Der tragbare Prüfkoffer, gebaut nach den Richtlinien für die „Werkstattausrüstung von Elektroinstallateurbetrieben", ist zum Messen und Prüfen von elektrischen Geräten durch Elektrofachkräfte nach Instandsetzung oder Änderung sowie für wiederkehrende Prüfungen gemäß
DIN VDE 0701-0702 bestimmt.
Gemäß diesen Vorschriften müssen der Schutzleiterwiderstand, der Isolationswiderstand,
der Differenz- und Berührungsstrom, der Ersatz-Ableitstrom und bei DatenverarbeitungsEinrichtungen und Büromaschinen die Spannungsfreiheit berührbarer leitfähiger Teile des
Benutzerbereiches gemessen werden.
Die Messung der Betriebsspannung und der Stromaufnahme von Prüflingen sind weitere
Anwendungen zum Nachweis der Funktionstüchtigkeit von Betriebsmitteln. Außerdem können Sie den Schutzleiter des Netzanschlusses auf Spannungsfreiheit prüfen und die Netzspannung messen. Zur Prüfung von Verlängerungsleitungen ist das Zubehör VL2 E
anschließbar.
2Sicherheitsvorkehrungen
Der Prüfkoffer ist mit dem Prüfgerät METRATESTER 5+ ausgerüstet und entsprechend den
folgenden Vorschriften gebaut und geprüft:
IEC 61010-1/
DIN EN 61010-1/
VDE 0411-1„Bestimmungen für elektronische Messgeräte und Regler;
Teil 1: Schutzmaßnahmen für elektronische Messgeräte"
und DIN VDE 0404„Geräte zur sicherheitstechnischen Prüfung von elektrischen
Betriebsmitteln; Teil 1: Allgemeine Festlegungen
und Teil 2: Geräte bei wiederkehrenden Prüfungen"
Bei bestimmungsgemäßer Verwendung ist die Sicherheit von Prüfkoffer und Bediener
gewährleistet. Deren Sicherheit ist jedoch nicht garantiert, wenn der Prüfkoffer unsachgemäß bedient oder behandelt wird.
Um den sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand zu erhalten und die gefahrlose Verwendung sicherzustellen ist es unerlässlich, dass Sie vor dem Einsatz des Prüfkoffers diese
Bedienungsanleitung sorgfältig und vollständig lesen und diese in allen Punkten befolgen.
4GMC-I Messtechnik GmbH
Beachten Sie folgende Sicherheitsvorkehrungen:
Achtung!
!
• Messungen in elektrischen Anlagen sind nicht zulässig!
• Den Prüfkoffer dürfen Sie nur an ein 230/400 V Netz mit 50 Hz und 16 A-Absicherung
über die wahlweise 5-poligen (23) bzw. 3-poligen (22) Netzanschlussleitungen anschließen.
• Diese Netzdosen sollten zur Vermeidung unerwünschter Abschaltungen bei einem fehlerhaften Prüfling möglichst separat abgesichert sein!
Ein Fehler im Prüfling kann schon den RCD (FI-Schutzschalter) der Netzversorgung auslösen und somit eine Betriebsunterbrechung verursachen. Bei Prüfungen an Prüflingen,
welche zeitweilig nicht vom Netz getrennt werden können, kann auch ein RCD (FISchutzschalter) des speisenden Stromkreises auslösen (Prüfung nach Kapitel 6.4.1).
Der Hersteller des Prüfkoffers übernimmt keine Haftung für Datenverluste oder andere
Schäden, die durch den Einsatz des Prüfkoffers entstehen.
• Rechnen Sie damit, dass an Prüfobjekten unvorhergesehene Spannungen auftreten können. Kondensatoren können z. B. gefährlich geladen sein.
• Beachten Sie, dass bei Anschluss des Prüfkoffers über den Schutzkontaktnetzadapter
bei entsprechender Polung an der N-Sicherheitsbuchse der Außenleiter L1 anliegen
kann! Polen Sie in diesem Fall den Stecker des Netzadapters um (siehe Kapitel 4.1).
• Unterziehen Sie den Prüfling vor dem Anschluss an den Prüfkoffer erst einer Sichtprüfung. Prüflinge mit sichtbaren Schäden an der Isolierung müssen vor der messtechnischen Prüfung instand gesetzt werden.
• Wenn der Prüfkoffer mit seinen Anschlussleitungen sichtbare Beschädigungen aufweist,
nicht mehr arbeitet, unter ungünstigen Verhältnissen länger gelagert wurde oder schweren Transportbeanspruchungen ausgesetzt war, ist anzunehmen, dass ein gefahrloser
Betrieb nicht mehr möglich ist. Setzen Sie den Prüfkoffer dann außer Betrieb und sichern
Sie diesen gegen unabsichtliche Benutzung z. B. durch Verschließen.
Den Schalter NETZ-VDE (1) dürfen Sie erst dann in die Position „NETZ" stellen, wenn
Prüflinge mit Schutzleiter die Schutzleiterprüfung bestanden haben.
Aus SICHERHEITSGRÜNDEN ist der Prüfling vor dem Umschalten auf „Netz“ auszuschalten, damit z. B. das Einschalten einer Kreissäge bewusst erfolgt.
• Beachten Sie, dass die Sicherheitsbuchse „PE" und die „PE"-Kontakte der Steckdosen
aufgrund der Ausführung des Koffers nach DIN VDE 0404 nur in der Schalterstellung
„NETZ“ des Schalters NETZ-VDE mit dem Netzschutzleiter verbunden sind.
•Trennen Sie den Prüfkoffer bei Arbeitsunterbrechungen vom Netz und sichern Sie diesen
vor unbefugter Benutzung z. B. durch Verschließen des Deckels.
• Verwenden Sie nur das empfohlene Zubehör!
GMC-I Messtechnik GmbH5
Öffnen des Prüfkoffers / Reparatur
!
Der Prüfkoffer darf nur durch autorisierte Fachkräfte geöffnet werden, damit der einwandfreie
und sichere Betrieb des Prüfkoffers gewährleistet ist und die Garantie erhalten bleibt.
Auch Originalersatzteile dürfen nur durch autorisierte Fachkräfte eingebaut werden.
Falls feststellbar ist, dass der Prüfkoffer durch unautorisiertes Personal geöffnet wurde, wer-
den keinerlei Gewährleistungsansprüche betreffend Personensicherheit, Messgenauigkeit,
Konformität mit den geltenden Schutzmaßnahmen oder jegliche Folgeschäden durch den
Hersteller gewährt.
Instandsetzung und Austausch von Teilen durch autorisierte Fachkräfte
Beim Öffnen des Prüfkoffers können spannungsführende Teile freigelegt werden. Vor einer
Instandsetzung oder einem Austausch von Teilen muss der Prüfkoffer zunächst vom Messkreis getrennt werden und anschließend durch Ziehen des Anschlusssteckers vom Netz.
