HAMEG HM5011, HM5010 User Guide [de]

DEUTSCH
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Instruments
Manual
Spektrum­analysatoren
HM5010/5011
MANUAL•HANDBUCH•MANUEL
Inhaltsverzeichnis
Datenblatt HM5010/HM5011 ...................................................................... 5
HZ560 Transient Limiter ................................................................................ 5
HZ530-Sondensatz für EMV-Diagnose (Lieferbares Zubehör) ..................... 6
Bedienungsanleitung ................................................................................... 8
Allgemeines ................................................................................................... 8
Symbole ......................................................................................................... 8
Aufstellung des Gerätes ................................................................................ 8
Sicherheit ....................................................................................................... 9
Betriebsbedingungen ................................................................................... 10
Garantie ........................................................................................................ 10
Netzspannungsumschaltung........................................................................ 11
Funktionsprinzip ........................................................................................... 12
Betriebshinweise ......................................................................................... 13
Bedienelemente........................................................................................... 15
Vertikale Kalibrierung.................................................................................... 20
Horizontale Kalibrierung ............................................................................... 21
Einführung in die Spektrum-Analyse ....................................................... 21
Grundlagen über Spektrum-Analysatoren .................................................... 22
Anforderungen an Spektrum-Analysatoren .................................................. 24
Frequenzmessung ....................................................................................... 24
Stabilität ....................................................................................................... 25
Auflösung ..................................................................................................... 25
Rauschen ..................................................................................................... 27
Video-Filter ................................................................................................... 28
Empfindlichkeit - Max. Eingangspegel ......................................................... 28
Frequenzgang............................................................................................... 30
Mitlaufgeneratoren....................................................................................... 30
Funktionstest des Spektrum-Analyzers HM5010/HM5011................... 32
Block Diagram HM5010/11 ....................................................................... 34
Frontbild HM5010 ........................................................................................ 35
Frontbild HM5011 ........................................................................................ 36
St.0797-Brü/Obh/Mei
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KONFORMITÄTSERKLÄRUNG DECLARATION OF CONFORMITY DECLARATION DE CONFORMITE
Name und Adresse des Herstellers HAMEG GmbH Manufacturer´s name and address Kelsterbacherstraße 15-19 Nom et adresse du fabricant D - 60528 Frankfurt
HAMEG S.a.r.l. 5, av de la République F - 94800 Villejuif
Die HAMEG GmbH / HAMEG S.a.r.l bescheinigt die Konformität für das Produkt The HAMEG GmbH / HAMEG S.a.r.l herewith declares conformity of the product HAMEG GmbH / HAMEG S.a.r.l déclare la conformite du produit
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Instruments
Bezeichnung / Product name / Designation:
Typ / Type / Type:
mit / with / avec:
Optionen / Options / Options:
mit den folgenden Bestimmungen / with applicable regulations / avec les directives suivantes
EMV Richtlinie 89/336/EWG ergänzt durch 91/263/EWG, 92/31/EWG EMC Directive 89/336/EEC amended by 91/263/EWG, 92/31/EEC Directive EMC 89/336/CEE amendée par 91/263/EWG, 92/31/CEE
Niederspannungsrichtlinie 73/23/EWG ergänzt durch 93/68/EWG Low-Voltage Equipment Directive 73/23/EEC amended by 93/68/EEC Directive des equipements basse tension 73/23/CEE amendée par 93/68/CEE
Angewendete harmonisierte Normen / Harmonized standards applied / Normes harmonisées utilisées
Sicherheit / Safety / Sécurité
EN 61010-1: 1993 / IEC (CEI) 1010-1: 1990 A 1: 1992 / VDE 0411: 1994 EN 61010-1/A2: 1995 / IEC 1010-1/A2: 1995 / VDE 0411 Teil 1/A1: 1996-05 Überspannungskategorie / Overvoltage category / Catégorie de surtension: II Verschmutzungsgrad / Degree of pollution / Degré de pollution: 2
Elektromagnetische Verträglichkeit / Electromagnetic compatibility / Compatibilité électromagnétique
EN 61326-1/A1 Störaussendung / Radiation / Emission: Tabelle / table / tableau 4; Klasse / Class / Classe B. Störfestigkeit / Immunity / Imunitee: Tabelle / table / tableau A1.
EN 61000-3-2/A14 Oberschwingungsströme / Harmonic current emissions / Émissions de courant harmonique: Klasse / Class / Classe D.
EN 61000-3-3 Spannungsschwankungen u. Flicker / Voltage fluctuations and flicker /
Fluctuations de tension et du flicker.
Spektrum-Analysator/Spectrum Analyzer/Analyseur de spectre
HM5010 / 5011
-
-
Datum /Date /Date Unterschrift / Signature /Signatur
15.01.2001
E. Baumgartner
Technical Manager
Directeur Technique
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Allgemeine Hinweise zur CE-Kennzeichnung
HAMEG Meßgeräte erfüllen die Bestimmungen der EMV Richtlinie. Bei der Konformitäts­prüfung werden von HAMEG die gültigen Fachgrund- bzw. Produktnormen zu Grunde gelegt. In Fällen wo unterschiedliche Grenzwerte möglich sind, werden von HAMEG die härteren Prüf­bedingungen angewendet. Für die Störaussendung werden die Grenzwerte für den Geschäfts- und Gewerbebereich sowie für Kleinbetriebe angewandt (Klasse 1B). Bezüglich der Störfestigkeit finden die für den Industriebereich geltenden Grenzwerte Anwendung. Die am Meßgerät notwendigerweise angeschlossenen Meß- und Datenleitungen beeinflußen die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte in erheblicher Weise. Die verwendeten Leitungen sind jedoch je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. Im praktischen Meßbetrieb sind daher in Bezug auf Störaussendung bzw. Störfestigkeit folgende Hinweise und Randbedingungen unbedingt zu beachten:
1. Datenleitungen
Die Verbindung von Meßgeräten bzw. ihren Schnittstellen mit externen Geräten (Druckern, Rechnern, etc.) darf nur mit ausreichend abgeschirmten Leitungen erfolgen. Sofern die Bedienungs­anleitung nicht eine geringere maximale Leitungslänge vorschreibt, dürfen Datenleitungen (Eingang/ Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden befinden. Ist an einem Geräteinterface der Anschluß mehrerer Schnittstellenkabel möglich, so darf jeweils nur eines angeschlossen sein. Bei Datenleitungen ist generell auf doppelt abgeschirmtes Verbindungskabel zu achten. Als IEEE­Bus Kabel sind die von HAMEG beziehbaren doppelt geschirmten Kabel HZ72S bzw. HZ72L geeignet.
2. Signalleitungen
Meßleitungen zur Signalübertragung zwischen Meßstelle und Meßgerät sollten generell so kurz wie möglich gehalten werden. Falls keine geringere Länge vorgeschrieben ist, dürfen Signal­leitungen (Eingang/Ausgang, Signal/Steuerung) eine Länge von 3 Metern nicht erreichen und sich nicht außerhalb von Gebäuden befinden. Alle Signalleitungen sind grundsätzlich als abgeschirmte Leitungen (Koaxialkabel - RG58/U) zu verwenden. Für eine korrekte Masseverbindung muß Sorge getragen werden. Bei Signalgeneratoren müssen doppelt abgeschirmte Koaxialkabel (RG223/U, RG214/U) verwendet werden.
3. Auswirkungen auf die Meßgeräte
Beim Vorliegen starker hochfrequenter elektrischer oder magnetischer Felder kann es trotz sorgfältigen Meßaufbaues über die angeschlossenen Meßkabel zu Einspeisung unerwünschter Signalteile in das Meßgerät kommen. Dies führt bei HAMEG Meßgeräten nicht zu einer Zerstörung oder Außerbetriebsetzung des Meßgerätes. Geringfügige Abweichungen des Meßwertes über die vorgegebenen Spezifikationen hinaus können durch die äußeren Umstände in Einzelfällen jedoch auftreten.
Dezember 1995
HAMEG GmbH
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Spektrumanalysator HM5010 u. HM5011
I Durchgehender Frequenzbereich von 0,15MHz bis 1GHz. I 5stellige Digitalanzeige für Mitten- u. Marker-Frequenz (Aufl. 0,1MHz). I Amplitudenbereich –100 bis +13dBm; 12,5kHz-, 400kHz- und Video-Filter.
I Tracking Generator (nur im HM 5011) I Durchgehender Frequenzbereich von 0,1MHz bis 1GHz. I Ausgangsspannung +1dBm bis –50dBm (an 50
Die Geräte HM5010 und HM5011 eignen sich für fast alle Arten der Signal-
analyse im Frequenzbereich von 0,15MHz bis 1GHz. Beide Modelle besitzen einen sogenannten "Scanwidth"-Wähler. Mit diesem ist das auf dem Bildschirm sichtba­re Frequenzspektrum zwischen 100kHz/cm und 100MHz/cm einstellbar. Vor allem die damit verbundene höhere Auflösung in den kleineren Bereichen erlaubt insbesondere die Analyse von schmalbandigen Signalen.
Ein anderer, qualitativ wesentlicher Gesichtspunkt ist, daß auch die Amplituden- werte der dargestellten Signale recht genau erfaßbar sind. Der gesamte Meßbereich, einschließlich der zuschaltbaren Eingangsteiler, erstreckt sich von – 100dBm bis +13dBm, wovon 80dB (10dB/cm) auf den Anzeigebereich der Bildröhre entfallen. Selektive Pegelmessungen werden im "Zero-Scan"-Betrieb durchgeführt.
Beide Geräte besitzen eine 5stellige Digitalanzeige, mit der wahlweise die Mittenfrequenz oder die Markerfrequenz angezeigt wird. Zusammen mit letzterer wird auf dem Bildschirm eine Markierung eingeblendet, welche die Bestimmung der Frequenz wesentlich erleichtert.
ΩΩ
Ω).
ΩΩ
Im HM5011 befindet sich zusätzlich ein Tracking- (Mitlauf)-Generator, mit dem auch Frequenzgang-Messungen an Vierpolen durchführbar sind. Dabei handelt es sich um eine vom Spektrum-Analysator gesteuerte frequenzsynchrone Signalquelle, deren Frequenzbereich von 100kHz bis 1GHz reicht. Der Ausgangs­pegel ist zwischen –50dBm und +1dBm in 10dB-Stufen und variabel veränderbar.
