Fisher Instruction Manual: Fisher Drehstellventil Typ V500 (Fisher V500 Rotary Control Valve) (German) Manuals & Guides

Betriebsanleitung
D100423X0DE
Fisher™ Drehstellventil V500 in Durchgangsausführung
Ventil V500
November 2018
Inhalt
Einführung 1........................................
Umfang des Handbuches 1..........................
Technische Daten 2................................
Installation 2........................................
Wartung 7.........................................
Wartung der Packung 8.............................
Austausch von Sitzringhalter, Sitzring und
Sitzringdichtungen 10............................
Austausch von Ventilkegel, Welle und Lagern 15........
Einstellung des Antriebshubs 20......................
Änderung der Durchflussrichtung des Ventils 21.........
Änderung der Anbauart und -position
des Antriebs 21.................................
Bestellung von Ersatzteilen 21.........................
Bauteilsätze 22......................................
Stückliste 25.......................................
Einführung
Abbildung 1. Geflanschtes Fisher Drehstellventil V500 mit Antrieb 1061 und digitalem Stellungsregler FIELDVUE™ DVC6200
W8380-1
Umfang des Handbuches
Diese Betriebsanleitung enthält Informationen zur Installation, Bedienung, Wartung und Bestellung von Ersatzteilen für Fisher Drehstellventile V500 mit Exzenterkegel in Nennweite NPS 1 bis 8. Informationen über Antrieb und Zubehör sind in separaten Betriebsanleitungen enthalten.
Die Ventile V500 dürfen nur von Personen eingebaut, bedient oder gewartet werden, die in Bezug auf die Installation, Bedienung und Wartung von Ventilen, Antrieben und Zubehör umfassend geschult wurden und darin qualifiziert sind. Um Personen- oder
Sachschäden zu vermeiden, muss diese Betriebsanleitung gründlich gelesen werden. Alle Anweisungen, insbesondere Sicherheitsvorkehrungen und Warnhinweise, sind strikt zu befolgen. Bei Fragen zu dieser Anleitung Kontakt mit dem zuständigen
Emerson Vertriebsbüro
aufnehmen.
Beschreibung
Das Drehstellventil V500 ist ein geflanschtes (Abbildung 1) oder flanschloses Ventil mit einem selbstzentrierenden Sitz, einem exzentrisch drehenden Kegel und einer Vielkeilwelle. Der Durchfluss kann sowohl vorwärts als auch rückwärts erfolgen. Das Ventil ist mit einer Vielzahl von Antrieben für Regel- oder Auf/Zu-Betrieb kombinierbar. Beide Ausführungen, geflanscht und flanschlos, passen zwischen Rohrleitungsflanschen nach ASME Class 150, 300 oder 600 oder nach DIN PN 10 bis PN 100.
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Ventil V500
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Tabelle 1. Technische Daten
Nennweiten
NPS J 1, J 1-1/2, J 2, J 3, J 4, J 6 und J 8. Die entsprechenden DIN-Größen DN 25, 40, 50, 80, 100, 150 und 200 sind ebenfalls verfügbar.
Anschlussart
J Flansche mit glatter Dichtleiste, J Flansche mit RTJ-Nut (ASME B16.5) J oder flanschlose Ventilgehäuse für den Einbau zwischen Flanschen mit glatter Dichtleiste. J Class 150, J Class 300 oder J Class 600 (Class 600 ist nicht für flanschlose Ventilgehäuse in Nennweite 6 und 8 Zoll verfügbar). Flansche nach DIN PN 10 bis PN 100 sind ebenfalls lieferbar; Kontakt mit dem zuständigen Emerson
Vertriebsbüro aufnehmen.
Maximaler Eingangsdruck
In Übereinstimmung mit den zutreffenden Druckstufen nach ASME B16.34 oder EN 12516-1
Dichtheit des Abschlusses
Klasse IV nach ANSI/FCI 70-2 und IEC 60534-4 (0,01 % der Durchflussleistung des Ventils bei vollem Hub), für beide Durchflussrichtungen. Die Leckraten für Ventile mit vollem und mit reduziertem Durchgang basieren auf der Durchflussleistung des vollen Durchgangs. Der Ventilsitz hat bei beiden Ausführungen den gleichen Durchmesser.
