Verpflichtungen des Betreibers6
Verpflichtungen des Personals7
Netzanschluss7
Selbst- und Personenschutz7
Gefahr durch schädliche Gase und Dämpfe8
Gefahr durch Funkenflug8
Gefahren durch Netz- und Schweißstrom9
Vagabundierende Schweißströme10
EMV Geräte-Klassifizierungen10
EMV-Maßnahmen10
EMF-Maßnahmen11
Besondere Gefahrenstellen11
Anforderung an das Schutzgas13
Gefahr durch Schutzgas-Flaschen13
Gefahr durch austretendes Schutzgas13
Sicherheitsmaßnahmen am Aufstellort und beim Transport14
Sicherheitsmaßnahmen im Normalbetrieb14
Inbetriebnahme, Wartung und Instandsetzung15
Sicherheitstechnische Überprüfung15
Entsorgung15
Sicherheitskennzeichnung16
Datensicherheit16
Urheberrecht16
Allgemeines17
Zu dieser Bedienungsanleitung17
Vergleich Doppeldraht Schweißen - TimeTwin Digital17
Vorteile TimeTwin Digital17
Funktionsprinzip TimeTwin Digital18
Leading-Stromquelle und Trailing-Stromquelle18
Einsatzgebiete TimeTwin Digital18
Dimensionierung des Roboters19
Brenner-Reinigungsstation19
Systemvoraussetzungen20
Systemvoraussetzungen und Mindestausstattung für TimeTwin Digital20
Synchronisation der Stromquellen21
Software-Freischaltung21
Mechanische Voraussetzungen für TimeTwin Digital21
Schweißtechnische Aspekte22
Schutzgase für TimeTwin Digital22
Gasfluss für TimeTwin Digital22
Masseanschluss22
Schweißkreisinduktivität L, Schweißkreiswiderstand r23
Stick out23
Anstellwinkel Schweißbrenner23
Lichtbogen-Kombinationsmöglichkeiten TimeTwin Digital24
Puls / Puls25
Materialübergang25
Besonderheiten und Vorteile26
Anwendungsmöglichkeiten, Einsatzgebiet26
Puls / Standard27
Materialübergang27
Besonderheiten und Vorteile27
Anwendungsmöglichkeiten, Einsatzgebiet27
Standard / Puls28
Materialübergang28
DE
3
Besonderheiten und Vorteile28
Anwendungsmöglichkeiten, Einsatzgebiet28
Allgemeines52
Bei jeder Inbetriebnahme52
Alle 2 Monate52
Alle 6 Monate52
Entsorgung52
4
Sicherheitsvorschriften
DE
Erklärung Sicherheitshinweise
GEFAHR!
Bezeichnet eine unmittelbar drohende Gefahr.
Wenn sie nicht gemieden wird, sind Tod oder schwerste Verletzungen die Fol-
▶
ge.
WARNUNG!
Bezeichnet eine möglicherweise gefährliche Situation.
Wenn sie nicht gemieden wird, können Tod und schwerste Verletzungen die
▶
Folge sein.
VORSICHT!
Bezeichnet eine möglicherweise schädliche Situation.
Wenn sie nicht gemieden wird, können leichte oder geringfügige Verletzun-
▶
gen sowie Sachschäden die Folge sein.
HINWEIS!
Bezeichnet die Möglichkeit beeinträchtigter Arbeitsergebnisse und von
Schäden an der Ausrüstung.
AllgemeinesDas Gerät ist nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstech-
nischen Regeln gefertigt. Dennoch drohen bei Fehlbedienung oder Missbrauch
Gefahr für
Leib und Leben des Bedieners oder Dritte,
-
das Gerät und andere Sachwerte des Betreibers,
-
die effiziente Arbeit mit dem Gerät.
-
Alle Personen, die mit der Inbetriebnahme, Bedienung, Wartung und Instandhaltung des Gerätes zu tun haben, müssen
entsprechend qualifiziert sein,
-
Kenntnisse vom Schweißen haben und
-
diese Bedienungsanleitung vollständig lesen und genau befolgen.
-
Die Bedienungsanleitung ist ständig am Einsatzort des Gerätes aufzubewahren.
Ergänzend zur Bedienungsanleitung sind die allgemein gültigen sowie die örtlichen Regeln zu Unfallverhütung und Umweltschutz zu beachten.
Alle Sicherheits- und Gefahrenhinweise am Gerät
in lesbarem Zustand halten
-
nicht beschädigen
-
nicht entfernen
-
nicht abdecken, überkleben oder übermalen.
-
Die Positionen der Sicherheits- und Gefahrenhinweise am Gerät, entnehmen Sie
dem Kapitel „Allgemeines“ der Bedienungsanleitung Ihres Gerätes.
Störungen, die die Sicherheit beeinträchtigen können, vor dem Einschalten des
Gerätes beseitigen.
Es geht um Ihre Sicherheit!
5
Bestimmungsgemäße Verwendung
Das Gerät ist ausschließlich für Arbeiten im Sinne der bestimmungsgemäßen
Verwendung zu benutzen.
Das Gerät ist ausschließlich für die am Leistungsschild angegebenen Schweißverfahren bestimmt.
Eine andere oder darüber hinaus gehende Benutzung gilt als nicht bestimmungsgemäß. Für hieraus entstandene Schäden haftet der Hersteller nicht.
Zur bestimmungsgemäßen Verwendung gehört auch
das vollständige Lesen und Befolgen aller Hinweise aus der Bedienungsanlei-
-
tung
das vollständige Lesen und Befolgen aller Sicherheits- und Gefahrenhinwei-
-
se
die Einhaltung der Inspektions- und Wartungsarbeiten.
-
Das Gerät niemals für folgende Anwendungen verwenden:
Auftauen von Rohren
-
Laden von Batterien/Akkumulatoren
-
Start von Motoren
-
Das Gerät ist für den Betrieb in Industrie und Gewerbe ausgelegt. Für Schäden,
die auf den Einsatz im Wohnbereich zurückzuführen sind, haftet der Hersteller
nicht.
Für mangelhafte oder fehlerhafte Arbeitsergebnisse übernimmt der Hersteller
ebenfalls keine Haftung.
Umgebungsbedingungen
Verpflichtungen
des Betreibers
Betrieb oder Lagerung des Gerätes außerhalb des angegebenen Bereiches gilt
als nicht bestimmungsgemäß. Für hieraus entstandene Schäden haftet der Hersteller nicht.
Temperaturbereich der Umgebungsluft:
beim Betrieb: -10 °C bis + 40 °C (14 °F bis 104 °F)
-
bei Transport und Lagerung: -20 °C bis +55 °C (-4 °F bis 131 °F)
-
Relative Luftfeuchtigkeit:
bis 50 % bei 40 °C (104 °F)
-
bis 90 % bei 20 °C (68 °F)
-
Umgebungsluft: frei von Staub, Säuren, korrosiven Gasen oder Substanzen, usw.
