Gigahertz Solutions NFA 1000, NFA 400 User guide [de]

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NFA 1000 NFA 400
3D-Niederfrequenz­Analyser mit Datenlogger
Bedienungsanleitung
(Version 6.2)
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Danke!
Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf dieses Gerätes bewie­sen haben. Es erlaubt Ihnen eine professionelle Analyse elektrischer und magneti­scher niederfrequenter Wechselfelder gemäß internationalen Messvorschriften und den Empfehlungen der Baubiologie.
Über diese Anleitung hinaus bieten wir Praxisseminare und auf unserer Website Schulungsvideos zum fachgerechten Einsatz des Gerätes an.
Hinweis zur Anleitung Der einzige für diese Anleitung relevante Unterschied zwischen dem NFA 1000 und
dem NFA 400 liegt darin, dass das NFA 1000 eine dreidimensionale potentialfreie E-Feldmessung erlaubt, während das NFA 400 nur eindimensional potentialfrei E-Felder messen kann. In den entsprechenden Kapiteln wird auf diese Unterschiede eingegangen.
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© Gigahertz Solutions GmbH - 1 - NFA1000/NFA400_6.2 - Oct. 2011
Inhalt
1 Kurzanleitung................................................................................................... 2
2 Übersicht: Bedienelemente.............................................................................. 3
3 LEDs / Display / Ton........................................................................................ 4
4 Schalter / Taster / Buchsen............................................................................. 7
5 Vorgehen: Messung / Aufzeichnung.............................................................. 13
6 Stromversorgung........................................................................................... 15
7 „NFAsoft“....................................................................................................... 17
8 Firmware-Update........................................................................................... 24
9 Was tun, wenn… ........................................................................................... 25
Diese Anleitung basiert auf Firmware Version 48 und NFAsoft Version 109. Firm- und Software werden ständig aktualisiert und sind per e-mail oder über unsere homepage erhältlich.
Aktuell noch nicht implementierte Funktionen sind im Folgenden GRAU beschrieben.
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1 Kurzanleitung
Diese bezieht sich auf die Voreinstellungen im Auslieferungszustand. Individuelle Anpassungen sind mit der Software „NFAsoft“ einfach möglich.
Wenn Sie das Gerät einschalten wird zunächst kurz "batt." und die verbleibende Betriebszeit im Betriebsmodus „Log.“ beim aktuellen Ladezustand des Akkus angezeigt.
Alle Schalter nach oben! (Auto, tRMS, M3D und On)
Das ist wörtlich zu nehmen! So erhalten Sie ohne weitere Kenntnisse über das Gerät die ersten brauchbaren Messergebnisse.
Das Display zeigt nun das resultierende (3D) Magnetfeld, die Frequenz-LEDs ober­halb des Displays deren Frequenzzerlegung. Die jeweils dominierende Achse wird per LED rechts neben dem Display signalisiert. Das war's - keine weiteren Schalter, Knöpfe, Aktionen.
NFA 1000:
Für eine erdpotentialbezogene Messung des E-Feldes schließen Sie einfach ein Erdkabel an. Sofort werden die entsprechenden Messwerte und Frequenzen ange­zeigt. Durch kurzes Drücken der "Mode"-Taste können Sie zwischen dieser Anzeige und der des 3D- Magnetfelds hin und her wechseln.
Für das dreidimensionale, potentialfreie E-Feld schalten Sie auf E3D und halten das Messgerät an einer potentialfreien Stange oder stellen es auf eine solche Unter­lage. Durch kurzes Drücken der "Mode"-Taste können Sie zwischen dieser Anzeige und der Anzeige der
Z-Achse des Magnetfeldes hin und her wechseln.
NFA 400: Für eine E-Feldmessung schalten Sie auf Ey. Sie haben zwei Möglichkeiten:
Wenn das Erdkabel angeschlossen und mit dem Erdpotential verbunden ist, mes-
sen Sie diese „gegen Erde“
Wenn Sie das Gerät an einer potentialfreien Stange halten oder es auf eine solche
Unterlage stellen, messen Sie diese „potentialfrei“.
Durch kurzes Drücken der "Mode"-Taste können Sie zwischen dieser Anzeige und der des 3D- Magnetfelds
hin und her wechseln.
Das Gerät reagiert anders als erwartet? Häufige Fragen werden am Ende dieser Anleitung beantwortet (Kapitel 9)!
Hinweis: Die höchste Genauigkeit bei potentialfreier E-Feld-Messung wird ohne das gelbe Silikonholster erreicht.
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2 Übersicht: Bedienelemente
Übereinstimmend zwischen NFA1000 und NFA400
NFA 400: „Ey“
12-15 V
Y
X
Z
Power
Signal
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R
GIGAHERTZ
Mode
NFA 1000
3D-NF-Analyser
5 Hz - 1000 kHz
Freq.
AC/DC
Peak
Rec.
Mode
mV
nT
mG
V/m
Band
E
3D
M
3D
tRMS
Auto
XYZ
On
Off
Log
I/O
X Y Z
Hold
/
TCO-Band I II
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3 LEDs / Display / Ton
3.1 LEDs und Display
Welche Einheit hat der Messwert auf dem Display?
Die Einheit steht neben der grün leuchtenden LED.
Durch ein regelmäßiges, kurzes Aufblitzen wird die Einheit des durch kurzes Drücken der „Mode >“ Taste wählbaren alternativen Messpara­meters signalisiert.
Bei sehr großen magnetischen Feldstärken erfolgt die Anzeige uT (Mikro­tesla). Dies wird durch die „x 1000“ – LED angezeigt („mal Tausend“, vormals
„Level“ genannt) . Entsprechend zeigt die mV-LED in diesem Fall Volt an. Zur Vermei-
dung von Irrtümern wechselt die LED Farbe in diesem Falle auf rot und sie beginnt zu blinken.
Sonder-Displayanzeigen
Low Batt“: Akku laden! „Err.“: Steht für „Error“, also „Fehler“. Messtechnisch unsinnige Einstellung: Z.B.
Erdkabel oder Netzteil angeschlossen und zugleich potentialfrei E-Feld-Messung eingestellt. Andere Schalterkombination wählen!
„----“: Keine zuverlässige Messwertanzeige möglich, Gerät schwingt ein oder der Messwert ist im Bereich des Eigenrauschens.
CHAr“: Gerät wird geladen.
(Aus technischen Zwängen wird vorher kurz „FULL“ angezeigt, das ist jedoch zu ignorieren)
FULL“: Beim Laden wird mit dieser Anzeige das Ende des Ladezyklus angezeigt. Im normalen Betrieb bedeutet diese Anzeige: Die SD Karte ist voll.
Zeitanzeigen erfolgen als „XXXd“: XXX Tage („d“ für days) oder „Xd.XX“: X Tage („d“ für days) und XX Stunden oder „XX.XX“: XX Stunden und XX Minuten. „XX.XX“: (mit blinkenden Punkt): XX Minuten und XX Sekunden. Sie werden beim Einschalten angezeigt und beim Loggen (siehe Kapitel 5.4). Die
Restlaufzeit im Betriebsmodus „On“ ist aufgrund des höheren Stromverbrauchs (LEDs, Ton, etc.) bis zu 30% kürzer.
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„Status“-LED
Die Status LED signalisiert den aktuellen Betriebszustand nach dem Ampelprinzip: „Rot“ heißt „Gerät wird geladen“.
Gelb“ heißt „messen OHNE Aufzeichnung“. „Grün“ heißt „messen MIT Aufzeichnung“.
In der Schalterstellung „log.“ wird auch diese Status LED ausgeschaltet um Strom zu sparen.
LEDs für die Indikation der Frequenzanteile:
Die Frequenz-LEDs sind farbveränderlich und fol­gen ebenfalls dem Ampelprinzip.
„16,7 Hz“: Bahnstrom mit erster Oberwelle. „50/60 Hz“1: Netzstrom. Erfasst werden nur die Einzelfre-
quenzen von 50 Hz und 60 Hz mit ihren jeweiligen Fangbereichen.
„100/120 Hz“1: Summe der ersten 6 „geraden“ Oberwellen.
Treten in Haushalten sehr selten auf. Die Frequenz der stärksten Oberwelle ist mit „Freq.“ als Zahlenwert dar­stellbar.
„150/180 Hz“1: Summe der ersten 6 „ungeraden“ Oberwellen.
In vielen Haushalten und fast allen Büros in beachtlichem Umfang zu finden. Die Frequenz der stärksten Ober­welle ist mit „Freq.“ als Zahlenwert darstellbar.
R < 2kHz“: „Restliche Frequenzen kleiner als 2 kHz“.
Diese LED zeigt nicht das ganze Band an sondern nur die Summe derjenigen Frequenzen unterhalb von 2 kHz, die nicht durch die LEDs links davon abgedeckt werden.
„> 2 kHz“: Umfasst über das obere TCO-Band hinaus Frequenzen bis zu 1 MHz.
„x 1000“-LED
Leuchtet rot, wenn der angezeigte Messwert in der nächsthöheren Einheit abzulesen ist.
Der NFA detektiert automatisch die relevante Netzfrequenz und passt die Oberwellenindikation an, mit „Freq.“ kann jederzeit die tatsächliche Frequenz angezeigt werden. Die LEDs für 16,7 Hz, Netzstrom und dessen Ober­wellen bis 2kHz haben einen angemessenen „Fangbereich“ um auch Netzschwankungen mit zu erfassen.
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Es gibt zwei Anzeigemodi für die Frequenz-LEDs:
Einfach/Ruhig“: Ruhigere Anzeige2(=Voreinstellung)
Die LED der stärksten Frequenz leuchtet rot, die der zweitstärksten gelb. Mit grünen LEDs wird der angezeigte Frequenzbereich bei breitbandiger Darstel­lung signalisiert.
Vollständige Info/Unruhig“: Weniger selbsterklärend aber mit mehr Infor-
mationen (konfigurierbar mit NFAsoft) Der Anteil des jeweiligen Frequenzbandes am Gesamtsignal wird angezeigt. Diese Anteile werden dabei wie folgt signalisiert3:
ROT = DOMINIEREND (> 50%) GELB = MITTEL (< 50%) GRÜN = KLEIN (< 10%)
3.2 Tonsignal
Das Tonsignal ist jeweils an die Anzeige gekoppelt und hat eine „Geigerzähler­Charakteristik“, d.h. mit stärkerem Signal wird das „Knattern“ schneller.
Bei Einstellung des „Mode“-Schiebeschalters auf „
/
“ kann die Lautstärke durch wiederholtes, kurzes „Klicken“ der Taste „Mode>“ lauter und der Taste „Rec.>“ lei­ser gestellt werden - solange kein Erdungskabel angeschlossen ist.
Zu Beachten: Für besonders hohe Präzisionsanforderungen sollte das Tonsignal leise oder ganz ausgestellt werden.
Für eine möglichst ruhige LED-Anzeige ist in diesem Modus ein Hochpassfilter zugeschaltet. Mit NFAset sind diese Filter auf 16,7 und 50 Hz konfigurierbar, als subjektiv optimal für den Freihandbetrieb hat sich die Kombi­nation 16,7 Hz für Magnetfelder und 50 Hz für elektrische Felder entpuppt. Elektrische Felder der Bahnstromfre­quenz 16,7 Hz sind in Innenräumen äußerst selten und können im „Band“ Modus trotz dieser Voreinstellung ermittelt bzw. mit NFAsoft separat betrachtet werden.
Aus benutzerergonomischen Gründen werden Frequenzanteile, die unterhalb der nominalen Displayauflösung liegen (< 0,1 V/m oder < 1 nT) nicht mehr per LED angezeigt, allerdings bis zur Rauschgrenze hin aufgezeichnet. Hysterese: 9/12% bzw. 45/50%.
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4 Schalter / Taster / Buchsen
4.1 Ein- / Ausschalter („Power”)
„On“ = Messen
LEDs und Tonsignal sind aktiviert für optimale Information während der Messung.
„Log“ = Loggen/Langzeitaufzeichnung
Sämtliche LEDs und das Tonsignal sind deaktiviert um den Stromverbrauch für Langzeitaufzeichnungen zu minimieren. In diesem Modus erreicht das Gerät seine höchste Genauigkeit.
„Off“ = Gerät abschalten
4.2 Feldauswahl für die 3D Messung
M3D = Magnetfeldmessung (3D)
Der isotrope Punkt befindet sich unter dem auf dem Gehäusedeckel auf­gedruckten Koordinatensystem. Die dominierende Achse wird durch die entsprechende LED rechts neben dem Display signalisiert.
XYZ = Achsenanzeige
Beim NFA 1000 wird jeweils diejenige Feldart in den drei Einzelkomponenten ange­zeigt, von welcher aus der Schalter auf „XYZ“ gestellt wurde. Beim NFA 400 nur die Einzelkomponenten des Magnetfeldes. Mit der Taste „Mode >“ kann man die Ach­sen „durchklicken“. Details hierzu und zur zyklischen Darstellung in einer Endlos­schleife finden sich im Kapitel 4.9
E3D
(NFA1000)
/ Ey
(NFA400)
= Potentialfreie E-Feldmessung
Die Feldplattenpaare der X-, Y- und Z-Achse (Richtungen gemäß Aufdruck) befinden sich jeweils außen im Gerät direkt unter der Gehäuseoberfläche. Für eine sinnvolle Messung muss das Gerät isoliert aufgestellt oder mit einer isolierenden Stange ge­halten werden (Zubehör) und es darf kein Kabel und keine Sonde mit dem Gerät verbunden sein. Auf dem Display wird „Err.“ angezeigt bis nichts mehr angeschlos­sen oder auf Magnetfeldmessung umgestellt ist. Die messende Person sollte hekti­sche Bewegungen vermeiden und einen Abstand von mindestens 1,5 m einhalten.
Zur E-Feldmessung gegen Erdpotential Erdungskabel anschließen und
- beim NFA 1000 auf „M3D“ stellen (Umstellung erfolgt automatisch)
- beim NFA 400 auf „Ey“ stellen.
Y
X
Z
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4.3 Eingänge und Erdanschluss
AC/DC = Kombinierter AC/DC-Eingang
Sobald eine externe Sonde angeschlossen ist, wird automatisch deren Signal in mV angezeigt und ggf. aufgezeichnet („Mode“-Schalter auf „Auto“).
AC: 2000 Digits entsprechen „1VSpitze-Spitze4.  DC: +/- 0,1 bis 1500 mV, d.h. bei einem angeschlossenen HF59B im
groben Messbereich (skaliert auf 1,5 V DC) werden Messwerte von 1µW/m² bis 15.000 µW/m² aufgezeichnet, die Displayanzeige in mV mal 10 entspricht µW/m².
Ein optional erhältlicher Magneto- und ein Elektrostatiksensor zum Anschluss an diesen Eingang ist in Vorbereitung.
= Eingang für Handelektrode
Eingang zum Anschluss einer Handelektrode zur Messung der Körperankopplung („Körperspannung“). 4 mm Bananenbuchse. Damit diese angezeigt und aufgezeich-
net werden, muss der "Mode" - Schalter auf
/
stehen und das Erdungskabel
angeschlossen sein. Dieser Anschluss kann als einziger nicht automatisch erkannt werden (da einpolig!).
= Anschluss für Erdungskabel
Dient zum Anschluss eines Erdungskabels für eine E-Feldmessung gegen Referenz­potential Erde (z.B. gem. TCO). Der Anschluss eines Erdungskabels wird automa­tisch detektiert und die Anzeige auf die E-Feldmessung gegen Referenzpotential Erde umgestellt.
Aufnahme für die TCO-konforme Tellersonde auf der Stirnseite des Geräts
Dient zum Anschluss der optional erhältlichen TCO konformen Tellersonde („TCO3“) von Gigahertz Solutions.
Hinweis: Die Frequenzzerlegung eines demodulierten, gepulsten HF-Signals ergibt naturgemäß keine sinnvollen Aussagen.
Für andere Messbereiche einfach Kommastellen der Anzeigen vergleichen und entsprechend umrechnen. Messwerte unter 0,1µW/m² lassen sich aufgrund des Rauschens nicht mehr sinnvoll darstellen oder aufzeichnen.
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4.4 Mode = Auswahl des Messmodus
Erschließt im Zusammenspiel mit dem Wahl-Schalter für die Feldart sowie der Taste "Mode >" alle Mess- und Darstellungsmodi des Ge­räts. Technisch unsinnige Schalterkombinationen werden dabei durch „Err.“ auf dem Display angezeigt bis die Schalterstellung korri­giert wird.
In der Einstellung erkennt der NFA angeschlossene Sonden und zeigt deren Messwerte an. Wenn nichts angeschlossen ist, wird die eingestellte 3D-Feldart angezeigt. Ein „Klick“ auf die „Mode >“ –
Taste wechselt zwischen diesen beiden Anzeigen. Die jeweils „im Hintergrund“ gemessene Größe wird durch kurzes Blitzen der entsprechenden Ein­heiten-LED signalisiert.
und = Anzeige der einzelnen Frequenzbänder
bzw. der exakten Frequenz dieser Frequenzbänder
Die Auswahl der einzelnen Bänder erfolgt durch Klicken der Taste „Mode"6. Details hierzu und zur zyklischen Darstellung in einer Endlosschleife im Kapitel 4.9.
