Diese Betriebsanleitung enthält Wartungs- und Bestellinformationen für die Flüssigkeitssensoren mit Bezugsgefäß 249.
Der Sensor 249 wird normalerweise mit montiertem Regler bzw. Messwertgeber geliefert. Diese Betriebsanleitung enthält jedoch
keine Informationen zu Betrieb, Installation, Justierung, Wartung und Bestellung von Teilen für den Regler bzw. Messwertgeber
oder für die gesamte Einheit. Diese Informationen in der Betriebsanleitung des jeweiligen Reglers bzw. Messwertgebers
nachschlagen.
Hinweis
Bei Sensoren mit Bezugsgefäß ist an beiden Enden des Verdrängers je eine Stange und ein Block als Transportsperre installiert, um
den Verdränger während des Transports zu schützen (siehe Abbildung 2). Diese Teile vor dem Einbau des Sensors entfernen, damit
der Verdränger richtig funktioniert.
Der Sensor 249 darf nur von Personen installiert, betrieben oder gewartet werden, die in Bezug auf die Installation, Bedienung und
Wartung von Ventilen, Antrieben und Zubehör umfassend geschult wurden und darin qualifiziert sind. Um Verletzungen oder
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Sensoren 249 mit Bezugsgefäß
November 2020
Betriebsanleitung
D200099X0DE
Sachschäden zu vermeiden, ist es erforderlich, diese Betriebsanleitung einschließlich aller Sicherheits- und Warnhinweise zu lesen
und zu befolgen. Bei Fragen zu Anweisungen in dieser Betriebsanleitung Kontakt mit dem zuständigen Emerson Vertriebsbüro
aufnehmen.
Beschreibung
Die Sensoren 249 dienen zur Messung von Flüssigkeitsständen, Trennschichthöhen oder der Dichte bzw. des spezifischen Gewichts
in einem Prozessbehälter.
Ein Torsionsrohr (Abbildung 3) und ein Verdränger nehmen Flüssigkeitsstand, Trennschicht oder Dichte bzw. spezifisches Gewicht
auf. Die Torsionsrohrbaugruppe besteht aus einem hohlen Torsionsrohr mit einer Welle, die an einer Seite in das Torsionsrohr
eingeschweißt ist und auf der anderen Seite aus dem Torsionsrohr herausragt.
Abbildung 2. Stange und Block der Transportsperre
TRANSPORTBLOCK
KONTERMUTTER
TRANSPORT-SPERRSTANGE
X1114
Abbildung 3. Typischer Verdränger mit Bezugsgefäß
W1800-1
SCHNEIDENLAGER
DREHBARER
KOPF
TORSIONSROHR
VERDRÄNGERHEBEL
VERDRÄNGER
BEZUGSGEFÄSS
TRANSPORTSPERRSTANGE
X1113
KONTERMUTTER
2
TRANSPORTBLOCK
W2141-1
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Sensoren 249 mit Bezugsgefäß
November 2020
Das nicht verbundene Ende des Rohrs ist mithilfe einer Dichtung abgedichtet und fest an den Torsionsrohrarm geklemmt, damit
sich das herausragende Ende der Welle drehen und so eine Drehbewegung übertragen kann. Das Torsionsrohr steht innen unter
Atmosphärendruck, weshalb keine Dichtung erforderlich ist und die Nachteile der Dichtungsreibung entfallen.
Der Verdränger übt an einer Seite des Verdrängerhebels immer eine abwärts gerichtete Kraft aus. Das andere Ende des
Verdrängerhebels ruht auf der Schneide des Mitnehmerlagers. Eine Welle mit Passfeder auf der Lagerseite des Verdrängerhebels
passt in eine Aufnahme an der Außenseite des geschweißten Endes des Torsionsrohrs.
Durch eine Änderung des Flüssigkeitsstands, der Trennschicht oder der Dichte bzw. des spezifischen Gewichts wird der Verdränger
mit einer Auftriebskraft nach oben gedrückt, die der Gewichtskraft der verdrängten Flüssigkeit entspricht. Eine entsprechende
senkrechte Bewegung des Verdrängers führt zu einer Winkelbewegung des Verdrängerhebels um die Schneide. Da es sich beim
Torsionsrohr um eine Torsionsfeder handelt, die den Verdränger stützt und die Stärke der Bewegung des Verdrängerhebels bei
einer bestimmten Änderung der Verdrängung misst, dreht es sich bei jeder Änderung des Auftriebs um einen bestimmten Winkel.