Höhenlage über dem Meeresspiegel: bis 2000 m (6561 ft. 8.16 in.)
Der Betreiber verpflichtet sich, nur Personen am Gerät arbeiten zu lassen, die
mit den grundlegenden Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfall-
-
verhütung vertraut und in die Handhabung des Gerätes eingewiesen sind
diese Bedienungsanleitung, insbesondere das Kapitel „Sicherheitsvorschrif-
-
ten“ gelesen, verstanden und dies durch ihre Unterschrift bestätigt haben
entsprechend den Anforderungen an die Arbeitsergebnisse ausgebildet sind.
-
Das sicherheitsbewusste Arbeiten des Personals ist in regelmäßigen Abständen
zu überprüfen.
6
Verpflichtungen
des Personals
Alle Personen, die mit Arbeiten am Gerät beauftragt sind, verpflichten sich, vor
Arbeitsbeginn
die grundlegenden Vorschriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
-
zu befolgen
diese Bedienungsanleitung, insbesondere das Kapitel „Sicherheitsvorschrif-
-
ten“ zu lesen und durch ihre Unterschrift zu bestätigen, dass sie diese verstanden haben und befolgen werden.
Vor Verlassen des Arbeitsplatzes sicherstellen, dass auch in Abwesenheit keine
Personen- oder Sachschäden auftreten können.
NetzanschlussGeräte mit hoher Leistung können auf Grund ihrer Stromaufnahme die Energie-
qualität des Netzes beeinflussen.
Das kann einige Gerätetypen betreffen in Form von:
jeweils an der Schnittstelle zum öffentlichen Netz
*)
*)
siehe Technische Daten
In diesem Fall muss sich der Betreiber oder Anwender des Gerätes versichern,
ob das Gerät angeschlossen werden darf, gegebenenfalls durch Rücksprache mit
dem Energieversorgungs-Unternehmen.
DE
Selbst- und Personenschutz
WICHTIG! Auf eine sichere Erdung des Netzanschlusses achten!
Beim Umgang mit dem Gerät setzen Sie sich zahlreichen Gefahren aus, wie beispielsweise.:
Funkenflug,umherfliegende heiße Metallteile
-
augen- und hautschädigende Lichtbogen-Strahlung
-
schädliche elektromagnetische Felder, die für Träger von Herzschrittma-
-
chern Lebensgefahr bedeuten
elektrische Gefährdung durch Netz- und Schweißstrom
-
erhöhte Lärmbelastung
-
schädlichen Schweißrauch und Gase
-
Beim Umgang mit dem Gerät geeignete Schutzkleidung verwenden. Die Schutzkleidung muss folgende Eigenschaften aufweisen:
schwer entflammbar
-
isolierend und trocken
-
den ganzen Körper bedeckend, unbeschädigt und in gutem Zustand
-
Schutzhelm
-
stulpenlose Hose
-
Zur Schutzbekleidung zählt unter anderem:
Augen und Gesicht durch Schutzschild mit vorschriftsgemäßem Filterein-
-
satz vor UV-Strahlen, Hitze und Funkenflug schützen.
Hinter dem Schutzschild eine vorschriftsgemäße Schutzbrille mit Seiten-
-
schutz tragen.
Festes, auch bei Nässe isolierendes Schuhwerk tragen.
-
Hände durch geeignete Handschuhe schützen (elektrisch isolierend, Hitze-
-
schutz).
Zur Verringerung der Lärmbelastung und zum Schutz vor Verletzungen
-
Gehörschutz tragen.
7
Personen, vor allem Kinder, während des Betriebes von den Geräten und dem
Schweißprozess fernhalten. Befinden sich dennoch Personen in der Nähe
diese über alle Gefahren (Blendgefahr durch Lichtbogen, Verletzungsgefahr
-
durch Funkenflug, gesundheitsschädlicher Schweißrauch, Lärmbelastung,
mögliche Gefährdung durch Netz- oder Schweißstrom, ...) unterrichten,
geeignete Schutzmittel zur Verfügung stellen oder
-
geeignete Schutzwände und -Vorhänge aufbauen.
-
Gefahr durch
schädliche Gase
und Dämpfe
Beim Schweißen entstehender Rauch enthält gesundheitsschädliche Gase und
Dämpfe.
Schweißrauch enthält Substanzen, welche gemäß Monograph 118 der International Agency for Research on Cancer Krebs auslösen.
Punktuelle Absaugung und Raumabsaugung anwenden.
Falls möglich, Schweißbrenner mit integrierter Absaugvorrichtung verwenden.
Kopf von entstehendem Schweißrauch und Gasen fernhalten.
Entstehenden Rauch sowie schädliche Gase
nicht einatmen
-
durch geeignete Mittel aus dem Arbeitsbereich absaugen.
-
Für ausreichend Frischluft-Zufuhr sorgen. Sicherstellen, dass eine
Durchlüftungsrate von mindestens 20 m³ / Stunde zu jeder Zeit gegeben ist.
Bei nicht ausreichender Belüftung einen Schweißhelm mit Luftzufuhr verwenden.
Besteht Unklarheit darüber, ob die Absaugleistung ausreicht, die gemessenen
Schadstoff-Emissionswerte mit den zulässigen Grenzwerten vergleichen.
Folgende Komponenten sind unter anderem für den Grad der Schädlichkeit des
Schweißrauches verantwortlich:
für das Werkstück eingesetzte Metalle
-
Elektroden
-
Beschichtungen
-
Reiniger, Entfetter und dergleichen
-
verwendeter Schweißprozess
-
Gefahr durch
Funkenflug
8
Daher die entsprechenden Materialsicherheits-Datenblätter und Herstellerangaben zu den aufgezählten Komponenten berücksichtigen.
Empfehlungen für Expositions-Szenarien, Maßnahmen des Risikomanagements
und zur Identifizierung von Arbeitsbedingungen sind auf der Website der European Welding Association im Bereich Health & Safety zu finden (https://european-welding.org).
Entzündliche Dämpfe (beispielsweise Lösungsmittel-Dämpfe) vom Strahlungsbereich des Lichtbogens fernhalten.
Wird nicht geschweißt, das Ventil der Schutzgas-Flasche oder Hauptgasversorgung schließen.
Funkenflug kann Brände und Explosionen auslösen.
Niemals in der Nähe brennbarer Materialien schweißen.
Brennbare Materialien müssen mindestens 11 Meter (36 ft. 1.07 in.) vom Lichtbogen entfernt sein oder mit einer geprüften Abdeckung zugedeckt werden.
Geeigneten, geprüften Feuerlöscher bereithalten.
