Fisher Instruction Manual: Fisher Membranstellantrieb Typ 657, Größe 30/30i-70/70i und 87 (Fisher 657 Diaphragm Actuator Sizes 30/30i through 70/70i and 87) (German) Manuals & Guides

Betriebsanleitung
D100306X0DE
Stellantrieb 657 (30/30i bis 70/70i und 87)
Juni 2018
Fisher™ Membranstellantrieb 657, Größen 30/30i bis 70/70i und 87
Inhalt
Einführung 1........................................
Umfang des Handbuchs 1...........................
Technische Daten 2................................
Schulungsprogramme 3.............................
Lehrvideos 3......................................
Installation 3........................................
Montage des Antriebs am Ventil 4....................
Überprüfung der Federvorspannung 6.................
Anbau des Spindelschlosses 7........................
Erläuterung der Reibung 9...........................
Totzonenmessung 10...............................
Stelldruckanschluss 10..............................
Wartung 11........................................
Wartungsarbeiten am Antrieb 11.....................
Oben montiertes Handrad 13........................
Seitlich montiertes Handrad für Antriebe der
Größen 34 bis 60 und 34i bis 60i 15.................
Seitlich montiertes Handrad für Antriebe der
Größen 70 und 87 17.............................
Einstellbare, auf das Membrangehäuse
montierte Hubbegrenzer 19.......................
Bestellung von Ersatzteilen 22.........................
Ersatzteilsätze 22....................................
Nachrüstsätze für seitlich montierte Handräder 22.......
Nachrüstsätze für oben montierte Handräder 22........
Stückliste 23........................................
Antrieb (Abbildung 6, 7, 8, 9 oder 10) 23...............
Abbildung 1. Fisher Stellantrieb 657 auf easy-e™ Ventil
X1175
Oben montiertes Handrad (Abbildung 11 oder 12) 23....
Seitlich montiertes Handrad
(Abbildungen 13 bis 17) 26........................
Gehäusemontierte einstellbare
Aufwärtshubbegrenzer (Abbildung 18 oder 19) 31....
Gehäusemontierter einstellbarer
Abwärtshubbegrenzer (Abbildung 20) 32............
Einführung
Umfang des Handbuchs
Diese Betriebsanleitung enthält Informationen zur Installation, Einstellung, Wartung und Bestellung von Teilen für Fisher Antriebe 657 in den Größen 30/30i bis 70/70i und in Größe 87. Antriebe 657-4 in den Größen 70/70i und 87 werden ebenfalls beschrieben. Informationen über den Stellungsregler und über anderes Zubehör für diese Antriebe sind in separaten Betriebsanleitungen zu finden.
Der Antrieb 657 darf nur von Personen installiert, betrieben oder gewartet werden, die in Bezug auf die Installation, Bedienung und Wartung von Ventilen, Antrieben und Zubehör umfassend geschult wurden und darin qualifiziert sind. Um Personen- oder
Sachschäden zu vermeiden, ist es erforderlich, diese Betriebsanleitung einschließlich aller Sicherheits- und Warnhinweise komplett zu lesen und zu befolgen. Bei Fragen zu Anweisungen in dieser Anleitung Kontakt mit dem zuständigen Emerson
Vertriebsbüro oder dem lokalen Geschäftspartner von Emerson aufnehmen.
