Die Wurzeln des deutschen Familienunternehmens Gira gehen auf das
Jahr 1903 zurück. In diesem Jahr
konstruiert Richard Giersiepen eine
Weiterent wicklung des damals
gängigen Kippschalters und meldet
sie zum Patent an. Zwei Jahre später
gründet er gemeinsam mit seinem
Bruder Gustav einen Betrieb, um seine
Erfindung und weitere Produkte für
die Hausinstallation auf den Markt zu
bringen. Damit legen die Gebrüder
Giersiepen im Jahr 1905 den Grundstein für eine erfolgreiche Firmen ge schichte. Seither hat sich Gira konti nuierlich weiterentwickelt – vom
Schal terhersteller zum Systemanbieter
für intel ligente Gebäudetechnik.
Heute wird Gira in der vierten Generation der Familie geführt.
Von Anfang an setzt man bei Gira
auf Qualität – nicht nur in Bezug
auf Ma terial und Verarbeitung. Bis
heute spielen Optimierung und
Weiter ent wick lung wie bei der ersten
Patent anmeldung eine zentrale
Rolle im ge samten Produktsortiment.
Das zeigt sich an zahlreichen Innovationen, mit denen Gira die Welt der
Elek tro installation seit mehr als einem
Jahr hundert entscheidend mitprägt:
vom Baukastensystem für Schal ter,
Taster und Abdeckungen über
die Integration intelligenter Funktionen, wie der Türkommunikation
in die Schalterprogramme, den
Gira Home Server bis hin zum Gira
Interface zur intuitiven Bedienung
der Gebäu de technik.
Für seine hohe Innovationskraft
wurde Gira bereits mehr fach mit
dem renommierten Plus X Award als
innovativste Marke im Bereich
Wohntechnologie ausgezeichnet.
Neben höchsten Ansprüchen an
Qualität und Funktion hat auch das
Thema Design bei Gira eine lange
Tradition. Regelmäßig erhalten Gira
Produkte Auszeichnungen in internationalen Designwettbewerben
wie dem Red Dot Award und dem
iF Design Award. Doch nicht nur
Formgebung, Material und Verarbeitung zeichnen die Produkte von
Gira aus: Durch die kontinuierliche
Integration neuer Technolo gien,
Funktionen und Systeme bis hin
zur Softwareentwicklung setzt Gira
auch in Bezug auf ganzheitliches
Produktdesign neue Maßstäbe.
Der Gira G1 ist das jüngste Beispiel
hier für.
Qualität „Made in Germany“ genießt
bei Gira in allen Tätigkeitsfeldern einen
hohen Stellenwert. Dies wird durch
die kontinuierliche Aufrechterhaltung
des Qualitätsmanagementsystems
nach DIN EN ISO 9001:2008 sichergestellt. Externe un abhängige
Zertifizierungs audits bestätigen dies.
Mit glied de r KNX A ssoc iation
und CEDIA
Als Mitglied der KNX Association und
von CEDIA sorgt Gira dafür, dass seine
Produkte und Lösungen internationale
und herstellerunabhängige Standards
erfüllen.
Gira live erleben
In den Gira Studios lässt sich das Zusammenspiel von Home-Entertainment und intelligenter Gebäudetechnik
erleben. Fachleute, wie Systemintegratoren und Audiospezialisten, prä sentieren dort in gehobenem Ambiente
nicht nur die neu esten Errungenschaften aus Gebäudetechnik und Multimedia, sondern auch ineinander greifende Funktionalitäten.
In weiteren Ausstellungen werden
Gira Produkte in Kombination mit
Techno logien anderer Gewerke wie
Sanitär, Heizung, Klima und Lüftung
anwendungsorientiert präsentiert
oder, wie im gehobenen Möbelhaus,
in verschiedene Wohnwelten integriert.
Gira Showrooms in Ihrer
Nähe finden Sie hier:
www.gira.de/showrooms
Gira Esprit5Inhalt
6
8
20
26
Designkonzept
Glas
Glas Schwarz
Glas Weiß
Glas Mint
Glas Umbra
Glas C
Glas C Schwarz
Glas C Weiß
Glas C Mint
Glas C Umbra
Technische Daten
M a t e r i a l ie n / F a r b e n / P r e i s e
Designkonfigurator
Gira Esprit6Mensch und Material
Designkonzept
01
0203
01
Tragrahmen
Tragrahmenkon struktion, die den Rahmen
vor der Wand schwebend erscheinen lässt.
