Hochfrequenz-Analyser für Frequenzen von
800MHz bis 2,5GHz
(3,3GHZ mit erhöhter Toleranz)
Bedienungsanleitung
Revision 4.5
Diese Anleitung wird kontinuierlich aktualisiert, verbessert und
erweitert. Unter www.gigahertz-solutions.de finden Sie immer
die aktuellste Fassung zum download.
Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung unbedingt vor der
ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch.
Sie gibt wichtige Hinweise für den Gebrauch, die Sicherheit
und die Wartung des Gerätes.
Außerdem enthält sie wichtige Hintergrundinformationen,
die Ihnen eine aussagefähige Messung ermöglichen.
Professionelle Technik
Die Feldstärkemessgeräte von GIGAHERTZ
SOLUTIONS
Messtechnik für hochfrequente Wechselfelder: Messtechnik professionellen Standards
wurde mit einem weltweit einmaligen PreisLeistungs-Verhältnis realisiert. Möglich wurde
dies durch den konsequenten Einsatz innovativer und teilweise zum Patent angemeldeter Schaltungselemente sowie durch modernste Fertigungsverfahren.
Dieses Gerät ermöglicht eine qualifizierte
Messung hochfrequenter Strahlung von
800MHz bis 2,5GHz (3,3GHZ). Dieser Bereich
wird aufgrund der großen Verbreitung digitaler, meist gepulster Funkdienste wie des Mobilfunks, schnurloser Telefone, von Mikrowellenherden und den Zukunftstechnologien
UMTS und Bluetooth als biologisch besonders relevant angesehen.
Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie
uns mit dem Kauf des HF58B-r bewiesen
haben und sind überzeugt, dass Ihnen dieses
Gerät nützliche Erkenntnisse bringen wird.
Über diese Anleitung hinaus bieten wir zusammen mit unseren Partnerunternehmen
Anwenderseminare zur optimalen Nutzung
unserer Messtechnik sowie zu wirksamen
Schutzlösungen an.
Bei Problemen bitten wir Sie, uns zu kontaktieren! Wir helfen Ihnen schnell, kompetent
und unkompliziert.
Sicherheitshinweise:
Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung unbedingt vor der
ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch. Sie gibt wichtige
Hinweise für die Sicherheit, den Gebrauch und die Wartung
des Gerätes.
Das Messgerät nicht in Berührung mit Wasser bringen oder
bei Regen benutzen. Reinigung nur von außen mit einem
schwach angefeuchteten Tuch. Keine Reinigungsmittel oder
Sprays verwenden.
Vor der Reinigung oder dem Öffnen des Gehäuses das Gerät
ausschalten und alle mit dem Gerät verbundenen Kabel entfernen. Es befinden sich keine durch den Laien wartbaren
Teile im Inneren des Gehäuses.
Aufgrund der hohen Auflösung des Messgerätes ist die Elektronik hitze-, stoß- und berührungsempfindlich. Deshalb nicht
in der prallen Sonne oder auf der Heizung o.ä. liegen lassen,
nicht fallen lassen oder im geöffnetem Zustand an den Bauelementen manipulieren.
Dieses Gerät nur für die vorgesehenen Zwecke verwenden.
Nur mitgelieferte oder empfohlene Zusatzteile verwenden.
Zu beachten: Mit Vorverstärker und Dämpfer verändert sich die Skalierung.
5) Wahlschalter für die Signal-Bewertung. Standardeinstellung = „Spitzenwert“.
Wenn „Spitze halten“ („peak hold“) ein-
gestellt ist, so kann mit dem kleinen Serviceschalter schräg rechts darunter noch
zusätzlich die Zeitkonstante eingestellt
werden, d.h. ob der Spitzenwert langsamer oder schneller „zurückläuft“. Stan-dardeinstellung = „lang“. Mit dem Taster 13 kann der Spitzenwert manuell zurückgesetzt werden.
6) Die Einheit der angezeigten Zahlenwerte
wir durch kleine Balken links im Display
angezeigt:
Balken oben = mW/m²
(Milliwatt/m²)
Balken unten = µW/m² (Mikrowatt/m²)
7) Gleichspannungsausgang z.B. für Langzeitaufzeichnungen.
1 Volt DC bei Vollausschlag.
8) Anschlussbuchse für das Antennenkabel. Die Antenne wird in den Kreuzschlitz
auf der Gerätestirnseite gesteckt.
9) Pegelanpassungsschalter nur bei Ver-
wendung der optional erhältlichen Zwischenstecker zur Verstärkung und Dämpfung
(nicht im Standardlieferumfang) . Bei di-
rektem Anschluss des Antennenkabels
ist die Standardeinstellung „0 dB“ rich-
Ohne die entsprechenden Zwischenstecker führt
tig.
jede andere Einstellung nur zu einem Kommafehler,
nicht etwa einer realen Pegelanpassung.
10) Ein-/Ausschalter. In der mittleren Schal-
terstellung ... .. (Standard) ist die
Audioanalyse aktiviert. In der obersten
Schalterstellung
feldstärkeproportionales Tonsignal zugeschaltet
1
.
. ist zusätzlich ein
11) Signalanteil: In der Schalterstellung
„Voll“ wird die gesamte Leistungsflussdichte aller Signale im betrachteten Frequenzbereich dargestellt, in der Schalterstellung „Puls“ nur der amplitudenmodulierte (gepulste) Anteil.
12) Das Gerät ist mit einer Auto-Power-OffFunktion
2
ausgestattet.
13) Taster zur Rücksetzung d. Spitzenwertes.
(so lange drücken, bis der Wert nicht weiter zurückgeht!)
14) Schiebeschalter zur Wahl der Videoband-
breite für die NF-Signalverarbeitung.
Standardeinstellung = „TP30kHz“.
Standardeinstellung wichtiger Funktionen
ist gelb markiert.
1
„Geigerzählereffekt“. Bei Verwendung sollte der Lautstärkeregler für die Audioanalyse ganz nach links gestellt werden.
2
Nach ca. 30 Min. schaltet es sich automatisch ab, um
ungewolltes Entladen zu vermeiden. Wenn ein zu geringer Ladezustand des Akkus durch „low Batt.“ angezeigt wird, schaltet sich das Gerät bereits nach zwei bis
drei Minuten ab um eine Tiefentladung zu vermeiden.
Längere Schalterknöpfe: Standardfunktionen.
Kürzere Schalterknöpfe: Um ein versehentli-
ches Umschalten zu vermeiden, sind Schalter, die seltener oder nur mit optionalem Zubehör benötigt werden, kürzer ausgeführt.
Inhalt der Verpackung
Messgerät
Aufsteckbare Antenne mit Antennenkabel
NiMH-Akkublock (im Gerät)
Netzgerät
Adapter 2,5 mm Klinkenstecker auf 3,5 mm
Klinkenbuchse
Adapter 3,5 mm Klinkenstecker auf BNC
2,5 mm Klinkenstecker für eigene Kabelkon-
fektionierungen
Ausführliche Bedienungsanleitung (deutsch)
Hintergrundinformationen zum Thema
„Elektrosmog“
Vorbereitung des Messgerätes
Anschluss der Antenne
Der Winkelstecker der Antennenzuleitung
wird an der Buchse rechts oben am Basisgerät angeschraubt. Festziehen mit den
Fingern genügt - ein Gabelschlüssel sollte
nicht verwendet werden, weil damit das Gewinde überdreht werden kann.
Diese SMA-Verbindung mit vergoldeten Kontakten ist die hochwertigste industrielle HFVerbindung in dieser Größe.
Vorsichtig den festen Sitz der Steckverbindung an der Antennenspitze überprüfen. Die
Steckverbindung an der Antennenspitze sollte nicht geöffnet werden.
An der Antennenspitze befinden sich zwei
Leuchtdioden zur Funktionsdiagnose bei
eingeschaltetem Messgerät. Die rote LED
leuchtet, wenn die Antenne richtig anschlossen ist und die Stecker und die Antennenleitung in Ordnung sind. Die grüne LED überprüft die Leitungen und Lötstellen auf der
Antenne selbst und leuchtet, wenn hier alle
Kontakte ordnungsgemäß sind.
