Gigahertz Solutions HF 58B User guide [de]

Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B
HF58B Hochfrequenz-Analyser
Hochfrequenz-Analyser für Frequenzen von 800MHz bis 2,5GHz
(3,3GHZ mit erhöhter Toleranz)
Bedienungsanleitung
Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung unbedingt vor der ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch.
Sie gibt wichtige Hinweise für den Gebrauch, die Sicherheit und die Wartung des Gerätes.
Außerdem enthält sie wichtige Hintergrundinformationen, die Ihnen eine aussagefähige Messung ermöglichen.
Professionelle Technik
Die Feldstärkemessgeräte von GIGAHERTZ SOLUTIONS Messtechnik für hochfrequente Wechselfel­der: Messtechnik professionellen Standards wurde mit einem weltweit einmaligen Preis­Leistungs-Verhältnis realisiert. Möglich wurde dies durch den konsequenten Einsatz inno­vativer und teilweise zum Patent angemelde­ter Schaltungselemente sowie durch mo­dernste Fertigungsverfahren.
Dieses Gerät ermöglicht eine qualifizierte Messung hochfrequenter Strahlung von 800MHz bis 2,5GHz (3,3GHZ). Dieser Bereich wird aufgrund der großen Verbreitung digita­ler, meist gepulster Funkdienste wie des Mo­bilfunks, schnurloser Telefone, von Mikrowel­lenherden und den Zukunftstechnologien UMTS und Bluetooth als biologisch beson­ders relevant angesehen.
Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf des HF58B bewiesen ha­ben und sind überzeugt, dass Ihnen dieses Gerät nützliche Erkenntnisse bringen wird.
Über diese Anleitung hinaus bieten wir zu­sammen mit unseren Partnerunternehmen Anwenderseminare zur optimalen Nutzung unserer Messtechnik sowie zu wirksamen Schutzlösungen an.
Bei Problemen bitten wir Sie, uns zu kontak­tieren! Wir helfen Ihnen schnell, kompetent und unkompliziert.
© beim Herausgeber: GIGAHERTZ SOLUTIONS GmbH, D-90579 Langenzenn. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Broschüre darf in irgendeiner Weise ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder verbreitet werden.
®
setzen neue Maßstäbe in der
Inhaltsverzeichnis
Funktions- und Bedienelemente 2 Vorbereitung des Messgerätes 3 Eigenschaften hochfrequenter
Strahlung … 4 …und Konsequenzen für die -
Durchführung der Messung 5 Schritt-für-Schritt-Anleitung zu
den Geräteeinstellungen und zur Durchführung der Messung 6
Grenz-, Richt- und Vorsorgewerte 11 Frequenzanalyse 12 Benutzung der Signalausgänge 13 Weiterführende Analysen 14 Akkumanagement 14 Abschirmung 15 Garantie 16 Serviceadresse 16 Messbereiche / Umrechnungstabellen 18
Sicherheitshinweise: Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung unbedingt vor der
ersten Inbetriebnahme aufmerksam durch. Sie gibt wichtige Hinweise für die Sicherheit, den Gebrauch und die Wartung des Gerätes.
Das Messgerät nicht in Berührung mit Wasser bringen oder bei Regen benutzen. Reinigung nur von außen mit einem schwach angefeuchteten Tuch. Keine Reinigungsmittel oder Sprays verwenden.
Vor der Reinigung oder dem Öffnen des Gehäuses das Gerät ausschalten und alle mit dem Gerät verbundenen Kabel ent­fernen. Es befinden sich keine durch den Laien wartbaren Teile im Inneren des Gehäuses.
Aufgrund der hohen Auflösung des Messgerätes ist die Elekt­ronik hitze-, stoß- und berührungsempfindlich. Deshalb nicht in der prallen Sonne oder auf der Heizung o.ä. liegen lassen, nicht fallen lassen oder im geöffnetem Zustand an den Bau­elementen manipulieren.
Dieses Gerät nur für die vorgesehenen Zwecke verwenden. Nur mitgelieferte oder empfohlene Zusatzteile verwenden.
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: September 2006 (Revision 4.5) Seite 1
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B
Funktions- und Bedienelemente
Der HF-Teil des Gerätes ist durch ein in­ternes Blechgehäuse am Antennenein­gang gegen Störeinstrahlung geschirmt (Schirmungsmaß ca. 35 - 40 dB)
1) Lautstärkeregler für die Audioanalyse
(Ein-/Ausschalter
. .).
