zu groß; 10,00 und/oder 10,23 nachstellen
can't find any satellites Installation uberprüfen
Notfalls Service can't find enough sat. aber mindestens einen buffered memory/ EPROM wurde gewechselt clock lost chosen sats lost (bei TRACK w/o SA bei all in view Untergang des letzten Sat'n)
ohne SA osc. control voltage large adjust 10MHz nachstellen UTC vs. GPS: EPROM wurde gewechselt data too old! entered pos is not Bei Benutzung der entered verified! position mit weniger als 4
Satelliten pos. bad! bei unbekanntem Ort-2 oder proper pos. unknown mehr inkosistente Satelliten
gemessen
Lock-Lost-Meldungen bei gedrückter ACKN.-Taste
‘position changed: sear- d.h. noch alles ching for a 1st satellite’ unbekannt ‘wait: searching for d.h. mind. Uhrzeit more satellites’ bekannt ’pos. found! searching for more satellites’ ‘Lock proc. started d.h. Lock-Versuch hat (re)approaching Lock’ begonnen ‘Lock proc. started:’ ‘-- locked --’ nach Änderungen in 1PPS ‘UTC vs. GPS changed’ nach Lesen relevanter
Satelliten-Daten ‘position changed’ ’10.00MHz Lock lost’ z.B. durch plötzlichen (re)approaching Lock Temperaturwechsel ’10MHz Lock lost’ Oszillator eingeregelt ‘-- locked --’ ‘2.048MHz Lock lost’ meistens: 8.192MHz­(re)approaching Code Oszillator falsch justiert ‘2.048MHz Lock lost’ Oszillator eingeregelt ‘-- locked --’
Es sind weitere Meldungen möglich, die jedoch für den Normalbetrieb keine weitere Bedeutung haben.
ADC offset large Hardware-Fehler needs service Vorgegebene Position nicht pos bad using plausibel (...=initial/enterde/
downed sat. found Noise low, check pos. check antenna cable
nach Änderungen in POS/USE
averaged)
Gerät vermutet falsche Position
Antenneninstallation uberprüfen
Aussendung der seriellen Schnittstelle
Zur Protokollierung der ordnungsgemäßen Anbindung des HM8125 an das GPS System besitzt das Gerät eine se­rielle Schnittstelle. Hardwaremäßig ist sie als 9polige Sub­D Buchse (female) ausgeführt. Als Verbindung zum pro­tokollierenden Rechner dient ein Standard RS232-Kabel. (RX/TX, RTS u. CTS sind 1:1 verbunden).
Die serielle Schnittstelle sendet alle 30min. und bei je­dem Wechsel im Lockstatus die Informationen Datum und Zeit sowie Angaben über die zwischen den einzel­nen Meßintervallen aufgetretenen Abweichungen. Die mitgelieferte Software GPS-PRO2.EXE ermöglicht die Einstellung der Schnittstellendaten. Defaultmäßig ist im HM8125 eine Datenübertragungsrate von 9600 Baud ein­gestellt. Diese läßt sich intern durch umstecken zweier Steckverbindung ändern.
Die Software für die Protokollierung der GPS-Daten des HM8125 befindet sich auf einer Diskette im Lieferum­fang des Gerätes.
Die Installation erfolgt durch einfaches Kopieren auf die Festplatte. Das Programm kann aber ebenso von der Dis­kette gestartet werden. Es empfiehlt sich auf jeden Fall eine Sicherungskopie.
Das Programm wird durch Eingabe des Filenamens
GPS_PRO2.EXE
der seriellen Schnittstelle z.B. COM2 und die Eingabe der Baudrate, z.B. 9600 (default), erfolgen. Die
GPS_READ.ME2
gestartet. Es muß dann die Eingabe
Datei gibt einige weitere Hinweise.
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DEUTSCH 11
Das Programm gibt alle 30min. und bei einer Störung die rele­vanten Daten des Gerätezustandes aus. Zur Beginn des Pro­grammes kann die erste Meldung bis zu 30 Minuten dauern.
Das Protokoll sieht wie folgt aus:
$PUTC,96-03-08,12:11:04,1,+5E-10,-6E-10,+1E-10,+1ns,-1ns,+0ns
Bemerkungen zum DCF77-Kode
Die DCF77-Sekundenmarken sind genau wie der 1pps, also im Sat-Mix typ. +/-50ns. Die Pulslänge von nominell 100ms oder 200ms ist nicht ganz so präzise. Sie stimmt auf etwa +/- 550 µs.
