Fronius Cable Management Guide Operating Instruction [DE]

Operating Instructions
Leitfaden Kabel-Management
Bedienungsanleitung
DE
42,0426,0420,DE 001-17042023
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung 4
Elektrischer Widerstand im Schweißkreis 7
Allgemeines 7 Mindest-Kabelquerschnitt 8
Induktivität im Schweißkreis 9
Induktivität im Schweißkreis 9 Induktivität bei Impulslichtbögen 10 Messung von Schweißkreis-Widerstand und Induktivität 11 Richtwerte für mögliche Prozess-Störungen 13
Magnetische Beeinflussung des Lichtbogens 14
Magnetische Blaswirkung 14 Magnetische Blaswirkung beim TWIN-Schweißen 15 Entmagnetisieren mit Wechselspannung 16
Einkoppeln von Störungen 17
Einkoppeln von Störungen 17 Beispiel: Kopplung von zwei Schweißkreisen im Impulslichtbogen 18 Messen des Kopplungsfaktors 19 Kopplungen bei mehreren Lichtbögen an einem Bauteil 21
Aufbau des Schweiß-Stromkreises 23
DE
Gestaltung von Massepunkten 25
Allgemeines 25 Anpresskraft / Flächenpressung 25 Eigene Masse-punkte 26 Massekontakte für rotierende Vorrichtungen 27 Anzahl der Massepunkte 28
Hinweise zu Schweißkreisen in manuellen Schweißsystemen 29
Kompakte Schweißsysteme 29 Geteilte Schweißsysteme 30
Hinweise zu Schweißkreisen in automatisierten Schweißsystemen 32
Allgemeines 32 Beispiel 32 Weitere Hinweise 33
Schweißen mit mehreren Lichtbögen auf einem Bauteil 34
Allgemeines 34 Schweißkreise auftrennen 34 Sensorleitung zur korrekten Spannungsmessung 35 Sensorleitung bei mehreren Lichtbögen 36
Optimierungsbeispiele 39
Optimierungsbeispiele 41
Übersicht 41 Mehrere Einzel-Schweißsysteme auf einem Bauteil - vor der Optimierung 42 Mehrere Einzel-Schweißsysteme auf einem Bauteil - nach der Optimierung 43 TWIN-Schweißsystem - vor der Optimierung 46 TWIN-Schweißsystem - nach der Optimierung 47 Mehrere TWIN-Schweißsysteme an einem Bauteil - vor der Optimierung 50 Mehrere TWIN-Schweißsysteme an einem Bauteil - nach der Optimierung 51
3
Kurzfassung
1
2
2
2 1
1
12
1
2
1
2
2
2 1
1
12
Der Einfluss der Schweißkreis-Kabel-Verlegung für reproduzierbare Schweißergebnisse wird viel­fach unterschätzt. Die Erfahrung zeigt, dass in der Anlagenplanung immer wieder Fehler auftreten, welche zu Störun­gen im Schweißprozess führen. Dieser Leitfaden für das Kabel-Management dient als Hilfestellung zum Aufbau oder der Optimie­rung von Schweißkreisen und deren Kabelanordnungen.
Folgende Punkte müssen bei der Planung einer Schweißanlage berücksichtigt werden:
Massekabel und Schlauchpakete möglichst kurz halten - nur notwendige Längen vorsehen
a)
Gute Kontakte an den Massepunkten sicherstellen
b)
Lange Strompfade im Werkstück vermeiden
c)
Magnetische und induktive Beeinflussung reduzieren:
d)
Ausreichend Abstand zwischen zwei Leitern gleicher Polung
-
Empfehlung: > 30 cm Schweißplus- und Masseleitung möglichst gemeinsam verlegen
-
oder kompensierte Verbindungs-Schlauchpakete verwenden Windungen und Schlaufen im Schweißkreis vermeiden
-
Sicherstellen, dass im Schweißkreis möglichst wenig ferritische Materialien vorkommen
-
Strompfade auftrennen, falls mehrere Systeme gleichzeitig schweißen:
e)
Keine gemeinsamen Masseschienen und Masseleitungen vorsehen
-
Kreuzen der Strompfade im Werkstück vermeiden
-
Mögliche Aufbaufehler und deren Optimierung
In diesem Leitfaden für das Kabel-Management werden mögliche Aufbaufehler und deren Optimie­rung beschrieben. Details im Abschnitt „Optimierungsbeispiele“ ab Seite 41
Mögliche Aufbaufehler und deren Optimierung: z.B. Strompfade auftrennen
4
Allgemeines zum Schweiß-Strom-
kreis
5
6
Elektrischer Widerstand im Schweißkreis
R4
WP
R3
GD
R2
HP
R1
HP Con
R
C6
R
C5
R
C4
R
C3
R
C2
R
C1
R4
WP
R3
GD
R2
HP
R1
HP Con
R
C6
R
R
C5
R
C4
R
C3
R
C2
R
C1
Allgemeines Im Schweißkreis befinden sich unterschiedliche Materialien und Querschnitte,
sowie Übergangswiderstände an den Koppelstellen.