Antenne in den kreuzförmigen Schlitz in der
abgerundeten Gerätestirnseite stecken. Damit sich das Antennenkabel „entspannt“ in
einem Bogen unter dem Messgeräteboden
zwischen Antenne und Antennenbuchse des
Messgerätes ausrichten kann, ggf. für die
Ausrichtung des Kabels die Schraubverbindung an der Buchse etwas lockern.
freihändig verwendet werden. Bei der freihändigen Verwendung ist darauf zu achten,
dass die Finger nicht den ersten Resonator
oder Leiterbahnen auf der Antenne berühren.
Es empfiehlt sich also, möglichst weit hinten
anzufassen. Für Präzisionsmessungen sollte
die Antenne nicht mit den Fingern gehalten
werden, sondern in der Halterung an der
Stirnseite des Messgerätes verwendet werden. Eine (sehr massive) Klemmzange zur
Stativmontage ist beispielsweise direkt beim
Hersteller unter www.berlebach.de erhältlich.
Auf den Schaft der beiden Stecker des Antennenkabels sind Ferritröhrchen zur Verbesserung der Antenneneigenschaften aufgesteckt
3
.
Überprüfung der Akkuspannung
Wenn die „Low Batt.“-Anzeige senkrecht in
der Mitte des Displays angezeigt wird, so ist
keine zuverlässige Messung mehr gewährleistet. In diesem Falle Akku laden.
Falls gar keine Anzeige auf dem Display erscheint, Kontaktierung des Akkus prüfen
bzw. versuchsweise eine 9 Volt E-BlockBatterie (Alkalimangan) einsetzen. (Siehe Kapitel „Akkuwechsel“)
Vorsicht: Bei temporärem Batteriebetrieb
darf keinesfalls das Netzteil angeschlossen
werden!
Wichtig: Antennenkabel nicht knicken!
Die Antenne kann sowohl an der Stirnseite
des Messgerätes “eingesteckt“, als auch
Sollten sich diese Ferritröllchen im Laufe der Zeit
lösen, so können sie problemlos mit jedem Haushaltskleber wieder angeklebt werden.
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B-r
Hinweis
Jeder Schaltvorgang (z.B. Messbereichswechsel) führt systemimmanent zu einer kurzen Übersteuerung, die auf dem Display dargestellt wird.
Das Messgerät ist nun einsatzbereit.
Im nächsten Kapitel sind einige essentielle
Grundlagen für eine belastbare HF-Messung
kurz zusammengefasst. Wenn Ihnen diese
nicht geläufig sind, so sollten Sie dieses Ka-
pitel keinesfalls überspringen, da sonst leicht
gravierende Fehler in der Messung
unterlaufen können.
Eigenschaften
hochfrequenter Strahlung...
Vorab: Für Hintergrundinformationen zum
Thema „Elektrosmog durch hochfrequente
Strahlung“ verweisen wir auf die umfangreiche Fachliteratur zu diesem Thema. In dieser
Anleitung konzentrieren wir uns auf diejenigen Eigenschaften, die für die Messung im
Haushalt von besonderer Bedeutung sind.
Wenn hochfrequente Strahlung des betrachteten Frequenzbereichs auf irgendein Material auftrifft, so
1. durchdringt sie es teilweise
2. wird sie teilweise reflektiert
3. wird sie teilweise absorbiert.
Die Anteile hängen dabei insbesondere vom
Material, dessen Stärke und der Frequenz
der HF-Strahlung ab. So sind z.B. Holz,
Gipskarton, Dächer und Fenster oft sehr
durchlässige Stellen in einem Haus.
Eine sehr gut recherchierte und visualisierte Übersicht
über die Dämpfungswirkung verschiedener Baustoffe
sowie umfangreichen Tipps zur Reduktion der Belastung findet sich in dem Internetportal www.ohneelektrosmog-wohnen.de .
Die umfangreichste Sammlung von genauen Daten zur
Abschirmwirkung verschiedener Baustoffe liefert die
ständig aktualisierte Studie „Reduzierung hochfrequenter Strahlung - Baustoffe und Abschirmmaterialien“ von
Dr. Moldan / Prof. Pauli (www.drmoldan.de).
Mindestabstand
Erst in einem bestimmten Abstand von der
Stahlungsquelle („Fernfeld“) kann Hochfrequenz in der gebräuchlichen Einheit „Leistungsflussdichte“ (W/m²) quantitativ zuverlässig gemessen werden.
Auch in der Fachliteratur findet man unterschiedliche Angaben darüber, wo die Fernfeldbedingungen beginnen, wobei die Angaben zwischen dem 1,5-fachen und dem 10fachen der Wellenlänge liegen. Als einfach
zu merkende Faustregel können Sie von folgenden Untergrenzen ausgehen:
etwa der 2,5-fachen Wellenlänge)
(entsprechend
Bei 27 MHz ab ca. 27 Metern
Bei 270 MHz ab ca. 2,7 Metern
Bei 2700 MHz ab ca. 27 Zentimetern
Die Untergrenzen verhalten sich also
umgekehrt proportional
Hintergrund: Im Nahfeld müssen die elektrische und
magnetische Feldstärke des HF-Feldes separat ermittelt werden (d.h. sie sind nicht ineinander umrechenbar); während man diese im Fernfeld ineinander umrechnen kann und in Deutschland meist als Leistungsflussdichte in W/m² (bzw. µW/m² oder mW/m²) ausdrückt.
Polarisation
Wenn hochfrequente Strahlung gesendet
wird, so bekommt sie eine „Polarisation“ mit
auf den Weg, d.h. die Wellen verlaufen entweder in der horizontalen oder der vertikalen
Ebene. Im besonders interessanten Mobilfunkbereich verlaufen sie zumeist vertikal
oder unter 45 Grad. Durch Reflexion und
dadurch, dass die Handys selbst irgendwie
liegen können oder gehalten werden, sind
auch andere Polarisationsebenen möglich.
Es sollte deshalb immer zumindest die vertikale und die 45° Ebene gemessen werden.
Die aufgesteckte Antenne misst die vertikal
polarisierte Ebene, wenn die Oberseite (Display) des Messgerätes waagerecht positioniert ist. Ein besonderes Merkmal der mitge-
ist die besonders gute Ent
vertikaler und horizontaler Ebene (auch wenn
der Aufbau mit dem waagerechten „Flügel“
eine gleichzeitige Messung der horizontalen
und vertikalen Ebenen suggeriert – das Gegenteil ist der Fall!).
Örtliche und zeitliche Schwankungen
Durch - teilweise frequenzselektive – Reflexionen kann es besonders innerhalb von Gebäuden zu punktuellen Verstärkungen oder
Auslöschungen der hochfrequenten Welle
kommen. Außerdem strahlen die meisten
Sender und Handys je nach Empfangssituation und Netzbelegung über den Tag bzw.
über längere Zeiträume mit unterschiedlichen
Sendeleistungen.
Alle vorgenannten Punkte haben Einfluss auf
die Messtechnik und in besonderem Maße
auf das Vorgehen beim Messen und die
Notwendigkeit mehrfacher Messungen.
kopplung zwischen
... und Konsequenzen für die
Durchführung der Messung
Wenn Sie ein Gebäude, eine Wohnung oder
ein Grundstück HF-technisch „vermessen“
möchten, so empfiehlt es sich immer, die
Einzelergebnisse zu protokollieren, damit
Sie sich im nachhinein ein Bild der Gesamtsituation machen zu können.
Ebenso wichtig ist es, die Messungen meh-rere Male zu wiederholen: Erstens zu unterschiedlichen Tageszeiten und Wochentagen,
um die teilweise erheblichen Schwankungen
nicht zu übersehen. Zweitens aber sollten die
Messungen auch über längere Zeiträume
hinweg gelegentlich wiederholt werden, da
sich die Situation oft quasi „über Nacht“ verändern kann. So kann schon die versehentliche Absenkung der Sendeantenne um wenige Grad, z.B. bei Montagearbeiten am Mobilfunkmast, gravierenden Einfluss haben. Insbesondere aber wirkt sich selbstverständlich
die enorme Geschwindigkeit aus, mit der die
Mobilfunknetze heute ausgebaut werden.
Dazu kommt noch der geplante Ausbau der
UMTS-Netze, der eine starke Zunahme der
Belastung erwarten lässt, da systembedingt
das Netz an UMTS-Basisstationen deutlich
dichter gewebt sein muss als bei den heutigen GSM-Netzen.
Auch wenn Sie eigentlich die Innenräume
vermessen möchten, so empfiehlt es sich,
zunächst auch außerhalb des Gebäudes eine
Messung in alle Richtungen durchzuführen.
Ggf. aus dem geöffneten Fenster messen.