Gefahren durch
Netz- und
Schweißstrom
Funken und heiße Metallteile können auch durch kleine Ritzen und Öffnungen in
umliegende Bereiche gelangen. Entsprechende Maßnahmen ergreifen, dass dennoch keine Verletzungs- und Brandgefahr besteht.
Nicht in feuer- und explosionsgefährdeten Bereichen und an geschlossenen
Tanks, Fässern oder Rohren schweißen, wenn diese nicht gemäß den entsprechenden nationalen und internationalen Normen vorbereitet sind.
An Behältern in denen Gase, Treibstoffe, Mineralöle und dgl. gelagert sind/waren,
darf nicht geschweißt werden. Durch Rückstände besteht Explosionsgefahr.
Ein elektrischer Schlag ist grundsätzlich lebensgefährlich und kann tödlich sein.
Spannungsführende Teile innerhalb und außerhalb des Gerätes nicht berühren.
Beim MIG/MAG- und WIG-Schweißen sind auch der Schweißdraht, die Drahtspule, die Vorschubrollen sowie alle Metallteile, die mit dem Schweißdraht in Verbindung stehen, spannungsführend.
Den Drahtvorschub immer auf einem ausreichend isolierten Untergrund aufstellen oder eine geeignete, isolierende Drahtvorschub-Aufnahme verwenden.
Für geeigneten Selbst- und Personenschutz durch gegenüber dem Erd- oder
Massepotential ausreichend isolierende, trockene Unterlage oder Abdeckung
sorgen. Die Unterlage oder Abdeckung muss den gesamten Bereich zwischen
Körper und Erd- oder Massepotential vollständig abdecken.
DE
Sämtliche Kabel und Leitungen müssen fest, unbeschädigt, isoliert und ausreichend dimensioniert sein. Lose Verbindungen, angeschmorte, beschädigte oder
unterdimensionierte Kabel und Leitungen sofort erneuern.
Vor jedem Gebrauch die Stromverbindungen durch Handgriff auf festen Sitz
überprüfen.
Bei Stromkabeln mit Bajonettstecker das Stromkabel um min. 180° um die
Längsachse verdrehen und vorspannen.
Kabel oder Leitungen weder um den Körper noch um Körperteile schlingen.
Die Elektrode (Stabelektrode, Wolframelektrode, Schweißdraht, ...)
niemals zur Kühlung in Flüssigkeiten eintauchen
-
niemals bei eingeschalteter Stromquelle berühren.
-
Zwischen den Elektroden zweier Schweißgeräte kann zum Beispiel die doppelte
Leerlauf-Spannung eines Schweißgerätes auftreten. Bei gleichzeitiger Berührung
der Potentiale beider Elektroden besteht unter Umständen Lebensgefahr.
Netz- und Gerätezuleitung regelmäßig von einer Elektro-Fachkraft auf Funktionstüchtigkeit des Schutzleiters überprüfen lassen.
Geräte der Schutzklasse I benötigen für den ordnungsgemäßen Betrieb ein Netz
mit Schutzleiter und ein Stecksystem mit Schutzleiter-Kontakt.
Ein Betrieb des Gerätes an einem Netz ohne Schutzleiter und an einer Steckdose
ohne Schutzleiter-Kontakt ist nur zulässig, wenn alle nationalen Bestimmungen
zur Schutztrennung eingehalten werden.
Andernfalls gilt dies als grob fahrlässig. Für hieraus entstandene Schäden haftet
der Hersteller nicht.
Falls erforderlich, durch geeignete Mittel für eine ausreichende Erdung des
Werkstückes sorgen.
Nicht verwendete Geräte ausschalten.
9
Bei Arbeiten in größerer Höhe Sicherheitsgeschirr zur Absturzsicherung tragen.
Vor Arbeiten am Gerät das Gerät abschalten und Netzstecker ziehen.
Das Gerät durch ein deutlich lesbares und verständliches Warnschild gegen Anstecken des Netzsteckers und Wiedereinschalten sichern.
Nach dem Öffnen des Gerätes:
alle Bauteile die elektrische Ladungen speichern entladen
-
sicherstellen, dass alle Komponenten des Gerätes stromlos sind.
-
Sind Arbeiten an spannungsführenden Teilen notwendig, eine zweite Person hinzuziehen, die den Hauptschalter rechtzeitig ausschaltet.
Vagabundierende
Schweißströme
Werden die nachfolgend angegebenen Hinweise nicht beachtet, ist die Entstehung vagabundierender Schweißströme möglich, die folgendes verursachen
können:
Feuergefahr
-
Überhitzung von Bauteilen, die mit dem Werkstück verbunden sind
-
Zerstörung von Schutzleitern
-
Beschädigung des Gerätes und anderer elektrischer Einrichtungen
-
Für eine feste Verbindung der Werkstück-Klemme mit dem Werkstück sorgen.
Werkstück-Klemme möglichst nahe an der zu schweißenden Stelle befestigen.
Das Gerät mit ausreichender Isolierung gegenüber elektrisch leitfähiger Umgebung aufstellen, beispielsweise Isolierung gegenüber leitfähigem Boden oder
Isolierung zu leitfähigen Gestellen.
Bei Verwendung von Stromverteilern, Doppelkopf-Aufnahmen, ..., folgendes beachten: Auch die Elektrode des nicht verwendeten Schweißbrenners / Elektrodenhalters ist potentialführend. Sorgen Sie für eine ausreichend isolierende Lagerung des nicht verwendeten Schweißbrenners / Elektrodenhalters.
Bei automatisierten MIG/MAG Anwendungen die Drahtelektrode nur isoliert von
Schweißdraht-Fass, Großspule oder Drahtspule zum Drahtvorschub führen.
EMV GeräteKlassifizierungen
EMV-Maßnahmen
10
Geräte der Emissionsklasse A:
sind nur für den Gebrauch in Industriegebieten vorgesehen
-
können in anderen Gebieten leitungsgebundene und gestrahlte Störungen
-
verursachen.
Geräte der Emissionsklasse B:
erfüllen die Emissionsanforderungen für Wohn- und Industriegebiete. Dies
-
gilt auch für Wohngebiete, in denen die Energieversorgung aus dem öffentlichen Niederspannungsnetz erfolgt.
EMV Geräte-Klassifizierung gemäß Leistungsschild oder technischen Daten.
In besonderen Fällen können trotz Einhaltung der genormten Emissions-Grenzwerte Beeinflussungen für das vorgesehene Anwendungsgebiet auftreten (beispielsweise wenn empfindliche Geräte am Aufstellungsort sind oder wenn der
Aufstellungsort in der Nähe von Radio- oder Fernsehempfängern ist).
In diesem Fall ist der Betreiber verpflichtet, angemessene Maßnahmen für die
Störungsbehebung zu ergreifen.