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Betriebsanleitung
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Tabelle 1. Technische Daten
ANTRIEBSGRÖSSE
(1)
(3)
(3)
oder den lokalen
87
76
(4)
(1)
2
cm
2
Zoll
mm 54 54 71 71 71 90 90 90 127 Zoll 2 1/8 2 1/8 2 13/16 2 13/16 2 13/16 3 9/16 3 9/16 3 9/16 5 mm 9,5 9,5 12,7 12,7 12,7 19,1 19,1 19,1 25,4 Zoll 3/8 3/8 1/2 1/2 1/2 3/4 3/4 3/4 1
(4)
(4)(5)
N 10 230 10 230 12 010 25 131 33 582 25 131 30 246 39 142 39 142
lb 2300 2300 2700 5650 7550 5650 6800 8800 8800 mm 19 29 38 51 51 51 51 76 Zoll 0,75 1,125 1,5 2 2 2 2 3
bar 8,6 4,5 4,5 3,4 2,8 3,4 2,8 3,8 3,8
psig 125 65 65 50 40 50 40 55 55
bar 9,6 5,2 5,2 4,1 3,4 4,1 3,4 4,5 4,5
psig 140 75 75 60 50 60 50 65 65
_C Nitril-Elastomere: -40 bis 82 _C, Silikon-Elastomere: -54 bis 149 _C, Fluorkohlenstoff-Elastomere: -18 bis 149 _C _F Nitril-Elastomere: -40 bis 180 _F, Silikon-Elastomere: -65 bis 300 _F, Fluorkohlenstoff-Elastomere: 0 bis 300 _F
1/4 NPT X X X X X X X - - - - - ­1/2 NPT - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - X X
kg 16/17 22/25 23/25 37/40 49/52 42/45 53/56 107/109 116
lb 36/38 48/54 51/56 82/84 107/114 92/99 116/125 235/240 255
30/30i 34/34i 40/40i 45/45i 46/46i 50/50i 60/60i 70/70i
297 445 445 677 1006 677 1006 1419 1419
46 69 69 105 156 105 156 220 220
TECHNISCHE DATEN
Wirksame Membranfläche
Durchmesser
Antriebsaufnahme
Zulässige
Ventilspindeldurchmesser
Max. zulässige Schubkraft
(2)
Max. Hub
Membrangehäusedruck für
Membrangehäusedruck
Max.
Antriebsauslegung
Maximaler
Temperaturbeständigkeit
der Werkstoffe
Druckanschlüsse (intern)
Ungefähres Gewicht
1. Diese Werte gelten auch für den Antrieb 657-4.
2. Der Antriebshub ist nach Anschluss des Antriebs an das Ventil u. U. geringer als der angegebene Wert.
3. Maximaler Hub bei Antrieb 657-4 beträgt 102 mm (4 Zoll).
4. Der maximale Membrangehäusedruck darf nicht überschritten werden und darf keine Kraft auf die Antriebsspindel ausüben, die größer ist als die maximal zulässige Schubkraft des Antriebs oder als die maximal zulässige Ventilspindelbelastung. Bei Fragen zur maximal zulässigen Ventilspindelbelastung wenden Sie sich bitte an das Emerson Vertriebsbüro Geschäftspartner von Emerson.
5. Dieser maximale Gehäusedruck ist nicht als normaler Betriebsdruck zu verwenden. Er dient dazu, Schwankungen und Toleranzen typischer Zuluftdruckregler und/oder Überdruckventile auszugleichen.
(1)
(3)
(3)
3
Beschreibung
Die Antriebe 657 (Abbildung 1) und 657-4 sind direkt wirkende (Luft fährt die Spindel aus) Feder-Membranantriebe. Sie ermöglichen die automatische Betätigung von Stellventilen. Der Antrieb 657 bietet einen maximalen Antriebshub von 76 mm (3 Zoll). Der Antrieb 657-4 bietet einen maximalen Antriebshub von 102 mm (4 Zoll). Bei beiden Antrieben wird der Ventilkegel in Abhängigkeit vom pneumatischen Stelldruck auf die Membran des Antriebs positioniert. Abbildung 2 zeigt die Wirkungsweise dieser Antriebe.
Die Antriebe 657 und 657-4 sind mit oben oder seitlich montiertem Handrad erhältlich. Ein oben montiertes Handrad wird als einstellbarer Aufwärtshubbegrenzer verwendet (beim Aufwärtshub fährt die Spindel in den Antrieb ein) (siehe Abbildung 2). Ein seitliches Handrad wird gewöhnlich als manueller Hilfsantrieb verwendet. Auch oben montierte einstellbare Abwärts- und Aufwärtshubbegrenzer sind für diesen Antrieb lieferbar.
Hinweis
Wenn eine häufige oder tägliche manuelle Bedienung erwartet wird, empfiehlt es sich, den Antrieb mit einem seitlich montiertem Handrad anstatt eines auf das Membrangehäuse montierten Hubbegrenzers oder eines oben montierten Handrads auszustatten.
Das seitliche Handrad ist für eine häufigere Benutzung als manueller Antrieb ausgelegt.
Technische Daten
Technische Daten der Antriebe 657 und 657-4 sind in Tabelle 1 aufgeführt. Spezifische Informationen zu Ihrem Antrieb sind auf dem Typenschild des Antriebs zu finden.