2) 3,5mm Klinkenbuchse: AC-Ausgang des modulierten Signals zur Audioanalyse (PC-Audiokarte oder Kopfhörer (mono)).
3) Ladebuchse 12-15 Volt DC zur Verwen­dung mit dem mitgelieferten Netzteil. Nur bei Akkubetrieb verwenden!
4) Wahlschalter für den Messbereich:
grob = 19,99 mW/m² (=19.990µW/m²) mittel = 199,9 µW/m² fein = 19,99 µW/m²
Zu beachten: Mit Vorverstärker und Dämpfer ver­ändert sich die Skalierung.
5) Wahlschalter für die Signal-Bewertung. Standardeinstellung = „Spitzenwert“. Wenn „Spitze halten“ („peak hold“) ein- gestellt ist, so kann mit dem kleinen Ser­viceschalter schräg rechts darunter noch zusätzlich die Zeitkonstante eingestellt werden, d.h. ob der Spitzenwert langsa­mer oder schneller „zurückläuft“. Stan- dardeinstellung = „lang“. Mit dem Tas­ter 13 kann der Spitzenwert manuell zu­rückgesetzt werden.
6) Die Einheit der angezeigten Zahlenwerte
wir durch kleine Balken links im Display
9) Pegelanpassungsschalter nur bei Ver-
wendung der optional erhältlichen Zwi­schenstecker zur Verstärkung und Däm­pfung
(nicht im Standardlieferumfang) . Bei di-
rektem Anschluss des Antennenkabels ist die Standardeinstellung „0 dB“ rich-
Ohne die entsprechenden Zwischenstecker führt
tig.
jede andere Einstellung nur zu einem Kommafehler, nicht etwa einer realen Pegelanpassung.
10) Ein-/Ausschalter. In der mittleren Schal-
terstellung .. . .. (Standard) ist die
Audioanalyse aktiviert. In der obersten Schalterstellung feldstärkeproportionales Tonsignal zuge­schaltet
1
.
. ist zusätzlich ein
11) Signalanteil: In der Schalterstellung „Voll“ wird die gesamte Leistungsfluss­dichte aller Signale im betrachteten Fre­quenzbereich dargestellt, in der Schal­terstellung „Puls“ nur der amplituden­modulierte (gepulste) Anteil.
12) Das Gerät ist mit einer Auto-Power-Off­Funktion
2
ausgestattet.
13) Taster zur Rücksetzung d. Spitzenwertes.
(so lange drücken, bis der Wert nicht weiter zurückgeht!)
Standardeinstellung wichtiger Funktionen ist gelb markiert.
angezeigt: Balken oben = mW/m²
(Milliwatt/m²)
Balken unten = µW/m² (Mikrowatt/m²)
7) Gleichspannungsausgang z.B. für Lang­zeitaufzeichnungen. 1 Volt DC bei Vollausschlag.
8) Anschlussbuchse für das Antennenka­bel. Die Antenne wird in den Kreuzschlitz auf der Gerätestirnseite gesteckt.
1
„Geigerzählereffekt“. Bei Verwendung sollte der Laut­stärkeregler für die Audioanalyse ganz nach links ge­stellt werden.
2
Nach ca. 30 Min. schaltet es sich automatisch ab, um ungewolltes Entladen zu vermeiden. Wenn ein zu ge­ringer Ladezustand des Akkus durch „low Batt.“ ange­zeigt wird, schaltet sich das Gerät bereits nach zwei bis drei Minuten ab um eine Tiefentladung zu vermeiden.
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: September 2006 (Revision 4.5) Seite 2
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B
Längere und kürzere Schalterknöpfe
Längere Schalterknöpfe: Standardfunktionen. Kürzere Schalterknöpfe: Um ein versehentli-
ches Umschalten zu vermeiden, sind Schal­ter, die seltener oder nur mit optionalem Zu­behör benötigt werden, kürzer ausgeführt.
Inhalt der Verpackung
Messgerät Aufsteckbare Antenne mit Antennenkabel NiMH-Akkublock (im Gerät) Netzgerät Adapter 2,5 mm Klinkenstecker auf 3,5 mm
Klinkenbuchse Adapter 3,5 mm Klinkenstecker auf BNC 2,5 mm Klinkenstecker für eigene Kabelkon-
fektionierungen Ausführliche Bedienungsanleitung (deutsch) Hintergrundinformationen zum Thema
„Elektrosmog“
Vorbereitung des Messgerätes
Anschluss der Antenne
Der Winkelstecker der Antennenzuleitung wird an der Buchse rechts oben am Ba­sisgerät angeschraubt. Festziehen mit den Fingern genügt - ein Gabelschlüssel sollte nicht verwendet werden, weil damit das Ge­winde überdreht werden kann.
