Die vorliegende Bedienungsanleitung soll Sie mit Bedienung und Wartung
der WTU 307 vertraut machen. Es liegt in Ihrem Interesse, die Bedienungsanleitung aufmerksam zu lesen, und die hier angegebenen Weisungen
gewissenhaft zu befolgen. Sie vermeiden dadurch Störungen durch Bedienungsfehler. Das Gerät wird Ihnen dies durch stete Einsatzbereitschaft und
lange Lebensdauer lohnen.
FRONIUS SCHWEISSMASCHINEN
VERTRIEB GMBH & COKG
Achtung! Die Inbetriebnahme des Gerätes darf nur durch geschultes Personal und nur im Rahmen der technischen Bestimmungen
erfolgen. Vor Inbetriebnahme unbedingt das Kapitel "Sicherheitsvorschriften" lesen.
DEUTSCH
INHALTSVERZEICHNIS
Sehr geehrter Fronius-Kunde .................................................................. 3
Pflege und Wartung ................................................................................ 12
Fehlersuche und Abhilfe......................................................................... 13
Ersatzteilliste
Fronius - Vertriebs- und Service-Niederlassungen
3
SICHERHEITSVORSCHRIFTEN
ALLGEMEINES
Das Schweißgerät ist nach dem Stand der Technik und den anerkannten
sicherheitstechnischen Regeln gefertigt. Dennoch drohen bei Fehlbedienung oder Mißbrauch Gefahr für
- Leib und Leben des Bedieners oder Dritten,
- das Schweißgerät und andere Sachwerte des Betreibers,
- die effiziente Arbeit mit dem Schweißgerät.
Alle Personen, die mit der Inbetriebnahme, Bedienung, Wartung und
Instandhaltung des Schweißgerätes zu tun haben, müssen
- entsprechend qualifiziert sein,
- Kenntnisse vom Schweißen haben und
- diese Bedienungsanleitung genau beachten.
Störungen, die die Sicherheit beeinträchtigen können, sind umgehend
zu beseitigen.
Es geht um Ihre Sicherheit!
BESTIMMUNGSGEMÄSSE VERWENDUNG
Das Schweißgerät ist ausschließlich für Arbeiten im Sinne der bestimmungsgemäßen Verwendung (siehe Kapitel "Schweißgerät in Betrieb
nehmen") zu benutzen.
Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch
- das Beachten aller Hinweise aus der Bedienungsanleitung
- die Einhaltung der Inspektions- und Wartungsarbeiten
VERPFLICHTUNGEN DES BETREIBERS
Der Betreiber verpflichtet sich, nur Personen am Schweißgerät arbeiten
zu lassen, die
- mit den grundlegenden Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung vertraut und in die Handhabung des Schweißgerätes
eingewiesen sind
- das Sicherheitskapitel und die Warnhinweise in dieser Bedienungsanleitung gelesen, verstanden und durch ihre Unterschrift bestätigt
haben
Das sicherheitsbewußte Arbeiten des Personals ist in regelmäßigen
Abständen zu überprüfen.
Befinden sich Personen in der Nähe so müssen
- diese über die Gefahren unterrichtet,
- Schutzmittel zur Verfügung gestellt bzw.
- Schutzwände bzw. -Vorhänge aufgebaut werden.
GEFAHR DURCH SCHÄDLICHE GASE UND DÄMPFE
- Entstehenden Rauch sowie schädliche Gase durch geeignete Mittel
aus dem Arbeitsbereich absaugen.
- Für ausreichende Frischluftzufuhr sorgen.
- Lösungsmitteldämpfe vom Strahlungsbereich des Lichtbogens fernhalten.
GEFAHR DURCH FUNKENFLUG
- Brennbare Gegenstände aus dem Arbeitsbereich entfernen.
- An Behältern in denen Gase, Treibstoffe, Mineralöle und dgl. gelagert
sind/waren, darf nicht geschweißt werden. Durch Rückstände besteht Explosionsgefahr.
- In feuer- u. explosionsgefährdeten Räumen gelten besondere Vorschriften - entsprechende nationale und internationale Bestimmungen beachten.
