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Warnung! Symbol warnt vor unmittelbar
drohender Gefahr, Tod, schwerer Körperverletzungen
bzw. schwere Sachschäden bei Nichtbeachtung.
Achtung! Symbol warnt vor möglichen Gefahren
oder schädlichen Situationen, die bei Nichtbeachtung
Schäden am Gerät bzw. an der Umwelt hervorrufen.
Hinweis! Symbol weist auf Vorgänge hin, die bei
Nichtbeachtung einen indirekten Einfluss auf den
Betrieb haben oder eine nicht vorhergesehene
Reaktion auslösen können.
Das Gerät misst die Materialfeuchte [%u] bzw. den Wassergehalt [%w] in Materialien mit ebener
Oberfläche und mit einer Materialstärke von mindestens 10mm.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, im „Such-Modus“ sehr schnell und komfortabel feuchte Stellen
u.ä. zu finden, die Anzeige ist hierbei relativ [digit].
Gemessen/detektiert wird über eine isolierte Messfläche auf der Unterseite des Gerätes.
Besonders geeignet ist das GMK 210 um die Feuchte in folgenden Materialien zu messen:
Holz
GFK
Bei der Konstruktion des GMK 210 wurde besonders Wert auf die Bedürfnisse bei der
Feuchtebeurteilung von Booten, Reisemobilen und Wohnwägen gelegt.
Für die Anwendung auf dem Bau empfehlen wir das GMK 100 (Estrich- und Putzkennlinien, CMFeuchte).
Die Sicherheitshinweise dieser Bedienungsanleitung müssen beachtet werden (siehe unten).
Das Gerät darf nur unter den Bedingungen und für die Zwecke eingesetzt werden, für die es
konstruiert wurde.
Das Gerät muss pfleglich behandelt und gemäß den technischen Daten eingesetzt werden (nicht
werfen, aufschlagen, etc.). Vor Feuchtigkeit und Verschmutzung schützen.
2 Allgemeine Hinweise
Lesen Sie dieses Dokument aufmerksam durch und machen Sie sich mit der Bedienung des
Gerätes vertraut, bevor Sie es einsetzen. Bewahren Sie dieses Dokument griffbereit auf, um im
Zweifelsfalle nachschlagen zu können.
2.1 Sicherheitszeichen und Symbole
Warnhinweise sind in diesem Dokument wie folgt gekennzeichnet:
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Dieses Gerät ist gemäß den Sicherheitsbestimmungen für elektronische Messgeräte gebaut und
geprüft. Die einwandfreie Funktion und Betriebssicherheit des Gerätes kann nur gewährleistet
werden, wenn bei der Benutzung die allgemein üblichen Sicherheitsvorkehrungen sowie die
gerätespezifischen Sicherheitshinweise dieser Betriebsanleitung beachtet werden.
1. Funktion und Betriebssicherheit des Gerätes können nur unter den klimatischen Verhältnissen,
die im Kapitel "Technische Daten" spezifiziert sind, eingehalten werden.
Wird das Gerät von einer kalten in eine warme Umgebung transportiert kann durch
Kondensatbildung eine Störung der Gerätefunktion eintreten. In diesem Fall muss die
Angleichung der Gerätetemperatur an die Raumtemperatur vor einer Inbetriebnahme abgewartet
werden.
2. Wenn anzunehmen ist, dass das Gerät nicht mehr gefahrlos betrieben werden
kann, so ist es außer Betrieb zu setzen und vor einer weiteren Inbetriebnahme
durch Kennzeichnung zu sichern. Die Sicherheit des Benutzers kann durch das
Gerät beeinträchtigt sein, wenn es z.B.
- sichtbare Schäden aufweist.
- nicht mehr wie vorgeschrieben arbeitet.
- längere Zeit unter ungeeigneten Bedingungen gelagert wurde.
Im Zweifelsfall Gerät zur Reparatur oder Wartung an Hersteller schicken.
3. Konzipieren Sie die Beschaltung beim Anschluss an andere Geräte besonders sorgfältig.
Unter Umständen können interne Verbindungen in Fremdgeräten (z.B. Verbindung GND mit
Erde) zu nicht erlaubten Spannungspotentialen führen, die das Gerät selbst oder ein
angeschlossenes Gerät in seiner Funktion beeinträchtigen oder sogar zerstören können.