Dies erlaubt erste Hinweise auf die „HFDichtigkeit“ des Gebäudes einerseits und auf
mögliche gebäudeinterne Quellen andererseits (z.B. DECT-Telefone, auch von Nachbarn).
Außerdem sollte man bei einer Innenraummessung immer beachten, dass diese über
die spezifizierte Genauigkeit der verwendeten
Messtechnik hinaus eine zusätzliche Messunsicherheit durch die aus den beengten
Verhältnissen resultierenden „stehenden Wellen“, Reflexionen und Auslöschungen mit
sich bringt. Nach der „reinen Lehre“ ist eine
quantitativ genaue HF-Messung prinzipiell
nur unter so genannten „Freifeldbedingungen“ reproduzierbar möglich. Dennoch wird
in der Realität selbstverständlich auch in Innenräumen Hochfrequenz gemessen, da dies
die Orte sind, von denen die Messwerte benötigt werden. Um diese systemimmanente
Messunsicherheit möglichst gering zu halten,
sollte man aber genau die Hinweise zur
Durchführung der Messung beachten.
Wie bereits in den Vorbemerkungen erwähnt,
können die Messwerte schon durch geringe
Veränderung der Messposition relativ stark
schwanken (meist deutlich stärker als im Bereich der Niederfrequenz). Es ist sinnvoll,
das lokale Maximum im betreffenden
Raum für die Beurteilung der Belastung
heranzuziehen, auch wenn dieser Ort nicht
exakt mit dem zu untersuchenden Punkt, z.B.
dem Kopfende des Bettes übereinstimmt.
Der Grund liegt in der Tatsache begründet,
dass oft schon kleinste Veränderungen der
Umgebung zu recht großen Veränderungen
der lokalen Leistungsflussdichte führen können. So beeinflusst bereits die messende
Person den genauen Ort des Maximums.
Insofern kann also ein zufällig geringer
Messwert am relevanten Platz am nächsten
Tag schon wieder viel höher sein. Das Maximum im Raum aber verändert sich meist nur,
wenn sich an den Strahlungsquellen etwas
ändert, ist also repräsentativer für die Beurteilung der Belastung.
Die folgenden Beschreibungen beziehen sich
auf die Immissionsmessung, d.h. auf die
Ermittlung der für den Grenzwertvergleich
relevanten, summarischen Leistungsflussdichte.
Eine zweite messtechnische Anwendung des
vorliegenden Gerätes ist diejenige, die Verursacher dieser Belastung zu identifizieren
bzw. – noch wichtiger - geeignete Abhilfebzw. Abschirmungsmaßnahmen festzulegen,
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B-r
also letztlich eine Emissionsmessung. Hier-
für ist die mitgelieferter LogPer-Antenne prädestiniert. Das Vorgehen zur Festlegung geeigneter Abschirmmaßnahmen wird am Ende
dieses Kapitels in einem speziellen Abschnitt
beschrieben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
zur Durchführung der Messung
Vorbemerkung zur Antenne
Grundsätzlich gibt es logarithmisch-periodische Antennen in zwei Ausführungen:
- Optimiert als Peil
nungswinkel – optimale Peilcharakteristik /
schlechtere Messeigenschaften) oder
Die mitgelieferte Antenne stellt einen ausgewogenen Kompromiss aus einer hervorragenden Messcharakteristik und gleichzeitig
noch sehr guten Peileigenschaften dar. Somit
kann die Richtung des Strahlungseinfalls
zuverlässig ermittelt werden - eine Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete Sanierung.
Wichtig: Da die Antenne zur Reduktion des
Erdeinflusses nach unten abgeschirmt ist,
sollte man mit der Antennen“spitze“ etwa 10°
das eigentliche Messobjekt zielen, um
unter
Verfälschungen im Grenzübergang zu vermeiden (bei leicht erhöhten Zielen, z.B. Mobilfunkmast, ggf. einfach horizontal peilen.
S
iehe Zeichnung).
antenne (schmaler Öff-
antenne (breiter Öff-
Wenn man als „Zielhilfe“ von der oberen Vorderkante des Messgerätes über die Spitze
des kleinsten Resonators peilt hat man diese
10° recht gut erreicht. Plus/Minus ein paar
Grad machen dabei keinen wesentlichen
Unterschied. Die „Ziellinie“ ist auf der Antenne markiert.
Das konkrete Vorgehen für eine aussagefähige Messung wird weiter hinten noch detailliert beschrieben.
Die ungewöhnliche Ausprägung der Ihnen
hier vorliegenden logarithmisch-periodischen
Antenne ist Gegenstand einer unserer Patentanmeldungen. Sie erlaubt eine sehr gute
Trennung der horizontalen und vertikalen
Polarisationsebene und hat einen deutlich
günstigeren Frequenzverlauf (geringere „Welligkeit“) als herkömmliche logarithmischperiodische Antennen.
nisch schwierigeren Messung der vertikalen Polarisationsebene ist sie zudem deutlich besser gegen den
verfälschenden Erdeinfluss abgeschirmt. )
Auf dem Display wird immer die Leistungsflussdichte am Messort angezeigt, in
die Richtung, auf welche die Antenne zeigt
(genauer: Bezogen auf das Raumintegral der
„Antennenkeule“).
Die mitgelieferte logarithmisch-periodische
Antenne ist auf den Frequenzbereich von ca.
800 MHz bis 2500 MHz (=2,5 GHz) optimiert,
mit einer etwas erhöhten Minustoleranz reicht
der Frequenzbereich sogar bis über 3,3 GHz.
Er umfasst die Mobilfunkfrequenzen GSM900
und GSM1800 (in Deutschland: D1, D2, Eplus, O
DECT-Standard, Mobilfunkfrequenzen nach
2), schnurlose Telefone nach dem
(Für Profis: Bei der tech-
dem UMTS-Standard, WLAN und Bluetooth,
einige Radarfrequenzen sowie weitere kommerziell genutzte Frequenzbänder (natürlich
können auch Mikrowellenherde damit auf
Dichtigkeit überprüft werden). Bis auf letztere Verursacher sind alle genannten Strahlungsquellen digital gepulst und werden von
kritischen Medizinern als biologisch besonders relevant betrachtet.
Damit diese kritischen Strahlungsverursacher
optimal gemessen werden können, ist der
Frequenzbereich der Antenne bewusst nach
unten begrenzt (bei ca. 800 MHz), d.h. niedrigere Frequenzen werden unterdrückt. Verstärkt wird diese Unterdrückung niedriger
Frequenzen durch ein internes Hochpassfilter
bei 800 MHz. Auf diese Weise werden Verfälschungen der Messergebnisse durch darunter liegende Strahlungsquellen wie Rundfunk,
Fernsehen oder Amateurfunk weitestgehend
vermieden.
Um auch Frequenzen unter 800 MHz quantitativ zu messen, sind aus dem Hause Gigahertz Solutions die Geräte HFE35C und
HFE59B mit aktiven, horizontal isotropen
Ultrabreitbandantennen von 27 MHz aufwärts
erhältlich.
Bei der orientierenden Messung geht es darum, einen groben Überblick über die Situation zu gewinnen. Die echten Zahlenwerte sind
dabei von untergeordnetem Interesse, so
dass es in der Regel am einfachsten ist, nur
anhand des feldstärkeproportionalen Tonsignals vorzugehen („Betrieb“-Schalter auf Stellung:
gedreht)
Vorgehen zur orientierenden Messung:
Messgerät und Antenne gemäß dem Kapitel:
„Vorbereitung des Messgerätes“ überprüfen.
Dann den Messbereich (Schalter „Messbe-
reich“) auf „grob“ einstellen. Für die orientierende Messung sind kleinere Übersteuerungen im groben Bereich unerheblich, da das
Tonsignal noch bis über 60000 µW/m² feldstärkeproportional verläuft. Nur wenn ständig
sehr kleine Werte angezeigt werden, in den
Messbereich „mittel“ oder ggf. sogar in den
Messbereich „fein“ umschalten.
Zu beachten: Beim Umschalten von „grob“
auf „mittel“ wird das Tonsignal deutlich lauter; Zwischen „mittel“ und „fein“ ist kein Unterschied in der Lautstärke.
Den Schalter „Signal-Bewertung“ auf „Spitzenwert“ einstellen.
An jedem Punkt und aus allen Richtungen
kann die Strahlungseinwirkung unterschiedlich sein. Wenngleich sich die Feldstärke bei
der Hochfrequenz im Raum sehr viel schneller ändert als bei der Niederfrequenz, ist es
kaum möglich und auch nicht notwendig, in
jedem Punkt in alle Richtungen zu messen.
