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1 Bestimmungsgemäße Verwendung
Präzisionsmessung von Leitfähigkeit in Reinstwasser-Anwendungen mit Leitfähigkeiten
unter 100µS/cm. Achtung: Leitungswasser ist kein Reinstwasser (mehrere 100µS/cm)!
Anwendungen:
Überprüfung von Kesselwasser
Funktionsprüfung von Ionenaustauschern
Kontrolle von destilliertem / deionisiertem / demineralisiertem/ vollentsalztem Wasser
uvm.
2 Allgemeiner Hinweis
Lesen Sie dieses Dokument aufmerksam durch und machen Sie sich mit der Bedienung des
Gerätes vertraut, bevor Sie es einsetzen. Bewahren Sie dieses Dokument griffbereit auf, um im
Zweifelsfalle nachschlagen zu können.
3 Sicherheitshinweise
Dieses Gerät ist gemäß den Sicherheitsbestimmungen für elektronische Messgeräte gebaut und
geprüft. Die einwandfreie Funktion und Betriebssicherheit des Gerätes kann nur dann
gewährleistet werden, wenn bei der Benutzung die allgemein üblichen Sicherheitsvorkehrungen
sowie die gerätespezifischen Sicherheitshinweise in dieser Bedienungsanleitung beachtet werden.
1. Die einwandfreie Funktion und Betriebssicherheit des Gerätes kann nur unter den klimatischen
Verhältnissen, die im Kapitel "Technische Daten" spezifiziert sind, eingehalten werden.
2. Wird das Gerät von einer kalten in eine warme Umgebung transportiert kann durch
Kondensatbildung eine Störung der Gerätefunktion eintreten. In diesem Fall muss die
Angleichung der Gerätetemperatur an die Raumtemperatur vor einer Inbetriebnahme
abgewartet werden.
3. Konzipieren Sie die Beschaltung besonders sorgfältig beim Anschluss an andere Geräte. Unter
Umständen können interne Verbindungen in Fremdgeräten (z.B. Verbindung GND mit Erde) zu
nicht erlaubten Spannungspotentialen führen, die das Gerät selbst oder ein angeschlossenes
Gerät in seiner Funktion beeinträchtigen oder sogar zerstören können.
4. Wenn anzunehmen ist, dass das Gerät nicht mehr gefahrlos betrieben werden kann, so ist es
außer Betrieb zu setzen und vor einer weiteren Inbetriebnahme durch Kennzeichnung zu sichern.
Die Sicherheit des Benutzers kann durch das Gerät beeinträchtigt sein, wenn es z. B.:
- sichtbare Schäden aufweist oder nicht mehr wie vorgeschrieben arbeitet.
- längere Zeit unter ungeeigneten Bedingungen gelagert wurde.
In Zweifelsfällen sollte das Gerät grundsätzlich an den Hersteller zur Reparatur bzw. Wartung
eingeschickt werden.
5. Achtung: Dieses Gerät ist nicht für Sicherheitsanwendungen, Not-Aus Vorrichtungen oder
Anwendungen bei denen eine Fehlfunktion Verletzungen und materiellen Schaden hervorrufen
könnte, geeignet.
Wird dieser Hinweis nicht beachtet, könnten schwere gesundheitliche und materielle Schäden
auftreten.
4 Betriebs- und Wartungshinweise
Erscheint links in der Anzeige „BAT“, so ist die Batterie verbraucht. Für eine kurze Zeit kann
noch weiter gemessen werden. Steht im Display „bAt“ ist die Batterie endgültig verbraucht und
muss gewechselt werden. Eine Messung ist nicht mehr möglich.
Bei Lagerung des Gerätes über 50 °C muss die Batterie entnommen werden.
Tipp: Wird das Gerät längere Zeit nicht benutzt, sollte die Batterie herausgenommen
werden! Auslaufgefahr!
Gerät und Sensoren müssen pfleglich behandelt und gemäß den technischen Daten eingesetzt
werden (nicht werfen, aufschlagen, etc.). Vor Verschmutzung schützen.
Beim Gerätestart wird nach dem Segmenttest eine aktivierte Abschaltverzögerung angezeigt.
siehe auch unter „Konfiguration des Gerätes“.
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Geben Sie leere Batterien an den dafür vorgesehenen Sammelstellen ab.