Wenn danach eine Reparatur am geöffneten Prüfkoffer unter Spannung unvermeidlich ist, so
darf dies nur durch eine Fachkraft geschehen, die mit den damit verbundenen Gefahren vertraut ist.
Bedeutung der Symbole auf dem Gerät
Warnung vor einer Gefahrenstelle
(Achtung, Dokumentation beachten !)
EG-Konformitätskennzeichnung
Das Gerät darf nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden. Weitere Informationen
zur WEEE-Kennzeichnung finden Sie im Internet bei www.gossenmetrawatt.com
unter dem Suchbegriff WEEE.
3Lieferumfang und Zubehör
Lieferumfang
1 Prüfkoffer,
2 Netzanschlussleitungen (Schuko und CEE16A),
1 Messleitung mit Prüfspitze, 1 Krokoclip
1 Bedienungsanleitung
Zubehör
Kalibrieradapter SECU-cal 10 (M662A)
Prüfadapter VL2 E für Leitungsprüfungen (Z745W)
6GMC-I Messtechnik GmbH
4Anschließen des Prüfkoffers an das Netz und Prüfen des Netzanschlusses
Hinweis!
Achtung!
!
4.1Anschließen des Prüfkoffers
Stellen Sie vor dem Anschließen an das Netz die Schalter wie folgt ein:
NETZ–VDE Schalter (1) auf Stellung „NETZ“ Messfunktionsschalter des METRATESTER 5+
(6) auf Stellung „250 V“ Phasenwendeschalter (14) auf Stellung „1“ Messumschalter L1-L2-
L3 (2) auf Stellung „L1“ Schließen Sie den Prüfkoffer an das Netz an. Bringen Sie Hauptschalter (9) und RCD (FI-Schutzschalter) (12) in Stellung „EIN“. Der NOT-AUS-Schalter kann
gemäß Hersteller in bestimmten Ankerstellen der U-Spule leichte Brummgeräusche erzeugen. Bitte schalten Sie in diesem Fall den Not-Aus-Schalter mehrmals kurz aus und wieder
ein.
Bei Anschluss über den 5-poligen CEE-Netzadapter (23) müssen die Signallampen L1, L2
und L3 (19) leuchten, beim Anschluss über den Schutzkontaktnetzadapter (22) muss nur die
Signallampe L1 leuchten. Bei dieser Anschlussart wird die Netzpolung geprüft, d. h. wenn
die Lampe L1 nicht leuchtet, ist der Schukostecker in der Netzdose umzupolen.
Ist dies nicht der Fall, so ist der Prüfkoffer sofort vom Netz zu trennen.
Der Fehler im Netzanschluss bzw. Prüfkoffer ist vor der Durchführung der Prüfungen erst zu
beheben.
4.2Prüfen des Schutzleiterpotenzials
Berühren Sie mit dem Finger die Kontaktfläche (7) und gleichzeitig ein geerdetes Teil (z. B.
Wasserleitung). Die Signallampe PE darf dabei nicht leuchten! Das Potenzial zwischen dem
Schutzleiter des Netzanschlusssteckers (22/23) und der Kontaktfläche (7) ist dann 100 V.
Bei Anschluss über den 5-poligen CEE-Netzstecker (23) müssen die Signallampen L1, L2
und L3 (19) leuchten. Bei Anschluss über einen externen Schutzkontaktnetzadapter (22)
muss nur die Signallampe L1 leuchten. Bei dieser Anschlussart wird die Netzpolung geprüft,
d. h., wenn die Lampe L1 nicht leuchtet, ist der Schukostecker in der Netzdose umzupolen. Ist dies
nicht der Fall, so ist der Prüfkoffer sofort vom Netz zu trennen. Der Fehler im Netzanschluss bzw.
Prüfkoffer ist vor Durchführung weiterer Prüfungen erst zu beheben.
Leuchtet die Signallampe PE jedoch beim Berühren der Kontaktfläche (7), dann ist das
Potenzial zwischen dem Schutzleiter des Netzanschlusssteckers (22/23) und der Kontaktfläche (7) 25 V, d. h., der Schutzleiter führt Spannung.
Es kann vorkommen, dass durch die Art der Handhabung eine Potenzialverschleppung entsteht, die das Leuchten der Signallampe PE verursacht. Dies kann z. B. sein,
wenn Sie in der Stellung „VDE" des NETZ-VDE-Schalters (1) einen Prüfling berühren
und so ein kapazitiver Spannungsteiler gebildet wird.
Wenn Sie bei der Prüfung des Schutzleiterpotenzials feststellen, dass der NetzSchutzleiter Spannung führt, dann dürfen Sie mit dem Prüfkoffer keine Messungen
durchführen. Die Spannung liegt nämlich auch an den berührbaren Schutzkontakten
der Steckdosen, der Buchse „PE" (20) und an der Buchse (4) an und kann für Sie gefährlich sein. Trennen Sie den Prüfkoffer sofort vom Netz und veranlassen Sie, dass
der Fehler am Netzanschluss behoben wird. Eine Spannung am Netz-Schutzleiter
verursacht außerdem falsche Messwerte bei der Prüfung der Spannungsfreiheit nach
DIN VDE 0701-0702 (siehe Kapitel 6.4.1).
GMC-I Messtechnik GmbH7
4.3Messen der Netzspannung
Hinweis!
• Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) auf „250 V~"
• Bringen Sie, bei Anschluss über den 5-poligen CEE-Netzadapter den Messumschalter
(2) nacheinander in die Stellungen L1, L2 und L3, bei Anschluss über den Schutzkontaktnetzadapter in die Stellung L1 und lesen Sie bei jeder Schalterstellung den Messwert
auf der LCD-Anzeige ab.
Die Netzspannung muss jeweils innerhalb des zulässigen Bereiches 207 ... 253 V liegen.
Bei vorhandener Netzspannung werden auf der LCD-Anzeige in jeder Stellung des
Messfunktionsschalters (6) Ziffern angezeigt, auch wenn kein Prüfling angeschlossen
ist.
Vorhandene Ziffern sind für Sie somit – unabhängig von der Stellung des Messfunktionsschalters (6) – neben den Signallampen L1, L2 und L3 – ein Signal für anliegende
Netzspannung. Die Ziffern zeigen in der Schalterstellung „250 V~" den Wert der anliegenden Netzspannung an. In allen anderen rastenden Schalterstellungen werden,
wenn kein Prüfling angeschlossen ist, Ziffern dargestellt, die jedoch keinen Messwerten entsprechen.
Bei Anschluss des Prüfkoffers über den Schutzkontaktnetzadapter können alle Prüfungen und
Messungen mit Ausnahme der Prüfungen an Drehstromgeräten unter Netzbedingungen, durchgeführt werden.
