Der tragbare Prüfkoffer, gebaut nach den Richtlinien für die „Werkstattausrüstung von Elektroinstallateurbetrieben", ist zum Messen und Prüfen von elektrischen Geräten durch Elektrofachkräfte nach Instandsetzung oder Änderung sowie für wiederkehrende Prüfungen gemäß
DIN VDE 0701-0702 bestimmt.
Gemäß diesen Vorschriften müssen der Schutzleiterwiderstand, der Isolationswiderstand,
der Differenz- und Berührungsstrom, der Ersatz-Ableitstrom und bei DatenverarbeitungsEinrichtungen und Büromaschinen die Spannungsfreiheit berührbarer leitfähiger Teile des
Benutzerbereiches gemessen werden.
Die Messung der Betriebsspannung und der Stromaufnahme von Prüflingen sind weitere
Anwendungen zum Nachweis der Funktionstüchtigkeit von Betriebsmitteln. Außerdem können Sie den Schutzleiter des Netzanschlusses auf Spannungsfreiheit prüfen und die Netzspannung messen. Zur Prüfung von Verlängerungsleitungen ist das Zubehör VL2 E
anschließbar.
2Sicherheitsvorkehrungen
Der Prüfkoffer ist mit dem Prüfgerät METRATESTER 5+ ausgerüstet und entsprechend den
folgenden Vorschriften gebaut und geprüft:
IEC 61010-1/
DIN EN 61010-1/
VDE 0411-1„Bestimmungen für elektronische Messgeräte und Regler;
Teil 1: Schutzmaßnahmen für elektronische Messgeräte"
und DIN VDE 0404„Geräte zur sicherheitstechnischen Prüfung von elektrischen
Betriebsmitteln; Teil 1: Allgemeine Festlegungen
und Teil 2: Geräte bei wiederkehrenden Prüfungen"
Bei bestimmungsgemäßer Verwendung ist die Sicherheit von Prüfkoffer und Bediener
gewährleistet. Deren Sicherheit ist jedoch nicht garantiert, wenn der Prüfkoffer unsachgemäß bedient oder behandelt wird.
Um den sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand zu erhalten und die gefahrlose Verwendung sicherzustellen ist es unerlässlich, dass Sie vor dem Einsatz des Prüfkoffers diese
Bedienungsanleitung sorgfältig und vollständig lesen und diese in allen Punkten befolgen.
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Beachten Sie folgende Sicherheitsvorkehrungen:
Achtung!
!
• Messungen in elektrischen Anlagen sind nicht zulässig!
• Den Prüfkoffer dürfen Sie nur an ein 230/400 V Netz mit 50 Hz und 16 A-Absicherung
über die wahlweise 5-poligen (23) bzw. 3-poligen (22) Netzanschlussleitungen anschließen.
• Diese Netzdosen sollten zur Vermeidung unerwünschter Abschaltungen bei einem fehlerhaften Prüfling möglichst separat abgesichert sein!
Ein Fehler im Prüfling kann schon den RCD (FI-Schutzschalter) der Netzversorgung auslösen und somit eine Betriebsunterbrechung verursachen. Bei Prüfungen an Prüflingen,
welche zeitweilig nicht vom Netz getrennt werden können, kann auch ein RCD (FISchutzschalter) des speisenden Stromkreises auslösen (Prüfung nach Kapitel 6.4.1).
Der Hersteller des Prüfkoffers übernimmt keine Haftung für Datenverluste oder andere
Schäden, die durch den Einsatz des Prüfkoffers entstehen.
• Rechnen Sie damit, dass an Prüfobjekten unvorhergesehene Spannungen auftreten können. Kondensatoren können z. B. gefährlich geladen sein.
• Beachten Sie, dass bei Anschluss des Prüfkoffers über den Schutzkontaktnetzadapter
bei entsprechender Polung an der N-Sicherheitsbuchse der Außenleiter L1 anliegen
kann! Polen Sie in diesem Fall den Stecker des Netzadapters um (siehe Kapitel 4.1).
• Unterziehen Sie den Prüfling vor dem Anschluss an den Prüfkoffer erst einer Sichtprüfung. Prüflinge mit sichtbaren Schäden an der Isolierung müssen vor der messtechnischen Prüfung instand gesetzt werden.
• Wenn der Prüfkoffer mit seinen Anschlussleitungen sichtbare Beschädigungen aufweist,
nicht mehr arbeitet, unter ungünstigen Verhältnissen länger gelagert wurde oder schweren Transportbeanspruchungen ausgesetzt war, ist anzunehmen, dass ein gefahrloser
Betrieb nicht mehr möglich ist. Setzen Sie den Prüfkoffer dann außer Betrieb und sichern
Sie diesen gegen unabsichtliche Benutzung z. B. durch Verschließen.
Den Schalter NETZ-VDE (1) dürfen Sie erst dann in die Position „NETZ" stellen, wenn
Prüflinge mit Schutzleiter die Schutzleiterprüfung bestanden haben.