2
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Abbildung 2. Schematische Darstellung der Fisher Antriebe 657 und 657-4
LUFTDRUCK DRÜCKT SPINDEL NACH UNTEN
FEDER HEBT SPINDEL AN
SPINDEL
AF3833-A A0792-2
Schulungsprogramme
Wenden Sie sich bitte zwecks Informationen über angebotene Kurse zu den Fisher 657 Feder-Membranantrieben sowie zu einer Vielzahl anderer Produkte an:
Emerson Automation Solutions Educational Services - Registration Telefon: 1-641-754-3771 oder 1-800-338-8158 E-Mail: education@emerson.com emerson.com/fishervalvetraining
Lehrvideos
Klicken Sie hier oder verwenden Sie den folgenden QR-Code für ein Video bezüglich der Montage eines digitalen
Stellungsreglers DVC6200 auf einem Stellantrieb 657.
Klicken Sie hier
montierten Handrads auf einem Stellantrieb 657.
oder verwenden Sie den folgenden QR-Code für ein Video bezüglich der Montage eines seitlich
Installation
Die Positionsnummern sind, sofern nicht anders angegeben, in den Abbildungen 6, 7, 8, 9 und 10 dargestellt. Die Hauptkomponenten sind außerdem aus Abbildung 3 ersichtlich.
WARNUNG
Zur Vermeidung von Personenschäden bei Einbauarbeiten stets Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und Augenschutz tragen.
Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur abklären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu ergreifen sind.
Bei Einbau in eine vorhandene Anlage auch die WARNUNG am Beginn des Wartungsabschnitts in dieser Betriebsanleitung beachten.
3
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VORSICHT
Um Beschädigungen zu vermeiden, darf der Betriebsdruck den maximalen Membrangehäusedruck (Tabelle 1) nicht überschreiten, und die aus dem Betriebsdruck resultierende Kraft auf die Antriebsspindel darf die maximal zulässige Schubkraft (Tabelle 1) und die maximal zulässige Belastung der Ventilspindel nicht überschreiten. (Bei Fragen zur maximal zulässigen Ventilspindelbelastung wenden Sie sich bitte an das Emerson Vertriebsbüro von Emerson.)
DVentil/Antrieb: Wenn Antrieb und Ventil zusammen als komplettes Regelventil geliefert werden, wurde diese Einheit im Werk
eingestellt und kann in das Leitungssystem eingebaut werden. Nach dem Einbau des Ventils im Leitungssystem siehe Verfahrensweisen für den Stelldruckanschluss.
DMontage des Antriebs: Wenn der Antrieb separat geliefert wird oder vom Ventil entfernt wurde, muss er, sofern möglich, auf das
Ventil montiert werden, bevor das Ventil in das Leitungssystem eingebaut wird. Wenn ein Ventilgehäuse mit Schweißanschluss in die Leitung eingebaut werden muss, wird die Innengarnitur während der Schweißarbeiten aus dem Gehäuse entfernt. Nach Abschluss der Schweißarbeiten und nach dem Zusammenbau wird der Antrieb dann auf die eingeschweißte Ventilbaugruppe montiert. Vor Inbetriebnahme des Ventils siehe Verfahrensbeschreibung zur Montage des Antriebs. Mit dem in diesem Abschnitt beschriebenen Verfahren zur Einstellung der Federvorspannung kann überprüft werden, dass sich die Einstellung nicht geändert hat, seit der Antrieb ab Werk geliefert wurde.
oder den lokalen Geschäftspartner
DStellungsregler: Wenn der Antrieb über einen Stellungsregler verfügt oder ein solcher nachgerüstet werden soll, sind
Informationen zur Installation der Betriebsanleitung des Stellungsreglers zu entnehmen. Bei der Einstellung ist es erforderlich, die Antriebsmembran zeitweise mit Luftdruck zu beaufschlagen.
Montage des Antriebs am Ventil
Die Kraft der Antriebsfeder beim Antrieb 657 drückt die Antriebsspindel nach oben zur Membran des Antriebs (siehe Abbildung 2). Durch diese Federkraft wird die Spindel beim Einbau des Antriebs vom Ventil weggedrückt.
VORSICHT
Wenn sich die Ventilspindel während der Antriebsmontage in der oberen Stellung (zum Antrieb hin) befindet, kollidiert sie u. U. mit der Antriebsspindel. Dabei kann das Spindelgewinde beschädigt oder die Spindel verbogen werden. Daher bitte bei der Antriebsmontage darauf achten, dass die Ventilspindel ganz nach unten (in das Ventilgehäuse hinein) gedrückt ist.