$PUTC gibt an, daß es sich bei der angegebenen Zeit um die UTC-Zeit handelt. Datum und Zeit werden dementspre­chend angegeben und entsprechen nicht immer der Local­time. Die folgende Ziffer bedeutet bei "1", daß das Gerät sich in gelocktem Zustand befindet. Eine "0" kennzeichnet den nicht gelockten Zustand und eine "2" bedeutet, daß der 10MHz Oszillator gelockt ist, intern aber ein anderer Oszillator nicht im gerastetet Zustand schwingt. Das 10MHz Ausgangssignal ist jedoch trozdem stabil. Die folgenden Angaben bedeuten: +5E-10 Maximalwert der positiven Frequenzab-
weichung seit der letzten Aussendung
-6E-10 Maximalwert der negativen Frequenz­abweichung seit der letzten Aussendung
1E-10 Varianz der Frequenzabweichung seit der letz-
ten Aussendung
+1ns Maximalwert der positiven Zeitabweichung seit
der letzten Aussendung
-1ns Maximalwert der negativen Zeitabweichung seit der letzten Aussendung
0ns Varianz der Zeitabweichung seit der letzten Aus-
sendung
Diese Sekundenmarken werden durch die Delay-Wahl im Menü PPS auch genauso in ihrer zeitlichen Lage verscho­ben wie der 1pps. Die Länge der DCF-Pulse wird dabei passend zu derjenigen (UTC-)Sekunde erzeugt, zu der die ausgegebene Sekundenmarke verfrüht oder verspätet ist.
Im Extremfall bedeutet das, daß zwei Empfänger, deren einer auf +0.5s und deren anderer auf -0.5s Delay ge­stellt ist, zwar (bis auf minimale Gleichlaufschwankungen) gleichzeitig ihre 1pps- und DCF-Sekundenmarken erzeu­gen werden, daß ihre gleichzeitig beginnenden DCF-Pul­se aber verschieden lang sind.
Der Empfänger mit +0.5s Delay wird stets diejenige Puls­länge ausgeben, die der andere Empfänger (mit -0.5s Delay) eine Sekunde zuvor ausgegeben hat. Beide Ko­des beschreiben tatsächlich die(selbe) UTC-Sekunde, die genau in der Mitte zwischen den beiden jeweils gleich langen Pulsen liegt. Nur beschreibt der eine Empfänger jede Sekunde mit einer halben Sekunde Verspätung, die der andere bereits eine halbe Sekunde im Voraus be­zeichnet hatte.
12 DEUTSCH
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Verwendung von GPS-Empfängern zur Frequenz- und Zeitbestimmung
GPS-Empfänger sind zwar erheblich komplexere Geräte als andere Zeitzeichen-Empfänger, sie werden in abseh­barer Zeit kaum noch teurer sein als bislang auf Quarz­oder Rubidium-Oszillatoren basierende Referenznormale, da die vielseitige Verwendbarkeit der GPS-Empfänger künftig eine preiswerte Großserienproduktion der eigent­lichen GPS-Empfangseinheit ermöglicht. Der folgende Abschnitt beschreibt Unterschiede zwischen verschie­denen Empfängerkonzepten, insbesondere die Vorteile der Trägerphasen-Messung (wie im HM8125 verwendet) für die schnelle Erkennung und Ausregelung von Frequenzschwankungen.
Funktionsprinzip des GPS-Systems
Das “Global Positioning System” (GPS) ist ein satelliten­gestütztes Navigationssystem, welches neben einer Ortsbestimmung auch eine sehr genaue Zeitbestimmung sowie das genaue Messen bzw. Erzeugen von Normal­Frequenzen ermöglicht. Das Navigationsverfahren beruht auf einer Bestimmung der Abstände des Empfängers zu verschiedenen Satelliten. Dazu werden die Laufzeiten der von diesen Satelliten abgestrahlten Signale gemessen. Aus ihnen lassen sich dann unter Verwendung der Bahn­daten der Satelliten der Empfangsort sowie der Stand der Empfängeruhr bestimmen. Entsprechend läßt sich aus den Änderungsraten der Laufzeiten die Geschwin­digkeit des Empfängers sowie der Gang der Empfänger­uhr bestimmen. Die Bereitstellung der für die Rechnun­gen benötigten Daten ist Aufgabe einer Reihe von Bo­denstationen. Diese ermitteln aus ihren Laufzeit-Mes­sungen die Bahndaten sowie andere Werte und senden sie auf einem Telemetriekanal an die Satelliten, die sie dann wiederum an die Empfänger senden. Für eine drei­dimensionale Positionsbestimmung benötigt man die Laufzeiten von vier verschiedenen Satelliten: drei zur Bestimmung der gesuchten Ortskoordinaten und einen vierten zur Bestimmung des zunächst unbekannten Standort der Empfängeruhr. Für einen reinen Zeit-Emp­fänger, der an einem bekannten Ort steht, reicht dage­gen im Prinzip schon der Empfang eines einzelnen Sa­telliten aus. Der Empfang mehrerer Satelliten ermöglicht aber eine deutliche Erhöhung der Zuverlässigkeit durch Konsistenzprüfungen. Da ständig mindestens fünf Sa­telliten über dem Horizont sind, ist für die Zeitbestimmung ein hohes Maß an Redundanz gegeben. Ferner kann man durch Mittelung über die Meßergebnisse von mehreren Satelliten den Einfluß der “Selective Availability” (s.u.) mindern. Die genannten Laufzeitmessungen werden in einem Korrelationsverfahren durchgeführt: Der vom Sa­telliten abgestrahlte Träger (1.575GHz) ist mit einem für den jeweiligen Satelliten charakteristischen Pseudo­Rausch-Code vom 1023 Bit Länge und, 1ms Dauer mo­duliert. Der Anfang dieser Code-Sequenz fällt mit der ganzen Millisekunde der Satellitenuhr zusammen. Durch Korrelation des Antennensignals mit einem im Empfän-
ger erzeugten gleichartigen Code läßt sich die Code-Pha­se bei Ankunft des Signals an der Antenne bestimmen. Die verbleibende Unsicherheit über die ganze Zahl der Millisekunden für die Laufzeit wird durch die Auswer­tung des 50-Baud-Datenstroms aufgehoben.
