grumbach ProCon Compact S 84 User Manual

Bedienungsanleitung
für Brutgeräte
Manual for incubators
Steuerungselement Compact S 84
Control unit Compact S 84
Kontrolle
Wende-Timer
Grob-Regler Fein-Regler
Luftfeuchte-Regler Kontrolle
-
wende
Luft-
feuchte
Thermo-
Kontr.
Reversing-Timer
Power Light Motor
Humidity-Regulator Control
Revers
Coarse Fine
Temperature
Control
Humi-
dity
Thermo-
Control
Wichtig!
Vor dem Reinigen des Brutgerätes unbedingt den Netzstecker ziehen. Bei Compact SA beachten Sie bitte, die Filter regelmäßig alle acht Tage zu überprüfen.
Bei Jungtieren mit Gefieder ist die Staubentwicklung sehr hoch.
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Aufstellung Ihres Brutgerätes
Sehr geehrter Kunde!
Sie haben ein GRUMBACH-Brutgerät erworben und wir wünschen Ihnen damit viel Erfolg. Bevor Sie mit der Brut beginnen, sollten Sie einige wichtige Grundbedingungen voraussetzen:
Der Brutraum
Die Betriebsbedingungen können an jedem Aufstellort verschieden sein. Komponenten wie Außentemperatur, äußere Luftfeuchtigkeit, Stromstärke im Netz können dazu bei­tragen. Der Brutraum sollte so beschaffen sein, dass die Brutapparate keinen großen Erschütterungen durch Verkehrsfahrzeuge oder andere Maschinen ausgesetzt sind.
Trotz bester Wärmeisolierung empfehlen wir eine Raumtemperatur von 18-20 °C, die jedoch 25 °C nicht übersteigen sollte. Am besten eignen sich Kellerräume, weil dort meist ein optimales Brutraumklima vorhanden ist. Die Fenster müssen entsprechend abgeblendet werden, damit die Sonnenstrahlen nicht direkt auf das Gerät fallen.
Im Brutraum sollte unbedingt auf hygienische Sauberkeit geachtet werden. Bakterien, Viren und Pilze, die mit den Schuhen in den Raum gebracht werden, gelangen auch in das Brutgerät, wenn Sie nicht verhindern, dass sie in den Brutraum eindringen. Der Boden sollte mit einem guten Desinfektionsmittel mindestens einmal wöchentlich gerei­nigt werden und alle Tischplatten und Oberflächen des Gerätes sollten sauber gehalten werden.
Überprüfen Sie Ihr Brutgerät!
Trotz größter Sorgfalt bei Verpackung und Funktionsprüfung im Werk kann Ihr Gerät auf dem Transportweg beschädigt werden. Deshalb sollte das Brutgerät noch einmal genau überprüft werden und zwei bis drei Tage im Probebetrieb laufen. Von größter Wichtigkeit ist die Überprüfung der Messinstrumente!
Überprüfung der Thermometer
Eventuell mit einem Fieberthermometer vergleichen. Man sollte beide Thermometer in ca. 40 °C warmes Wasser legen. Dabei ständig rühren und die Quecksilbergefäße eng zusammenhalten. Kleine Unterschiede bis zu 2/10 °C müssen in Kauf genommen wer­den. Größere Unterschiede deuten darauf hin, dass der Quecksilberfaden gerissen ist. Sie können versuchen, die Quecksilbersäule durch Erwärmen auf 49 °C wieder zusam­menzubringen.
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Überprüfung des Hygrometers
Das Hygrometer wurde vor der Auslieferung überprüft. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass Erschütterungen beim Transport sowie längeres Lagern in trockenen Räumen zu geringen Abweichungen der Anzeigegenauigkeit führen können.
Um das Gerät wieder instandzusetzen bzw. die Genauigkeit zu gewährleisten, legen Sie ein feuchtwarmes Wolltuch 30 Minuten lang auf die Rückseite. Nach dieser Zeit sollte das Gerät dann 90 bis 95 % erreicht haben. Nun wird das Gerät wieder arbeiten. Es ist wichtig, dass Sie alle sechs Monate die Regulierung mittels eines feuchten Tuches wiederholen, um die Genauigkeit des Gerätes sicherzustellen.
Sollten Sie das Gerät mit Digital-Anzeige erworben haben, richten Sie sich nach dem Plan (Seite 12). Dort sehen Sie, wie Sie die Digits im Notfall nachjustieren können.