Die Störfestigkeit von Einrichtungen in der Umgebung des Gerätes gemäß nationalen und internationalen Bestimmungen prüfen und bewerten. Beispiele für
störanfällige Einrichtungen welche durch das Gerät beeinflusst werden könnten:
Sicherheitseinrichtungen
-
Netz-, Signal- und Daten-Übertragungsleitungen
-
EDV- und Telekommunikations-Einrichtungen
-
Einrichtungen zum Messen und Kalibrieren
-
Unterstützende Maßnahmen zur Vermeidung von EMV-Problemen:
anschluss auf, zusätzliche Maßnahmen ergreifen (beispielsweise geeigneten Netzfilter verwenden).
Schweißleitungen
2.
so kurz wie möglich halten
-
eng zusammen verlaufen lassen (auch zur Vermeidung von EMF-Proble-
-
men)
weit entfernt von anderen Leitungen verlegen
-
Potentialausgleich
3.
Erdung des Werkstückes
4.
Falls erforderlich, Erdverbindung über geeignete Kondensatoren herstel-
-
len.
Abschirmung, falls erforderlich
5.
Andere Einrichtungen in der Umgebung abschirmen
-
Gesamte Schweißinstallation abschirmen
-
DE
EMF-Maßnahmen
Besondere Gefahrenstellen
Elektromagnetische Felder können Gesundheitsschäden verursachen, die noch
nicht bekannt sind:
Auswirkungen auf die Gesundheit benachbarter Personen, beispielsweise
-
Träger von Herzschrittmachern und Hörhilfen
Träger von Herzschrittmachern müssen sich von ihrem Arzt beraten lassen,
-
bevor sie sich in unmittelbarer Nähe des Gerätes und des Schweißprozesses
aufhalten
Abstände zwischen Schweißkabeln und Kopf/Rumpf des Schweißers aus Si-
-
cherheitsgründen so groß wie möglich halten
Schweißkabel und Schlauchpakete nicht über der Schulter tragen und nicht
-
um den Körper und Körperteile wickeln
Hände, Haare, Kleidungsstücke und Werkzeuge von beweglichen Teilen fernhalten, wie zum Beispiel:
Ventilatoren
-
Zahnrädern
-
Rollen
-
Wellen
-
Drahtspulen und Schweißdrähten
-
Nicht in rotierende Zahnräder des Drahtantriebes oder in rotierende Antriebsteile greifen.
Abdeckungen und Seitenteile dürfen nur für die Dauer von Wartungs- und Reparaturarbeiten geöffnet / entfernt werden.
Während des Betriebes
Sicherstellen, dass alle Abdeckungen geschlossen und sämtliche Seitenteile
-
ordnungsgemäß montiert sind.
Alle Abdeckungen und Seitenteile geschlossen halten.
-
11
Austritt des Schweißdrahtes aus dem Schweißbrenner bedeutet ein hohes Verletzungsrisiko (Durchstechen der Hand, Verletzung von Gesicht und Augen, ...).
Daher stets den Schweißbrenner vom Körper weghalten (Geräte mit Drahtvorschub) und eine geeignete Schutzbrille verwenden.
Werkstück während und nach dem Schweißen nicht berühren - Verbrennungsgefahr.
Von abkühlenden Werkstücken kann Schlacke abspringen. Daher auch bei Nacharbeiten von Werkstücken die vorschriftsgemäße Schutzausrüstung tragen und
für ausreichenden Schutz anderer Personen sorgen.
Schweißbrenner und andere Ausrüstungskomponenten mit hoher Betriebstemperatur abkühlen lassen, bevor an ihnen gearbeitet wird.
In feuer- und explosionsgefährdeten Räumen gelten besondere Vorschriften
- entsprechende nationale und internationale Bestimmungen beachten.
Stromquellen für Arbeiten in Räumen mit erhöhter elektrischer Gefährdung (beispielsweise Kessel) müssen mit dem Zeichen (Safety) gekennzeichnet sein. Die
Stromquelle darf sich jedoch nicht in solchen Räumen befinden.
Verbrühungsgefahr durch austretendes Kühlmittel. Vor dem Abstecken von
Anschlüssen für den Kühlmittelvorlauf oder -rücklauf, das Kühlgerät abschalten.
Beim Hantieren mit Kühlmittel, die Angaben des Kühlmittel Sicherheits-Datenblattes beachten. Das Kühlmittel Sicherheits-Datenblatt erhalten Sie bei Ihrer
Service-Stelle oder über die Homepage des Herstellers.
Für den Krantransport von Geräten nur geeignete Last-Aufnahmemittel des Herstellers verwenden.
Ketten oder Seile an allen vorgesehenen Aufhängungspunkten des geeigne-
-
ten Last-Aufnahmemittels einhängen.
Ketten oder Seile müssen einen möglichst kleinen Winkel zur Senkrechten
-
einnehmen.
Gasflasche und Drahtvorschub (MIG/MAG- und WIG-Geräte) entfernen.
-
Bei Kran-Aufhängung des Drahtvorschubes während des Schweißens, immer eine
geeignete, isolierende Drahtvorschub-Aufhängung verwenden (MIG/MAG- und
WIG-Geräte).
Ist das Gerät mit einem Tragegurt oder Tragegriff ausgestattet, so dient dieser
ausschließlich für den Transport per Hand. Für einen Transport mittels Kran, Gabelstapler oder anderen mechanischen Hebewerkzeugen, ist der Tragegurt nicht
geeignet.
Alle Anschlagmittel (Gurte, Schnallen, Ketten, ...) welche im Zusammenhang mit
dem Gerät oder seinen Komponenten verwendet werden, sind regelmäßig zu
überprüfen (beispielsweise auf mechanische Beschädigungen, Korrosion oder
Veränderungen durch andere Umwelteinflüsse).
Prüfintervall und Prüfumfang haben mindestens den jeweils gültigen nationalen
Normen und Richtlinien zu entsprechen.
Gefahr eines unbemerkten Austrittes von farb- und geruchlosem Schutzgas, bei
Verwendung eines Adapters für den Schutzgas-Anschluss. Das geräteseitige Gewinde des Adapters, für den Schutzgas-Anschluss, vor der Montage mittels geeignetem Teflon-Band abdichten.
12
Anforderung an
das Schutzgas
Insbesondere bei Ringleitungen kann verunreinigtes Schutzgas zu Schäden an
der Ausrüstung und zu einer Minderung der Schweißqualität führen.
Folgende Vorgaben hinsichtlich der Schutzgas-Qualität erfüllen:
Feststoff-Partikelgröße < 40 µm
-
Druck-Taupunkt < -20 °C
-
max. Ölgehalt < 25 mg/m³
-
Bei Bedarf Filter verwenden!