4. Dieses Gerät ist nicht für Sicherheitsanwendungen, Not-Aus Vorrichtungen oder
Anwendungen bei denen eine Fehlfunktion Verletzungen und materiellen Schaden
hervorrufen könnte, geeignet. Wird dieser Hinweis nicht beachtet, könnten schwere
gesundheitliche und materielle Schäden auftreten.
5. Dieses Gerät darf nicht in einer explosionsgefährdeten Umgebung eingesetzt
werden. Bei Betrieb in explosionsgefährdeter Umgebung besteht erhöhte
Verpuffungs-, Brand-, oder Explosionsgefahr durch Funkenbildung.
Batteriebetrieb:
blinkt links in der Anzeige bAt, so ist die Batterie verbraucht und sollte erneuert werden. Für eine
kurze Zeit kann noch weiter gemessen werden.
Bei Lagerung des Gerätes bei über 50°C Umgebungstemperatur muss die Batterie
entnommen werden. Wird das Gerät längere Zeit nicht benutzt, sollte die Batterie
herausgenommen werden.
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1: Hauptanzeige
Anzeige der aktuellen Materialfeuchte oder
des Wassergehaltes
2: Kennlinienanzeige
Die gewählte Kennlinie wird hier angezeigt
3: Feuchtebewertung
Bewertung des Materialzustandes über
Balken: DRY= trocken, WET = nass
4: HLD
der Messwert ist ‚eingefroren‘ (hold-Taste)
Taste 1:
Ein-/Ausschalter,
lang drücken: aus;
kurz drücken: Aktivieren der Hintergrundbeleuchtung
siehe Kapitel 11, „Li“
Taste 2:
sort auf
Auswahl der Kennlinie: Aufwärts, siehe Kapitel 5.5
Taste 3:
hold:
kurz drücken: Halten des aktuellen Messwertes
('HLD' im Display)
2s lang drücken: Geräte-Nullung (siehe Kap 5.6)
Taste 2 und 3
gemeinsam:
sort ab
Auswahl der Kennlinie: Abwärts, siehe Kapitel 5.5
Tiefenschalter:
(rechts am Gerät)
Schiebeschalter oben: ca. 10 mm Messtiefe (d 10)
Schiebeschalter unten: ca. 25 mm Messtiefe (d 25)
Nach dem Ändern der Schiebeschalterstellung wird in der
Anzeige kurz „d 10“ = 10mm bzw. „d 25“ = 25mm angezeigt
Geräteunterseite:
Die komplette dunkelgraue Fläche muss ohne Luftspalt auf der
Messstelle aufliegen.
Die Flächen „10 mm“ (grau) und „25 mm“ (weiß) kennzeichnen
die Flächen, unter denen je nach Schiebeschalter-Stellung
überwiegend gemessen wird.
Gerät mit der Taste einschalten.
Nach dem Segmenttest zeigt das Gerät kurz Informationen zu seiner Konfiguration an:
S. 10 falls eine Steigungsänderung bei der 10 mm Messung vorgenommen wurde (siehe Kap 12)
S.25 falls eine Steigungsänderung bei der 25 mm Messung vorgenommen wurde (siehe Kap 12)
P.OF falls die automatische Geräteabschaltung aktiviert ist (siehe Kap 11)
Danach ist das Gerät bereit zur Messung.
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Das Gerät misst mit einem elektrischen Feld (kapazitives Messverfahren), das sich von der
Geräteunterseite nach unten hin ausbreitet. Die Messtiefe kann über einen Schiebeschalter
zwischen ca. 10 mm und 25 mm eingestellt werden.
Seitenansicht: Messfeld und Eindringtiefe bei Schalterstellung „10 mm“
Seitenansicht: Messfeld und Eindringtiefe bei Schalterstellung „25 mm“
Die Angaben 10 mm und 25 mm für die Eindringtiefe der Messung sind lediglich Anhaltswerte. Das
Gerät misst je tiefer, desto feuchter das Material ist. So wird bei sehr feuchtem Material und
Schalterstellung „25 mm“ auch tiefer als 25 mm gemessen.