Inbetriebnahme
Machen Sie sich zuerst mit den Bedienungselementen vertraut. Wenn Sie nun den Ste­cker in eine vorschriftsmäßig geerdete Schukosteckdose mit 230 V Spannung einste­cken, ist Ihr Gerät betriebsbereit.
Die Temperatur
Schalten Sie nun den Betriebsschalter ein. Heizung und Lüfter sind jetzt gemeinsam eingeschaltet. Es leuchtet die Thermokontrolle auf und der Heizventilator beginnt den Brutraum gleichmäßig aufzuheizen.
Mit dem Grobregler ist der Gesamttemperaturbereich einstellbar. Mit dem Feinregler stellen Sie exakt die gewünschte Temperatur ein. Die Thermokontrolle beginnt zu blin­ken, wenn die Temperatureinstellung erreicht ist.
Durch die Blinkintervalle ist der Energieverbrauch äußerst gering. Das Elektronik­Thermostat pulst sich an den eingestellten Temperaturbereich heran. Bei langzeitigem Pulsen ist die Soll-Temperatur erreicht und von nun an verbraucht Ihr Gerät nur noch minimalste Energie. Bitte regeln Sie behutsam die Temperatur nach oben, auf keinen Fall die Regler auf Maximum stellen!
Drehen Sie den Grobregler oder den Feinregler etwas zurück, schaltet die Heizkontrolle aus und die Heizung ist gestoppt. Der Lüfter bläst jedoch weiter.
Zusätzlich haben wir in allen Brutgeräten ein Sicherheitsthermostat eingebaut, das eine Geräteüberhitzung in jedem Fall verhindert. Aus Sicherheitsgründen erfolgt die Einstel­lung mit einem dünnen Schraubenzieher:
1/10 Drehung = ca. 1 °C.
Drehung nach rechts = Erhöhung der Abschalttemperatur.
Drehung nach links = Verringerung der Abschalttemperatur.
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Das Abschalten der Temperatur wird durch ein leises Klicken, sowie Erlöschen der Thermo- und Feuchtigkeitskontrolle bestätigt.
Es ist erforderlich, dass nach dem Probelauf der Begrenzer auf seine Abschalttem­peratur fixiert wird. Bitte ganz behutsam drehen, denn schon eine minimale Drehung verändert die Abschalttemperatur. Wenn Sie mit dem Begrenzer die Temperatur etwas ansteigen lassen, können Sie nach Ihren Wünschen die genaue Abschalttemperatur festlegen. Der Abschaltpunkt sollte mindestens 1 °C über der Bruttemperatur liegen, weil der Fühler des Sicherheitsthermostats in der Nähe der Heizspirale sitzt und eine höhere Temperatur als im Brutraum fühlt.
Die Luftfeuchtigkeit
Nicht unwesentlich für die Feuchtigkeit ist, wie schon erwähnt, der Brutraum. In einem Keller wird die Feuchtigkeitszufuhr nicht so notwendig sein wie in einem beheizten Zim­mer.
Nachdem das Hygrometer überprüft worden ist, kann es direkt hinter der Glasscheibe unter dem Gitterboden eingehängt werden, oder auch von außen ablesbar auf dem Boden stehen. Das Wassergefäß bei Geräten ohne Befeuchtungsautomatik muss öfters nachgefüllt werden. Für die Schlupfphase und die damit höhere Feuchtigkeit vergrößern Sie die Verdunstungsoberfläche, füllen Sie den ganzen Boden der Wasserschale oder sprühen mit einer Sprühflasche die Eier öfters nass. Bei Geräten mit Befeuchtungsau­tomatik entfällt dies. Jedoch ist es immer von Vorteil, während der Schlupfzeit die Eier zu überprüfen.
Befeuchtungsautomatik
Füllen Sie in den Klarsicht-Einfüllstutzen entmineralisiertes oder normales Leitungswas­ser, destilliertes Wasser ist nicht notwendig.
Die einfüllbare Wassermenge beträgt 4,5 l. Der Tank ist voll, wenn das Wasser das Klarsichtröhrchen gefüllt hat. Durch die Wasseroberfläche entsteht nun schon eine Feuchtigkeit von ca. 50 %. Soll der Luftfeuchtebereich höher liegen, schalten Sie bitte den Luftfeuchteregler ein, der die Wasserkammerbeheizung thermisch regelt. Der Maxi­malbereich liegt bei ca. 100 % Luftfeuchtigkeit, Die Beheizung wird durch eine Kontrolle rechts neben dem Luftfeuchteregler angezeigt.
Es ist notwendig, den Luftfeuchteregler langsam hochzulegeln, damit die Elektronik nachregeln kann.