Das Gerät darf nicht über die Restmülltonne entsorgt werden. Soll das Gerät entsorgt
werden, senden Sie dieses direkt an uns (ausreichend frankiert). Wir entsorgen das
Gerät sachgerecht und umweltschonend.
1. BAT
Warnhinweis, signalisiert
verbrauchte Batterie
2. Messwertanzeige
Zusatzpfeile und Symbole der
Anzeige beachten!
3. HLD
der Messwert ist ‚eingefroren‘
4. Temperaturkompensation
Pfeile zeigen die aktive
Temperaturkompensation an
nLF
nicht lineare
Temperaturkompensation
LIN
lineare
Temperaturkompensation
NaCl
Kompensation schwacher
NaCl-Lösungen
5. Einheitenpfeile
Signalisieren Einheit der
Anzeige
on/off
kurz drücken: Einschalten
lang drücken: Ausschalten
kurz drücken im Betrieb: Anzeige der Temperatur
mode
Umschaltung zwischen Istwert / Min-Wert / Max-Wert
2s drücken: Löschen Min- und Max-Wert.
hold
kurz drücken: Halten des aktuellen Messwertes(„HLD“ im Display)
5 Entsorgungshinweise
6 Anzeigeelemente
7 Bedienelemente
7.1 Anzeige der Min-/Max-Wertspeicher
Der min- und maximal gemessene Wert seit dem Einschalten des Gerätes wird aufgezeichnet
Min-Wert (Lo) anzeigen: Taste: „mode“ kurz drücken Anzeige wechselt zwischen „Lo“ und Min-Wert
Max-Wert (Hi) anzeigen: „mode“ nochmals drücken Anzeige wechselt zwischen „Hi“ und Max-Wert
Ist-Wert wieder anzeigen: „mode“ nochmals drücken Ist-Wert wird angezeigt
Min- / Max-Wert löschen: „mode“ für 2s drücken Min- und Max-Wert werden gelöscht.
Der Min- / Max-Wertspeicher speichert jeweils ein Wertepaar aus Leitfähigkeit (Spez. Widerstand)
und der dazugehörigen Temperatur. Durch kurzes drücken von ( ) kann die Anzeige zwischen
Min- / Max-Messwert und Min- / Max-Temperatur gewechselt werden.
Die Min- und Max-Werte werden beim Aus- und Wiedereinschalten gelöscht.
Es erscheint kurz „CLr“ (Clear).
7.2 Hold – Funktion
Wird die hold-Taste gedrückt, wird der momentan gemessenen Wert „eingefroren“ -
(Anzeigesymbol: HLD). Wird nochmals die Taste gedrückt, misst das Gerät wieder normal weiter.
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Parameter
Werte
Bedeutung
Taste
Tasten
Auto Power-Off (Abschaltverzögerung)Werkseinstellung: Auto
Auto Power-Off Wird keine Taste gedrückt, schaltet sich das Gerät nach
Ablauf dieser Zeit automatisch ab (einstellbare Werte 1 .. 120 Min)
Durch natürliche Alterung oder Ablagerungen an der Messzelle kann sich die Steigung der
Messzelle verändern. Sofern eine genaue Referenzlösung zur Verfügung steht, kann das Gerät
durch Anpassung der Steigungskorrektur entsprechend nachjustiert werden.
Die Temperaturmessung ist außerordentlich stabil und braucht nur in sehr seltenen Fällen
nachjustiert werden.
Zum Justieren der Gerätefunktionen gehen Sie wie folgt vor:
Gerät ausschalten.
hold-Taste drücken und gedrückt halten. Gerät wieder einschalten nach Beendigung des
Segmenttests ( ) die hold-Taste wieder los lassen. In der Anzeige erscheint der erste
Parameter „SCL“.
Soll ein Parameter geändert werden, Taste Auf oder Ab ( ) drücken, es wird in die
Parametereinstellung gewechselt, dann mit Auf/Ab Parameter einstellen und geänderten
Parameter mit quittieren.
Zum nächsten Parameter wird mit der Taste gewechselt
Erneutes Drücken von speichert die Einstellungen, das Gerät startet neu (Segmenttest)
Bitte beachten: Wird bei der Eingabe länger als 2 Minuten keine Taste gedrückt, so
wird die Justierung des Gerätes abgebrochen. Gegebenenfalls gemachte
Änderungen werden nicht gespeichert!