Die Geräte HM5010 und HM5011 sind äußerst preiswert. Sie erlauben zahlreiche Anwendungen im gesamten Bereich der HF-Meßtechnik, wie z.B. bei der qualitativen EMV-Messung. Dabei zeichnen sich die Geräte durch eine gleichbleibend hohe Meßrate und äußerst geringe Störstrahlung aus. Mit ihrer guten Ausstattung und der einfachen Bedienung sind sie wieder ein Beweis für die überzeugende Leistungsfähigkeit von HAMEG-Produkten.
HZ560 Transient Limiter
Zum Schutz des Eingangskreises von Spektrum­analysatoren insbesondere bei der Verwendung der Netznachbildung HM6050
Frequenzbereich: 150kHz-30MHz
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Technische Daten
Frequenzeigenschaften
Frequenzbereich: 0.15MHz bis 1GHz (3dB) Genauigkeit Mittenfrequenz: ±100kHz Genauigkeit Marker: ±(0.1% span + 100kHz) Auflösung der Frequenzanzeige: 100kHz
(5 digit LED)
Frequenzhub: 100kHz/cm bis 100MHz/cm
mit 1-2-5 Teilung
+ 0Hz/cm. (Zero Scan)
Genauigkeit Frequenzhub: ±10% Stabilität: Drift: <150kHz / Std. ZF-Bandbreite ( 3dB):
Meßrate: 43Hz
Amplitudeneigenschaften
Bereich: −100dBm bis +13dBm Anzeigebereich: 80dB (10dB / cm) Referenzpegel: −27dBm bis +13dBm
(in 10dB Schritten)
Genauigkeit des Referenzpegels: ±2dB Mittlerer Rauschpegel: 99dBm (12.5kHz FBB)
2. harmonische: <75dBc Intermodulation (3. harm.): 70dBc
(2 Signale im Abstand >3MHz)
Mittlere Ansprechschwelle:
<5dB über Grundrauschen
Auflösung bei Bandbreitenumschaltung:Auflösung bei Bandbreitenumschaltung:
Auflösung bei Bandbreitenumschaltung:±1dB
Auflösung bei Bandbreitenumschaltung:Auflösung bei Bandbreitenumschaltung:
Anzeigegenauigkeit: ±2dB ZF-Verstärkung: Einstellbar um 10dB
Auflösung: 400kHz und 12.5kHz Video-Filter ein: 4kHz
Eingangs-Characteristiken
Eingangsimpedanz: 50 HF-Eingang: BNC-Buchse Abschwächer: 0 bis 40 dB (4 x 10dB) Genauigkeit d. Abschwächers: ±1dB Max. Eingangspegel: +20dBm (0.1W)
dauernd mit 40dB Abschwächung. +10dBm, ±25V
mit 0dB Abschwächung
DC
Tracking Generator
Bereich Ausgangspegel: 50dBm to +1dBm
(in 10dB Stufen und variabel)
Ausgangsabschwächer: 0 bis 40dB (4 x 10dB) Genauigkeit des Abschwächers: ±1dB Ausgangsimpedanz: 50(BNC-Buchse) Frequenzbereich: 0.1MHz bis 1GHz Frequenzgang: ±1.5dB HF-Störung: <20dBc
Allgemeines
Betriebsbedingungen: 10° bis 50°C Röhre: 8 x 10cm; Innenraster Strahldrehung: auf Frontseite einstellbar Netzanschluß: 115 / 230V, 50-60Hz Leistungsaufnahme: 20W max.
Schutzart: Schutzklasse I (VDE 0411)
Gewicht: ca. 6kg Gehäusemaße: B 285, H 125, T 380mm
Mit verstellbarem Aufstell-Tragegriff
HZ530-Sondensatz für EMV-Diagnose (Lieferbares Zubehör)
Der HZ530­ven Breitbandsonden für die EMV-Diagnose in der pen eine aktive Magnetfeldsonde (H-Feld-Sonde), einen aktiven E-Feld-Monopol und eine aktive Hochimpedanzsonde. Die Sonden sind zum Anschluß an einen Spektrumanalysator vor­gesehen und haben daher einen koaxialen Ausgang mit einem Wellenwiderstand von 50. Die H-Feld-Sonde gibt einen der magne­tischen Wechsel-Feldstärke proportionalen
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Sondensatz
Entwicklung
besteht aus drei akti-
elektronischer
und Geräte auf Laborebene. Er enthält
Baugrup-
Pegel ab. Mit ihr können Störquellen in elek­tronischen Baugruppen relativ eng lokalisiert werden und Abschirmungen auf „undichte“ Stellen untersucht werden.
Die Hochimpedanzsonde ermöglicht eine Untersuchung des Störpegels auf einzel­nen Kontakten oder Leiterbahnen. Sie bela­stet den zu prüfenden Meßpunkt mit nur 2pF. Dadurch kann direkt in der Schaltung gemessen werden, ohne nennenswerte Veränderungen der Verhältnisse durch den Meßeingriff. Der E-Feld-Monopol wird z.B. verwendet, um die Wirkung von Abschirm­maßnahmen zu prüfen. Mit ihm kann auch die Gesamtwirkung von Filtermaßnahmen beurteilt werden, soweit sie etwa das Gerätegehäuse verlassende Kabel und Lei-
tungen betreffen. Ferner kann man mit dem E-Feld-Monopol Relativmessungen zu Abnahmeprotokollen durchführen. Die Son­den haben je nach Typ eine Bandbreite von 100kHz bis über 1000MHz.
Der Anschluß der Sonden an Spektrum­analysator, Meßempfänger oder Oszilloskop erfolgt über ein ca. 1,5m langes BNC-Koaxialka­bel. Die in den Sonden schon eingebauten Vorverstärker (Verstärkung ca. 30 dB) erübrigen den Einsatz von externen Zusatzgeräten. Die Sonden werden entweder durch einsetzbare Batterien/Akkus betrieben oder können direkt aus dem HAMEG Spektrumanalysat or HM5010 mit Spannung versorgt werden. Mittels eines Akkusatzes hat jede Sonde eine Betriebsdauer von ca. 20 - 30 Stunden.
SCALE = 10dB/DIV.
Frequenzbereich E-Feld-Monopol (typisch)
SCALE = 10dB/DIV.
Frequenzbereich H-Feld-Sonde (typisch)
SCALE = 10dB/DIV.
Frequenzbereich Hochimpedanzsonde (typisch)
Technische Daten:
Frequenzbereiche: 100kHz – 1.0GHz Versorgungsspannung: 6V aus HM5010 oder Batterie Stromaufnahme: ca. 10-24 mA Sondenmaße: 40x19x195mm Gehäuse: Kunststoff, innen elektrisch geschirmt Lieferform: 3 Sonden im Transportkoffer
1 BNC-Kabel 1,5m 1 Spannungsversorgungskabel
Batterien (Type Mignon) gehören nicht zum Lieferumfang
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Bedienungsanleitung
Allgemeines
Sofort nach dem Auspacken sollte das Gerät auf mechanische Beschädigungen und lose Teile im Innern überprüft werden. Falls ein Transportschaden vorliegt, ist sofort der Lieferant zu informie­ren. Das Gerät darf dann nicht in Betrieb gesetzt werden.
Symbole
Bedienungsanleitung beachten
Hochspannung
Erde
Aufstellung des Gerätes
Für die optimale Betrachtung des Bildschirmes kann das Gerät in drei verschiedenen Positionen aufgestellt werden (siehe Bilder C, D, E). Wird das Gerät nach dem Tragen senkrecht aufgesetzt, bleibt der Griff automatisch in der Tragestellung stehen, siehe Abb. A.
Will man das Gerät waagerecht auf eine Fläche stellen, wird der Griff einfach auf die obere Seite des Gerätes gelegt (Abb. C). Wird eine Lage entsprechend Abb. D gewünscht (10° Neigung), ist der Griff, ausgehend von der Tragestellung A, in Richtung Unterkante zu schwenken bis er automatisch einrastet. Wird für die Betrach­tung eine noch höhere Lage des Bildschirmes erforderlich, zieht man den Griff wieder aus der Raststellung und drückt ihn weiter nach hinten, bis er abermals einrastet (Abb. E mit 20° Neigung).
Der Griff läßt sich auch in eine Position für waagerechtes Tra­gen bringen. Hierfür muß man diesen in Richtung Oberseite schwenken und, wie aus Abb. B ersichtlich, ungefähr in der Mitte schräg nach oben ziehend einrasten. Dabei muß das Gerät gleich­zeitig angehoben werden, da sonst der Griff sofort wieder ausra­stet.
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Sicherheit
Dieses Gerät ist gemäß VDE 0411 Teil 1, Sicherheitsbestim­mungen für elektrische Meß-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte,
gebaut und geprüft und hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Es entspricht damit auch den Bestimmungen der europäischen Norm EN 61010-1 bzw. der internationalen Norm IEC 1010-1. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muß der Anwender die Hinweise und Warnvermerke beachten, die in dieser Bedienungs­anleitung, im Testplan und in der Service-Anleitung enthalten sind.
Gehäuse, Chassis und alle Meßanschlüsse sind mit
dem Netzschutzleiter verbunden.
Das Gerät entspricht den Bestimmungen der Schutzklasse I.
Die berührbaren Metallteile sind gegen die Netzpole mit 2200V Gleichspannung geprüft. Durch Verbindung mit anderen Netzanschlußgeräten können u.U. netzfrequente Brummspannungen im Meßkreis auftreten. Dies ist bei Benutzung eines Schutz-Trenntransformators der Schutzklasse II leicht zu vermeiden. Das Gerät darf aus Sicherheitsgründen nur an vorschriftsmäßigen Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden.
Der Netzstecker muß eingeführt sein, bevor Signal-
stromkreise angeschlossen werden. Die Auftrennung
der Schutzkontaktverbindung ist unzulässig.
Die meisten Elektronenröhren generieren γ-Strahlen. Bei diesem Gerät bleibt die Ionendosisleistung weit unter dem gesetzlich
zulässigen Wert von 36 pA/kg.
Wenn anzunehmen ist daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unabsichtlichen Betrieb zu sichern. Diese Annahme ist berechtigt,
wenn das Gerät sichtbare Beschädigungen hat,
wenn das Gerät lose Teile enthält,
wenn das Gerät nicht mehr arbeitet,
nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen (z.B. im Freien oder in feuchten Räumen),
nach schweren Transportbeanspruchungen (z.B. mit einer Verpackung, die nicht den Mindestbedin­gungen von Post, Bahn oder Spedition entsprach).