/
= Kapazitive Körperankopplung / Lautstärke
In dieser Schalterstellung wird das Signal einer angeschlossenen Handsonde in Millivolt angezeigt. Dazu muss auch das Erdungskabel angeschlossen sein. Zur Lautstärkeanpassung siehe Kapitel 3.3.
4.5 Signalbewertung
tRMS
= true RMS
tRMS = „true Root Mean Square” = „echter Effektivwert”. Die ange-
zeigten / aufgezeichneten Messwerte können direkt mit den baubio-
logischen Richtwerten verglichen werden.
peak
= Spitzenwert
Echte Spitzenwertmessung, d.h. gemessen wird der obere Scheitelpunkt der Welle7. Die Funktionalität der Spitzenwertmessung ist hier erstmals in einem für die baubio-
Wenn mit dem Konfigurationsteil von NFAsoft der 50 Hz Hochpassfilter gesetzt wurde (eventuell als Voreinstel­lung), so bleibt die 16,7 Hz LED dunkel. Der Filter betrifft jedoch nur die Displayanzeige im Modus „Auto“ und Aufzeichnung im Kanal „All3D“. Ziel ist die „Beruhigung“ der Displayanzeige. Dennoch können mit „Band“ und „Freq.“ auch eventuell vorhandene Frequenzanteile bei 16,7 Hz am Gerät aufgerufen werden.
Nicht zu verwechseln mit der „Hold“-Funktion, bei schwankenden Messwerten die jeweils höchste Displayan­zeige quasi „eingefroren“ wird. Die Frequenzzerlegung bei der (eigentlich breitbandigen) Spitzenwertbetrachtung berücksichtigt keine Phaseninformation, sie ist also quasi eine „worst-case-Betrachtung. Die Toleranzen sind deutlich höher als bei tRMS. Z.Zt. nicht sinnvoll mit der potentialfreien E-Feld-Messung einsetzbar.
Signal
Peak
tRMS Hold
Mode
Freq.
Band
Auto
/
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logische Messtechnik ausreichend empfindlichen Breitbandmessgerät realisiert. In der Hochfrequenz längst als entscheidende Kenngröße etabliert, eröffnet die Spit­zenwertmessung in der NF die-selben „Tugenden“: Kritischere Signalformen, wie beispielsweise durch elektronische Dimmer extrem verzerrte Sinuswellen, werden damit quasi „automatisch“ direkt proportional zum Grad der Verzerrung kritischer bewertet, als unverzerrte Signale. Auch für die Bewertung von „Dirty power“ kann die breitbandige Spitzenwertmessung wichtige Anhaltspunkte liefern.
Hold
= Maximalwert halten („Max hold“)
Bei schwankenden Messwerten wird die maximale Displayanzeige in derjenigen Signal-Bewertung (tRMS oder Peak) gehalten, von welcher aus der Schalter auf „hold“ gestellt wurde, ist also wahlweise ein „tRMS hold“ oder ein echter „Peak hold“. (Das „hold“ bezieht sich nur auf die Anzeige, aufgezeichnet werden selbstver­ständlich die tatsächlichen Echtzeitwerte.)
4.6 SD-Karte
Hier befindet sich die Aufnahme für die SD Karte. Um einen verse­hentlichen Auswurf zu vermeiden, muss diese bis innerhalb der Ge­häuseaußenkante eingeschoben werden, damit sie einrastet (ggf. Fingernagel oder Stift verwenden). Zum Entnehmen nochmals ein­drücken, so dass sich die Einrastung wieder löst.
Auf der mitgelieferten high-speed SD-Karte (4 GB, SDHC) befinden sich die aktuel­len Version der PC-Software NFAsoft sowie Speicherplatz für über eine Woche lückenloser Langzeitaufzeichnung.
Die SD Karte wird über ein USB - Kabel oder beim Einschieben in einen entspre­chenden Kartenleser Ihres PCs direkt als externes Speichermedium erkannt und kann als solches mit den Standardfunktionen der Betriebssysteme Windows und Linux bedient werden. Mit der SD Karte lassen sich Daten bis zu 40 mal schneller übertragen als über das USB-Kabel.
Hinweis: Die SD Karte nicht bei laufendem Gerät entnehmen!
Um diesen Geschwindigkeitsvorteil auszunutzen muss ihr SD Kartenleser mit „SDHC“ spezifiziert sein. Bei Computern ab dem Baujahr 2008 ist das standardmäßig der Fall. Für ältere Geräte gibt es preiswerte USB 2.0 bzw. SDHC-Adapter.
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4.7 USB-Buchse
USB 1.0-Buchse zum Anschluss des NFA für die Konfiguration mit der Software NFAsoft. Verbindung bitte nur bei ausgeschaltetem Gerät herstellen oder lösen!
4.8 Ladebuchse
Zum Anschluss externer Spannungsquellen: Externe Spannungsversorgung für den Dauerbetrieb: 12 Volt Batte-
rie/Akku oder DC-Netzteil. Das Gerät wird nicht geladen.
Laden: 15 - 18 Volt Batterie/Akku oder DC-Netzteil. Im Lieferumfang ist ein zwischen 12 und 15 Volt umschaltbares Netzteil (mit Eurostecker). Eine Mes­sung/Aufzeichnung parallel zum Laden ist zwar technisch möglich, jedoch kein spe­zifizierter Betriebszustand und deshalb nicht zu empfehlen.
4.9 „Mode“ und „Rec.“ - Tasten zur Navigation
und zur Sprachaufzeichnung
Die Tasten „Mode“ und „Rec.“ erschließen im Zusammenspiel mit dem „Mode“ ­Schalter und dem Wahl - Schalter für die Feldart die umfangreichen Sonderfunktio­nen des Geräts.
Für das einfache Messen des 3D-Magnetfeldes oder des E-Feldes werden sie nicht benötigt.
„Mode“ = Wechsel des Anzeigemodus oder „Schritt vorwärts“
Die Belegung der „Mode“ – Taste ist kontextsensitiv. Wenn der linke „Mode“ ­Schalter auf „Auto“ steht, erkennt der NFA angeschlossene Sonden und zeigt deren Messwerte an. Wenn nichts angeschlossen ist, wird die eingestellte Feldart ange­zeigt.
Ein „Klick“ auf die „Mode >“ – Taste wechselt zwischen beiden Anzeigen. Die
jeweils „im Hintergrund“ gemessene Größe wird durch kurzes Blitzen der ent­sprechenden Einheiten-LED signalisiert.
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Wenn der linke „Mode“ - Schalter auf „Band“ oder „Freq.“ steht, wird bei einem
Klick auf die „Mode >“ – Taste das nächste Frequenzband ausgewählt (signa-
lisiert durch die entsprechende(n) LED(s)), im Modus „XYZ“ zusätzlich die Achsen pro Band
Klick auf „Mode >“ und „Rec >“ gleichzeitig: Automatisch werden die Bänder,
Frequenzen und/oder Achsen in einer Endlosschleife nacheinander angezeigt bis eine der Tasten erneut geklickt wird.
„Rec.“ = Audionotiz diktieren
Solange dieser Taster gedrückt ist wird das interne Mikrofon aktiviert, damit Sie die Messung kommentieren können. Das Mikrofon ist oberhalb des „Rec.“-Tasters im Gehäuse montiert (markiert durch das Loch im Gehäusedeckel). Es ist ausreichend empfindlich, um Sprache auch aus einigen Metern Abstand aufnehmen zu können.
Während „Rec.“ für die Sprachaufzeichnung gedrückt ist, werden diese diktierten Notizen in einer WAV-Datei aufgezeichnet und zwar parallel zur Messwertaufzeich­nung. Diese Audionotizen werden in der Grafik von NFAsoft direkt den jeweiligen Aufnahmezeitpunkten zugeordnet.
4.10 I/O - Mikrofon / Kopfhörer
Anschlussmöglichkeit für ein Mono-Headset zum Diktieren bzw. Hören der Audio­analyse.
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5 Vorgehen: Messung / Aufzeichnung
5.1 „Live“ - Messung
Selbstverständlich können Sie das Gerät quasi „konventionell" verwenden, also ein­fach einschalten, gewünschte Messparameter einstellen und Ergebnisse ablesen. Die Status-LED leuchtet gelb.
Darüber hinaus kann das Gerät sämtliche Einstellungen und die Messwerte aller 4 Kanäle (also die drei Feldachsen und eine weitere Messgröße) auf der SD-Karte mit­protokollieren. Diese Funktion wird aktiviert, indem der „Power“-Schalter kurz auf „Log.“ gestellt wird und zwar bis die Status-LED gelb leuchtet. Dann wieder zurück auf „On“ stellen. Zu beachten: Wird das aufzuzeichnende 3D-Feld (M/E) gewechselt, so wird die Aufzeichnung unterbrochen und eine neue Datei begonnen.
Diese Aufzeichnungen können in Echtzeit mit diktierten Audionotizen versehen wer­den, welche automatisch dem jeweiligen Messergebnis zugeordnet werden.
Die folgenden Kapitel 5.2 und 5.3 beziehen sich nur auf das NFA 1000.
5.2 Geführte Schlafplatzmessung
(„Neun-Punkt-Messung“)
Die Richtlinie des VDB schlägt bezüglich der elektrischen Wech­selfelder eine ausführliche potentialfreie Vermessung von Schlaf­plätzen an neun Punkten vor (je drei im Kopf-, Rumpf- und Fuß­bereich, jeweils knapp oberhalb der Matratze, die äußere Kante des Messgeräts sollte ca. 10 cm von der Bettkante entfernt sein). Die Messwertaufnahme und Visualisierung wird vom NFA 1000 und NFAsoft effizient unterstützt.
Vorbereitung und Beginn der Messung: Benutzen Sie die potentialfreie Teleskopstange PM4s oder den Messgerätehalter
PM1 (mit einer stabilisierende Unterlage, beispielsweise einem festen Karton o­der einem Sperrholzbrettchen)
Schalten Sie den “Power”-Schalter auf "On", wählen Sie „E3D”, „Auto“ und
„tRMS“. (Für Magnetfelder „M3D” wählen)
Halten Sie die “Mode”-Taste gedrückt bis 9Pt angezeigt wird und lassen Sie
dann los. Ein erster Piepser bestätigt die Aktivierung der 9-Punkt-Messung.
Der NFA führt den Benutzer mittels kurzer Tonsignale („Piepser“) durch die neun Messpunkte. Diese werden immer in der gleichen Reihenfolge „abgearbeitet“ und
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zwar beginnend am Kopfende: Links – Mitte – rechts, dann in der Bettmitte: Links – Mitte – rechts und desgleichen im Fußbereich.
Die Piepser sind nicht etwa zeitgesteuert, sondern der NFA passt sich an Ihren
persönlichen Arbeitsrhythmus an, indem er „merkt“, ob er bewegt wird oder nicht9. So können Sie in weniger als einer Minute eine 9-Punkt-Messung ab­schließen, brauchen sich aber nicht von den Piepsern „durch die Messung het­zen zu lassen“, wenn Sie es etwas ruhiger mögen.
Der Algorithmus ist wie folgt: Nach der Aktivierung (siehe oben) wartet der NFA
auf eine erste Bewegung (… nämlich die Bewegung des Geräts zur ersten Mess­position: Kopfende links) und erst wenn das Gerät einige Sekunden10ruhig an dieser Stelle verblieben ist (… um einen unverfälschten Messwert aufnehmen zu können) bestätigt ein zweiter Piepser, dass dieser Messwert abgespeichert wur­de. Jetzt können Sie ohne Eile zum nächsten Messpunkt übergehen11.
Hinweis: Um diesen Algorithmus zu unterstützen, bewegen Sie den NFA eher
ruckartig vom einen zum nächsten Punkt und setzen ihn mit einem kleinen Stoß – als klares Ende der Bewegung – auf die Unterlage12.
Zur Auswertung der Daten verwenden Sie NFAsoft.
5.3 Geführte Arbeitsplatzmessung
(„Sechs-Punkt-Messung“)
Der NFA und NFAsoft unterstützen auch die Vermessung von Arbeitsplätzen. Hierbei werden sechs Messpunkte entsprechend der nebenstehenden Zeichnung aufgenommen. Zur Auswahl der Arbeitsplatzmessungen halten Sie die „Mode“-Taste gedrückt bis „6Pt“ auf dem Display erscheint und lassen dann los. Das weitere Vorgehen erfolgt analog zur oben beschriebenen 9­Punkt-Messung und zwar in der Reihenfolge Kopf, Ellbogen, Po, Hände, Knie und Füße.
5.4 Langzeitaufzeichnung
In der Baubiologie wird üblicherweise das Magnetfeld und zwar als tRMS aufge­zeichnet. Das Aufzeichnungsintervall des NFA ist auf 10 vollständige Datensätze pro Sekunde voreingestellt.
Der Zeitraum von Piepser zu Piepser kann, entsprechend Ihrem Arbeitsrhythmus und Ihren Bewegungsmustern
zwischen 3 und bis zu 20 Sekunden betragen.
Diese „Verzögerungszeit“ ist mit NFAsoft einstellbar. Der NFA wartet nach jedem Piepser bis zu 20 Sekunden auf eine Bewegung.
Auf diese Weise erkennt der NFA deutlicher, ob er in Bewegung oder in Ruhe ist. Bei Verwendung der Tele­skopstange bewegen Sie das Gerät nach dem Aufsetzen nicht mehr, bei Verwendung eines Messgerätehalters ziehen Sie sich nun zügig auf einen Abstand von mindestens1,5 Meter zurück und bewegen Sie sich nicht mehr, um durch Ihre Bewegung induzierte „Pseudofelder“ zu vermeiden.
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Starten der Langzeitaufzeichnung am Gerät
Für eine Langzeitaufzeichnung über mehrere Stunden oder Tage stellen Sie den „Power“-Schalter auf „Log.“. In diesem Modus sind die LEDs und der Ton abgestellt um Strom zu sparen und die Langzeitaufzeichnung erfolgt automatisch nach weni­gen Sekunden. Die Displayanzeige zeigt in einer Endlosschleife die Logfile-Nummer („L...“), die verstrichene Aufzeichnungsdauer und die verbleibende Restlaufzeit bis der Akku leer oder die SD Karte voll ist. Anzeigeformat: Siehe Kapitel 3.2.
Aufgezeichnet werden diejenigen Parameter, die am Gerät eingestellt sind. Der vier­te Messkanal zeichnet bei Einstellung auf M3D automatisch das E-Feld mit auf. Wenn allerdings am AC/DC-Eingang beispielsweise ein HF-Analyser angeschlossen ist, dann wird automatisch dieser mit aufgezeichnet.
Gerät „verriegeln“
Damit eine Langzeitaufzeichnung beim Kunden nicht versehentlich zunichte ge­macht wird, können Sie das Gerät mit Ihren gewünschten Messeinstellungen „ver­riegeln“. Dazu wählen Sie die gewünschten Messeinstellungen, entnehmen die SD Karte, stellen diese mit dem hierfür links oben an der Karte vorgesehenen Mikro­schalter auf „lock“ oder „write protect“ und setzen sie wieder ein (keine Sorge: Es wird trotzdem darauf aufgezeichnet!).
WICHTIG: Bitte nicht vergessen, die SD-Karte danach wieder zu „entriegeln“.
6 Stromversorgung
6.1 Akkus
Das Gerät ist mit hochwertigen Lithium Ionen Akkus ausgestattet (2 x 3,7 V). Bei vol­ler Ladung ermöglichen diese eine Daueraufzeichnung von 36 h13.
6.2 Laden
Zum Laden muss das Netzteil auf 15 Volt eingestellt werden. Wenn das Gerät aus­geschaltet ist, wird des Ladens auf dem Display im Wechsel „CHAr“ und die mit
Beachten Sie, dass Li-Ionen-Akkus auch bei optimaler Lagerung bereits nach einem bis zwei Jahren die No­minalkapazität nicht mehr ganz erreichen und eine „Lebenserwartung“ von etwa 250-500 Ladezyklen haben. Wenn, dann immer beide Akkus gleichzeitig austauschen. Zur Initialisierung der Kapazitätsanzeige einmal kom­plett entladen und wieder voll laden. Möglichst kühl lagern!
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dem aktuellen Ladezustand erreichbare Gerätelaufzeit angezeigt. Eine Mes­sung/Aufzeichnung parallel zum Laden ist zwar technisch möglich, jedoch kein spe­zifizierter Betriebszustand und deshalb nicht zu empfehlen.
Bei leeren Akkus genügt bereits 1 Stunde Ladezeit um das Gerät für einige Stunden zu betreiben. Die maximale Laufzeit wird jedoch erst nach ca. 12-15 Stunden Lade­zeit erreicht. Das Gerät bricht die Ladung dann automatisch ab und zeigt „FULL“ auf dem Display.
6.3 Betrieb mit externer Stromversorgung
Stellen Sie das Netzteil auf 12 Volt. Mit einer 32 GB SD Karte und externer Strom­versorgung mit dem mitgelieferten Netzteil können Sie theoretisch über zwei Monate „fullspeed“ aufzeichnen.
Langzeitaufzeichnungen des dreidimensionalen Magnetfeldes und ggf. auch des AC-Eingangs sind auch bei Netzbetrieb möglich. In diesem Falle sollte das Netzteil so weit wie möglich vom Messgerät entfernt positioniert werden und ggf. so in eine Position gedreht werden, dass das resultierende Magnetfeld möglichst gering wird14.