GEFAHREN DURCH NETZ- UND SCHWEISS-STROM
- Ein Elektroschock kann tödlich sein. Jeder Elektroschock ist grundsätzlich lebensgefährlich.
- Durch hohe Stromstärke erzeugte magnetische Felder können die
Funktion lebenswichtiger elektronischer Geräte (z.B. Herzschrittmacher) beeinträchtigen. Träger solcher Geräte, sollten sich durch ihren
Arzt beraten lassen, bevor sie sich in unmittelbarer Nähe des Schweißarbeitsplatzes aufhalten.
- Sämtliche Schweißkabel müssen fest, unbeschädigt und isoliert sein.
Lose Verbindungen und angeschmorte Kabel sofort erneuern.
- Netz- u. Gerätezuleitung regelmäßig von einer Elektro-Fachkraft auf
Funktionstüchtigkeit des Schutzleiters überprüfen lassen.
- Vor Öffnen des Schweißgerätes sicherstellen, daß dieses stromlos
ist. Bauteile die elektrische Ladung speichern entladen.
- Sind Arbeiten an spannungsführenden Teilen notwendig, ist eine
zweite Person hinzuzuziehen, die notfalls den Hauptschalter ausschaltet.
VERPFLICHTUNGEN DES PERSONALS
Alle Personen, die mit Arbeiten am Schweißgerät beauftragt sind, verpflichten sich, vor Arbeitsbeginn
- die grundlegenden Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung zu beachten
- das Sicherheitskapitel und die Warnhinweise in dieser Bedienungsanleitung zu lesen und durch ihre Unterschrift zu bestätigen, daß sie
diese verstanden haben
PERSÖNLICHE SCHUTZAUSRÜSTUNG
Treffen Sie für Ihre persönliche Sicherheit folgende Vorkehrungen:
- Festes, auch bei Nässe, isolierendes Schuhwerk tragen
- Hände durch isolierende Handschuhe schützen
- Augen durch Schutzschild mit vorschriftsmäßigem Filtereinsatz vor
UV-Strahlen schützen
- Nur geeignete (schwer entflammbare) Kleidungsstücke verwenden
- Bei erhöhter Lärmbelastung Gehörschutz verwenden
BESONDERE GEFAHRENSTELLEN
- Nicht in die rotierenden Zahnräder des Drahtantriebes greifen.
- In feuer- und explosionsgefährdeten Räumen gelten besondere Vorschriften - entsprechende nationale und internationale Bestimmungen beachten.
- Schweißgeräte für Arbeiten in Räumen mit erhöhter elektrischer
Gefährdung (z.B. Kessel) müssen mit dem Zeichen S (Safety) gekennzeichnet sein.
- Schweißverbindungen mit besonderen Sicherheitsanforderungen sind
nur von speziell ausgebildeten Schweißern durchzuführen.
- Bei Krantransport der Stromquelle Ketten bzw. Seile in einem möglichst kleinen Winkel zur Senkrechten in allen Kranösen einhängen Gasflasche und Drahtvorschubgerät entfernen.
- Bei Krantransport des Drahtvorschubes immer eine isolierende Drahtvorschubaufhängung verwenden
4
INFORMELLE SICHERHEITSMASSNAHMEN
- Die Bedienungsanleitung ist ständig am Einsatzort des Schweißgerätes aufzubewahren.
- Ergänzend zur Bedienungsanleitung sind die allgemein gültigen
sowie die örtlichen Regeln zu Unfallverhütung und Umweltschutz
bereitzustellen und zu beachten.
- Alle Sicherheits- und Gefahrenhinweise am Schweißgerät sind in
lesbarem Zustand zu halten.
SICHERHEITSMASSNAHMEN AM AUFSTELLORT
- Das Schweißgerät muß auf ebenem und festen Untergrund standsicher aufgestellt werden. Ein umstürzendes Schweißgerät kann Lebensgefahr bedeuten!
- In feuer- und explosionsgefährdeten Räumen gelten besondere Vorschriften - entsprechende nationale und internationale Bestimmungen beachten.
- Durch innerbetriebliche Anweisungen und Kontrollen sicherstellen,
daß die Umgebung des Arbeitsplatzes stets sauber und übersichtlich
ist.