Auf der Geräterückseite ist die Messfläche aufgedruckt, um die das Gerät überwiegend misst.
Für genaue Messungen muss das Gerät unabhängig von diesem Aufdruck
vollflächig aufliegen! Falls sich ein Luftspalt zwischen Messgerät und Material
befindet, wird zu trocken gemessen!
Hier ein paar schlechte Beispiele, bei denen nicht präzise gemessen werden kann (Anzeigewert ist
immer zu trocken):
Zusätzlich zum Messwert wird eine Feuchtebewertung über eine Balkenanzeige und über ein
akustisches Signal (falls aktiviert, siehe Kapitel 11) mit angezeigt: Die Entscheidung ‘nass oder
trocken‘ muss für die meisten Anwendungen nicht mehr mühselig aus Literatur und Tabellen
hergeleitet werden.
Die Anzeige ist allerdings nur ein Richtwert, die endgültige Beurteilung hängt u.a.
auch vom Anwendungsgebiet des Materials ab. Die Erfahrung eines Handwerkers
oder Sachverständigen kann das Gerät nur ergänzen, nicht ersetzen!
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Wenn das Gerät ungünstig in der Hand gehalten wird, beeinflusst der Wassergehalt
der Hand das Messergebnis.
Für optimale Messergebnisse Gerät ablegen oder wie in Bild 3 halten
5.4 Materialfeuchte u und Wassergehalt w
Je nach Anwendungsfall wird üblicherweise die Materialfeuchte u, manchmal der
Wassergehalt w benötigt.
Bei Schreinern, Zimmerern u. a. wird die Materialfeuchte u verwendet (bezogen auf
Trockenmasse/Darrprobe)
Bei der Bewertung von Brennstoffen wird meist der Wassergehalt w verwendet
Das Gerät kann auf beide Werte eingestellt werden, siehe Kapitel 11.
Materialfeuchte u (bezogen auf die Trockenmasse) – empfohlene Einstellung
Die Einheit ist % u.(auch verbreitet: % atro, Gewichts-Prozente)
Masse
Masse
Masse
: Masse der Materialprobe (= Gesamtgewicht Masse
nass
: Masse des in der Materialprobe enthaltenen Wassers
Wasser:
: Masse der Materialprobe nach der Darrprobe (Wasser wurde verdampft)
trocken
Wasser
+ Masse
trocken)
Beispiel: 1kg nasses Holz, das 500g Wasser enthält, hat eine Materialfeuchte u von 100%
Wassergehalt w (= Materialfeuchte bezogen auf nasse Gesamtmasse)
Die Einheit ist % w.
Beispiel: 1kg nasses Holz, das 500g Wasser enthält, hat einen Wassergehalt w von 50%
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Im Anhang befindet sich eine Tabelle mit der Zuordnung der Holzarten zu den Holz-Kennlinien d.xx
Die Kennlinien werden über die Tasten ausgewählt:
Materialauswahl aufwärts: drücken
Materialauswahl abwärts: gleichzeitig drücken
Die Verwendung einer nicht zutreffenden Kennlinie kann erhebliche
Fehlmessungen verursachen!
5.6 Gerätenullpunkt
Das Gerät muss auch im Mess-Modus von Zeit zu Zeit genullt werden:
Hierzu das Gerät wie abgebildet in der Luft halten
und Taste „hold“ 2 sek. drücken
Ob der Nullpunkt noch stimmt, kann am besten mit der Kennlinie „rEF“ beurteilt werden. Zeigt das Gerät bei „rEF“ einen Wert <-0,5 oder > 0,5
bzw. blinkend „--“ an Luft, sollte das Gerät genullt werden
Beim Nullen darauf achten, dass die
Hände nicht die Messung beeinflussen. Empfohlene
Handhaltung wie abgebildet.
HINWEIS: Die beiden Messtiefen 10 mm und 25 mm werden beim GMK 210 gleichzeitig genullt.
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2. Such-Modus / Detektor (relative Messung mit einstellbarer Alarmschwelle : dEt on)
Die Betriebsarten werden über das Konfigurationsmenü umgeschaltet: Punkt „dEt“.
6.1 Mess-Modus
Im Mess-Modus (Konfiguration: dEt oF) kann Material präzise gemessen werden.