Ventilkennlinie
Modifiziert linear
1. Die in diesem Handbuch angegebenen Nennweiten beziehen sich auf Nominal Pipe Size (NPS).
2. Die in diesem Handbuch angegebenen Grenzwerte für Drücke und Temperaturen dürfen nicht überschritten werden. Alle gültigen Standards und gesetzlichen Vorschriften müssen eingehalten werden.
3. Wellendurchmesser und Kerbverzahnung müssen mit dem verfügbaren Wellendurchmesser des Antriebs übereinstimmen.
(1)
(2)
Durchflussrichtung
J Rückwärts (Standardrichtung): Durchfluss am Ventilkegel vorbei und durch den Sitzring wirkt schließend; empfohlen für erosive und allgemeine Anwendungen J Vorwärts: Durchfluss durch den Sitzring und am Ventilkegel vorbei wirkt öffnend; empfohlen für Anwendungen mit hohem Differenzdruck und hoher Zykluszahl
Montage des Antriebs
J Links oder J rechts mit Blick von der Eintrittsseite des Ventils. Siehe Abbildung 2.
Drehung des Ventilkegels
Gegen den Uhrzeigersinn schließend (von der Antriebsseite des Ventilgehäuses aus betrachtet) bis 90° Drehung des Ventilkegels
Ventil-/Antriebswirkungsweise
Mit Membran- oder Kolbendrehantrieb vor Ort reversierbar zwischen J Abwärtshub schließt (ausfahrende Antriebsstange schließt das Ventil) und J Abwärtshub öffnet (ausfahrende Antriebsstange öffnet das Ventil)
(3)
Wellendurchmesser
und ungefähres Gewicht
Siehe Tabelle 2
Installation
WARNUNG
Zur Vermeidung von Personenschäden bei Wartungsarbeiten stets Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und Augenschutz tragen.
Um Personen- oder Sachschäden durch plötzliches Entweichen von Druck zu vermeiden, darf das Ventil nicht unter Betriebsbedingungen eingesetzt werden, welche die Grenzwerte gemäß Typenschild oder Flanschdruckstufe überschreiten können. Zur Vermeidung von Überdrücken im System ist gemäß den gesetzlichen oder Industrie-Vorschriften und guter Ingenieurspraxis ein Sicherheitsventil vorzusehen.
Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur klären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu ergreifen sind.
Bei Einbau in eine vorhandene Anlage auch die WARNUNG am Beginn des Wartungsabschnitts in dieser Betriebsanleitung beachten.
VORSICHT
Bei der Bestellung des Ventils wurden die Ventilkonfiguration und die Konstruktionswerkstoffe für bestimmte Betriebsbedingungen, wie Druck und Differenzdruck, eine bestimmte Temperatur sowie für das geregelte Medium
2
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ausgewählt. Die Verantwortung für die Sicherheit der Prozessmedien und die Eignung der Ventilwerkstoffe für die Prozessmedien liegt allein beim Käufer und Endanwender. Da einige Kombinationen aus Ventil- und Innengarnitur­werkstoffen hinsichtlich Temperatur und Differenzdruck eingeschränkt sind, das Ventil nicht unter anderen als den ursprünglich festgelegten Bedingungen einsetzen, ohne vorher mit dem zuständigen Emerson Vertriebsbüro
Kontakt
aufzunehmen.