Erreichbare Genauigkeit für reine C/A-Code-Empfänger
Die Korrelationsfunktion ist ein Dreieck mit einer Breite von etwa 1µs. Außerhalb dieses Dreiecks verschwindet das Korrelationssignal. Bei einem typischen Signal/Rausch­Verhältnis läßt sich die Mitte des Dreiecks in 1s auf etwa 10ns, also 1% der Breite auflösen. Abbildung 1 zeigt dazu eine Meßreihe (gepunktete Kurve), in der die Differenz zwischen der nach den Bahndaten erwarteten und der vom Empfänger gemessenen Laufzeit dargestellt ist. Diese Differenz ist gerade der Wert, den der Empfänger für den Stand seiner Uhr gegenüber der GPS-Systemzeit ermit­telt. Tatsächlich war die Empfängeruhr auf eine Atomuhr synchronisiert, so daß der Gang zunächst Null war. Die­ser wurde dann definiert um etwa 12x10 aufhin der Stand stetig anwuchs, bis der Gang nach etwa 20s wieder zurückgesetzt wurde.
Für eine Frequenzbestimmung aus zwei aufeinanderfol­genden unabhängigen Messungen der Code-Phase mit 1s Abstand erreicht man damit eine Genauigkeit von 10 Dies ist zugleich die Genauigkeit, mit der ein reiner C/A­CodeEmpfänger einen Oszillator in 1s auf seine Nenn­frequenz regeln kann.
Abb. 1 Gemessener Stand der Empfängeruhr gegenüber der GPS-Systemzeit. C/A-Code ⋅⋅⋅⋅⋅; Code gemittelt ---; mit Trägerphase ——
Da die erreichbare Genauigkeit durch das Empfangs-Rau­schen begrenzt ist, läßt sie sich durch Mittelung über mehrere Messungen natürlich verbessern. Das Ergeb­nis einer Mittelung des Standes über 10Sekunden ist in Abbildung 1 als gestrichelte Linie eingezeichnet.Der Nach­teil jeder Mittelung ist, daß plötzliche Änderungen im Signalverlauf nur mit einer Verzögerung entsprechend der Mittelungszeit festgestellt werden können. Diesen Ef-
-9
geändert, wor-
-8
.
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DEUTSCH 13
fekt erkennt man besonders gut in Abbildung 2, wo die zeitliche Ableitung des gemittelten Standes, also der gemessene Gang, gezeigt wird.
Breite des Korrelations-Peaks von 1µs - erreicht man theo­retisch bei gleichen Meßzeiten eine Auflösung, die um den Faktor 10.000 höher ist als beim C/A-Code.
Die Kurve zeigt die Antwort eines reinen C/A-Code-Emp­fängers auf einen Frequenzsprung: statt eine plöz­lichen Frequenzänderung registriert der Empfänger eine langsam anwachsende Frequenz, die wegen der Kürze der eingeprägten Frequenzexkursion bereits wieder abnimmt, bevor der richtige Wert erreicht wird. Mit einem solchen GPS-Empfänger kann man also ledig­lich Oszillatoren ‘disziplinieren’, die bereits eine recht gute Stabilität haben.