Es stehen Material-Kennlinien zur Verfügung, die Anzeige geschieht in absoluter Größe (%u oder
%w), eine zugehörige Feuchtebewertung wird als Balkenanzeige dargestellt bzw. ist über ein
akustisches Signal erkennbar.
6.2 Such-Modus
Im Such-Modus (Konfiguration: dEt on, Kennlinienanzeige:“dEt“) kann mit hoher Messauflösung
und einstellbarer Alarmschwelle („dEt SCL“) sehr komfortabel nach feuchten Stellen,
Metallstrukturen, Balken unter Rigips usw. gesucht werden. Die Messung geschieht relativ (nur
rEF-Kennlinie! Anzeige in „digit“, =Einheitenlos)
Dazu wird der Such-Modus aktiviert (Konfiguration: dEt on), eine sinnvolle Alarmschwelle ( =
Empfindlichkeit „dEt SCL“) sollte gewählt werden, Beispiele
- Suche von Strukturen unter Rigips: 10
- Suche von Problemstellen am Bootsrumpf: 10
- Suche von Holz oder Metallständern unter Rigips 5
Die Alarmschwelle legt fest, bei welchem Anzeigewert volle Feuchtigkeit (über Balkenanzeige und
Piepston) signalisiert wird
Vorgehensweise:
Gerät auf Referenzmessstelle (trocken) legen und Nullpunkt abgleichen, indem Sie „Hold“ drücken,
bis Anzeige 0.0 erscheint (ca.2 sek.)
Fläche langsam absuchen -> wird erhöhte Feuchte detektiert, ertönt ein entsprechendes Signal und
die Balkenanzeige spricht an.
Zusätzliche Warnmeldungen im Such-Modus:
Bei der Tiefeneinstellung 10 mm: Bei tiefer Messung (25 mm) wird ein wesentlich
feuchterer Wert gemessen, als angezeigt wird.
Bei der Tiefeneinstellung 25 mm: Bei flacher Messung (10 mm) wird ein
wesentlich feuchterer Wert gemessen, als angezeigt wird.
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Die Kennlinienauswahl für Holz geschieht über die Holzarten-Tabelle im Anhang A.
Beispiel: Gemessen werden soll Kiefer -> Kennlinie d.50 muss ausgewählt
werden.
Bei Messung das Gerät möglichst quer zur Maserung halten (siehe Bild rechts)
Ungehobelte oder verzogene Flächen haben zu niedrige Messwerte zur Folge!
HINWEIS: Holz ist ein Naturprodukt. Je nach Wachstum oder Fehlern (Äste,
Risse, Harzgallen) stellt sich eine abweichende Materialdichte ein.
Da die Messung abhängig von der Dichte ist, können dadurch
Messfehler im Bereich von mehreren %u entstehen.
Im Anhang A nicht aufgeführte Hölzer können gemessen werden, wenn die Dichte (trocken) des
Holzes bekannt ist: Ein Holz mit der Dichte 0,68 kg/dm3 wird mit der Kennlinie d.70 gemessen (bitte
entsprechend runden: 0,52 ->d.50. 0,53 -> d.55)
8 Messen von anderen Materialien
Nicht für alle Materialien sind Kennlinien im Gerät vorhanden. Sollte ein Material nicht aufgeführt
sein, können trotzdem aussagekräftige relative Messungen gemacht werden!
Wir empfehlen dazu die Kennlinie „rEF“ (einheitenloser Digit-Wert! Dies ist absichtlich keine %u
oder %w-Anzeige!)
Durch vergleichende Messung von zuverlässig trockenen Messstellen (Beispielsweise bei der
Beurteilung eines Wasserschadens) und offensichtlich durchfeuchteten Messstellen (erkennbar an
Salzausblühungen, Wasserrändern, Schimmelbefall) kann so beispielsweise sehr gut die
Feuchteverteilung in einer Wand, bzw. die Ursache der Durchfeuchtung gefunden werden.
Die absolute Anzeige (%u oder %w) ist hierzu nicht erforderlich.
HINWEIS: Der Aufbau der Wand kann hier falsche Ursachen vorgaukeln (Hohlziegel,
Mörtelfugen, Armierungen, etc.)