8GMC-I Messtechnik GmbH
5Anschließen des Prüflings an den Prüfkoffer
Netzanschlussdosen
Prüfling einschalten!
wahlweise
Anschließen des Prüflings – je nach
vorhandenem Stecker – an eine der
Steckdosen oder bei freien Drahtenden an die Anschlussbuchsen.
Die Reihenfolge der Prüfungen wird zwingend vorgeschrieben!
1 Sichtprüfung
2 Messen des Schutzleiterwiderstandes für Geräte der Schutzklasse I
3 Messen des Isoliervermögens, wenn technisch sinnvoll, d. h. das zu prüfende Gerät ent-
hält, keine elektrisch betätigte, allpolige, Schalter:
– Isolationswiderstand und anschließend Schutzleiter- oder Ersatzableitstrom.
– sonst: Ableitströme im Betrieb Differenzstrom Geräte der Schutzklasse I
Berührungsstrom Geräte der Schutzklasse II
Schutzkleinspannung (nur an Anschlussstellen von im Prüfling erzeugten
Schutzkleinspannungen)
4 Funktionstest
5 Prüfung der Aufschriften
6 Dokumentation
5.1Geräte der Schutzklasse I
GMC-I Messtechnik GmbH9
5.2Geräte der Schutzklassen II und III
Anschließen des Prüflings z. B. an die
Schutzkontaktsteckdose oder bei freiem
Drahtende an die Anschlussbuchsen
Prüfling einschalten!
Netzanschlussdosen
an berührbare
Metallteile
wahlweise
Netzanschlussdosen
Prüfling einschalten!
wahlweise
5.3Geräte mit ein- oder mehrphasigem Anschluss ohne Stecker
wahlweise
10GMC-I Messtechnik GmbH
5.4Ortsfeste Geräte zur Schutzleiterprüfung über das Versorgungsnetz
wahlweise
Netzanschlussdosen
Prüfling einschalten!
an Netz-
schutzleiter
Netzanschlussdosen
Prüfling einschalten!
5.5Geräte der Datenverarbeitung
GMC-I Messtechnik GmbH11
5.6Verlängerungsleitungen mit dem Zubehör VL2 E
wahlweise
Netzanschlussdosen
Prüfadapter VL2 E
5.7Einstellen der Schalter an dem Prüfkoffer
Nach bestandener Sichtprüfung sind vor dem Anschluss des Prüflings in die entsprechenden Steckvorrichtungen des Prüfkoffers sowie vor jeder neuen Prüfung folgende Einstellungen vorzunehmen:
NETZ–VDE-Schalter (1) in Stellung „VDE“
Messfunktionsschalter des METRATESTER 5+ (6) in Stellung „I
Phasenwendeschalter (14) in Stellung „1“
Messumschalter L1-L2-L3 (2) in Stellung „L1“ 5.8
20 mA“
EA
5.8Einstellen der Schalter am Prüfling
Schließen Sie den Prüfling an den Prüfkoffer an, schalten Sie diesen in allen Funktionen ein
und sorgen Sie dafür, dass z. B. auch die Kontakte von temperaturabhängigen Schaltern
u. Ä. geschlossen sind.
12GMC-I Messtechnik GmbH
6Prüfen von Geräten nach DIN VDE 0701-0702
Hinweis!
Hinweis!
Beginnen Sie bei Prüflingen der Schutzklasse I immer mit dem Messen des Schutzleiterwiderstandes. Ohne funktionsfähigen Schutzleiter können Isolationswiderstand, Ersatz-Ableitstrom und Schutzleiterstrom nicht gemessen werden. Diese Prüfung ist auch von besonderer Wichtigkeit, da von einem defekten oder sogar vertauschten Schutzleiter Gefahren für
den Prüfenden ausgehen.
Beachten Sie, dass beim Messen des Schutzleiterwiderstandes und des Isolationswiderstandes die Anzeige in den Überlauf geht, wenn die Klemmen offen sind bzw.
wenn der Messbereichsendwert überschritten wird. Auf der LCD-Anzeige wird dann
nur das Zeichen „O.L“ dargestellt.
Die in den folgenden Kapiteln angegebenen Grenzwerte entsprechen dem aktuellen
Stand der Drucklegung. Beachten Sie, das die Normgesetzgebung ständig an die
Sicherheitsbedürfnisse des Marktes angepasst wird, und die Grenzwerte sich somit
ändern können.
6.1Messen des Schutzleiterwiderstandes (Geräte der Schutzklasse I)
Schließen Sie das einpolige Sondenkabel mit Prüfspitze und Greiferklemme (21) am
Gehäuse des Prüflings gemäß Kapitel 5.1 an. Achten Sie dabei auf guten Kontakt. Bei ortsfesten Prüflingen kann die Messung ohne Auftrennen des Netzanschlusses erfolgen. Dazu
muss eine Verbindung von der SL-Buchse (4) des METRATESTER 5+ zu einem, vorher auf
Spannungsfreiheit geprüften Schutzleiter hergestellt werden – z. B. an einer Steckdose in der
Anlage – der mit dem Schutzleiter des Prüflings verbunden ist. Bei einer Prüfung gemäß
DIN VDE 0701-0702 können Prüflinge mit externen Verbindungen wie Datenleitungen usw.
innerhalb ihrer Gesamtkonfiguration am Aufstellungsort geprüft werden (Anschluss siehe
Kapitel 5.4).
Da diese Prüfung jedoch keine Aussage über die Sicherheit des zu prüfenden Gerätes liefert,
ist eine vollständige Prüfung über die Anschlussdosen des Prüfkoffers bei baldmöglichster
Trennung vom Netz und den Verbindungsleitungen – soweit vom Gerät her möglich – vorzunehmen.
Ð Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) auf den Bereich „20 Ohm“.
Ð Lesen Sie den Messwert in Ohm auf der LCD-Anzeige ab und vergleichen Sie diesen mit
den nach DIN VDE 0701-0702 zulässigen Werten.
Der Schutzleiterwiderstand darf folgende Widerstandswerte nicht überschreiten:
Maximal zulässige Werte des Schutzleiterwiderstands in Abhängigkeit der Leitungslänge
(nach DIN VDE 0701-0702:2008)
Länge bis [m]512, 52027,53542,550mehr als 50
max Widerstand [] 0,30,40,50,60,70,80,91,0
Der Wert von 1 darf in keinem Fall überschritten werden. Die Tabelle gilt auch für Leitungsroller und
Verlängerungsleitungen.
Bei längeren Leitungen gilt zusätzlich 0,1 Ohm je weiter 7,5 m Leitungslänge unabhängig
vom Querschnitt des Leiters.
GMC-I Messtechnik GmbH13
Achtung!
!
Während der Messung muss die Anschlussleitung in Abschnitten über ihre ganze
Achtung!
