
Gebrauchsanweisung
Hämalaunlösung sauer nach Mayer
T865
Hämatoxylin, der Ausgangsstoff für die Hämalaunlösung sauer nach Mayer, ist ein Naturfarbstoff, der zunächst
durch Oxidation in Hämatein überführt werden muss (Reifung). Der eigentliche Farbstoff Hämalaun entsteht
anschließend durch Beizung mit einem Alaun.
Hämalaun färbt Zellkerne blau. Die Bindung des Farbstoffes erfolgt im stark sauren Milieu. Um die blaue Färbung
zu erhalten, muss anschließend ein pH-Wert von mehr als 7 eingestellt werden, was man durch intensives Spülen
mit Leitungswasser erreicht (Bläuen). Außerdem erhöht man so die Haltbarkeit der Färbung, da der Farbstoff im
Alkalischen schlecht löslich ist.
Hämalaunlösung sauer nach Mayer wird z.B. in der H&E-Färbung (s.u.) zur Kernfärbung eingesetzt.
Hämatoxylin-Eosin-Färbung (H&E-Färbung)
Die H&E-Färbung ist eine Standardfärbung in der Histologie. Sie liefert einen Überblick über die verschiedenen
Gewebestrukturen. Oft kann anschließend schon die Diagnose erstellt werden.
Im Anschluss an die Hämalaunfärbung setzt man z.B. Eosin G-Lösung 0,5 % wässrig zur Gegenfärbung ein.
Der Zusatz von 1 Tropfen Eisessig pro 100 ml führt zum Abbruch des alkalischen Bläuens und erleichtert so die
Kontrastfärbung.
Weitere benötigte Chemikalien:
Eosin G-Lösung 0,5 % wässrig (Best.-Nr. X883)
Eisessig, p.a. (Best.-Nr. 3738)
Ethanol vergällt: 99,8 % (Best.-Nr. K928), 96 % (T171), 70 % (T913)
Intermedium: ROTI®Histol (Best.-Nr. 6640)
oder ROTICLEAR® (Best.-Nr. A538)
oder Xylol p.a. (Best.-Nr. 4436)
Eindeckmedium: ROTI®Histokitt (Best.-Nr. 6638), kompatibel mit ROTI®Histol
oder ROTI®Mount (Best.-Nr. HP68), kompatibel mit ROTICLEAR®
oder ROTI®Histokitt II (Best.-Nr.T160), kompatibel mit Xylol
Durchführung*:
Man verwendet auf Objektträger aufgezogene entparaffinierte Schnitte oder Gefrierschnitte aus Aqua dest.:
1. Färben mit Hämalaunlösung nach Mayer 5-10 min 5. Inkubieren in Eosin G-Lösung (Zugabe von
1 Tropfen Eisessig pro 100 ml Lösung) 1-5 min
2. Kurz mit Aqua dest. spülen 6. Kurz mit Aqua dest. abspülen
3. In fließendem Leitungswasser bläuen 15 min 7. Entwässern über aufsteigende Alkoholreihe
(70-96-100 %)
4. Mit Aqua dest. spülen 2 min 8. Zwischenschritt mit Intermedium
9. Eindecken mit passendem Eindeckmedium
* Nach Romeis, Mikroskopische Technik, 18. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag (2010)
Ergebnis:
Zellkerne: blau
Alle anderen Strukturen: rötlich mit unterschiedlicher Intensität (z.B. Zytoplasma, Kollagenfasern, Erythrozyten)
Man beachte:
Die Farbintensität ist abhängig von der Vorbehandlung und Beschaffenheit der zu färbenden Probe.
Es kann also ggf. nötig sein, die Methode an die jeweiligen Bedingungen anzupassen.
g Achtung H302-H315-H319
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Hämalaunlösung sauer nach Mayer
T865.1 500 ml
T865.2 1 l
T865.3 2,5 l