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In intakten und sachgemäß benutzen Wohnmobilen und Wohnwägen verursacht geringe Feuchte
keine wesentlichen Probleme.
Durch erhöhte Feuchte können allerdings unterschiedlichste Problemstellungen auftreten:
- Schimmel und damit verbundene Geruchsbelästigung und Gesundheitsrisiken
- Schäden an Materialien (Holz verrottet, Metalle oxidieren, „Alufraß“,…)
Die Feuchte kann dabei aus unterschiedlichen Quellen kommen:
- Von außen: Undichtigkeiten in der Fahrzeughülle lässt Regenwasser oder Spritzwasser in
die Konstruktion eindringen
- Von innen: Undichte Installationen und Kondenswasser durch Feuchteabgabe der
Bewohner, Kochen, Topfpflanzen…
Für den Werterhalt und ungetrübten Freude am Fahrzeug ist es wichtig, übermäßige Feuchte
frühzeitig zu erkennen, die Ursache zu finden und für Abhilfe zu sorgen.
Das Gerät kann Feuchte in Strukturen erkennen, lange bevor sie für das Auge sichtbar wird
(Wasserflecken) – ohne selbst Schäden hervorzurufen. Dabei kann das Gerät auch „in das Material hineinschauen“ –
Ausnahme: Metall. Kommen Metallstrukturen in unmittelbare Nähe der Sensorfläche, werden
zumeist zu feuchte Werte angezeigt. Probleme können Streben, Verstärkungen, Aluisoliermatten,
Metallleitungen u.a. verursachen
9.1 Materialien und Aufbau
Bei der Beurteilung Ihres Wohnmobils/Wohnwagens ist es wichtig die Art des Aufbaues zu kennen.
Je nachdem ergeben sich Schwachpunkte oder Stellen, bei denen Wassereintritt von außen am
wahrscheinlichsten ist.
Bei der Beurteilung sollten u.a. folgende Fragen beantwortet werden:
- Wo sind kritische Punkte, z.B. Verbindungsstellen Wand zu Dach, Fenster, Türen, Anbauten
und Klappen, Dichtungen, Wasserablaufrinnen, Duschtassen.
- Sind Unfallschäden / Reparaturstellen vorhanden?
- Handelt es sich um einen Holzrahmenaufbau? Insbesondere bei älteren Modellen ist dies oft
der Fall
- Ist die Hülle ein Sandwichaufbau, woraus besteht er?
Beispiel Sandwich: Aluminium- Isolation - Sperrholz
- Wo verlaufen Metallstreben/-Verstärkungen und ggfs. Metallleitungen?
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9.2 Festlegung der Messpunkte für regelmäßige Kontrolle
Es empfiehlt sich von Anfang an Messpunkte zu definieren, und diese in regelmäßigen Abständen,
spätestens jedes ½ Jahr zu prüfen und zu protokollieren, so lassen sich frühzeitig Schäden
erkennen.
Festlegung der Messpunkte
Bei der Festlegung der Messpunkte muss clever vorgegangen werden. Gezielt im Bereich vom
Schwachstellen (Kanten/Nähte, Fenster Türen u.ä.) suchen.
Drei mögliche Schwachstellen auf einen Blick:
Dachabdichtung, Fensterabdichtung und Verbindungsnaht oberer zu unterer Aufbau.
Hier war ursächlich: Alte und poröse Fensterdichtung
Eigenschaften vom Wasser berücksichtigen:
- Wasser fließt vorzugsweise von oben nach unten: Ansammlungen von Wasser der
Seitenwände in Bodennähe haben meist die Ursache darüber.
- Wasser bewegt sich schneller durch Spalte als durch Material: Entlang von Verstrebungen,
Kabeln, o.ä. kann sich Wasser zum Ansammlungsort bewegen
Absolute Feuchte (Kennlinien) und relative Messungen
Das Gerät ermöglicht eine absolute Anzeige der Materialfeuchte, wenn eine passende Kennlinie
gewählt wird und das Bauteil massiv genug (zumindest dicker als ~8mm) ist. Dann wird die
Feuchte auch gleich bewertet (Balkenanzeige und Piepston).