Diese Drehung wird über den herausragenden Drehstab aus dem Torsionsarm heraus geführt. Ein am Ende des Drehstabs
angeschlossener Regler bzw. Messwertgeber wandelt die Drehbewegung in entsprechende pneumatische bzw. elektrische Signale
um. Abbildung 4 zeigt die Montage des Reglers bzw. Messwertgebers auf dem Torsionsrohrarm.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich alle NACE-Referenzen auf NACE MR0175-2002.
Abbildung 4. Explosionsdarstellung des Torsionsrohrarms mit Montage des Reglers bzw. Messwertgebers
TORSIONSROHRARM
REGLER ODER GEBER
(DLC3010/DLC3020f ABGEBILDET)
POSITIONIERUNGSPLATTE
HALTEFLANSCH
TORSIONSROHRFLANSCH
DICHTUNG
X1469
DREHSTAB
MONTAGEBOHRUNGEN FÜR 4
BOLZEN- ODER KOPFSCHRAUBEN,
JE NACH REGLER ODER
MESSWERTGEBER
SECHSKANT- ODER
KOPFSCHRAUBEN,
JE NACH REGLER
ODER MESSWERTGEBER
Typenbezeichnungen
D 249 - Graugussgefäß mit Schraub- oder Flanschanschlüssen, Druckstufe CL125 oder 250.
D 249B - WCC (Stahl) mit Schraub- oder Flanschanschlüssen, Druckstufe CL150, 300 oder 600.
D 249BF - Stahlguss- oder Edelstahlgefäß nur mit Flanschanschlüssen, Druckstufe CL 150, 300 oder 600 (oder PN 10/16, PN 25/40
oder PN 64/100). Nur bei Emerson in Europa erhältlich.
D 249C - Edelstahlgefäß mit Schraub- oder Flanschanschlüssen, Druckstufe CL150, 300 oder 600.
D 249K - Stahlgefäß nur mit Flanschanschlüssen, Druckstufe CL900 oder 1500.
D 249L - Stahlgefäß nur mit Flanschanschlüssen, Druckstufe CL2500.
Bei allen Ausführungen des Sensors 249 kann der Bezugsgefäßkopf in acht verschiedenen Stellungen montiert werden, siehe
Abbildung 7. Als Anschlussnennweiten stehen NPS 1 1/2 oder 2 zur Verfügung.
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Sensoren 249 mit Bezugsgefäß
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Im Abschnitt Stückliste sind einige Ausführungen des Sensors 249 nach Konstruktion und Standardlänge des Verdrängers. Tabelle
1 enthält die Werkstoffe für Verdränger und Torsionsrohr. Die Teile für den Sensor 249 sind jedoch in einer Vielzahl verschiedener
Konstruktionswerkstoffe, Abmessungen und in anderen Spezifikationen lieferbar. Wenden Sie sich bitte an Ihr Emerson
Vertriebsbüro, wenn Sie Beratung zur Auswahl spezifischer Werkstoffe, Abmessungen und Spezifikationen wünschen.
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Tabelle 1. Werkstoffe für Verdränger und Torsionsrohr
TeilStandardwerkstoffAndere Werkstoffe
VerdrängerEdelstahl 304Edelstahl 316, N10276, N04400, Kunststoff und Speziallegierungen
Verdrängerspindel, Mitnehmerlager,
Verdrängerhebel und Mitnehmer
TorsionsrohrN05500
1. N05500 wird nicht für Federanwendungen mit Temperaturen über 232 _C (450 _F) empfohlen. Wenn Anwendungstemperaturen diesen Grenzwert überschreiten, Kontakt mit dem
Emerson Vertriebsbüro oder Anwendungstechniker aufnehmen.
Edelstahl 316
N10276, N04400, andere austenitische Edelstähle, Speziallegierungen
Edelstahl 316, N06600, N10276
Gefahrenbereichsklassifizierung
Erfüllt die Anforderungen der ATEX-Gruppe II, Kategorie 2, Gas und Staub
Ex h IIC Tx Gb
Ex h IIIC Tx Db
Die maximale Oberflächentemperatur (Tx) ist von den Betriebsbedingungen abhängig.
Gas: T6 …T2
Staub: T85...T232
Schulungsprogramme
Wenden Sie sich bitte zwecks Informationen über angebotene Schulungen zu Flüssigkeitssensoren 249 und zu einer Vielzahl
anderer Produkte an:
Die Bauteile des Flüssigkeitssensors unterliegen normalem Verschleiß und müssen nach Bedarf überprüft und ausgetauscht
werden. Die Häufigkeit der Überprüfung und des Austauschs hängt von den Einsatzbedingungen ab.