Eine Methode bereitstellen, mit der die Membran zeitweise mit Membrandruck beaufschlagt werden kann, um die Antriebsspindel bei der Einstellung der Federvorspannung auszufahren.
1. Bei der Montage einen Schraubstock oder eine andere Methode zur Stützung des Ventils und des Gewichts des Antriebs einsetzen. Bei direkt wirkenden und umgekehrt wirkenden Ventilen die Ventilspindel während der Montage des Antriebs vom Antrieb weg nach unten drücken.
2. Die Spindelkontermuttern ganz auf die Ventilspindel schrauben. Die Hubanzeigescheibe (Pos. 14) mit der konkaven Seite zum Ventil auf die Spindelmuttern setzen. (Hinweis: Bei Antrieben der Größe 87 wird die Hubanzeigescheibe nicht verwendet.)
3. Den Antrieb auf das Ventiloberteil heben: a. Bei Antrieben der Größe 87 die Schrauben einsetzen und die Sechskantmuttern anziehen, mit denen der Antrieb am
Ventiloberteil befestigt wird.
b. Bei Antrieben aller anderen Größen die Antriebs-Befestigungsmutter auf das Ventiloberteil schrauben und anziehen.
(Hinweis: Bei kleinen Antrieben muss u. U. die Hubanzeigescheibe vorübergehend entfernt werden, weil sie nicht durch die Öffnung in der Antriebslaterne passt.)
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4. Die Antriebsspindel noch nicht mit der Ventilspindel verbinden. Wird ein Antrieb auf ein Ventil montiert, empfiehlt Fisher, zuvor zu überprüfen, ob der Antrieb noch korrekt eingestellt ist. Hierzu dem Arbeitsablauf Überprüfung der Federvorspannung folgen.
Abbildung 3. Montage der Antriebsgrößen 30/30i bis 70/70i
NPT-INNENGEWINDE
MEMBRANGEHÄUSE
MEMBRAN UND ANTRIEBSSPINDEL IN OBERER STELLUNG
INTEGRIERTE MONTAGEPLATTE FÜR SEITLICH MONTIERTES HANDRAD (4)
MEMBRANPLATTE
UNTERES MEMBRANGEHÄUSE
ANTRIEBSFEDER
ANTRIEBSSPINDEL
FEDERTELLER
FEDEREINSTELLVOR
RICHTUNG
SPINDELSCHLOSS
LATERNE
HUBANZEIGESCHEIBE
ANZEIGESKALA
X1177
INTEGRIERTE MONTAGEPLATTE FÜR
DIGITALEN STELLUNGSREGLER
FIELDVUE™ DVC6200 UND DVC2000
X1176
ANTRIEBSGRÖSSEN 30i BIS 70i ANTRIEBSGRÖSSEN 30 BIS 70
ANTRIEBS-BEFESTIGUNGSMUTTER
VENTILSPINDEL
DURCHMESSER ANTRIEBSAUFNAHME
OBERTEIL
TYPISCHES VENTIL (SIEHE HANDBUCH DES VENTILS)
W6199-1
ANTRIEBSBASIS
Erläuterung der Werkbankeinstellung
Die Werkbank-Druckwerte (Bench Set) werden zur Einstellung der Federvorspannung der Antriebsfeder des Ventils mit Antrieb auf der Werkbank verwendet. Die korrekte Federvorspannung ist für ein ordnungsgemäßes Funktionieren des Stellventils wichtig, damit das Ventil unter Betriebsbedingungen mit dem richtigen Stellsignal den vollen Hub durchfährt und ausreichende Schließkraft aufbringt.
Die Werkbank-Druckwerte werden unter der Annahme ermittelt, dass keine Reibung der Packung auftritt. Wenn die Feder im Feld eingestellt werden soll, ist es sehr schwierig zu gewährleisten, dass trotz einer losen Stopfbuchsenpackung keine Reibung auftritt.
5
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Eine präzise Einstellung des Werkbank-Druckbereichs kann beim Einbau des Antriebs vorgenommen werden, bevor der Antrieb auf das Ventil montiert wird (siehe Arbeitsablauf zur Einstellung der Federvorspannung).
Abbildung 4. Einstellung der Federvorspannung auf der Werkbank
FEDEREINSTELLVORRICHTUNG
UNTERER STELLDRUCK FÜR FEDERVORSPANNUNG
MARKIERUNG FÜR OBEREN STELLDRUCK FÜR FEDERVORSPANNUNG
VENTILSPINDEL
HINWEISE:
1
UNTERER STELLDRUCK (AUF DEM TYPENSCHILD ANGEGEBEN), BEI DEM DIE ERSTE BEWEGUNG DER ANTRIEBSSPINDEL FESTGESTELLT WIRD.