Abb. 2 der GPS-Systemzeit. Code gemittelt ——
gemessener Gang der Empfängeruhr gegenüber
---
; mit Trägerphase
Erreichbare Genauigkeit für Empfänger mit Trägerphasen-Messung
Abbildung 3 veranschaulicht schematisch den Unter­schied der beiden Meßmethoden. Das Korrelations­dreieck (dicke Linie) hat die Steigung 1/µs, sodaß eine Verschiebung des Signals infolge des Rauschens um bei­spielsweise 1% der Amplitude zu einer scheinbaren Ver­schiebung der Code-Phase um 10ns führt.
Die Korrelationsfunktion des Trägers, ist eine von diesem Dreieck eingehüllter Sinus. Daher führt die­selbe Änderung des Signals hier nur zu einer scheinba­ren Verschiebung der Trägerphase um 1ps !
Die erheblich größere Steilheit des Trägerphasen-Verlaufs ermöglicht praktisch fehlerlose Frequenzmessungen in­nerhalb sehr kurzer Zeiten. Damit kann ein GPS Empfän­ger innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde Frequen­zen mit einer relativen Unsicherheit, zum Oszillator, von
-11
±1x10 2 zeigt den aus der Trägerphasen-Messung gewonne­nen Gang der Empfängeruhr. Die Kurve gibt in praktisch idealer Weise den oben beschriebenen Frequenz-Sprung wieder.
messen. Die durchgezogene Linie in Abbildung
Kombinierte Auswertung von Code- und Trägerphase
Messungen der Trägerphase allein sind nicht geeignet, die Laufzeit des Signals zu bestimmen, da sich verschie­dene Perioden der Trägers in nichts unterscheiden. Hier­für muß in der Regel der aufmodulierte Code verwendet werden (eine Ausnahme bilden u.U. spezielle differenzielle Verfahren für geodätische Empfänger). Aus Messungen der Trägerphase kann man aber sehr genau die Änderung der Laufzeit bestimmen, sodaß man eine einmal bestimmte Laufzeit durch integrieren der Träger­phase fortschreiben kann. Eine geeignete Kombination aus Code- und Träger-Phasenmessung vereint die Absolut-Information des C/A-Codes mit der erheb­lich genaueren Relativ-Information aus dem Träger­phasen-Fortschritt. In der Praxis bedeutet das, daß man durch die gemeinsame Auswertung der Code- und der Trägerphase die Laufzeiten glätten kann, ohne eine Zeit­verzögerung hinnehmen zu müssen.
Abb. 3 Schematische Darstellung von Code- und Träger­Korrelation
Genauso wie bei DCF77 kann man auch bei einem GPS­Empfänger die Meßgenauigkeit dadurch erheblich erhö­hen, daß man neben dem aufmodulierten Code auch die Trägerphase mißt. Aus der hohen Frequenz des Trägers resultiert eine sehr geringe Empfindlichkeit der Phasen­zeitmessung gegenüber Rauschen und Störsignalen. Bei einer Periodendauer von etwa 635ps - gegenüber einer
14 DEUTSCH
In Abbildung 1 zeigt die durchgezogene Kurve den Stand der Empfängeruhr, wie er nach diesem kombinierten Meß­verfahren bestimmt wurde. Das Rauschen ist im Vergleich zur reinen Code-Messung (gepunktete Linie) verschwin­dend gering. Gleichzeitig treten weder Verrundung noch Verzögerung auf, wie sie für die zur Verringerung des Rau­schens gemittelten Daten (gestrichelte Linie) charakteri­stisch sind. Die Präzision eines Meß- oder übertra­gungsverfahrens läßt sich ganz ähnlich wie die Sta­bilität eines Oszillators durch Angabe der Allan­Varianz charakterisieren. Abbildung 4 zeigt die erreichte
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Frequenzstabilität als Funktion der Mittelungszeit für et­was unterschiedliche Verhältnisse (Signal/ Rausch-Ver­hältnis S/N und Dauer der Einzelmessung). Tatsächlich werden in dem Empfänger einmal pro Sekunde unab­hängige Trägerfrequenzmessungen mit einer Beobachtungsdauer zwischen 80ms und 640ms durch­geführt. Über diese Meßergebnisse kann dann gemittelt werden. Die Kurven fallen in etwa mit einer Steigung von -1/2 ab; demnach handelt sich bei dem begrenzen­den Effekt um Rauschen und nicht um systematische Fehler. Bei dieser nicht optimierten Auswertung des Trägersignals kann der Empfänger mehrere Satelliten quasigleichzeitig messen und parallel auswerten. Die bei optimaler Auswertung erzielbare Kurzzeitstabilität ist im Diagramm gepunktet als ‘kohärent’ eingetragen.
tet. Diese zum Zwecke der ‘Selective Availability’ (SA) eingeführten Störungen führen zu einer Unsicherheit von etwa 100ns bei der Standmessung und von etwa ±1x10
9
bei der Gangmessung. Eine Eliminierung dieser Fehler
ist nur mittels geheimer Verfahren möglich.