VERÄNDERUNGEN AM SCHWEISSGERÄT
- Ohne Genehmigung des Herstellers keine Veränderungen, Ein- oder
Umbauten am Schweißgerät vornehmen.
- Bauteile in nicht einwandfreiem Zustand sofort austauschen.
ERSATZ- UND VERSCHLEISSTEILE
- Nur Original-Ersatz- und Verschleißteile verwenden. Bei fremdbezogenen Teilen ist nicht gewährleistet, daß sie beanspruchungs- und
sicherheitsgerecht konstruiert und gefertigt sind.
- Bei Bestellung genaue Benennung und Sach-Nummer laut Ersatzteilliste, sowie Seriennummer Ihres Gerätes angeben.
KALIBRIEREN VON SCHWEISSGERÄTEN
Aufgrund internationaler Normen ist eine regelmäßige Kalibrierung von
Schweißgeräten empfohlen. Fronius empfiehlt ein Kalibrierintervall von
12 Monaten. Setzen Sie sich für nähere Informationen mit Ihrem FroniusPartner in Verbindung!
DEUTSCH
VAGABUNDIERENDE SCHWEISSTRÖME
- Für eine feste Verbindung der Werkstückklemme mit dem Werkstück
sorgen
- Bei elektrisch leitfähigem Boden das Schweißgerät, wenn möglich,
isoliert aufstellen
Bei Nichtbeachtung kommt es zu vagabundierenden Schweißströmen,
die zur Zerstörung von Schutzleitern, des Schweißgerätes und anderen
elektrischen Einrichtungen führen können.
SICHERHEITSMASSNAHMEN IM NORMALBETRIEB
- Schweißgerät nur betreiben, wenn alle Schutzeinrichtungen voll
funktionstüchtig sind.
- Vor Einschalten des Schweißgerätes sicherstellen, daß niemand
gefährdet werden kann.
- Mindestens einmal pro Woche das Schweißgerät auf äußerlich erkennbare Schäden und Funktionsfähigkeit der Sicherheitseinrichtungen überprüfen.
SICHERHEITSTECHNISCHE INSPEKTION
Der Betreiber ist verpflichtet, das Schweißgerät nach Veränderung, Einoder Umbauten, Reparatur, Pflege und Wartung sowie mindestens alle
zwölf Monate durch eine Elektro-Fachkraft auf ordnungsgemäßen Zustand überprüfen zu lassen.
DIE CE-KENNZEICHNUNG
Das Schweißgerät erfüllt die grundlegenden Anforderungen der Niederspannungs- und Elektromagnetischen Verträglichkeits-Richtlinie und ist
daher CE-gekennzeichnet.
URHEBERRECHT
Das Urheberrecht an dieser Bedienungsanleitung verbleibt bei der Firma
Fronius International GmbH&Co.KG
Text und Abbildungen entsprechen dem technischen Stand bei Drucklegung. Änderungen vorbehalten. Der Inhalt der Bedienungsanleitung
begründet keinerlei Ansprüche seitens des Käufers. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler in der Bedienungsanleitung sind wir
dankbar.
Bei der Überprüfung sind zumindest folgende Vorschriften zu beachten:
- IEC (EN) 60 974-1 - Einrichtungen zum Lichtbogenschweißen, Teil 1:
Schweißstromquellen
- VBG 4, §5 - Elektrische Anlagen und Betriebmittel
- VDE 0702-1 - Wiederholungsprüfungen an elektrischen Geräten
Nähere Informationen für die Instandsetzung, Änderung und anschließende Prüfung von Schweißgeräten erhalten Sie bei Ihrer Fronius
Servicestelle, die Ihnen auf Wunsch die Arbeitanweisung „Sicherheitstechnische Überprüfung von Schweißgeräten“ (AA-PMÜ-01) zur Verfügung stellt.
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ALLGEMEINES
Die Geräteserie WTU 307 ist speziell zur ELEKTRODENHAND - und WIGSchweißung geeignet.
Die fortschreitende Technologie der Elektronikbauteile sowie die gründliche Erforschung der im engen Verhältnis zueinander stehenden Komponenten wie Dioden, Thyristoren, Transformatoren und Drosseln haben es
ermöglicht, den Schweißgleichrichter WTU 307 mit optimalen Schweißeigenschaften zu entwickeln.