!
Achtung!
!
Länge – bei eingebauten Geräten nur insoweit, wie die Anschlussleitung bei der Instandsetzung, Änderung oder Prüfung zugänglich ist – bewegt werden.
Unreale, stetig veränderliche Messwerte deuten auf eine schlechte Kontaktgabe, eine
Schutzleiterbeschädigung oder auf den Bruch einer Ader in der Sondenleitung (21) hin,
wenn diese übermäßig stark belastet wurde! Tritt bei der Handprobe während der Prüfung
auf Durchgang eine kurzzeitige oder eine ständige Unterbrechung des Schutzleiters auf,
dann leuchtet die Grenzwertanzeige im Prüfgerät METRATESTER 5+ mit zusätzlicher akustischer Fehlermeldung. In diesen Fällen ist die Unterbrechung fachgerecht zu beheben und
die Messung zuwiederholen.
Die Messung des Schutzleiterwiderstandes können Sie bei Prüflingen, die keinen Schutzleiter haben, natürlich nicht durchführen (z. B. bei Geräten der Schutzklassen II und III).
6.2Messen des Isolationswiderstandes
Diese Prüfung ist durchzuführen an allen Prüflingen, bei denen ohne das Anlegen von Netzspannung alle beanspruchten Isolierungen während der Prüfung erfasst werden (praktisch
alle Prüflinge ohne elektrisch betätigte Schalter und Relais). Ist dies nur durch Anlegen der
Netzspannung möglich, so ist eine Prüfung nach Kapitel 6.3.2/Kapitel 6.4.1 durchzuführen.
Bestehen Bedenken gegen eine Messung mit Isolationsspannung z. B. an elektronischen
Geräten so ist gleichfalls eine Messung nach Kapitel 6.3.2/Kapitel 6.4.1 durchzuführen.
Es ist darauf zu achten, dass alle Schalter, Temperaturregler usw. geschlossen sind!
Berühren Sie nicht die Anschlusskontakte des Gerätes, wenn eine Isolationswiderstandsmessung läuft!
Sind die Anschlusskontakte frei oder zur Messung an einem ohmschen Verbraucher angeschlossen, dann würde bei einer Spannung von 500 V ein Strom von ca. 1 mA über Ihren
Körper fließen. Der Stromschlag erreicht keinen lebensgefährlichen Wert.
Stromschlag ist jedoch eine Verletzungsgefahr (z. B. Folge durch Erschrecken usw.) gegeben.
Durch den spürbaren
Messen Sie an einem kapazitiven Objekt, z. B. an einem langen Kabel, so wird sich
dieses bis auf ca. 500 V aufladen! Das Berühren ist dann lebensgefährlich!
Gemäß DIN VDE 0701-0702 werden bei dieser Prüfung L1/L2/L3 und N (kurzgeschlossen)
gegen PE gemessen (Anschluss gemäß Kapitel 5.2).
Ð Schalten Sie den Prüfling in allen Funktionen ein.
Ð Schalter NETZ-VDE in Stellung „VDE”.
Ð Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) auf den Bereich „20 MOhm“.
Ð Lesen Sie den Messwert in „MOhm“ auf der LCD-Anzeige ab und vergleichen Sie diesen
mit den nach DIN VDE 0701-0702 zulässigen Werten.
14GMC-I Messtechnik GmbH
Grenzwerte nach DIN VDE 0701-0702 Teil 1: 2008
Achtung!
!
Hinweis!
Grenzwert MMindestanzeigewert
0,250,33
0,30,38
0,50,60
1,01,15
2,02,25
7,07,75
10,011,05
GerätetypenGrenzwerteMindestanzeigewerte
Geräte der Schutzklasse I1 M1,15 M
Geräte der Schutzklasse I mit Heizelementen0,3 M
Geräte der Schutzklasse II2,0 M2,25 M
Geräte der Schutzklasse II I bzw. batteriegespeiste Geräte
1)
Bei Unterschreitung des Grenzwertes muss eine Ersatzableitstrommessung durchgeführt und bestanden werden.
1)
1000/V bzw. 250 k
0,38 M
Hinweis: Anzeige „OL“ bedeutet Messwert > 20 M.
Beurteilung der Messwerte
Um sicher zu gehen, dass die Grenzwerte des Isolationswiderstandes keinesfalls unterschritten werden,
müssen Sie den Messfehler des Gerätes berücksichtigen. Aus der folgenden Tabelle können Sie den
erforderlichen Mindestanzeigewert für den Isolationswiderstand ermitteln, den das Gerät unter
Berücksichtigung der maximalen Betriebsmessabweichung (bei Nenngebrauchsbedingungen) anzeigen darf, um die geforderten Grenzwerte nicht zu
unterschreiten (DIN VDE 0413 Teil 1). Zwischenwerte können Sie interpolieren.
Bei Geräten der Schutzklassen II und III und bei batteriegespeisten Geräten müssen
Sie gemäß Bild 5.2 mit einer an die Buchse (4) angeschlossenen Prüfspitze jedes berührbare leitfähige Teil abtasten und den Isolationswiderstandmessen.
Die Prüfung entfällt bei Geräten der Schutzklasse III und bei batteriegespeisten Geräten, welche folgende Bedingungen erfüllen:
Nennleistung 20 VA
Nennspannung 42 V
Bei batteriegespeisten Geräten ist die Batterie während der Messung abzuklemmen.
Bei länger dauerndem Kurzschluss in dem Bereich 20 MOhm wird nach ca.
10 Minuten der Messstrom reduziert. Dieser Zustand wird durch ein Dreieck links
oben auf der LCD-Anzeige dargestellt. Wenn das Dreieck erscheint, ist der nach
DIN VDE 0413 und DIN VDE 0701-0702 geforderte Nennstrom von 1 mA nicht mehr
garantiert. Nach dem Aufheben des Kurzschlusses und einer kurzen Abkühlzeit verschwindet das Dreieck und die Messungen erfüllen wieder die VDE-Bedingungen.
GMC-I Messtechnik GmbH15
6.3Messen des Schutzleiterstroms
Achtung!
!
Hinweis!
6.3.1 Ersatzableitstrommessung
Nach der DIN VDE 0701-0702:2008 muss nach der Isolationswiderstandsmessung eine
Schutzleiterstrommessung zwingend durchgeführt werden. Wir empfehlen eine Ersatzableitstrommessung.
Der Grenzwert beträgt:
• bei Geräten der Schutzklasse I deren berührbare leitfähige Teile mit dem Schutzleiter verbunden sind 3,5 mA.
• bei Geräten der Schutzklasse I mit Heizelementen einer Gesamtanschlussleistung größer
3,5 kW 1 mA/kW Heizleistung, deren berührbare leitfähige Teile mit dem Schutzleiter verbunden sind.