2
BEIM OBEREN STELLDRUCK WIRD DIE ANTRIEBSSPINDEL AUSGEFAHREN.
3
DIESEN PUNKT MIT KLEBEBAND ODER FILZSTIFT MARKIEREN.
4
HUBWEG MESSEN. DIESER HUBWEG MUSS MIT DEM AUF DEM TYPENSCHILD ANGEGEBENEN HUB IDENTISCH SEIN.
40A8715-B B2426
1
3
VENTILSPINDEL HIER MARKIEREN
MESSUNG DES NENNHUBS DES VENTILS
4
ANTRIEBSSPINDEL
2
3
OBERER STELLDRUCK FÜR FEDERVORSPANNUNG
Überprüfung der Federvorspannung
Sicherstellen, dass die Antriebsspindel wie in Abbildung 4 dargestellt in der oberen Stellung positioniert und nicht mit dem Ventil verbunden ist. (Hinweis: Es ist ein gewisses Maß an Federspannung erforderlich, um die Membran in die obere Stellung zu bewegen.) Die angegeben Verfahrensschritte sind bei direkt wirkenden (Abwärtshub schließt) und umgekehrt wirkenden (Abwärtshub öffnet) Ventilen identisch.
WARNUNG
Wenn die Antriebsspindel mit Luftdruck bewegt wird, darauf achten, dass sich Hände und Werkzeuge nicht im Bereich des Hubwegs der Antriebsspindel befinden. Wenn Körperteile oder Gegenstände zwischen die Antriebsspindel und andere Teile des Regelventils geraten, kann es zu Personen- und/oder Sachschäden kommen.
Außerdem ist darauf zu achten, dass ein geeichtes Manometer verwendet wird, das eine präzise Messung des Membrandrucks von 0 bis 0,3 bar (5 psig) bis zu dem auf dem Typenschild angegebenen oberen Werkbankdruck gewährleistet. Die Membran mit dem Stelldruck beaufschlagen.
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VORSICHT
Den Antrieb einige Male von Hand betätigen, um zu gewährleisten, dass das Manometer und der Antrieb korrekt funktionieren. Um Schäden am Antrieb zu verhindern, muss unbedingt gewährleistet sein, dass die Bewegung der Antriebsspindel über den gesamten Hubbereich gleichmäßig ist und dass die Spindel nicht hängenbleibt bzw. übermäßige Reibung aufweist. Hängenbleiben oder übermäßige Reibung kann darauf hinweisen, dass die Baugruppe inkorrekt zusammengebaut wurde bzw. dass Teile beschädigt sind.
1. Eine Methode bereitstellen, mit der der Antrieb bei Einstellung der Federvorspannung zeitweise mit einem einstellbaren Luftdruck beaufschlagt werden kann.
2. Den Membrandruck auf 0 bar (0 psig) einstellen. Den Druck langsam von 0 auf den auf dem Typenschild angegebenen unteren Werkbankdruck erhöhen und dabei auf die erste lineare Bewegung der Antriebsspindel achten. Die Antriebsspindel muss sich beim unteren Werkbankdruck bewegen. Wenn eine Bewegung festgestellt wird, bevor oder nachdem der untere Druck erreicht ist, die Federeinstellvorrichtung (siehe Abbildung 4) in die Antriebslaterne hinein bzw. aus der Laterne heraus drehen, bis eine Bewegung der Antriebsspindel erstmalig beim unteren Werkbankdruck festgestellt wird.
Hinweis
Vor dem Drehen der Federeinstellvorrichtung bei Antrieben der Größen 70/70i oder 87 das Spindelschloss um die Antriebsspindel und den Fixierungsansatz auf der Laterne anbringen. Die Antriebsspindel optisch kennzeichnen, um sicherzustellen, dass sich die Spindel nicht dreht. Das Spindelschloss entfernen, bevor der Werkbank-Druckbereich erneut geprüft wird.
3. Überprüfen, ob die Federeinstellvorrichtung entsprechend der Anforderungen aus Schritt 2 eingestellt ist.
4. Den oberen Werkbankdruck, der auf dem Typenschild angegeben ist, beaufschlagen. Dadurch wird die Antriebsspindel zum Ventil hin ausgefahren. Das Ende der Antriebsspindel mit einem Marker oder einem Stück Klebeband markieren (siehe Abbildung 4).