Achtung: Nicht unter allen Bedingungen kann eine genaue Messung in % und eine darauf
abgeleitete Feuchtebewertung durchgeführt werden. In den meisten Fällen kann jedoch eine
vergleichende Messung ausgeführt werden: Vergleich des angezeigten Messwertes mit einem
Messwert, der an einer definitiv trockenen Stelle des gleichen Materials gemessen wurde. Wird an
der fraglichen Stelle deutlich mehr angezeigt, ist eine überhöhte Feuchte wahrscheinlich.
Messung an massiven Bauteilen ( Holzrahmenteilen u.ä.)
Einstellung z.B. „Holzkennlinie“. Messtiefe 10 oder 25mm, je nach Bauteildicke.
Wohnwagenboden: Hier massive Spanplatte, spärlich geschützt
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Messung an dünneren Schichten, Bewertung von „Sandwich“
Bei Holzfurnieren/Parkett: „Holzkennlinie“. Bei GFK-Schichten (Alkoven u.ä.) „GFK-Kennlinie“.
Um das Material selbst bewerten zu können ist eine Messtiefe 10 mm einzustellen. Soll
dahinterliegende Feuchtigkeit aufgespürt werden: Messtiefe 25mm.
Messung an Isolierungen
Moderne Sandwichbauweisen verwenden oft hochwertige „geschlossenporige“ Isoliermaterialien.
Hier sind selten Probleme in den flächigen Bereichen zu erwarten. Ältere Modelle sind teilw. mit
einfachem Styropor gedämmt-> hier können messbar Wasseransammlungen entstehen. Achtung!
Hier ist eine relative Aussage wichtig, da Isolationsmaterialen nur vergleichsweise geringe
Anzeigewerte liefern. (alternativ: Messung mit Einstellung „ISO“)
Isolation und Metallrahmen an älterem Wohnwagen
9.3 Zeitpunkt der Messung / Kontrollintervalle
Regelmäßige Kontrolle (jährlich) zur Aufrechterhaltung der Dichtheitsgarantie beim Fachhändler
sind bei neueren Wohnmobilherstellern üblich, sinnvoll und: kostenpflichtig!
Im Falle eines Mangels kann aber ein erheblicher Feuchtschaden entstehen und zwar innerhalb
vergleichsweiser kurzer Zeit. Schimmel kann innerhalb von wenigen Monaten entstehen. Sinnvolle
Messzeitpunkte sind daher z.B.:
- unmittelbar nach intensiverer längerer Nutzung (Beispielsweise im Rahmen der „Endreinigung“)
- Bei längeren Ruhephasen, insbesondere im nichtüberdachten Bereich: alle 3 Monate
- Unmittelbar nach Frostperiode
- in der Nutzungsphase: regelmäßig
9.4 Abhilfe
Ist kritische Feuchte vorhanden heißt es:
- Ursache beheben (Dichtungen ersetzen / Dichtungsmaterial ergänzen…)
Hier gilt es fachgerecht zu arbeiten und die richtigen Materialien und Hilfsmittel zu
verwenden. Lassen Sie die Reparaturen von einer geeigneten Werkstätte ausführen oder
holen Sie entsprechenden Rat vom Fachmann / Fachwerkstatt ein um eine langfristig
funktionierende Reparatur auszuführen.
- Entfeuchten
z. Bsp. durch handelsüblicher Luftentfeuchter
oder durch abwechselndes Heizen und Lüften
Beim Heizen beachten: Vorzugsweise mit Elektroheizungen, keine einfachen
Gasheizstrahler verwenden, diese produzieren Feuchtigkeit und es droht Erstickungsgefahr!
Heizen bei geschlossenen oder leicht geöffneten Türen und Fenstern
Beim Lüften beachten: Stoßlüften bei möglichst weit geöffneten Türen und Fenstern
- Kontrollieren
Kontrollieren Sie die betroffenen Bauteile/Stellen über einen längeren Zeitraum mit dem
Messgerät (Messprotokoll führen!), um sicherzustellen, dass ALLE Ursachen beseitigt sind
und die Reparatur erfolgreich war.