Berühren Sie nicht die Anschlusskontakte des Gerätes, wenn eine Ersatzableitstrommessung läuft!
Ð Der Anschluss erfolgt wie bei der Isolationswiderstandsmessung.
Ð Schalter NETZ-VDE in Stellung „VDE”
Ð Stellen Sie den Messfunktionsschalter auf „I
Ð Schalten Sie den Prüfling in allen Funktionen ein und sorgen Sie dafür, dass z. B. auch
die Kontakte von temperaturabhängigen Schaltern u. Ä. geschlossen sind.
Ð Lesen Sie den Messwert in „mA“ auf der LCD-Anzeige ab.
Gemäß DIN VDE 0701-0702 darf der angezeigte Strom zwischen betriebsmäßig unter
Spannung stehenden Teilen und berührbaren Metallteilen 3,5 mA,
bei Geräten mit einer Heizleistung 3,5 kW 1 mA/kW nicht überschreiten.
20 mA“.
EA
Eine Ableitstrommessung nach den jeweiligen Gerätebestimmungen ist meistens
nicht möglich, weil dazu die Geräte entweder isoliert aufgestellt oder an eine von Erde
isolierte Spannungsquelle angeschlossen werden müssen. Aus diesem Grunde wird
eine Ersatzableitstrommessung durchgeführt. Die hierbei gemessenen Werte sind mit
den in den Gerätebestimmungen festgelegten Ableitstromwerten nicht unmittelbar
vergleichbar.
16GMC-I Messtechnik GmbH
6.3.2 Differenzstrommessung für Geräte der Schutzklasse I
Achtung!
!
Hinweis!
Diese Prüfung ist an allen Prüflingen durchzuführen, bei denen der Isolationswiderstand nicht
an allen sicherheitsrelevanten Teilen gemessen werden kann (praktisch alle Prüflinge mit
elektrisch betätigtem Schalter und Relais), oder wo Bedenken gegen eine Messung mit Isolationsspannung z. B. auch an elektronischen Geräten bestehen. Besitzt der Prüfling ungepolte Netzstecker, so ist die Prüfung in beiden Pos. des Netzsteckers durchzuführen. Die
Messung des Fehlerstromes beinhaltet die Summe der Momentanwerte der Ströme in L1/
L2/L3 und N.
Der Prüfling geht in Betrieb, diese Messung darf erst nach bestandener Schutzleiterprüfung durchgeführt werden.
Ð Schalten Sie den Prüfling aus.
Stecken Sie den Prüfling in die entsprechende Aufbausteckdose (15/17/18) des Prüfkoffers.
Ð
Ð Stellen Sie den Schalter L1/L2/L3 (2) in Stellung „L1”.
Ð Stellen Sie den Schalter NETZ-VDE (1) in Stellung „NETZ“.
Ð Die Signallampen L1, L2, L3 (19) signalisieren die anliegende Netzspannung.
Ð Nehmen Sie den Prüfling jetzt durch Einschalten bewusst in Betrieb.
Ð Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) des Prüfgeräts METRATESTER 5+ in Stellung
20 mA“ und lesen Sie den Wert des Differenzstromes in mA auf der Anzeige des
„I
Diff
Prüfgeräts ab.
Der Grenzwert beträgt 3,5 mA, bei Prüflingen mit Heizelementen mir einer Gesamtanschlussleistung > 3,5 kW: beträgt der Grenzwert 1 mA/kW Heizleistung.
Bei Geräten mit entsprechend den Gerätenormen zulässigen Schutzleiterströmen
> 3,5 mA ist auf die besondere Schutzleiterverbindung und auf das Vorhandensein
des gegebenfallsvorgeschriebenen Warnhinweises „Hoher Ableitstrom! – Vor Netzanschluss Schutzleiterverbindung herstellen“ zu achten (DIN 4844).
Die Messungen sind in beiden Positionen des Netzsteckers – soweit vertauschbar –
durchzuführen. Als Messwert gilt der größere der beiden Messwerte. Bei mehrphasigen Geräten ist die Möglichkeit eines symmetrischen Fehlers zu beachten. Zu dieser
Messung brauchen z. B. Datenleitungen, Gas-und Wasserversorgungen mit Erdpotenzial vom Prüfling nicht abgetrennt werden.
Ohne einen angeschlossenen Prüfling werden an der Digitalanzeige Ziffern angezeigt, die
jedoch keinem Messwert entsprechen.
GMC-I Messtechnik GmbH17
6.4Messen des Berührungsstroms
Achtung!
!
Hinweis!
6.4.1 Berührungsstrommessung – Differenzstrom
Diese Prüfung ist durchzuführen an allen Prüflingen der Schutzklasse II oder bei denen der
Klasse I mit berührbaren leitfähigen Teilen, die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind
(praktisch alle Prüflinge mit elektrisch betätigtem Schalter und Relais). Besitzt der Prüfling
ungepolte Netzstecker, so ist die Prüfung in beiden Positionen des Netzsteckers durchzuführen. Anschluss gemäß Kapitel 5.1.
Als Messwert gilt der größerer der beiden Messwerte. Prüfung nach der Differenzstrommessmethode.
Der Prüfling geht in Betrieb.
Ð Schalten Sie den Prüfling aus
Ð Stecken Sie den Prüfling in die entsprechende Aufbausteckdose des Koffers
Ð Schließen Sie an die Buchse/Klemme (5) eine Messleitung mit Prüfspitze an und tasten
Sie alle berührbaren leitfähigen Teile des Prüflings ab; bei Prüflingen der Schutzklasse I
alle leitfähigen Teile, die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind.
Ð Stellen Sie den Schalter L1/L2/L3 (2) in Stellung „L1”
Ð Stellen Sie den Schalter NETZ-VDE (1) in Stellung „NETZ“.
Ð Die Signallampen L1, L2, L3 (19) signalisieren die anliegende Netzspannung.
Ð Nehmen Sie den Prüfling jetzt durch Einschalten bewusst in Betrieb.
Ð Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) des Prüfgeräts METRATESTER 5+ in Stellung
20 mA“ und lesen Sie den Wert des Differenzstromes in mA auf der Anzeige des
„I
Diff
Prüfgeräts ab.
Der Grenzwert beträgt 0,5 mA.
6.4.2 Prüfung nach dem direkten Verfahren
Der Prüfling kann zu dieser Messung am Netz verbleiben. Bei einer Prüfung gemäß
DIN VDE 0701-0702 können Prüflinge mit externen Verbindungen wie Datenleitungen usw.
innerhalb ihrer Gesamtkonfiguration am Aufstellungsort geprüft werden. Da diese Prüfung
jedoch keine Aussage über die Sicherheit des zu prüfenden Gerätes liefert, ist eine vollständige Prüfung über die Anschlussdosen den Prüfkoffer bei baldmöglichster Trennung vom
Netz und den Verbindungsleitungen – soweit vom Gerät her möglich – vorzunehmen.