Aus SICHERHEITSGRÜNDEN ist der Prüfling vor dem Umschalten auf „Netz“ auszuschalten, damit z. B. das Einschalten einer Kreissäge bewusst erfolgt.
• Beachten Sie, dass die Sicherheitsbuchse „PE" und die „PE"-Kontakte der Steckdosen
aufgrund der Ausführung des Koffers nach DIN VDE 0404 nur in der Schalterstellung
„NETZ“ des Schalters NETZ-VDE mit dem Netzschutzleiter verbunden sind.
•Trennen Sie den Prüfkoffer bei Arbeitsunterbrechungen vom Netz und sichern Sie diesen
vor unbefugter Benutzung z. B. durch Verschließen des Deckels.
• Verwenden Sie nur das empfohlene Zubehör!
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Öffnen des Prüfkoffers / Reparatur
!
Der Prüfkoffer darf nur durch autorisierte Fachkräfte geöffnet werden, damit der einwandfreie
und sichere Betrieb des Prüfkoffers gewährleistet ist und die Garantie erhalten bleibt.
Auch Originalersatzteile dürfen nur durch autorisierte Fachkräfte eingebaut werden.
Falls feststellbar ist, dass der Prüfkoffer durch unautorisiertes Personal geöffnet wurde, wer-
den keinerlei Gewährleistungsansprüche betreffend Personensicherheit, Messgenauigkeit,
Konformität mit den geltenden Schutzmaßnahmen oder jegliche Folgeschäden durch den
Hersteller gewährt.
Instandsetzung und Austausch von Teilen durch autorisierte Fachkräfte
Beim Öffnen des Prüfkoffers können spannungsführende Teile freigelegt werden. Vor einer
Instandsetzung oder einem Austausch von Teilen muss der Prüfkoffer zunächst vom Messkreis getrennt werden und anschließend durch Ziehen des Anschlusssteckers vom Netz.
Wenn danach eine Reparatur am geöffneten Prüfkoffer unter Spannung unvermeidlich ist, so
darf dies nur durch eine Fachkraft geschehen, die mit den damit verbundenen Gefahren vertraut ist.
Bedeutung der Symbole auf dem Gerät
Warnung vor einer Gefahrenstelle
(Achtung, Dokumentation beachten !)
EG-Konformitätskennzeichnung
Das Gerät darf nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden. Weitere Informationen
zur WEEE-Kennzeichnung finden Sie im Internet bei www.gossenmetrawatt.com
unter dem Suchbegriff WEEE.
3Lieferumfang und Zubehör
Lieferumfang
1 Prüfkoffer,
2 Netzanschlussleitungen (Schuko und CEE16A),
1 Messleitung mit Prüfspitze, 1 Krokoclip
1 Bedienungsanleitung
Zubehör
Kalibrieradapter SECU-cal 10 (M662A)
Prüfadapter VL2 E für Leitungsprüfungen (Z745W)
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4Anschließen des Prüfkoffers an das Netz und Prüfen des Netzanschlusses
Hinweis!
Achtung!
!
4.1Anschließen des Prüfkoffers
Stellen Sie vor dem Anschließen an das Netz die Schalter wie folgt ein:
NETZ–VDE Schalter (1) auf Stellung „NETZ“ Messfunktionsschalter des METRATESTER 5+
(6) auf Stellung „250 V“ Phasenwendeschalter (14) auf Stellung „1“ Messumschalter L1-L2-
L3 (2) auf Stellung „L1“ Schließen Sie den Prüfkoffer an das Netz an. Bringen Sie Hauptschalter (9) und RCD (FI-Schutzschalter) (12) in Stellung „EIN“. Der NOT-AUS-Schalter kann
gemäß Hersteller in bestimmten Ankerstellen der U-Spule leichte Brummgeräusche erzeugen. Bitte schalten Sie in diesem Fall den Not-Aus-Schalter mehrmals kurz aus und wieder
ein.
Bei Anschluss über den 5-poligen CEE-Netzadapter (23) müssen die Signallampen L1, L2
und L3 (19) leuchten, beim Anschluss über den Schutzkontaktnetzadapter (22) muss nur die
Signallampe L1 leuchten. Bei dieser Anschlussart wird die Netzpolung geprüft, d. h. wenn
die Lampe L1 nicht leuchtet, ist der Schukostecker in der Netzdose umzupolen.
Ist dies nicht der Fall, so ist der Prüfkoffer sofort vom Netz zu trennen.
Der Fehler im Netzanschluss bzw. Prüfkoffer ist vor der Durchführung der Prüfungen erst zu
beheben.
4.2Prüfen des Schutzleiterpotenzials
Berühren Sie mit dem Finger die Kontaktfläche (7) und gleichzeitig ein geerdetes Teil (z. B.