In einer Reihenschaltung addieren sich die Widerstände, große Verlustleistungen und Spannungsabfälle können auftreten.
Die Kontaktwiderstände an Koppelstellen variieren sehr stark mit der Anpress­kraft und der Oberflächenbeschaffenheit.
DE
Widerstände der unterschiedlichen Materialien
Widerstände der Koppelstellen
abhängig von der Anpresskraft
abhängig von Länge und Querschnitt
R1
HP Con
R2
HP
R3
GD
R4
WP
R
R
Verlängerungsschlauchpa-
R
ket
Schweißbrenner­Schlauchpaket
R
Massekabel R
Werkstück, Arbeitstisch R
C1
C2
C3
C4
C5
C6
Schweißplus an Strom­quelle
Verlängerungsschlauchpa­ket
Schweißbrenner­Schlauchpaket
Brennerkörper
Schweißtisch oder Span­ner
Schweißminus an Strom­quelle
R Gesamtwiderstand (= Summe aller Einzelwiderstände)
7
Mindest-Kabel­querschnitt
Der Widerstand eines stromführenden Kabels ist von Querschnitt, Material und der Länge abhängig. Ein hoher Widerstand verursacht einen Spannungsabfall und somit eine Verlust­leistung im Schweißkreis.
Die ausreichende Dimensionierung der Kabelquerschnitte kann dem entgegen­wirken.
Empfohlene Mindest-Kabelquerschnitte für ungekühlte Kupferkabel und 100% Einschaltdauer:
Schweißstrom Kabellänge bis 10 m Kabellänge bis 50 m
150 A 16 mm² 25 mm²
200 A 25 mm² 35 mm²
250 A 35 mm² 50 mm²
300 A 50 mm² 70 mm²
400 A 70 mm² 95 mm²
500 A 95 mm² 120 mm²
600 A 120 mm² 2 x 95 mm²
WICHTIG! Bauteile generell isoliert zum Erdpotential auflegen und fixieren, um parallele Widerstände und Stromflüsse zu vermeiden.
8
Induktivität im Schweißkreis
µ
r2
A
2
N
2
µ
r3
A
3
µ
r3
A
3
µ
r1
A
1
N
1
L
L3
L1
L2
DE
Induktivität im Schweißkreis
Jeder stromdurchflossene Leiter erzeugt ein Magnetfeld. Ändert sich die Stromstärke, induziert das sich ändernde Magnetfeld eine Spannung. Die Span­nung wirkt der Stromänderung entgegen. Die Induktivität entspricht dem Widerstand gegen eine Stromänderung.
Vergrößert sich die aufgespannte Fläche zwischen zwei Leitern, vergrößert sich die Fläche des magnetischen Flusses und somit auch die Induktivität.
Einzelne Induktivitäten im Schweißkreis, die sich zu einer Gesamtinduktivität addieren
Induktivitäten Berechnung der Induktivitäten aus
L1 Induktivität Wicklung
Pluspol
L2 Induktivität Wicklung
Massekabel
L3 Induktivität aus Ge-
samtfläche
A3 Aufgespannte Fläche
µr1-µ
L Gesamtinduktivität (= Summe L1 + L2 + L3)
Die Induktivität L [µH] vergrößert sich aufgrund der umgebenen Materialien mit deren Permeabiliät µr und quadriert sich mit der Anzahl der Windungen N eines
Leiters.