Da durch das Hochregeln das Wasser erwärmt wird, steigt bei erhöhter Luftfeuchtigkeit gleichzeitig die Temperatur um wenige 1/10 °C an. Daher ist es erforderlich, die Tempe­ratur am Feinregler in der Schlupfphase etwas herunterzuregeln.
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Sollte das Gerät länger als zwei Wochen außer Betrieb sein, muss das Tankwasser erneuert werden. Der Wasserablasshahn befindet sich unter dem Einfüllstutzen. Um das Wasser restlos zu entleeren, kippen Sie das Gerät solange nach vorne, bis kein Wasser mehr aus dem Tank herausfließt.
Tankklappe
Die Tankklappe ist nur dann zu bedienen, wenn Sie bei gefülltem Tank die Feuchtigkeit reduzieren wollen. Hinter dem Drehknopf befindet sich eine Klappe, die den eingebau­ten Tankstutzen öffnet und schließt. Stellung drei Uhr bedeutet „offen“. Diese Einstellung muss sein, wenn Sie die Befeuchtungsautomatik benutzen wollen, damit feuchte Luft aus dem Tank in den Brutraum geblasen wird.
Stellung sechs Uhr bedeutet, die Klappe verschließt den Tank, es dringt keine unnö­tige Feuchte in den Brutraum, wobei der Luftfeuchteschalter ausgeschaltet sein muss. Dieser Regler erspart ein Entleeren des Wassers aus dem Tank bei angestiegener Luft­feuchte im Brutraum.
Wenden
In jedem Brutgerät befinden sich Horden, die zur Aufnahme der Bruteier dienen. Der Boden dieser Horden besteht aus beschichtetem Lochblech. Auf die Rollen werden nun die Bruteier so gelegt, dass jeweils die stumpfen Enden und die spitzen Enden zueinan­der zeigen. Dies verhindert das Wegrollen in eine Richtung. Füllen Sie die Horden immer von der Mitte nach außen, um die Luftzirkulation zu unterstützen.
Die Bruteier sollen im Verlauf der Brut waagerecht auf den Horden liegen. Es macht jedoch kaum etwas aus, wenn die Eier beim einlegen halbschräg gestellt werden. Dadurch wird das Fassungsvermögen noch erhöht.
Gewendet wird, je nach Eigut, ab dem 1. bis 3. Bruttag. Bei Geräten mit Wenderahmen dreht sich das Hühnerei durch die Drehung der Rollen einmal um 180°, wenn der Rah­men von einer Seite zur anderen schiebt.
Motorwende
Zur Eierwendung drücken Sie den Schalter „Motorwende“. Dann stellen Sie am Motor­Wende-Timer die vorgegebenen Wendungen ein. Der Pfeil markiert den Beginn der Einschaltung, d. h. immer wenn ein gedrückter Reiter auf dem Pfeil steht, leuchtet die Kontrolle auf und die Wendung hat begonnen. Der Motor-Wende-Timer hat 96 Reiter, wobei je eingedrücktem Reiter eine Viertelstunde Laufzeit anfällt. Um 1x die gesamte Strecke zu schieben (ca. 7 cm), werden zwei Reiter gedrückt. Damit kleine Eier nicht zu weit gedreht werden, drücken Sie jeweils nur einen Reiter der Schaltuhr; dadurch
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schiebt der Rahmen nur die halbe Strecke. Die Motorwende schiebt und zieht nun die Horden wechselseitig nach rechts und links. Der Wendevorgang vollzieht sich sehr langsam, damit die Eier vor Erschütterungen gesichert sind.
Den Timer können Sie nur durch Rechtsdrehung mit Ihrer Uhrzeit abgleichen und danach einstellen. Drei bis vier Tage vor dem Schlupf dürfen die Eier nicht mehr gewen­det werden. Der Timer ist proportional zum Getriebemotor eingesetzt. Es empfiehlt sich, die Horden vor Wendebeginn an der linken oder rechten Wand stehen zu haben, da sonst der Rahmen von Mitte zu Mitte geschoben wird.
Auskühltimer
Diese Zeitschaltuhr ermöglicht es Ihnen, für Ihr spezielles Brutprogramm die Auskühl­zeiten festzusetzen. Je Reiter eine Viertelstunde Kühlzeit. Die Temperatur fällt etwa bei 18 °C innerhalb einer Stunde um 8 °C ab (vier Reiter). Die herausgedrückten Reiter bestimmen die Auskühlphase.