DE
Gefahr durch
Schutzgas-Flaschen
Schutzgas-Flaschen enthalten unter Druck stehendes Gas und können bei
Beschädigung explodieren. Da Schutzgas-Flaschen Bestandteil der
Schweißausrüstung sind, müssen sie sehr vorsichtig behandelt werden.
Schutzgas-Flaschen mit verdichtetem Gas vor zu großer Hitze, mechanischen
Schlägen, Schlacke, offenen Flammen, Funken und Lichtbögen schützen.
Die Schutzgas-Flaschen senkrecht montieren und gemäß Anleitung befestigen,
damit sie nicht umfallen können.
Schutzgas-Flaschen von Schweiß- oder anderen elektrischen Stromkreisen fernhalten.
Niemals einen Schweißbrenner auf eine Schutzgas-Flasche hängen.
Niemals eine Schutzgas-Flasche mit einer Elektrode berühren.
Explosionsgefahr - niemals an einer druckbeaufschlagten Schutzgas-Flasche
schweißen.
Stets nur für die jeweilige Anwendung geeignete Schutzgas-Flaschen und dazu
passendes, geeignetes Zubehör (Regler, Schläuche und Fittings, ...) verwenden.
Schutzgas-Flaschen und Zubehör nur in gutem Zustand verwenden.
Wird ein Ventil einer Schutzgas-Flasche geöffnet, das Gesicht vom Auslass wegdrehen.
Gefahr durch
austretendes
Schutzgas
Wird nicht geschweißt, das Ventil der Schutzgas-Flasche schließen.
Bei nicht angeschlossener Schutzgas-Flasche, Kappe am Ventil der SchutzgasFlasche belassen.
Herstellerangaben sowie entsprechende nationale und internationale Bestimmungen für Schutzgas-Flaschen und Zubehörteile befolgen.
Erstickungsgefahr durch unkontrolliert austretendes Schutzgas
Schutzgas ist farb- und geruchlos und kann bei Austritt den Sauerstoff in der
Umgebungsluft verdrängen.
Für ausreichend Frischluft-Zufuhr sorgen - Durchlüftungsrate von mindes-
-
tens 20 m³ / Stunde
Sicherheits- und Wartungshinweise der Schutzgas-Flasche oder der Haupt-
-
gasversorgung beachten
Wird nicht geschweißt, das Ventil der Schutzgas-Flasche oder Hauptgasver-
-
sorgung schließen.
Schutzgas-Flasche oder Hauptgasversorgung vor jeder Inbetriebnahme auf
-
unkontrollierten Gasaustritt überprüfen.
13
Sicherheitsmaßnahmen am
Aufstellort und
beim Transport
Ein umstürzendes Gerät kann Lebensgefahr bedeuten! Das Gerät auf ebenem,
festem Untergrund standsicher aufstellen
Ein Neigungswinkel von maximal 10° ist zulässig.
-
In feuer- und explosionsgefährdeten Räumen gelten besondere Vorschriften
entsprechende nationale und internationale Bestimmungen beachten.
-
Durch innerbetriebliche Anweisungen und Kontrollen sicherstellen, dass die Umgebung des Arbeitsplatzes stets sauber und übersichtlich ist.
Das Gerät nur gemäß der am Leistungsschild angegebenen Schutzart aufstellen
und betreiben.
Beim Aufstellen des Gerätes einen Rundumabstand von 0,5 m (1 ft. 7.69 in.) sicherstellen, damit die Kühlluft ungehindert ein- und austreten kann.
Beim Transport des Gerätes dafür Sorge tragen, dass die gültigen nationalen und
regionalen Richtlinien und Unfallverhütungs-Vorschriften eingehalten werden.
Dies gilt speziell für Richtlinien hinsichtlich Gefährdung bei Transport und
Beförderung.
Keine aktiven Geräte heben oder transportieren. Geräte vor dem Transport oder
dem Heben ausschalten!
Vor jedem Transport des Gerätes, das Kühlmittel vollständig ablassen, sowie folgende Komponenten demontieren:
Drahtvorschub
-
Drahtspule
-
Schutzgas-Flasche
-
Sicherheitsmaßnahmen im
Normalbetrieb
Vor der Inbetriebnahme, nach dem Transport, unbedingt eine Sichtprüfung des
Gerätes auf Beschädigungen vornehmen. Allfällige Beschädigungen vor Inbetriebnahme von geschultem Servicepersonal instandsetzen lassen.
Das Gerät nur betreiben, wenn alle Sicherheitseinrichtungen voll funktionstüchtig sind. Sind die Sicherheitseinrichtungen nicht voll funktionstüchtig, besteht
Gefahr für
Leib und Leben des Bedieners oder Dritte,
-
das Gerät und andere Sachwerte des Betreibers
-
die effiziente Arbeit mit dem Gerät.
-
Nicht voll funktionstüchtige Sicherheitseinrichtungen vor dem Einschalten des
Gerätes instandsetzen.
Sicherheitseinrichtungen niemals umgehen oder außer Betrieb setzen.
Vor Einschalten des Gerätes sicherstellen, dass niemand gefährdet werden kann.
Das Gerät mindestens einmal pro Woche auf äußerlich erkennbare Schäden und
Funktionstüchtigkeit der Sicherheitseinrichtungen überprüfen.
Schutzgas-Flasche immer gut befestigen und bei Krantransport vorher abnehmen.
14
Nur das Original-Kühlmittel des Herstellers ist auf Grund seiner Eigenschaften
(elektrische Leitfähigkeit, Frostschutz, Werkstoff-Verträglichkeit, Brennbarkeit, ...) für den Einsatz in unseren Geräten geeignet.
Nur geeignetes Original-Kühlmittel des Herstellers verwenden.
Original-Kühlmittel des Herstellers nicht mit anderen Kühlmitteln mischen.
Nur Systemkomponenten des Herstellers an den Kühlkreislauf anschließen.
Inbetriebnahme,
Wartung und Instandsetzung
Kommt es bei Verwendung anderer Systemkomponenten oder anderer Kühlmittel zu Schäden, haftet der Hersteller hierfür nicht und sämtliche Gewährleistungsansprüche erlöschen.
Cooling Liquid FCL 10/20 ist nicht entzündlich. Das ethanolbasierende Kühlmittel ist unter bestimmten Voraussetzungen entzündlich. Das Kühlmittel nur in geschlossenen Original-Gebinden transportieren und von Zündquellen fernhalten
Ausgedientes Kühlmittel den nationalen und internationalen Vorschriften entsprechend fachgerecht entsorgen. Das Kühlmittel Sicherheits-Datenblatt erhalten Sie bei Ihrer Service-Stelle oder über die Homepage des Herstellers.
Bei abgekühlter Anlage vor jedem Schweißbeginn den Kühlmittel-Stand prüfen.
Bei fremdbezogenen Teilen ist nicht gewährleistet, dass sie beanspruchungs- und
sicherheitsgerecht konstruiert und gefertigt sind.