, Lautstärkeregler ganz nach links
Da es nicht um eine quantitative, sondern um
eine orientierende, qualitative Einschätzung
der Situation geht, kann man die Antenne
aus der Aufnahme auf der Stirnseite des
Messgerätes entnehmen (ganz hinten anfassen) und so aus dem Handgelenk die Polarisationsebene der Antenne (vertikal oder 45°
polarisiert) verändern. Man kann aber genauso gut das ganze Messgerät mit montierter
Antenne drehen.
Da man für die orientierende Messung nicht
auf das Display sehen, sondern nur auf das
Tonsignal hören muss, kann man problemlos langsamen Schrittes und unter ständigem
Schwenken der Antenne bzw. des Messgerätes mit aufgesteckter Antenne in alle Himmelsrichtungen die zu untersuchenden Räume bzw. den Außenbereich abschreiten, um
einen schnellen Überblick zu bekommen.
Gerade in Innenräumen kann auch ein
Schwenken nach oben oder unten erstaunliche Resultate zeigen.
Wie weiter oben bereits erwähnt: Es geht
bei der orientierenden Messung nicht um
eine exakte Aussage, sondern lediglich
darum, diejenigen Zonen zu identifizieren,
in denen es örtliche Spitzenwerte gibt.
Quantitative (zahlenmäßige) Messung
Wenn mit Hilfe des im vorigen Abschnittes
beschriebenen Vorgehens die eigentlichen
Messstellen identifiziert sind, kann die quantitativ präzise Messung beginnen.
Geräteeinstellung: „Messbereich“
Schaltereinstellung wie im Kapitel „Orientie-
rende Messung“ beschrieben: Zunächst den
Messbereich (Schalter „Messbereich“) auf
„grob“ einstellen. Nur wenn ständig sehr
kleine Werte angezeigt werden, in den Messbereich „mittel“ oder ggf. sogar in den Messbereich „fein“ umschalten. Grundsatz für die
Wahl des Messbereichs: So grob wie nötig,
so fein wie möglich.
Zu beachten:
Um möglichst große Leistungsflussdichten
noch ohne Dämpfungsglied darstellen zu
können entspricht der „Sprung“ von „mittel“
nach „grob“ einem Faktor 100, d.h. beispielsweise ein Messwert im Bereich „mittel“
von 150.0 µW/m² entspricht theoretisch 0.15
mW/m² im „groben“ Bereich. Aus technischen Gründen muss im Grenzbereich zwischen diesen beiden Messbereichen aber mit
relativ großen Toleranzen gerechnet werden.
4
4
Der Bereich von wenigen hundert µW/m², angezeigt
als 0.01 bis ca. 0.30 mW/m² im „groben“ Messbereich,
ist der Bereich der größten Toleranzen dieses Messbereichs. Andererseits wird in der Schalterstellung „mittel“
(und „fein“) eine zusätzliche Verstärkerstufe zugeschaltet, welche im Vergleich zur Schalterstellung „grob“
eine zusätzliche „Welligkeit“ über die Frequenz in Höhe
von ca. +/- 1 dB mit sich bringt.
Beide Faktoren zusammen können beim Umschalten
zwischen „grob“ und „mittel“ annährend die maximale
Wenn in den beiden Messbereichen
„grob“ und „mittel“ unterschiedliche Werte angezeigt werden, so sollte jeweils der
größere davon zur Beurteilung herangezogen werden.
Displayanzeigen unter 0,05 mW/m² im groben Messbereich liegen im Bereich von des-
sen möglichen Nullpunkt-Abweichung, so
dass in diesem Falle immer die Anzeige des
feineren Bereichs verwendet werden sollte.
Bei relationalen Messung, d.h. vergleichenden Messungen (z.B. „vorher – nachher“)
sollte man möglichst im selben Messbereich
bleiben.
Wenn das Messgerät auch im Messbereich
„grob“ übersteuert (Anzeige „1“ links im Display), können Sie das Messgerät um den
Faktor 100 un
empfindlicher machen, indem
Sie das als Zubehör erhältliche Dämpfungs-glied DG20_G3 einsetzen. Die Pegelanpassung der Displayanzeige (d.h. Indikation der
Einheit und Anzeige der richtigen Kommastelle) erfolgt dabei über den serienmäßig im
HF58B-r vorhandenen Schalter „Pegelanpassung - 20 dB“.
für den Antenneneingang5. Damit erreicht das
HF58B-r eine (theoretische) minimale Auflösung von 0,00001 µW/m², angezeigt als 0,01
Nanowatt/m². Die real minimale Auflösung
hängt von der eingestellten Videobandbreite
zur NF-Verarbeitung ab und beträgt in der
- Schalterstellung TPmax: ca. 1nW/m²
- Schalterstellung TP30kHz: ca. 0,1nW/m²
Eine Übersichtstabelle über alle Anzeige-möglichkeiten finden Sie auf der letzten Seite dieser Anleitung.
Geräteeinstellung:
„Signal-Bewertung“
Spitzenwert / Mittelwert
Folgendes symbolisches Beispiel zeigt an-
schaulich die unterschiedliche Bewertung
desselben Signals in der Mittel- und Spitzenwertanzeige:
Spitzenwert: 10
HF-Energie in µW/qm
In der Schalterstellung „Spitzenwert“ zeigt
das Gerät die volle Leistungsflussdichte des
Pulses an (im Beispiel also 10 µW/m²). In der
Schalterstellung „Mittelwert“ wird die Leistungsflussdichte des Pulses über die gesamte Periodendauer gemittelt Angezeigt wird
also 1 µW/m² (= ((1 x 10) + (9 x 0)) / 10).
Der in der Schalterstellung „Spitzenwert“ ermittelte Messwert der HF-Analyser von Gigahertz Solutions wird in der Baubiologie oft
plastisch als „Mittelwert des Spitzenwertes“
umschrieben und entspricht somit genau der
geforderten Messwertdarstellung.
Trotzdem ist auch die Kenntnis des „echten“
Mittelwertes eine nützliche Information
6
:
- Die „offiziellen“ Grenzwerte basieren auf
einer Mittelwertbetrachtung. Zur Einschätzung „offizieller“ Messergebnisse, z.B.
auch durch Mobilfunkbetreiber, ist also eine Vergleichsmöglichkeit nützlich.
- Verschiedene Funkdienste zeigen unterschiedliche Verhältnisse von Mittel- zu
Spitzenwerten. Dieses Verhältnis kann bei
einer DECT-Basisstation 1 : 100 erreichen.
Beim GSM-Mobilfunk sind Verhältnisse
zwischen 1 : 1 und 1 : 8 theoretisch denkbar (in der Praxis ist die Bandbreite der
Möglichkeiten im Falle von GSM kleiner).
Erhältlich sind auch HF-Vorverstärker um
den Faktor 10 und 1.000 als Zwischenstecker
Mittelwert: 1
Gerätetoleranz von +/- 3 dB ausschöpfen, d.h. es kann
maximal ein Faktor 4 zwischen der Anzeige im „groben“ und im „mittleren“ Messbereich liegen.
Beispiel
„groben“ Bereich könnte die Anzeige im Extremfall
zwischen 0.6 und 0.03 mW/m² liegen (der exakte Sollwert wäre 0.15 mW/m²). In der Praxis ist die Toleranz
allerdings ganz deutlich kleiner.
Für den „Faktor 10 Verstärker“ ist eine Pegelanpassung am Messgerät vorgesehen, für den „Faktor 1000
Verstärker“ nicht, weil Sie einfach die normalen Anzeigen verwenden können, nur dass jeweils anstatt µW/m²
die Einheit nW/m² zu verwenden ist (bzw. µW/m² statt
mW/m²).
z.B. 1 Puls alle 10 µS
- Auch Rückschlüsse auf die Auslastung von
Mobilfunk-Basisstationen sind prinzipiell
6
Wichtiger Hinweis für die Benutzer von Messgeräten
anderer Hersteller: Die o.g. Rückschlüsse sind nur
möglich bei einer echten Mittelwerterfassung. Sie sind
nicht gültig, wenn anstelle des Mittelwertes nur der
Momentanwert des modulierten HF-Signals angezeigt
wird, was bei den meisten Geräten auf dem Markt der
Fall ist, auch wenn lt. Spezifikation der Mittelwert angezeigt wird.