6.4 Notbetrieb mit 9 Volt Blockbatterie
Sie können das Gerät, falls Sie von leeren Akkus überrascht werden, temporär mit Alkalimangan 9 Volt Blockbatterien betreiben. Dazu Batteriedeckel öffnen, die Kabel der integrierten Lithium-Ionen-Akkus von den Steckern an der Leiterplatte abziehen und die Akkus vorsichtig entnehmen. Bitte merken Sie sich deren genaue Position, sie passen gerade stramm hinein! Die Stecker sind verpolungssicher. 9 Volt Block­batterie (keine Akkus!) mit dem ebenfalls integrierten Batterieclip anschließen und den Batteriedeckel wieder schließen.
DAS GERÄT IST NICHT DAZU AUSGELEGT ANDERE ALS DIE MITGELIEFERTEN LI-ION-AKKUS ZU LADEN!
-
Um die Höhe des Störfeldes durch das eigene Netzteil zu bestimmen, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Messgerät und Netzteil in den geplanten Positionen ablegen
- Netzteil am Netz und am Gerät anschließen und warten, bis sich die Anzeige eingependelt hat.
- Netzteil vom Messgerät trennen, ohne dessen Position zu verändern. Erneut warten bis sich die Anzeige
eingependelt hat.
Da dieser Vorgang auch mit aufgezeichnet wird, mit Audionotiz kommentieren, damit die Stelle in der Auswer­tung am PC wieder gefunden wird. Jetzt können eventuelle Störungen jeder Achse einzeln zugeordnet werden und bei der Auswertung der geführten Messungen berücksichtigt werden.
14
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7 „NFAsoft“
Die mitgelieferte Software ...
dient zur Auswertung der mit dem NFA aufgezeichneten Datenzur Konfiguration des NFA gemäß Ihren Gewohnheiten und Präferenzen.
Ein Doppelklick auf das Dateisymbol öffnet das neben­stehende Fenster. Hier können Sie zwischen dem Pro­grammteil zur Datenauswertung und dem zur benutzer­spezifischen Konfiguration Ihres NFA auswählen.
Das Programm wird ständig verbessert. Die aktuellste Ver­sion finden Sie auf unserer Website zum Download.
Systemvoraussetzungen
NFAsoft benötigt Windows (ab XP) oder LINUX. Wenn diese auf Ihrem Rechner lau­fen, so sind alle Systemvoraussetzungen erfüllt. NFAsoft braucht NICHT installiert zu werden und gewährleistet so eine maximale Kompatibilität, Stabilität und Sicher­heit Ihres PC. Einfach doppelklicken und starten!
Virenschutzprogramme ggf. vor dem Öffnen ausschalten, da diese NFAsoft nicht kennen und daher evtl. sperren oder gar löschen. Anschließend auf deren „whitelist“ setzen (muss evtl. für jede neue NFAsoft-Version wiederholt werden).
SD Kartenleser oder USB-Schnittstelle. Der NFA wird mit „Class 6 SDHC”-SD Karte ausgeliefert (kann mit Lesegeräten ab ca. 2008 gelesen werden, für ältere Geräte sind Adapter erhältlich).
7.1 Datenauswertung: Dateitypen
Ein Klick auf den Button öffnet das eigentliche Programmfenster und ein Windows-Fenster zur Auswahl der aufgezeichneten Log-Datei. Die folgenden Datei­typen stehen zur Auswahl (die Nummerierung erfolgt fortlaufend und unabhängig vom Dateityp):
LOG00001.TXT Logdatei (Langzeitaufzeichnung)LOG00002.9PM 9-Punkt-Messung (Schlafplatzmessung; nur NFA 1000)LOG00003.6PM 6-Punkt-Messung (Arbeitsplatzmessung; nur NFA 1000)REC00004.WAV Audiodatei (Sprachnotiz).
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7.2 Datenauswertung: Langzeitaufzeichnung
Nach Auswahl der entsprechenden Datei öffnet sich folgendes Fenster:
Im linken Teil „Statistik/Kanäle“ finden sich
statistische Werte zu den verschiedenen Frequenzen beziehungsweise Frequenzbe­reichen.
Im rechten Teil findet sich das eigentliche
Diagramm der ausgewählten Messwerte über der Zeit.
Konvention: Links unter „Kanäle“ werden immer und in Echtzeit die Werte für den jeweils ausgewählten Zeitachsenabschnitt des Diagramms angezeigt.
Diagrammfenster
Die Y-Achse hat eine dimensionslose Skalierung. Die Maßeinheit für die Graphen ergibt sich aus den angegebenen Einheiten im „Statistik/Kanäle“-Fenster. So kön­nen im selben Diagramm mehrere Graphen mit unterschiedlichen Einheiten ange­zeigt werden.
An der Zeitachse stehen unten im Bild die Zeitangaben. In der grauen Fußleiste ste­hen rechts und links unterhalb des Diagramms die Start- und End­zeit des jeweils zur Darstellung gewählten Ausschnitts. Mit einem Mausklick auf die Statuszeile unterhalb des Diagramms öffnet sich ein Fenster zur Einstellung der Start- und Endzeit des darzustellen­den Zeitausschnitts (auch über den Menüpunkt „Ansicht“ einstell­bar).
Das Diagramm ist gemäß der Aufteilung des Standards baubiologischer Messtech­nik eingefärbt
Grün für „keine Auffälligkeit“Gelb für eine „schwache Auffälligkeit“Rot für eine „starke Auffälligkeit“Violett für eine „extreme Auffälligkeit“.
Wenn Sie zwei Kanäle mit unterschiedlichen Einheiten gewählt haben, wird jeweils die SBM-Einfärbung des in der „Statistik/Kanäle“-Liste fett markierten Kanals ange­zeigt.
Navigation im Diagramm
Eine Maus mit Scrollrad erleichtert die Navigation ganz erheblich. Bewegen Sie das Maussymbol in das Diagramm. Die Skalierung der X-Achse wird
beim Scrollen nach oben – eingezoomt (alternativ Pfeiltaste nach oben)beim Scrollen nach unten – ausgezoomt
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wobei der Mittelpunkt des Zoomens jeweils genau an der momentanen X-
Achsen-Position der Maus liegt. So können Sie blitzschnell Details aus der Nähe betrachten.
Im vollständig eingezoomten Zustand kommen Sie nach rechts oder links im Bild, indem Sie mit der linken Maustaste das Bild einfach in die gewünschte Richtung schieben. Alternativ mit den Pfeiltasten nach rechts oder links (   ).
Die Skalierung der Y-Achse können Sie über das Menü (unter Ansicht/Y-Skalierung) auch manuell anpassen.
Kommentare direkt in das Diagramm eingeben
Besonders auffällige Stellen im Diagramm können direkt mit einem Kommentar ver­sehen werden. Dazu einfach an besagte Stelle gehen, rechte Maustaste drücken, in dem sich öffnenden Fenster den Kommentar eingeben.
Audionotizen anhören
Während der Messung oder Aufzeichnung diktierte Audionotizen werden im Diagramm an der entsprechenden Stelle angezeigt. Zum Abhören einfach anklicken, die Audio­notizen wird über den Standard Audio Play­er des Rechners abgespielt. Im grauen Bal­ken wird der Dateiname in blau sowie eine Pegelvorschau angezeigt.
Die Audiodatei (wav.) darf nicht umbenannt werden und muss sich im selben Ordner befinden wie die Langzeitaufzeichnung.
Kanal-/Datenfenster
Durch Klicken auf das Dreieck links neben der Kanalbezeichnung werden diese in
der Grafik dargestellt und deren statistische Auswertung sichtbar. Ein Klick auf die Kanalbezeichnung lässt den entsprechenden Graph im Dia-
gramm fett werden. Die oberen fünf Werte sind gängige statistische Werte15. Die Zahlenangabe „Flan-
ken pro Stunde“ ist eine experimentelle Funktion zur Analyse steiler Flanken. Sie können diese unter dem Menüpunkt „Kanal/Flankenkriterien“ parametrieren.
HINWEIS: Wenn mit dem Konfigurationsteil von NFAsoft der 50 Hz Hochpassfilter gesetzt wurde (eventuell als Voreinstellung), so betrifft dieser nur die Kanäle „All3D“, „AllX“, „AllY“ und „AllZ“. Dennoch werden auch eventuell vorhandene Frequenzan­teile bei 16,7 Hz im gleichnamigen Kanal aufgezeichnet. In diesem Fall kann es also sein, dass die Summe aus den frequenzspezifischen Kanälen höher ist, als „All3D“.
Das 95. Perzentil wird heuristisch ermittelt. Wenn die mögliche Toleranz mehr als 10 % beträgt, so
wird diese Toleranz als Absolutwert in Klammern mit angegeben.
15
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Das hellblaue Feld unter den Zahlen zeigt die Häufigkeitsverteilung der Messwert­Intensitäten („Histogramm“) dieses Kanals. Sie ist selbstskalierend und liest sich folgendermaßen:
Ganz links auf der X-Achse ist automatisch der kleinste vorkommende Wert die-
ses Kanals abgetragen, ganz rechts der größte.
Der höchste Balken („Berggipfel“) markiert den Wertebereich, der am häufigsten
vorkam. Ein sehr kleiner Balken markiert selten vorkommende Werte an der Stel­le, die dem jeweiligen Messwert entspricht.
Menüleiste
Aus Standardprogrammen bekannte Funktionen werden nicht extra vorgestellt.
Bearbeiten
Alles kopieren“: ein Klick befördert die links ausgewählten Kanäle sowie das große Diagrammfenster, so wie es gerade eingestellt ist, in die Zwischenablage. Von dort kann es an beliebiger Stelle direkt in Ihr Messprotokolls eingefügt werden.
Entsprechend funktionieren die beiden weiteren Menüpunkte.
Ansicht
„Flankenanzeige“
Über den Menüpunkt Ansicht/Flankenanzeige kann man die Flankenanzeige aktivie­ren. Die Flankenanzeige erleichtert das Auffinden auffälliger Feldstärkeschwankun­gen. Sie markiert steile Flanken im Diagramm an, und zwar in den entsprechenden Farbkodierungen für den markierten Kanal fett, die anderen dünn. So hat man immer einen Überblick, was in den anderen Kanälen passiert, auch wenn man sich gerade zum Beispiel auf den 3D-Wert konzentriert. Der Schwellenwert für die Anzeige einer Flanke lässt sich unter dem Menüpunkt „Kanal/Flankenkriterien setzen“ einstellen
„Zeitbereich setzen“
Es öffnet sich ein Fenster um die Grafik auf bestimmte Zeitausschnitte zu skalieren.
„Y-Skalierung“
Automatisch - die Y-Achse wird automatisch so skaliert, dass der gerade ge-
wählte Ausschnitt der Messwerte optimal dargestellt wird.
Manuell - hier können Sie die Skalierung der Y-Achse manuell einstellen. Das ist
zum Beispiel dann nützlich, wenn Sie sehr kleine Messwerte (beispielsweise über 2 kHz) unterhalb von sehr großen Messwerten genau betrachten möchten.
„Alles“ zoomt die X-Achse wieder vom ersten bis zum letzten aufgezeichneten Messwert aus. Drücken des Buchstabens „A“ auf der Tastatur bewirkt dasselbe.
Alternativ können die Pfeiltasten die entsprechenden Mausfunktionen übernehmen.
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Kanal
Flankenkriterien setzen (experimentell!)
Diesen Menüpunkt ist eine Neuentwicklung, die Fachleuten die Möglichkeit geben soll Phänomene von „Dirty Power“, die über die heutige Definition hinausgehen, zu analysieren und zu diskutieren. Um diesen Menüpunkt benutzen muss zunächst „Flankenanzeige“ im Menü „Ansicht“ aktiviert werden.
Mit dieser Funktion wird ein Schwellenwert eingestellt, ab welchem eine steile Flan­ke im Graph in der Flankenanzeige als solche angezeigt wird. Dieser kann für jeden Kanal einzeln eingestellt werden, wobei sinnvolle Voreinstellungen hinterlegt sind.
Beim Klicken öffnet sich folgendes Fenster:
absoluter Anstieg = Steigerung des Messwerts von einem auf den nächsten Punkt um mehr als ... nT
relativer Anstieg = Steigerung des Messwerts von einem auf den nächsten Punkt auf das ... – fache.
Flankensteigung = Anstieg um ... nT / Sek., d.h. bei einem (hypothetischen) Aufzeichnungsintervall von 1 Sekunde entspricht sie dem „absoluten Anstieg“. Je­doch ist diese Zahl unabhängig vom Aufzeichnungs­intervall, so dass mithilfe dieses Kriteriums auch Auf­zeichnungen mit unterschiedlichen Aufzeichnungsin-
tervallen verglichen werden können. abs. Schwellenwert = beliebige Anstiege, die über diese Schwelle hinaus gehen. Das ausgewählte Flankenkriterium wird unter „Kanäle“ mit dem festgelegten Wert
und der resultierenden „Flanken pro Stunde“ angezeigt. Alle Werte und Markierun­gen werden in Echtzeit für den gewählten Ausschnitt angezeigt, so dass man beim Einstellen direkt mitverfolgen kann, welche Zahlenwerte welche Veränderung bzgl. der Anzahl der markierten Flanken bewirken.
Beim Klicken von „ok“ wird das ausgewählte Kriterium und der eingestellte Wert in die statistischen Werte des Kanals übernommen. Bei erneuter Auswahl des Me­nüpunkts „Flankenkriterien setzen“ werden wieder die voreingestellen Werte ange­zeigt. (under construction)
HF-Einheit festlegen
Diese Funktion wird nur angezeigt, wenn „CH 4“ im „Kanäle“-Fenster ausgewählt ist und die in diesem Kanal aufgezeichneten Daten von einer externen Quelle stammen (also in mV aufgezeichnet sind). Bei Auswahl dieses Punkts öffnet sich das folgende Fenster für die Auswahl der am HF-Analyser während der Aufzeichnung eingestellten Schalterstellungen.
nT <> mG
Diese Funktion erlaubt die nachträgliche Umrechnung des ausgewählen Kanals von Nanotesla in Milligauss und umgekehrt.
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Einheiten umrechnen
Dient dazu, beliebige Größen, die über den AC/DC – Eingang aufgezeichnet wurden, direkt in der Original-Einheit anzuzeigen. So kann z.B. auch eine HF-Aufzeichnung in µW/m² oder in V/m angezeigt werden. Dabei wird ein neuer Kanal erzeugt, es gehen somit keine Daten verloren.
Dieses Fenster wird noch vereinfacht und um häufige Einheiten zur Schnellauswahl ergänzt.
Kanal umbenennen, Kanal löschen
Erlaubt die Umbenennung oder das Löschen des markierten Kanals.
Kanäle summieren
Die „aufgeklappten“ Kanäle werden summiert („quadratische Addition“) und als neu­er Kanal eingefügt. Die Summe aus 100/120, 150/180, R<2kHz und >2kHz wird als die relevante Parameter für die Bewertung von „Dirty Power“ betrachtet.
Extras
Die ersten Menüpunkte sind bereits an andere Stelle erklärt.
KML-Datei erzeugen
Wird für das in BETA-Stadium befindliche Plugin für die Verknüpfung mit GPS­Daten, NFA-Aufzeichnungen und Google Earth benötigt. Bitte erfragen Sie die aktu­elle Anleitung per e-mail.
7.3 Datenauswertung: 9-Punkt-Messung / 6-Punkt-
Messung(nur NFA 1000)
Zur Erstellung der grafischen Auswertung doppelklicken Sie bitte die entsprechende Datei mit der Endung ".9PM”. Die Auswertung erfolgt frequenzspezifisch, wobei zu beachten ist, dass die Messwerte der Kanäle X, Y und Z sowie “All CH4” von der Position des Messgeräts abhängen und dass die Farbdarstellung nur eine orientie­rende Interpolation darstellt. Unter dem Menüpunkt “Bearbeiten” können Sie die Grafiken, auch einzeln, in Ihr Messprotokoll kopieren. Die Auswertung der 6-Punkt­Messung erfolgt analog zur 9-Punkt-Messung.
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7.4 Benutzerspezifische Konfiguration des NFA
Mit diesem Teil von NFAsoft kann ihr NFA benutzerspezifisch konfiguriert werden. Die Einstellungen werden in dem NFA in der Datei „CONFIG.NFA“ zur Verfügung gestellt. Der NFA verwendet sie beim nächsten Start automatisch, wenn sie auf der SD Karte abgespeichert ist.
Für den schnellen Zugriff können mehrere benutzerspezifische Voreinstellungen für NFAsoft erstellt werden. Dazu die Einstellungen so auswählen, wie gewünscht und die Schaltfläche „als Voreinstellung für NFAsoft speichern" klicken. Sämtliche Vor­einstellung werden in der Datei „NFAsoft.ini“ abgespeichert und stehen NFAsoft zur Verfügung, wenn sich diese Datei im selben Ordner befindet.
Zur Synchronistation der Uhrzeit sollte die SD­Karte im Gerät über das USB-Kabel mit dem Computer verbunden sein. Die Synchronisation erfolgt entweder automa­tisch, sobald „CON­FIG.NFA“ auf die SD Kar­te gespeichert wird, oder es wird in diesem Moment die manuell eingestellte Zeit übertragen.
