Abbildung 1. Geflanschtes Fisher Drehstellventil
V500 mit Antrieb 1061 und digitalem Stellungsregler
FIELDVUE™ DVC6200
W8380-1
Umfang des Handbuches
Diese Betriebsanleitung enthält Informationen zur Installation, Bedienung, Wartung und Bestellung von Ersatzteilen für Fisher
Drehstellventile V500 mit Exzenterkegel in Nennweite NPS 1 bis 8. Informationen über Antrieb und Zubehör sind in separaten
Betriebsanleitungen enthalten.
Die Ventile V500 dürfen nur von Personen eingebaut, bedient oder gewartet werden, die in Bezug auf die Installation, Bedienung
und Wartung von Ventilen, Antrieben und Zubehör umfassend geschult wurden und darin qualifiziert sind. Um Personen- oder
Sachschäden zu vermeiden, muss diese Betriebsanleitung gründlich gelesen werden. Alle Anweisungen, insbesondere
Sicherheitsvorkehrungen und Warnhinweise, sind strikt zu befolgen. Bei Fragen zu dieser Anleitung Kontakt mit dem zuständigen
Emerson Vertriebsbüro
aufnehmen.
Beschreibung
Das Drehstellventil V500 ist ein geflanschtes (Abbildung 1) oder flanschloses Ventil mit einem selbstzentrierenden Sitz, einem
exzentrisch drehenden Kegel und einer Vielkeilwelle. Der Durchfluss kann sowohl vorwärts als auch rückwärts erfolgen. Das Ventil
ist mit einer Vielzahl von Antrieben für Regel- oder Auf/Zu-Betrieb kombinierbar. Beide Ausführungen, geflanscht und flanschlos,
passen zwischen Rohrleitungsflanschen nach ASME Class 150, 300 oder 600 oder nach DIN PN 10 bis PN 100.
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Ventil V500
November 2018
Betriebsanleitung
D100423X0DE
Tabelle 1. Technische Daten
Nennweiten
NPS J 1, J 1-1/2, J 2, J 3, J 4, J 6 und J 8. Die
entsprechenden DIN-Größen DN 25, 40, 50, 80, 100, 150
und 200 sind ebenfalls verfügbar.
Anschlussart
J Flansche mit glatter Dichtleiste, J Flansche mit RTJ-Nut
(ASME B16.5) J oder flanschlose Ventilgehäuse für den
Einbau zwischen Flanschen mit glatter Dichtleiste.
J Class 150, J Class 300 oder J Class 600 (Class 600
ist nicht für flanschlose Ventilgehäuse in Nennweite 6 und
8 Zoll verfügbar). Flansche nach DIN PN 10 bis PN 100 sind
ebenfalls lieferbar; Kontakt mit dem zuständigen Emerson
Vertriebsbüro aufnehmen.
Maximaler Eingangsdruck
In Übereinstimmung mit den zutreffenden Druckstufen
nach ASME B16.34 oder EN 12516-1
Dichtheit des Abschlusses
Klasse IV nach ANSI/FCI 70-2 und IEC 60534-4 (0,01 % der
Durchflussleistung des Ventils bei vollem Hub), für beide
Durchflussrichtungen. Die Leckraten für Ventile mit vollem
und mit reduziertem Durchgang basieren auf der
Durchflussleistung des vollen Durchgangs. Der Ventilsitz
hat bei beiden Ausführungen den gleichen Durchmesser.
Ventilkennlinie
Modifiziert linear
1. Die in diesem Handbuch angegebenen Nennweiten beziehen sich auf Nominal Pipe Size (NPS).
2. Die in diesem Handbuch angegebenen Grenzwerte für Drücke und Temperaturen dürfen nicht überschritten werden. Alle gültigen Standards und gesetzlichen Vorschriften müssen
eingehalten werden.
3. Wellendurchmesser und Kerbverzahnung müssen mit dem verfügbaren Wellendurchmesser des Antriebs übereinstimmen.
(1)
(2)
Durchflussrichtung
J Rückwärts (Standardrichtung): Durchfluss am
Ventilkegel vorbei und durch den Sitzring wirkt schließend;
empfohlen für erosive und allgemeine Anwendungen
J Vorwärts: Durchfluss durch den Sitzring und am
Ventilkegel vorbei wirkt öffnend; empfohlen für
Anwendungen mit hohem Differenzdruck und hoher
Zykluszahl
Montage des Antriebs
J Links oder J rechts mit Blick von der Eintrittsseite des
Ventils. Siehe Abbildung 2.