Ein Fehler im Prüfling kann bei dieser Prüfung den RCD (FI-Schutzschalter) der Netzversorgung auslösen und somit eine Betriebsunterbrechung verursachen.
Ð Schließen Sie dazu den Prüfkoffer an eine Netzdose des gleichen Versorgungskreises
an, an dem das zu prüfende Gerät angeschlossen ist.
18GMC-I Messtechnik GmbH
Ð Schließen Sie an die Buchse/Klemme (5) eine Messleitung mit Prüfspitze an und tasten
Hinweis!
Sie alle berührbaren leitfähigen Teile des Prüflings ab; bei Prüflingen der Schutzklasse I
alle leitfähigen Teile, die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind.
Ð Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) des Prüfgeräts METRATESTER 5+ in Stellung
2 mA“ und lesen Sie den Wert des Berührungsstromes in mA auf der Anzeige des
„I
A
Prüfgeräts ab.
Der Grenzwert beträgt 0,5 mA.
Ohne einen angeschlossenen Prüfling werden an der Digitalanzeige Ziffern angezeigt, die
jedoch keinem Messwert entsprechen.
6.5Messen von Verbraucherstrom und Spannung am Verbraucher
Ð Schalten Sie den Prüfling aus.
Ð Stecken Sie den Prüfling in die entsprechende Aufbausteckdose (15/17/18) des Prüfkof-
fers
Ð Stellen Sie den Schalter L1/L2/L3 (2) in die Stellung „L1“
Ð Stellen Sie den Schalter NETZ-VDE (1) in die Stellung „NETZ“
Ð Die Signallampen L1, L2, L3 (19) signalisieren die anliegende Netzspannung.
Ð Nehmen Sie den Prüfling jetzt durch Einschalten bewusst in Betrieb.
Ð Stellen Sie den Messfunktionsschalter (6) zur Messung der Stromaufnahme auf den Be-
reich „16 A~“ und zur Messung der Spannung gegen den Neutralleiter auf den Bereich
„250 V~“.
Ð Mit dem Messumschalter (2) können Sie bei Drehstromverbrauchern die Phase (L1, L2
oder L3) anwählen, deren Stromaufnahme und Spannung Sie messen wollen.
Bei der Messung der Stromaufnahme durch Umschaltung in den Phasen kann es
z. B. bei Prüflingen mit Unterspannungsauslösung zu einer Abschaltung des Prüflings
kommen. Der Prüfling ist in diesem Fall neu einzuschalten.
GMC-I Messtechnik GmbH19
7Prüfungen an Verlängerungsleitungen mit dem Zubehör VL2 E
Prüfung gemäß Anschlussbild 5.6
7.1DIN VDE-Prüfungen an Verlängerungsleitungen
Stellen Sie zu diesen Prüfungen den Schalter NETZ-VDE (1) nur in Stellung „VDE".
Messung des Schutzleiterwiderstandes
Prüfung wie unter Kapitel 6.1 beschrieben durchführen. Die Sondenleitung (21) wird an die
SI-Buchse des Prüfadapters VL2 E angeschlossen.
Messen des Isolationswiderstandes
Schwenktaster verbleibt in Stellung 1.
Prüfung wie unter Kapitel 6.2 beschrieben. Werte von 2 MOhm sollten nicht wesentlich
unterschritten werden.
7.2Funktionsprüfungen an Verlängerungsleitungen
Führen Sie diese Prüfung entsprechend der Bedienungsanleitung des 0701-0702-Prüfgerätes in der Prüfart „Messen des Isolationswiderstandes“ durch.
Mit dieser Prüfung werden:
• Wechselstromleitungen auf Kurzschluss und Durchgang und
• Drehstromleitungen sowie Caravanleitungen zusätzlich auf Adervertauschung L1/L2/L3
und N geprüft (Rechtsdrehfeld).
Ð Tasten Sie den Schwenktaster in Stellung 2.
Ð Lesen Sie den Messwert ab.
20GMC-I Messtechnik GmbH
Die Anzeige kann sich von 0 Ohm bei Kurzschluss aller Adern bis z. B. unendlich (Überlauf
der Anzeige) bei Unterbrechung einer Ader einstellen. Aufgrund der guten Isolation unbeschädigter Leitungen wurde ein Prüfwert von 10 MOhm mit einer Toleranz von 20% für dieses rationelle Prüfverfahren festgelegt.
Alle Werte im Bereich von 8-12 MOhm stehen daher für eine bestandene Prüfung.
Im Fehlerfall ist der konkrete Fehler, Aderkurzschluss, -unterbrechung, -verwechslung bzw.
zu geringe Isolation zu bewerten. Berühren Sie nach der Prüfung nicht die Anschlussstecker
von langen Anschlussleitungen, diese können aufgeladen sein.
8Durchgangsprüfung mit Kleinspannung
Mithilfe der Signallampe „Durchgang“ (10) können Sie Objekte auf Durchgang prüfen. Schließen Sie dazu das Prüfobjekt an die beiden Anschlussbuchsen (11) an. Die Prüfung erfolgt
mit einer Schutzkleinspannung von max. 33 V AC.
9Anzeige- und Signaleinrichtungen an den Prüfgeräten
Anzeige- und Signaleinrichtungen METRATESTER 5+
Signallampe PE
Diese signalisiert, ob Spannung am Netzschutzleiter anliegt.
Fehlerlampe
Die rote Fehlerlampe signalisiert Grenzwertüberschreitungen bei der Messung des Schutzleiter-, des Isolationswiderstands, des Ersatzableit-, des Berühr- bzw. Ableitstroms sowie des
Differenzstroms.
Piezosummer
In Fällen, in denen die Fehlerlampe aufleuchtet und der jeweils kritischere Grenzwert überschritten wird, ertönt zusätzlich der Summer.