WARNUNG
Zur Vermeidung von Verletzungen bei Einbauarbeiten stets Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Augenschutz tragen.
Verletzungen oder Sachschäden durch plötzliches Entweichen von Druck vermeiden. Vor der Durchführung jeglicher
Wartungsarbeiten:
D Den Prozessdruck in dem Behälter abbauen, an dem der Sensor 249 montiert ist.
D Das Prozessmedium aus dem Behälter ablassen.
D Alle elektrischen oder pneumatischen Eingangssignale des am Sensor 249 angeschlossenen Reglers bzw.
Messwertgebers absperren und den Versorgungsluftdruck komplett abbauen.
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D Die Flanschverschraubung (Pos. 22) und die Rohrstopfen (Pos. 17, 26 oder 27) vorsichtig lösen.
D Den Regler bzw. Messwertgeber vom Torsionsrohrarm (Pos. 3) abbauen.
Vor der Fortsetzung der Wartungsarbeiten darauf achten, dass das Bezugsgefäß (Pos. 1) frei von Prozessdruck und/oder
Prozessflüssigkeit ist. Die Flanschverschraubung (Pos. 22) und die Rohrstopfen (Pos. 17, 26 oder 27) vorsichtig lösen.
Vor sämtlichen Wartungsarbeiten, die einen Umgang mit dem Verdränger erfordern, den Verdränger (Pos. 10) prüfen,
damit gewährleistet ist, dass kein Prozessdruck und keine Prozessmedien in den Verdränger eingedrungen sind.
Der Verdränger dieses Geräts ist ein dichter Körper. Wenn Prozessdruck oder Prozessmedien in den Verdränger
eingedrungen sind, verbleiben Druck bzw. Gefahrenstoffe u. U. längere Zeit im Verdränger. Wenn Prozessdruck oder
Prozessmedien in den Verdränger eingedrungen sind, enthält dieser u. U.:
D Druck, da er sich in einem Druckbehälter befindet
D Prozessmedien, die aufgrund von Temperaturänderungen Druck aufbauen
D Brennbare, gefährliche oder korrosive Prozessmedien
Wenn ein Verdränger, der Prozessdruck oder Prozessmedien enthält, beschädigt, der Hitze ausgesetzt oder repariert wird,
kann es durch das plötzliche Entweichen von Druck, durch die Berührung mit Gefahrenstoffen bzw. durch Feuer oder
Explosionen zu Verletzungen oder Sachschäden kommen.
Mit dem Verdränger vorsichtig umgehen. Die speziellen Eigenschaften des verwendeten Prozessmediums berücksichtigen.
Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur prüfen, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu
ergreifen sind.
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Hinweis
In den folgenden Abschnitten werden Fehlersymptome bestimmter Teile behandelt; ausgenommen sind die Dichtungen (Pos. 13
und 14). Die einzelnen Abschnitte beziehen sich jeweils auf bestimmte Teile. Unabhängig von der Einbauposition weisen Leckagen
im Dichtungsbereich auf einen Ausfall der Dichtungen hin. Wenn Dichtungen entfernt werden, diese beim erneuten Einbau immer
durch neue Dichtungen ersetzen.
Die nachstehenden Verfahren gelten für alle Sensortypen, es sei denn, es wird auf Abweichungen hingewiesen. Die verwendeten
Positionsnummern sind in den folgenden Abbildungen zu finden:
249 - Abbildung 8
249B - Abbildung 9
249C - Abbildung 10
249K - Abbildung 11
249L - Abbildung 12
Reinigen des Bezugsgefäßes
Angesammelte Rückstände des Prozessmediums am Bezugsgefäßboden (Pos. 1) oder an den Anschlüssen können den Durchfluss
beeinträchtigen oder die Bewegung des Verdrängers behindern. Zur Beseitigung angesammelter Rückstände des Prozessmediums
das Bezugsgefäß abbauen.
1. Vor dem Beginn von Wartungsarbeiten darauf achten, dass die folgenden Sicherheitsvorkehrungen abgeschlossen sind.
D Den Prozessdruck im Prozessbehälter, an den der Sensor 249 angebaut ist, vollständig abbauen.
D Das Prozessmedium aus dem Behälter ablassen.