Hinweis
Die Antriebsspindel gleitet, wie in Abbildung 4 dargestellt, möglicherweise über die Ventilspindel. Wenn die Antriebsspindel nicht über die Ventilspindel hinausgeht, den entsprechenden Punkt des Hubwegs markieren.
5. Den Membrandruck langsam senken, bis der auf dem Typenschild angegebene untere Werkbankdruck erreicht ist.
6. Den Abstand zwischen der Markierung bzw. dem Klebeband auf der Ventilspindel und dem Ende der Antriebsspindel messen. Dieser Abstand muss mit dem Hubweg übereinstimmen, der auf dem Typenschild angegeben ist.
7. Wenn der gemessene Hubweg mit dem auf dem Typenschild angegebenen Hubweg übereinstimmt, ist die Werkbankeinstellung abgeschlossen. Mit dem Unterabschnitt zum Einbau des Spindelschlosses fortfahren.
8. Wenn der gemessene Hubweg nicht mit dem auf dem Typenschild angegebenen Hubweg übereinstimmt, verursachen die Toleranzen der freien Federlänge und der Federrate möglicherweise leicht abweichende Werkbankwerte. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Emerson Vertriebsbüro
oder dem lokalen Geschäftspartner von Emerson.
Anbau des Spindelschlosses
Bei der Herstellung der Spindelverbindung ist darauf zu achten, dass die Gewinde der Ventilspindel und der Antriebsspindel jeweils um den Gewindedurchmesser in das Spindelschloss (Pos. 26) eingreifen.
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WARNUNG
Bevor ein Stellungsregler an den Antrieb montiert und mit Druck beaufschlagt wird, das Spindelschloss sicher anbringen. Die Antriebsspindel darf nur mit geregelter Druckluft, und nicht mit dem Stellungsregler, bewegt werden.
Um Personen- oder Sachschäden zu vermeiden, Hände und Werkzeuge aus dem Bereich des Hubwegs der Antriebsspindel fernhalten, während der Antrieb in den folgenden Schritten zur Bewegung der Antriebsspindel mit Stelldruck beaufschlagt wird.
VORSICHT
Um die Beschädigung der Sitzflächen zu vermeiden, einen geschlossenen Ventilkegel nicht drehen. Bei der Herstellung der Spindelverbindung vorsichtig vorgehen, um Beschädigungen an der Ventilspindel und am Gewinde der Ventilspindel zu vermeiden.
Hinweis
Ersatz-Spindelschlösser bestehen aus den zwei Hälften des Spindelschlosses, Schrauben und einem Abstandhalter zwischen den beiden Hälften. Falls vorhanden, den Abstandhalter entfernen und entsorgen, bevor Antriebsspindel und Ventilspindel miteinander verbunden werden. Nur zusammengehörige Spindelschlosshälften verwenden.
1. Wenn nötig, die Ventilspindel nach unten drücken, damit sie bei direkt wirkenden Ventilen den Ventilsitzring berührt. Bei umgekehrt wirkenden Ventilen die Ventilspindel nach unten in die offene Stellung drücken.
Falls erforderlich die Ventilspindel-Kontermuttern nach unten schrauben, weg vom Spindelschloss. Bei allen Antrieben außer denen der Größe 87 sicherstellen, dass sich die Hubanzeigescheibe (Pos. 14) auf den Kontermuttern befindet.
2. Den Membrandruck langsam erhöhen, bis der obere Werkbankdruck erreicht ist. Dies muss derselbe Druck sein, der bei der Einstellung der Federvorspannung verwendet wurde und der auf dem Typenschild angegeben ist.
3. Die Hälfte des Spindelschlosses mit den Bohrungen mit Innengewinde etwa in der Mitte zwischen Antriebsspindel und Ventilspindel platzieren und mit dem Spindelschloss ausrichten. Der Stelldruck muss ggf. leicht angepasst werden, um die Gewinde aufeinander auszurichten. Siehe Abbildungen 6, 7, 8, 9 und 10 bzgl. der Position des Spindelschlosses.