Leichtigkeit, ele gante Anmutung.
Klare Form,
ausgewählte Materialien
Der Designansatz von Gira Esprit ist ganz
einfach: Eine Form von äußerster Klarheit
lässt die hochwertigen architektonischen
Materialien der Rahmen sprechen, wodurch
sich ihre ästhetische Wirkung entfaltet.
Mit großer Sorgfalt wählten die Gira Designer verschiedene Materialien für die Rahmen
aus, die einerseits alle aus der modernen
Architektur vertraut sind und vielfältige
Bezüge herstellen, sich andererseits aber in
ihrer Haptik und Anmutung stark unterscheiden. So entsteht ein System mit enormer
gestalterischer Bandbreite. Was alle ausgewählten Werkstoffe verbindet, sind ihre
Langlebigkeit und dauerhafte Schönheit.
Die materialgerechte Verarbeitung unterstreicht diese besondere optische Ästhetik.
Vom Untergrund hebt sich Esprit durch
einen zurückgesetzten Tragrahmen mit
einer schmalen Schattenfuge ab: Der Rahmen scheint vor der Wand zu schweben.
Ein selbstbewusster Auftritt für die repräsentativen Rahmenmaterialien und eine
klare Markierung der Schnittstellen zwischen
Bewohner und Gebäudetechnik. Esprit
Rahmen sind mit den über 300 intelligenten
Funktionen der Gira System 55 Einsätze
kompatibel. Damit erschließt Esprit die fast
grenzenlosen Möglichkeiten der modernen
vernetzten Gebäudetechnik auf komfortable
und ästhetische Weise.
02
Rahmen
Klare Form und fünf ausgewählte,
hoch wertig ver arbeitete Materialplatten
aus Glas, Aluminium, Edelstahl, Chrom
und Linoleum-Multiplex.
03
Einsätze und Abdeckungen
Über 300 Einsätze und intelligente
Funk tionen aus dem Gira System 55.
Einsätze und Abdeckungen aus
Thermoplast in den fünf Farben Reinweiß,
Cremeweiß, Alu, Anthrazit und
Schwarz bieten Kombina tionsvielfalt.
Gira Esprit7Designkonzept
Die ausgewählten
und hochwertig
verarbeiteten
Rahmen scheinen
vor der Wand zu
schweben.
Gira Esprit Aluminium
Tastschalter, Schwarz matt
Gira Esprit8Glas
Glas
Transparent und
facettenreich
Glas ist der Magier unter den Materialien:
Es kombiniert verblüffende Eigenschaften,
darunter insbesondere die Fähigkeit, sich
unsichtbar zu machen. Seine Transparenz,
die fast vollständige Durchlässigkeit für
Licht, macht Glas nicht nur zum optischen
Funktionsmaterial in Brillen oder Kameras,
sondern auch zu einem Lieblingsbaustoff
der lichtdurchfluteten modernen Architektur. Aber bis zur vollverglasten Hochhausfassade von heute war der Weg lang,
er geht zurück bis ins frühzeitliche Mesopotamien. Dort und in Ägypten finden sich
erste Glasperlen und Glasgefäße, die
sich bis in die Zeit um 7000 vor Christus
datieren lassen.
Wissenschaftlich betrachtet sind Gläser
erkaltete mineralische Schmelzen, die
nicht kristallin, sondern amorph erstarren –
ein Zustand zwischen fest und flüssig.
Das Grundrezept – die Rohstoffe Quarzsand, Kalk und Soda, die bei rund 1200 °C
verschmelzen – hat sich bis heute beim
Standardglas für Flaschen und Fenster
nicht geändert. Aber schon früh stellten die
Glasmacher fest, dass verschiedene Zusätze
das Glas verändern, färben oder klären
konnten. Über die Jahrhunderte verfeinerten sich die handwerklichen Prozesse,
angefangen bei der Erfindung der Glasmacherpfeife um etwa 100 vor Christus,
mit der Gefäße und Scheibenrohlinge
geblasen wurden. Trotz der schlichten
Rohstoffe: Durch den enormen Bedarf an
Feuerholz und die hohen Anforderungen an
die Kunst der Glasbläser blieb Glas, ob als
Geschirr oder als Fenster, bis in die Neuzeit
Luxus. Als in der königlichen Glashütte
von Saint-Gobain im 17. Jahrhundert das
Walzglasverfahren zur Perfektion entwickelt
wurde, wander ten die ersten großformatigen Scheiben schnurstracks in den
legendären Spiegelsaal von Versailles.