N1 Anzahl Windungen
Schweißplus
N2 Anzahl Windungen
Schweißminus
A1 Wickelfläche Schweißplus
A2 Wickelfläche Schweißmi-
nus
r3
Permeabilitäten durch Ma­terial in den Flächen
9
Mit der eingeschlossenen Fläche A und den Materialien µr kann man mit der For-
L ≈ N² x
µ0 x µr x A
l
µ0
µr
t
U [V]
t
I [A]
t
U [V]
t
I [A]
LimitLimit
I
pulse
I
pulse
I
set
I
act
I
set
= I
act
U
clamp
U
clamp
L = 50 μН R = 10 mΩ
L = 10 μН R = 10 mΩ
BA
mel für die ringförmige Luftspule µ0 die Induktivität annähern:
N Anzahl der Windungen [1]
Induktivität bei Impuls­lichtbögen
A
Aufgespannte Fläche [m2]
l Leiterlänge [m]
Magnetische Feldkonstante [Vs/Am] Physikalische Konstante im Vakuum (4π x 10-7)
Relative Permeabilität [Vs/Am] Magnetisierbarkeit eines Materials
WICHTIG! Schlauchpakete und Massekabel nicht aufwickeln!
Beim Schweißen mit hohen Induktivitäten können schnelle Stromänderungen nicht mehr in der gewünschten Änderungsgeschwindigkeit erfolgen, weil die ma­ximale Spannung einer Schweißstromquelle (= U
) nicht ausreicht.
Limit
Dies macht sich vor allem beim Impulslichtbogen und langen Schlauchpaketen mit hohen Induktivitäten im Schweißkreis bemerkbar.
Geringe Induktivität Hohe Induktivität
10
Einfluss der Induktivität auf das Stromprofil eines Impulslichtbogens
Bei hoher Induktivität erreicht der Strom-Istwert I Buchsenspannung U
den Soll-Stromverlauf I
clamp
auf Grund der begrenzten
act
nicht.
set
A1
B1
A2
B2
Hochgeschwindigkeits-Videosequenz: Einfluss der Induktivität auf die Tropfenablöse beim Impuls­lichtbogen
DE
Messung von Schweißkreis­Widerstand und Induktivität
Sequenz A1 - A2: gewünschter Metall-Tropfenübergang bei reduzierter Induktivität
Gleiche Einstellungen bei Sequenz A1 - A2 und B1 - B2.
Die Bestimmung des Schweißkreis-Widerstandes und der Schweißkreis-Indukti­vität erfolgt über die Stromquelle im Zuge des R/L-Abgleichs.
Nach dem Aufsetzen des Kontaktrohres und dem Start des R/L-Abgleichs wird der Spannungsabfall und die Induktivität im gesamten Schweißkreis bestimmt. Der ohmsche Widerstand und die Induktivität werden zur korrekten Dokumenta­tion der Lichtbogen-Spannungsanzeige und zur Prozessregelung verwendet.
Sequenz B1 - B2: die Impulslichtbogen-Pinchkraft wird negativ beeinflusst, da die Strom-An­stiegsrampe nicht erreicht wird. Der Schweißprozess wird instabil, die Tropfenablöse ist nicht mehr optimal und es entstehen viele Spritzer.
WICHTIG! Bei einer Veränderung am Schweißkreis immer einen R/L-Abgleich durchführen (z.B.: Wechsel eines Schlauchpaketes)!
R/L-Abgleich starten:
An der Stromquelle auswählen:
1
Prozess Parameter / Allgemein / Nächste Seite / R/L-Abgleich Den Anweisungen des Wizard folgen und die entsprechenden Schritte
2
ausführen
11
Screenshot aus dem R/L-Abgleich, TPS 320i - 600i
L = 40 μН R = 10 mΩ
L = 20 μН R = 10 mΩ
HINWEIS!
Die Induktivität im Schweißkreis variiert mit der Messposition.
Bei Positionsänderung ändert sich die aufgespannte Fläche des Schweißkreises und in Folge die Induktivität. Die Bedingungen für die Tropfenablöse sind nicht konstant.
Die Stromquelle berechnet für die Schweißprozesse Puls, PMC und CMT ei-
nen Momentanwert der Induktivität und die Prozessregler können besser auf Induktivitätsänderungen reagieren.
Position 1: Position 2:
Unterschiedliche Induktivitätsfläche und Schweißkreis-Widerstände nach Position an Längsfahrwerk
WICHTIG! Den R/L Abgleich am vorderen und am hinteren Ende einer Schweißposition vergleichen! Damit kann man abschätzen, ob Optimierungsmaßnahmen notwendig sind.
12
Richtwerte für mögliche Pro­zess-Störungen
Richtwerte von Schweißkreis-Widerstand R und Induktivität L für mögliche Pro­zess-Störungen:
Schweißprozess R [mOhm] L [μH]
DE
Kurzlichtbogen konventionell * LSC * LSC ADV. * CMT *
Impuls-Lichtbogen * ≤ 25 ≤ 40
Sprüh-Lichtbogen ** ≤ 60 ≤ 80
Annahmen: * Schweißstrom 120 A, Zusatzwerkstoff ø 1,2 mm, Schutzgas M21
** Sprühlichtbogen mit 300 A, Zusatzwerkstoff ø 1,2 mm, Schutzgas M21
HINWEIS!