Wenn der 50Hz­Hochpass gesetzt ist, so betrifft dieser nur die breitbandige Anzeige bzw. Aufzeichnung, um den Einfluss bewegungs­induzierter Feldanteile zu reduzieren. Zur vollstän­digen Information werden Frequenzanteile von Si­nuswellen bei genau 16,7 Hz trotzdem separat auf­gezeichnet und sind mit NFAsoft anzeigbar.
Wenn dieser Filter gesetzt ist, kann es also durchaus sein, dass die summarische Anzeige „All3D“ kleiner ist als die Anzeige für 16,7 Hz, eben weil der Signalanteil bei 16,7 Hz nicht mit in die Gesamtsumme von „All3D“ eingeht.
Im Übrigen werden die Pegel bei unterschiedlichen Frequenzen „quadratisch ad­diert“ so dass bei simpler Addition der Einzelpegel ebenfalls ein anderes Ergebnis als bei „All3D“ herauskommt. (hierzu siehe auch Kapitel 9)
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8 Firmware-Update
Die sog. „Firmware“ (Datei: „firmware.nfa“) ist das Betriebssystem des NFA16. Ähn­lich wie man das vom PC her kennt, wird diese ständig verbessert und kann mit dem nachfolgend beschriebenen Vorgehen aktualisiert werden.
Vorgehen zum Update:
Die neue „firmware.nfa“ auf Ihre SD-Karte kopieren. Ggf. vorhandene Vorversionen von der
Karte überschreiben. Es darf nur EINE „firmware.nfa“ auf der Karte sein und nicht umbenannt werden.
Die SD Karte verriegeln, indem Sie den Schieber auf der linken Seite der Karte auf „lock“ stellen. SD-Karte in den ausgeschalteten NFA einstecken. NFA einschalten. Es erscheint „CodE“ auf dem Display, die Frequenz LEDs wech-
seln während des Update-Prozesses sukzessive die Farbe von Grün auf Rot. Dann schalten sich alle LEDs aus, bis auf die Status LED. Sobald diese grün leuchtet ist der Update-Prozess abgeschlossen.
Während des Update-Prozesses nicht abschalten!
Zum Arbeiten mit der neuen Firmware „Entriegeln“ der Karte nicht vergessen!
Welche Firmware ist auf ihrem NFA aktiv?
Durch Drücken der „Mode“-Taste während des Einschaltens wird kurz die Versions­nummer der aktuell benutzten Firmware angezeigt.
Es sind immer zwei Versionen der Firmware im Speicher des NFA. Um zwischen beiden Versionen hin und her zu wechseln die beiden Tasten „Mode“ und „Rec.“ beim Einschalten gleichzeitig gedrückt halten.
Zur Abgrenzung: Mit „NFAsoft“ kann man über die Datei „CONFIG.NFA“ die Firmware des NFA benutzerspezi-
fisch einstellen. Dies hat nichts mit dem Firmwareupdate zu tun.
16
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9 Was tun, wenn…
Antworten auf häufige Fragen zum NFA1000
Stellen Sie sicher, dass Sie immer die aktuellste Firmware verwenden!
Das Gerät reagiert nicht auf Umschaltung oder Tastendruck.
SD-Karte entriegeln! (Mikro-Schiebeschalter
links an der SD-Karte nach oben schalten)
Neustart: Alle Schalter nach oben – ausschalten - einschalten.
Es erfolgt keine Aufzeichnung (Status LED wird nicht grün).
SD-Karte einführen oder entriegeln! (Mikro-Schiebeschalter
links an der SD-Karte nach oben schalten).
Es ist keine Langzeitaufzeichnung über mehrere Stunden oder Tage möglich.
Lösung 1: Führen Sie einen Firmwareupdate durch.
Lösung 2: Auf der SD Karte ist ein Dateisystemfehler. In diesem
Fall die „guten“ Dateien sichern und die Karte neu formatieren.
(„Schnellformatierung“ oder einfaches Löschen genügt nicht).
Vorsicht: Windows XP formatiert die SD-Karten nicht normgemäß (Vista und
Windows 7 sind ok). XP-Benutzer können direkt vom SD-Konsortium ein normgemä-
ßes Formatierungstool herunterladen:
http://www.sdcard.org/consumers/formatter_3/SDFormatterEN2905.zip
Die Messung des elektrischen Feldes gegen Erdpotential ist nicht möglich.
Der Wahlschalter für die Feldart muss auf „M3D“ stehen, dann
wird automatisch das erdpotentialbezogene elektrische Feld
angezeigt, sobald man einen Erdkabel einsteckt. Mehr hier zu
der Kurzanleitung ganz am Anfang dieser Broschüre.
Das Gerät verfügt über Messkanäle, die immer parallel arbeiten. Drei davon werden
für die 3D-Messung benötigt, der vierte erfüllt die gewählte andere Messaufgabe.
Das Gerät schaltet sich nach einer Viertelstunde ab.
Mit NFAsoft können Sie die Zeitspanne bis zur automatischen
Selbstabschaltung verändern.
(Selbstabschaltung ist bei Aufzeichnung deaktiviert!)
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Die Summe aus den frequenzspezifischen Kanälen ist höher als der Wert unter „All3D“
Die Pegel bei unterschiedlichen Frequenzen werden „quadra-
tisch addiert“ so dass bei simpler Addition der Einzelpegel ein
höheres Ergebnis herauskommt als bei „All3D“.
Beispiel: 500 nT bei 16,7 Hz +1000 nT bei 50 Hz
ergibt bei einfacher Addition 1500 nT
bei quadratischer Addition (= „All3D“) allerdings nur 1118 nT
Die 16,7 Hz LED leuchtet nicht, obwohl mit „Band“ oder „Freq.“ Messwerte bei dieser Frequenz angezeigt werden
Wenn mit dem Konfigurationsteil von NFAsoft der 50 Hz Hoch-
passfilter gesetzt wurde (eventuell als Voreinstellung), so bleibt
die 16,7 Hz LED dunkel. Der Filter betrifft jedoch nur die Dis-
playanzeige im Modus „Auto“ und Aufzeichnung im Kanal
„All3D“. Ziel ist die „Beruhigung“ der Displayanzeige. Dennoch
können mit „Band“ und „Freq.“ auch eventuell vorhandene
Frequenzanteile bei 16,7 Hz am Gerät aufgerufen werden.
NFAsoft zeigt Messwerte bei 16,7 Hz an, obwohl der 50 Hz Hochpass gesetzt ist
und
die Summe aus dem Kanal 16,7 Hz und den anderen Kanäle höher als der Wert unter „All3D“
Wenn mit dem Konfigurationsteil von NFAsoft der 50 Hz Hoch-
passfilter gesetzt wurde (eventuell als Voreinstellung), so betrifft
dies nur die Kanäle „All3D“, „AllX“, „AllY“ und „AllZ“, dennoch
werden auch eventuell vorhandene Frequenzanteile bei 16,7 Hz
im gleichnamigen Kanal aufgezeichnet. In diesem Fall kann es
also durchaus sein, dass die Summe aus allen
frequenzspezifischen Kanälen höher ist, als „All3D“.
Der NFA wurde mit NFAsoft benutzerspezifisch konfiguriert, NFAsoft zeigt beim nächsten Öffnen aber wieder die ursprünglichen Werkseinstellungen.
Die Datei „CONFIG.NFA“ auf der SD-Karte überträgt benutzer-
spezifische Konfigurationen auf den NFA. NFAsoft kann diese
Datei nur schreiben, nicht lesen. Sie können mit NFAsoft also
nicht „nachschauen, welche Einstellungen der NFA hat“ son-
dern diesen nur neue Einstellungen „mitteilen“.
Sie können sich häufig verwendete Voreinstellungen in ein
„Dropdown-Menü“ unter NFAsoft abspeichern.
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Welche Datei dient wozu und wo wird sie gespeichert?
„CONFIG.NFA“ -> Benutzereinstellungen des NFA -> SD-Karte
„NFAsoft.ini“ -> Voreinstellungen für NFAsoft -> selber Ordner
wie NFAsoft
„FIRMWARE.NFA“ -> Betriebssystem des NFA -> SD-Karte
9-Punkt-Messung des elektrischen Feldes („E3D“) …
… im (fast) feldfreien Raum: Die rote LED geht mal an, mal aus und das in unterschiedlichen Frequenzbändern
In minimalen Feldern ist die Anzeige der dominierenden Fre-
quenz reine Stochastik.
… im (fast) feldfreien Raum ergibt sich dennoch eine Anzeige
Die Einstellung „Peak“ funktioniert nicht in Kombination mit
„E3D“ und einer Aufzeichnung (der Schreibvorgang auf die
SD-Karte erzeugt periodische Spitzen von 10-20 V/m).
Bei Verwendung an der Teleskopstange: Möglicherweise han­delt es sich um bewegungsinduzierte Felder oder wechselnde
elektrostatische Felder durch Reiben an der Teleskopstange.
Lösung: In Konfigurationsteil von NFAsoft können Sie Hoch-
passfilter bei 16 Hz oder 50 Hz setzen. Diese unterdrücken den
größten Teil dieser „Pseudofelder“, der 50 Hz Filter naturgemäß
noch stärker als der 16 Hz Filter. Eine in der baubiologischen
Praxis bewährte Einstellung ist es, den 16 Hz Filter für das
Magnetfeld und den 50 Hz Filter für das elektrische Feld zu set-
zen. Der Grund ist, dass bezüglich des Bahnstroms das elektri-
sche Feld im Haus meist nicht so stark beeinflusst ist.
… im (fast) feldfreien Raum und bei Verwendung des PM1 zeigt die Auswertung mit NFAsoft an zumeist nur einem einzigen Punkt dennoch einen hohen Messwert insbesondere im Kanal „R<2k“, der in einer „normalen“ Messung nicht auftritt.
Das sind fast immer „Pseudo-Felder“, die durch Bewegung o-
der Elektrostatik in der Umgebung des Messgerätes erzeugt
wurden (zum Beispiel durch die sich vom Messpunkt wegbe-
wegende Person). Eine detaillierte Anleitung zur Durchführung
einer verfälschungsfreien Messung finden Sie im Kapitel 5.2.
Solche Pseudowerte können nachträglich gegebenenfalls aus der Grafik entfernt
werden, indem die .9PM-Datei mit einem Texteditor geöffnet und der entsprechende
Zahl durch den „0,0“ ersetzt wird.
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NFA1000/NFA400_6.2 - Oct. 2011 - 28 - © Gigahertz Solutions GmbH
Erdkabel: Stecker fällt aus der Buchse oder es gibt einen Wackelkontakt.
Stecker ist zu weit in die Iso­lierung geschraubt, so dass es keinen Kontakt gibt.
Lösung: Mittelkontakt mit einer Zange festhalten und Isolierung etwas zurückschrauben
FALSCH
RICHTIG
Schlieren und „Kratzer“ auf der Displayfolie?
Um eine hochauflösende, potentialfreie E-Feldmessung zu ge-
währleisten, musste über des eigentlichen Display eine hoch-
empfindliche, metallbedampfte Folie montiert werden. Die ge-
nannten optischen Mängel sind leider nicht ganz zu vermeiden.
Viele sehr kleine TXT-Dateien auf der SD-Karte?
Lösung 1: Sie haben die Option „dauernd loggen“ aktiviert, was
dazu führt, dass nicht nur in der Schalterstellung „Log", son-
dern bei jedem Einschalten eine neue Datei angelegt wird, und
folglich auch bei jedem Umschalten, auch im „normalen“
Messmodus.
Lösung 2: Auf der SD Karte ist ein Dateisystemfehler. In diesem
Fall die „guten“ Dateien sichern und die Karte neu formatieren.
(„Schnellformatierung“ oder einfaches Löschen der Dateien ge-
nügt nicht!).
Vorsicht: Windows XP formatiert die SD-Karten nicht normgemäß (Vista und
Windows 7 sind ok). XP-Benutzer können unter fowir lgendem Link ein normgemä-
ßes Formatierungstool herunterladen:
http://www.sdcard.org/consumers/formatter_3/SDFormatterEN2905.zip
Eine vorhandene Audionotiz wird nicht im Diagramm­fenster von NFAsoft angezeigt.
Die Audiodatei (.wav) darf nicht umbenannt werden und muss
sich im selben Ordner befinden wie die Langzeitaufzeichnung.
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Hersteller / Manufacturer / Fabricant / Fabricante:
Gigahertz Solutions GmbH Am Galgenberg 12 90579 Langenzenn
Germany Tel : +49 (9101) 9093-0
Fax : +49 (9101) 9093-23 www.gigahertz-solutions.de
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Hochfrequenz-Analyser
27 MHz (HF59B) / 800Mhz bis 2,5 GHz
(3,3 Ghz mit erhöhter Toleranz)
Bedienungsanleitung
Revision 1.0 Die Geräte der Profibaureihe HF5xx sind sehr ähnlich ausges­tattet. Das HF58B-r besitzt eine umschaltbare Videobandbrei­te und das HF59 zusätzlich einen erweiterten Frequenzbereich bis auf 27Mhz herab.
Diese Anleitung wird kontinuierlich aktualisiert, verbessert und erweitert. Unter www.gigahertz-solutions.de finden Sie immer die aktuellste Fassung zum download.
Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung unbedingt vor der ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch. Sie gibt wichtige Hinweise für den Gebrauch, die Sicherheit und die Wartung des Gerätes.
Außerdem enthält sie wichtige Hintergrundinformationen, die Ihnen eine aussagefähige Messung ermöglichen.
Danke!
Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf dieses Gerätes bewiesen haben. Es erlaubt Ihnen professionelle Analy­se der Belastung mit hochfrequenter („HF“) Strahlung in Anlehnung an die Empfehlungen der Baubiologie.
Über diese Anleitung hinaus bieten wir Schu-
lungsvideos (auf unserer website) und An­wenderseminare zur optimalen Nutzung
unserer Messtechnik an. Bei Problemen bitten wir Sie, uns zu kontak-
tieren! Wir helfen Ihnen schnell, kompetent und unkompliziert.
Inhaltsverzeichnis
Funktions- und Bedienelemente 2 Vorbereitung des Messgerätes 3 Eigenschaften hochfrequenter
Strahlung … 4 …und Konsequenzen für die -
Durchführung der Messung 5 Schritt-für-Schritt-Anleitung zu
den Geräteeinstellungen und zur Durchführung der Messung 6
Grenz-, Richt- und Vorsorgewerte 12 Frequenzanalyse 13 Benutzung der Signalausgänge 14 Weiterführende Analysen 14 Akkumanagement 15 Abschirmung 16 Garantie 16 Serviceadresse 16 Messbereiche / Umrechnungstabellen 17
Sicherheitshinweise: Das Messgerät nicht in Berührung mit Wasser bringen oder
bei Regen benutzen. Reinigung nur von außen mit einem schwach angefeuchteten Tuch. Keine Reinigungsmittel oder Sprays verwenden.
Aufgrund der hohen Auflösung des Messgerätes ist die Elekt­ronik hitze-, stoß- und berührungsempfindlich. Deshalb nicht in der prallen Sonne oder auf der Heizung o.ä. liegen lassen, nicht fallen lassen oder im geöffnetem Zustand an den Bau­elementen manipulieren.
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: Juli 2010 (Revision 1.0) Seite 1
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B, HF58B-r, HF59B
Funktions- und Bedienelemente
Der HF-Teil des Gerätes ist durch ein in­ternes Blechgehäuse am Antennenein­gang gegen Störeinstrahlung geschirmt (Schirmungsmaß ca. 35 - 40 dB)
1) Lautstärkeregler für die Audioanalyse
(Ein-/Ausschalter
. .).
2) 3,5mm Klinkenbuchse: AC-Ausgang des modulierten Signals zur Audioanalyse (PC-Audiokarte oder Kopfhörer (mono)).
3) Nur HF59B: Genormter AC Ausgang 1 Volt Spitze-Spitze, feldstärkeproportio­nal.
4) Ladebuchse 12-15 Volt DC zur Verwen­dung mit dem mitgelieferten Netzteil. Nur bei Akkubetrieb verwenden!
5) Wahlschalter für den Messbereich:
max = 19,99 mW/m² (=19.990µW/m²) med = 199,9 µW/m² min = 19,99 µW/m²
Zu beachten: Mit Vorverstärker und Dämpfer ver­ändert sich die Skalierung.
6) Wahlschalter für die Signal-Bewertung.
Standardeinstellung = „Peak hold“
(Spitzenwert halten). Wenn „Peak hold“ eingestellt ist, so kann mit dem kleinen Serviceschalter schräg rechts darunter noch zusätzlich die Zeitkonstante einge­stellt werden, d.h. ob der Spitzenwert langsamer oder schneller „zurückläuft“. Standardeinstellung = „+“. Mit dem Taster 13 kann der Spitzenwert manuell zurückgesetzt werden.
7) Die Einheit der angezeigten Zahlenwerte
wir durch kleine Balken links im Display
9) Anschlussbuchse für das Antennenka­bel. Die Antenne wird in den Kreuzschlitz auf der Gerätestirnseite gesteckt.
10) Pegelanpassungsschalter nur bei Ver­wendung der optional erhältlichen Zwi­schenstecker zur Verstärkung und Däm­pfung
(nicht im Standardlieferumfang) . Bei di-
rektem Anschluss des Antennenkabels ist die Standardeinstellung „0 dB“ rich-
Ohne die entsprechenden Zwischenstecker führt
tig.
jede andere Einstellung nur zu einem Kommafehler, nicht etwa einer realen Pegelanpassung.