VORSICHT
Ein unzureichender Eingriff der Ventilspindel oder der Antriebsspindel im Spindelschloss kann dazu führen, dass Gewinde ausreißen oder die Funktion beeinträchtigt wird. Sicherstellen, dass die Länge von Antriebs- bzw. Ventilspindel, die im Spindelschloss über das Gewinde kraftschlüssig verbunden ist, mindestens einem Durchmesser dieser Spindel entspricht. Beschädigungen des Gewindes von Antriebsspindel, Ventilspindel oder Spindelschloss führen u. U. dazu, dass diese Teile vorzeitig ausgetauscht werden müssen. Die Kopfschrauben nicht lösen, während das Spindelschloss mit Feder- oder Stelldruck beaufschlagt wird.
4. Die andere Hälfte des Spindelschlosses anbringen und die Kopfschrauben einsetzen. Beim Festziehen der Kopfschrauben darauf achten, dass die Abstände zwischen den Spindelschlosshälften auf allen Seiten gleich sind. Wenn ein Stellungsregler angebaut wird, gleichzeitig auch die Rückführhalterung anbringen.
VORSICH
Durch zu festes Anziehen der Ventilspindel-Kontermuttern kann die Zerlegung erschwert werden.
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5. Die Ventilspindel-Kontermuttern bei Antrieben der Größe 87 gegen das Spindelschloss schrauben. Bei allen anderen Antriebsgrößen die Ventilspindel-Kontermuttern aufschrauben, bis die Hubanzeigescheibe die Unterseite des Spindelschlosses berührt. Die Kontermuttern nicht zu fest anziehen.
6. Das Ventil langsam von der vollständig geöffneten in die vollständig geschlossene Hubstellung fahren und sicherstellen, dass der volle Hubweg erreicht wird.
Sicherstellen, dass das Ventil geschlossen ist. Die Schrauben an der Hubanzeigeskala (Pos. 18) lösen und die Skala mit der Hubanzeigescheibe (Pos. 14) oder bei Antrieben der Größe 87 mit dem Spindelschloss ausrichten. Das Ventil zum anderen Ende des Hubweges fahren und prüfen, ob der Hub dem auf dem Typenschild angegebenen Wert entspricht. Wenn der Ventilhub nicht korrekt ist, das Verfahren zum Anbau des Spindelschlosses wiederholen.
Erläuterung der Reibung
Wenn die Einstellung der Federvorspannung nach dem Anschluss des Antriebs am Ventil und nach dem Anziehen der Stopfbuchsenpackung vorgenommen werden soll, muss die Reibung berücksichtigt werden. Die Feder so einstellen, dass der Antrieb den vollen Hub bei den Werkbank-Druckwerten (a) plus der Reibungskraft dividiert durch die effektive Membranfläche bei zunehmendem Membrandruck bzw. (b) minus der Reibungskraft dividiert durch die effektive Membranfläche bei abnehmendem Membrandruck ausführt.
Nachdem das Spindelschloss installiert wurde, kann die Ventilreibung mit dem folgenden Verfahren bestimmt werden:
1. Ein Manometer in die zum Membrangehäuse führende Stelldruckleitung einbauen.
Hinweis
Schritt 2 und 4 erfordern, dass der vom Manometer angezeigte Druck abgelesen und aufgezeichnet wird.
2. Den Membrandruck des Antriebs erhöhen und den Membrandruck ablesen, wenn die Antriebsspindel ihre mittlere Hubposition erreicht hat und keinen Hubbegrenzer berührt. An diesem Punkt eine Referenzmarkierung mittels Klebeband oder anderer Kennzeichnung an der Hubanzeigeskala anbringen.
3. Den Membrandruck des Antriebs erhöhen, bis die Antriebsspindel über der in Schritt 2 zur Identifizierung der ersten Bewegung angebrachten Referenzmarkierung hinaus positioniert ist.
4. Den Membrandruck des Antriebs reduzieren und den Membrandruck ablesen, wenn die Antriebsspindel wieder an die in Schritt 2 angebrachte Referenzmarkierung zurückkehrt.
Die Differenz zwischen den beiden Membrandrücken ist die Änderung des Membrandrucks, die erforderlich ist, um die Reibungskräfte in den beiden Hubrichtungen zu überwinden.
5. Berechnen der tatsächlichen Reibungskraft:
Reibungs­kraft = 0,5 lb
Differenz zwischen den Membran drücken, psi
Effektive
Membranfläche, Zoll
2
Siehe Tabelle 1 bzgl. der effektiven Membranfläche.
Es ist schwierig, die Federeinstellvorrichtung (Pos. 74, Abbildung 6, 7, 8, 9 und 10) zu drehen, wenn der volle Stelldruck am Antrieb anliegt. Den Stelldruck des Antriebs vor dem Einstellen entlasten und anschließend erneut aufbauen, um die Einstellung zu prüfen.