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Betriebsbedingungen
Der zulässige Umgebungstemperaturbereich während des Betriebs reicht von +10°C... +40°C. Während der Lagerung oder des Trans­ports darf die Temperatur zwischen -40°C und +70°C betragen. Hat sich während des Transports oder der Lagerung Kondenswasser gebildet, muß das Gerät ca. 2 Stunden aklimatisiert werden, bevor es in Betrieb genommen wird. Das Meßgerät ist zum Gebrauch in sauberen, trockenen Räumen bestimmt. Es darf nicht bei besonders großem Staub- bzw. Feuchtigkeitsgehalt der Luft, bei Explosionsge­fahr sowie bei aggressiver chemischer Einwirkung betrieben wer­den. Die Betriebslage ist beliebig. Eine ausreichende Luftzirkulation (Konvektionskühlung) ist jedoch zu gewährleisten. Bei Dauerbetrieb ist folglich eine horizontale oder schräge Betriebslage (Aufstellbügel) zu bevorzugen.
Garantie
Jedes Gerät durchläuft vor dem Verlassen der Produktion einen Qualitätstest mit 10-stündigem ,,burn-in”. Im intermittierenden Betrieb wird dabei fast jeder Frühausfall erkannt. Dem folgt ein 100% Test jedes Gerätes, bei dem alle Betriebsarten und die Einhaltung der technischen Daten geprüft werden. Dennoch ist es möglich, daß ein Bauteil erst nach längerer Betriebs­dauer ausfällt. Daher wird auf alle Geräte eine Funktionsgarantie von 2 Jahren gewährt. Voraussetzung ist, daß im Gerät keine Veränderungen vorgenommen wurden. Für Versendungen per Post, Bahn oder Spedition wird empfohlen, die Originalverpackung zu verwenden. Transport- oder sonstige Schäden, verursacht durch grobe Fahrlässigkeit, werden von der Garantie nicht erfaßt. Bei einer Beanstandung sollte man am Gehäuse des Gerätes eine stichwortartige Fehlerbeschreibung anbringen. Wenn dabei gleich der Name und die Telefon-Nr. (Vorwahl und Ruf- bzw. Durchwahl-Nr. oder Abteilungsbezeichnung) für evtl. Rückfragen angegeben wird, dient dies einer beschleunigten Abwicklung.
Wartung
Verschiedene wichtige Eigenschaften des Spektrum-Analysators sollten in gewissen Zeitabständen sorgfältig überprüft werden. Nur so besteht eine weitgehende Sicherheit, daß alle Signale mit der den technischen Daten zugrundeliegenden Exaktheit dargestellt werden. Die Außenseite des Spektrum-Analysators sollte regelmäßig mit einem Staubpinsel gereinigt werden. Hartnäckiger Schmutz an Gehäuse und Griff, den Kunststoff- und Aluminiumteilen läßt sich mit einem angefeuchteten Tuch (Wasser +1% Entspannungsmittel)
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entfernen. Bei fettigem Schmutz kann Brennspiritus oder Wasch­benzin (Petroleumäther) benutzt werden. Die Sichtscheibe darf nur mit Wasser oder Waschbenzin (aber nicht mit Alkohol oder Lö­sungsmitteln) gereinigt werden, sie ist dann noch mit einem trocke­nen, sauberen, fusselfreien Tuch nachzureiben. Nach der Reinigung sollte sie mit einer handelsüblichen antistatischen Lösung, geeignet für Kunststoffe, behandelt werden. Keinesfalls darf die Reinigungs­flüssigkeit in das Gerät gelangen. Die Anwendung anderer Reini­gungsmittel kann die Kunststoff- und Lackoberflächen angreifen.
Netzspannungsumschaltung
Bei Lieferung ist das Gerät auf 230V Netzspannung eingestellt. Die Umschaltung auf 115V erfolgt am Netzspannungsumschalter mit­tels eines kleinen Schraubenziehers, der in den dafür vorgesehenen Schlitz zu stecken ist. Der Netzspannungsumschalter befindet sich hinter einer Öffnung auf der Geräterückwand und zeigt die einge­stellte Netzspannung an.
Die Netzspannungsumschaltung darf nur erfolgen,
wenn zuvor das Netzkabel aus der Netzsteckerbuchse
Dann müssen die Netzsicherungen entfernt und durch Sicherungen ersetzt werden, die der gewählten Netzspannung entsprechen (siehe Tabelle). Netzsteckerbuchse und Sicherungshalter bilden eine Einheit und sind (auf der Geräterückseite) von außen zugäng­lich. Mit einem geeigneten Schraubenzieher (Klingenbreite ca. 2mm) werden die, an der linken und rechten Seite des Sicherungs­halters befindlichen, Kunststoffarretierungen nach Innen gedrückt. Der Ansatzpunkt ist am Gehäuse mit zwei schrägen Führungen markiert. Beim Entriegeln wird der Sicherungshalter durch Druck­federn nach außen gedrückt und kann entnommen werden. Jede Sicherung kann dann entnommen und ebenso ersetzt werden. Es ist darauf zu achten, daß die zur Seite herausstehenden Kontaktfe­dern nicht verbogen werden. Das Einsetzen des Sicherungshalters ist nur möglich, wenn der Führungssteg zur Buchse zeigt. Der Sicherungshalter wird gegen den Federdruck eingeschoben, bis beide Kunstoffarretierungen einrasten. Die Verwendung ,,geflickter” Sicherungen oder das Kurzschließen des Sicherungshalters ist unzulässig. Dadurch entstehende Schä­den fallen nicht unter die Garantieleistungen.
entfernt wurde.
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Sicherungstype: Größe 5 x 20 mm; 250V~, C; IEC 127, Bl. III; DIN 41 662 (evtl. DIN 41 571, Bl. 3). Abschaltung: träge (T)
Netzspannung 115V~ ±10%: Sich. Nennstrom T 315mA Netzspannung 230V~ ±10%: Sich. Nennstrom T 160mA
Funktionsprinzip
Der HM5010/11 ist ein Spektrumanalysator für den Frequenz­bereich von 150kHz bis 1050 MHz
Damit lassen sich Spektralkomponenten elektrischer Signale im Frequenzbereich von 0,15MHz bis 1050MHz erfassen. Das zu erfassende Signal bzw. seine Anteile müssen sich periodisch wiederholen. Im Gegensatz zu Oszilloskopen, mit denen im Yt­Betrieb Amplituden auf der Zeitebene dargestellt werden, erfolgt mit dem Spektrum-Analysator die Darstellung der Amplituden auf der Frequenzebene (Y/f). Dabei werden die einzelnen Spektral­komponenten sichtbar, aus denen sich “ein Signal” zusammen­setzt. Im Gegensatz dazu zeigt ein Oszilloskop das aus den einzelnen Spektralkomponenten bestehende Signal als daraus resultierende Signalform.
Nenndaten mit Toleranzangaben gelten nach einer An­wärmzeit von min. 60 Minuten und bei einer Umgebungs­temperatur von 23°C ± 2°C. Werte ohne Toleranzangabe sind Richtwerte eines durchschnittlichen Gerätes.
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Der Spektrum-Analysator arbeitet nach dem Prinzip des Dreifach­Superhet-Empfängers. Das zu messende Signal (f
= 0,15MHz -
in
1050MHz) wird der 1. Mischstufe zugeführt und mit dem Signal eines variablen Oszillators (f gemischt. Dieser Oszillator wird als 1 net. Die Differenz von Eingangs- und Oszillator-Signal (f
von ca. 1350MHz - ca. 2350MHz)
osz
st
LO (Local Oscillator) bezeich-
- fin = fZF)
LO
gelangt als 1. Zwischenfrequenz-Signal über ein auf 1350MHz abgestimmtes Filter auf eine Verstärkerstufe. Dieser folgen 2 weitere Mischstufen, Oszillatoren, Verstärker und Bandfilter für die jeweilige Zwischenfrequenz, 2.ZF = 29,875MHz und 3.ZF = 2,75MHz. In der dritten ZF-Stufe wird das Signal wahlweise über ein Bandfilter mit 400kHz oder 20kHz Bandbreite geführt und gelangt auf einen
AM-Demodulator. Das Signal (Video-Signal) wird logarithmiert und gelangt direkt oder über einen Tiefpaß (Videofilter) auf einen Verstär­ker, der die Y-Ablenkplatten der Strahlröhre ansteuert. Mit zuneh­mender Signalamplitude wird der Elektronenstrahl in Richtung obe­rer Rasterrand abgelenkt. Der Anzeigebereich des Bildschirms um­faßt 80dB entsprechend 10dB/DIV. (cm).
Die X-Ablenkung der Strahlröhre erfolgt mit einer sägezahn­förmigen Spannung. Die vom Sägezahn-Generator stammende Spannung kann auch einer Gleichspannung überlagert werden, mit der die Mittenfrequenz des ersten Oszillators (1 dert wird. Abhängig vom Spannungshub der Sägezahnspannung, die mit der SCANWIDTH-(Scanwidth = Abtastbreite)-Einstellung bestimmt wird, erfaßt der Spektrum-Analysator einen bestimm­ten Frequenzbereich. Im ZERO SCAN-Betrieb bestimmt nur die Gleichspannung die Frequenz des ersten Oszillators, d.h. es wird nur eine Frequenz dargestellt.
Betriebshinweise
Für den Betrieb des Gerätes sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Die übersichtliche Gliederung der Frontplatte und die Beschränkung auf die wesentlichen Funktionen erlauben ein effizi­entes Arbeiten sofort nach der Inbetriebnahme.
st
LO) geän-
Vor der Inbetriebnahme des HM5010/11 ist unbedingt der Abschnitt "Sicherheit" zu lesen und die darin enthaltenen Hinweise zu beachten.
Trotzdem sollten einige grundsätzliche Hinweise für den störungs­freien Betrieb beachtet werden. Die empfindlichste Baugruppe ist die Eingangsstufe des Spektrum­Analysators. Sie besteht aus dem Eingangssignal-Abschwächer, einem Tiefpaßfilter und der ersten Mischstufe.
Ohne Eingangssignal-Abschwächung dürfen folgende Pegel am Eingang (50) nicht überschritten werden: +10dBm (0,7V
)
eff
Wechselspannung; ±25Volt Gleichspannung. Mit 40dB Ab­schwächung sind maximal +20dBm zulässig.
Diese Grenzwerte dürfen nicht überschritten werden!
Bei Messungen an einer Netznachbildung ist der Eingang des Spektrumanalysators unbedingt durch einen Eingangspannungs-
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begrenzer (HZ560) zu schützen.Andernfalls besteht die Gefahr, daß der Eingangssignal-Abschwächer und/oder die erste Misch­stufe zerstört werden.