Nur Original-Ersatz- und Verschleißteile verwenden (gilt auch für Normteile).
-
Ohne Genehmigung des Herstellers keine Veränderungen, Ein- oder Umbau-
-
ten am Gerät vornehmen.
Bauteile in nicht einwandfreiem Zustand sofort austauschen.
-
Bei Bestellung genaue Benennung und Sachnummer laut Ersatzteilliste, so-
-
wie Seriennummer Ihres Gerätes angeben.
Die Gehäuseschrauben stellen die Schutzleiter-Verbindung für die Erdung der
Gehäuseteile dar.
Immer Original-Gehäuseschrauben in der entsprechenden Anzahl mit dem angegebenen Drehmoment verwenden.
DE
Sicherheitstechnische
Überprüfung
EntsorgungElektro- und Elektronik-Altgeräte müssen gemäß Europäischer Richtlinie und na-
Der Hersteller empfiehlt, mindestens alle 12 Monate eine sicherheitstechnische
Überprüfung am Gerät durchführen zu lassen.
Innerhalb desselben Intervalles von 12 Monaten empfiehlt der Hersteller eine
Kalibrierung von Stromquellen.
Eine sicherheitstechnische Überprüfung durch eine geprüfte Elektro-Fachkraft
wird empfohlen
nach Veränderung
-
nach Ein- oder Umbauten
-
nach Reparatur, Pflege und Wartung
-
mindestens alle zwölf Monate.
-
Für die sicherheitstechnische Überprüfung die entsprechenden nationalen und
internationalen Normen und Richtlinien befolgen.
Nähere Informationen für die sicherheitstechnische Überprüfung und Kalibrierung erhalten Sie bei Ihrer Service-Stelle. Diese stellt Ihnen auf Wunsch die erforderlichen Unterlagen zur Verfügung.
tionalem Recht getrennt gesammelt und einer umweltgerechten Wiederverwertung zugeführt werden. Gebrauchte Geräte sind beim Händler oder über ein lokales, autorisiertes Sammel- und Entsorgungssystem zurückzugegeben. Eine
fachgerechte Entsorgung des Altgeräts fördert eine nachhaltige Wiederverwertung von stofflichen Ressourcen. Ein Ignorieren kann zu potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheit/Umwelt führen.
15
Verpackungsmaterialien
Getrennte Sammlung. Prüfen Sie die Vorschriften Ihrer Gemeinde. Verringern
Sie das Volumen des Kartons.
Sicherheitskennzeichnung
DatensicherheitFür die Datensicherung von Änderungen gegenüber den Werkseinstellungen ist
UrheberrechtDas Urheberrecht an dieser Bedienungsanleitung verbleibt beim Hersteller.
Geräte mit CE-Kennzeichnung erfüllen die grundlegenden Anforderungen der
Niederspannungs- und Elektromagnetischen Verträglichkeits-Richtlinie (beispielsweise relevante Produktnormen der Normenreihe EN 60 974).
Fronius International GmbH erklärt, dass das Gerät der Richtlinie 2014/53/EU
entspricht. Der vollständige Text der EU-Konformitätserklärung ist unter der folgenden Internet-Adresse verfügbar: http://www.fronius.com
Mit dem CSA-Prüfzeichen gekennzeichnete Geräte erfüllen die Anforderungen
der relevanten Normen für Kanada und USA.
der Anwender verantwortlich. Im Falle gelöschter persönlicher Einstellungen
haftet der Hersteller nicht.
Text und Abbildungen entsprechen dem technischen Stand bei Drucklegung.
Änderungen vorbehalten. Der Inhalt der Bedienungsanleitung begründet keinerlei Ansprüche seitens des Käufers. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise
auf Fehler in der Bedienungsanleitung sind wir dankbar.
16
Allgemeines
DE
Zu dieser Bedienungsanleitung
Vergleich Doppeldraht
Schweißen TimeTwin Digital
In dieser Bedienungsanleitung wird der Prozess „TimeTwin Digital“ beschrieben.
Die vorkommenden Begriffe LHSB-Verbindung und LHSB-Verbindungskabel
werden nur in Zusammenhang mit dem Prozess „TimeTwin Digital“ verwendet.
Für den Parallelbetrieb von Stromquellen (TP/TS/TPS 7200 / 9000 Anwendungen) siehe Bedienungsanleitung „Symmetriedrossel für TP/TS/TPS 7200 /
9000“.
Für den Prozess „TimeTwin Digital“ ist eine Software-Freischaltung an 2 Stromquellen erforderlich. Ist diese Software-Freischaltung nicht vorhanden, so ist
diese Bedienungsanleitung nicht relevant.
Generell unterscheidet man laut DVS-Merkblatt 0909 - Teil 1 zwischen
Doppeldraht Schweißen: Verschweißen von zwei Drahtelektroden mit ge-
-
meinsamen Schweißpotential
Tandem Schweißen (Fronius: TimeTwin Digital): Verschweißen von zwei Draht-
Lichtbogenkombination Standard / Pulsmöglichnicht möglich
Lichtbogenkombination Standard / Standard
(*) wird nicht empfohlen
Lichtbögen selektiv regelbar
-
Werkstoffübergänge der beiden Drahtelektroden können zeitlich aufeinander
-
abgestimmt werden
Minimale Blaswirkung beim Impulslichtbogen
-
Spritzerarmer Werkstoffübergang mit nahezu konstanter Tropfengröße
-
Problemlose Anpassung der Stromquellen-Charakteristik an Grund- und Zu-
-
satzwerkstoff sowie an das Schutzgas
Kleines Schmelzbad auf Grund kurzer Lichtbögen - daraus ergibt sich eine
-
hohe Schweißgeschwindigkeit
Mischbetrieb möglich (z.B. Impuls-Lichtbogen / Standard-Lichtbogen)
-
Einfache Bedienung auf Grund gleicher Menüführung wie bei TPS 4000 /
-
5000
möglich (*)möglich
17
Funktionsprinzip
Stromquelle 1
Stromquelle 2
Synchronisation
getrenntes
Schweißpotential
Drahtvorschub 1
Drahtelektrode 1
Drahtvorschub 2
Drahtelektrode 2
TimeTwin Digital
Zwei Drahtelektroden werden in einem Schmelzbad unter einer Schutzgasat-
-
mosphäre verschweißt.
Die Drahtförderung erfolgt über zwei voneinander getrennte Draht-
-
vorschübe. Die Drahtvorschübe werden von zwei voneinander unabhängigen
Stromquellen versorgt. Die Stromquellen werden synchronisiert.
Die beiden Drahtelektroden werden im Schweißbrenner so zusammen-
-
geführt, dass zwei voneinander unabhängige Schweißpotentiale vorhanden
sind.