Erst mit der Industrialisierung wird Glas
zum Massenprodukt für alle. Glas ist glatt,
har t, beständig, hygienisch, kurz: modern.
Forscher und Ingenieure machen sich
daran, dem launischen Material seine wohl
unangenehmste Eigenschaft, die
sprichwörtliche Zerbrechlichkeit, auszutreiben – mit beachtlichem Erfolg. Ob Geschirre, Möbel und Displays aus gehärtetem
Glas oder selbsttragende Bauelemente aus
Verbundglas: Der durchsichtige Zauberstoff prägt die Erscheinung unserer Zeit
in allen Facetten.
Mit einer Temperatur von über 100 0° C strömt die Glasschmelze aus dem Ofen.
Gira Esprit9Glas
Das Brechen der Glasplatten auf Format ist Handarbeit, das Schleifen der Kanten erfolgt maschinell.
Ein feiner Wasser strahl mit ca. 3000 bar Druck trennt die inneren Ausschnit te sauber aus der Glasplat te heraus.
Gira Esprit10Glas
Gira Esprit Glas
Gira Esprit Glas C
Glas
Klarglas Optiwhite
Quarzsand (SiO²)
Soda (Na²CO³)
Kalk (CaCO³)
Die Schalterrahmen in Glas für die Esprit Serie: ein Statement von
größtmöglicher Klarheit und Neutralität. Das Material Glas, das in
der modernen Architektur nicht mehr nur als Fenster, sondern als
vielseitiger Werkstoff für Bauelemente, Möbel und Oberflächen
zum Einsatz kommt, steht für Transparenz und dauerhaf te Wer tigkeit. Es nimmt sich zurück und setzt zugleich Designakzente jenseits überkommener Statussymbolik. Seine Haptik ist auf angenehm
ver traute Weise glatt und kühl, die Anmutung verbindet Glanz und
Tiefe. Mit der Verwendung von Glas für die Esprit Schalterrahmen
knüpft Gira an die Meister schaft im Umgang mit diesem Material
an, die bereits Schöpfer gläserner Designklassiker wie Wilhelm
Wagenfeld, Eileen Gray oder Alvar Aalto kultivierten. Die subtilen
Farb-, Kontur- und Schliffvarianten der Esprit Glasrahmen ermöglichen differenzierte gestalterische Aussagen und korrespondieren
mit verschiedenen Architekturstilen.
Eigenschaften
Gehärtetes Glas oder Sicherheitsglas ist
ein enorm widerstandsfähiger, bruch- und
kratzfester Werkstoff. Er wird auch für
Glasmöbel, Trennwände oder Autoscheiben
ver wendet. Das für die Esprit Glasrahmen
verwendete Klarglas hat den absolut neutralen Farbton „Optiwhite“. Glas besteht
aus natürlichen Rohstoffen wie Quarzsand,
Kalk und Soda. Es lässt sich hervorra gend in
bestehenden Recyclingkreisläufen wiederverarbeiten und kann daher als nachhaltiger
Werkstoff betrachtet werden.
Herstellung / Verarbeitung
Unsere Rohgläser stammen aus euro päischen Glashütten, die das Kalk-NatronGlas im Floatverfahren produzieren. Die
weitere Verarbeitung erfolgt in Deutschland:
In ungehärtetem Zustand wird die Kontur
wasserstrahlgeschnitten. Es folgt das
Schleifen und Polieren der Kanten sowie
der Schliff der Fase beziehungsweise der
C-Schliff bei den entsprechenden Varianten.
Erst nach der mechanischen Bearbeitung
werden die Rahmen thermisch gehärtet und
mit einem keramischen Lack im Siebdruckver fahren farbig bedruckt. Der Lack wird
bei 450 – 500 °C eingebrannt. Konsequente
Aufbereitung und Wieder verwendung von
Reststücken und Hilfs stoffen gewährleisten
die Nachhaltigkeit des weitgehend automatisierten Produktionsprozesses.
Oberfläche / Beschaffenheit
Esprit Glasrahmen verfügen über eine
glatte, spiegelglänzende Oberfläche.