Diese SMA-Verbindung mit vergoldeten Kon­takten ist die hochwertigste industrielle HF­Verbindung in dieser Größe.
Vorsichtig den festen Sitz der Steckverbin­dung an der Antennenspitze überprüfen. Die Steckverbindung an der Antennenspitze soll­te nicht geöffnet werden.
An der Antennenspitze befinden sich zwei Leuchtdioden zur Funktionsdiagnose bei eingeschaltetem Messgerät. Die rote LED leuchtet, wenn die Antenne richtig anschlos­sen ist und die Stecker und die Antennenlei­tung in Ordnung sind. Die grüne LED über­prüft die Leitungen und Lötstellen auf der Antenne selbst und leuchtet, wenn hier alle Kontakte ordnungsgemäß sind.
Antenne in den kreuzförmigen Schlitz in der abgerundeten Gerätestirnseite stecken. Da­mit sich das Antennenkabel „entspannt“ in einem Bogen unter dem Messgeräteboden zwischen Antenne und Antennenbuchse des Messgerätes ausrichten kann, ggf. für die Ausrichtung des Kabels die Schraubverbin­dung an der Buchse etwas lockern.
freihändig verwendet werden. Bei der frei­händigen Verwendung ist darauf zu achten, dass die Finger nicht den ersten Resonator oder Leiterbahnen auf der Antenne berühren. Es empfiehlt sich also, möglichst weit hinten anzufassen. Für Präzisionsmessungen sollte die Antenne nicht mit den Fingern gehalten werden, sondern in der Halterung an der Stirnseite des Messgerätes verwendet wer­den. Eine (sehr massive) Klemmzange zur Stativmontage ist beispielsweise direkt beim Hersteller unter www.berlebach.de erhältlich.
Auf den Schaft der beiden Stecker des An­tennenkabels sind Ferritröhrchen zur Verbes­serung der Antenneneigenschaften aufge­steckt
3
.
Überprüfung der Akkuspannung
Wenn die „Low Batt.“-Anzeige senkrecht in der Mitte des Displays angezeigt wird, so ist keine zuverlässige Messung mehr gewähr­leistet. In diesem Falle Akku laden.
Falls gar keine Anzeige auf dem Display er­scheint, Kontaktierung des Akkus prüfen bzw. versuchsweise eine 9 Volt E-Block­Batterie (Alkalimangan) einsetzen. (Siehe Ka­pitel „Akkuwechsel“) Vorsicht: Bei temporärem Batteriebetrieb darf keinesfalls das Netzteil angeschlossen werden!
Wichtig: Antennenkabel nicht knicken!
Die Antenne kann sowohl an der Stirnseite des Messgerätes “eingesteckt“, als auch
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: September 2006 (Revision 4.5) Seite 3
3
Sollten sich diese Ferritröllchen im Laufe der Zeit lösen, so können sie problemlos mit jedem Haushalts­kleber wieder angeklebt werden.
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B
Hinweis
Jeder Schaltvorgang (z.B. Messbereichs­wechsel) führt systemimmanent zu einer kur­zen Übersteuerung, die auf dem Display dar­gestellt wird.
Das Messgerät ist nun einsatzbereit.
Im nächsten Kapitel sind einige essentielle
Grundlagen für eine belastbare HF-Messung
kurz zusammengefasst. Wenn Ihnen diese
nicht geläufig sind, so sollten Sie dieses Ka-
pitel keinesfalls überspringen, da sonst leicht
gravierende Fehler in der Messung
unterlaufen können.
Eigenschaften hochfrequenter Strahlung...
Vorab: Für Hintergrundinformationen zum Thema „Elektrosmog durch hochfrequente Strahlung“ verweisen wir auf die umfangrei­che Fachliteratur zu diesem Thema. In dieser Anleitung konzentrieren wir uns auf diejeni­gen Eigenschaften, die für die Messung im Haushalt von besonderer Bedeutung sind.