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B-r
denkbar, jedoch sind hierzu noch weitere
Analysen und Überlegungen nötig. Diese
werden wir, sobald sie vorliegen, in spätere
Revisionen dieser Anleitung einarbeiten
(siehe www.gigahertz-solutions.de).
Hinweis für Benutzer von professionellen
Spektrumanalysatoren:
- Die HF-Analyser von Gigahertz Solutions zeigen für
gepulste Strahlung in der Schalterstellung „Spitzenwert“ denjenigen Wert auf dem Display an, welcher sich aus dem mit der “Max Peak“ - Funktion
eines modernen Spektrumanalysators als äquivalenter Wert in µW/m² ergibt (bei älteren Spektrumanalysatoren hieß die am ehesten vergleichbare
Funktion meist „positive peak“ oder ähnlich).
- Die Schalterstellung „Mittelwert“ entspricht der
“true RMS“ – Einstellung eines modernen Spektrumanalysators (bei älteren Spektrumanalysatoren
arbeitet man meist mit der Funktion „normal detect“
o.ä. und einer der Pulsung sinnvoll angepassten
Einstellung der Videobandbreite).
Spitze halten
In der Praxis wird sehr häufig mit dieser
Funktion gearbeitet. Dazu den Schalter „Signal-Bewertung“ auf „Spitze halten“ einstellen.
Dann mit dem Taster „Spitzenwert löschen“
eventuelle „Pseudospitzen“ durch den Umschaltimpuls löschen. Bei gedrücktem Schalter „Spitzenwert löschen“ geht die Messung
in eine reine Spitzenwertmessung über. Mit
dem Loslassen des Tasters der Beginn des
Zeitraumes festlegen, in welchem der höchste Messwert ermittelt werden soll. Durch erneutes Drücken des Tasters „Spitzenwert
löschen“ (ein bis zwei Sekunden gedrückt
halten) beginnt der Zeitraum für die Spitzenwertermittlung von Neuem (im Moment des
Loslassens.)
Die Funktion „Spitze halten“ ist in der Praxis
von großem Nutzen, da, wie weiter unten
noch genauer ausgeführt werden wird, der
Spitzenwert derjenige ist, der für die Beurteilung der Situation herangezogen wird. Da
aber in der Praxis die Messwerte oft über die
Zeit, die Einstrahlrichtung, die Polarisation
und die konkrete Messstelle stark schwanken, kann man bei der reinen Spitzenwertbetrachtung, die an sich auch der relevanten
Größe entspricht, leicht einzelne Spitzen übersehen. Mit der Funktion „Spitze halten“
kann man mit dem weiter unten unter der
Überschrift „Eigentliche Messung“ beschriebenen Vorgehen einfach und schnell den
echten Spitzenwert „einsammeln“.
Das Tonsignal ist unabhängig von der Funktion „Spitzenwert halten“ proportional zur
aktuell gemessenen Leistungsflussdichte.
Dies erleichtert das Auffinden der Stellen,
Einstrahlrichtungen und Polarisationsebenen,
an denen Maxima erreicht werden, wobei
dennoch deren Maximum gespeichert bleibt.
Die Geschwindigkeit, mit der die „Spitze halten“-Funktion „zurückläuft“, kann mit dem
Schalter „kurz“ und „lang“ eingestellt werden. Auch nach Minuten ist der Wert, trotz
des langsamen „Rücklaufs“ noch innerhalb
der spezifizierten Toleranz. Dennoch sollte
man mit dem Ablesen nicht zu lange warten
um einen möglichst genauen Wert zu erhalten. Bei sehr hohen, extrem kurzen Spitzen
braucht die Haltekapazität der Funktion
„Spitze halten“ einige Augenblicke (unter
einer Sekunde) bis sie voll geladen ist.
Umschalten ggf. einen Kugelschreiber o.ä. verwenden.
Zum
Mit dem optional erhältlichen Digitalmodul
wird der volle Spitzenwert ohne jede Verzö-
gerung sofort angezeigt und auf Wunsch
beliebig lang beim vollen Pegel gehalten.
Geräteeinstellung:
„NF-Verarbeitung / Videobandbreite“
Begriffserklärung:
Die eigentliche Hochfrequenzverarbeitung
macht nur einen kleinen Teil eines Hochfrequenzmessgerätes aus. Ausgangsprodukt
dieses HF-Teils ist ein der Leistungsflussdichte proportionales Signal mit der Modulations- bzw. Pulsfrequenz des HFTrägersignals, also im weitesten Sinne ein
niederfrequentes Signal.
Die sogenannte „Videobandbreite“ beschreibt nun, innerhalb welcher Frequenzgrenzen dieses Signal liegen darf um noch
verzerrungsfrei verstärkt zu werden. Zugleich
beschreibt deren obere Frequenzgrenze, wie
rasch Signaländerungen im NF-Teil des
Messgerätes noch verarbeitet werden können. Im Grunde gilt also: „je mehr desto besser“ („universeller“) ist das Messgerät einsetzbar. Die nicht nur in dieser Geräteklasse
herausragende 2-MHz-Videobandbreite des
HF59B und des HF58B-r übertrifft sogar viele
moderne Spektrumanalyser. Sie ermöglicht
die verzerrungsfreie Messung auch kürzester
Radarpulse im betrachteten Frequenzbereich. Neben der Radarmessung ist die hohe
Videobandbreite auch Grundvoraussetzung
für die qualifizierte Messung von rauschähnlichen Signalen, wie z.B. UMTS.
Allerdings hat eine hohe Videobandbreite
auch einen Haken: Physikalisch zwingend
steigt das „Weiße Rauschen“ eines Messgerätes mit zunehmender Videobandbreite an.
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B-r
Die Zusammenhänge sind in folgender Ab-
bildung anschaulich illustriert:
Geringes
"Rauschen"
Einschränkungen
bei UMTS
u.Radar
Video-
"klein"
(z.B. 30 kHz)
bandbreite
"groß"
(z.B. 2 MHz)
Systemimmanent
mehr "Rauschen"
Ideal für UMTS
und Radar
Die Videobandbreite qualifiziert also entscheidend die Möglichkeiten und Grenzen
eines Hochfrequenzmessgerätes.
Dieser HF-Analyser verfügt über zwei Einstellungsmöglichkeiten zur NF-Signalverarbeitung („Videobandbreite“):
- TPmax (Radar):
In dieser Schalterstellung
beträgt die Videobandbreite volle 2 MHz.
Diese Schalterstellung ist zu wählen, wenn
Sie über die akustische Analyse ein Radaroder ein UMTS-Signal identifiziert haben.
Sie messen in dieser Schalterstellung nicht
ausschließlich Radar- und UMTS-Signale,
sondern auch
diese Signale neben allen
anderen Verursachern im Frequenzbereich.
Das Rauschen kann in der Schalterstellung „TPmax“ und
„Messbereich: fein““
30 bis 120 Digits betragen! Die Video-
bandbreite und das damit verbundene
Rauschen in dieser Schalterstellung unterliegt einer großen Toleranz (beträgt aber
mindestens 2 MHz). Ein besonders hohes
Rauschen ist also ein Indiz für eine besonders hohe Videobandbreite beim jeweiligen
7
Gerät
.
7
In der Schalterstellung „Spitzenwert halten - lang“
steigt der Anzeigewert zunächst einige Sekunden oder
Minuten, weil auch winzigen stochastische Spitzen
registriert und dann auch gehalten werden, die in der
„normalen“ Anzeige einfach „weggemittelt“ würden.
Nach einer Weile stellt sich ein nur noch leicht schwankender, statistischer Gleichgewichtswert ein.
Zu beachten: Aufgrund des systemimmanent höheren Rauschens sollte man die
Schalterstellung TPmax nicht als Standardeinstellung verwenden.
- TP30kHz (Standard): Wie der Name sagt:
Eine optimale Standardeinstellung. Die Videobandbreite beträgt etwas über 30 kHz,
somit werden die kürzesten kontinuierlich
gepulsten Signale (DECT) noch verzerrungsfrei dargestellt. Zugleich ist das Rauschen im feinsten Messbereich signifikant
geringer als in der anderen Schalterstellung.
Quantitative Messung:
Bestimmung der Gesamtbelastung
Die Antenne wird wieder auf das Messge-
rät aufgesteckt, da auch die Masseanord-
nung hinter dem Messgerät einen Einfluss
auf das Messergebnis hat. Das Gerät sollte
nun am locker ausgestreckten Arm gehalten werden, die Hand hinten am Gehäuse.