Abb. 1Stromquelle WTU 307 mit montierten Schweißkabeln
(Fernregleranschluß wahlweise)
Diese Geräteserie zeichnet sich aus durch
- hohe Energieeinsparung
- niedrige Leerlaufspannung (5V)
- absolute Betriebssicherheit
- beste Schweißqualität
Weitere Vorteile
- Schweißstrom stufenlos fernregulierbar
- Anpassung der Schweißeigenschaft durch stufenlos verstellbare Lichtbogendynamik
- Stromkonstanthaltung: Unabhängig von Schweiß- und Netzkabellänge
bzw. Netzspannungsschwankungen wird der eingestellte Schweißstromwert von der Steuerelektronik konstant gehalten.
Gleichrichter
- Der Silizium-Gleichrichtersatz ist als halbgesteuerte Drehstrombrücke
ausgeführt und mit einfach zu wechselnden Schraubdioden und Schraubthyristoren bestückt.
Ausgangsdrossel = Induktanz dient
- zur Glättung des Gleichstromes
- zur Begrenzung der Stromanstiegsgeschwindigkeit im Moment des
Tropfenüberganges. (Verminderung der Spritzerbildung, weicher Licht-
bogen)
Steuerelektronik
- Als Einheit an der Bedienungsfrontplatte montiert und mit 4 Schrauben
an der Gerätevorderfront befestigt.
- Eine übersichtliche Beschriftung der Frontplatte schließt Bedienungsfehler aus.
- Die elektrische Versorgung zwischen Steuerteil und Stromquelle erfolgt
über zentrale Steckverbinder
- Einschubteile mit und ohne Fernregleranschluß untereinander austauschbar
- Bei Veränderungen der Netzspannung und der Lichtbogenlänge sowie
sonstiger Einflüsse ergeben sich erfahrungsgemäß Schweißstromänderungen. Die eingebaute Regelung sorgt für konstanten Schweißstrom, der, abgesehen von kleinen Schwankungen, dem Sollstrom
entspricht. (Sollstrom = am Gerät eingestellter Skalenwert)
Kühlung
- Fremdkühlung durch Ventilator
- Gebläse läuft nach Einschalten des Netzhauptschalters
- Durch exakte Anordnung der Bauteile wie Transformator, Gleichrichter
und Drossel wird eine optimale Kühlung und somit das Halten der
Einschaltdauer gewährleistet.
Thermoschutz
- Ein in die Ausgangsdrossel eingebautes Thermostat schaltet bei Überschreitung der Einschaltdauer (ED) das Gerät sekundärseitig ab.
- Ventilator läuft weiter
- Nach Absinken der Temperatur wird automatisch die Funktionsbereitschaft wieder hergestellt.
Steckdose 230V/2kVA (serienmäßig nicht eingebaut)
- Ist auf Sonderwunsch an der Rückseite der Stromquelle montierbar.
ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN
GERÄTEAUFBAU UND TECHNISCHE
BESCHREIBUNG
Gehäuse
- Stahlblech einbrennlackiert bzw. pulverbeschichtet
- Elektronikgehäuse wasserdicht und direkt mit dem Grundgehäuse verschweißt (Farraday´scher Käfig)
- Durch großdimensionierte Räder, und optimal gestaltete Transportgriffe eignen sich diese Geräte zum leichten Transport innerbetrieblich, als
auch beim Einsatz auf Baustellen. (Einhaken-Kranaufhängung nach-
rüstbar)
Transformator
- In Drehstromausführung, bestehend aus Eisenkern, Primär-, Sekundärund Hilfswicklungen.
- Die Hilfswicklungen dienen zur Synchronisation der Thyristor-Zündimpulse und zur Anspeisung der Elektronik.
- Der gesamte Transformator ist in hochwertigem Tränklack getaucht,
ofengetrocknet und enspricht der Isolationsklasse H (=180°C).