11) Ein-/Ausschalter. In der oberen Schal­terstellung ..
. .. ist die Audioanalyse
aktiviert.
12) Ladeanzeige
13) Signalanteil: In der Schalterstellung „Full“ wird die gesamte Leistungsfluss­dichte aller Signale im betrachteten Fre­quenzbereich dargestellt, in der Schal­terstellung „Pulse“ nur der amplituden­modulierte (gepulste) Anteil.
14) Taster zur Rücksetzung d. Spitzenwertes.
(so lange drücken, bis der Wert nicht weiter zurückgeht!)
15) Nur HF58B-r + HF59B :Schiebeschalter zur Wahl der Videobandbreite. Stan-
dardeinstellung = „VBW Standard“.
Die Standardeinstellung wichtiger Funktio­nen ist gelb markiert.
angezeigt: Balken oben = mW/m²
(Milliwatt/m²)
Balken unten = µW/m² (Mikrowatt/m²)
8) Gleichspannungsausgang z.B. für Lang­zeitaufzeichnungen. 1 Volt DC bei Vollausschlag. ( HF59B : Skalierbar auf 2 Volt DC bei Vollaus­schlag )
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Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B, HF58B-r, HF59B
Längere und kürzere Schalterknöpfe
Längere Schalterknöpfe: Standardfunktionen. Kürzere Schalterknöpfe: Um ein versehentli-
ches Umschalten zu vermeiden, sind Schal­ter, die seltener oder nur mit optionalem Zu­behör benötigt werden, kürzer ausgeführt.
Inhalt der Verpackung
Messgerät Aufsteckbare Antenne mit Antennenkabel NiMH-Akkublock (im Gerät) Netzgerät Ausführliche Bedienungsanleitung
Vorbereitung des Messgerätes
Anschluss der LogPer-Antenne
Der Winkelstecker der Antennenzuleitung wird an der Buchse rechts oben am Ba­sisgerät angeschraubt. Festziehen mit den Fingern genügt - ein Gabelschlüssel sollte nicht verwendet werden, weil damit das Ge­winde überdreht werden kann.
Diese SMA-Verbindung mit vergoldeten Kon­takten ist die hochwertigste industrielle HF­Verbindung in dieser Größe.
Vorsichtig den festen Sitz der Steckverbin­dung an der Antennenspitze überprüfen. Die Steckverbindung an der Antennenspitze soll­te nicht geöffnet werden.
An der Antennenspitze befinden sich zwei Leuchtdioden zur Funktionsdiagnose bei eingeschaltetem Messgerät. Die rote LED leuchtet, wenn die Antenne richtig anschlos­sen ist und die Stecker und die Antennenlei­tung in Ordnung sind. Die grüne LED über­prüft die Leitungen und Lötstellen auf der Antenne selbst und leuchtet, wenn hier alle Kontakte ordnungsgemäß sind.
Antenne in den kreuzförmigen Schlitz in der abgerundeten Gerätestirnseite stecken. Da­mit sich das Antennenkabel „entspannt“ in einem Bogen unter dem Messgeräteboden zwischen Antenne und Antennenbuchse des Messgerätes ausrichten kann, ggf. für die Ausrichtung des Kabels die Schraubverbin­dung an der Buchse etwas lockern.
Wichtig: Antennenkabel nicht knicken!
Die Antenne kann sowohl an der Stirnseite des Messgerätes “eingesteckt“, als auch freihändig verwendet werden. Bei der frei­händigen Verwendung ist darauf zu achten, dass die Finger nicht den ersten Resonator oder Leiterbahnen auf der Antenne berühren. Es empfiehlt sich also, möglichst weit hinten anzufassen. Für Präzisionsmessungen sollte die Antenne nicht mit den Fingern gehalten werden, sondern in der Halterung an der Stirnseite des Messgerätes verwendet wer­den. Eine (sehr massive) Klemmzange zur Stativmontage ist beispielsweise direkt beim Hersteller unter www.berlebach.de erhältlich.
Auf den Schaft der beiden Stecker des An­tennenkabels sind Ferritröhrchen zur Verbes­serung der Antenneneigenschaften aufge-
1
steckt
.
Der Anschluss der horizontal isotropen Antenne UBB27 (optional beim HF59B, inkl. beim HFE59B) ist in deren Bedienungsan- leitung beschrieben.
Überprüfung der Akkuspannung
Wenn die „Low Batt.“-Anzeige senkrecht in der Mitte des Displays angezeigt wird, so ist keine zuverlässige Messung mehr gewähr­leistet. In diesem Falle Akku laden.
Falls gar keine Anzeige auf dem Display er­scheint, Kontaktierung des Akkus prüfen bzw. versuchsweise eine 9 Volt E-Block-
1
Sollten sich diese Ferritröllchen im Laufe der Zeit lösen, so können sie problemlos mit jedem Haushalts­kleber wieder angeklebt werden.
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Batterie (Alkalimangan) einsetzen. (Siehe Ka­pitel „Akkuwechsel“) Vorsicht: Bei temporärem Batteriebetrieb darf keinesfalls das Netzteil angeschlossen werden!
Hinweis
Jeder Schaltvorgang (z.B. Messbereichs­wechsel) führt systemimmanent zu einer kur­zen Übersteuerung, die auf dem Display dar­gestellt wird.
Das Messgerät ist nun einsatzbereit.
Im nächsten Kapitel sind einige essentielle
Grundlagen für eine belastbare HF-Messung
kurz zusammengefasst. Wenn Ihnen diese
nicht geläufig sind, so sollten Sie dieses Ka-
pitel keinesfalls überspringen, da sonst leicht
gravierende Fehler in der Messung
unterlaufen können.
Eigenschaften hochfrequenter Strahlung...
Vorab: Für Hintergrundinformationen zum Thema „Elektrosmog durch hochfrequente Strahlung“ verweisen wir auf die umfangrei­che Fachliteratur zu diesem Thema. In dieser Anleitung konzentrieren wir uns auf diejeni­gen Eigenschaften, die für die Messung im Haushalt von besonderer Bedeutung sind.
Wenn hochfrequente Strahlung des betrach­teten Frequenzbereichs auf irgendein Materi­al auftrifft, so
1. durchdringt sie es teilweise
2. wird sie teilweise reflektiert
3. wird sie teilweise absorbiert. Die Anteile hängen dabei insbesondere vom
Material, dessen Stärke und der Frequenz der HF-Strahlung ab. So sind z.B. Holz, Gipskarton, Dächer und Fenster oft sehr durchlässige Stellen in einem Haus.
Eine sehr gut recherchierte und visualisierte Übersicht über die Dämpfungswirkung verschiedener Baustoffe sowie umfangreichen Tipps zur Reduktion der Belas­tung findet sich in dem Internetportal www.ohne­elektrosmog-wohnen.de .
Die umfangreichste Sammlung von genauen Daten zur Abschirmwirkung verschiedener Baustoffe liefert die ständig aktualisierte Studie „Reduzierung hochfrequen­ter Strahlung - Baustoffe und Abschirmmaterialien“ von Dr. Moldan / Prof. Pauli (www.drmoldan.de).
Mindestabstand Erst in einem bestimmten Abstand von der Stahlungsquelle („Fernfeld“) kann Hochfre­quenz in der gebräuchlichen Einheit „Leis­tungsflussdichte“ (W/m²) quantitativ zuver­lässig gemessen werden.
Auch in der Fachliteratur findet man unter­schiedliche Angaben darüber, wo die Fern­feldbedingungen beginnen, wobei die Anga­ben zwischen dem 1,5-fachen und dem 10­fachen der Wellenlänge liegen. Als einfach zu merkende Faustregel können Sie von fol­genden Untergrenzen ausgehen:
etwa der 2,5-fachen Wellenlänge)
(entsprechend
Bei 27 MHz ab ca. 27 Metern Bei 270 MHz ab ca. 2,7 Metern Bei 2700 MHz ab ca. 27 Zentimetern Die Untergrenzen verhalten sich also
umgekehrt proportional
Hintergrund: Im Nahfeld müssen die elektrische und magnetische Feldstärke des HF-Feldes separat ermit­telt werden (d.h. sie sind nicht ineinander umrechen­bar); während man diese im Fernfeld ineinander um­rechnen kann und in Deutschland meist als Leistungs­flussdichte in W/m² (bzw. µW/m² oder mW/m²) aus­drückt.
Polarisation Wenn hochfrequente Strahlung gesendet wird, so bekommt sie eine „Polarisation“ mit auf den Weg, d.h. die Wellen verlaufen ent­weder in der horizontalen oder der vertikalen Ebene. Im besonders interessanten Mobil­funkbereich verlaufen sie zumeist vertikal oder unter 45 Grad. Durch Reflexion und dadurch, dass die Handys selbst irgendwie liegen können oder gehalten werden, sind auch andere Polarisationsebenen möglich. Es sollte deshalb immer zumindest die verti­kale und die 45° Ebene gemessen werden. Die aufgesteckte Antenne misst die vertikal polarisierte Ebene, wenn die Oberseite (Dis­play) des Messgerätes waagerecht positio­niert ist. Ein besonderes Merkmal der mitge-
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lieferten logarithmisch-periodischen Antenne ist die besonders gute Ent vertikaler und horizontaler Ebene (auch wenn der Aufbau mit dem waagerechten „Flügel“ eine gleichzeitige Messung der horizontalen und vertikalen Ebenen suggeriert – das Ge­genteil ist der Fall!).
Örtliche und zeitliche Schwankungen Durch - teilweise frequenzselektive – Reflexi­onen kann es besonders innerhalb von Ge­bäuden zu punktuellen Verstärkungen oder Auslöschungen der hochfrequenten Welle kommen. Außerdem strahlen die meisten Sender und Handys je nach Empfangssitua­tion und Netzbelegung über den Tag bzw. über längere Zeiträume mit unterschiedlichen Sendeleistungen.
Alle vorgenannten Punkte haben Einfluss auf die Messtechnik und in besonderem Maße auf das Vorgehen beim Messen und die Notwendigkeit mehrfacher Messungen.
kopplung zwischen
... und Konsequenzen für die Durchführung der Messung
Wenn Sie ein Gebäude, eine Wohnung oder ein Grundstück HF-technisch „vermessen“ möchten, so empfiehlt es sich immer, die Einzelergebnisse zu protokollieren, damit Sie sich im nachhinein ein Bild der Gesamtsi­tuation machen zu können.
Ebenso wichtig ist es, die Messungen meh- rere Male zu wiederholen: Erstens zu unter­schiedlichen Tageszeiten und Wochentagen, um die teilweise erheblichen Schwankungen nicht zu übersehen. Zweitens aber sollten die
Messungen auch über längere Zeiträume hinweg gelegentlich wiederholt werden, da sich die Situation oft quasi „über Nacht“ ver­ändern kann. So kann schon die versehentli­che Absenkung der Sendeantenne um weni­ge Grad, z.B. bei Montagearbeiten am Mobil­funkmast, gravierenden Einfluss haben. Ins­besondere aber wirkt sich selbstverständlich die enorme Geschwindigkeit aus, mit der die Mobilfunknetze heute ausgebaut werden. Dazu kommt noch der geplante Ausbau der UMTS-Netze, der eine starke Zunahme der Belastung erwarten lässt, da systembedingt das Netz an UMTS-Basisstationen deutlich dichter gewebt sein muss als bei den heuti­gen GSM-Netzen.
Auch wenn Sie eigentlich die Innenräume vermessen möchten, so empfiehlt es sich, zunächst auch außerhalb des Gebäudes eine Messung in alle Richtungen durchzuführen. Ggf. aus dem geöffneten Fenster messen. Dies erlaubt erste Hinweise auf die „HF­Dichtigkeit“ des Gebäudes einerseits und auf mögliche gebäudeinterne Quellen anderer­seits (z.B. DECT-Telefone, auch von Nach­barn).
Außerdem sollte man bei einer Innenraum­messung immer beachten, dass diese über die spezifizierte Genauigkeit der verwendeten Messtechnik hinaus eine zusätzliche Mess­unsicherheit durch die aus den beengten Verhältnissen resultierenden „stehenden Wel­len“, Reflexionen und Auslöschungen mit sich bringt. Nach der „reinen Lehre“ ist eine quantitativ genaue HF-Messung prinzipiell nur unter so genannten „Freifeldbedingun­gen“ reproduzierbar möglich. Dennoch wird in der Realität selbstverständlich auch in In­nenräumen Hochfrequenz gemessen, da dies
die Orte sind, von denen die Messwerte be­nötigt werden. Um diese systemimmanente Messunsicherheit möglichst gering zu halten, sollte man aber genau die Hinweise zur Durchführung der Messung beachten.
Wie bereits in den Vorbemerkungen erwähnt, können die Messwerte schon durch geringe Veränderung der Messposition relativ stark schwanken (meist deutlich stärker als im Be­reich der Niederfrequenz). Es ist sinnvoll,
das lokale Maximum im betreffenden Raum für die Beurteilung der Belastung heranzuziehen, auch wenn dieser Ort nicht
exakt mit dem zu untersuchenden Punkt, z.B. dem Kopfende des Bettes übereinstimmt.
Der Grund liegt in der Tatsache begründet, dass oft schon kleinste Veränderungen der Umgebung zu recht großen Veränderungen der lokalen Leistungsflussdichte führen kön­nen. So beeinflusst bereits die messende Person den genauen Ort des Maximums. Insofern kann also ein zufällig geringer Messwert am relevanten Platz am nächsten Tag schon wieder viel höher sein. Das Maxi­mum im Raum aber verändert sich meist nur, wenn sich an den Strahlungsquellen etwas ändert, ist also repräsentativer für die Be­urteilung der Belastung.
Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf die Immissionsmessung, d.h. auf die Ermittlung der für den Grenzwertvergleich relevanten, summarischen Leistungsfluss­dichte.
Eine zweite messtechnische Anwendung des vorliegenden Gerätes ist diejenige, die Verur­sacher dieser Belastung zu identifizieren bzw. – noch wichtiger - geeignete Abhilfe­bzw. Abschirmungsmaßnahmen festzulegen,
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Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B, HF58B-r, HF59B also letztlich eine Emissionsmessung. Hier-
für ist die mitgelieferter LogPer-Antenne prä­destiniert. Das Vorgehen zur Festlegung ge­eigneter Abschirmmaßnahmen wird am Ende dieses Kapitels in einem speziellen Abschnitt beschrieben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Durchführung der Messung
Vorbemerkung zur Antenne
Grundsätzlich gibt es logarithmisch-perio­dische Antennen in zwei Ausführungen:
- Optimiert als Peil nungswinkel – optimale Peilcharakteristik / schlechtere Messeigenschaften) oder
- optimiert als Mess nungswinkel – optimale Messcharakteris­tik / mäßige Peileigenschaften).
Die mitgelieferte Antenne stellt einen ausge­wogenen Kompromiss aus einer hervorra­genden Messcharakteristik und gleichzeitig noch sehr guten Peileigenschaften dar. Somit kann die Richtung des Strahlungseinfalls zuverlässig ermittelt werden - eine Grundvor­aussetzung für eine zielgerichtete Sanierung.
Wichtig: Da die Antenne zur Reduktion des Erdeinflusses nach unten abgeschirmt ist, sollte man mit der Antennen“spitze“ etwa 10°
das eigentliche Messobjekt zielen, um
unter Verfälschungen im Grenzübergang zu ver­meiden (bei leicht erhöhten Zielen, z.B. Mo­bilfunkmast, ggf. einfach horizontal peilen. S
iehe Zeichnung).
antenne (schmaler Öff-
antenne (breiter Öff-
Wenn man als „Zielhilfe“ von der oberen Vor­derkante des Messgerätes über die Spitze des kleinsten Resonators peilt hat man diese 10° recht gut erreicht. Plus/Minus ein paar Grad machen dabei keinen wesentlichen Unterschied. Die „Ziellinie“ ist auf der Anten­ne markiert.
Das konkrete Vorgehen für eine aussagefähi­ge Messung wird weiter hinten noch detail­liert beschrieben.
Die ungewöhnliche Ausprägung der Ihnen hier vorliegenden logarithmisch-periodischen Antenne ist Gegenstand einer unserer Pa­tentanmeldungen. Sie erlaubt eine sehr gute Trennung der horizontalen und vertikalen Polarisationsebene und hat einen deutlich günstigeren Frequenzverlauf (geringere „Wel­ligkeit“) als herkömmliche logarithmisch­periodische Antennen.
nisch schwierigeren Messung der vertikalen Polarisati­onsebene ist sie zudem deutlich besser gegen den verfälschenden Erdeinfluss abgeschirmt. )
(Für Profis: Bei der tech-
Auf dem Display wird immer die Leis­tungsflussdichte am Messort angezeigt, in die Richtung, auf welche die Antenne zeigt
(genauer: Bezogen auf das Raumintegral der „Antennenkeule“).
Die mitgelieferte logarithmisch-periodische Antenne ist auf den Frequenzbereich von ca. 800 MHz bis 2500 MHz (=2,5 GHz) optimiert, mit einer etwas erhöhten Minustoleranz reicht der Frequenzbereich sogar bis über 3,3 GHz. Er umfasst die Mobilfunkfrequenzen GSM900 und GSM1800 (in Deutschland: D1, D2, E­plus, O
2), schnurlose Telefone nach dem
DECT-Standard, Mobilfunkfrequenzen nach
dem UMTS-Standard, WLAN und Bluetooth, einige Radarfrequenzen sowie weitere kom­merziell genutzte Frequenzbänder (natürlich können auch Mikrowellenherde damit auf Dichtigkeit überprüft werden). Bis auf letztere Verursacher sind alle genannten Strahlungs­quellen digital gepulst und werden von kriti­schen Medizinern als biologisch besonders relevant betrachtet.