Nun wird im Bereich eines lokalen Maxi-mums die Positionierung des Messgerätes
verändert, um die effektive Leistungsflussdichte (also den zahlenmäßig interessanten
Wert) zu ermitteln. Und zwar
- durch Schwenken „in alle Himmelsrich-
tungen“ zur Ermittlung der HauptEinstrahlrichtung. In Mehrfamilienhäusern
ggf. auch nach oben und unten. Dabei
darf man nach rechts und links aus dem
Schultergelenk schwenken, für die Einstrahlung von hinten muss man sich selbst
aber wieder hinter das Messgerät bringen.
- durch Drehen um bis zu 90° nach links
oder rechts um die Messgerätelängsachse,
um die Polarisationsebene der Strahlung
zu berücksichtigen
- durch Veränderung der Messposition (al-
so des „Messpunktes“), um nicht zufällig
genau an einem Punkt zu messen, an dem
lokale Auslöschungen auftreten.
Einzelne Messgeräteanbieter verbreiten die
Meinung, dass die effektive Leistungsflussdichte durch Messung in drei Achsen und
Bildung der resultierenden gebildet werden
sollten. Das ist bei Verwendung von logarithmisch-periodischen Antennen Unfug.
Umso mehr übrigens auch bei Stab- oder
Teleskopantennen.
Allgemein anerkannt ist die Auffassung,
den höchsten Wert aus der Richtung des
stärksten Feldeinfalls zum Grenzwertver-
gleich heranzuziehen.
Im Einzelfall, wenn z.B. von einer DECTTelefonanlage im Haushalt eine ähnlich hohe
Belastung ausgeht, wie von einem Mobilfunkmast außerhalb des Hauses, könnte es
sinnvoll sein, zunächst den Wert „von außen“
bei ausgeschalteter DECT-Anlage zu ermitteln, dann denjenigen von der DECT-Anlage
und für den Vergleich dann die Summe aus
beiden Werten heranzuziehen. Ein offiziell
definiertes Vorgehen gibt es derzeit nicht, da
nach Auffassung der nationalen Normungsinstitutionen, wie bereits weiter oben ausgeführt, ohnehin eine quantitativ zuverlässige,
gerichtete und reproduzierbare Messung nur
unter „Freifeldbedingungen“ möglich ist.
Um beim Grenzwertvergleich ganz sicher zu
gehen, können Sie den angezeigten Wert mit
dem Faktor 3 multiplizieren und das Ergebnis
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B-r
als Basis für den Vergleich heranziehen. Die-
se Maßnahme wird von vielen Baubiologen
ergriffen, um auch in dem Fall, dass das
Messgerät die spezifizierte Toleranz nach
unten vollständig ausnutzt, keinesfalls von
einer niedrigeren Belastung ausgegangen
wird, als real vorliegt. Man muss dabei allerdings wissen, dass bei einer eventuellen
Ausnutzung der Toleranz nach oben ein
deutlich zu hoher Wert errechnet wird.
Dieser Faktor für die Messunsicherheit erscheint auf den
ersten Blick sehr hoch, relativiert sich jedoch vor dem Hintergrund, dass sogar bei professionellen Spektrumanalysern von
einem Faktor 2 ausgegangen wird.
Das Verhältnis zwischen minimaler und maximaler Auslastung einer MobilfunkBasisstation beträgt in der Regel 1 : 4. Da
man nie genau weiß, wie stark eine Mobilfunk-Basisstation zum Zeitpunkt der Messung ausgelastet ist, kann man, um die Maximalauslastung abzuschätzen, zu einer sehr
auslastungsarmen Zeit messen (sehr früh am
Morgen, z.B. zwischen 3 und 5 Uhr, am
Sonntagmorgen auch etwas später) und den
Wert dann mit 4 multiplizieren. Wie im vorigen Absatz beschrieben, kann man auch für
das „Auslastungsrisiko“ einen generellen
Sicherheitszuschlag einkalkulieren, jedoch
ebenfalls mit der Möglichkeit verbunden,
insgesamt die Belastung unrealistisch zu
hoch einzuschätzen.
Quantitative Messung:
Sonderfall UMTS
Das UMTS-Signal hat in vielerlei Hinsicht
ähnliche Eigenschaften wie das „Weiße Rauschen“ und erfordert deshalb eine besondere
Betrachtung. Wenn durch die akustische
Analyse ein UMTS-Signal identifiziert wird,
sollte der Schalter „NF-Verarbeitung“ auf
„TPmax (Radar)“ eingestellt werden. Zur
Messung des UMTS-Signals wird das Messgerät ca. 1 bis 2 Minuten lang in der Hauptstrahlrichtung des UMTS-Signals gehalten.
Diese Messdauer ist für eine realistische
Messung sinnvoll, da aufgrund der Signalcharakteristik des UMTS-Signals Schwankungen von +/- einem Faktor 3 bis 6 innerhalb kürzester Zeit auftreten können.
Bitte beachten: Bei der UMTS-Messung
macht die Schalterkombination „Mittelwert“
und
„Puls“ technisch keinen Sinn.
Quantitative Messung:
Sonderfall Radar
Für die Flugzeug- und Schiffsnavigation wird
von einer langsam rotierenden Sendeantenne
ein eng gebündelter „Radarstrahl“ ausgesendet. Deshalb ist dieser - bei ausreichender
Signalstärke - nur alle paar Sekunden für
Bruchteile von Sekunden messbar, was zu
einer besonderen Messsituation führt.
Um ganz sicher zu gehen, ist bei akustischer
Identifikation eines Radarsignals (ein kurzes
„piep“, das sich im Extremfall nur alle etwa
12 Sekunden wiederholt, durch Reflexionen
evtl. häufiger) folgendes Vorgehen anzuraten:
Schalter „NF-Verarbeitung“ auf TPmax (Radar) einstellen. Schalter „Signal-Bewertung“
auf „Spitzenwert“ einstellen. In dieser Schalterstellung die Haupteinstrahlrichtung identifizieren. Der Radarpuls ist jeweils so kurz,
dass nur sehr kurz ein eher stochastischer
Messwert angezeigt wird.
Schalter „Signal-Bewertung“ auf „Spitze halten - lang“ einstellen und mehrere Durchläufe
des Radarsignals bei geringfügig veränderte
Messgeräteposition aufnehmen um den
quantitativ richtigen Messwert aufzunehmen.
Das genaue Orten der Strahlungsquelle mit
einer LogPer-Antenne ist aufgrund der langen Zwischenzeiten zwischen den einzelnen
Radarpulsen relativ zeitaufwändig.
Bitte beachten Sie, dass es auch Radarsysteme gibt, die mit noch höheren Frequenzen
betrieben werden, als sie mit diesem Gerät
gemessen werden können.
Quantitative Messung:
Identifikation der HF-Einfallstellen
Zunächst sind – naheliegend – Quellen im
selben Raum zu eliminieren (DECT-Telefon,
o.ä.). Die danach verbliebene HF-Strahlung
muss also von außen kommen. Für die Festlegung von Abschirmmaßnahmen ist es
wichtig, diejenigen Bereiche von Wänden (mit
Türen, Fenstern, Fensterrahmen), Decke und
Fußboden zu identifizieren, durch welche die
HF-Strahlung eindringt. Hierzu sollte man
nicht mitten im Raum stehend rundherum
messen, sondern nahe an der gesamten
Wand- / Decken- / Bodenfläche nach außen
gerichtet messen
8
, um genau die durchlässigen Stellen einzugrenzen. Denn neben der
bei hohen Frequenzen zunehmend eingeschränkten Peilcharakteristik von LogPerAntennen machen in Innenräumen kaum vorhersagbare Überhöhungen und Auslöschungen eine genaue Peilung von der Raummitte
aus schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Die
8
Zu beachten: In dieser Position ist nur ein relationaler
Vorgehensrichtlinie illustriert die folgende
Skizze.
Antenne
Wand
potentiell HF-durchlässiger
Wandbereich
falsch!
Antenne
richtig!
Abbildung: Illustrationsskizze zur Ortungsunsicherheit bei Messantennen
Wand
potentielldurchlässigerBereich
Wandbereich
potentiell HF-durchlässiger
Die Abschirmungsmaßnahme selbst sollte
durch eine Fachkraft definiert und begleitet
werden und jedenfalls großflächig über die
Bereiche hinaus erfolgen.