Die beiden Stromquellen werden beim Prozess „TimeTwin Digital“ als LeadingStromquelle (= führende) und Trailing-Stromquelle (= folgende) bezeichnet.
Je nach Schweißrichtung wird eine Stromquelle als Leading-Stromquelle de-
-
finiert.
Die Definition der Leading-Stromquelle erfolgt über den Parameter t-C
-
(Twin-Control). Der Parameter t-C ist bei der Leading-Stromquelle auf „On“
eingestellt (siehe auch Kapitel Systemvoraussetzungen, Abschnitt SoftwareFreischaltung).
Die Leading-Stromquelle gibt die Frequenz für die Trailing-Stromquelle vor.
-
In Schweißrichtung gesehen ist die Drahtelektrode der Leading-Stromquelle
-
die vordere Drahtelektrode.
Bei Umkehr der Schweißrichtung und gleichbleibender Brennerstellung wird
-
die Trailing-Stromquelle zur Leading-Stromquelle.
TimeTwin Digital wird ausschließlich bei automatisierten Anwendungen eingesetzt, z.B.
18
Im Schienenfahrzeugbau für Längsnähte und Profile
-
Im Schiffbau für Kehlnähte und Profile
-
Im Fahrzeugbau für Überlappnähte und Felgenschweißungen
-
Im Automobilbau (Twin MIG-Löten)
-
Im Behälterbau für Stumpfnähte, Längsnähte, Überlappnähte und
-
Rundnähte
Im Anlagenbau für V-, X- und Kehlnähte
-
Bei Hebezeugen für Ecknähte
-
Bei Erdbewegungsmaschinen und im Sondermaschinenbau für HV- und
-
Kehlnähte
Bei Auftragsschweißungen
-
DE
Dimensionierung
des Roboters
Brenner-Reinigungsstation
Bei der Dimensionierung des Roboters sind folgende Punkte zu beachten:
Bei Verwendung von 2 Drahtvorschüben am Roboterarm muss der Roboter-
-
arm für die doppelte Belastung ausgelegt werden. Eine zusätzliche Belastung entsteht bei Montage der Drahtspulen am Roboter.
Die Brenneraufnahme am Roboter muss stabil ausgeführt sein. Ein Twin-
-
Brenner hat in etwa das 1,5 - 2-fache Gewicht eines herkömmlichen RoboterBrenners. Auch die Kollisionsbox muss dem Mehrgewicht des Twin-Brenners
angepasst werden.
Doppelte Verbindungs- und Brennerschlauchpakete müssen bei der Dimen-
-
sionierung der Roboter berücksichtigt werden.
Für einen optimalen Ablauf des automatisierten Twin-Schweißprozess wird eine
Brenner-Reinigungsstation empfohlen, z.B.:
Robacta Reamer Twin
Mechanische Brennerreinigung, einsetzbar für sämtliche Grundwerkstoffe wie
Stahl, Aluminium, CrNi-Stähle, Kupfer, etc.
Robacta TC 1000 Twin oder Robacta TC 2000 Twin
Elektromagnetische Brennerreinigung für ferromagnetische Grundwerkstoffe.
19
Systemvoraussetzungen
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(7)
(6)
Systemvoraussetzungen und
Mindestausstattung für TimeTwin Digital
(1)Schweißbrenner
1 x Robacta Twin 500 oder
1 x Robacta Twin 900
(2)Brennerschlauchpaket
1 x Robacta Twin Schlauchpaket oder
1 x Robacta Drive Twin Schlauchpaket
mit entsprechendem Robacta Drive Twin Erstausrüstungsset
-
mit Option „Einbauset PMR 4000 PullMig“ an beiden Draht-
-
vorschüben
mit Option „verstärkte Motorversorgung“ an den Stromquellen bei
-
Verwendung der Drahtvorschübe VR 1500-11, VR 1500-30, VR
7000-11 und VR 7000-30
(3)Drahtvorschübe
2 x VR 7000 (+ Varianten) oder
2 x VR 1500 (+ Varianten)
(4)Verbindungsschlauchpaket
2 x Standard-Verbindungsschlauchpakete
(5)Stromquellen
2 x TPS 4000 (+ Varianten) oder
2 x TPS 5000 (+ Varianten)
mit Firmware Official UST
-
V3.10.33 und höher
mit Option LHSB-Verbin-
-
dung
mit Software-Freischaltung
-
„TimeTwin Digital“
mit Software-Update aus
-
der Fronius-Datenbank
mit Roboter-Interface
-
Standard I/O oder Feldbus
Die Optionen sind erforderlich
bei TPS 4000 und bei TPS
5000, jeweils an beiden Stromquellen.
(6)1 x LHSB Verbindungskabel
(7)Kühlgeräte
1 x Kühlgerät FK 9000 R oder
2 x Kühlgeräte FK 4000 R
mit Option
-
Strömungswächter oder
2 x Kühlgeräte FK 4000 R US
(für USA)
20
Synchronisation
der Stromquellen
Die Synchronisation der Stromquellen untereinander erfolgt beim Prozess
„TimeTwin Digital“ mittels:
Option LHSB-Verbindung an den Stromquellen
-
LHSB-Verbindungskabel
-
Nach erfolgter Installation der LHSB-Verbindung steht der Parameter P-C
(Power-Control) zur Verfügung. Der Parameter P-C wird an der Stromquelle im
Setup-Menü - Ebene 2 angezeigt.
Einstellmöglichkeiten: On / oFF
Für den Prozess „TimeTwin Digital“ muss der Parameter P-C an beiden Stromquellen auf „On“ eingestellt sein.
DE
Software-Freischaltung
Leading-
Stromquelle
P-COnOnTimeTwin Digital
P-COnoFFPowersharing TPS 7200 / 9000
P-CoFFoFF2 Single-Stromquellen
Für den Prozess „TimeTwin Digital“ ist an beiden Stromquellen die Software-Freischaltung „TimeTwin Digital“ (Artikelnummer 4,061,110) erforderlich.
Nach erfolgter Freischaltung und aufrechter LHSB-Verbindung steht der Parameter t-C (Twin-Control) zur Verfügung. Der Parameter t-C definiert die Leading-Stromquelle. Diese Stromquelle gibt die Frequenz für die Trailing-Stromquelle vor.
WICHTIG! Die Software-Freischaltung der Stromquellen wird über die LHSBVerbindung überwacht. Fehlt an einer Stromquelle die Freischaltung und somit
der Parameter t-C, wird auch an der anderen Stromquelle der Parameter t-C
nicht angezeigt.