Je nach Stromquellentype, Arbeitspunkt, Kennlinien-Eigenschaft und Störun­gen kann die Empfehlung abweichen.
Sprühlichtbogen
Der Sprühlichtbogen ist auf Grund seines annähernd konstanten Stromverlaufes bei hohen Strömen am unempfindlichsten.
Kurzlichtbogen konventionell
Das Kurzschluss-Verhalten wird Ereignis-orientiert bestimmt.
≤ 50 ≤ 50 ≤ 50 ≤ 50
≤ 30 ≤ 20 ≤ 60 ≤ 40
LSC (Low Spatter Control)
Mit seiner Prognose-orientierten Kurzlichtbogen-Strategie ist LSC empfindlich auf hohe Induktivitäten. Mit Hilfe eines elektronischen Schalters im Schweißkreis (z.B. Ausräumstrecke, TPS 400i LSC ADV) wird die Störung des induktiven Abklingverhaltens deutlich verbessert.
CMT
Auf Grund des zyklischen Prozessabgleiches mit jeder Vor- und Rückwärtsbewe­gung der Drahtelektrode liegt CMT zwischen LSC und LSC ADV.
Impulslichtbogen
Impulslichtbogen-Varianten sind am empfindlichsten, weil hohe Impulsströme geringe Widerstände und niedrige Induktivitäten verlangen. Angepasste PMC-multiarc-Kennlinien mit reduzierten Änderungsgeschwindigkei­ten und reduzierten Stromhöhen können als Abhilfe eingesetzt werden.
13
Magnetische Beeinflussung des Lichtbogens
F
F
N
S
F
F
Magnetische Blaswirkung
Befindet sich ein elektrischer Leiter in einem Magnetfeld, so wirkt auf diesen eine resultierende Kraft ein. Diese sogenannte Lorenz-Kraft hängt von Stromrichtung, Magnetfeld-Richtung und deren Orientierung zueinander ab.
Bereits kleinste magnetische Kraftwirkungen erzeugen eine geometrische Aus­lenkung des Lichtbogens. Diese unerwünschte Wechselwirkung wird als „Magnetische Blaswirkung“ be­zeichnet.
MIG/MAG-Schweißeignung in Abhängigkeit der magnetischen Flussdichte:
sehr gut gut mittel schlecht unmöglich
≤ 2mT 2-4 mT 4-6 mT 6-8 mT ≥ 8mT
≤ 20 Gauss 20-40 Gauss 40-60 Gauss 60-80 Gauss ≥ 80 Gauss
Allgemeine Maßnahmen gegen Blaswirkung:
Mehrere Heftstellen verwenden
-
Den Abstand zwischen Kontaktrohr und Werkstück verkürzen
-
Schweißstrom erhöhen (= Lichtbogen-Druck erhöhen)
-
Auslaufbleche verwenden
-
Entmagnetisieren (siehe auch ab Seite 16)
-
Aufmagnetisierte Bauteile können einen Lichtbogen ablenken und die Tropfen­ablöse stören. Auch die stromdurchflossene Drahtelektrode und das Lichtbogen-Plasma erzeu­gen konzentrische Magnetfelder, welche an Bauteilenden und ungleichmäßigen Spalten verzerrt werden und ebenfalls eine auslenkende Kraft auf einen Lichtbo­gen ausüben. Stromdurchflossene Teile einer Spannvorrichtung behalten einen Restmagnetis­mus (= Remanenz), wenn diese aus ferritischem Material bestehen. Aluminium, Kupfer und austenitische Stähle behalten keine Remanenz.
Kraftwirkung auf den Lichtbogen durch magnetische Felder:
I = Schweißstrom [A] B = Magnetischer Fluss [mT] F = Auslenkkraft [N]
F = Auslenkkraft [N]
Die Stärke des Magnetfeldes im Bauteil ist abhängig von der Stromhöhe, der ma­gnetischen Leitfähigkeit (Material), dem Querschnitt und der Anzahl und Größe der Luftspalte im magnetischen Kreis.
14
Das Überschweißen des vormagnetisierten Strompfades kann sich negativ auf die
I
B
F
B
I
F
I
1
I
2
F
1
F
2
B
2
B
1
I
1
I
2
F
1
F
2
B1+B
2
Stabilität auswirken.
