Grado SR325e operation manual

Kopfhörer › KOPFHÖRER UM 300€
Grado SR325e 330 Euro
s gibt Dinge, die sich nicht ändern. Wie beispielsweise Look&Feel ei-
E
nes Grado-Kopfhörers. Mögen heute große geschlossene Kopfhörer mit möglichst überdimensionalen Kap­seln in Mode sein, morgen vielleicht klei­ne On-Ear-Modelle und übermorgen bunte In-Ears, ein Kopfhörer des tradio­nionsreichen Herstellers aus Brooklyn sieht immer aus wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Nicht alle mögen den ewi­gen Retro-Flair, aber alle kennen ihn. Beim SR323e, dem größten Kopfhörer aus der Prestige-Serie, wurde dem opt­sichen Trip in die Vergangenheit sogar noch ein wenig nachgeholfen – mit schwarzem Nappaleder und einem Kap­selgehäuse aus pulverbeschichteten Aluminium. Die Materialwahl dient aber nicht nur optischen Gründen, sie soll durch die zusätzliche Masse auch Reso­nanzen minimieren. Die offene Konst­ruktion der Kapseln wirkt optisch noch offener durch das charakteristische Git­ter, welches freien Blick auf die Rücksei­te des 40 Millimeter messenden Trei­bers gewährt. Das problemlos abnehm­bare schwarze Schaumstoffpolster schmiegt sich vollkommen hüllenlos ans Ohr. Der SR325 sitzt mit seinem unge­polsterten Lederband ziemlich straff auf; für größere Köpfe könnte es trotz Verstellmöglichkeiten am Kopfband dann doch etwas enger werden. Klanglich gehört der Grado aber keines­wegs in die Retro-Ecke. Leichtfüßig, luf­tig und detailreich ganz im Stil eines of­fen konstruierten Kopfhörers, aber mit einer erstaunlich Grundtonbasis und viel Gefühl im Basslauf legte er bei „Get Back“ schon hervorragend los. Er ver­mochte natürlich nicht ganz so tief in den Frequenzkeller steigen wie die ge­schlossenen Kollegen, aber auch bei
„Willow“ von Elizabeth Shepherd ließ er
es an der nötigen Bassperformance nicht fehlen. Besonders der Mittelhoch­ton mit cremigen, natürlichen Stimmen und präsenten, facettenreichen Instru­mentenfarben gefiel beim Grado
www.audio.de ›01 / 201546
MARKEN-ZEICHEN: Die etwas rustikale Optik eines Grado ist Pflicht und der SR323e geht mit Nappa-Leder und pulverbeschichte­ten Aluminium voll auf Retro-Kurs.
SR325e durch die Bank und alle musika­lischen Genres hinweg. Eine tolle Vor­stellung des US-Amerikaners, der auch bei leisen Pegeln nichts in der Musik ver­missen ließ.
Gewicht
260 g
FAZIT
Christine Tantschinez
Stv. Chefredakteurin AUDIO
Die Modellvielfalt scheint bei Kopfhörern mittlerweile undurch­schaubar zu werden. Und die Grenzen zwischen reinen HiFi-Hö­reren und durch Impedanz und Wirkungsgrad (oder auch Zube­hör) mobil nutzbaren Kopfhörern verschwinden. Die hier geteste-
STECKBRIEF
Hersteller Grado Vertrieb www high-fidelity-studio.de Preis 330 Euro Garantiezeit 2 Jahre Gewicht 260 Gramm Zubehör Adapter auf 6,35mm Klinken-
Hifidelity Studio
stecker
EMPFEHLUNG
AUDIOPHILER KLANG
AUDIOGRAMM
ÅAusreichend Tiefton für
offenen Hörer, sehr schöner Mittelhochton, neutral
Klang 88 Verarbeitung überragend
KLANGURTEIL PREIS/LEISTUNG ÜBERRAGEND
Ísitzt straff
88 PUNKTE
Wirkungsgrad
102 dB
Ω
Impedanz
32Ω
Freisprechfunktion
nein
ten Modelle, vor allem die ge­schlossenen, können sowohl am Smartphone als auch an der Anla­ge ihren Dienst leisten. Als Tipps aus diesem Test gebe ich gern den Panasonic HD10 weiter, der für kleines Geld viel Spaß macht; den B&W P5 S2, der mit Verarbei­tung und Materialauswahl immer noch Standards in dieser Klasse setzt und den Grado SR325e, der klanglich ein echtes Highlight ist.
01/15
MESSLABOR
Der Frequenzgang steigt erst beim Oberbass richtig ein, zeigt sich aber sehr ausgewogen und breitbandig. Mit 102dB Wirkungsgrad und 32Ω Impedanz geht der Grado sehr laut – man muß also nicht voll aufdrehen!
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