Wenn hochfrequente Strahlung des betrach­teten Frequenzbereichs auf irgendein Materi­al auftrifft, so
1. durchdringt sie es teilweise
2. wird sie teilweise reflektiert
3. wird sie teilweise absorbiert. Die Anteile hängen dabei insbesondere vom
Material, dessen Stärke und der Frequenz der HF-Strahlung ab. So sind z.B. Holz, Gipskarton, Dächer und Fenster oft sehr durchlässige Stellen in einem Haus.
Eine sehr gut recherchierte und visualisierte Übersicht über die Dämpfungswirkung verschiedener Baustoffe sowie umfangreichen Tipps zur Reduktion der Belas­tung findet sich in dem Internetportal www.ohne­elektrosmog-wohnen.de .
Die umfangreichste Sammlung von genauen Daten zur Abschirmwirkung verschiedener Baustoffe liefert die ständig aktualisierte Studie „Reduzierung hochfrequen­ter Strahlung - Baustoffe und Abschirmmaterialien“ von Dr. Moldan / Prof. Pauli (www.drmoldan.de).
Mindestabstand Erst in einem bestimmten Abstand von der Stahlungsquelle („Fernfeld“) kann Hochfre­quenz in der gebräuchlichen Einheit „Leis­tungsflussdichte“ (W/m²) quantitativ zuver­lässig gemessen werden.
Auch in der Fachliteratur findet man unter­schiedliche Angaben darüber, wo die Fern­feldbedingungen beginnen, wobei die Anga­ben zwischen dem 1,5-fachen und dem 10­fachen der Wellenlänge liegen. Als einfach zu merkende Faustregel können Sie von fol­genden Untergrenzen ausgehen:
etwa der 2,5-fachen Wellenlänge)
(entsprechend
Bei 27 MHz ab ca. 27 Metern Bei 270 MHz ab ca. 2,7 Metern Bei 2700 MHz ab ca. 27 Zentimetern Die Untergrenzen verhalten sich also
umgekehrt proportional
Hintergrund: Im Nahfeld müssen die elektrische und magnetische Feldstärke des HF-Feldes separat ermit­telt werden (d.h. sie sind nicht ineinander umrechen­bar); während man diese im Fernfeld ineinander um­rechnen kann und in Deutschland meist als Leistungs­flussdichte in W/m² (bzw. µW/m² oder mW/m²) aus­drückt.
Polarisation Wenn hochfrequente Strahlung gesendet wird, so bekommt sie eine „Polarisation“ mit auf den Weg, d.h. die Wellen verlaufen ent­weder in der horizontalen oder der vertikalen Ebene. Im besonders interessanten Mobil­funkbereich verlaufen sie zumeist vertikal oder unter 45 Grad. Durch Reflexion und dadurch, dass die Handys selbst irgendwie liegen können oder gehalten werden, sind auch andere Polarisationsebenen möglich. Es sollte deshalb immer zumindest die verti­kale und die 45° Ebene gemessen werden. Die aufgesteckte Antenne misst die vertikal polarisierte Ebene, wenn die Oberseite (Dis­play) des Messgerätes waagerecht positio­niert ist. Ein besonderes Merkmal der mitge-
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: September 2006 (Revision 4.5) Seite 4
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B
lieferten logarithmisch-periodischen Antenne ist die besonders gute Ent vertikaler und horizontaler Ebene (auch wenn der Aufbau mit dem waagerechten „Flügel“ eine gleichzeitige Messung der horizontalen und vertikalen Ebenen suggeriert – das Ge­genteil ist der Fall!).
Örtliche und zeitliche Schwankungen Durch - teilweise frequenzselektive – Reflexi­onen kann es besonders innerhalb von Ge­bäuden zu punktuellen Verstärkungen oder Auslöschungen der hochfrequenten Welle kommen. Außerdem strahlen die meisten Sender und Handys je nach Empfangssitua­tion und Netzbelegung über den Tag bzw. über längere Zeiträume mit unterschiedlichen Sendeleistungen.
Alle vorgenannten Punkte haben Einfluss auf die Messtechnik und in besonderem Maße auf das Vorgehen beim Messen und die Notwendigkeit mehrfacher Messungen.
kopplung zwischen
... und Konsequenzen für die Durchführung der Messung
Wenn Sie ein Gebäude, eine Wohnung oder ein Grundstück HF-technisch „vermessen“ möchten, so empfiehlt es sich immer, die Einzelergebnisse zu protokollieren, damit Sie sich im nachhinein ein Bild der Gesamtsi­tuation machen zu können.