Abb. 2WTU 307 als Elektroden-Handschweißgerät mit Handfernregler und Schweißkabeln
Abb. 3WTU 307 als WIG-Schweißgerät mit Handfernregler,WIG-Brenner-Set und
Massekabel
6
INBETRIEBNAHME ALLGEMEIN
Achtung! Elektrische Eingriffe, wie das Umschalten auf eine andere Netzspannung und das Auf- bzw. Ummontieren des Netzsteckers
darf nur von einem Elektrofachmann durchgeführt werden!
Der WTU 307 kann serienmäßig mit einer Netzspannung von 3x230V/400V
betrieben werden, sofern der Transformator im Geräteinneren auf den, für
die anliegende Betriebsspannung richtigen Wert geschaltet ist (Abb. 4, 5,
6).
- Vor der Steckermontage ist zu kontrollieren, ob der Trafo auf die richtige
Netzspannung geschaltet ist.
- Gelb-grüner Leiter = Schutzleiter (PE). Übrige Leiter L1, L2, L3 sind an
drei Phasen des Netzsteckers angeschlossen (Abb. 7). Phasenfolge ist
nicht zu beachten.
- Seit Einführung der Euro Norm IEC 38 (gültig ab Mai 1987) ist die
Netzspannung europaweit mit 400V definiert.
Das Schweißgerät ist ab Werk auf 400V geschaltet! - dies bedeutet, die
Anlage kann, bedingt durch einen Toleranzbereich auch am 3x380V~ Netz
betrieben werden.
Geräte, welche auf eine andere Spannung als 3x400V geschaltet sind,
werden mit einem Aufkleber: "ACHTUNG! GERÄT IST AUF ........V GE-
SCHALTET", gekennzeichnet (Abb. 4).
Geräte für 3x400V/500V Netzanspeisung werden als Sonderausführung
behandelt und müssen daher ausdrücklich für diese Spannung bestellt
werden.
MASCHINE GESCHALTET AUF
MACHINE IS CONNECTED AT
MACHINE CONNECTEE EN
500V 3~400V 3~
Abb. 6Klemmbrett für Umschaltung 3x400V/500V
L3L
2
L
2
N
L
3
PE
Abb. 7
PE L
1
Achtung! Ist das Gerät für eine Sonderspannung ausgelegt, gelten
die technischen Daten am Geräteleistungsschild!
DEUTSCH
L
1
500 V 50 Hz
Abb. 4
400V 3~230V 3~
L
Abb. 5Ansicht von oben: Schweißtrafoumschaltung/Klemmbrett für Umschaltung 3x230V/
400V
L
1
L
2
3
L
L
1
L
2
3
Achtung! Netzstecker müssen der Netzspannung und der Stromaufnahme des Schweißgerätes entsprechen (siehe technische Da-
ten!)
Achtung! Die Absicherung der Netzzuleitung ist auf die Stromaufnahme des Schweißgerätes auszugleichen!
- Die Anlage kann gemäß ihrer Schutzart IP23 im Freien aufgestellt und
betrieben werden. Die eingebauten elektrischen Teile sind jedoch vor
unmittelbarer Nässeeinwirkung, zum Beispiel äußere Naßreinigung, zu
schützen.
Kühlluft
- Die Anlage muß so aufgestellt werden, daß die Kühlluft ungehindert
durch Luftschlitze an der Vorderseite ein- und durch die Rückwand
austreten kann.
Staub
- Es ist darauf zu achten, daß anfallender metallischer Staub, zum
Beispiel bei Schmirgelarbeiten, nicht direkt vom Lüfter in die Anlage
gesaugt wird.
Umgebungstemperatur
- Die Stromquelle muß so aufgestellt werden, daß Sie durch Wärmequellen wie Radiatoren, Heiz- oder Glühofen, direkte Sonneneinstrahlung
etc. nicht zusätzlich erwärmt wird.
Achtung! Gerät darf ohne Einhaken-Transportvorrichtung nicht mit
dem Kran transportiert werden!
Transportablauf
- Kranhaken in die Öse der Einhaken-Transportvorrichtung vorschriftsmäßig einhaken und sichern
- montierte Schweißkabel und sonstige lose Teile sind abzumontieren
oder so am Gerät zu befestigen, daß sie während des Krantransportes
keine Schäden durch Herabfallen verursachen können (Netzkabel fest-
binden).