Drehung des Ventilkegels
Gegen den Uhrzeigersinn schließend (von der Antriebsseite
des Ventilgehäuses aus betrachtet) bis 90° Drehung des
Ventilkegels
Ventil-/Antriebswirkungsweise
Mit Membran- oder Kolbendrehantrieb vor Ort reversierbar
zwischen J Abwärtshub schließt (ausfahrende
Antriebsstange schließt das Ventil) und J Abwärtshub
öffnet (ausfahrende Antriebsstange öffnet das Ventil)
(3)
Wellendurchmesser
und ungefähres Gewicht
Siehe Tabelle 2
Installation
WARNUNG
Zur Vermeidung von Personenschäden bei Wartungsarbeiten stets Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und Augenschutz
tragen.
Um Personen- oder Sachschäden durch plötzliches Entweichen von Druck zu vermeiden, darf das Ventil nicht unter
Betriebsbedingungen eingesetzt werden, welche die Grenzwerte gemäß Typenschild oder Flanschdruckstufe
überschreiten können. Zur Vermeidung von Überdrücken im System ist gemäß den gesetzlichen oder
Industrie-Vorschriften und guter Ingenieurspraxis ein Sicherheitsventil vorzusehen.
Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur klären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu
ergreifen sind.
Bei Einbau in eine vorhandene Anlage auch die WARNUNG am Beginn des Wartungsabschnitts in dieser Betriebsanleitung
beachten.
VORSICHT
Bei der Bestellung des Ventils wurden die Ventilkonfiguration und die Konstruktionswerkstoffe für bestimmte
Betriebsbedingungen, wie Druck und Differenzdruck, eine bestimmte Temperatur sowie für das geregelte Medium
2
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ausgewählt. Die Verantwortung für die Sicherheit der Prozessmedien und die Eignung der Ventilwerkstoffe für die
Prozessmedien liegt allein beim Käufer und Endanwender. Da einige Kombinationen aus Ventil- und Innengarniturwerkstoffen hinsichtlich Temperatur und Differenzdruck eingeschränkt sind, das Ventil nicht unter anderen als den
ursprünglich festgelegten Bedingungen einsetzen, ohne vorher mit dem zuständigen Emerson Vertriebsbüro
Kontakt
aufzunehmen.
Tabelle 2. Wellendurchmesser und ungefähres Gewicht
WELLENDURCHMESSER
NENNWEITE,
NPS
112,712,75,45,95,93,63,63,6
1-1/215,915,98,69,5105,45,45,4
215,915,99,511138,28,28,2
3
431,831,8364250343434
6
838,138,179981355768- - -
11/21/2121313888
1-1/25/85/8192123121212
25/85/8212528181818
3
41-1/41-1/47993111757575
6
81-1/21-1/275217298125150- - -
Durch das
Ventil
25,425,4
25,419,1
38,138,1
38,131,8
11
13/4
1-1/21-1/2
1-1/21-1/4
Kerbverzahnung
mmkgkg
Zolllbslbs
An der
Class 150Class 300Class 600Class 150Class 300Class 600
192426161616
5469935050- - -
425257353535
120152204110110- - -
GeflanschtFlanschlos
UNGEFÄHRES GEWICHT
Die Positionsnummern sind, sofern nicht anders angegeben, in Abbildung 11 (NPS 1 und 1-1/2 Ventile) oder Abbildung 13 (NPS 2
bis 8 Ventile) dargestellt.
VORSICHT
Um während der Lagerung Schäden am Produkt zu verhindern, muss der Hohlraum des Ventilgehäuses trocken und frei
von Fremdkörpern gehalten werden.
1. Soll das Ventil vor dem Einbau gelagert werden, müssen die Flanschflächen geschützt und der Hohlraum des Ventilgehäuses
trocken und frei von Fremdkörpern gehalten werden.