10 Systemmeldungen
Er. 1 = der Messbereich ist überschritten, Messwert ist zu hoch
-- = Sensorfehler
Er. 7 = Systemfehler - das Gerät hat einen Systemfehler erkannt (Gerät defekt oder weit
außerhalb zulässiger Arbeitstemperatur)
Erscheint links in der Anzeige "BAT", ist die Batterie verbraucht. Für eine kurze Zeit kann noch
gemessen werden.
Steht im Display groß „bAt“ ist die Batterie endgültig verbraucht und muss gewechselt werden.
Eine Messung ist nicht mehr möglich.
11 Überprüfung der Genauigkeit / Justageservice
Die Messgenauigkeit kann mit einer Referenzlösung (Sonderzubehör) überprüft werden.
Sollte die Genauigkeit nicht mehr eingehalten werden, empfehlen wir das Gerät zur Justage an
den Hersteller zu schicken.
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12 Allgemeines zur Messung in niedrigen Leitfähigkeitsbereichen
12.1 Die Leitfähigkeits-Messzelle
Die Messzelle ist während des Betriebes soweit einzutauchen, dass sie mindestens 25 mm in das Messmedium
hineinragt. Im Messraum zwischen der Mittenelektrode und der Außenelektrode dürfen keine Luftblasen sein. Es ist
für eine ausreichende Durchströmung des Messraumes zu sorgen.
Die Messzelle kann sowohl in deionisiertem Wasser stehend als auch trocken aufbewahrt werden. Beim Wechsel in
eine Flüssigkeit mit stark abweichender Leitfähigkeit ist die Messzelle vorher zu spülen und gut auszuschleudern.
Achtung: Die Messzelle niemals mit wasserabstoßenden Stoffen wie Öl oder Silikon in Berührung bringen.
Nur mit deionisiertem / demineralisierten Wasser oder Alkohol spülen. Verunreinigung durch
Wasser oder Lösungen mit höherer Leitfähigkeit als 200 µS/cm sind möglichst zu vermeiden.
Besonders der Messzellen-Innenraum darf nicht verschmutzt werden!
12.2 Messhinweise
Vorsicht! Durch den hohen Einfluss bereits geringster Verunreinigungen können bei unsachgemäßer Anwendung
erhebliche Messfehler entstehen.
Die Genauigkeit des Messgerätes ist sehr stabil, je nach Genauigkeitsanforderung und Behandlung der Messzelle
kann bis zu mehreren Jahren ohne Nachkalibrieren der Steigungskorrektur gearbeitet werden.
Soll die Genauigkeit überprüft oder verbessert werden, geschieht dies mit einer geeigneten Referenzlösung, bspw. 84
µS/cm und der Anpassung der Steigungskorrektur.
Achtung! Falsche Handhabung der Referenzlösungen kann diese sehr schnell unbrauchbar machen.
Allgemein: Leitungswasser ist kein Reinstwasser und besitzt meist Leitfähigkeiten von mehreren 100µS/cm. Der
höchste messbare Bereich des GLF 100 RW ist 100µS/cm, daher ist es nicht für Leitungswasser o.ä. geeignet!
Durchführung der Messung:
Vor dem Eintauchen in die Messlösung die Elektrode mit deionisiertem Wasser spülen, mit Papiertuch abtupfen,
Wasserreste ausschütteln.
Der Messvorgang wird erheblich beschleunigt, wenn bei Beginn der Messung die Elektrode mehrmals eingetaucht und
wieder herausgezogen wird. Unbedingt darauf achten, dass sich keine Luftblasen in der Messzelle befinden (ggfs.
ausklopfen)
Während der Messung muss die Elektrode ausreichend angeströmt werden, bspw. durch Bewegen der Elektrode in
der Flüssigkeit (Umrühren).
Bei aktivierter Temperaturkompensation muss ausreichend lange gewartet werden, bis die Elektrode möglichst exakt
die Temperatur der gemessenen Lösung angenommen hat.
Bei Untersuchungen von Wasser in Leitungen wird die Verwendung einer geeigneten Durchflussarmatur empfohlen.