Welche der Satelliten durch Aktivierung der SA wann gestört sein werden, ist nicht vorhersagbar. Allerdings ist die Aktivierung der SA an den Bahndaten erkennbar. Nur noch vier der insgesamt zur Zeit 24 Satelliten stam­men aus einer alten Generation, die eine Modulation des Uhrenganges noch nicht ermöglichte. Sie liefern daher Meßwerte mit voller Genauigkeit. Die in den Abbildun­gen 1, 2 und 4 gezeigten Daten wurden mit ungestörten Satelliten aufgenommen.
Eine andere Quelle für Ungenauigkeiten ist der Einfluß der Ionosphäre auf die Signalausbreitung. Es gibt zwar Modelle, die diesen Einfluß zu beschreiben versuchen, ihre Anwendung kann aber die Fehler nicht vollständig beseitigen.
Differenzmessungen (DGPS)
Weder die durch SA noch die durch die Ionosphäre er­zeugten Fehler können in einem normalen Empfänger beseitigt werden. Sind höhere Genauigkeiten für die Zeit und/oder die Frequenzmessung nötig, so ist ein diffe­rentieller (DGPS-) Betrieb nützlich:
-
Abb.4 —— Kurzzeitstabilität (Standardabweichung) ver­schiedener Trägerfrequenz-Messungen. Spezifikation ei­ner Cäsium-Atomuhr (HP 5061A) zum Vergleich –––; er­wartete Meßauflösung bei kohärenter Auswertung ⋅⋅⋅⋅⋅⋅
Zum Vergleich sind als weitere Kurve gestrichelt die Da­ten für eine CäsiumAtomuhr eingezeichnet. Der Verlauf der Kurven zeigt, daß ein Trägerphasen messender GPS­Präzisionsempfänger eine Atomuhr nicht nur ‘disziplinie­ren’, sondern schlicht ersetzen kann.
Diese hohe Genauigkeit kann ein reiner C/A-Code-Emp­fänger auch mit vielen parallelen Kanäle wie sie heute in den meisten Geräten verwendet werden nicht erreichen. Für einen Empfänger, der die Trägerphase messen kann, reicht es dagegen völlig aus, wenn er mit nur ei­nem Kanal die verschiedenen Satelliten im Zeitmultiplex verfolgt.
Begrenzungen der nutzbaren Genauigkeit
Die hohe Genauigkeit in der Signalauswertung liefert zur Zeit nur eine entsprechend große Absolutgenauigkeit bei Vermessung einiger weniger bestimmter Satelliten, da die Betreiber des GPS die den zivilen Nutzern zu­gänglichen Signale und Daten der meisten Satelliten künstlich verschlechtern. Dazu wird offensichtlich der Lauf der Satellitenuhren moduliert. Möglicherweise werden auch kleine Fehler in die Bahndaten eingearbei-
Ein Empfänger wird an einem bekannten Ort an eine sehr genaue Uhr angeschlossen (beispielsweise an die Atom­uhr der PTB) und mißt die momentanen Uhrenfehler al­ler empfangenen Satelliten. GPS-Empfänger, die diese Meßergebnisse über Funk, Telefon o.ä. übermittelt be­kommen, können diese dann in der Auswertung ihrer Empfangsdaten als Korrekturen berücksichtigen. Das Differentialverfahren beseitigt alle Fehler, die am Ort des Referenzempfängers und am Ort des nutzenden Emp­fängers gleich sind. Die Verbreitung der Korrekturdaten könnte vielleicht einmal ein Dienst der PTB sein, so wie diese heute die Zeit über DCF77 verbreitet.
Welchen Nutzen solch ein Dienstes bringen würde, zeigt ein erstes Experiment, das in der PTB mit zwei Empfän­gern durchgeführt wurde. Abbildung 5 zeigt Messungen an einem Satelliten mit eingeschalteter SA von zwei un­abhängig voneinander arbeitenden Empfängern. Die bei­den äußeren Kurven zeigen die von den beiden Empfän­gern ermittelten Uhrenstände, an denen man deutlich die Wirkung der SA erkennt. Die mittlere Kurve zeigt (in vergrößerten Maßstab) die Differenz zwischen den Code­Phasenmessungen der beiden Empfänger. Der verblei­bende Fehler ist erheblich kleiner als der der beiden Einzelmessungen. Es ist zu erkennen, daß es sich dabei nicht um weißes Rauschen handelt.