Tabelle 2. Wellendurchmesser und ungefähres Gewicht
WELLENDURCHMESSER
NENNWEITE,
NPS
1 12,7 12,7 5,4 5,9 5,9 3,6 3,6 3,6
1-1/2 15,9 15,9 8,6 9,5 10 5,4 5,4 5,4
2 15,9 15,9 9,5 11 13 8,2 8,2 8,2
3
4 31,8 31,8 36 42 50 34 34 34
6
8 38,1 38,1 79 98 135 57 68 - - -
1 1/2 1/2 12 13 13 8 8 8
1-1/2 5/8 5/8 19 21 23 12 12 12
2 5/8 5/8 21 25 28 18 18 18
3
4 1-1/4 1-1/4 79 93 111 75 75 75
6
8 1-1/2 1-1/2 75 217 298 125 150 - - -
Durch das
Ventil
25,4 25,4 25,4 19,1
38,1 38,1 38,1 31,8
1 1 1 3/4
1-1/2 1-1/2 1-1/2 1-1/4
Kerbverzahnung
mm kg kg
Zoll lbs lbs
An der
Class 150 Class 300 Class 600 Class 150 Class 300 Class 600
19 24 26 16 16 16
54 69 93 50 50 - - -
42 52 57 35 35 35
120 152 204 110 110 - - -
Geflanscht Flanschlos
UNGEFÄHRES GEWICHT
Die Positionsnummern sind, sofern nicht anders angegeben, in Abbildung 11 (NPS 1 und 1-1/2 Ventile) oder Abbildung 13 (NPS 2 bis 8 Ventile) dargestellt.
VORSICHT
Um während der Lagerung Schäden am Produkt zu verhindern, muss der Hohlraum des Ventilgehäuses trocken und frei von Fremdkörpern gehalten werden.
1. Soll das Ventil vor dem Einbau gelagert werden, müssen die Flanschflächen geschützt und der Hohlraum des Ventilgehäuses trocken und frei von Fremdkörpern gehalten werden.
2. Wenn der Anlagenbetrieb zur Überprüfung oder Wartung des Ventils nicht unterbrochen werden darf, muss ein aus drei Ventilen bestehender Bypass um das Stellventil herum installiert werden.
3. Das Ventil V500 wird normalerweise komplett montiert mit einem Kraft- oder Handantrieb geliefert. Wurden Ventil und Antrieb separat erworben oder wurde der Antrieb vom Ventil entfernt, muss der Antrieb gemäß dem Abschnitt Montage des Antriebs montiert werden. Den Antrieb außerdem vor Einbau des Ventils mit Hilfe des Verfahrens unter Einstellung des Antriebshubs einstellen, da die erforderlichen Messungen nicht am installierten Ventil vorgenommen werden können.
4. Vor Einbau des Ventils die erforderliche Ausrichtung des Ventilkegels (Pos. 2) und des Antriebs festlegen. Außerdem die Durchflussrichtung des Prozessmediums durch das Ventil bestimmen. Siehe Abbildung 2.
3
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Abbildung 2. Markierungen für die Ausrichtung des Antriebshebels
ANTRIEB
MONTAGE ANBAUART
ANBAUART A
(PDTC)
RECHTS
ANBAUART B
(PDTO)
VENTIL OFFEN
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ANBAUPOSITION
43A5323-D C0586-1
4
ANBAUART C
(PDTO)
LINKS
ANBAUART D
(PDTC)
HINWEISE:
1. DER PFEIL AM HEBEL KENNZEICHNET DIE RICHTUNG DES ANTRIEBSSCHUBS ZUM SCHLIESSEN DES VENTILS.
2. PDTC - ABWÄRTSHUB SCHLIESST; PDTO - ABWÄRTSHUB ÖFFNET.
3. F - DURCHFLUSSRICHTUNG VORWÄRTS; R - DURCHFLUSSRICHTUNG RÜCKWÄRTS.
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Tabelle 3. Rohrleitungsbolzen (Pos. 36)
Nennweite
NPS Zoll
3
4
6
8
1. Diese Bolzen können von beiden Seiten des Ventils aus eingesetzt werden.
Tabelle 4. Rohrleitungsbolzen (Pos. 36)