Achtung! Reinstwasser nimmt das Kohlendioxid der Umgebungsluft auf, die dadurch gelöste Kohlensäure bewirkt ein
Ansteigen der Leitfähigkeit, wenn sich das Wasser in einem offenen Gefäß befindet. (Wert kann bis auf mehrere
µS/cm ansteigen)
12.3 Temperaturkompensationen
Die Leitfähigkeit von wässrigen Lösungen ist abhängig von der Temperatur. Die Temperaturabhängigkeit ist stark von
der Art der Lösung abhängig. Für verschiedene Anwendungen eigenen sich dementsprechend unterschiedliche
Kompensationsarten:
nLF: natürliche Wässer
Für viele Anwendungen im höheren Messbereich des Gerätes ist die nichtlineare Temperaturkompensation für
natürliche Wässer („nLF“, nach EN 27888) ausreichend genau. Die übliche Bezugstemperatur ist 25 °C.
Lin: Lineare Temperaturkompensation
Wird immer im gleichen engen Lösungsbereich gemessen, kann der lineare Temperaturkoeffizient ermittelt werden.
Dieser Temperaturkoeffizient kann über die Gerätekonfiguration eingeben werden.
NaCl: schwache Kochsalzlösung
Gerade bei Reinstwasseruntersuchungen ist die Art der gemessenen „Verschmutzung“ oft durch den Aufbau der
Anlage bekannt. Häufig ist Kochsalz die Hauptursache der Verunreinigung. In diesem Fall ist die
Temperaturkompensation von schwachen NaCl-Lösungen nach DIN EN 60746-3 eine genaue Methode.
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13 Technische Daten
Messung
Messprinzip Leitfähigkeitsmessung mit 2-Pol Edelstahlelektrode
Messbereiche Bereich Auflösung
Leitfähigkeit: typ. besser ± (1,0 % + 0,5 % FS)
Temperatur ±0.3 K
T.-Kompensation: Lineare Temperaturkompensation mit einstellbaren Koeffizienten
Nenntemperatur 25 °C
Arbeitsumgebung TemperaturGerät -25 ... +50 °C
Lagertemperatur -5 ... +50 °C
Gehäuse Abmessungen: 110 x 67 x 30 mm (L x B x H)
Gewicht ca. 155 g
0,0...100,0 µS/cm 0,1 µS/cm
0,010...2,000 MΩ*cm
0,01...20,00 MΩ*cm
integrierter Temperatursensor,
Außenrohrdurchmesser 12 mm, Mindesteintauchtiefe 25 mm
Kabellänge 1,2 m.
nichtlineare Temperaturkompensation nach EN 27888
Temperaturkompensation von schwachen NaCl-Lösungen nach
EN 60746-3 oder Temperaturkompensation deaktiviert
Bezugstemperaturen jew. 20 °C und 25 °C
Temperatur Messzelle -5 ... +80 °C (kurzzeitig 100 °C)
Relative Feuchte Gerät 0 ... 95 % r.F. (nicht betauend)
aus schlagfestem ABS, Folientastatur, Klarsichtscheibe.
Frontseitig IP65
Stromversorgung 9V-Batterie, Typ 6F22 (Zink-Kohle Batterie im Lieferumfang)
Betriebsdauer mit Zink-Kohle Batterie > 200 Stunden
Stromaufnahme ca. 1,5 mA
Anzeige: ca. 11 mm hohe, 4½-stellige LCD-Anzeige mit Zusatzsegmenten
Bedienelemente 3 Folientaster für Ein-/Aus-Schalter, Menübedienung,
Min- / Max- / Hold-Funktion, usw.
Holdfunktion Auf Tastendruck wird der aktuelle Wert gespeichert.
Automatik- Falls aktiviert, schaltet sich das Gerät automatisch ab, wenn es längere
Off-Funktion Zeit (wählbar 1...120min) nicht bedient wird.
EMV:
Die Geräte entsprechen den wesentlichen Schutzanforderungen, die in der Richtlinie des
Europäischen Parlaments und des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der
Mitgliedsstaaten über die elektro-magnetische Verträglichkeit (2004/108/EG) festgelegt sind.
EN 61326 +A1 +A2 (Anhang B, Klasse B), zusätzlicher Fehler: < 1 % FS.
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