Vermutlich resultiert der Restfehler aus lokal begrenzten Reflexionen, die für verschiedene Antennenpositionen
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DEUTSCH 15
unterschiedlich sind. Durch sorgfältige Wahl des An­tennenstandortes lassen sich diese Störungen möglicher­weise etwas reduzieren.
Viel kleinere Differenzen erhält man, wenn man die Trägerphasen-Messungen hinzunimmt, da sich Reflexi­onsbeimischungen genauso wie Rauschen auf die Träger­phasen-Messungen weniger auswirken als auf die Code­Phasenmessungen. Für den überwiegenden Teil der Meßzeit ist der verbleibende Restfehler kleiner als 3ns, der größte Fehler beträgt 10ns. Auch hier zeigt sich also die Überlegenheit der kombinierten Code- und Träger­Phasenauswertung, innerhalb kurzer Meßzeiten hohe Ge­nauigkeit zu liefern.
Abb. 5 oben/unten: Stände zweier unabhängiger Emp­fänger. Mitte: Differenz der Stände (4-fach vergrößert) Code gemittelt ---; mit Trägerphase ——
Autor: Dr. W. Klische
16 DEUTSCH
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DCF77
Zeitinformation und Normalfrequenz
(7 Bits für die Minute, 6 Bits für die Stunde und 22 Bits für das Datum einschließlich der Nummer des Wochentages) .
Aufgrund seiner zentralen geographischen Lage bei Frank­furt am Main und seiner Reichweite bis etwa 2000km ermöglicht der Zeitsignal und Normalfrequenzsender DCF77 in weiten Teilen Europas den Betrieb von Funk­uhren. Mit seiner von Atomuhren abgeleiteten Träger­frequenz können Normalfrequenzoszillatoren kalibriert oder automatisch nachgesteuert werden. Der HM8125 erzeugt ein Signal welches die gleiche Codierung wie DCF77 aufweist, aber auf Grund der Abhängigkeit vom GPS System nicht die Positionierungsprobleme des DCF auf­weist und außerdem weltweit verfügbar ist. Im folgen­den wird die Funktionsweise des DCF77 beschrieben.
Trägerfrequenz
Die Trägerfrequenz von DCF77 ist eine Normalfrequenz von 77,5kHz. Sie wird von Atomuhren der PTB abgeleitet und weicht am Sendeort im Mittel über einen Tag weni­ger als 1X10
-12
(im Mittel über 100 Tage 2X10
-13
) von dem durch die primären Atomuhren der PTB vorgegebe­nen Sollwert ab. Die Phasenzeit des Trägers wird näherungsweise in Übereinstimmung «[0,3]ps mit UTC (PTB) gehalten. Am Empfangsort beobachtete größere Phasen- bzw. Frequenzschwankungen sind ausbreitungs­bedingt.
Mit den AM-Sekundenmarken 1 bis 14 werden gelegent­lich Betriebsinformationen über die Steuereinrichtung übertragen, die nur für die für den Betrieb Verantwortli­chen, aber nicht für die DCF77-Nutzer bestimmt sind. Verlängerte Sekundenmarken in diesem Bereich bedeu­ten nicht, daß die ausgestrahlte Zeitinformation fehler­haft ist.
Amplitudenmodulation (AM)
Der Träger wird mit Sekundenmarken amplituden­moduliert: Zu Beginn jeder Sekunde (mit Ausnahme der
59. Sekunde, jeder Minute) wird die Trägeramplitude für die Dauer von 0,1s oder 0,2s auf etwa 25% abgesenkt. Durch das Fehlen der 59. Sekundenmarke wird die nächstfolgende Minutenmarke angekündigt. Die unter­schiedliche Dauer der Sekundenmarken dient zur binä­ren Codierung von Uhrzeit und Datum, wobei Sekunden­marken mit einer Dauer von 0,1s der binären Null und solche mit einer Dauer von 0,2s der binären Eins ent­sprechen.
Codierung
Einmal während jeder Minute werden Minute, Stunde, Tag, Wochentag, Monat und Jahr BCD-codiert übertra­gen, bei AM durch Impulsdauermodulation der Sekunden­marken und bei der BPSK durch Invertieren der Pseudo­zufallsfolge . Abgesehen von der unterschiedlichen Minutenmarkenkennung und der Reservierung der ersten 14 AM-Sekundenmarken für die gelegentliche Aussendung von Betriebsdaten ist ab der 15. Sekundenmarke die durch AM übertragene Binärinformation die gleiche wie die durch BPSK. Das übertragene “Telegramm” gilt jeweils für die folgende Minute. Die Zuordnung der einzelnen Sekunden­marken auf die übertragene Zeitinformation und zeigt das Codierschema, in Bild 6. Die drei Prüfbits P1, P2 und P3 ergänzen jeweils die vorhergehenden Informationswörter
Bild 6 Schema der codierten Zeitinformation im DCF77. Dieses Signal wird vom 8125 erzeugt.