Hinweis
Bei Ventilen, die mit Abwärtshub schließen, ist der Ventilsitz die Grenze für den Abwärtshub und der Aufwärtshubbegrenzer des Antriebs ist die Grenze für die Aufwärtsbewegung (weg vom Ventil). Bei Ventilen, die mit Abwärtshub öffnen, ist der Abwärtshubbegrenzer des Antriebs die Grenze für die Abwärtsbewegung und der Ventilsitz ist die Grenze für die Aufwärtsbewegung (weg vom Ventil).
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Totzonenmessung
Die Totzone wird durch Packungsreibung, unausgeglichene Kräfte und andere Faktoren im Regelventil verursacht. Die Totzone ist der Bereich, in dem sich ein gemessenes Signal ändern kann, ohne eine Reaktion des Antriebs auszulösen (siehe Abbildung 5). Jede Antriebsfeder verfügt über eine Federkonstante (Kraft geteilt durch Kompression). Mit dem Arbeitsablauf zur Werkbank-Federeinstellung wurde überprüft, ob die korrekte Feder in den Antrieb eingebaut wurde.
Die Totzone ist einer derjenigen Faktoren, die sich auf die Funktion des Stellventils im automatischen Regelkreis auswirkt. Die Toleranz des Regelkreises für die Totzone hängt stark vom Verhalten des Regelkreises ab. Einige häufige Anzeichen für eine zu breite Totzone sind keine Bewegung, eine sprungartige Bewegung oder schwingende Bewegungen des Antriebs bei der automatischen Regelkreissteuerung. Anhand der folgenden Schritte kann die Breite der Totzone ermittelt werden. Der prozentuale Anteil der Totzone ist bei der Fehlersuche bei Problemen mit dem Prozessregelkreis nützlich.
1. Mit einem Stelldruck nahe dem unteren Werkbankdruck beginnen; den Druck langsam erhöhen, bis das Ventil etwa in der mittleren Hubposition ist. Den entsprechenden Stelldruck notieren.
2. Den Druck langsam senken, bis eine Bewegung der Ventilspindel festgestellt wird. Den entsprechenden Druck notieren.
3. Die Differenz dieser beiden Drücke ist die Totzone.
4. Berechnung der Totzone:
Totzone in psi Totzone = —————————————— = nn % Bereich der Federvorspannung in psi
Abbildung 5. Typische Ansprechverhalten eines Ventils auf die Totzone
OBERER WERKBANK DRUCK
MEMBRANDRUCK IN PSIG
UNTERER WERKBANK DRUCK
15
9
3
0
SCHLIESSENDES VENTIL
WERKBANKDRUCK
OFFEN
DIREKT WIRKENDES VENTIL
HINWEIS:
DIE TOTZONE WIRD DURCH REIBUNG VERURSACHT.
1
A6763-2
MITTLERER
BEREICH
VENTILHUB
TOTZONENBEREICH
ÖFFNENDES VENTIL
GESCHLOSSEN
1,0
0,6
1
MEMBRANDRUCK IN BAR
0,2
OBERER WERKBANK DRUCK
UNTERER
MEMBRANDRUCK IN PSIG
WERKBANK DRUCK
15
ÖFFNENDES VENTIL
WERKBANKDRUCK
9
TOTZONENBEREICH
3
0
GESCHLOSSEN
SCHLIESSENDES VENTIL
MITTLERER
BEREICH
VENTILHUB
UMGEKEHRT WIRKENDES VENTIL
OFFEN
1,0
0,6
1
MEMBRANDRUCK IN BAR
0,2
Stelldruckanschluss
Die Stelldruckanschlüsse werden werkseitig hergestellt, wenn Ventil, Antrieb und Stellungsregler als Einheit geliefert werden. Die Länge von Schläuchen bzw. Rohren möglichst kurz dimensionieren, um Übertragungsverzögerungen des Regelsignals zu vermeiden. Wenn ein Volumenverstärker, ein Ventilstellungsregler oder anderes Zubehör eingesetzt wird, sicherstellen, dass dies korrekt an den Antrieb angeschlossen ist. Falls erforderlich das Handbuch des Stellungsreglers bzw. entsprechende andere Handbücher als Referenz verwenden.
Bei separat gelieferten Antrieben oder wenn Druckverbindungen am Antrieb angebracht werden, folgende Schritte beachten:
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