Nennweite
NPS Zoll
6
8
1. Anstelle von Kopfschrauben verwenden.
Druckstufe Anzahl Bolzengröße
Class 150 4 5/8-11 UNC 10,62 Class 300 6 3/4-10 UNC 11,12 Class 600 6 3/4-10 UNC 11,50 Class 150 6 5/8-11 UNC 11,44 Class 300 6 3/4-10 UNC 12,12 Class 600 6 7/8-9 UNC 13,62 Class 150 5 3/4-10 UNC 13,62 Class 300 6 3/4-10 UNC 14,38 Class 150 8 3/4-10 UNC 13,62 Class 300 10 7/8-9 UNC 15,38
(1)
Druckstufe Anzahl Bolzengröße
Class 150 6 3/4-10 UNC 5,00 Class 300 6 3/4-10 UNC 5,00 Class 150 - - - - - - - - ­Class 300 4 7/8-9 UNC 5,62
(1)
M
Bolzenlänge
R
Bolzenlänge
Tabelle 5. Kopfschrauben (Pos. 37)
N P
Nennweite
NPS Zoll Zoll
Druckstufe Anzahl Schraubengröße
Schraubenlänge Gesamtlänge
Class 150 - - - - - - - - - - - -
3
Class 300 4 3/4-10 UNC 2,38 2,88 Class 600 4 3/4-10 UNC 2,38 2,88 Class 150 4 5/8-11 UNC 2,00 2,44
4
Class 300 4 3/4-10 UNC 2,38 2,88 Class 600 4 7/8-9 UNC 2,75 3,38
Abbildung 3. Abmessungen der Rohrleitungsbolzen für flanschlose Ventilgehäuse (siehe auch Tabelle 3, 4 und 5)
M
ROHRLEITUNGS­BOLZEN
1
R
HINWEIS: ANSTELLE VON KOPFSCHRAUBEN VERWENDET
1
A4347
ROHRLEITUNGSBOLZEN
KOPFSCHRAUBEN
N
P
5
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Abbildung 4. Optionales Masseband zwischen Welle und Gehäuse
VENTILGEHÄUSE ANTRIEB
A
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37A6528-A A3143-2
ANSICHT A-A
A
Hinweis
Um die optimale Dichtheit des Abschlusses zu erzielen und Lagerverschleiß zu reduzieren, sollte die Ventilwelle horizontal ausgerichtet installiert werden. Siehe Abbildung 1.
5. Vor dem Einbau des Ventils sicherstellen, dass der auf dem Ventil angebrachte Durchflusspfeil (Pos. 32) mit der Durchflussrichtung des Prozessmediums durch das Ventil für die jeweilige Anwendung übereinstimmt.
6. Die Flanschdichtungen einsetzen und das Ventil zwischen den Rohrleitungsflanschen installieren. Bei flanschlosen Ventilgehäusen außerdem darauf achten, dass die Rohrleitungsflansche ausgerichtet sind. Leitungsflansch-Flachdichtungen oder Spiraldichtungen mit kompressionsbegrenzenden Ringen einsetzen, die mit dem Prozessmedium verträglich sind.
Keramikinnengarnitur
An einigen Arten von Keramikinnengarnituren, einschließlich der sehr festen VTC-Ausführung, kann es unter bestimmten Bedingungen zur Funkenbildung kommen. Wenn ein Keramikteil mit ausreichender Kraft auf ein anderes Keramikteil trifft, kann ein Funke entstehen.
WARNUNG
Personen- und Sachschäden durch die Entzündung des Prozessmediums als Folge von Funkenbildung an der Keramikinnengarnitur sind zu vermeiden.
Keine Keramikinnengarnitur verwenden, wenn das Prozessmedium instabil ist oder wenn es sich bei dem Prozessmedium um eine explosive Mischung (wie z. B. Luft und Ether) handelt.
WARNUNG
Die Ventilwelle ist nach dem Einbau des Ventils in eine Rohrleitung nicht zwangsläufig mit der Rohrleitungserdung verbunden. Es besteht die Gefahr von Personen- oder Sachschäden durch Explosionen, die durch Entladung statischer Elektrizität an Ventilbauteilen verursacht werden können, wenn das Prozessmedium oder die Atmosphäre um das Ventil entzündlich ist. Wenn das Ventil in einem explosionsgefährdeten Bereich eingebaut wird, die Ventilwelle elektrisch mit dem Ventil verbinden.