M Minutenmarke R Antennenbit A1 Ankündingungsbit für den Übertragung von MEZ
nach MESZ oder von MESZ nach MEZ
Z1,Z2 Zeitzonen bits A2 Ankündigungsbits für eine Schaltsekunde S Startbit der codierten zeitinformation P1, P2, P3 Prüfbits
Am Zustand des Antennenbits R (Nr.15) läßt sich erken­nen, ob die Aussendung über die Betriebsantenne (Zu­stand Null) oder die Reserveantenne (Zustand Eins) er­folgt. Der Zweck des Antennenbits ist es, auf Phasen­zeitsprünge des DCF77-Trägers hinzuweisen, die durch den Wechsel der Sendeantenne verursacht werden und zu einer Vergrößerung der Unsicherheit nachgesteuerter Normalfrequenzgeneratoren führen können. Von der PTB wird zwar dafür gesorgt, daß die abgestrahlte Träger­phasenzeit an beiden Antennen gleich ist, da beide An­tennen aber etwa 1150 m voneinander entfernt sind, tre­ten wegen der geänderten Laufzeiten zum Empfangsort nach einem Wechsel der Sendeantennen Phasenzeit­sprünge bis zu etwa ±4µs auf. Mit Hilfe von R wird es
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DEUTSCH 17
somit empfangsseitig möglich, den für jeden Empfangs­ort typischen Phasenzeitsprung im Empfänger durch ge­eignete Maßnahmen auszugleichen.
Die Zonenzeitbits Z1 und Z2 (Nr. 17 und 18) zeigen an, auf welches Zeitsystem sich die ausgesandte Zeit­information bezieht. Bei der Aussendung von MEZ hat Z1 den Zustand Null und Z2 den Zustand Eins. Bei der Aussendung von MESZ ist es umgekehrt.
Das Ankündigungsbit A1 (Nr. 16) weist auf einen bevor­stehenden Wechsel des Zeitsystems hin. Vor dem Über­gang von MEZ nach MESZ oder zurück wird A1 jeweils eine Stunde lang im Zustand Eins ausgesendet. Mit dem Ankündigungsbit A2 (Nr. 19) wird auf das bevorstehen­de Einfügen einer Schaltsekunde aufmerksam gemacht. A2 wird ebenfalls eine Stunde lang vor dem Einfügen einer Schaltsekunde im Zustand Eins ausgestrahlt. Schaltsekunden werden nach Empfehlungen des Inter­nationalen Erdrotationsdienstes in Paris weltweit zum gleichen Zeitpunkt in die Koordinierte Weltzeitskala UTC eingefügt, vorzugsweise am Ende der letzten Stunde des
31. Dezember oder des 30. Juni. Dies bedeutet, daß Schaltsekunden in der Gesetzlichen Zeit der Bundesre­publik Deutschland eine Sekunde vor 1 Uhr MEZ am 1. Januar oder vor 2 Uhr MESZ am 1. Juli eingeschoben werden. Vor dem Einfügen einer Schaltsekunde am 1. Januar ( 1. Juli) wird A2 daher sechzigmal von 00.00.19 Uhr MEZ (0 1.00. 19 Uhr MESZ) bis 00. 5 9.19 Uhr MEZ (01.59.19 Uhr MESZ) im Zustand Eins ausgesendet.
Die Ankündigungsbits A1 und A2 dienen dazu, Prozes­soren in Funkuhren, die von der Gesetzmäßigkeit der Zeitzählung zum Zweck der Fehlererkennung Gebrauch machen, über die Unregelmäßigkeiten in der Zeitzählung zu informieren. Ohne A1 oder A2 würde die geänderte Zeitzählung nicht sogleich zur Kenntnis genommen und zur Anzeige gebracht werden, sondern zunächst als feh­lerhafter Empfang interpretiert.
Das Einfügen einer Schaltsekunde geschieht bei den AM-Sekundenmarken in folgender Weise: Die der Mar­ke 01.00.00 Uhr MEZ bzw. 02.00.00 Uhr MESZ vorher­gehende 59. Sekundenmarke wird mit einer Dauer von 0,1 s ausgesendet, und anstelle der normalerweise un­terdrückten 59. Sekundenmarke (keine Trägerabsenkung) wird die eingefügte 60. Sekundenmarke ohne Trägerab­senkung ausgestrahlt. Bei der BPSK erscheinen die 10 investierten Rauschfolgen zur Minutenmarken­identifizierung um 1s später. Die Notwendigkeit, Schalt­sekunden auslassen zu müssen, ist bei der gegenwärti­gen Drehgeschwindigkeit der Erde nicht zu erwarten.