Lichtschalter
Der Lichtschalter betätigt die Beleuchtung für den Brutraum des Gerätes. Bitte schalten Sie das Licht nur kurzzeitig an und wieder aus, wenn Sie das Brutgerät verlassen.
Eieinlage
Arbeitet das Gerät störungsfrei und ist 2 bis 3 Tage Probe gelaufen, beginnen Sie mit der Einlage der Bruteier. Befinden sich die Eier im Gerät, wird die Temperatur erst einmal absinken. Dies ist kein Anlass zur Sorge. Durch das Öffnen des Brutgerätes ist sehr viel Wärme entwichen und die Temperatur der eingeschobenen Eier ist weitaus niedriger. Es wäre falsch, diesen Vorgang durch Hochregelung der Heizung zu verstärken, denn die Eier müssen erst die Bruttemperatur annehmen. Nach einigen Stunden zeigt das Thermometer die richtige Temperatur.
Manchmal wird eine geringe Nachregulierung notwendig sein. Sie sollten jedoch, beson­ders nach dem Öffnen, nicht unnötig am Thermoregler drehen.
Den Wenderahmen können Sie auf jede Eigröße einstellen, indem Sie die Rollenab­stände der Eigröße anpassen, d. h. das Ei liegt horizontal auf zwei Rollen. Bitte legen Sie stumpfes Eiende gegen stumpfes Eiende und spitzes Eiende gegen spitzes Eiende, damit die Eier sich nicht auftürmen.
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Brutwärme
Als günstigste Temperatur wird hier von Fachleuten eine Anfangswärme von 37,5 °C angegeben. Erwiesenermaßen gilt als anstrebenswerte Temperatur: Richtwert 37,8 °C bzw. 100 ° Fahrenheit. Für die drei Tage vor dem Schlupf kann die Temperatur um ca. 0,5 bis 1 °C tiefer eingestellt werden.
Schlupf
Hat die Brut ihren normalen Verlauf genommen, können Sie in Ruhe dem Schlupftag entgegensehen. Sie sollten dann die Eier in den Schlupfbrüter umlegen oder – falls Sie in einem Gerät durchbrüten – die Temperatur und Feuchte Ihrem Eigut anpassen. Nehmen Sie bitte die Wenderahmen heraus und legen Sie die Eier auf den Gitterboden. Es ist oft günstiger, die Eier in spezielle Schlupfhorden zu legen.
Die Temperatur soll beim Schlupf ca. 37 °C betragen. Um die Sauerstoffaufnahme für die Küken zu erhöhen, ist es nach Ansicht einiger Fachleute besonders wirksam, einige Eisorten vor dem Schlupf in eine Lauge mit verdünnter Salzsäure zu legen. So entfernen Sie die Fettschicht. Das Mischungsverhältnis beträgt: 5 l Wasser + 1 Teelöffel 18%ige Salzsäure. Die Temperatur der Lauge sollte etwa 37 °C betragen. Nach dem Bad die Eier gründlich in frischem Wasser von ebenfalls 37 °C reinigen. Bei anderen Eiern reicht es aus, die Fettschicht vorsichtig abzubürsten, um mehr Sauerstoffdurchlass zu ermög­lichen.
Um nun die Eier für den Schlupf mit der nötigen Feuchtigkeit zu versorgen, bleiben die Frischluftöffnungen zunächst geschlossen. Durch das Verstellen der Öffnungen dosie­ren Sie die Luftfeuchtigkeit im Brutgerät.
Bitte das Gerät nicht unnötig öffnen, bis sich das letzte Küken aus der Schale befreit hat.
Reinigung und Desinfektion
Nach beendetem Schlupf ist das Brutgerät mit einem feuchten Lappen sorgfältig zu reinigen. Die Schubladen können mit Seifenlauge gescheuert werden. Die Horden von Compact- und Schrankbrütern können ebenso einfach ausgespritzt werden. Danach das Gerät wieder auf Temperatur bringen und desinfizieren.
Auch die einzulegenden Bruteier können ebenfalls mit einem von uns empfohlenen Des­infektionsmittel zuverlässig desinfiziert werden. Dann gut lüften. Wenn die Brutsaison vorüber ist, lässt man nach erfolgter gründlicher Reinigung das Gerät offen stehen, damit die noch im Brutgerät befindliche Feuchtigkeit restlos entweicht. Vor neuem Brut­beginn ist es notwendig, den Luftfilter gut zu reinigen und das Filterpapier zu wechseln.
Es ist sinnlos, über kleine Mängel hinwegzusehen in der Hoffnung, dass sie später auch noch behoben werden können. Das Gerät muss wirklich einwandfrei arbeiten.
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