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Betriebsanleitung
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1. Die Rohrleitungsbolzen und -Muttern bereitlegen. Bei flanschlosen Ventilen siehe Abbildung 3, bevor die Stehbolzen und Muttern eingebaut werden. Abbildung 3 zeigt die beim Einbau flanschloser Ventile erforderlichen Abstände.
Hinweis
Die Standard-PTFE-Packung besteht aus einem teilweise leitfähigen, mit Kohlenstoff gefüllten PTFE-Adapterring und PTFE-Dachmanschetten. Die Standard-Graphitpackung besteht aus leitfähigen Graphitbandringen. Eine alternative Verbindung zwischen Welle und Ventilgehäuse ist für Ex-Bereiche erhältlich, in denen die Standardpackung als Masseverbindung zwischen Gehäuse und Welle nicht ausreicht (siehe den folgenden Schritt).
2. Bei Anwendungen in explosionsgefährdeten Bereichen das Masseband (Pos. 131) mit der Klemme (Pos. 130) an der Welle befestigen und das andere Ende des Massebandes mit der Kopfschraube (Pos. 25) am Ventilgehäuse anschließen. Siehe Abbildung 4.
Bei allen Nennweiten die Rohrleitungsbolzen und Muttern einbauen und nach üblichem Verfahren anziehen. Diese Verfahren umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, das Schmieren der Rohrleitungsbolzen und -Sechskantmuttern und das Anziehen der Muttern über Kreuz, um einen gleichmäßigen Druck auf die Dichtung zu erzielen.
3. Wenn die spülbare Lagerausführung gespült werden soll, die Rohrstopfen (Pos. 29 und 24) abschrauben und die Spülleitungen anschließen. Der Spüldruck muss größer sein als der Druck im Ventilinneren, und die Spülflüssigkeit muss so sauber wie möglich sein.
4. Die Druckleitungen wie in der Betriebsanleitung des Antriebs angegeben an den Antrieb anschließen. Wenn zusätzlich zum Stellantrieb ein manueller Antrieb verwendet wird, muss für den manuellen Betrieb ein Bypass am Stellantrieb installiert werden (falls er nicht mitgeliefert wurde).
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WARNUNG
Bei Leckage der Packung besteht die Gefahr von Personenschäden. Die Packung wurde vor dem Versand festgezogen, jedoch muss sie möglicherweise den Einsatzbedingungen entsprechend nachgezogen werden. Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur klären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu ergreifen sind.
Bei Ventilen mit vorgespannter ENVIRO-SEALt Packung ist diese Nachjustierung wahrscheinlich nicht erforderlich. Hinweise zu dieser Packung sind in der Emerson Process Management Betriebsanleitung des ENVIRO-SEAL-Packungssystems für Drehstellventile (D101643X012) zu finden. Zur Umrüstung von der vorhandenen Stopfbuchsenpackung auf ENVIRO-SEAL-Stopfbuchsensystem werden Nachrüstsätze angeboten. Sie sind in der Stückliste weiter hinten in dieser Betriebsanleitung aufgeführt.
Wartung
WARNUNG
Personen- oder Sachschäden durch plötzliches Entweichen von Prozessdruck oder durch berstende Teile vermeiden. Vor sämtlichen Wartungsarbeiten folgende Hinweise beachten:
D Den Antrieb nicht vom Ventil entfernen, während das Ventil noch mit Druck beaufschlagt ist. D Zur Vermeidung von Personenschäden bei Wartungsarbeiten stets Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und
Augenschutz tragen.
D Alle Leitungen für Druckluft, elektrische Energie oder ein Stellsignal vom Antrieb trennen. Sicherstellen, dass der
Antrieb das Ventil nicht plötzlich öffnen oder schließen kann.
D Das Stellventil vom Prozessdruck trennen indem entweder der Bypass verwendet wird oder der Prozess komplett
abgestellt wird. Den Prozessdruck auf beiden Seiten des Ventils entlasten. Das Prozessmedium auf beiden Seiten des Ventils ablassen.