Abb. 8Krantransport mit Einhaken - Kranaufhängung
8
BESCHREIBUNG DER BEDIENUNGSELEMENTE
Abb. 9
DEUTSCH
Netz-Hauptschalter EIN / AUS
Betriebsbereitschaftsanzeige
leuchtet auf, wenn der Netzhauptschalter auf “1” geschaltet ist.
Schweißstromregler
Stufenlose Einstellmöglichkeit des Schweißstromes von 5-300A
Die innere Skala von 1-10 dient als Behelf zur Schweißstromerkennung
bei Fernreglerbetrieb. Die Fernregler FR 1-1 bis FR 4-1 weisen ebenfalls eine Skaleneinteilung von 1-10 auf und können daher bei allen
Geräten der WTU-Serie verwendet werden.
Dynamikregler
Beeinflußt die Kurzschluß-Stromstärke im Moment des Tropfenüberganges (Elektrode/Werkstück)
V
50
40
30
20
10
5
50200150100
Dynamikregler
05 10
Abb.10 Beeinflussung der Konstantstromkennlinie durch den Dynamikregler im
Bei Skalenwert "10" erhöht sich die Kurzschluß-Stromstärke im Moment des Tropfenüberganges um bis zu 80A (harter Lichtbogen)
Anwendungsbereich:
- Basische Elektroden (grobtropfig), auch wenn diese unterbelastet
verschweißt werden. (Steignaht, Kantenauftragung, Wurzel usw.)
Hinweise für die Praxis!
Mit Erhöhung der Einstellwerte am Dynamikregler ergeben sich bei
basischen- oder Sonderelektroden folgende
Merkmale:
- Gutes Zündverhalten
- Verminderung von Schweißaussetzern
- Geringes Festbrennen
- Gute Wurzelerfassung bei der Engspaltschweißung
(treibender Lichtbogen)
- Bei der Dünnblechschweißung nimmt die Gefahr des "Durchfallens"
zu.
- Für Füllnähte Anstreben eines etwas härteren Lichtbogens. Bei
feintropfigen Elektroden (Ti) treten diese Symptome weniger in
Erscheinung, da der Werkstoffübergang beim Schweißprozeß meist
kurzschlußfrei erfolgt.
- Fallweise vermehrte Spritzerbildung
Anschlußbuchse für Fernregler
Fernreglerbetrieb
- Stecker des Fernreglerkabels einstecken und mit Überwurfmutter
fixieren.
Wahlschalter für Schweißstromeinstellung INTERN - EXTERN
Ist nur eingebaut, wenn Gerät für Fernreglerbedienung ausgerüstet ist.
Schalterstellung INTERN
- Die gewünschte Stromstärke wird mittels Schweißstromregler
an
der Schweißanlage eingestellt.
Schalterstellung EXTERN
- Die Einstellung der gewünschten Stromstärke erfolgt über die Fern-
regler FR1-1 / FR2-1 / FR3-1 / FR4-1
Bei Skalenwert "0" erhöht sich die Kurzschluß-Stromstärke im Moment
des Tropfenüberganges nur geringfügig (weicher Lichtbogen)
Anwendungsbereich:
- WIG-Schweißung
- Rutil-Elektroden (feintropfig)
- Achtung: Basische Elektroden neigen, wenn sie unterbelastet ver-
schweißt werden, zum "FESTKLEBEN AM WERKSTÜCK"!
Digital - Amperemeter (serienmäßig nicht eingebaut)
- dient zur Anzeige des Schweißstrom-Istwertes
9
FERNREGLERBETRIEB
Eine Fernreglerbedienung ist überall dort zweckmäßig, wo das Einstellen
der Schweißparameter direkt vom Schweißplatz aus erfolgen muß.
Durch spezielle Fernreglerkabel in den Längen von 10m, 20m oder 30m ist
der Fernregler mit der Stromquelle elektrisch verbunden.
Eine galvanische Trennung von Gehäuse und Steuerteil gewährleistet
Schutz für die Elektronik bei eventueller Beschädigung des Fernreglerkabels.