Grenz-, Richt- u. Vorsorgewerte
Vorsorgliche Empfehlungen
für Schlafplätze bei gepulster Strahlung:
Unter 0,1 µW/m²
(Standard der baubiologischen Messtechnik
SBM 2003: „Keine Anomalie“)
unter 1 µW/m² („für Innenräume“)
(Landessanitätsdirektion Salzburg)
Die „offiziellen“ Grenzwerte in Deutschland
liegen sehr weit über den Empfehlungen von
Umweltmedizinern, Baubiologen, vielen wissenschaftlich arbeitenden Institutionen und
auch denen anderer Länder. Sie befinden
sich deshalb zwar in heftiger Kritik, gelten
aber als Grundlage für Genehmigungsverfahren etc. Der Grenzwert ist frequenzabhängig
und beträgt im betrachteten Frequenzbereiche etwa 4 bis 10 Watt pro Quadratmeter
(1W/m² = 1.000.000µW/m²) und basiert auf
einer –aus baubiologischer Sicht verharmlo-
senden - Mittel
wertbetrachtung der Belastung. Derselbe Kritikpunkt betrifft auch die
offiiellen Grenzwerte anderer Länder und der
ICNIRP (International Commission on NonIonizing Radiation Protection) und vernachlässigt - wie diese - die sogenannten nichtthermischen Wirkungen. Dies wird in einem
Kommentar des schweizerischen Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft vom
23.12.1999 sozusagen „von offizieller Seite“
erläutert. Diese Werte liegen weit über dem
Messbereich dieses Gerätes, da es darauf
hin optimiert ist, insbesondere die Messwerte
im Bereich baubiologischer Empfehlungen
möglichst genau darzustellen.
Der „Standard der baubiologischen Messtechnik“, kurz SBM 2003 unterscheidet die
folgenden Stufen:
Der "Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland e. V." (BUND) schlägt einen
Grenzwert von 100 µW/m² im Außenbereich
vor, woraus angesichts üblicher Abschirmwirkungen von Baustoffen (außer Trockenbaumaterialien) für den Innenbereich resultiert, dass hier deutlich geringere Werte angestrebt werden sollten.
Im Februar 2002 wurde von der Landessanitätsdirektion Salzburg aufgrund von "empirischen Erkenntnissen der letzten Jahre" eine
Senkung des geltenden „Salzburger Vorsorgewertes“ von 1.000 µW/m² vorgeschlagen,
nämlich für Innenräume ein Wert von 1
µW/m² und im Freien ein Höchstwert von 10
µW/m².
Das ECOLOG-Institut in Hannover gibt nur
eine Empfehlung für den Außen
bereich ab,
nämlich 10.000 µW/m². Dieser Wert liegt
deutlich höher als die Empfehlungen der
Baubiologie und stellt eine Kompromissformel des Instituts mit dem Ziel dar, auch in
der Industrie Akzeptanz zu finden und eine
Chance auf Niederschlag in der Festlegung
öffentlicher Grenzwerte zu finden. Einschränkend wird von den Autoren festgestellt,
- dass dieser Wert für maximal mögliche
Emissionen von verursachenden Sendeanlagen ausgeht. Reale Messwerte sollten also
deutlich kritischer bewertet werden, da die
reale Auslastung der Sendeanlagen in der
Regel nicht bekannt ist,
- dass von einer einzelnen Sendeanlage nicht
mehr als ein Drittel dieses Wertes ausgehen
sollte,
- dass auch umfangreiche Erfahrungen und
Erkenntnisse einzelner Umweltmediziner und
Baubiologen über die negative Wirkung deutlich geringerer Belastungen nicht bei der
Grenzwertfestlegung berücksichtigt werden
konnten, weil keine hinreichende Dokumentation dieser Ergebnisse vorhanden ist.
Die Autoren schließen: „Eine wissenschaftliche Überprüfung dieser Hinweise ist
dringend erforderlich.“
- dass nicht alle in der Literaturauswertung
aufgeführten Effekte [...] auf zellulärer Ebene
berücksichtigt werden konnten, da deren
Schadenspotenzial noch nicht sicher abgeschätzt werden kann.
In Summe also eine Bestätigung von deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten
liegenden Vorsorgewerten.
Hinweis für Handybesitzer:
Ein problemloser Handy-Empfang ist auch
noch bei deutlich geringeren Leistungsflussdichten als dem strengen Richtwert des SBM
für gepulste Strahlung möglich, nämlich
Werten um 0,01µW/m².
Audio-Frequenzanalyse
Innerhalb des betrachteten Frequenzbandes
von 800 MHz bis 2,5 GHz werden vielerlei
Frequenzen für unterschiedliche Dienste genutzt. Zur Identifizierung der Verursacher
von HF-Strahlung dient die Audioanalyse des
amplitudenmodulierten Signalanteils.
Wichtig: Für die Audioanalyse sollte der kleine Schalter rechts neben dem Display „Signalanteil“ auf „Puls“ geschaltet sein. Falls
auch ungepulste Anteile im Signal sind, erschwert nämlich deren akustische „Markierung“ (16 Hz „Knattern“) die Audioanalyse.
Näheres im nächsten Kapitel.
Vorgehen:
Zunächst die Lautstärke am Drehknopf für
die Audioanalyse rechts oben auf der Geräteoberseite ganz nach links („-„) drehen, da
es beim Umschalten während eines sehr hohen Feldstärkepegels plötzlich sehr laut werden kann. Der Drehknopf ist nicht festgeklebt
um ein Überdrehen des Potis zu vermeiden.
Sollten Sie versehentlich über den Anschlag
hinausdrehen, so können Sie durch Drehen
über den Anschlag in der anderen Richtung
den Versatz wieder ausgleichen.
„Betrieb“-Schalter auf
Geräusche sind schriftlich sehr schwer zu
beschreiben. Am einfachsten ist es, sehr nahe an bekannte Quellen heranzugehen und
sich sich das Geräusch anzuhören. Ohne
detailliertere Kenntnisse kann man leicht das
charakteristische Tonsignal der folgenden
Verursacher ermitteln: DECT-Telefon (Basisstation und Mobilteil) und Mobiltelefon (Handy), jeweils unterschieden zwischen „während des Gesprächs“, im „Standby-Modus“
und, insbesondere beim Handy, dem „Einloggen“. Auch die charakteristischen Audiosignale eines Mobilfunksenders lassen sich
so ermitteln. Dabei sollte man zu Vergleichszwecken eine Messung während der Hauptbelastungszeit und irgendwann nachts machen, um die unterschiedlichen Geräusche
kennen zu lernen.
Mit dem „Lautstärke“-Drehknopf kann während der Messung die Lautstärke so reguliert
werden, dass das charakteristische Tonsignal gut zu identifizieren ist. Nach der Audioanalyse sollte die Lautstärke dann wieder
ganz heruntergeregelt werden, da dieser viel
Strom verbraucht.
Die Audioanalyse lässt sich mit den variablen
Frequenzfiltern VF2 oder VF4 aus unserem
Hause nochmals deutlich vereinfachen und
präzisieren, indem damit einzelne Frequenzen ausgeblendet werden können und so
auch kleinere Signalanteile anderer Verursacher deutlich unterscheidbar werden.
Eine CD mit einer Vielzahl von Klangbeispielen unterschiedlicher modulierter Signale
(u.a. die der neuen Technologien UMTS und
WLAN/Bluetooth) ist von Herrn Dr. Ing. Mar-
stellen.
tin H. Virnich, Baubiologe aus Mönchengladbach, in Arbeit und wird, sobald sie verfügbar
ist, im Programm von Gigahertz Solutions
erhältlich sein. Voraussichtlich in 2006.
Einen link zu einigen typischen Klangbeispielen finden Sie als
serer homepage (www.gigahertzsolutions.de).
Zur „akustischen Markierung“ von un
pulsten Signalen mehr im nächsten Abschnitt.
Analyse des modulierten / gepulsten Signalanteils
Aufgrund der um den Faktor 10 niedrigeren
Grenzwerte für gepulste Strahlung (gemäß
SBM 2003) kommt dieser Unterscheidung
größte Bedeutung zu, da ohne sie nicht klar
ist, auf welchen Anteil des Messwertes der
höhere und auf welchen der niedrigere
Grenzwert anzuwenden ist.