Einstellmöglichkeiten: On / oFF
TrailingStromquelle
Anwendung
Mechanische
Voraussetzungen für TimeTwin
Digital
Anzeige / Einstellung
Kein Roboter-Interface vorhanden ... der Parameter t-C wird an der Strom-
-
quelle im Setup-Menü - Ebene 2 angezeigt und eingestellt
Roboter-Interface vorhanden ... der Parameter t-C wird so von der Roboter-
-
Steuerung angesteuert, dass je nach Schweißrichtung entweder die erste
oder die zweite Stromquelle als Leading-Stromquelle fungiert.
Bei der Leading-Stromquelle ist der Parameter t-C über die Roboter-Steuerung auf „On“ einzustellen.
Zur Kontrolle: der Parameter t-C wird an der Stromquelle im Setup-Menü Ebene 2 angezeigt.
Für einen stabilen und reproduzierbaren Prozess „TimeTwin Digital“ müssen folgende mechanische Voraussetzungen erfüllt sein:
Genaue Brennerführung für Roboter oder Einzweckautomaten (z.B. Längs-
-
fahrwerk)
Exakte Nahtvorbereitung
-
Geringe Bauteiltoleranzen
-
Nahtführungssysteme mit geringer Abweichung
-
21
Schweißtechnische Aspekte
Schutzgase für
TimeTwin Digital
Gasfluss für
TimeTwin Digital
MaterialSchutzgas
Un- und niedriglegierte StähleArCO2-, ArO2- und ArCO2O2-Gemische
CrNi-Stähle, hochlegierte
Stähle
AluminiumAr (99,9 %), ArHe-Gemische
Gasfluss für jeden Drahtvorschub separat einstellen
-
Gas-Durchflussmenge muss bei beiden Drahtvorschüben gleich sein
-
Gesamte Gas-Durchflussmenge ca. 25 - 30 l/min
-
Bei vorhandener Option „Digital Gas Control“:
Richtlinien in der Bedienungsanleitung „Digital Gas Control“ beachten
-
Zwei getrennte Druckminderer verwenden
-
Zwei getrennte Abgänge von der Ringleitung verwenden
-
Mindestdruck oder Maximaldruck für die Option „Digital Gas Control“ beach-
-
ten
ArCO2-Gemische, Anteil Aktivgas max. 2,5
%
ArO2-Gemische, Anteil Aktivgas max. 3 %
MasseanschlussFür jede Stromquelle ein eigenes Massekabel verwenden:
Separate Massekabel
Massekabel bifilar auflegen, nicht aufwickeln:
Gemeinsames Massekabel, Massebrücke
22
Massekabel bifilar aufgelegt
Massekabel aufgewickelt
Schweißkreisin-
5 - 8 mm
Drahtelektrode 2
Gasdüse
s
1
s
1
1,0 mm18 (± 2) mm
1,2 mm20 (± 2) mm
1,6 mm22 (± 2) mm
Drahtelektrode 1
Kontaktrohr 1Kontaktrohr 2
Ø
Ø
(1)
90° - 100°
duktivität L,
Schweißkreiswiderstand r
Stick out
Der Abgleich von Schweißkreiswiderstand r und Schweißkreisinduktivität L muss
beim Prozess „TimeTwin Digital“ für jede Stromquelle separat erfolgen.
DE
Stick out und Abstand der Drahtelektroden in Abhängigkeit vom Durchmesser der Drahtelektrode
Anstellwinkel
Schweißbrenner
Anstellwinkel Schweißbrenner neutral bis leicht
stechend
(1)Leading-Drahtelektrode
Anstellwinkel des Schweißbrenners so
wählen, dass je nach Schweißrichtung
die Leading-Drahtelektrode (= Drahtelektrode der Leading-Stromquelle)
neutral bis leicht stechend positioniert
ist.
23
Lichtbogen-
Schweißrichtung
(1)
(2)
Kombinationsmöglichkeiten TimeTwin Digital
Auf Grund der LHSB-Verbindung der Stromquellen können beim Prozess
„TimeTwin Digital“ verschiedene Lichtbögen kombiniert werden:
Von der Roboter-Steuerung wird ein „Master-Kennungs-Signal“ ausgegeben.
-
Dieses Signal definiert die Leading-Stromquelle.
Zeitliche Abstimmung der beiden Stromquellen:
-
Die Schweißstromimpulse der Trailing-Stromquelle werden exakt zwischen 2
Schweißstromimpulse der Leading-Stromquelle gelegt (180° Phasenverschiebung).
Daraus folgt:
Optimaler Materialübergang (pro Schweißstromimpuls ein Tropfen Mate-
-
rial)
Minimale Blaswirkung beim Impulslichtbogen
-
keine Beeinflussung der Lichtbögen untereinander
-
WICHTIG! Da beide Stromquellen mit der gleichen Impuls-Frequenz arbeiten, ist die Differenz der Draht-Fördergeschwindigkeiten bei der Lichtbogenkombination Puls / Puls begrenzt.
Stabiler Lichtbogen über den gesamten Leistungsbereich
-
Reproduzierbarer Prozess
-
Gute Wärmeeinbringung und hohe Schweißgeschwindigkeit:
-
An der Leading-Drahtelektrode wird üblicherweise eine höhere Leistung eingestellt.
Dies bewirkt:
Gezielte Wärmeeinbringung
-
Der kalte Grundwerkstoff wird gut aufgeschmolzen
-
Exakte Erfassung der Wurzel
-
Trailing-Drahtelektrode füllt das Schmelzbad auf
-
Verlängerung der Ausgasungszeit (reduzierte Porenanfälligkeit)
-
Hohe Schweißgeschwindigkeit
-
Anwendungsmöglichkeiten, Einsatzgebiet
WICHTIG! Die Lichtbogen-Kombination Puls / Puls sollte generell für alle
Schweißanwendungen eingesetzt werden.
Puls / Puls eignet sich vor allem für Aluminium-Anwendungen.
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Puls / Standard
t (s)
I (A)
I
L
I
T
IL > I
T
(1)(2)
(3)(3)(4)(4)(5)(5)
(6)
(5)
(5)
Materialübergang
DE
Puls / Standard: Schweißstrom-Zeit-Kurven und schematische Darstellung des Materialüberganges
IL = Schweißstrom der Leading-Stromquelle
IT = Schweißstrom der Trailing-Stromquelle
Von der Roboter-Steuerung wird ein Signal ausgegeben, sodass nur eine
-
Stromquelle schweißt (Einzeldraht-Schweißung). Abhängig von Brennerposition oder Zwangslage der Schweißnaht kann die Einzeldrahtschweißung von
der Leading oder der Trailing-Stromquelle ausgeführt werden. Die zweite
Stromquelle pausiert.
Hinweis! Bei Verwendung der Kühlgeräte FK 4000 R oder FK 4000 R US müssen
bei Einzeldraht-Schweißungen beide Kühlgeräte auf Dauerbetrieb geschaltet
sein:
Parameter C-C (Cooling unit Control) = „On“ auf Stromquelle „1“ und
-
Stromquelle „2“.
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