Bei der Untersuchung von unbekannten Signalen, sollte zunächst geprüft werden, ob unzulässig hohe Spannungen vorliegen. Au­ßerdem ist es empfehlenswert, die Messung mit maximaler Abschwächung und dem maximal erfaßbaren Frequenzbereich (0,15MHz - 1050MHz) zu beginnen. Trotzdem ist zu berücksichti­gen, daß unzulässig hohe Signalamplituden auch außerhalb des erfaßten Frequenzbereichs vorliegen können, aber nicht ange­zeigt werden (z.B. 1200MHz).
Der Frequenzbereich von 0Hz bis 150kHz ist für den Spektrum­Analysator nicht spezifiziert. In diesem Bereich angezeigte Spektral­komponenten sind bezüglich ihrer Amplitude nur bedingt auswert­bar.
Eine besonders hohe Einstellung der Intensität (INTENS.) ist nicht erforderlich, weil im Rauschen versteckte Signale dadurch nicht deutlicher sichtbar gemacht werden können. Im Gegenteil, we­gen des dabei größer werdenden Strahldurchmessers werden solche Signale, auch bei optimaler Schärfeeinstellung (FOCUS), schlechter erkennbar. Normalerweise sind auf Grund des Darstellungsprinzips beim Spektrum-Analysator alle Signale schon bei relativ geringer Intensitätseinstellung gut erkennbar. Außer­dem wird damit eine einseitige Belastung der Leuchtschicht - im Bereich des Rauschens - vermindert.
Bedienelemente
14
Auf Grund des Umsetzungsprinzips moderner Spektrum­Analysatoren ist bei einer eingestellten Mittenfrequenz von 0MHz auch ohne anliegendes Signal eine Spektrallinie auf dem Bild­schirm sichtbar. Sie ist immer dann sichtbar, wenn die Frequenz
st
des 1
LO in den Bereich der 1. Zwischenfrequenz fällt. Man bezeichnet dies als LO-Durchgriff (Local-Oscillator Durchgriff). Die dargestellte Filterkurve entspricht dem Dämpfungsverlauf der ZF­Filter. Der Pegel dieser Spektrallinie ist von Gerät zu Gerät verschie­den. Eine Abweichung von der vollen Bildschirmhöhe stellt also keine Fehlfunktion des Gerätes dar.
(1) INTENS: Einsteller für die Strahlhelligkeit (Intensität). Die Strahlintensität sollte nicht heller eingestellt sein, wie es die Umgebungshelligkeit unbedingt erfordert.
(2) FOCUS: Strahlschärfe-Einsteller.
(3) POWER: Der Netz-Tastenschalter, mit den Symbolen für die
Ein- (ON) und Aus (OFF)-Stellung. Wird der Netztastenschalter in die Stellung ON geschaltet, dauert es ca. 10 Sekunden bis am unteren Rasterrand der Strahlröhre die Basislinie (Rauschband) sichtbar wird.
(4) TR: Mit dem TR (Trace rotation = Strahldrehung)-Poten­tiometer läßt sich mit einem Schraubenzieher der Einfluß des Erdmagnetfeldes, der trotz Mumetall-Abschirmung der Bildröhre unvermeidbar ist, auf die Strahlablenkung ausgleichen. Die Basis­linie kann so beeinflußt werden, daß sie fast parallel zur untersten Rasterlinie verläuft. Eine geringfügige kissenförmige Ablenk­verzeichnung ist unvermeidbar.
(5) MARKER - ON/OFF: Befindet sich der MARKER-Schalter in Stellung OFF, leuchtet die CF-Anzeige und das Display zeigt die Mittenfrequenz. In ON-Stellung leuchtet die MK-Anzeige und das Display zeigt die Marker (Markierungs)-Frequenz an.
Vor dem Ablesen des Pegels vom Bildschirmraster
muß der MARKER unbedingt abgeschaltet werden,
da sonst falsche Amplitudenwerte ermittelt werden.
(6) CF / MK – Anzeige
Die Anzeige CF leuchtet, wenn sich die MARKER-Drucktaste (5) in der OFF (AUS)-Stellung befindet. Dann zeigt das daneben befindli­che Display die Mittenfrequenz (CF = Center Frequency) an. Die Mittenfrequenz ist die Frequenz, welche in der Mitte der Strahl­röhren-X-Achse dargestellt wird. Befindet sich die MARKER-Druck- taste (5) in der ON (EIN)-Stellung, leuchtet MK auf. Der Marker wird als senkrechte Nadel auf dem Bildschirm angezeigt. Die Marker­frequenz ist mit dem MARKER-Einstellknopf veränderbar und wird zur Frequenzermittelung mit einer Spektrallinie zur Deckung ge­bracht (Schwebung). Das Display zeigt dann die Frequenz der auf dem Bildschirm eingeblendeten Markierung an. Frequenzen von Spektrallinien, die nicht zufällig Deckungsgleich mit einer senkrech­ten Rasterlinie sind, lassen sich damit leichter bestimmen.
(7) 5stellige Digitalanzeige mit 100kHz Auflösung
(8) UNCAL.: Diese Anzeige blinkt, wenn die Amplituden unkor-
rekt angezeigt werden. Dies ist der Fall, wenn der erfaßte Frequenz­bereich (SCANWIDTH), gegenüber der ZF-Bandbreite (20kHz) bzw.
15
der Bandbreite des Videofilters (4kHz), zu groß ist. Es muß dann ohne Filter gemessen werden oder der erfaßte Frequenzbereich muß verringert werden (SCANWIDTH).
(9) CENTER FREQ. - FINE: Beide Drehknöpfe dienen der Mitten­frequenz-Einstellung. Die Funktion des FINE (Fein)-Einstellers ist selbsterklärend. Die Mittenfrequenz wird auf der mittleren senk­rechten Rasterlinie des Bildschirms angezeigt.
(10) BANDWIDTH: Bewirkt die Umschaltung der ZF (Zwischen­frequenz)-Bandbreite von 400kHz auf 20kHz. Mit geringer ZF-Band­breite verringert sich das Rauschen und die Nahselektion wird besser. Relativ dicht benachbarte Spektrallinien sind dann noch einzeln erfaßbar. Wegen der längeren Einschwingzeit von Filtern mit niedriger Bandbreite, führt dies bei der Erfassung von zu großen Frequenzbereichen (SCANWIDTH) zu Amplitudenfehlern (UNCAL.- Anzeige blinkt).
(11) VIDEOFILTER: Bei der Messung kleiner Pegelwerte, die in der Größenordnung des durchschnittlichen Rauschens liegen, kann das Video-Filter (Tiefpaß) zur Rauschminderung eingesetzt werden. Dadurch lassen sich unter Umständen noch schwache Signale erkennen, die ansonsten im Rauschen untergehen würden. Auch hierbei ist zu beachten, daß ein zu großer Frequenzbereich (SCANWIDTH) bei eingeschaltetem Video-Filter unkorrekte Amplitudenwerte liefert (UNCAL-Anzeige blinkt).
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(12) Y-POS.: Einstellung der vertikalen Strahlposition.
(13) INPUT: 50-Eingang des Spektrum-Analysators. Ohne Ein-
gangssignal-Abschwächung beträgt die maximal zulässige Ein­gangsspannung ±25V Gleichspannung bzw. +10dBm Wechsel­spannung. Bei höchster Eingangssignal-Abschwächung (40dB) sind maximal +20dBm zulässig. Diese Grenzwerte dürfen nicht über­schritten werden.
Der nutzbare Dynamikbereich beträgt 70dB. Höhere, den Referenz­pegel (oberste Rasterlinie) überschreitende, Signalpegel führen zur Begrenzung (Kompression) und zum Entstehen unerwünschter Mischprodukte. Es ist daher darauf zu achten, daß keine Spektralli­nie den Referenzpegel überschreitet. Anderfalls ist das Eingangs­signal stärker abzuschwächen.
(14) ATTN.: Eingangssignal-Abschwächer (Attenuator) beste­hend aus vier 10dB Abschwächern, mit denen das Eingangssignal abgeschwächt werden kann. Alle Abschwächer sind in ihrer Funk­tion gleichwertig und werden wirksam, wenn die jeweilige Druckta­ste eingerastet ist. Es ist daher ohne Bedeutung welche Ab­schwächer benutzt werden.
Der Zusammenhang zwischen eingestellter Abschwächung und dem daraus resultierenden Referenzpegel, sowie dem Pegel der Basislinie geht aus folgender Tabelle hervor.
Abschwächung Referenzpegel Basislinie
0dB -27dBm 10mV -107dBm 10dB -17dBm 31.6mV -97dBm 20dB - 7dBm 0.1V -87dBm 30dB + 3dBm 316mV -77dBm 40dB +13dBm 1V -67dBm
Der Referenzpegel wird auf der obersten horizontalen Rasterlinie angezeigt. Die unterste Rasterlinie ist die Basislinie. Das Raster ist in vertikaler Richtung in 10dB Schritten skaliert.
An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, daß die max. zulässigen Eingangsspannungen nicht überschritten werden dür­fen. Dieses ist insbesondere deshalb wichtig, weil ein Spektrum­Analysator auf Grund seines Anzeigeprinzips unter Umständen nur ein Teilspektrum des gerade anliegenden Signals darstellt; d.h. es können, außerhalb des sichtbar dargestellten Frequenzbereiches Pegel am Eingang anliegen, die zur Zerstörung der Eingangsstufen führen können. Siehe auch INPUT.
Bevor ein Eingangssignal angelegt wird, sollte daher zu Beginn einer Messung mit größtmöglicher Abschwächung und mit größtmöglich erfaßbarem Frequenzbereich (SCANWIDTH = 100MHz/DIV.) gear­beitet werden. Damit werden zumindest alle Signale erfaßt, die, bei einer Mittenfrequenz-Einstellung von 500MHz, innerhalb des maxi­mal meß- und darstellbaren Frequenzbereiches liegen. Verschiebt sich die Frequenzbasislinie (Rauschband) nach oben, wenn die Eingangssignal-Abschwächung verringert wird, ist dies ein mögli­ches Indiz für eine außerhalb des Frequenzbereichs befindliche Spektrallinie mit zu hoher Amplitude.
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(15) SCANWIDTH: In dem mit SCANWIDTH (Abtastbreite bzw.
Erfassungsbreite) bezeichneten Feld befinden sich Anzeigen, von denen jeweils eine die Frequenzbereichsbreite signalisiert. Die Erfassungsbreite kann mit der rechten, unterhalb der Anzeige befindlichen, Drucktaste schrittweise vergrößert und mit der linken Drucktaste verringert werden; die Umschaltung erfolgt in 1-2-5 Folge von 100kHz/DIV. bis 100MHz/DIV.