WTU
307
457
657
4pol.BUCHSE
4pol.STECKER
Abb. 11 Fernreglerkabel 4polig für alle Fernregler
FERNREGLERKABEL 4 x 1,5²
4pol.BUCHSE
STECKER
FR 1-1
FR 2-1
FR 3-1
FR 4-1
4pol.
FERNREGLER FR 2-1
Spezieller Arbeitsplatzfernregler mit Schweißbereichsunterteilung
Abb. 13
Mit dem Grobbereichsschalter wird der Gesamtschweißbereich der
Stromquelle in 6 Einzelbereiche unterteilt.
Die stufenlose Feinabstimmung jedes einzelnen Bereiches erfolgt mit
Regler . (Siehe Tabelle 1).
Fernregleranschluß: Siehe FERNREGLER FR 1-1
Hinweis!
- Nachstehend beschriebene Fernregler sind bei allen Schweißgleichrichtern der WTU-Serie verwendbar (WTU307/457/657).
- Bei Verwendung des Fernreglers FR3S-1 muß ein Zwischenstück im
Fernreglerkabel von 4- auf 6polig angeschlossen werden.
- Durch die individuelle Einsatzmöglichkeit aller Fernregler weisen diese
keine Stromskalen, sondern Behelfsskalen von 1-10 auf, welche mit
denen der Stromquelle identisch sind.
FERNREGLER FR 1-1
Handlicher Schweißstrom-Fernregler mit Befestigungsmöglichkeit an
Körper oder Werkstück.
Die stufenlose Einstellung des Schweißstromes erfolgt über Schweißstromregler .
Robuster Arbeitsplatz-Handfernregler, wird mittels an der Rückseite angebrachtem Permanentmagneten am Werkstück oder am Schweißtisch befestigt.
Die stufenlose Schweißstromeinstellung erfolgt mit Regler von MIN MAX.
Abb. 12
Fernregleranschluß
- Steuerbuchse
der Stromquelle mittels Fernreglerkabel mit der Buch-
se des Fernreglers elektrisch und mechanisch verbinden.
- Steckverbindungen seitenrichtig einstecken und bis zum Anschlag
aufschrauben.
- Wahlschalter
an der Bedienungsfront auf schalten.
Abb. 14
Fernregleranschluß: Siehe FERNREGLER FR 1-1
10
INBETRIEBNAHME SCHWEISSEN
FERNREGLER FR 4-1
Abb.15
Findet bei der Elektroden-Hand- und WIG-Schweißung Anwendung.
Da eine anfänglich eingestellte Stromstärke nicht immer für den ganzen
Ablauf des Schweißvorganges optimal ist, bedient man sich des pulsierenden Gleichstromes, um bei ein- und derselben Stromeinstellung bleiben zu
können. Z.B.: beim Schweißen von Rohren in Zwangslage ist es unumgänglich, öfters Stromkorrekturen vorzunehmen. Bei Überhitzung droht
das flüssige Schmelzbad abzutropfen, bei zu geringer Stromstärke wird der
Grundwerkstoff nicht genügend aufgeschmolzen.
Funktion: Ein verhältnismäßig niedriger Schweißstrom (Impulsstrom I2)
erreicht in steilem Anstieg einen deutlich höheren Wert (Impulsstrom I1) und
fällt je nach eingestellter Zeit (Impulszeit t1) jedesmal wieder auf den
Grundwert (Impulsstrom I2) ab. Für diesen Anwendungsbereich sind nur
speziell gebaute Stromquellen verwendbar.
Beim Schweißvorgang werden kleinere Abschnitte der Schweißstelle schnell
aufgeschmolzen und erstarren wieder schnell. Der Nahtaufbau ist auf diese
Weise wesentlich einfacher zu beherrschen als der eines großen Schmelzbades. Auch beim WIG-Schweißen dünner Bleche wird diese Technik
angewandt. Ein Schmelzpunkt überschneidet sich mit dem Nächsten,
dadurch entsteht auch ein gleichmäßig gezeichnetes Nahtbild. Wird mit der
WIG-Pulstechnik von Hand geschweißt, erfolgt das Zusetzen des Schweißstabes in der Maximal-Stromphase.