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Tragender Baustoff von GFK-Booten ist
Glasfaserverstärkter Kunststoff GFK/ Glassfibre
reinforced plastic GRP
Dieser Kunststoff ist extrem robust, aber durch
Osmose- und Kapillareffekte kann Wasser in die
Laminatstruktur eindringen und diese dauerhaft
schädigen: Das Material verformt sich und wird
instabil.
Eine Gelcoat Beschichtung (ein Hartlack) schützt das
GFK Laminat vor dem Eindringen von Wasser.
Antifouling: Schützender Anstrich gegen Aufwuchs
von Algen/Muscheln u.ä.
Wenn Wasser in die GFK-Struktur eingedrungen ist, lässt sich dieses sehr einfach mit dem
Messgerät zerstörungsfrei und ohne weitere Hilfsmittel detektieren.
Das Messgerät detektiert Wasser im GFK mit einem kapazitiven Messverfahren. Wasser hat eine
vergleichsweise hohe Dielelektrizitätszahl. Beispiele für Dielektrizitätszahlen:
Vakuum/Luft 1
Polyester- und Epoxidharze ~ 3...4
Glasfaser ~6...7
Wasser ~80
ACHTUNG: Nicht beurteilt werden können Strukturen bei denen Kohlefasern oder metall- /
graphithaltige Beschichtungen enthalten sind.
Auch metallische Strukturelemente können erhöhte Anzeigewerte hervorrufen.
10.2 Durchführung
Empfohlene Einstellungen des Gerätes: Kennlinie "GrP", %u, Messtiefenschalter auf 25mm.
HINWEIS: Manchmal werden als Vergleichsmessungen auch Holzkennlinien herangezogen z.B.
d.50. Aber Vorsicht: angezeigte Werte in % sind dann nur als Vergleichswert zu sehen.
Holz und GFK sind hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften, die durch das
Messgerät beurteilt werden, nicht direkt vergleichbar! Bitte beachten Sie dies
insbesondere beim Vergleich von Messwerten anderer Geräte!
Alternativ kann auch mit dem Such-Modus (rel. Anzeige) vorgegangen werden, siehe Kap. 6.2.
Vor der Messung muss die Oberfläche des Rumpfes trocken sein - Oberflächenfeuchte ruft
unrealistisch hohe Anzeigewerte hervor.
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Auch sollte mit der Messung zum 2 Tage nach dem herausheben des Bootes aus dem Wasser
gewartet werden: Antifouling nimmt mitunter viel Wasser auf, ohne dass dadurch Probleme
verursacht werden – Die Messungen des GFK-Aufbaus würden dadurch verfälscht.
Die Bordwand oberhalb der Wasserlinie wird naturgemäß kaum Wasser enthalten.
Hier sollte entsprechend eine Referenzmessung oberhalb der Wasserlinie gemacht werden. Zu
Erwarten sind hier Messwerte unter 2%.
Unter der Wasserlinie werden erhöhte Messwerte zu finden sein, insbesondere, wenn das Boot
zuvor längere Zeit im Wasser gelegen ist. Dies ist noch nicht zwingend kritisch. Bei Messwerten
oberhalb 3% sollte der Sachverhalt allerdings näher untersucht werden.
Im Bereich von Blasen oder auch nach außen nicht sichtbaren größeren Wassereinlagerungen sind
deutlich höhere Messwerte zu erkennen.
Vor Anbringen eines neuen Antifoulings oder bei einer Bootssanierung ist es wichtig, dass der
Bootsrumpf gut ausgetrocknet ist.
Hilfreich beim Beobachten des Austrocknens des Bootsrumpfes:
Suchen von kritischen Messstellen (sichtbare Beschädigungen, Kiel-/Ruderansatz, Stellen mit
erhöhten Messwerten), Markieren der Messstellen beispielsweise mit wasserfestem Stift,
Führen eines Messprotokolls an den entsprechenden Messstellen.
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Parameter
Werte
Bedeutung
Taste
Tasten
.
Detektor: Such-Modus Werkseinstellung: oF
OF
Gerät misst absolute Feuchtegrößen (%) – Materialkennlinien können verwendet
werden
ON
Gerät arbeitet als Detektor (nur relative Messung) mit einstellbarer Empfindlichkeit
.
/
.