Damit Messungen mit dieser Antenne nicht durch darunterliegende Strahlungsquellen verfälscht werden, ist in das HF58B und HF58BB-r ein zusätzlicher Hochpassfilter bei 800MHz integriert, d.h. niedrigere Frequen­zen werden unterdrückt.
Da das HF59B auch Frequenzen unter 800 MHz empfängt ist dieser Filter hier nicht in­tegriert, sondern als HP800 extern vorschalt­bar. Dieser kleine Filter wird als Durchgangs­stecker zwischen Antenneneingang und das Antennenkabel geschraubt (er sollte ständig an der LogPer-Antenne verbleiben).
Zusätzlich gibt es für das HF59B besonders im unteren HF-Bereich viele nicht amplitu­denmodulierte („ungepulste“) Sender. Diese können durch die Audioanalyse prinzipiell nicht hörbar gemacht werden, was die Inter­pretation der Messergebnisse zusätzlich er­schwert. Deshalb werden solche Strahlungs­anteile durch das Messgerät mit einem gleichmäßigen Knatterton „markiert“, wel­cher in der Lautstärke der Audioanalyse pro­portional zum Anteil am Gesamtsignal ist. Die „Markierung“ hat eine Frequenz von 16 Hz (also sehr tief). Ein Hörbeispiel ist auf unserer homepage zu finden. In der Schalterstellung „Pulse“ rechts neben dem Display werden
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diese Sender und somit auch das „Knattern“ ausgeblendet.
Um mit dem HF59B auch Frequenzen unter 800 MHz quantitativ zu messen, ist aus dem Hause Gigahertz Solutions eine aktive, hori­zontal isotrope Ultrabreitbandantenne (auch „Omni-Antenne“) von 27 MHz aufwärts er­hältlich, welche am HF59B einfach direkt an den Antenneneingang geschraubt wird: Die UBB27_G3.
Hinweise zur Antenne UBB27 (für das
HF59B als Zubehör erhältlich; beim HFE im Lieferumfang)
Frequenzen unter 800 MHz können mit der isotropen (d.h. mit „Rundumempfangseigen­schaften“ ausgestatteten) Antenne UBB27 zuverlässig gemessen werden. Ihr Frequenz­gang erfasst Frequenzen ab 27 MHz bis weit über die obere Frequenzbegrenzung des HF59B hinaus.
59B
LogPer- oder isotrope Antenne?
Eindeutig ist die Entscheidung für zwei spe­zielle Fragestellungen:
- unter 800 MHz gibt es keine Alternative zur isotropen UBB-Antenne, da derzeit nur eine passende LogPer-Antenne bis hinun­ter zu 800 MHz verfügbar ist
- Für Langzeitaufzeichnungen macht i.d.R. nur eine isotrope Antenne Sinn.
- Für die orientierende „Immissionsmes­sung“ (Messung der Gesamtbelastung) hat die isotrope Antenne klare Vorteile.
- Für die Festlegung von Sanierungsmaß­nahmen („Emissionsmessung“) ist die LogPer-Technik klar überlegen.
Bei der quantitativen „Immissionsmessung“ (Messung der Gesamtbelastung) sind Vor-
und Nachteile beider Antennentypen gegen­einander abzuwägen:
- Die Messunsicherheit der isotropen An­tenne ist im messtechnischen Alltag höher und die Interpretation der Ergebnisse schwieriger aber dafür geht die Messung schneller und ist umfassender.
- Umgekehrt ist es bei der LogPer-Antenne: Die Messunsicherheit ist im messtechni­schen Alltag geringer und die Interpretati­on der Ergebnisse einfacher aber dafür ist die Messung aufwändiger und der Fre­quenzbereich eingeschränkt.
Mangels geeigneten, preiswerten isotropen Antennen vor dem Erscheinen der UBB27 beziehen sich die gängigen baubiologischen Messanleitungen jeweils auf die Verwendung von LogPer-Antennen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das in den nächsten Jahren entwi­ckelt.
Orientierende Messung
Bei der orientierenden Messung geht es dar­um, einen groben Überblick über die Situati­on zu gewinnen. Die echten Zahlenwerte sind dabei von untergeordnetem Interesse, so dass es in der Regel am einfachsten ist, nur anhand des feldstärkeproportionalen Tonsig­nals vorzugehen („Power“-Schalter auf Stel­lung: gedreht)
Vorgehen zur orientierenden Messung: Messgerät und Antenne gemäß dem Kapitel:
„Vorbereitung des Messgerätes“ überprüfen. Dann den Messbereich (Schalter „Range“)
auf „max“ einstellen. Für die orientierende Messung sind kleinere Übersteuerungen in
, Lautstärkeregler ganz nach links
diesem groben Bereich unerheblich, da das Tonsignal noch bis über 60000 µW/m² feld­stärkeproportional verläuft. Nur wenn ständig sehr kleine Werte angezeigt werden, in den Messbereich „med“ oder ggf. sogar in den Messbereich „min“ umschalten.
Zu beachten: Beim Umschalten von „max“ auf „med“ wird das Tonsignal deutlich lauter; Zwischen „med“ und „min“ ist kein Unter­schied in der Lautstärke.
Den Schalter „Signal“ auf „Peak“ einstellen. An jedem Punkt und aus allen Richtungen
kann die Strahlungseinwirkung unterschied­lich sein. Wenngleich sich die Feldstärke bei der Hochfrequenz im Raum sehr viel schnel­ler ändert als bei der Niederfrequenz, ist es kaum möglich und auch nicht notwendig, in jedem Punkt in alle Richtungen zu messen.
Da man für die orientierende Messung nicht auf das Display sehen, sondern nur auf das Tonsignal hören muss, kann man problem­los langsamen Schrittes und unter ständigem Schwenken der Antenne bzw. des Messgerä­tes mit aufgesteckter Antenne in alle Him­melsrichtungen die zu untersuchenden Räu­me bzw. den Außenbereich abschreiten, um einen schnellen Überblick zu bekommen. Gerade in Innenräumen kann auch ein Schwenken nach oben oder unten erstaunli­che Resultate zeigen.
Wie weiter oben bereits erwähnt: Es geht bei der orientierenden Messung nicht um eine exakte Aussage, sondern lediglich darum, diejenigen Zonen zu identifizieren, in denen es örtliche Spitzenwerte gibt.
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Quantitative (zahlenmäßige) Messung
Wenn mit Hilfe des im vorigen Abschnittes beschriebenen Vorgehens die eigentlichen Messstellen identifiziert sind, kann die quan­titativ präzise Messung beginnen.
Geräteeinstellung: „Range“ (Messbereich) Schaltereinstellung wie im Kapitel „Orientie-
rende Messung“ beschrieben: Zunächst den Schalter „Range“ auf „max“ einstellen. Nur wenn ständig sehr kleine Werte angezeigt werden, in den Messbereich „med“ oder ggf. sogar in den Messbereich „min“ umschalten. Grundsatz für die Wahl des Messbereichs:
So grob wie nötig, so fein wie möglich.
Zu beachten:
Um möglichst große Leistungsflussdichten noch ohne Dämpfungsglied darstellen zu können entspricht der „Sprung“ von „med“ nach „max“ einem Faktor 100, d.h. bei­spielsweise ein Messwert im Bereich „med“ von 150.0 µW/m² entspricht theoretisch 0.15 mW/m² im Bereich „max“. Aus technischen Gründen muss im Grenzbereich zwischen diesen beiden Messbereichen aber mit relativ großen Toleranzen gerechnet werden.
2
2
Der Bereich von wenigen hundert µW/m², angezeigt
als 0.01 bis ca. 0.30 mW/m² im „groben“ Messbereich, ist der Bereich der größten Toleranzen dieses Messbe­reichs. Andererseits wird in der Schalterstellung „med“ (und „min“) eine zusätzliche Verstärkerstufe zugeschal­tet, welche im Vergleich zur Schalterstellung „grob“ eine zusätzliche „Welligkeit“ über die Frequenz in Höhe von ca. +/- 1 dB mit sich bringt.
Beide Faktoren zusammen können beim Umschalten zwischen „grob“ und „med“ annährend die maximale
Faustregeln zur Messwertinterpretation:
Wenn in den beiden Messbereichen „max“ und „med“ unterschiedliche Werte ange­zeigt werden, so sollte jeweils der größere davon zur Beurteilung herangezogen wer­den.
Displayanzeigen unter 0,05 mW/m² im gro­ben Messbereich („max“) liegen im Bereich
von dessen möglichen Nullpunkt­Abweichung, so dass in diesem Falle immer die Anzeige des feineren Bereichs verwendet werden sollte.
Bei relationalen Messung, d.h. vergleichen­den Messungen (z.B. „vorher – nachher“) sollte man möglichst im selben Messbereich bleiben.
Wenn das Messgerät auch im Messbereich „max“ übersteuert (Anzeige „1“ links im Dis­play), können Sie das Messgerät um den Faktor 100 un
empfindlicher machen, indem
Sie das als Zubehör erhältliche Dämpfungs- glied DG20_G3 einsetzen. Die Pegelanpas­sung der Displayanzeige (d.h. Indikation der Einheit und Anzeige der richtigen Komma­stelle) erfolgt dabei über den serienmäßig im
Gerätetoleranz von +/- 3 dB ausschöpfen, d.h. es kann maximal ein Faktor 4 zwischen der Anzeige im „gro­ben“ und im „mittleren“ Messbereich liegen.
Beispiel „groben“ Bereich könnte die Anzeige im Extremfall zwischen 0.6 und 0.03 mW/m² liegen (der exakte Soll­wert wäre 0.15 mW/m²). In der Praxis ist die Toleranz allerdings ganz deutlich kleiner.
Abhilfe: Vorverstärker HV10 verwenden!
: Anzeige im Bereich „med“ 150.0µW/m². Im
HF59B vorhandenen Schalter „ext. adapt. ­20 dB“.
Erhältlich sind auch HF-Vorverstärker um den Faktor 10 und 1.000
3
als Zwischenste­cker für den Antenneneingang Damit erreicht das Gerät eine (theoretische) minimale Auflö­sung von 0,00001 µW/m², angezeigt als 0,01 Nanowatt/m².
Nur HF58B-r / HF59B: Die real minimale Auflösung hängt von der
eingestellten Videobandbreite ab und beträgt in der
- Schalterstellung TPmax: ca. 1nW/m²
- Schalterstellung TP30kHz: ca. 0,1nW/m²
Eine Übersichtstabelle über alle Anzeige- möglichkeiten finden Sie auf der letzten Sei­te dieser Anleitung.
Geräteeinstellung:
„Range“
Peak / RMS Folgendes symbolisches Beispiel zeigt an-
schaulich die unterschiedliche Bewertung desselben Signals in der Mittel- und Spit­zenwertanzeige („RMS“ und „Peak“:
3
Für den „Faktor 10 Verstärker“ ist eine Pegelanpas­sung am Messgerät vorgesehen, für den „Faktor 1000 Verstärker“ nicht, weil Sie einfach die normalen Anzei­gen verwenden können, nur dass jeweils anstatt µW/m² die Einheit nW/m² zu verwenden ist (bzw. µW/m² statt mW/m²).
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Spitzenwert: 10
Mittelwert: 1
HF-Ene rg ie in µ W/qm
z.B. 1 Puls alle 10 µS
In der Schalterstellung „Peak“ zeigt das Ge­rät die volle Leistungsflussdichte des Pulses an (im Beispiel also 10 µW/m²). In der Schal­terstellung „RMS“ wird die Leistungsfluss­dichte des Pulses über die gesamte Perio­dendauer gemittelt Angezeigt wird also 1 µW/m² (= ((1 x 10) + (9 x 0)) / 10).
Der in der Schalterstellung „Peak“ ermittelte Messwert der HF-Analyser von Gigahertz Solutions wird in der Baubiologie oft plas­tisch als „Mittelwert des Spitzenwertes“ um­schrieben und entspricht somit genau der geforderten Messwertdarstellung.
Trotzdem ist auch die Kenntnis des „echten“ Mittelwertes eine nützliche Information
4
:
- Die „offiziellen“ Grenzwerte basieren auf
einer Mittelwertbetrachtung. Zur Einschät­zung „offizieller“ Messergebnisse, z.B. auch durch Mobilfunkbetreiber, ist also ei­ne Vergleichsmöglichkeit nützlich.
- Verschiedene Funkdienste zeigen unter-
schiedliche Verhältnisse von Mittel- zu Spitzenwerten. Dieses Verhältnis kann bei einer DECT-Basisstation 1 : 100 erreichen.
4
Hinweis für die Benutzer von Messgeräten anderer
Hersteller: Die o.g. Rückschlüsse sind nur möglich bei einer echten Mittelwerterfassung. Sie sind nicht gültig, wenn anstelle des Mittelwertes nur der Momentanwert des modulierten HF-Signals angezeigt wird, was bei den meisten Geräten auf dem Markt der Fall ist, auch wenn lt. Spezifikation der Mittelwert angezeigt wird.
Beim GSM-Mobilfunk sind Verhältnisse zwischen 1 : 1 und 1 : 8 theoretisch denk­bar (in der Praxis ist die Bandbreite der Möglichkeiten im Falle von GSM kleiner).
- Auch Rückschlüsse auf die Auslastung von
Mobilfunk-Basisstationen sind prinzipiell denkbar, jedoch sind hierzu noch weitere Analysen und Überlegungen nötig. Diese werden wir, sobald sie vorliegen, in spätere Revisionen dieser Anleitung einarbeiten (siehe www.gigahertz-solutions.de).
Hinweis für Benutzer von professionellen Spektrumanalysatoren:
- Die HF-Analyser von Gigahertz Solutions zeigen für gepulste Strahlung in der Schalterstellung „Peak“ denjenigen Wert auf dem Display an, welcher sich aus dem mit der “Max Peak“ - Funktion eines mo­dernen Spektrumanalysators als äquivalenter Wert in µW/m² ergibt (bei älteren Spektrumanalysatoren hieß die am ehesten vergleichbare Funktion meist „positive peak“ oder ähnlich).
- Die Schalterstellung „RMS“ entspricht der “true RMS“ – Einstellung eines modernen Spektrumana­lysators (bei älteren Spektrumanalysatoren arbeitet man meist mit der Funktion „normal detect“ o.ä.
einer der Pulsung sinnvoll angepassten Einstel-
und lung der Videobandbreite).
Spitze halten In der Praxis wird sehr häufig mit dieser
Funktion gearbeitet. Dazu den Schalter „Range“ auf „Peak hold“ einstellen. Dann mit dem Taster „clear“ eventuelle „Pseudospit­zen“ durch den Umschaltimpuls löschen. Bei gedrücktem Schalter „clear“ geht die Mes­sung in eine reine Spitzenwertmessung über. Mit dem Loslassen des Tasters der Beginn des Zeitraumes festlegen, in welchem der höchste Messwert ermittelt werden soll. Durch erneutes Drücken des Tasters „clear“
(ein bis zwei Sekunden gedrückt halten) be­ginnt der Zeitraum für die Spitzenwertermitt­lung von Neuem (im Moment des Loslas­sens.)
Die Funktion „Peak hold“ ist in der Praxis von großem Nutzen, da, wie weiter unten noch genauer ausgeführt werden wird, der Spit­zenwert derjenige ist, der für die Beurteilung der Situation herangezogen wird. Da aber in der Praxis die Messwerte oft über die Zeit, die Einstrahlrichtung, die Polarisation und die konkrete Messstelle stark schwanken, kann man bei der reinen Spitzenwertbetrachtung, die an sich auch der relevanten Größe ent­spricht, leicht einzelne Spitzen übersehen. Mit der Funktion „Peak hold“ kann man mit dem weiter unten unter der Überschrift „Ei­gentliche Messung“ beschriebenen Vorgehen einfach und schnell den echten Spitzenwert „einsammeln“.
Das Tonsignal ist unabhängig von der Funk­tion „Peak hold“ proportional zur aktuell ge­messenen Leistungsflussdichte. Dies erleich­tert das Auffinden der Stellen, Einstrahlrich­tungen und Polarisationsebenen, an denen Maxima erreicht werden, wobei dennoch deren Maximum gespeichert bleibt.
Die Geschwindigkeit, mit der die „Peak hold“-Funktion „zurückläuft“, kann mit dem Schalter „+“ und „-“ eingestellt werden. Auch nach Minuten ist der Wert, trotz des langsa­men „Rücklaufs“ noch innerhalb der spezifi­zierten Toleranz. Dennoch sollte man mit dem Ablesen nicht zu lange warten um einen möglichst genauen Wert zu erhalten. Bei sehr hohen, extrem kurzen Spitzen braucht die Haltekapazität der Funktion „Peak hold“ eini­ge Augenblicke (unter einer Sekunde) bis sie
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Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B, HF58B-r, HF59B
voll geladen ist. Zum Umschalten ggf. einen Kugel-
schreiber o.ä. verwenden.