9.1Signalisierung von Fehlern und Grenzwerten
FehlermeldungBedingungSignallampe PE
Schutzleiterpotenzial netzseitigU
GMC-I Messtechnik GmbH21
25 Vbei Berührung
B
des Fingerkontaktes
Folgende Grenzwerte werden signalisiert
Messung
Schutzleiterwiderstand
Isolationswiderstand
Ersatzableitstrom
Ableit-/
Berührstrom
(Nachweis der
Spannungsfreiheit)
DifferenzstromI
1)
Widerstand zwischen Gehäuse und Netzstecker bei Anschlussleitungen bis 5 m Länge
2)
bei Verlängerungsleitungen je weitere 7,5 m zusätzlich 0,1 , maximal jedoch 1
3)
für Geräte der Schutzklasse I mit eingeschalteten Heizelementen
(wenn Heizleistung > 3 kW und R
Ableitstrommessung erforderlich)
4)
dieser Grenzwert bezieht sich auf allpolige Schalter
Fehlerbedingung
nach Norm
>0,3
R
SL
>1
R
SL
Heizung
R
<0,3M
ISO
SKI:
R
<1,0M
ISO
SKII:
R
<2,0M
ISO
>3,5mA——
I
EA
1)
2)
3)
:
Dauerleuchten der
roten Fehlerlampe
>0,3—
>1
<0,5M
<2,0M—
—<2,0M—
>7,0mA
>0,25mA>0,25mA—
I
A
I
>0,5mA>0,5mA
A
3,5 mA—
Diff
<0,3M:
ISO
(dies entspricht einer Verdoppelung des Grenzwertes
bzw. Halbierung des tatsächlichen Messstromes)
Signalisierung der Grenzwertüberschreitung
am Prüfgerät
Einblenden
der Grenzwerte
4)
Dauersummer
(Beeper)
10Technische Daten
10.1Prüfkoffer
Stromversorgung
Netznennspannung 230/400 V 50 Hz
Netzanschluss 230 V 1P+N+PE 16 A Schutzkontaktstecker mit Kupplungsdose
oder
230/400 V 3P+N+PE 16 A CEE-Stecker mit Kupplungsdose
oder
230/400 V 3P+N+PE 32 A CEE-Stecker mit Kupplungsdose,
Durchgangsleistung:
Nennaufnahme/Phase
16/20A 10 min. Schutzklasse I
Messkategorie 300 V CAT I I
Verschmutzungsgrad 2
RCD (FI-Schutzschalter)
4-polig IN 25A,IA 0,03A
Schutzart KofferIP40 nach DIN VDE 0470 Teil 1, Anschlüsse IP20
Abmessung (BxHxT) ca. 380 x 300 x 220 mm mit Deckel
Gewichtca. 7,5 kg
22GMC-I Messtechnik GmbH
max. 16 A !
10.2Prüfgerät METRATESTER 5+
MessgrößeMessbereichAuflösung U
Schutzleiterwiderstand
Isolationswiderstand
ErsatzAbleitstrom
Berührungsstrom
(Nachweis der
Spannungsfreiheit durch Strommessung)
Differenzstrom0,01 19,99 mA ~10 A
0 19,99 10 m< 20 V —> 200 mA
0,05 19,99 M10 k600 V ca. 100 k<10mA > 1 mA
0 19,99 mA 10 A28 V 2k<20mA —
0 1,999 mA1 A2k
LEERLAUF
R
I
i
I
K
N
Betriebsmessungen
MessgrößeMessbereichAuflösung
Netzspannung207 253 V ~1 V
Verbraucherstrom über die Netzdose0 16,00 A ~10 mA
Überlastbarkeit
Verbraucherstrom über die Netzdose, Differenzstrom
Umgebungstemperatur+23 C 2K
Relative Luftfeuchte40 60%
Netzspannung230 V 1%
Frequenz der
Messgröße50 Hz 0,2%
Kurvenform der
MessgrößeSinus (Abweichung zwischen Effektiv- und Gleichrichtwert 0,5%)
GMC-I Messtechnik GmbH23
Einflussgrößen und Einflusseffekte
Einflussgröße/
Einflussbereich
Veränderung der LageE1
Veränderung der Versorgungs-
spannung der Prüfeinrichtung
Temperaturschwankung
0 21 C und 25 40 C
Höhe des PrüflingsstromsE4
niederfrequente MagnetfelderE5
Impedanz des PrüflingsE6
Kapazität bei IsolationsmessungenE7
Kurvenform des gemessenen
Stroms
49 51 Hz
45 100 Hz
Bezeichnung gemäß
DIN VDE
0404
E2
E3
E8
Einflusseffekte
% v. Messwert
—
2,5
angegebene Einflusseffekte gelten pro 10 K Temperaturänderung:
1 bei Schutzleiterwiderstand
0,5 alle anderen Messbereiche
2,5
2,5
2,5
2,5
2 bei kapazitiver Last (bei Ersatz-Ableitstrom)
1 (bei Berührstrom)
2,5 alle anderen Messbereiche
Anzeige- und Signaleinrichtungen
LCD
Anzeigebereich0 1999 Digit, 3½ Stellen
Ziffernhöhe17 mm und Sonderzeichen
Überlaufsignalisiert durch Anzeige von „OL“
Übertemperatur R
Signallampe PE
Diese signalisiert, ob Spannung am Netzschutzleiter anliegt.
bei länger anstehendem Kurzschluss:
ISO
Segmente „R
“ und „M“ blinken
ISO
Fehlerlampe
Die rote Fehlerlampe signalisiert Grenzwertüberschreitungen bei der Messung des Schutzleiter-, des Isolationswiderstands, des Ersatzableit-, des Berühr- bzw. Ableitstroms sowie des
Differenzstroms.
Piezosummer
In Fällen, in denen die Fehlerlampe aufleuchtet und der jeweils kritischere Grenzwert überschritten wird, ertönt zusätzlich der Summer.
Stromversorgung
Netzspannung230 V/50 Hz
Durchgangsleistungmax. 3700 VA, abhängig von der Last an der Netzdose
24GMC-I Messtechnik GmbH
Elektrische Sicherheit
SchutzklasseI I
Netznennspannung230 V
PrüfspannungNetz + PE (Netz) + 2 mA-Buchse zur Prüfung auf Spannungsfreiheit
gegen Prüfdose, Anschlussbuchsen für Außen- und Schutzleiter
sowie Greifklemme: 3 kV Netz gegen PE (Netz) + 2 mA-Buchse:
1,5 kV
Messkategorie
II
Verschmutzungsgrad 2
Sicherheitsabschaltung
bei Überhitzung des Prüfgeräts
Elektromagnetische Verträglichkeit EMV
ProduktnormEN 61326-1: 2006
StöraussendungKlasse
EN 55022A
StörfestigkeitPrüfwertLeistungsmerkmal
EN 61000-4-2
EN 61000-4-310 V/mB
EN 61000-4-4
EN 61000-4-5
EN 61000-4-6Netzanschluss – 3 VB
EN 61000-4-110,5 Periode / 100%A
Kontakt/Luft – 4 kV/8 kV
Netzanschluss – 2 kV
Netzanschluss – 1 kV
B
B
A
Umgebungsbedingungen
Betrieb 10 ... + 55 C
Lagerung 25 ... + 70 C
Luftfeuchtemax. 75%, Betauung ist auszuschließen
Höhe über NNbis zu 2000 m
Mechanischer Aufbau
AbmessungenB x H x T: 190 mm x 140 mm x 95 mm
Gewicht1,3 kg
SchutzartGehäuse IP 40, Anschlüsse IP 20
Tabellenauszug zur Bedeutung des IP-Codes
IP XY
(1. Ziffer X)
GMC-I Messtechnik GmbH25
Schutz gegen Eindringen
von festen Fremdkörpern
0nicht geschützt0nicht geschützt
1 50,0 mm
2 12,5 mm
3 2,5 mm
4 1,0 mm
Eine besondere Wartung ist nicht nötig. Achten Sie auf eine saubere und trockene Oberfläche. Verwenden Sie zur Reinigung ein leicht feuchtes Tuch. Vermeiden Sie den Einsatz von
Lösungs-, Putz- und Scheuermitteln.