Die Breite des erfaßten Frequenzbereiches wird in MHz/DIV. (MHz/ cm) angegeben. Sie bezieht sich auf die Rasterlinienabstände der horizontal verlaufenden Frequenzachse auf dem Bildschirm. Auf der mittleren vertikalen Rasterlinie befindet sich die Mittenfrequenz (CENTER FREQ.). Mit SCANWIDTH-Einstellungen unter 100MHz wird ein gedehnter Teilausschnitt aus dem Gesamtfrequenz­bereiches erfaßt, dessen Mittenfrequenz mit den CENTER FREQ.­Einsteller bestimmt wird.
Bei einer SCANWIDTH-Einstellung von 100MHz/DIV. (full span = volle Bereichserfassung) ist die Frequenzachse in 100MHz Schrit­ten je (senkrechter) Rasterlinie skaliert. Ausgehend von der mittle­ren Rasterlinie erhöht sich die Frequenz um jeweils 100MHz je Zentimeter in Richtung rechter Rasterrand. Die Frequenz einer dort dargestellten Spektrallinie beträgt somit 500MHz + 5x100MHz = 1000MHz. Sinngemäß verringert sich die Frequenz in Richtung linker Rasterrand. Die äußerste linke Rasterlinie entspricht in die­sem Falle 0MHz.
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An der linken Bildschirmseite ist bei der vorgenannten Einstellung eine Spektrallinie zu sehen, die als “Nullfrequenz-Marke” bezeich­net wird. Es handelt sich dabei um den 1st LO (1. Oszillator), der sichtbar wird, wenn seine Frequenz in den Durchlaßbereich des
1.ZF-Filters fällt. Auch bei anderen Mittenfrequenz- und SCANWIDTH­Einstellungen kann die “Nullfrequenz-Marke” sichtbar werden. Der Pegel der “Nullfrequenz-Marke” ist von Gerät zu Gerät verschieden und nicht als Referenzpegel zu verwenden.
Links von dieser Marke können Spektren sichtbar werden. Es handelt sich dabei um die Spiegelfrequenzdarstellung.
In der ZERO SCAN-Einstellung arbeitet der Spektrum-Analysator als ein auf eine diskrete Frequenz abgestimmter Empfänger mit wählbarer Bandbreite. Die Frequenz wird mit den CENTER FREQ.­Einstellern bestimmt. Es erfolgt die Anzeige des Pegels der Spek­tren, welche über die ZF-Filter zur Demodulation gelangen.
Direkt unter dem Bildschirm befinden sich die Einsteller (16) X-
POS. (X-Position), (17) X-AMPL. (X-Amplitude).
ACHTUNG: Diese Einsteller betreffen die Frequenz-Genauigkeit
und müssen normalerweise nicht verändert werden. Eine Ände­rung der Einsteller darf nur erfolgen, wenn ein HF-Generator mit ausreichender Genauigkeit (z.B. HAMEG HM8133) zur Verfügung steht.
(18) PHONE (Kopfhörer anschluß) und (19) VOL (Lautstärkeregler für Kopfhörer). (20) PROBE POWER (6V Spannungs-Ausgang für Tastköpfe HZ530).
ACHTUNG: Der Kopfhörer sollte einen 3,5mm Klinkenstecker besitzen und eine Impedanz > 8Ω haben. Der Spannungversorgungsausgang ist nur zum Betrieb der Son­den HZ530 vorgesehen. Das dazu notwendige spezialkabel ist dem Sondensatz beigefügt.
(21) LEVEL: (nicht im HM5010 enthalten) Mit dem LEVEL (Pegel)-Feinsteller kann der Ausgangspegel des Tracking Generators variabel um 11dBm (-10dBm bis +1dBm) verändert werden.
(22) TRACK. GEN. : (nicht im HM5010 enthalten) Wird diese Drucktaste eingerastet (ON), ist der TRACKING GENE­RATOR (Mitlaufgenerator) eingeschaltet. An der mit OUTPUT bezeichneten BNC-Buchse ist dann ein Sinus-Signal entnehmbar, dessen Frequenz(en) durch den Spektrum-Analysator bestimmt wird. Leuchtet die ZERO SCAN-Anzeige, liegt die Mittenfrequenz am Ausgang an.
(23) OUTPUT: ( nicht im HM5010 enthalten) 50-Ausgang des Tracking Generators. Der Ausgangs-Pegel wird mit dem LEVEL-Einsteller und den ATTN.-Schaltern bestimmt. Er kann zwischen +1dBm und -50dBm betragen.
(24) ATTN.: (nicht im HM5010 enthalten) Ausgangspegel-Ab­schwächer (Attenuator) bestehend aus vier 10dB Abschwächern, mit denen das Signal des Tracking Generators abgeschwächt werden kann, bevor es zur OUTPUT-Buchse gelangt. Alle Abschwächer sind gleichwertig und werden wirksam, wenn die jeweilige Drucktaste eingerastet ist. Es ist daher ohne Bedeutung welche Abschwächer benutzt werden, um z.B. 20dB Abschwächung zu erzielen.
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Vertikale Kalibrierung
Vor der Kalibrierung ist sicherzustellen, daß kein Eingangs­abschwächer (14) (INPUT ATTN.) eingeschaltet ist. Das Meßgerät muß zuvor 60 Minuten in Betrieb gewesen sein. Das VIDEO FILTER (11) muß abgeschaltet sein (OFF), die BANDWIDTH (10) 400kHz betragen und eine SCANWIDTH (15) von 2MHz/DIV. wirksam sein. An den Eingang des Spektrum Analysators (13) wird ein HF-Signal von -27dBm (10mV) angelegt. Die Frequenz des Signals sollte zwischen 2MHz und 250MHz betragen und mit der eingestellten Mittenfrequenz übereinstimmen.
A: Auf dem Bildschirm erscheint bei einer ausreichend klirrarmen Signalquelle in diesem Fall eine einzige Spektrallinie (-27dBm). Das Maximum dieser Spektrallinie wird jetzt mit Y-POS. (12) so einge­stellt, daß es auf der obersten Rasterlinie (Referenzlinie) des Bildschirms liegt. Dabei darf kein Eingangsabschwächer (14) einge­schaltet sein.
B: Der folgende Abgleich ist nur im Servicefall notwendig oder falls die Kontrolle der vertikalen Empfindlichkeit Ungenauigkeiten ergibt. Der dazu erforderliche Y-Amplituden Regler befindet sich im Geräteinnern auf der XY-Leiterplatte. Genauere Hinweise befinden sich im Service-Manual.
Das Generator-Signal wird zwischen -27dBm und -77dBm hin und her geschaltet und der Y-AMPL.-Einsteller ist so zu verändern, daß das Signalmaximum sich um 5 DIV. (cm) auf dem Bildschirm in vertikaler Richtung ändert. Dies entspricht der Einstellung ab Werk. Ergibt sich dabei eine Änderung der sichbaren Spektrallinie in vertikaler Richtung, muß der in A beschriebene Abgleich wieder­holt werden.
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Die Einstellungen A und B sind solange zu wiederholen, bis eine optimale Einstellung erzielt wird.
Anschließend kann bei einem Pegel von -27dBm die Funktion der Eingangsabschwächer überprüft werden. Die auf dem Bildschirm sichtbare Spektrallinie läßt sich, durch Zuschalten der im Spektrumanalyzer eingebauten Abschwächer, in 4 Schritten um jeweils 10dB absenken. Jeder 10dB-Schritt entspricht dabei einem Raster auf dem Bildschirm. Die Toleranz darf hierbei ±1dB bei den einzelnen Abschwächungspositionen betragen.
Horizontale Kalibrierung
Zunächst muß die Mittenfrequenz auf 500MHz eingestellt werden. Die Rastereinteilung Scanwidth/Div. (15) soll 100MHz/Div. betra­gen. Das an den Eingang (13) angelegte Signalpegel soll einen zur Bewertung ausreichenden Pegel haben, der zwischen 40 und 50dB über dem Rauschen liegt.
C: Die Generatorfrequenz muß auf 500MHz eingestellt werden. Das Maximum der 500MHz Spektrallinie ist mit dem Einsteller X-
POS. (16) auf die horizontale Bildschirmmitte zu stellen. D: Die Frequenz des Generators ist auf 100MHz zu verändern.
Befindet sich die 100 MHz Spektrallinie nicht auf der links außen befindlichen Rasterlinie, muß sie mittels des X-AMPL. -Einsteller (17) zur Deckung gebracht werden. Anschließend ist erneut der unter Punkt C beschriebene Abgleich zu prüfen und gegebenen­falls zu korrigieren.
Die Einstellungen C und D sind solange zu wiederholen, bis eine optimale Einstellung erzielt wird.
Einführung in die Spektrum-Analyse
Die Analyse von elektrischen Signalen ist ein Grundproblem für viele Ingenieure und Wissenschaftler. Selbst wenn das eigentliche Pro­blem nicht elektrischer Natur ist, werden oftmals die interessieren­den Parameter durch die unterschiedlichsten Wandler in elektrische Signale umgewandelt. Dies umfaßt ebenso Wandler für mechani­sche Größen wie Druck oder Beschleunigung, als auch Meßwert­umformer für chemische und biologische Prozesse. Die Wandlung der physikalischen Parameter ermöglicht anschließend die Untersu­chung der verschiedenen Phänomene im Zeit- und Frequenzbereich. Der traditionelle Weg elektrische Signale zu analysieren, ist ihre Darstellung in der Amplituden-Zeit-Ebene. Diese erfolgt u.a. mit Oszilloskopen im Yt-Betrieb, d.h. es werden Informationen über Amplituden und zeitliche Zusammenhänge erkennbar. Allerdings lassen sich damit nicht alle Signale ausreichend charakterisieren, wie z.B. bei der Darstellung einer Signalform, die aus verschiedenen sinusförmigen Bestandteilen zusammengesetzt ist. Mit einem Oszilloskop würde nur die Summe aller Bestandteile sichtbar werden und die einzelnen Frequenz- und Amplituden-Anteile wä­ren meistens nicht erfaßbar.
Mit der Fourier-Analyse läßt sich nachweisen, daß sich periodische Zeitfunktionen als Überlagerung harmonischer periodischer Funk-
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tionen darstellen lassen. Hierdurch läßt sich eine beliebige, noch so komplizierte, Zeitfunktion einer charakteristischen Spektralfunktion in der Frequenzebene zuordnen.
Diese Informationen lassen sich am besten durch Spektrum­Analysatoren ermitteln. Mit ihnen erfolgt die Signaldarstellung in der Amplituden-Frequenz-Ebene (Yf). Dabei werden die einzelnen Spektralkomponenten und ihre Amplituden angezeigt.