Ebenso wichtig ist es, die Messungen meh- rere Male zu wiederholen: Erstens zu unter­schiedlichen Tageszeiten und Wochentagen, um die teilweise erheblichen Schwankungen nicht zu übersehen. Zweitens aber sollten die
Messungen auch über längere Zeiträume hinweg gelegentlich wiederholt werden, da sich die Situation oft quasi „über Nacht“ ver­ändern kann. So kann schon die versehentli­che Absenkung der Sendeantenne um weni­ge Grad, z.B. bei Montagearbeiten am Mobil­funkmast, gravierenden Einfluss haben. Ins­besondere aber wirkt sich selbstverständlich die enorme Geschwindigkeit aus, mit der die Mobilfunknetze heute ausgebaut werden. Dazu kommt noch der geplante Ausbau der UMTS-Netze, der eine starke Zunahme der Belastung erwarten lässt, da systembedingt das Netz an UMTS-Basisstationen deutlich dichter gewebt sein muss als bei den heuti­gen GSM-Netzen.
Auch wenn Sie eigentlich die Innenräume vermessen möchten, so empfiehlt es sich, zunächst auch außerhalb des Gebäudes eine Messung in alle Richtungen durchzuführen. Ggf. aus dem geöffneten Fenster messen. Dies erlaubt erste Hinweise auf die „HF­Dichtigkeit“ des Gebäudes einerseits und auf mögliche gebäudeinterne Quellen anderer­seits (z.B. DECT-Telefone, auch von Nach­barn).
Außerdem sollte man bei einer Innenraum­messung immer beachten, dass diese über die spezifizierte Genauigkeit der verwendeten Messtechnik hinaus eine zusätzliche Mess­unsicherheit durch die aus den beengten Verhältnissen resultierenden „stehenden Wel­len“, Reflexionen und Auslöschungen mit sich bringt. Nach der „reinen Lehre“ ist eine quantitativ genaue HF-Messung prinzipiell nur unter so genannten „Freifeldbedingun­gen“ reproduzierbar möglich. Dennoch wird in der Realität selbstverständlich auch in In­nenräumen Hochfrequenz gemessen, da dies
die Orte sind, von denen die Messwerte be­nötigt werden. Um diese systemimmanente Messunsicherheit möglichst gering zu halten, sollte man aber genau die Hinweise zur Durchführung der Messung beachten.
Wie bereits in den Vorbemerkungen erwähnt, können die Messwerte schon durch geringe Veränderung der Messposition relativ stark schwanken (meist deutlich stärker als im Be­reich der Niederfrequenz). Es ist sinnvoll,
das lokale Maximum im betreffenden Raum für die Beurteilung der Belastung heranzuziehen, auch wenn dieser Ort nicht
exakt mit dem zu untersuchenden Punkt, z.B. dem Kopfende des Bettes übereinstimmt.
Der Grund liegt in der Tatsache begründet, dass oft schon kleinste Veränderungen der Umgebung zu recht großen Veränderungen der lokalen Leistungsflussdichte führen kön­nen. So beeinflusst bereits die messende Person den genauen Ort des Maximums. Insofern kann also ein zufällig geringer Messwert am relevanten Platz am nächsten Tag schon wieder viel höher sein. Das Maxi­mum im Raum aber verändert sich meist nur, wenn sich an den Strahlungsquellen etwas ändert, ist also repräsentativer für die Be­urteilung der Belastung.
Die folgenden Beschreibungen beziehen sich auf die Immissionsmessung, d.h. auf die Ermittlung der für den Grenzwertvergleich relevanten, summarischen Leistungsfluss­dichte.
Eine zweite messtechnische Anwendung des vorliegenden Gerätes ist diejenige, die Verur­sacher dieser Belastung zu identifizieren bzw. – noch wichtiger - geeignete Abhilfe­bzw. Abschirmungsmaßnahmen festzulegen,
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: September 2006 (Revision 4.5) Seite 5
Digitaler Hochfrequenz - Analyser HF58B
also letztlich eine Emissionsmessung. Hier­für ist die mitgelieferter LogPer-Antenne prä­destiniert. Das Vorgehen zur Festlegung ge­eigneter Abschirmmaßnahmen wird am Ende dieses Kapitels in einem speziellen Abschnitt beschrieben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Durchführung der Messung
Vorbemerkung zur Antenne
Grundsätzlich gibt es logarithmisch-perio­dische Antennen in zwei Ausführungen:
- Optimiert als Peil nungswinkel – optimale Peilcharakteristik / schlechtere Messeigenschaften) oder
- optimiert als Mess nungswinkel – optimale Messcharakteris­tik / mäßige Peileigenschaften).