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D Den Stelldruck des Antriebs entlasten und die Vorspannung der Antriebsfeder lösen. D Mit Hilfe geeigneter Verriegelungen und Sperren sicherstellen, dass die oben getroffenen Maßnahmen während der
Arbeit an dem Gerät wirksam bleiben.
D Im Bereich der Ventilpackung befindet sich möglicherweise unter Druck stehende Prozessflüssigkeit, selbst wenn das
Ventil aus der Rohrleitung ausgebaut wurde. Beim Entfernen von Teilen der Packung oder der Packungsringe kann unter
Druck stehende Prozessflüssigkeit herausspritzen.
D Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur klären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu
ergreifen sind.
Die Bauteile des Ventils unterliegen normalem Verschleiß und müssen falls erforderlich überprüft und ausgetauscht werden. Die Häufigkeit der Überprüfung und des Austauschs hängt von den Einsatzbedingungen ab.
Die Bezeichnung Antrieb wird in diesen Anweisungen sowohl für Stellantriebe (z. B. pneumatische Membran- oder Kolbenantriebe) als auch für Handantriebe (z. B. Handräder oder Handhebel) verwendet.
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Wartung der Packung
Die Positionsnummern sind, sofern nicht anders angegeben, in Abbildung 11 und 13 dargestellt.
Hinweis
Nachrüst- und Ersatzteilsätze für das ENVIRO-SEAL-Packungssystem sind im Abschnitt Bestellung von Ersatzteilen zu finden (siehe Abbildung 14). Wartungsanweisungen der separaten Betriebsanleitung für das ENVIRO-SEAL-Packungssystem entnehmen.
Standardmäßige ENVIRO-SEAL-Packungssysteme können auch in Unterdruckanwendungen mit den Packungsringen in der normalen Einbaulage verwendet werden. Es ist nicht erforderlich, die Packungsringe der ENVIRO-SEAL-PTFE-Packung umgekehrt einzulegen.
Stoppen von Leckagen
Alle Wartungsverfahren in diesem Abschnitt können bei in der Rohrleitung eingebautem Ventilgehäuse (Pos. 1) vorgenommen werden.
Bei nicht vorgespannten Packungen kann Leckage an der Stopfbuchsenbrille (Pos. 14) durch Festziehen der Muttern der Stopfbuchsenbrille (Pos. 16) gestoppt werden. Kann die Leckage nicht auf diese Weise gestoppt werden, die Packung entsprechend den Anweisungen unter Austausch der Packung austauschen.
Ist die Packung relativ neu und sitzt stramm auf der Ventilwelle (Pos. 3) und das Festziehen der Packungsmuttern stoppt die Leckage nicht, ist die Ventilwelle möglicherweise verschlissen oder weist Einkerbungen auf, sodass sie nicht abgedichtet werden kann. Tritt die Leckage am Außendurchmesser der Packung auf, wird die Leckage möglicherweise durch Einkerbungen oder Kratzer an der Wand der Stopfbuchse verursacht. Bei den folgenden Arbeiten die Welle und die Wand der Stopfbuchse auf Einkerbungen oder Kratzer überprüfen.
Austausch der Packung
Hinweis
Bei Ventilen mit vorgespannter ENVIRO-SEAL-Packung siehe die separate Betriebsanleitung für das ENVIRO-SEAL-Packungssystem.
Wenn PTFE-/Kunststoff-Packungsringe als vorläufige Maßnahme hinzugefügt werden, kann dieses Verfahren durchgeführt werden, ohne dass der Antrieb vom Ventilgehäuse entfernt werden muss. Der Antrieb muss jedoch abgebaut werden, wenn eine andere Packungsart ausgetauscht wird oder wenn die Metallteile der Packung (Pos. 14, 17 und, falls verwendet, 18) ausgetauscht werden müssen.