D Alle elektrischen oder pneumatischen Eingangssignale des am Sensor 249 angeschlossenen Reglers bzw. Messwertgebers
absperren und den Versorgungsluftdruck komplett abbauen. Den Regler bzw. Messwertgeber vom Torsionsrohrarm (Pos. 3)
abbauen. Darauf achten, dass das Torsionsrohr (Pos. 9) im Inneren des Torsionsrohrarms nicht beschädigt wird.
D Sicherstellen, dass das Bezugsgefäß frei von Prozessdruck und/oder Prozessflüssigkeit ist Die Flanschverschraubung (Pos. 22)
und die Rohrstopfen (Pos. 17, 26 oder 27) vorsichtig lösen.
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Sensoren 249 mit Bezugsgefäß
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D Vergewissern, dass kein Prozessdruck und keine Prozessflüssigkeit in das Innere des Verdrängers (Pos. 10) gelangt sind.
2. Den Kopf des Bezugsgefäßes (Pos. 2) und den Torsionsrohrarm ordnungsgemäß abstützen. Die Kopfschrauben oder Stehbolzen
(Pos. 21) und die Sechskantmuttern (Pos. 22) entfernen, mit denen der Kopf am Bezugsgefäß befestigt ist.
VORSICHT
Beim Herausnehmen des Sensors aus dem Bezugsgefäß kann der Verdränger am Verdrängerhebel befestigt bleiben und
beim Abnehmen des Kopfes zusammen mit dem Kopf herausgehoben werden. Wenn der Verdränger und der
Verdrängerhebel voneinander getrennt werden, bevor der Kopf entfernt wird, die Vorsteckfeder (Pos. 11) entfernen.
Darauf achten, dass der Verdränger nicht abrutscht und in das Bezugsgefäß fällt, da er sonst beschädigt werden könnte.
3. Den Kopf vorsichtig entfernen und den Verdränger herausheben.
4. Bezugsgefäße der Typen 1 oder 4 (Schraub- oder Flanschanschluss) müssen am unteren Anschluss abmontiert und die
Dämpfungsscheibe (Pos. 29) muss entfernt werden. Entfernen des Dämpfers: Entweder aus dem Flanschanschluss
heraushebeln oder mithilfe eines 1/2-Zoll-Innensechskantschlüssels aus dem Schraubanschluss herausschrauben. Bei Bedarf
das Bezugsgefäß Typ 4 vollständig vom Behälter abbauen.
5. Zur vollständigen Entfernung der Prozessflüssigkeit und Reinigung von Bezugsgefäßen Typ 2 und 3 (geschraubt oder geflanscht;
Abbildung 5) den Rohrstopfen (Pos. 17 oder 26) vom Bezugsgefäßboden entfernen. Die Dämpfungsscheibe (Pos. 29)
entfernen. Bei Bedarf das Bezugsgefäß vollständig vom Behälter abbauen.
Abbildung 5. Anschlussvarianten der Bezugsgefäße
TYP 1: OBEN
UND UNTEN
GESCHRAUBT: S1
GEFLANSCHT: F1
A1271-2
TYP 2: OBEN UND
UNTEN-SEITLICH
GESCHRAUBT: S2
GEFLANSCHT: F2
TYP 3: OBEN-SEITLICH
UND UNTEN-SEITLICH
GESCHRAUBT: S3
GEFLANSCHT: F3
TYP 4: OBEN-SEITLICH
UND UNTEN
GESCHRAUBT: S4
GEFLANSCHT: F4
6. Zur Reinigung die entsprechenden Verfahren, Werkzeuge und Lösungen verwenden. Nach der Reinigung die Dämpfungsscheibe
einbauen und das Bezugsgefäß an den Behälter anbauen. Den Kopf und den Regler bzw. Messwertgeber installieren. Den Regler
bzw. Messwertgeber nach den Anweisungen in der Betriebsanleitung des Reglers bzw. Messwertgebers ordnungsgemäß
einstellen.
Ausbau von Verdränger und Spindel
Bei dem Verdränger (Pos. 10) handelt es sich um einen dichten Körper. Wenn Prozessdruck oder Prozessmedien in den Verdränger
eingedrungen sind, verbleiben Druck bzw. Gefahrenstoffe u. U. längere Zeit im Verdränger.
Durch Ablagerungen und Rückstände von Prozessmedien auf dem Verdränger und der Spindel (Pos. 24) ändert sich u. U. das
Gewicht bzw. das Verdrängungsvolumen des Verdrängers. Eine verbogene Spindel oder ein verbeulter oder korrodierter
Verdränger beeinträchtigt u. U. die ordnungsgemäße Funktion.
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