Wasserleitung). Die Signallampe PE darf dabei nicht leuchten! Das Potenzial zwischen dem
Schutzleiter des Netzanschlusssteckers (22/23) und der Kontaktfläche (7) ist dann 100 V.
Bei Anschluss über den 5-poligen CEE-Netzstecker (23) müssen die Signallampen L1, L2
und L3 (19) leuchten. Bei Anschluss über einen externen Schutzkontaktnetzadapter (22)
muss nur die Signallampe L1 leuchten. Bei dieser Anschlussart wird die Netzpolung geprüft,
d. h., wenn die Lampe L1 nicht leuchtet, ist der Schukostecker in der Netzdose umzupolen. Ist dies
nicht der Fall, so ist der Prüfkoffer sofort vom Netz zu trennen. Der Fehler im Netzanschluss bzw.
Prüfkoffer ist vor Durchführung weiterer Prüfungen erst zu beheben.
Leuchtet die Signallampe PE jedoch beim Berühren der Kontaktfläche (7), dann ist das
Potenzial zwischen dem Schutzleiter des Netzanschlusssteckers (22/23) und der Kontaktfläche (7) 25 V, d. h., der Schutzleiter führt Spannung.
Es kann vorkommen, dass durch die Art der Handhabung eine Potenzialverschleppung entsteht, die das Leuchten der Signallampe PE verursacht. Dies kann z. B. sein,
wenn Sie in der Stellung „VDE" des NETZ-VDE-Schalters (1) einen Prüfling berühren
und so ein kapazitiver Spannungsteiler gebildet wird.
Wenn Sie bei der Prüfung des Schutzleiterpotenzials feststellen, dass der NetzSchutzleiter Spannung führt, dann dürfen Sie mit dem Prüfkoffer keine Messungen
durchführen. Die Spannung liegt nämlich auch an den berührbaren Schutzkontakten
der Steckdosen, der Buchse „PE" (20) und an der Buchse (4) an und kann für Sie gefährlich sein. Trennen Sie den Prüfkoffer sofort vom Netz und veranlassen Sie, dass
der Fehler am Netzanschluss behoben wird. Eine Spannung am Netz-Schutzleiter
verursacht außerdem falsche Messwerte bei der Prüfung der Spannungsfreiheit nach
DIN VDE 0701-0702 (siehe Kapitel 6.4.1).
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4.3Messen der Netzspannung
Hinweis!
• Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) auf „250 V~"
• Bringen Sie, bei Anschluss über den 5-poligen CEE-Netzadapter den Messumschalter
(2) nacheinander in die Stellungen L1, L2 und L3, bei Anschluss über den Schutzkontaktnetzadapter in die Stellung L1 und lesen Sie bei jeder Schalterstellung den Messwert
auf der LCD-Anzeige ab.
Die Netzspannung muss jeweils innerhalb des zulässigen Bereiches 207 ... 253 V liegen.
Bei vorhandener Netzspannung werden auf der LCD-Anzeige in jeder Stellung des
Messfunktionsschalters (6) Ziffern angezeigt, auch wenn kein Prüfling angeschlossen
ist.
Vorhandene Ziffern sind für Sie somit – unabhängig von der Stellung des Messfunktionsschalters (6) – neben den Signallampen L1, L2 und L3 – ein Signal für anliegende
Netzspannung. Die Ziffern zeigen in der Schalterstellung „250 V~" den Wert der anliegenden Netzspannung an. In allen anderen rastenden Schalterstellungen werden,
wenn kein Prüfling angeschlossen ist, Ziffern dargestellt, die jedoch keinen Messwerten entsprechen.
Bei Anschluss des Prüfkoffers über den Schutzkontaktnetzadapter können alle Prüfungen und
Messungen mit Ausnahme der Prüfungen an Drehstromgeräten unter Netzbedingungen, durchgeführt werden.
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5Anschließen des Prüflings an den Prüfkoffer
Netzanschlussdosen
Prüfling einschalten!
wahlweise
Anschließen des Prüflings – je nach
vorhandenem Stecker – an eine der
Steckdosen oder bei freien Drahtenden an die Anschlussbuchsen.
Die Reihenfolge der Prüfungen wird zwingend vorgeschrieben!
1 Sichtprüfung
2 Messen des Schutzleiterwiderstandes für Geräte der Schutzklasse I
3 Messen des Isoliervermögens, wenn technisch sinnvoll, d. h. das zu prüfende Gerät ent-
hält, keine elektrisch betätigte, allpolige, Schalter:
– Isolationswiderstand und anschließend Schutzleiter- oder Ersatzableitstrom.
– sonst: Ableitströme im Betrieb Differenzstrom Geräte der Schutzklasse I
Berührungsstrom Geräte der Schutzklasse II
Schutzkleinspannung (nur an Anschlussstellen von im Prüfling erzeugten
Schutzkleinspannungen)
4 Funktionstest
5 Prüfung der Aufschriften
6 Dokumentation
5.1Geräte der Schutzklasse I
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