Die Kanten sind geschliffen und poliert.
Die Oberfläche ist beständig gegen viele
Chemikalien, hygienisch und pflegeleicht
sowie durch die thermische Härtung
besonders kratzfest. Die Rückseiten der
Gläser sind mit einem dauerhaft lichtbeständigen, keramischen Lack bedruckt.
Damit ist die ästhetische Erscheinung
der Esprit Glasrahmen für viele Jahre
im Gebrauch gesichert. Esprit Glasrahmen
sind mit präzisen, winklig facettierten
Kanten oder mit gerundeten Ecken
und Kanten im sogenannten C-Schliff
erhältlich.
Farben
Die Rahmen von Gira Esprit Glas sind farbig in Schwarz, Weiß, Mint oder Umbra hinterlegt. Dies bewirkt eine besonders edle
Anmutung auf hellen wie dunklen Untergründen. Kombiniert mit den verschiedenen
Farben der Schalter einsätze ermöglichen
die Esprit Glasrahmen einen subtilen Einsatz
von Farbkontrasten als Gestaltungsmittel
des Interior Designs.
Gira Esprit
Gira Esprit Glas C, Schwarz
SCHUKO-Steckdose, Reinweiß glänzend
Gira Esprit Glas, Schwarz
Tastschalter, Reinweiß glänzend
Gira Esprit12Glas
Polierte Kanten
unterstreichen bei
Gira Esprit Glas
die charakteristische Eigenschaft
des Materials –
seine Transparenz.
Gira Esprit Glas, Weiß
Tastschalter , Reinweiß glänzend
Gira Esprit13Glas
Die geschliffene
und polierte
45°-Fase an der
Vorderkante des
R a h m e n s f a s z i n i e r t
durch Reflexe und
Lichtbrechung,
zugleich schützt
sie das Glas vor
Beschädigungen.
Bei den weiß hinterlegten Esprit
Rahmen aus Glas
kommt der transparente, leichte Charakter des Materials
am stärksten zur
Geltung. In ebenfalls
weißer oder neutraler Umgebung
wirkt diese Ausführung besonders
zurückhaltend, auf
farbigen oder dunklen Unter gründen
setzt sie dagegen
einen klaren Akzent.
Mint
Der zarte, kühle
Farbton passt
hervorragend zum
Charakter des
Materials Glas.
Auf neutralen und
hellen Untergründen setzen sich
diese Rahmen
durch den subtilen
Farbkon trast ab –
ein Effekt, der insbesondere in modernen Architekturen mit technischer
Ästhetik seine
Wirkung entfaltet.
Schwarz hinterlegte
Glasflächen prägen
die Erscheinung
vieler digitaler Alltagsbegleiter –
und passen daher
besonders gut
zu Gira Esprit als
Bedienelement
der intelligenten
Ge bäudetechnik.
Die schwarzen
Glasrahmen lassen
die unterschiedlichen Farbvarianten
der System 55
Einsätze optimal
wirken.
Gira Esprit Glas, Mint
Tastschalter / SCHUKO-Steckdose, Reinweiß glänzend
Umbra
Der weiche, warme Erdton Umbra
baut einen angenehmen Kontrast
zur Kühle des
Materials Glas auf
und eröffnet den
Esprit Glasrahmen
weite Anwendungsfelder in Bereichen,
in denen zeitgemäße Wohnlichkeit
gefragt ist. Umbra
bildet mit vielen
farbigen Untergründen harmonische
Farbklänge.
Bei den weiß hinterlegten Esprit
Rahmen aus Glas
kommt der trans parente, leichte Charakter des Ma terials
am stärksten zur
Geltung. In ebenfalls
weißer oder neutraler Umgebung
wirkt diese Ausführung besonders
zurückhaltend, auf
farbigen oder dunklen Unter gründen
setzt sie dagegen
einen klaren Akzent.
Mint
Der zarte, kühle
Farbton passt
hervorragend zum
Charakter des
Materials Glas.
Auf neutralen und
hellen Untergründen setzen sich
diese Rahmen
durch den subtilen
Farbkon trast ab –
ein Effekt, der insbesondere in modernen Architekturen mit technischer
Ästhetik seine
Wirkung entfaltet.