Such-Modus: Empfindlichkeit Werkseinstellung: 10 (nur bei dEt on)
5 … 100
Empfindlichkeit der Balkenbewertung und akustischen Bewertung
Eingestellter Wert entspricht etwa Vollausschlag des Balkens/ max. Hupfrequenz
.
Auto Power-Off (Abschaltverzögerung) Werkseinstellung: 20 min.
1 … 120
Auto Power-Off (Abschaltverzögerung) in Minuten. Wird keine Taste gedrückt,
schaltet sich das Gerät nach Ablauf dieser Zeit ab (einstellbar 1 .. 120 Min)
Die Messgenauigkeit kann mit dem Prüfwürfel PW 25 (Sonderzubehör) überprüft werden.
Dazu die Materialkennlinie “rEF“ auswählen.
Zunächst den Gerätenullpunkt einstellen(siehe Kapitel 5.6).
Gerät auf den Prüfwürfel auflegen. Es muss den für das GMK 210 aufgedruckten Wert anzeigen.
Sollten hier Abweichungen auftreten, kann das Gerät über die Steigungskorrektur justiert werden:
15 Materialkennlinien für Holz und GFK
Zus. Referenzkennlinie (rEF) für hochauflösende Relativmessungen
Auflösung
0,1 %, über 19.9 %: 1 % (jew. %u oder %w)
Feuchtebewertung
Anzeige: Bewertung der Feuchte in 6 Stufen von WET (=nass) bis
DRY (=trocken)
Akustisch: Signalton, abhängig von der Feuchtebewertung
Genauigkeit
Die Gesamtgenauigkeit der Messung ist stark von Anwendung und
Beschaffenheit des Messgutes abhängig!
Anzeige
2 Anzeigen für Kennlinie und Messwert, Hintergrundbeleuchtung
Signalton
Feuchtebewertung auch über Hupen-Signal
Holdfunktion
Auf Tastendruck wird der aktuelle Wert gespeichert.
Arbeitsbedingungen:
-25 bis 50 °C; 0 bis 80 % r.F. (nicht betauend)
Lagertemperatur:
-25 bis 70 °C
Stromversorgung:
9 V-Batterie Type IEC 6F22 (im Lieferumfang)
Strom Messung:
Ca. 0.15 mA (Batterielebensdauer mit Alkaline Batterie über 2000
Stunden!)
Strom Beleuchtung:
Ca. 2,5 mA (lange Beleuchtungszeit verringert Batterielebensdauer!
Automatisches Abschalten der Beleuchtung einstellbar)
Batteriewechselanzeige:
automatisch bei verbrauchter Batterie "bAt", Warnung "bAt“ blinkend
Auto-Off-Funktion:
falls aktiviert, schaltet sich das Gerät automatisch ab, wenn es längere
Zeit (wählbar 1..120 min) nicht bedient wird
Gehäuse:
bruchfestes ABS-Gehäuse, Vorderseite IP65
Abmessungen:
ca. 106 x 67 x 30 mm (H x B x T)
Gewicht:
ca. 145g inkl. Batterie
EMV:
Das Gerät entspricht den wesentlichen Schutzanforderungen, die in
der Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der
Mitgliedsstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit
(2004/108/EG) festgelegt sind. Zusätzlicher Fehler: <1%
Geben Sie leere Batterien an den dafür vorgesehenen Sammelstellen ab.
Das Gerät darf nicht über die Restmülltonne entsorgt werden. Soll das Gerät entsorgt
werden, senden Sie dieses direkt an uns (ausreichend frankiert). Wir entsorgen das
Gerät sachgerecht und umweltschonend.
15 Überprüfung der Genauigkeit: Justage-/Updateservice
Das Gerät kann zur Justage und Überprüfung an den Hersteller oder Händler eingeschickt werden.
Darüberhinaus kann beim Hersteller bei Bedarf ein Softwareupdate ausgeführt werden, damit
zukünftige Geräteverbesserungen auch Besitzern von bei älteren Geräten kostengünstig zur
Verfügung gestellt werden können. Die aktuelle Softwareversion des Gerätes wird angezeigt, wenn
beim Einschalten des Gerätes die Taste on/off nicht losgelassen, sondern länger als 5 Sekunden
gedrückt gehalten wird (z.B.: „r. 1.0“).
16 Entsorgung
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