Die hohe Eingangsempfindlichkeit und der große Dynamikbereich von Spektrum-Analysatoren ermöglichen die Analyse von Signa­len, die mit einem Oszilloskop nicht darstellbar sind. Ähnlich verhält es sich mit dem Nachweis von Verzerrungen sinusförmiger Signa­le, dem Nachweis niedriger AM-Modulation und Messungen im Bereich der AM- und FM-Technik, wie Trägerfrequenz, Modulations­frequenz oder Modulationsgradmessungen. Ebenso lassen sich Frequenzkonverter in Bezug auf Übertragungsverluste und Verzer­rungen einfach charakterisieren.
Eine weitere Anwendung von Spektrum-Analysatoren sind Mes­sungen an Vierpolen, wie z.B. Frequenzgangmessungen an Filtern und Verstärkern. Hier lassen sich in Verbindung mit einem Mitlauf­generator Frequenzmessungen über einen sehr großen Pegel­bereich durchführen.
Grundlagen über Spektrum-Analysatoren
Spektrum-Analysatoren lassen sich nach zwei grundsätzlichen Ver­fahren unterscheiden: gewobbelte- bzw. abgestimmte sowie Echt­zeit-Analysatoren. Echtzeit-Analysatoren nach dem Prinzip der diskre­ten Fourier Transformation bestehen aus der Parallelschaltung einer Vielzahl von frequenzselektiven Indikatoren. Es können dabei so viele diskrete Frequenzen zur Anzeige gebracht werden, wie Filter vorhan­den sind. Die Grenze der Wirtschaftlichkeit wird hier je nach Anzahl und Güte der Filter teilweise schnell erreicht.
Fast alle modernen Spektrum-Analysatoren, so auch der HM5010, arbeitet deshalb nach dem Überlagerungsprinzip (Superheterodyne­Prinzip). Ein Verfahren ist dabei, die Mittenfrequenz eines Band­paßfilters über den gewünschten Frequenzbereich abzustimmen. Ein Detektor erzeugt dabei eine vertikale Ablenkung auf dem Bildschirm, und ein durchstimmbarer Generator sorgt für die syn­chrone Abstimmung der Filtermittenfrequenz und der Horizontal­ablenkung. Dieses einfache Prinzip ist relativ preiswert, hat jedoch
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große Nachteile in Bezug auf Selektion und Empfindlichkeit; unter anderem auf Grund der nicht konstanten Bandbreite bei abge­stimmten Filtern.
Die gebräuchlichste Art der Spektrum-Analysatoren unterscheidet sich hiervon insofern, daß für die Selektion ein Bandpaßfilter mit fester Mittenfrequenz verwendet wird. Es läßt zu jedem Zeitpunkt denjenigen Anteil der zu analysierenden Funktion passieren, für den gilt f
(t) = fLO(t)±fZF. Durch die Umsetzung auf eine feste
inp
Zwischenfrequenz werden die Nachteile des Systems mit abstimm­barem Bandpaßfilter umgangen.
Der nutzbare Frequenzbereich und die Grenzempfindlichkeit eines Spektrum-Analysators hängen zum größten Teil vom Konzept und der technischen Ausführung des Eingangsteils ab. Das HF-Ein­gangsteil wird durch die Komponenten Eingangsabschwächer, Eingangsfilter, Mischer und Umsetzoszillator (LO) bestimmt. Das zu analysierende Signal gelangt über den in 10dB-Schritten schaltbaren Eingangsabschwächer auf ein Eingangsfilter. Dieses Filter erfüllt mehrere Aufgaben: Es verhindert in gewissem Maße den Mehrfachempfang eines Signals, den Direktempfang der Zwischenfrequenz (ZF-Durchschlag) und unterdrückt die Rückwir­kung des Oszillators auf den Eingang. Der Eingangsmischer ist zusammen mit dem durchstimmbaren Oszillator (1. LO) für die Umsetzung der Eingangssignale zuständig. Er bestimmt die frequenzabhängige Amplitudencharakteristik und die dynamischen Eigenschaften des Gerätes.
Der Analysator arbeitet wie ein elektronisch abgestimmter Schmal­bandempfänger. Die Frequenzabstimmung erfolgt durch eine Sägezahnspannung, welche dem Umsetzoszillator (,,Local Oszilla­tor”; LO) zugeführt wird. Die gleiche Sägezahnspannung wird synchron der Horizontalablenkung des Bildschirms zugeführt. Die Ausgangsspannung des Empfängers wird der Vertikalablenkung als Darstellung der Amplitude über der Frequenz angeboten. Der Analysator wird in seinem Frequenzbereich durch Änderung (Wobbelung) der Abstimmspannung für den LO abgestimmt. Die Zwischenfrequenz erhält man, indem die Frequenz des LO mit dem Eingangssignal gemischt wird. Ein Signal auf dem Bildschirm wird sichtbar, sobald die Differenz zwischen dem Eingangssignal und der Frequenz des LO gleich der Zwischenfrequenz ist. Die Selektion wird durch die Eigenschaften des Zwischenfrequenzfilters bestimmt, und ist unabhängig vom Eingangssignal. Die Abstimm-
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frequenz ist ebenfalls unabhängig vom Eingangssignal. Sie muß jedoch in Einklang mit den Eigenschaften des ZF-Filters stehen.Zwischen dem zu analysierenden Frequenzbereich und der Auflösungsbandbreite bestehen physikalische Zusammenhänge, die bei einer Unterschreitung einer Mindestanalysezeit zu Fehlern in der Amplitudendarstellung führen. Dies läßt sich durch automa­tische Verknüpfung zwischen Frequenzbereich, Auflösungsband­breite und Analysezeit vermeiden, hat jedoch in den Fällen Nach­teile, wo es auf schnelle qualitative Analyse von Signalen an­kommt. Im Spektrum-Analysator erfolgt keine automatische Um­schaltung der Filterbandbreite in Verbindung mit dem Frequenz­bereich (SCANWIDTH), jedoch wird eine unkorrekte Filtereinstel­lungen mit der UNCAL.-Anzeige signalisiert.
Durch das Funktionsprinzip des Superheterodyne-Spektrum­analyzers, erscheint auf der linken Bildschirmseite, auch ohne Eingangssignal, eine Spektrallinie, welche als ,,Nullfrequenz-Mar­ke” oder ,,LO-Frequenz-Durchgriff” bezeichnet wird. Dies tritt auf, wenn die Frequenz des LO gleich der ZF-Frequenz ist. Eine Auswei­tung des Frequenzbereiches um 0Hz ist nicht möglich, da der LO dann mit der Zwischenfrequenz schwingt und die ZF-Filter-Charak­teristik abgebildet wird. Ein Kondensator am Eingang des Analysators wirkt darüber hinaus als Hochpaß und verhindert, daß Gleich­spannung zum Mischer gelangt.
Anforderungen an Spektrum-Analysatoren
Die verschiedenen Einsatzgebiete der Spektrum-Analysatoren er­fordern von diesen Geräten vielfältige Eigenschaften, die sich zum Teil untereinander ausschließen oder sich nur durch großen Auf­wand zusammenfassen lassen.
Das Anwendungsgebiet der Spektrum-Analysatoren liegt vor allen Dingen dort, wo die Genauigkeit und das zeitliche Auflösungsver­mögen sowie die geringe Dynamik des Oszilloskopes bei der Signalanalyse nicht mehr ausreichen.
Dabei stehen großer Frequenzabstimmbereich, Filteranforderungen zwischen extrem schmalbandig und ,,full span”-Darstellung sowie hohe Eingangsempfindlichkeit nicht unbedingt im Gegensatz zu­einander. Sie lassen sich jedoch zusammen mit hoher Auflösung, großer Stabilität, möglichst geradem Frequenzgang, und geringem Eigenklirrfaktor meist nur unter großem Aufwand realisieren.
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Frequenzmessung
Moderne Spektrum-Analysator bieten 3 verschiedene Arten die Frequenzachse zu ,,scannen”: den gesamten Bereich in einem ,,sweep” (full span), pro Einheit (Div.) und Festfrequenzbetrieb (Darstellung im Zeitbereich, ,,Zero Scan”).
Die Betriebsart ,,full span” wird benutzt, um das Vorhandensein von Signalen im nutzbaren Frequenzbereich des Spektrum­Analysators festzustellen. Hierbei wird der gesamte Frequenz­bereich von 0Hz bis zur oberen Grenzfrequenz des Analysators auf dem Bildschirm dargestellt. Für diese Betriebsart gibt es keine spezielle Schalterstellung. Sie liegt mit einer Mittenfrequenz-Ein­stellung von 500MHz und der SCANWIDTH-Einstellung 100MHz/ Div. vor.
In den meisten Fällen wird die Betriebsart ,,pro Einheit” (Div.) eingesetzt, um bestimmte Signale oder Frequenzbereiche genau­er zu untersuchen. Das ,,Zoomen” auf einen bestimmten Bereich erfolgt mittels der Mittenfrequenzabstimmung. Die eingestellte Mittenfrequenz läßt sich dabei auf dem Display kontrollieren. Die Skalierung der Frequenzachse wird durch den Schalter Scanwidth/ Div. vorgenommen.
In der ,,zero scan”-Betriebsart arbeitet der Analysator als ein auf eine diskrete Frequenz abgestimmter Empfänger mit wählbaren Bandbreiten.
Stabilität
Es ist wichtig, daß der Spektrum-Analysator eine größere Frequenz­stabilität besitzt als das Signal, das untersucht werden soll. Die Frequenzstabilität ist abhängig von der Stabilität des Umsetz­(Local-) Oszillators. Dabei wird zwischen Kurzzeit- und Langzeit­stabilität unterschieden. Ein Maß für die Kurzzeit-Stabilität ist die Rest-FM. Sie wird allgemein in Hz
spezifiziert. Rauschseiten-
pp
bänder sind ein Maß für die spektrale Reinheit des (Local-) Oszillators, und gehen ebenfalls in die Kurzzeit-Stabilität eines Spektrum­Analysators ein. Sie werden spezifiziert durch eine Dämpfung in dB und einen Abstand in Hz, bezogen auf das zu untersuchende Signal bei einer bestimmten Filterbandbreite.
Die Langzeit-Stabilität eines Spektrum-Analysators wird über­wiegend durch die Frequenzdrift des Umsetz-Oszillators (LO) be­stimmt. Sie ist ein Maß dafür, um wieviel die Frequenz sich
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Auflösung
innerhalb bestimmter Zeitbereiche ändert. Eine Frequenzdrift von max. 150kHz/Std., wie sie beim HM5010/11 vorliegt, ist ein sehr guter Wert für ein Gerät, das keinen Synthesizer für die Abstim­mung benutzt.