HF58B-r / HF59B
Geräteeinstellung:
„VBW Maximum / VBW Standard“
VBW steht für Videobandbreite. Sie qualifi­ziert entscheidend die Möglichkeiten und Grenzen eines Hochfrequenzmessgerätes.
Für die meisten Signale ist die Einstellung „VBW Standard“ (30kHz) zu wählen. Um Sig­nale wie Radar („pulse“ in folgender Zeich­nung), UMTS/3G oder DVB („crest“) verfäl­schungsfrei darzustellen, wird die maximale Videobandbreite (2 MHz) benötigt. Den Grund hierfür erklärt folgender Zeichnung:
p u l s e
T P m a x
crest
T P 3 0 k H z
Die Vorteile der hohen Videobandbreite wer­den aber durch ein erhöhtes Rauschen er­kauft. Der Zusammenhang ist nachfolgend dargestellt:
Geringes
"Rauschen"
Einschränkungen
bei UMTS
u. Radar
Video-
"klein"
(z.B. 30 kHz)
bandbreite
"groß"
(z.B. 2 MHz)
Das Rauschen kann in der Schalterstellung „VBW Maximum“ und „Range: min“ 60 bis 120 Digits betragen! Zur Messung sehr klei­ner Signale ist also ein Vorverstärker (HV10 oder HV30) nötig.
T
P m a x
T P 3 0 k H z
Systemimmanent mehr "Rauschen"
Ideal für UMTS und Radar
Quantitative Messung:
Bestimmung der Gesamtbelastung Die Antenne wird wieder auf das Messge-
rät aufgesteckt, da auch die Masseanord-
nung hinter dem Messgerät einen Einfluss auf das Messergebnis hat. Das Gerät sollte nun am locker ausgestreckten Arm gehal­ten werden, die Hand hinten am Gehäuse.
Nun wird im Bereich eines lokalen Maxi- mums die Positionierung des Messgerätes verändert, um die effektive Leistungsfluss­dichte (also den zahlenmäßig interessanten Wert) zu ermitteln. Und zwar
- durch Schwenken „in alle Himmelsrich-
tungen“ zur Ermittlung der Haupt­Einstrahlrichtung. In Mehrfamilienhäusern ggf. auch nach oben und unten. Dabei darf man nach rechts und links aus dem Schultergelenk schwenken, für die Ein­strahlung von hinten muss man sich selbst aber wieder hinter das Messgerät bringen. Bei Verwendung der UBB27 ( HF59B ) reicht das Schwenken nach rechts und links, da nur eine Verfälschung des Mess­ergebnisses durch die messende Person vermieden werden soll.
- durch Drehen um bis zu 90° nach links
oder rechts um die Messgerätelängsachse, um die Polarisationsebene der Strahlung zu berücksichtigen. Bei Verwendung der UBB27 ( HF59B ) ist dieser Schritt nur nö­tig, wenn Einstrahlungen direkt von oben oder unten zu erwarten sind (mehrstöckige
- bzw. Mehrfamilienhäuser).
- durch Veränderung der Messposition (al-
so des „Messpunktes“), um nicht zufällig genau an einem Punkt zu messen, an dem lokale Auslöschungen auftreten.
Einzelne Messgeräteanbieter verbreiten die Meinung, dass die effektive Leistungsfluss­dichte durch Messung in drei Achsen und Bildung der resultierenden gebildet werden sollten. Das ist bei Verwendung von loga­rithmisch-periodischen Antennen Unfug. Umso mehr übrigens auch bei Stab- oder Teleskopantennen.
Allgemein anerkannt ist die Auffassung,
den höchsten Wert aus der Richtung des
stärksten Feldeinfalls zum Grenzwertver-
gleich heranzuziehen. Bei Verwendung der
UBB27 entfällt selbstverständlich die
Richtungskomponente.
Im Einzelfall, wenn z.B. von einer DECT­Telefonanlage im Haushalt eine ähnlich hohe Belastung ausgeht, wie von einem Mobil­funkmast außerhalb des Hauses, könnte es sinnvoll sein, zunächst den Wert „von außen“ bei ausgeschalteter DECT-Anlage zu ermit­teln, dann denjenigen von der DECT-Anlage und für den Vergleich dann die Summe aus beiden Werten heranzuziehen (relevant ist dies nur bei richtungsgebundenen Messun­gen mit einer LogPer-Antenne, die UBB27 berücksichtigt ohnehin beide Komponenten). Ein offiziell definiertes Vorgehen gibt es der­zeit nicht, da nach Auffassung der nationalen Normungsinstitutionen, wie bereits weiter oben ausgeführt, ohnehin eine quantitativ zuverlässige, gerichtete und reproduzierbare Messung nur unter „Freifeldbedingungen“ möglich ist.
Um beim Grenzwertvergleich ganz sicher zu gehen, können Sie den angezeigten Wert mit dem Faktor 2 multiplizieren und das Ergebnis als Basis für den Vergleich heranziehen. Die-
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se Maßnahme wird von vielen Baubiologen ergriffen, um auch in dem Fall, dass das Messgerät die spezifizierte Toleranz nach unten vollständig ausnutzt, keinesfalls von einer niedrigeren Belastung ausgegangen wird, als real vorliegt. Man muss dabei aller­dings wissen, dass bei einer eventuellen Ausnutzung der Toleranz nach oben ein deutlich zu hoher Wert errechnet wird.
Dieser Faktor für die Messunsicherheit erscheint auf den ersten Blick sehr hoch, relativiert sich jedoch vor dem Hinter­grund, dass sogar bei professionellen Spektrumanalysatoren vom selben Faktor ausgegangen wird.
Das Verhältnis zwischen minimaler und ma­ximaler Auslastung einer Mobilfunk­Basisstation beträgt in der Regel 1 : 4. Da man nie genau weiß, wie stark eine Mobil­funk-Basisstation zum Zeitpunkt der Mes­sung ausgelastet ist, kann man, um die Ma­ximalauslastung abzuschätzen, zu einer sehr auslastungsarmen Zeit messen (sehr früh am Morgen, z.B. zwischen 3 und 5 Uhr, am Sonntagmorgen auch etwas später) und den Wert dann mit 4 multiplizieren. Wie im vori­gen Absatz beschrieben, kann man auch für das „Auslastungsrisiko“ einen generellen Sicherheitszuschlag einkalkulieren, jedoch ebenfalls mit der Möglichkeit verbunden, insgesamt die Belastung unrealistisch zu hoch einzuschätzen.
Quantitative Messung:
Sonderfall UMTS
Das UMTS-Signal hat in vielerlei Hinsicht ähnliche Eigenschaften wie das „Weiße Rau­schen“ und erfordert deshalb eine besondere Betrachtung. Wenn durch die akustische Analyse ein UMTS-Signal identifiziert wird, sollte „VBW Maximum“ (nur HF58B-r
+HF59B) eingestellt werden. Zur Messung des UMTS-Signals wird das Messgerät ca. 1 bis 2 Minuten lang in der Hauptstrahlrichtung des UMTS-Signals gehalten. Diese Mess­dauer ist für eine realistische Messung sinn­voll, da aufgrund der Signalcharakteristik des UMTS-Signals Schwankungen von +/- einem Faktor 3 bis 6 innerhalb kürzester Zeit auftre­ten können.
Bei der UMTS-Messung macht die Schalter­kombination „RMS“ und
„Pulse“ technisch
keinen Sinn. Beim HF58B kann das UMTS-Signal in der
Schalterkombination „Spitzenwert“ und „voll“ bis zu einem Faktor 5 unterbewertet werden.
Quantitative Messung:
Sonderfall Radar
Für die Flugzeug- und Schiffsnavigation wird von einer langsam rotierenden Sendeantenne ein eng gebündelter „Radarstrahl“ ausgesen­det. Deshalb ist dieser - bei ausreichender Signalstärke - nur alle paar Sekunden für Bruchteile von Sekunden messbar, was zu einer besonderen Messsituation führt.
Um ganz sicher zu gehen, ist bei akustischer Identifikation eines Radarsignals (ein kurzes „piep“, das sich im Extremfall nur alle etwa 12 Sekunden wiederholt, durch Reflexionen evtl. häufiger) folgendes Vorgehen anzuraten:
HF58B-r +HF59B: „VBW“ Maximum einstel­len.
Schalter „Range“ auf „Peak“ einstellen. In dieser Schalterstellung die Haupteinstrahl­richtung identifizieren. Der Radarpuls ist je-
weils so kurz, dass nur sehr kurz ein eher stochastischer Messwert angezeigt wird.
Schalter „Range“ auf „Peak hold “ einstellen und mehrere Durchläufe des Radarsignals bei geringfügig veränderte Messgerätepositi­on aufnehmen um den quantitativ richtigen Messwert aufzunehmen.
Für die Radarmessung bei unbekanntem Standort der Radarstation ist die Verwen­dung der quasiisotropen UBB-Antenne be­sonders empfehlenswert, da das genaue Orten der Strahlungsquelle mit einer LogPer­Antenne aufgrund der langen Zwischenzeiten zwischen den einzelnen Radarpulsen sehr lang ist. Andererseits fehlt bei der quasii­sotropen Messung dafür die Richtungsinfor­mation.
Bitte beachten Sie, dass es auch Radarsys­teme gibt, die mit noch höheren Frequenzen betrieben werden, als sie mit diesem Gerät gemessen werden können.
Nur HF58: Auch mit „Peak hold“ sind mehre­re „Radarsignaldurchläufe“ nötig, bis sich bis ein Gleichgewicht aus Rücklauf und Erhö­hung einstellt. Das kann einige Minuten dau­ern. Dieser Gleichgewichtswert kann je nach Radartyp bis zu 10 dB, also einem Faktor 10 unter dem tatsächlichen Ist-Wert der Leis­tungsflussdichte liegen, bei bestimmten Ra­dartypen sogar noch darüber. Aus diesem Grunde sollte man gemessene Radarsignale (= Gesamtpegel abzüglich der Hintergrund­strahlung, d.h. dem Messwert zwischen
den Pulsen) mit einem Faktor 10 multiplizieren und dann erst den Vergleich mit den Grenz­und Richtwerten durchführen.
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A
Quantitative Messung:
Identifikation der HF-Einfallstellen
Zunächst sind – naheliegend – Quellen im selben Raum zu eliminieren (DECT-Telefon, o.ä.). Die danach verbliebene HF-Strahlung muss also von außen kommen. Für die Fest­legung von Abschirmmaßnahmen ist es wichtig, diejenigen Bereiche von Wänden (mit Türen, Fenstern, Fensterrahmen), Decke und Fußboden zu identifizieren, durch welche die HF-Strahlung eindringt. Hierzu sollte man nicht mitten im Raum stehend rundherum messen, sondern nahe an der gesamten Wand- / Decken- / Bodenfläche nach außen gerichtet messen
5
, um genau die durchlässi­gen Stellen einzugrenzen. Denn neben der bei hohen Frequenzen zunehmend einge­schränkten Peilcharakteristik von LogPer­Antennen machen in Innenräumen kaum vor­hersagbare Überhöhungen und Auslöschun­gen eine genaue Peilung von der Raummitte aus schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Die Vorgehensrichtlinie illustriert die folgende Skizze.
Antenne
Wand
potentiell HF-durchlässiger Wandbereich
falsch!
Antenne
richtig!
Abbildung: Illustrationsskizze zur Ortungsunsicherheit bei Messantennen
Wand
potentiell durchlässiger Bereich
Wandbereich
potentiell HF-durchlässiger
Die Abschirmungsmaßnahme selbst sollte durch eine Fachkraft definiert und begleitet werden und jedenfalls großflächig über die Bereiche hinaus erfolgen.
5
Zu beachten: In dieser Position ist nur ein relationaler
Messwertvergleich möglich!
Grenz-, Richt- u. Vorsorgewerte
Vorsorgliche Empfehlungen
für Schlafplätze bei gepulster Strahlung:
Unter 0,1 µW/m²
(Standard der baubiologischen Messtechnik
SBM 2008: „Keine Anomalie“)
unter 1 µW/m² („für Innenräume“)
(Landessanitätsdirektion Salzburg)
Die „offiziellen“ Grenzwerte in Deutschland liegen sehr weit über den Empfehlungen von Umweltmedizinern, Baubiologen, vielen wis­senschaftlich arbeitenden Institutionen und auch denen anderer Länder. Sie befinden sich deshalb zwar in heftiger Kritik, gelten aber als Grundlage für Genehmigungsverfah­ren etc. Der Grenzwert ist frequenzabhängig und beträgt im betrachteten Frequenzberei­che etwa 4 bis 10 Watt pro Quadratmeter (1W/m² = 1.000.000µW/m²) und basiert auf einer –aus baubiologischer Sicht verharmlo­senden - Mittel tung. Derselbe Kritikpunkt betrifft auch die offiiellen Grenzwerte anderer Länder und der ICNIRP (International Commission on Non­Ionizing Radiation Protection) und vernach­lässigt - wie diese - die sogenannten nicht­thermischen Wirkungen. Dies wird in einem Kommentar des schweizerischen Bundesam­tes für Umwelt, Wald und Landschaft vom
23.12.1999 sozusagen „von offizieller Seite“ erläutert. Diese Werte liegen weit über dem Messbereich dieses Gerätes, da es darauf hin optimiert ist, insbesondere die Messwerte
wertbetrachtung der Belas-
im Bereich baubiologischer Empfehlungen möglichst genau darzustellen.
Der „Standard der baubiologischen Mess­technik“, kurz SBM 2008 unterscheidet die folgenden Stufen:
Baubiologische Richtwerte gem. SMB-2008
© Baubiologie Maes / IBN
ngaben
in µW/m² < 0,1 0,1 - 10 10 - 1000 > 1000
keine
Anomalie
schwache
Anomalie
starke
Anomalie
extreme
Anomalie
Kritischere Funkwellen wie z.B. gepulste bzw. periodische Signale (Mobilfunk, DECT, WLAN, digitaler Rundfunk...) sollten speziell bei stärkeren Auffälligkeiten empfindlicher und weniger kritische wie z.B. ungepulste bzw. nichtperiodische Signale (UKW, Kurz-, Mittel-, Langwelle, analoger Rundfunk...) speziell bei schwächeren Auffälligkeiten großzügiger bewertet werden.
Der "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V." (BUND) schlägt einen Grenzwert von 100 µW/m² im Außenbereich vor, woraus angesichts üblicher Abschirm­wirkungen von Baustoffen (außer Trocken­baumaterialien) für den Innenbereich resul­tiert, dass hier deutlich geringere Werte an­gestrebt werden sollten.
Im Februar 2002 wurde von der Landessani­tätsdirektion Salzburg aufgrund von "empiri­schen Erkenntnissen der letzten Jahre" eine Senkung des geltenden „Salzburger Vorsor­gewertes“ von 1.000 µW/m² vorgeschlagen, nämlich für Innenräume ein Wert von 1 µW/m² und im Freien ein Höchstwert von 10 µW/m².
Das ECOLOG-Institut in Hannover gibt nur eine Empfehlung für den Außen
bereich ab,
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nämlich 10.000 µW/m². Dieser Wert liegt deutlich höher als die Empfehlungen der Baubiologie und stellt eine Kompromissfor­mel des Instituts mit dem Ziel dar, auch in der Industrie Akzeptanz zu finden und eine Chance auf Niederschlag in der Festlegung öffentlicher Grenzwerte zu finden. Einschrän­kend wird von den Autoren festgestellt,
- dass dieser Wert für maximal mögliche Emissionen von verursachenden Sendeanla­gen ausgeht. Reale Messwerte sollten also deutlich kritischer bewertet werden, da die reale Auslastung der Sendeanlagen in der Regel nicht bekannt ist,
- dass von einer einzelnen Sendeanlage nicht mehr als ein Drittel dieses Wertes ausgehen sollte,
- dass auch umfangreiche Erfahrungen und Erkenntnisse einzelner Umweltmediziner und Baubiologen über die negative Wirkung deut­lich geringerer Belastungen nicht bei der Grenzwertfestlegung berücksichtigt werden konnten, weil keine hinreichende Doku­mentation dieser Ergebnisse vorhanden ist. Die Autoren schließen: „Eine wissen­schaftliche Überprüfung dieser Hinweise ist dringend erforderlich.“
- dass nicht alle in der Literaturauswertung aufgeführten Effekte [...] auf zellulärer Ebene berücksichtigt werden konnten, da deren Schadenspotenzial noch nicht sicher abge­schätzt werden kann.
In Summe also eine Bestätigung von deut­lich unter den gesetzlichen Grenzwerten liegenden Vorsorgewerten.
Hinweis für Handybesitzer:
Ein problemloser Handy-Empfang ist auch noch bei deutlich geringeren Leistungsfluss­dichten als dem strengen Richtwert des SBM für gepulste Strahlung möglich, nämlich Werten um 0,01µW/m².
Audio-Frequenzanalyse
Innerhalb des betrachteten Frequenzbandes von 800 MHz bis 2,5 GHz werden vielerlei Frequenzen für unterschiedliche Dienste ge­nutzt. Zur Identifizierung der Verursacher von HF-Strahlung dient die Audioanalyse des amplitudenmodulierten Signalanteils.
Wichtig: Für die Audioanalyse sollte der klei­ne Schalter rechts neben dem Display „Pul­se“ geschaltet sein. Falls auch ungepulste Anteile im Signal sind, erschwert nämlich deren akustische „Markierung“ (16 Hz „Knat­tern“) die Audioanalyse. Näheres im nächsten Kapitel.