Beschreibung Impulsbetrieb
Hiefür muß der Kippschalter in Position geschaltet sein. Der
Pulsstrom I1 wird stufenlos mit dem Einstellregler von Min. - Max.
eingestellt und mit dem darüber angeordneten Regler die dazugehörige
Pulsstromzeit t1 von 0,1-2,0s vorgewählt. Die LED-Kontrolleuchte zeigt
den momentanen Betriebszustand an.
Die Einstellung des Pulsstromes I2 (Grundstrom) erfolgt ebenfalls absolut
von Min. - Max. und ist mit dem Einstellregler vorzunehmen. Die dazu
notwendige Impulszeit t
Betriebszustand zeigt die LED-Kontrolleuchte an.
Beschreibung Standardbetrieb
Bei dieser Betriebsart befindet sich der Hebel des Kippschalters in
Position . Die Pulsfunktion ist damit außer Betrieb gesetzt und der
Fernregler arbeitet mit kontinuierlichem Schweiß-strom. LED-Anzeige
leuchtet ständig. Die Einstellung der Schweißstromstärke erfolgt stufenlos
mit Regler von Min. - Max.
wird mit dem Regler fixiert. Den momentanen
2
Luftaustritt
Abb. 16
Einstellvorgang
- Netzstecker einstecken
- Netzhauptschalter von "0" auf "1" schalten
- Die Kontrolleuchte zeigt den betriebsbereiten Zustand der Anlage
an.
- Schweißkabel je nach Elektrodentype (Angaben des Elektrodenherstel-lers beachten) in Strombuchsen und einstecken und durch Drehung nach rechts verriegeln (empfohlener Ø: 35mm2).
- Schweißstrom vorwählen
- Dynamikregler einstellen
- Schweißvorgang einleiten
SCHWEISSEN
Einstellwerte
Tabelle 2 zeigt die Grenzen der Strombelastbarkeit für die wichtigsten
Elektrodendurchmesser, sowie Faustregeln zu ihrer Berechnung. Die angegebenen Werte gelten nur für unlegierte und niedriglegierte Kernstäbe
und die angegebenen Elektrodenlängen. Beim Schweißen von Wurzellagen und beim Schweißen in s- und ü-Position orientiert sich der Schweißer
immer an der unteren Grenze. Beim Schweißen von Kehlnähten in w- und
h-Position und auch beim Schweißen von Fallnähten werden Stromstärken
nahe der oberen Grenze eingestellt.
Durchmesser
Länge
Stromstärke
Faustregel
für A
Stromstärke
Tabelle 2 Stromstärken in Abhängigkeit vom Elektrodendurchmesser
d
mm
I
mm
I
A
min.
max.
20 x d
40 x d
4.06.02.02.53.25
350/450450250/300350350/450450
30 x d
50 x d
5.0
220-360120-20040-8050-100 90-150180-270
35 x d
60 x d
DEUTSCH
Fernregleranschluß: Siehe FERNREGLER FR 1-1
11
PFLEGE UND WARTUNG
AUSTAUSCH DES ELEKTRONIK-EINSCHUBTEILES
Die WTU 307 benötigen unter normalen Arbeitsbedingungen ein Minimum
an Pflege und Wartung. Die Beachtung einiger Punkte ist jedoch unerläßlich, um die Schweißanlage auf Jahre hindurch einsatzbereit zu halten.
- Gelegentlich Netzstecker und Netzkabel sowie Schweißkabel und Masseverbindung auf Beschädigung überprüfen.
- Ein- bis zweimal jährlich Geräteseitenteile abschrauben.
Achtung! Gerät abschalten und Netzstecker ziehen!
- Anlage mit trockener Preßluft ausblasen (Beschädigungsgefahr elek-
tronischer Bauteile durch direktes Anblasen aus kurzer Distanz!)
Achtung! Dieser Vorgang sollte nur vom FRONIUS-Servicedienst
oder von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
Vorgangsweise
- Gerät abschalten
- Netzstecker ziehen
- Schaltknebel des Netz-Hauptschalters lockern und abziehen
- Bedienungs-Frontplatte durch Lösen der 4 Befestigungsschrauben abnehmen und ausschwenken