Wenn der Prüfkoffer über einen langen Zeitraum nicht betrieben wurde, so können die
Schalter, entsprechend dem Lagerort, erhöhte Durchgangswiderstände besitzen.
In diesem Fall sind die Schalter mehrmals zu betätigen.
11.2Rekalibrierung
Die Messaufgabe und Beanspruchung Ihres Messgeräts beeinflussen die Alterung der Bauelemente und kann zu Abweichungen von der zugesicherten Genauigkeit führen.
Bei hohen Anforderungen an die Messgenauigkeit sowie im Baustelleneinsatz mit häufiger
Transportbeanspruchung und großen Temperaturschwankungen, empfehlen wir ein relativ
kurzes Kalibrierintervall von 1 Jahr. Wird Ihr Messgerät überwiegend im Laborbetrieb und
Innenräumen ohne stärkere klimatische oder mechanische Beanspruchungen eingesetzt,
dann reicht in der Regel ein Kalibrierintervall von 2-3 Jahren.
Bei der Rekalibrierung* in einem akkreditierten Kalibrierlabor (DIN EN ISO/IEC 17025) werden die Abweichungen Ihres Messgeräts zu rückführbaren Normalen gemessen und dokumentiert. Die ermittelten Abweichungen dienen Ihnen bei der anschließenden Anwendung
zur Korrektur der abgelesenen Werte.
Gerne erstellen wir für Sie in unserem Kalibrierlabor DAkkS- oder Werkskalibrierungen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Homepage unter:
www.gossenmetrawatt.com ( Unternehmen DAkkS-Kalibrierzentrum oder FAQs
Fragen und Antworten zur Kalibrierung).
Durch eine regelmäßige Rekalibrierung Ihres Messgerätes erfüllen Sie die Forderungen eines
Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001.
Nach DIN VDE 0701-0702 und IEC 63353 (VDE 0751) dürfen für die Prüfung nur Messgeräte benutzt werden, die regelmäßig geprüft und kalibriert werden.
* Prüfung der Spezifikation oder Justierung sind nicht Bestandteil einer Kalibrierung. Bei Produkten aus
unserem Hause wird jedoch häufig eine erforderliche Justierung durchgeführt und die Einhaltung der
Spezifikation bestätigt.
Mit dem Zubehör Kalibrieradapter SECU-cal 10 können Sie diese Prüfungen auch vor
Ort durchführen.
11.3Turnusmäßige Eigenprüfung der Anschlussleitung auf Schutzleiterdurchgang
Schließen Sie die Sondenleitung (21) an einem vorher auf Spannungsfreiheit geprüften
Schutzkontakt z. B. einer Steckdose an, der mit dem Schutzleiter der Anschlussleitung verbunden ist, und stellen Sie den NETZ-VDE-Schalter (1) in die Stellung „NETZ“. Messen Sie
dann den Schutzleiterwiderstand, wie im Kapitel 5.4 beschrieben. Zeigt die LCD-Anzeige
dabei einen zu hohen Schutzleiterwiderstand oder zeigt sie Überlaufan (nur Zeichen „O.L“
wird dargestellt), dann hat der Schutzleiter einen zu hohen Widerstand bzw. er ist unterbrochen. Beseitigen Sie die Unterbrechung (in der Leitung oder am NETZ-VDE-Schalter).
26GMC-I Messtechnik GmbH
11.4Prüfen des eingebauten RCDs (FI-Schutzschalters)
Führen Sie eine regelmäßige Prüfung durch. Die Auslöseprüfung des eingebauten RCDs (FISchutzschalters) kann durch Betätigung der Prüftaste erfolgen. Die Prüfung der Abschaltstromstärke und -zeit ist mit Prüfgeräten nach DIN VDE 0413 Teil 6 möglich.
11.5Sicherungswechsel
Alle Sicherungen sind von außen zugänglich. Es dürfen nur Gerätesicherungen mit der auf
der Frontplatte bezeichneten Auslösecharakteristik und Nennstromstärke verwendet werden.
11.6Rücknahme und umweltverträgliche Entsorgung
Bei dem Gerät METRATESTER 5+3P handelt es sich um ein Produkt der Kategorie 9 nach
ElektroG (Überwachungs- und Kontrollinstrumente). Dieses Gerät fällt unter die RoHS-Richtlinie. Im Übrigen weisen wir darauf hin, dass der aktuelle Stand hierzu im Internet bei
www.gossenmetrawatt.com unter dem Suchbegriff WEEE zu finden ist.
Nach WEEE 2012/19EU und ElektroG kennzeichnen wir unsere Elektro- und Elektronikgeräte mit dem nebenstehenden Symbol nach DIN EN 50419. Diese Geräte
dürfen nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden.
Bezüglich der Altgeräte-Rücknahme wenden Sie sich bitte an unseren Service,
Anschrift siehe unten.
Diese Anschrift gilt nur für Deutschland.
Im Ausland stehen unsere jeweiligen Vertretungen
oder Niederlassungen zur Verfügung.
* DAkkS-Kalibrierlaboratorium für elektrische Messgrößen D-K-15080-01-01
akkreditiert nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005
Akkreditierte Messgrößen: Gleichspannung, Gleichstromstärke, Gleichstromwiderstand, Wechselspannung, Wechselstromstärke, Wechselstrom-Wirkleistung, Wechselstrom-Scheinleistung, Gleichstromleistung, Kapazität, Frequenz
und Temperatur
GMC-I Messtechnik GmbH27
Kompetenter Partner
Die GMC-I Messtechnik GmbH ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008.
Unser DAkkS-Kalibrierlabor ist nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005 bei der Deutschen Akkre-
ditierungsstelle GmbH unter der Nummer D-K-15080-01-01 akkreditiert.
Vom Prüfprotokoll über den Werks-Kalibrierzertifikat bis hin zum DAkkS-Kalibrierzertifikat reicht
unsere messtechnische Kompetenz.
Ein kostenloses Prüfmittelmanagement rundet unsere Angebotspalette ab.
Ein Vor-Ort-DAkkS-Kalibrierplatz ist Bestandteil unserer Service-Abteilung. Sollten bei der Kalib-
rierung Fehler erkannt werden, kann unser Fachpersonal Reparaturen mit Original-Ersatzteilen durchführen.
Als Kalibrierlabor kalibrieren wir natürlich herstellerunabhängig.