Bevor die Frequenz eines Signals mit dem Spektrum-Analysator gemessen werden kann, muß dieses Signal ermittelt bzw. aufge­löst werden. Auflösung heißt dabei, es muß von benachbarten Signalen im zu untersuchenden Spektrum unterschieden werden. Diese Möglichkeit ist eine entscheidende Voraussetzung für viele Applikationen mit dem Spektrum-Analysator, und wird grundsätz­lich, neben anderen Faktoren, durch dessen kleinste ZF-Filter­bandbreite bestimmt.
Wichtige Kennwerte für die Trennbarkeit zweier benachbarter Spek­trallinien mit stark unterschiedlicher Amplitude sind die Bandbreite und die Flankensteilheit der ZF-Filter. Die Bandbreite wird als Frequenz angegeben, bei der der Signalpegel gegenüber der Mitten­frequenz um 3dB abgefallen ist. Das Verhältnis der 60dB-Bandbreite zur 3dB-Bandbreite wird als Formfaktor bezeichnet. Dabei gilt: je kleiner der Formfaktor, desto besser die Fähigkeit des Spektrum­Analysators, eng benachbarte Signale zu trennen.
Ist z.B. der Formfaktor eines Filters im Spektrum-Analysator 15:1, dann müssen zwei in der Amplitude um 60dB unterschiedliche Signale sich in der Frequenz mindestens um den Faktor 7,5 der ZF­Filterbandbreite unterscheiden, um einzeln erkennbar zu sein. An­dernfalls erscheinen sie als ein Signal auf dem Bildschirm. Der Formfaktor ist jedoch nicht der allein bestimmende Faktor zur Unterscheidung zweier eng benachbarter Signale mit unterschied­licher Amplitude. Ebenso wird die Trennbarkeit durch Rest-FM und die spektrale Reinheit der internen Oszillatoren beeinflußt. Diese erzeugen Rausch-Seitenbänder, und verschlechtern dadurch die erreichbare Auflösung. Rausch-Seitenbänder werden im Bereich der Basis der ZF-Filter sichtbar, und verschlechtern die Sperr­bereichs-Dämpfung der ZF-Filter.
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Ist die kleinste ZF-Bandbreite z.B. 10kHz, dann ist der kleinste Frequenzabstand, um 2 Spektrallinien voneinander zu trennen, ebenfalls 10kHz. Dies ist deshalb der Fall, weil der Spektrum­Analysator seine eigene ZF-Filterkurve darstellt, wenn er ein Signal im Spektrum detektiert. Da die Auflösung des Spektrum-Analysators durch seine ZF-Filterbandbreite bestimmt wird, könnte man anneh-
Rauschen
men, daß bei unendlich schmaler Filterbandbreite auch eine unend­lich hohe Auflösung erzielt werden kann. Die Einschränkung ist dabei, daß die nutzbare ZF-Bandbreite durch die Stabilität des Spektrum-Analysators (Rest-FM) begrenzt wird. D.h., bei einer Rest-FM des Spektrum-Analysators von z.B. 10kHz, ist die kleinste sinnvolle ZF-Bandbreite, die verwendet werden kann um ein einzel­nes 10kHz-Signal zu bestimmen, ebenfalls 10kHz. Ein schmal­bandigeres ZF-Filter würde in diesem Fall mehr als eine Spektrallinie auf dem Bildschirm abbilden, oder ein jitterndes Bild (je nach Wobbelgeschwindigkeit), oder ein nur zum Teil geschriebenes Bild erzeugen. Außerdem besteht eine weitere praktische Einschrän­kung für die schmalste Filterbandbreite: die Abtast- oder Scan­Geschwindigkeit im Verhältnis zur gewählten Filterbandbreite. Da­bei gilt: je schmaler die Filterbandbreite ist, desto geringer muß die Scangeschwindigkeit sein, um dem Filter korrektes Einschwingen zu ermöglichen. Wird die Scangeschwindigkeit zu groß gewählt, d.h. die Filter sind u.U. noch nicht eingeschwungen, so resultiert dies in unkorrekter Amplitudendarstellung des Spektrums. Im allge­meinen werden die einzelnen Spektrallinien dann mit zu niedriger Amplitude dargestellt. Auf diese Weise sind praktische Grenzen für die kleinste Filterbandbreite gesetzt.
Die Empfindlichkeit ist ein Maß für die Fähigkeit des Spektrum­Analysators kleine Signale zu messen. Die maximale Empfindlich­keit wird durch das Eigenrauschen bestimmt. Hier unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten: thermisches- und nicht-thermi­sches Rauschen.Das thermische Rauschen wird mit der Formel
P
=K⋅ T ⋅ B
N
beschrieben. Dabei ist:
P
= Rauschleistung in Watt
N
K = Boltzmann Konstante (1,38 ⋅ 10
-23
Joule/K) T = absolute Temperatur (K) B = Bandbreite des Systems in Hz
Diese Gleichung zeigt, daß die Größe des Rauschens direkt propor­tional zur Bandbreite ist. Daraus folgt, daß eine Bandbreitenredu­zierung der Filter um eine Dekade das Rauschen prinzipiell um 10dB senkt, was wiederum eine Empfindlichkeitssteigerung des Sy­stems um 10dB bedingt.
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Video-Filter
Alle weiteren Rauschquellen des Analysators werden als nicht­thermisch angenommen. Unerwünschte Abstrahlungen, Verzer­rungen auf Grund nichtlinearer Kennlinien und Fehlanpassungen, sind Quellen von nicht-thermischem Rauschen. Unter der Übertragungsgüte oder Rauschzahl versteht man normalerweise die nicht-thermischen Rauschquellen, zu denen das thermische Rauschen addiert wird, um die Gesamtrauschzahl des Systems zu erhalten. Dieses Rauschen, welches auch auf dem Schirm sichtbar wird, bestimmt die Empfindlichkeit eines Spektrum Analysators. Da der Rauschpegel sich mit der Bandbreite ändert, ist es notwendig sich beim Empfindlichkeitsvergleich zweier Analysator auf die glei­che Filterbandbreite zu beziehen.
Spektrumanalysatoren werden über ein breites Frequenzband gewobbelt, sind aber eigentlich schmalbandige Meßinstrumente. Alle Signale die im Frequenzbereich des Spektrum-Analysators liegen, werden auf eine Zwischenfrequenz konvertiert und durch­laufen so die ZF-Filter. Der Detektor hinter dem ZF-Filter sieht nur den Rauschanteil, der innerhalb der schmalen Filterbandbreite liegt. Daher wird auf dem Sichtschirm nur das Rauschen dargestellt, welches innerhalb des Durchlaßbereiches des ZF-Filters liegt. Bei der Messung diskreter Signale wird die maximale Empfindlichkeit also mit dem schmalsten ZF-Filter erreicht.
Die Messung kleiner Signale kann sich immer dann schwierig gestal­ten, wenn die Signalamplitude im gleichen Pegelbereich wie das mittlere Rauschen des Spektrum-Analysators liegt. Um für diesen Fall die Signale besser sichtbar zu machen, läßt sich im Signalweg des Spektrum-Analysators hinter dem ZF-Filter ein Video-Filter zuschalten. Durch dieses Filter, mit einer Bandbreite von wenigen kHz, wird das interne Rauschen des Spektrum-Analysators gemittelt. Dadurch wird unter Umständen ein sonst im Rauschen verstecktes Signal sichtbar.
Wenn die ZF-Bandbreite sehr schmal im Verhältnis zur eingestellten Scanwidth/Div. ist, sollte das Video-Filter nicht eingeschaltet werden, da dies zu einer zu niedrig dargestellten Amplitude auf Grund der Bandbreitenbegrenzung führen kann. (Eine nicht zulässige Kombina­tion der eingestellten Parameter wird durch die zeigt).
Empfindlichkeit - Max. Eingangspegel
Die Spezifikation der Eingangsempfindlichkeit eines Spektrum­Analysators ist etwas willkürlich. Eine Möglichkeit der Spezifikation
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UNCAL.UNCAL.
UNCAL.-LED ange-
UNCAL.UNCAL.
ist, die Eingangsempfindlichkeit als den Pegel zu definieren, bei dem die Signalleistung der mittleren Rauschleistung des Analysators entspricht. Da ein Spektrum-Analysator immer Signal plus Rau­schen mißt, erscheint bei Erfüllung dieser Definition das zu messen­de Signal 3dB oberhalb des Rauschpegels.
Die maximal zulässige Eingangsspannung für einen Spektrum­Analysator ist der Pegel, der zur Zerstörung (Burn Out) der Eingangs­stufe führt. Dies ist bei einem Pegel von +10dBm für den Eingangs­mischer, und +20dBm für den Eingangsabschwächer der Fall. Bevor der ,,burn out”-Pegel erreicht wird, setzt eine Verstärkungs­kompression beim Spektrum-Analysator ein. Diese ist unkritisch, solange eine Kompression von 1dB nicht überschritten wird. Dar­über hinaus kann davon ausgegangen werden, daß der Analysator Nichtlinearitäten auf Grund von Übersteuerung produziert. Außer­dem steigt die Gefahr einer unbemerkten Überlastung der Ein­gangsstufe, weil sich einzeln dargestellte Spektrallinien in der Abbildung auf dem Bildschirm auch bei einsetzender Verstärkungs­kompression meist nur unmerklich verändern. Auf jeden Fall ent­spricht die Abbildung der Amplituden nicht mehr den tatsächlichen Verhältnissen.
Bei jeder Signalanalyse entstehen im Spektrum-Analysator selbst Verzerrungsprodukte, und zwar größtenteils verursacht durch die nichtlinearen Eigenschaften der Eingangsstufe. Sie bewegt sich beim HM5010/11 in der Größenordnung von 70dB unterhalb des Eingangs­pegels, solange dieser nicht größer als -27dBm ist. Um größere Eingangssignale verarbeiten zu können, ist dem Mischer ein Ein­gangsabschwächer vorgeschaltet. Das größte Eingangssignal, wel­ches dem Spektrum-Analysator bei jeder beliebigen Stellung des Abschwächers verarbeiten kann ohne ein bestimmtes Maß an Verzer­rungen zu überschreiten, wird der ,,optimale Eingangspegel” ge­nannt. Das Signal wird dabei soweit abgeschwächt, daß der Mischer keinen größeren Pegel als -27dBm angeboten bekommt. Anderen­falls werden die spezifizierten 70dB Oberwellenabstand nicht einge­halten. Diese 70dB verzerrungsfreier Bereich werden auch als nutz­barer Dynamikbereich des Analysators bezeichnet. Zum Unterschied dazu wird der (darstellbare) Anzeigebereich definiert als das Verhält­nis vom größten zum kleinsten gleichzeitig angezeigten Pegel, ohne daß Intermodulationsprodukte des Analysators auf dem Bildschirm sichtbar sind.