2. Wenn der Anlagenbetrieb zur Überprüfung oder Wartung des Ventils nicht unterbrochen werden darf, muss ein aus drei
Ventilen bestehender Bypass um das Stellventil herum installiert werden.
3. Das Ventil V500 wird normalerweise komplett montiert mit einem Kraft- oder Handantrieb geliefert. Wurden Ventil und Antrieb
separat erworben oder wurde der Antrieb vom Ventil entfernt, muss der Antrieb gemäß dem Abschnitt Montage des Antriebs
montiert werden. Den Antrieb außerdem vor Einbau des Ventils mit Hilfe des Verfahrens unter Einstellung des Antriebshubs
einstellen, da die erforderlichen Messungen nicht am installierten Ventil vorgenommen werden können.
4. Vor Einbau des Ventils die erforderliche Ausrichtung des Ventilkegels (Pos. 2) und des Antriebs festlegen. Außerdem die
Durchflussrichtung des Prozessmediums durch das Ventil bestimmen. Siehe Abbildung 2.
3
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Abbildung 2. Markierungen für die Ausrichtung des Antriebshebels
ANTRIEB
MONTAGEANBAUART
ANBAUART A
(PDTC)
RECHTS
ANBAUART B
(PDTO)
VENTIL OFFEN
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ANBAUPOSITION
43A5323-D
C0586-1
4
ANBAUART C
(PDTO)
LINKS
ANBAUART D
(PDTC)
HINWEISE:
1. DER PFEIL AM HEBEL KENNZEICHNET DIE RICHTUNG DES ANTRIEBSSCHUBS ZUM SCHLIESSEN DES VENTILS.
3. F - DURCHFLUSSRICHTUNG VORWÄRTS; R - DURCHFLUSSRICHTUNG RÜCKWÄRTS.
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Tabelle 3. Rohrleitungsbolzen (Pos. 36)
Nennweite
NPSZoll
3
4
6
8
1. Diese Bolzen können von beiden Seiten des Ventils aus eingesetzt werden.
Tabelle 4. Rohrleitungsbolzen (Pos. 36)
Nennweite
NPSZoll
6
8
1. Anstelle von Kopfschrauben verwenden.
DruckstufeAnzahlBolzengröße
Class 15045/8-11 UNC10,62
Class 30063/4-10 UNC11,12
Class 60063/4-10 UNC11,50
Class 15065/8-11 UNC11,44
Class 30063/4-10 UNC12,12
Class 60067/8-9 UNC13,62
Class 15053/4-10 UNC13,62
Class 30063/4-10 UNC14,38
Class 15083/4-10 UNC13,62
Class 300107/8-9 UNC15,38
(1)
DruckstufeAnzahlBolzengröße
Class 15063/4-10 UNC5,00
Class 30063/4-10 UNC5,00
Class 150- - -- - -- - Class 30047/8-9 UNC5,62
(1)
M
Bolzenlänge
R
Bolzenlänge
Tabelle 5. Kopfschrauben (Pos. 37)
NP
Nennweite
NPSZollZoll
DruckstufeAnzahlSchraubengröße
SchraubenlängeGesamtlänge
Class 150- - -- - -- - -- - -
3
Class 30043/4-10 UNC2,382,88
Class 60043/4-10 UNC2,382,88
Class 15045/8-11 UNC2,002,44
4
Class 30043/4-10 UNC2,382,88
Class 60047/8-9 UNC2,753,38
Abbildung 3. Abmessungen der Rohrleitungsbolzen für flanschlose Ventilgehäuse (siehe auch Tabelle 3, 4 und 5)
M
ROHRLEITUNGSBOLZEN
1
R
HINWEIS:
ANSTELLE VON KOPFSCHRAUBEN VERWENDET
1
A4347
ROHRLEITUNGSBOLZEN
KOPFSCHRAUBEN
N
P
5
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Abbildung 4. Optionales Masseband zwischen Welle und Gehäuse
VENTILGEHÄUSEANTRIEB
A
Betriebsanleitung
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37A6528-A
A3143-2
ANSICHT A-A
A
Hinweis
Um die optimale Dichtheit des Abschlusses zu erzielen und Lagerverschleiß zu reduzieren, sollte die Ventilwelle horizontal
ausgerichtet installiert werden. Siehe Abbildung 1.