Eine quantitative Unterscheidungsmöglichkeit wurde in den HF-Analysern von Gigahertz Solutions erstmalig in Breitbandmessgeräten dieser Preisklasse realisiert. Dies ist
ein großer Vorteil gegenüber teuren Spektrumanalysatoren, bei denen diese Unterscheidung vergleichsweise aufwändig ist.
Der kleine Schalter rechts des Displays ermöglicht die oben beschriebene, quantitative
Unterscheidung zwischen dem Gesamtsignal
und dem gepulsten bzw. modulierten Anteil.
In der Schalterstellung „Voll“ wird die gesamte Leistungsflussdichte aller Signale im betrachteten Frequenzbereich dargestellt, in der
Schalterstellung „Puls“ nur der amplitudenmodulierte Anteil. Im Falle von GSM- (Mobilfunk-), DECT-, Radar- und WLAN / Bluetooth- und anderen digital gepulsten Signalen können die Werte in beiden Schalterstellungen ähnlich hoch sein (im Rahmen der
Toleranzen), da es sich um ein rein amplituden-(speziell: puls-) moduliertes Signale ohne
Trägeranteil handelt. Durch Überlagerungen
und Hintergrundstrahlung ergibt sich jedoch
häufig zumindest ein kleiner Unterschied.
(„Voll“/„Puls“)
„Markierung“ von Gleichsignalen
Un
gepulste Signale können bei der Audioanalyse systemimmanent nicht
macht werden, sind also leicht zu übersehen.
Deshalb werden etwaige ungepulste Signalanteile mit einem gleichmäßigen Knatterton
„markiert“, welcher in der Lautstärke proportional zum Anteil am Gesamtsignal ist. Die
„Markierung“ hat eine Grundfrequenz von 16
Hz und ist als Hörprobe (MP3-File) auf unserer homepage downloadbar.
Logischerweise wird diese Markierung nur in
der Signalbewertungs-Schalterstellung „Voll“
angezeigt, da es gerade die generische Eigenschaft der Schalterstellung „Puls“ ist, den
ungepulsten (also mit dem Knattern markierten) Anteil nicht
Hinweis zur Schalterstellung „Puls“:
Bei der Einstellung „Puls“ kann unter Laborbedingungen ein Signal erzeugt werden, welches eine zusätzliche Abweichung vom Istwert in Höhe von maximal –3
dB verursacht. In der Praxis jedoch treten z.B. bei
DECT- und GSM-Signalen nur minimale zusätzliche
Toleranzen auf.
zu berücksichtigen.
hörbar ge-
Benutzung der Signalausgänge
Der AC-Ausgang „PC/Kopfhörer“ (3,5mm
Klinkenbuchse) dient zur weitergehenden
Analyse des amplitudenmodulierten / gepulsten Signalanteils z.B. über Kopfhörer oder
eine PC-Audiokarte mit entsprechender
Software.
Der DC-Ausgang (2,5mm Klinkenbuchse)
dient zur (Langzeit-) Aufzeichnung der Displayanzeige oder zum Anschluss einer exter-
nen Displayeinheit (im Lieferprogramm; siehe
Kontaktadresse am Ende dieser Anleitung).
Bei „Vollausschlag“ auf dem Display liegt hier
ein Volt DC an.
Die reguläre Funktion Auto-Power-Off wird
mit dem Einstecken des Steckers automatisch deaktiviert. Die Funktion tritt – ebenso
automatisch - nur dann wieder in Kraft, wenn
durch weiteren Betrieb eine Tiefentladung
droht.
Weiterführende Analysen
Zur Erweiterung der Messbereiche nach unten und oben sind für dieses Gerät entsprechende Vorsatzverstärker und –dämpfer erhältlich (siehe Kapitel „Quantitative Messung“)
Weiterhin gibt es ein externes variables Frequenzfilter („Bandsperrfilter“ oder „Trap“) zur
quantitativen Unterscheidung der Strahlungsquellen. Lieferbar sind zwei Varianten:
Das VF2 mit 20 dB Sperrtiefe und das VF4
mit 40 dB Sperrtiefe
In Vorbereitung sind für dieses Gerät:
1. Ein digitales, internes Erweiterungsmodul
u.a. zur Anzeige in anderen Einheiten
(z.B. V/m, zur Erweiterung des Messbereichs auf 49990 statt 19990.
2. Ein digitales, internes Erweiterungsmodul
zur Aufzeichnung von einzelnen Messwerten oder zur Langzeitaufzeichnung
von Messreihen („Datenlogger“). Inklusive Auswertungssoftware für den PC.
Zur Messung von Frequenzen ab 27 MHz
(u.a. CB-Funk, analoges und digitales Fernsehen und Radio, TETRA etc.) sind die Geräte HFE35C und HFE59B erhältlich.
Messgerät für Frequenzen bis 6 GHz
Für die Analyse noch höherer Frequenzen
(bis ca. 6 GHz, also WLAN, WIMAX sowie
einige Richtfunk- und Flugradar-Frequenzen)
ist ein neues Breitbandmessgerät in Vorbereitung (Anfang 2006).
Messgeräte für die Niederfrequenz
Auch im Bereich der Niederfrequenz (Bahn-
und Netzstrom inkl. künstlichen Oberwellen)
fertigen wir eine breite Palette preiswerter
Messtechnik professionellen Standards.
Bitte wenden Sie sich bei Interesse an uns.
Kontaktinformationen finden Sie am Ende
dieser Anleitung.
Akkumanagement
Das Gerät ist ab Werk mit einem hochwertigen NiMH-Akkupack ausgestattet. Dieses
erreicht seine volle Kapazität erst nach einer
„Konditionierung“.
Zur Akkukonditionierung gehen Sie bitte
folgendermaßen vor:
1. Stecken Sie den mitgelieferten Klinkenstecker in den DC-Ausgang (dies deaktiviert die reguläre Auto-Power-OffFunktion). Schalten Sie das Gerät ein
und lassen Sie es an, bis es sich ausschaltet (dies erfolgt automatisch kurz
bevor der Akku ungewollt tiefentladen
wird).
2. Schalten Sie das Gerät aus und schließen Sie nun das Netzteil an (die grüne
Leuchtdiode „Laden“ leuchtet. Nach einer Ladedauer von etwa 10 bis 13 Stunden wird die Ladung automatisch beendet (die grüne Leuchtdiode erlischt).
3. Wiederholen Sie diesen Zyklus noch einoder zweimal und dann idealerweise alle
ein- bis zwei Monate nochmals.
Der Akku wird es Ihnen danken! Ohne diese
Maßnahme erreicht der Akku bei weitem
nicht die spezifizierte Kapazität und altert
schneller. Kleiner Tipp am Rande: Das gilt
übrigens für alle Akkus, auch diejenigen, die
Sie sonst so im Einsatz haben (elektrische
Zahnbürste etc.)
Das reguläre Laden erfolgt analog zu obigem
Punkt 2.
Akkuwechsel
Das Akkufach befindet sich auf der Geräteunterseite. Zum Öffnen im Bereich des gerill-
ten Pfeils fest eindrücken und den Deckel zur
unteren Stirnseite des Geräts hin abziehen.
Durch den eingelegten Schaumstoff drückt
der Akku gegen den Deckel, damit er nicht
klappert. Das Zurückschieben muss also
gegen einen gewissen Widerstand erfolgen.
Auto-Power-Off
Diese Funktion dient zur Verlängerung der
realen Nutzungsdauer.
1. Wird vergessen, das Messgerät auszuschalten oder wird es beim Transport
versehentlich eingeschaltet, so schaltet
es sich nach einer Betriebsdauer von
durchgehend ca. 40 Minuten automatisch ab.
2. Erscheint in der Mitte des Displays ein
senkrechtes „
Ziffern, so wird das Messgerät bereits
nach etwa 3 Minuten abgeschaltet, um
Messungen unter unzuverlässigen Bedingungen zu verhindern und daran zu
erinnern, den Akku möglichst bald nach
zu laden.
3. Die reguläre Funktion Auto-Power-Off
wird mit dem Einstecken des Steckers
automatisch deaktiviert. Die Funktion tritt
– ebenso automatisch - nur dann wieder
in Kraft, wenn durch weiteren Betrieb eine Tiefentladung droht.
Netzbetrieb
Der HF-Analyser lässt sich auch direkt über
das Netzteil mit Strom versorgen (z.B. für
Langzeitmessungen). Der Lautstärkeregler
sollte dabei aber ganz auf „-“ gestellt werden, weil sonst das 50 Hertz-Brummen der
Netzspannung zu hören ist.