Oszillatorsignal und dem empfangenen DCF77-Träger­signal über ausreichend lange Mittelungszeiten erfolgen, damit die ausbreitungsbedingten sowie die durch die BPSK verursachten Phasenzeitschwankungen ausreichend eli­miniert werden. Welche Phasenzeit- bzw. Frequenz­schwankungen in Braunschweig, 273 km vom Sendeort entfernt, auftreten, wurde vor einigen Jahren in der PTB genauer untersucht.
Die Bilder 7 und 8 geben die Ergebnisse dieser Untersu­chung wieder und zeigen die aus den gemessenen Phasen­zeitschwankungen errechneten mittleren relativen Frequenzschwankungen. Sie werden durch die Standard­abweichung s ausgedrückt, um die die empfangene Träger­frequenz bei einer Einzelmessung, bezogen auf den durch UTC(PTB) vorgegebenen Sollwert, unsicher ist.
Bild 7 Standardabweichung s der relativen Abweichung der in 273km Entfernung empfangenen DCF77-Träger­frequenz vom Sollwert in Abhängigkeit von der Tages­zeit (MEZ) mit der Mittelungszeit als Parameter
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In Bild 7 ist s in Abhängigkeit von der Tageszeit mit der Mittelungszeit als Parameter dargestellt, wobei die an­gegebenen s-Werte jeweils auf 49 im Frühjahr durchge­führten Einzelmessungen basieren. Man erkennt an den Kurven, daß bei kurzen Mittelungszeiten am Tage gerin­gere Unsicherheiten erreicht werden als in der Nacht. Andererseits mitteln sich die durch Raumwelleneinfluß verursachten Frequenzschwankungen auch in der Nacht weitgehend heraus, wenn über genügend lange Mittelungszeiten, z.B. über 6 Stunden, gemessen wird.
Bild 8 zeigt s in Abhängigkeit von der Mittelungszeit t, wobei die angegebenen Punkte typische Werte sind, die im Jahresmittel gelten und auf nur tagsüber ermittelten Meßwerten beruhen. Im Sommer können die s-Werte noch etwas kleiner, im Winter dagegen noch etwas grö­ßer sein. Aus dem Kurvenverlauf läßt sich für die Ab­hängigkeit von s von der Mittelungszeit t auch folgende Formel angeben:
Empfang der DCF77-Normalfrequenz
Wird der Träger von DCF77 zur Überwachung oder auto­matischen Nachsteuerung von Normalfrequenz­generatoren genutzt, müssen die dazu erforderlichen Fre­quenz- bzw. Phasenzeitvergleiche zwischen dem lokalen
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-9
s=6,4 X 10
X t - 0,72, t in s.
Um noch den zunehmenden Raumwelleneinfluß bei grö­ßeren Entfernungen vom Sender zu verdeutlichen, sind in Bild 12 zusätzlich einige s-Werte für den etwa 700km von Braunschweig entfernten Schweizer Normal-
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frequenzsender HBG auf 75kHz angegeben. Unter der Annahme, daß die von Atomuhren abgeleiteten Träger­frequenzen beider Sender näherungsweise gleich stabil sind, zeigt die HBG-Kurve, daß die ausbreitungsbedingten Frequenzschwankungen von HBG aufgrund seiner 2,5fach größeren Entfemung vom Empfangsort Braun­schweig etwa zehnmal größer sind als die von DCF77.
Die für Braunschweig ermittelten Frequenz­schwankungen können sicherlich als Anhaltswerte für alle Empfangsorte dienen, an denen die Bodenwelle vor­herrscht. Im Entfernungsbereich, in dem Boden- und Raumwelle gleich groß werden können, sind dagegen Frequenzvergleiche durch mögliches “Phasengleiten” (“cycle slipping”) erschwert. In sehr großen Entfernun­gen, wenn die Raumwelle die Oberhand gewinnt, liegen wieder konstante Verhältnisse vor. Hier sollten Frequenz­vergleiche möglichst nur am Tage oder in der Nacht bei stabiler Raumwellenausbreitung vorgenommen werden, damit die Laufzeitänderungen durch das Wandern der D­Schicht in der Dämmerung nicht als Änderungen der Referenzfrequenz interpretiert werden.
Bild 8 Standardabweichung s der relativen Abweichung der in 273km Entfernung am Tage empfangenen DCF77­Trägerfrequenz vom Sollwert in Abhängigkeit von der Mittelungszeit
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Literatur:
Auszug aus: PTB - DCF77 aus Telekom Praxis 1/93
Autor Dr.-Ing. Peter Hetzel
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