Die mitgelieferte Antenne stellt einen ausge­wogenen Kompromiss aus einer hervorra­genden Messcharakteristik und gleichzeitig noch sehr guten Peileigenschaften dar. Somit kann die Richtung des Strahlungseinfalls zuverlässig ermittelt werden - eine Grundvor­aussetzung für eine zielgerichtete Sanierung.
Wichtig: Da die Antenne zur Reduktion des Erdeinflusses nach unten abgeschirmt ist, sollte man mit der Antennen“spitze“ etwa 10°
das eigentliche Messobjekt zielen, um
unter Verfälschungen im Grenzübergang zu ver­meiden (bei leicht erhöhten Zielen, z.B. Mo­bilfunkmast, ggf. einfach horizontal peilen. S
iehe Zeichnung).
antenne (schmaler Öff-
antenne (breiter Öff-
Wenn man als „Zielhilfe“ von der oberen Vor­derkante des Messgerätes über die Spitze des kleinsten Resonators peilt hat man diese 10° recht gut erreicht. Plus/Minus ein paar Grad machen dabei keinen wesentlichen Unterschied. Die „Ziellinie“ ist auf der Anten­ne markiert.
Das konkrete Vorgehen für eine aussagefähi­ge Messung wird weiter hinten noch detail­liert beschrieben.
Die ungewöhnliche Ausprägung der Ihnen hier vorliegenden logarithmisch-periodischen Antenne ist Gegenstand einer unserer Pa­tentanmeldungen. Sie erlaubt eine sehr gute Trennung der horizontalen und vertikalen Polarisationsebene und hat einen deutlich günstigeren Frequenzverlauf (geringere „Wel­ligkeit“) als herkömmliche logarithmisch­periodische Antennen.
nisch schwierigeren Messung der vertikalen Polarisati­onsebene ist sie zudem deutlich besser gegen den verfälschenden Erdeinfluss abgeschirmt. )
Auf dem Display wird immer die Leis­tungsflussdichte am Messort angezeigt, in die Richtung, auf welche die Antenne zeigt
(genauer: Bezogen auf das Raumintegral der „Antennenkeule“).
Die mitgelieferte logarithmisch-periodische Antenne ist auf den Frequenzbereich von ca. 800 MHz bis 2500 MHz (=2,5 GHz) optimiert, mit einer etwas erhöhten Minustoleranz reicht der Frequenzbereich sogar bis über 3,3 GHz. Er umfasst die Mobilfunkfrequenzen GSM900 und GSM1800 (in Deutschland: D1, D2, E­plus, O DECT-Standard, Mobilfunkfrequenzen nach
2), schnurlose Telefone nach dem
(Für Profis: Bei der tech-
dem UMTS-Standard, WLAN und Bluetooth, einige Radarfrequenzen sowie weitere kom­merziell genutzte Frequenzbänder (natürlich können auch Mikrowellenherde damit auf Dichtigkeit überprüft werden). Bis auf letzte­re Verursacher sind alle genannten Strah­lungsquellen digital gepulst und werden von kritischen Medizinern als biologisch beson­ders relevant betrachtet.
Damit diese kritischen Strahlungsverursacher optimal gemessen werden können, ist der Frequenzbereich der Antenne bewusst nach unten begrenzt (bei ca. 800 MHz), d.h. nied­rigere Frequenzen werden unterdrückt. Ver­stärkt wird diese Unterdrückung niedriger Frequenzen durch ein internes Hochpassfilter bei 800 MHz. Auf diese Weise werden Verfäl­schungen der Messergebnisse durch darun­ter liegende Strahlungsquellen wie Rundfunk, Fernsehen oder Amateurfunk weitestgehend vermieden.
Um auch Frequenzen unter 800 MHz quanti­tativ zu messen, sind aus dem Hause Giga­hertz Solutions die Geräte HFE35C und HFE59B mit aktiven, horizontal isotropen Ultrabreitbandantennen von 27 MHz aufwärts erhältlich.
© Gigahertz Solutions GmbH, D-90579 Langenzenn Stand: September 2006 (Revision 4.5) Seite 6
Loading...
+ 12 hidden pages