Vorgehen: Zunächst die Lautstärke am Drehknopf für
die Audioanalyse rechts oben auf der Gerä­teoberseite ganz nach links („-“) drehen, da es beim Umschalten während eines sehr ho­hen Feldstärkepegels plötzlich sehr laut wer­den kann. Der Drehknopf ist nicht festgeklebt um ein Überdrehen des Potis zu vermeiden. Sollten Sie versehentlich über den Anschlag hinausdrehen, so können Sie durch Drehen über den Anschlag in der anderen Richtung den Versatz wieder ausgleichen.
„Power“-Schalter auf Geräusche sind schriftlich sehr schwer zu
beschreiben. Am einfachsten ist es, sehr na­he an bekannte Quellen heranzugehen und sich sich das Geräusch anzuhören. Ohne detailliertere Kenntnisse kann man leicht das
stellen.
charakteristische Tonsignal der folgenden Verursacher ermitteln: DECT-Telefon (Basis­station und Mobilteil) und Mobiltelefon (Han­dy), jeweils unterschieden zwischen „wäh­rend des Gesprächs“, im „Standby-Modus“ und, insbesondere beim Handy, dem „Ein­loggen“. Auch die charakteristischen Audio­signale eines Mobilfunksenders lassen sich so ermitteln. Dabei sollte man zu Vergleichs­zwecken eine Messung während der Haupt­belastungszeit und irgendwann nachts ma­chen, um die unterschiedlichen Geräusche kennen zu lernen.
Mit dem „Audio“-Drehknopf kann während der Messung die Lautstärke so reguliert wer­den, dass das charakteristische Tonsignal gut zu identifizieren ist. Nach der Audioanaly­se sollte die Lautstärke dann wieder ganz heruntergeregelt werden, da dieser viel Strom verbraucht.
Die Audioanalyse lässt sich mit den variablen Frequenzfiltern VF2 oder VF4 aus unserem Hause nochmals deutlich vereinfachen und präzisieren, indem damit einzelne Frequen­zen ausgeblendet werden können und so auch kleinere Signalanteile anderer Verursa­cher deutlich unterscheidbar werden.
Wir haben einige Audiodateien als Hörproben für Sie auf unserer Homepage zusammenge­stellt. Sehen Sie dazu bitte unter www.gigahertz-solutions.de unter Multime­dia.
Zur „akustischen Markierung“ von un pulsten Signalen mehr im nächsten Ab­schnitt.
ge-
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Analyse des modulierten / ge­pulsten Signalanteils
Eine quantitative Unterscheidungsmöglich­keit wurde in den HF-Analysern von Giga­hertz Solutions erstmalig in Breitbandmess­geräten dieser Preisklasse realisiert. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber teuren Spekt­rumanalysatoren, bei denen diese Unter­scheidung vergleichsweise aufwändig ist.
Der kleine Schalter rechts des Displays er­möglicht die oben beschriebene, quantitative Unterscheidung zwischen dem Gesamtsignal und dem gepulsten bzw. modulierten Anteil.
In der Schalterstellung „Full“ wird die gesam­te Leistungsflussdichte aller Signale im be­trachteten Frequenzbereich dargestellt, in der Schalterstellung „Pulse“ nur der amplituden­modulierte Anteil. Im Falle von GSM- (Mobil­funk-), DECT-, Radar- und WLAN / Blue­tooth- und anderen digital gepulsten Signa­len können die Werte in beiden Schalterstel­lungen ähnlich hoch sein (im Rahmen der Toleranzen), da es sich um ein rein amplitu­den-(speziell: puls-) moduliertes Signale ohne Trägeranteil handelt. Durch Überlagerungen und Hintergrundstrahlung ergibt sich jedoch häufig zumindest ein kleiner Unterschied.
„Markierung“ von Gleichsignalen
Un
gepulste Signale können bei der Audio­analyse systemimmanent nicht macht werden, sind also leicht zu übersehen. Deshalb werden etwaige ungepulste Signal­anteile mit einem gleichmäßigen Knatterton „markiert“, welcher in der Lautstärke propor­tional zum Anteil am Gesamtsignal ist. Die
(Full/Pulse)
hörbar ge-
„Markierung“ hat eine Grundfrequenz von 16 Hz und ist ebenso als Hörprobe auf unserer homepage (Multimedia Teil) zu finden.
HF59B: Bei Verwendung der Breitbandantenne
UBB27 zu beachten: Der hiermit zusätzlich erfasste Frequenzbereich ab 27 MHz umfasst besonders viele ungepulste Sender. Mit der UBB27 werden Sie also häufig ein gewissen „Grundknattern“ feststellen.
Logischerweise wird diese Markierung nur in der Signalanalyse-Schalterstellung „Full“ angezeigt, da es gerade die generische Ei­genschaft der Schalterstellung „Pulse“ ist, den ungepulsten (also mit dem Knattern markierten) Anteil nicht
Hinweis zur Schalterstellung „Pulse“: Bei der Einstellung „Pulse“ kann unter Laborbedingun­gen ein Signal erzeugt werden, welches eine zusätzli­che Abweichung vom Istwert in Höhe von maximal –3 dB verursacht. In der Praxis jedoch treten z.B. bei DECT- und GSM-Signalen nur minimale zusätzliche Toleranzen auf.
zu berücksichtigen.
Benutzung der Signalausgänge
Der AC-Ausgang „PC/Kopfhörer“ (3,5mm Klinkenbuchse) dient zur weitergehenden Analyse des amplitudenmodulierten / gepuls­ten Signalanteils z.B. über Kopfhörer oder eine PC-Audiokarte mit entsprechender Software.
Der DC-Ausgang („DC out“, 2,5mm Klinken­buchse) dient zur (Langzeit-) Aufzeichnung der Displayanzeige oder zum Anschluss einer externen Displayeinheit (im Lieferprogramm;
siehe Kontaktadresse am Ende dieser Anlei­tung).
Bei „Vollausschlag“ auf dem Display liegt hier (umschaltbar) ein (oder beim HF59B auch einstellbar: Zwei Volt) DC an.
Die reguläre Funktion Auto-Power-Off wird mit dem Einstecken des Steckers automa­tisch deaktiviert. Die Funktion tritt – ebenso automatisch - nur dann wieder in Kraft, wenn durch weiteren Betrieb eine Tiefentladung droht.
Weiterführende Analysen
Von Gigahertz Solutions sind erhältlich: Vorsatz-Dämpfungsglieder zur Erweite-
rung der Messbereiche nach oben für star­ke Quellen.
Frequenzfilter für eine genauere Unter-
scheidung unterschiedlicher Quellen.
Messgeräte für HF bis 6 GHz / 10 GHz:
Für die Analyse noch höherer Frequenzen (bis ca. 6 GHz, also WLAN, WIMAX sowie einige Richtfunk- und Flugradar­Frequenzen) ist das HFW35C erhältlich (2,4
- 6 GHz), sowie ein neues Breitbandmess­gerät von 2,4 - 10 GHz in Vorbereitung (HFW59B).
Messgeräte für die Niederfrequenz: Mit
der neuen NFA-Baureihe für die dreidimen­sionale Messung elektrischer und magneti­scher Wechselfelder hat Gigahertz Soluti­ons auch in diesem Frequenzbereich eine richtungsweisende Palette professioneller Messtechnik im Programm.
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Datenlogger, V/M-Anzeigeeinheit: Schon
das NFA 30M hat einen Eingang zur Lang­zeitaufzeichnung mit unseren HF­Analysern. Zugleich kann dieses Gerät als Externe Displayeinheit mit V/m-Anzeige verwendet werden.
Akkumanagement
Das Gerät ist ab Werk mit einem hochwerti­gen NiMH-Akkupack ausgestattet. Dieses erreicht seine volle Kapazität erst nach einer „Konditionierung“.
Zur Akkukonditionierung gehen Sie bitte folgendermaßen vor:
1. Stecken Sie den mitgelieferten Klinken­stecker in den DC-Ausgang (dies deakti­viert die reguläre Auto-Power-Off­Funktion). Schalten Sie das Gerät ein und lassen Sie es an, bis es sich aus­schaltet (dies erfolgt automatisch kurz bevor der Akku ungewollt tiefentladen wird).
2. Schalten Sie das Gerät aus und schlie­ßen Sie nun das Netzteil an (die grüne Leuchtdiode „Batteriesymbol“ leuchtet. Nach einer Ladedauer von etwa 10 bis 13 Stunden wird die Ladung automatisch beendet (die grüne Leuchtdiode erlischt).
3. Wiederholen Sie diesen Zyklus noch ein­oder zweimal und dann idealerweise alle ein- bis zwei Monate nochmals.
Der Akku wird es Ihnen danken! Ohne diese Maßnahme erreicht der Akku bei weitem nicht die spezifizierte Kapazität und altert schneller. Kleiner Tipp am Rande: Das gilt
übrigens für alle Akkus, auch diejenigen, die Sie sonst so im Einsatz haben (elektrische Zahnbürste etc.)
Das reguläre Laden erfolgt analog zu obigem Punkt 2.
Akkuwechsel
Das Akkufach befindet sich auf der Geräte­unterseite. Zum Öffnen im Bereich des gerill­ten Pfeils fest eindrücken und den Deckel zur unteren Stirnseite des Geräts hin abziehen. Durch den eingelegten Schaumstoff drückt der Akku gegen den Deckel, damit er nicht klappert. Das Zurückschieben muss also gegen einen gewissen Widerstand erfolgen.
Auto-Power-Off
Diese Funktion dient zur Verlängerung der realen Nutzungsdauer.
1. Wird vergessen, das Messgerät auszu­schalten oder wird es beim Transport versehentlich eingeschaltet, so schaltet es sich nach einer Betriebsdauer von durchgehend ca. 40 Minuten automa­tisch ab.
2. Erscheint in der Mitte des Displays ein senkrechtes „ Ziffern, so wird das Messgerät bereits nach etwa 3 Minuten abgeschaltet, um Messungen unter unzuverlässigen Be­dingungen zu verhindern und daran zu erinnern, den Akku möglichst bald nach zu laden.
3. Die reguläre Funktion Auto-Power-Off wird mit dem Einstecken des DC­Steckers automatisch deaktiviert. Die Funktion tritt – ebenso automatisch - nur dann wieder in Kraft, wenn durch weite­ren Betrieb eine Tiefentladung droht.
LOW BATT“ zwischen den
Netzbetrieb
Der HF-Analyser lässt sich auch direkt über das Netzteil mit Strom versorgen (z.B. für Langzeitmessungen). Der Lautstärkeregler sollte dabei aber ganz auf „-“ gestellt wer­den, weil sonst das 50 Hertz-Brummen der Netzspannung zu hören ist.
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Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B, HF58B-r, HF59B
Fachgerechte Abschirmung ist eine zuverlässige Abhilfemaß­nahme
Physikalisch nachweisbar wirksam sind fachgerecht ausgeführte Abschirmungen. Dabei gibt es eine große Vielfalt von Mög­lichkeiten. Eine individuell angepasste Ab­schirmlösung ist in jedem Falle empfehlens­wert.
Die Schirmdämpfung unterschiedlicher Ab­schirmmaterialien wird in der Regel in „-dB“ angegeben, z.B. „-20dB“.
Umrechnung Schirmdämpfung in Reduktion der Leistungsflussdichte:
„-10dB“ entspricht „Messwert durch 10“ “-15dB“ entspricht „Messwert durch ~30“ “-20dB“ entspricht „Messwert durch 100“ “-25dB“ entspricht „Messwert durch ~300“ “-30dB“ entspricht „Messwert durch 1000“ usw.
Bitte beachten Sie die Herstellerhinweise zu real in der Praxis erreichbaren Dämpfungs­werten, die bei Teilschirmungen meist deut­lich unter den Werten liegen, die mit einer Vollschirmung zu erreichen sind. Teilschir­mungen sollten insofern immer möglichst großflächig angelegt sein.
Näheres erfahren Sie auf unseren Produkt- schulungen und Seminare zum Thema „Hoch- & Niederfrequenz – Messtechnik & Schutzlösungen“.
Garantie
Auf das Messgerät, die Antenne und das Zubehör gewähren wir zwei Jahre Garantie auf Funktions- und Verarbeitungsmängel. Danach gilt eine großzügige Kulanzregelung.
Antenne Auch wenn die Antenne filigran wirkt, so ist
das verwendete FR4-Basismaterial dennoch hochstabil und übersteht problemlos einen Sturz von der Tischkante. Als zusätzliche Sicherheit dienen die Leuchtdioden an der Antennenspitze, welche im eingeschalteten Zustand die durchgängige Kontaktierung aller Antennenelemente signalisieren. Im Falle eines mechanischen Schadens verlöscht eine oder beide LEDs. Die Garantie umfasst auch solche Sturzschäden, sollte doch einmal ei­ner auftreten.
Messgerät Das Messgerät selbst ist ausdrücklich nicht
sturzsicher: Aufgrund des schweren Akku­packs und der großen Zahl bedrahteter Bau­teile können Schäden in diesem Falle nicht ausgeschlossen werden. Sturzschäden sind daher durch die Garantie nicht abgedeckt.
Hilfreich zum Schutz vor Abnutzung haben sich unsere Silikonholster erwiesen. So ha­ben Sie das Gerät auch sicher im Griff und runden es auch optisch ab.
Kontakt- und Serviceadresse:
Gigahertz Solutions GmbH Am Galgenberg 12 90579 Langenzenn Deutschland
Telefon 09101 9093-0 Telefax 09101 9093-23
www.gigahertz-solutions.de info@gigahertz-solutions.de
Für Informationen zu Terminen und Veran­staltungsorten nutzen Sie bitte die Kontakt­möglichkeiten weiter am Ende der Anleitung.
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Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B, HF58B-r, HF59B
Messbereiche HF59B
Auslieferungszustand,
d.h. ohne Vorverstärker oder Dämpfungsglied
Mess­bereich
max med min
einfach ablesen - kein Korrekturfaktor
("Pegelanpassung" auf "keine; 0 dB")
Balken im LCD
Anzeigewert u. -einheit
0.01 - 19.99 mW/m²
00.1 - 199.9 µW/m²
0.01 - 19.99 µW/m²
Mit ext. Dämpfungsglied DG20,
Mess­bereich
max med min
("Pegelanpassung" auf "Dämpfer -20dB")
Balken im LCD
einfach ablesen - kein Korrekturfaktor
Anzeigewert u. -einheit
1 - 1999 mW/m²
0.01 - 19.99 mW/m² .001 - 1.999 mW/m²
Mit externem Verstärker HV10,
Mess­bereich
max med min
("Pegelanpassung" auf "Verstärker +10dB")
Balken im LCD
einfach ablesen - kein Korrekturfaktor
Anzeigewert u. -einheit
1 - 1999 µW/m²
0.01 - 19.99 µW/m² .001 - 1.999 µW/m²
Mit externem Verstärker HV30,
Mess­bereich
max med min
("Pegelanpassung" auf "keine; 0 dB")
Balken im LCD
Anzeigewert u. -einheit Ist-Einheit
0.01 - 19.99 mW/m² µW/m²
00.1 - 199.9 µW/m² nW/m²
0.01 - 19.99 µW/m² nW/m²
Kommastelle bleibt - "nächst kleinere Einheit"
Umrechnungstabelle
( µW/m² zu V/m )
µW/m² mV/m µW/m² mV/m µW/m² mV/m
0,01 1,94 1,0 19,4 100 194
- - 1,2 21,3 120 213
- - 1,4 23,0 140 230
- - 1,6 24,6 160 246
- - 1,8 26,0 180 261
0,02 2,75 2,0 27,5 200 275
- - 2,5 30,7 250 307
0,03 3,36 3,0 33,6 300 336
Warum keine Spalte: „dBm“?
Grenzwerte für Hochfrequenz werden in W/m² (ggf. auch V/m) angegeben, also genau in der von diesem Messgerät angezeigten Dimension. Eine Anzeige in dBm, wie beispielsweise auf einem Spektrumanalyser, muss erst frequenz- und antennenspezifisch mittels einer komplizierten Formel in diese Einheiten umge­rechnet werden, eine „Rückrechnung“ ist also unsinnig.
- - 3,5 36,3 350 363 0,04 3,88 4,0 38,8 400 388 0,05 4,34 5,0 43,4 500 434 0,06 4,76 6,0 47,6 600 476 0,07 5,14 7,0 51,4 700 514 0,08 5,49 8,0 54,9 800 549 0,09 5,82 9,0 58,2 900 582 0,10 6,14 10,0 61,4 1000 614 0,12 6,73 12,0 67,3 1200 673 0,14 7,26 14,0 72,6 1400 726 0,16 7,77 16,0 77,7 1600 777 0,18 8,24 18,0 82,4 1800 824 0,20 8,68 20,0 86,8 2000 868 0,25 9,71 25,0 97,1 2500 971 0,30 10,6 30,0 106 3000 1063 0,35 11,5 35,0 115 3500 1149 0,40 12,3 40,0 123 4000 1228 0,50 13,7 50,0 137 5000 1373 0,60 15,0 60,0 150 6000 1504 0,70 16,2 70,0 162 7000 1624 0,80 17,4 80,0 174 8000 1737 0,90 18,4 90,0 184 9000 1842
DRU0155
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: Juli 2010 (Revision 1.0) Seite 17
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