Der maximale Dynamikbereich eines Spektrum-Analysators läßt sich aus den Spezifikationen ermitteln. Den ersten Hinweis gibt die
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Frequenzgang
Spezifikation für die Verzerrungen. So beträgt dieser Wert z.B. für beide Spektrum-Analysatoren 70dB bis zu einem Eingangspegel von -27dBm am Eingang bei 0dB Eingangsabschwächung. Um diese Werte nutzbar zu machen, muß der Spektrum-Analysator in der Lage sein, Pegel von 97 dBm erkennen zu lassen. Die dafür erforderliche ZF-Bandbreite sollte nicht zu schmal sein, sonst erge­ben sich Schwierigkeiten auf Grund von Seitenbandrauschen und Rest-FM. Die ZF-Bandbreite von 20kHz ist ausreichend, um Spek­trallinien mit diesem Pegel darzustellen. Der verzerrungsfreie Meßbereich kann durch eine Reduzierung des Eingangspegels weiter ausgedehnt werden. Die einzige Einschränkung bildet dann die Empfindlichkeit des Spektrum-Analysators.
Die maximal mögliche Dynamik wird erreicht, wenn die Spektralli­nie mit dem höchsten Pegel den Referenzpegel gerade noch nicht überschreitet.
Der Frequenzgang eines Spektrum-Analysators läßt sich als seine Amplitudenstabilität über der Frequenz beschreiben. Um einen möglichst guten Frequenzgang zu erhalten, müssen die Mischer­verluste möglichst frequenzunabhängig sein. Für exakte Amplituden­darstellungen sollte der Frequenzgang im gesamten Bereich mög­lichst geringe Schwankungen aufweisen. Jedoch ist gerade diese Eigenschaft nur durch entsprechend großen Aufwand zu erzielen. Das System muß schon vom Prinzip her sehr frequenzlinear sein, weil sich Abweichungen meist nur sehr schwer auskalibrieren lassen. Für die Aufgabenstellung eines Spektrum-Analysators, ver­schiedene Signalpegel bei unterschiedlichen Frequenzen zu mes­sen, ist ein möglichst enger Frequenzgang erforderlich; ansonsten wäre sein Nutzen stark eingeschränkt.
Mitlaufgeneratoren
Mitlaufgeneratoren (Tracking Generatoren) sind spezielle Generato­ren, bei denen die Frequenz des Ausgangssignals vom Spektrum­Analysator gesteuert wird. So wird ein Ausganssignal erzeugt, welches exakt der Abstimmung (tuning) des Spektrum-Analysators folgt. Auf Grund dieser Besonderheit erweitert ein Mitlaufgenerator (nur im HM5011) die Anwendungsmöglichkeiten eines Spektrum­Analysators wesentlich. Im ,,full-scan-mode” erzeugt der Mitlauf­generator ein gewobbeltes Signal über seinen gesamten zur Verfü­gung stehenden Frequenzbereich. In der Betriebsart ,,per division” wird ein Sinussignal erzeugt, dessen Frequenz sich mit der Mitten­frequenz-Einstellung des Spektrum-Analysators verändert.
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Die Ursache für den exakten ,,Mitlauf” (Tracking) zwischen der steuernden und der generierten Frequenz liegt darin, daß sowohl der Spektrum-Analysator als auch der Mitlaufgenerator vom gleichen spannungsgesteuerten Oszillator kontrolliert werden; d.h. beide Baugruppen werden über den Local-Oszillator des Spektrum­Analysators synchronisiert. Das Ausgangssignal des Mitlauf­generators wird durch Mischen zweier Oszillatorsignale erzeugt. Das eine Signal wird im Mitlaufgenerator selbst erzeugt, das Andere im Spektrum-Analysator. Ist die durch Mischung erzeugte Frequenz gleich der Zwischenfrequenz des Spektrum-Analysators, dann ist die Ausgangsfrequenz des Mitlaufgenerators gleich der Eingangs­frequenz des Spektrum-Analysators. Diese Bedingung gilt für alle ,,Scan-Modi”.
Der Begriff ,,mitlaufen” oder Tracking bedeutet dabei, daß sich die Frequenz der Ausgangsspannung immer in der Mitte des Durchlaß­filters des Spektrum-Analysators befindet. Oberwellen des Signals, seien sie im Mitlaufgenerator selbst oder im Spektrum-Analysator entstanden, liegen so außerhalb des Durchlaßbereiches der Filter im Spektrum-Analysator. Auf diese Weise wird nur die Grundfrequenz des Mitlaufgenerators auf dem Bildschirm dargestellt. Frequenz­gangmessungen über einen sehr großen Bereich sind so möglich, ohne daß die Messung von spektralen Unzulänglichkeiten des Generatorsignals beeinflußt wird. Die Empfindlichkeit des Systems wird durch das Eigenrauschen, und somit durch die Filterbandbreite des Spektrum-Analysators begrenzt. Die schmalste zur Messung nutzbare Bandbreite wird durch die Rest-FM des Mitlaufgenerators bestimmt, sowie durch die Frequenzabweichung beim ,,tracking” zwischen Generator und Spektrum-Analysator. Ausschlaggebend ist dabei wieder die Qualität des LO im Spektrum-Analysator und außerdem der PLL zur Nachsteuerung der Frequenz im Mitlauf­generator. Für Frequenzgang- und Dämpfungsmessungen an Ver­stärkern oder Filtern wird der Mitlaufgenerator (nur im HM5011 enthalten) eingeschaltet. Die Ausgangsspannung des Mitl­aufgenerators wird an dem zu untersuchenden Bauteil eingespeist und die an dessen Ausgang anliegende Spannung dem Eingang des Spektrum-Analysators zugeführt. In dieser Konfiguration bil­den die Geräte ein in sich geschlossenes, gewobbeltes Frequenz­meßsytem. Eine pegelabhängige Regelschleife im Mitlaufgenerator stellt die erforderliche Amplitudenstabilität im gesamten Frequenz­bereich sicher. Reflexionsfaktor und Rückflußdämpfung lassen sich mit diesem System messen, und somit auch Stehwellen­verhältnisse ermitteln.
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Funktionstest des Spektrum-Analysators HM5010/HM5011
Um auch in Zweifelsfällen immer sicher zu sein, daß der HM5010/11 alle Funktionen erfüllt, wird nachfolgend ein Test beschrieben, der ohne großen Aufwand an Meßgeräten durch­führbar ist.
Zunächst wird das Gerät angeschlossen und eingeschaltet. Etwa 20sek. nach dem Aufleuchten der Anzeige werden der INTENS.-Regler auf mittlere Helligkeit, und der FOCUS-Regler auf beste Strahlschärfe eingestellt. Richtig fokussiert, müssen Einzelheiten der ca. 10mm hohen Grundlinie gut erkennbar sein. Das untere Ende derselben soll etwa mit der unteren Linie des Bildschirmrasters abschließen. Eine Korrektur der Lage ist mit Y-POS. möglich. Bevor irgendwelche Untersuchungen mit der Betätigung von Tasten durchzuführen sind, sollten diese alle herausstehen bzw. ungedrückt bleiben.
Der HM5010/11 braucht für den Test eine Anwärmzeit. Daher kann erst ca. 60min. nach dem Einschalten mit dem Test begonnen werden.
Eine wichtige Untersuchung ist die Kontrolle der Linearität und Genauigkeit der Frequenzbereiche. Begonnen wird mit dem Scanwidth-Bereich 100MHz/div. Dieser ist mit den unter dem Scanwidth-Anzeigefeld befindlichen "up-" und "down-"Tasten einstellbar. Zur Erleichterung der Frequenz-Feinkorrektur sollte der Strich des mit FINE bezeichneten Reglers nach oben stehen. Danach wird mit dem Knopf CENTER-FREQ. die Anzei- ge auf genau 500,0MHz eingestellt. Für eine hochgenaue Unter­suchung, die in der Regel nicht notwendig ist, kann nun mit einem Synthesizer (z.B. HM8133 von HAMEG) der gesamte Bereich von 0 - 1000MHz in Schritten von 50MHz überprüft werden. Dabei sollte sich das dargestellte Signal nach jedem 100MHz-Schritt immer über einer senkrechten Linie des Schirm­rasters befinden. Eine Toleranz von max. ±2mm ist noch akzep­tabel.
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Steht ein solcher Generator nicht zur Verfügung, ist auch eine genügend genaue Kontrolle mit Hilfe des Markers durchführbar. Dazu ist die MARKER-Taste auf "on" zu schalten. Stehen nun beide auf den entsprechenden Rasterlinien, kann mit der Kon­trolle der Linearität begonnen werden. Wird der Marker nun genau auf 000,0MHz eingestellt, muß er über der Linie des "Zero-Peak" liegen. Danach ist der Marker in100MHz-Schritten
nach rechts zu bewegen. Dabei sollte er jedes Mal auf einer der senkrechten Rasterlinien stehen. Abweichungen von ±1mm sind noch zulässig. An der rechten Außenlinie angekommen, ist sicherheitshalber nochmals auf "Center-Frequency" umzuschal­ten, um festzustellen ob diese nach wie vor bei 500,0MHz liegt.
Eine andere qualitätsbestimmende Eigenschaft des HM5010/ 11 ist die Frequenzstabilität. Normalerweise sollte für ihre Kontrolle ein stabiler Generator mit 500MHz Analogsignal zur Verfügung stehen. Da auch hierfür nur ein Sythesizer in Frage kommt, wird man sich in den meisten Fällen mit dem "Zero­Peak" des Gerätes begnügen müssen. Für den Test wird die CENTER FREQ. genau auf 000,0MHz gestellt. Damit muß der "Zero Peak" genau in der Mitte des Schirmrasters stehen. Nun wird der Scanwidth-Bereich 0,2MHz/div. eingeschaltet und beobachtet, wie stabil der "Zero Peak" in der Mitte stehen bleibt. Wandert er innerhalb einer Stunde nur ±1cm um die Mittellinie, ist die Frequenzstabilität o.k. Bei stärkeren Auswanderungen ist festzustellen, ob die Umgebungstemperatur stark schwankt oder deutliche Luftströmungen im Raum vorhanden sind.
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Block Diagram HM5010/11
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HM5010
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HM5011
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