Blaswirkung vom Masseanschluss weg:
Die Position der Masseklemme ist entscheidend für die Stromfluss-Richtung und dessen Magnetfeld im Bauteil. Der elektrische Strom wählt immer die kürzeste Strecke, bei gleichen Materialien und Querschnitten, und bestimmt die Auslenkrichtung des Lichtbogens entge­gengesetzt zur Masseklemme.
HINWEIS!
DE
Magnetische Blaswirkung beim TWIN­Schweißen
Bestimmung der Kraftwirkung auf den Lichtbogen:
mittels Rechte-Hand-Regel
Daumen in Schweißstrom-Richtung
Zeigefinger in Richtung Magnetfeldlinien
Mittelfinger zeigt in Kraftrichtung
Zwei benachbarte Lichtbögen mit gleicher Stromrichtung ziehen sich an. Je kleiner der Winkel und je geringer der Abstand zwischen den Drahtelektroden, desto größer ist die gegenseitige Anziehungskraft.
Blaswirkung beim TWIN-Schweißen
I
1
I
2
B B F F
Ein Lichtbogen in der Impulsphase übt ein starkes Magnetfeld auf den zweiten Lichtbogen aus.
Schweißstrom Lead-Elektrode Schweißstrom Trail-Elektrode magnetischer Fluss auf Grund der Lead-Elektrode
1
magnetischer Fluss auf Grund der Trail-Elektrode
2
Auslenkkraft auf Grund der Lead-Elektrode
1
Auslenkkraft auf Grund der Trail-Elektrode
2
15
Von der Masse weg schweißen ist von Vorteil, da beide Lichtbögen nach vorne ge-
t
+
-
AC
drückt werden.
HINWEIS!
Für das TWIN-Schweißen wurden synchronisierte Kennlinien mit hohem Plas­madruck bei hoher Stromstärke entwickelt.
Entmagnetisie­ren mit Wechsel­spannung
Das Entmagnetisieren von Bauteilen verringert die Blaswirkung und wird mittels zyklischem Ummagnetisieren erzielt. Für das zyklische Ummagnetisieren können Hubmagnete oder Entmagnetisierungs-Vorrichtungen eingesetzt werden. Anwendungen sind im Rohrleitungsbau oder bei Bauteilen mit Produktions- oder Transport-bedingtem Restmagnetismus.
Einfache Alternative, wenn der Hubmagnet keine Entmagnetisierungsfunktion hat: Einsatz einer WIG-AC-Stromquelle (z.B. iWave AC/DC) + kurzgeschlossene Mas­seleitungen am umwickelten Bauteil bei gleichzeitiger Reduktion der Stromam­plitude.
Entmagnetisieren mit iWave AC/DC:
Parametrierung und Maßnahmen für einen abklingenden Stromverlauf:
Stromoffset = +10
1. AC Halbwellen Kurvenform:
2. Halbwelle-Positiv = Sinus Halbwelle-Negativ = Sinus Hauptparameter:
3. Downslope > 10,0 s Endstrom = 3 A (= Minimum) Hauptstrom = ca. 300 A Schweißkabel mindestens 3x um
4.
Entmagnetisieren mit AC-Wechselfeld
das Bauteil wickeln Brennertaste im 2-Takt-Betrieb
5. betätigen
16
Einkoppeln von Störungen
d
d
b
a
d
d
b
a
0
1 10 20 30
d [cm]
M
DE
Einkoppeln von Störungen
Schweißen mehrere Lichtbögen auf einem Bauteil oder in einer Schweißzelle, so ist die Verlegung der Schlauchpakete und Masseleitungen entscheidend für de­ren gegenseitige Beeinflussung.
In der folgenden Abbildung sind zwei parallele Masseleitungen dargestellt. Das rote Kabel (a) ist stromdurchflossen und induziert in das graue Kabel (b) eine Spannung. Die Höhe der induzierten Spannung wird mit dem Kopplungsfaktor (M) beschrie­ben.
Abklingender Kopplungsfaktor durch Abstand
Der Kopplungsfaktor nimmt mit dem Abstand (d) quadratisch ab. Je größer der Abstand, desto geringer ist die induzierte Spannung.
Ein Mindestabstand von 30 cm wird empfohlen.
HINWEIS!
Eine gemeinsame Führung der Massekabel in einem ferritischen Kanal (z.B. Ei­sen-Schiene) verstärkt die Kopplung.
Gemeinsame Führung der Massekabel in einem ferritischen Kanal vermeiden!
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