Gira Esprit Glas C, Weiß
Tastschalter / SCHUKO-Steckdose, Reinweiß glänzend
Schwarz
Schwarz hinter legte
Glasflächen prägen
die Erscheinung
vieler digitaler Alltagsbegleiter –
und passen daher
besonders gut
zu Gira Esprit als
Bedienelement
der intelligenten
Gebäudetechnik.
Die schwarzen
Glasrahmen lassen
die unterschiedlichen Farbvarianten
der System 55
Einsätze optimal
wirken.
Gira Esprit Glas C, Mint
Tastschalter / SCHUKO-Steckdose, Reinweiß glänzend
Umbra
Der weiche, war me Erdton Umbra
baut einen angenehmen Kontrast
zur Kühle des
Ma terials Glas auf
und eröffnet den
Esprit Glasrahmen
weite Anwendungsfelder in Bereichen,
in denen zeitgemäße Wohnlichkeit
gefragt ist. Umbra
bildet mit vielen
farbigen Untergründen harmonische
Farb klänge.
Gira Esprit Glas C, Schwarz
Tastschalter / SCHUKO-Steckdose, Reinweiß glänzend
Gira Esprit Glas C, Umbra
Tastschalter / SCHUKO-Steckdose, Reinweiß glänzend
Gira Esprit20Edelstahl
Edelstahl
Legiert für die
Ewigkeit
Der Beginn des 20. Jahrhunder ts war
eine Zeit des technologischen Aufbruchs:
Elektrifizierung und Motorisierung eroberten die Städte, Handel und Industrie
boomten. In kurzer Zeit verzehnfachte
sich die Stahlproduktion zwischen 1880
und 1905 auf 44,9 Millionen Tonnen.
Wissenschaftler arbeiteten in den Labors
der großen Stahlwerke intensiv daran,
dem Universalwerkstoff seinen Makel,
die Rostanfälligkeit, auszutreiben. Einen
Durchbruch erzielten die Essener KruppWerke 1912 mit der Beimischung von
18 Prozent Chrom und 10 Prozent Nickel
zu einer Stahlschmelze mit niedrigem
Kohlenstoffgehalt, die als „Versuchsschmelze 2 Austenit“, abgekürzt V2A,
Industriegeschichte schreiben sollte. Rost
hat bei dieser Legierung keine Chance,
weil sich durch den hohen Chrom anteil an
der Oberfläche eine schützende und
dichte Passivschicht aus Chromoxid bildet.
Es entstanden Marken wie „Inox“ oder
„Nirosta“, die in der Umgangssprache
Synonyme für Edelstahl geworden sind.
Besonderes Interesse an diesen Entwicklungen zeigte die ebenfalls rasant wachsende Chemieindustrie. Sie benötigte dringend
taugliche Werkstoffe für die Kessel und
Rohre ihrer neuen Großanlagen, etwa zur
Herstellung von Ammoniak für Kunstdünger. Doch als der rostfreie Stahl erst einmal
verfügbar war, erkannten findige Fabrikanten sein Potenzial für dauerhaft schöne,
pflegeleichte und hygienische Gebrauchsgegenstände wie Bestecke, Küchenmesser
oder Kochgeschirre. Als Großabnehmer
kamen Nahrungsmittelindustrie und Medizintechnik hinzu – sowie die Architektur:
Die Art-dé co-Haube des New Yorker
Chrysler Buildings von 1930 etwa glänzt bis
heute wie neu, dank Edelstahlverkleidung.
Die Beimischung en zur Schmelze machen den Rohstahl edel.
Die Beständigkeit von Produkten aus Edelstahl hat ihren Preis. Das Rohmaterial ist
aufgrund der Legierungsbestandteile und
der auf wendigen Produktion nach wie vor
relativ teuer, und die Weiterverarbeitung
ist anspruchsvoller als bei normalem Stahl,
denn rostfreier Stahl lässt sich nur schwer
zerspanen, also bohren, drehen oder fräsen.
Gut lässt er sich dagegen als Blech biegen
und ver formen – daher sind Gefäße, Spülbecken oder Gerätefronten aus Edelstahl in
unseren Küchen so verbreitet. Zunehmende
Bedeutung gewinnt außerdem der Edelstahlguss, mit dem sich auch komplex geformte, korrosionsfeste Bauteile in einem
Arbeitsgang herstellen lassen.
Noch glühend wird das Edelstahlband auf Maß gewalzt.
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