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Ausbau der Packung
1. Das Stellventil vom Druck in der Rohrleitung trennen, den Druck auf beiden Seiten des Ventils entlasten und das Prozessmedium auf beiden Seiten des Ventils ablassen. Alle Druckleitungen zum Stellantrieb absperren und den Druck am Antrieb entlasten. Mit Hilfe geeigneter Verriegelungen und Sperren sicherstellen, dass die oben getroffenen Maßnahmen während der Arbeit an dem Gerät wirksam bleiben.
VORSICHT
Beim Abbauen des Antriebs vom Ventil keinen Hammer oder ähnliches Werkzeug verwenden, um den Hebel oder den Antrieb von der Ventilwelle zu lösen. Das Heruntertreiben des Hebels oder Antriebs mit Schlägen kann zu Schäden an Ventilkegel, Sitzring und Ventil führen.
Falls erforderlich eine Abziehvorrichtung zum Abbauen des Hebels oder des Antriebs von der Ventilwelle verwenden. Leichtes Klopfen auf die Schraube des Radabziehers ist zulässig, um den Hebel oder den Antrieb zu lockern; starke Schläge auf die Schraube können jedoch zu Schäden an Ventilkegel, Sitzring und Ventil führen.
2. Falls erforderlich die Kopfschrauben (Pos. 25) und die Sechskantmuttern (Pos. 26) abschrauben. Anschließend den Antrieb mit Hilfe der Anweisungen in der Betriebsanleitung des Antriebs abbauen.
3. Die Packungsmuttern (Pos. 16) abschrauben und die Stopfbuchsenbrille (Pos. 14) entfernen.
4. Die alten Packungsringe (Pos. 13), den Packungsgrundring (Pos. 17) und die Laternenringe (Pos. 18), falls verwendet entfernen.
VORSICHT
Die Ventilwelle oder die Wand der Stopfbuchse nicht zerkratzen. Das Zerkratzen dieser Oberflächen kann Leckage verursachen.
5. Alle zugänglichen Metallteile und -oberflächen reinigen, um alle Partikel zu entfernen, die zur Undichtigkeit der Packung führen können.
6. Falls erforderlich die Schritte im Abschnitt Austausch von Ventilkegel, Welle und Lagern ausführen und anschließend mit den Schritten unter Einbau der Packung unten fortfahren.
Einbau der Packung
1. Die neuen Packungsringe und den Packungsgrundring wie in Abbildung 5 dargestellt einsetzen. Sicherstellen, dass die Spalten von geteilten Ringen versetzt angeordnet sind, um einen Leckpfad zu vermeiden. Anschließend den Stapel so weit wie möglich in die Stopfbuchse schieben; darauf achten, dass zwischen den Packungsringen keine Luft eingeschlossen wird.
2. Die Stehbolzen, Stopfbuchsenbrille und Muttern anbauen.
VORSICHT
Beim Einbau neuer Packungsteile sicherstellen, dass der Ventilkegel in der geschlossenen Stellung bleibt, um potenzielle Produktschäden bzw. Leckage zu verhindern.
3. Beim Einbau neuer Packungsteile sicherstellen, dass sich der Ventilkegel in der geschlossenen Stellung befindet.
4. Einen Schraubendreher, ein Hebeleisen oder ein ähnliches Werkzeug zwischen die untere Kegelöse und das Ventilgehäuse schieben (siehe Abbildung 6). Den Kegel mit dem Hebel fest gegen die Druckscheibe und das Lager auf der Antriebsseite des Ventils drücken. Den Ventilkegel in dieser Position fixieren, bis der Einbau der Packung abgeschlossen ist.
5. Die Muttern der Stopfbuchsenbrille so fest anziehen, dass unter normalen Bedingungen keine Leckage zu erwarten ist.
6. Den Antrieb gemäß den Verfahren in der Betriebsanleitung des Antriebs montieren. Aufgrund der bei der Antriebseinstellung erforderlichen Messungen muss das Verfahren unter Einstellung des Antriebshubs in dieser Betriebsanleitung ausgeführt werden, bevor das Ventil in die Rohrleitung eingebaut wird.
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