5. Vor dem Einbau des Ventils sicherstellen, dass der auf dem Ventil angebrachte Durchflusspfeil (Pos. 32) mit der
Durchflussrichtung des Prozessmediums durch das Ventil für die jeweilige Anwendung übereinstimmt.
6. Die Flanschdichtungen einsetzen und das Ventil zwischen den Rohrleitungsflanschen installieren. Bei flanschlosen
Ventilgehäusen außerdem darauf achten, dass die Rohrleitungsflansche ausgerichtet sind. Leitungsflansch-Flachdichtungen
oder Spiraldichtungen mit kompressionsbegrenzenden Ringen einsetzen, die mit dem Prozessmedium verträglich sind.
Keramikinnengarnitur
An einigen Arten von Keramikinnengarnituren, einschließlich der sehr festen VTC-Ausführung, kann es unter bestimmten
Bedingungen zur Funkenbildung kommen. Wenn ein Keramikteil mit ausreichender Kraft auf ein anderes Keramikteil trifft, kann
ein Funke entstehen.
WARNUNG
Personen- und Sachschäden durch die Entzündung des Prozessmediums als Folge von Funkenbildung an der
Keramikinnengarnitur sind zu vermeiden.
Keine Keramikinnengarnitur verwenden, wenn das Prozessmedium instabil ist oder wenn es sich bei dem Prozessmedium
um eine explosive Mischung (wie z. B. Luft und Ether) handelt.
WARNUNG
Die Ventilwelle ist nach dem Einbau des Ventils in eine Rohrleitung nicht zwangsläufig mit der Rohrleitungserdung
verbunden. Es besteht die Gefahr von Personen- oder Sachschäden durch Explosionen, die durch Entladung statischer
Elektrizität an Ventilbauteilen verursacht werden können, wenn das Prozessmedium oder die Atmosphäre um das Ventil
entzündlich ist. Wenn das Ventil in einem explosionsgefährdeten Bereich eingebaut wird, die Ventilwelle elektrisch mit
dem Ventil verbinden.
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Betriebsanleitung
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1. Die Rohrleitungsbolzen und -Muttern bereitlegen. Bei flanschlosen Ventilen siehe Abbildung 3, bevor die Stehbolzen und
Muttern eingebaut werden. Abbildung 3 zeigt die beim Einbau flanschloser Ventile erforderlichen Abstände.
Hinweis
Die Standard-PTFE-Packung besteht aus einem teilweise leitfähigen, mit Kohlenstoff gefüllten PTFE-Adapterring und
PTFE-Dachmanschetten. Die Standard-Graphitpackung besteht aus leitfähigen Graphitbandringen. Eine alternative Verbindung
zwischen Welle und Ventilgehäuse ist für Ex-Bereiche erhältlich, in denen die Standardpackung als Masseverbindung zwischen
Gehäuse und Welle nicht ausreicht (siehe den folgenden Schritt).
2. Bei Anwendungen in explosionsgefährdeten Bereichen das Masseband (Pos. 131) mit der Klemme (Pos. 130) an der Welle
befestigen und das andere Ende des Massebandes mit der Kopfschraube (Pos. 25) am Ventilgehäuse anschließen. Siehe
Abbildung 4.
Bei allen Nennweiten die Rohrleitungsbolzen und Muttern einbauen und nach üblichem Verfahren anziehen. Diese Verfahren
umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, das Schmieren der Rohrleitungsbolzen und -Sechskantmuttern und das Anziehen der
Muttern über Kreuz, um einen gleichmäßigen Druck auf die Dichtung zu erzielen.
3. Wenn die spülbare Lagerausführung gespült werden soll, die Rohrstopfen (Pos. 29 und 24) abschrauben und die Spülleitungen
anschließen. Der Spüldruck muss größer sein als der Druck im Ventilinneren, und die Spülflüssigkeit muss so sauber wie möglich
sein.
4. Die Druckleitungen wie in der Betriebsanleitung des Antriebs angegeben an den Antrieb anschließen. Wenn zusätzlich zum
Stellantrieb ein manueller Antrieb verwendet wird, muss für den manuellen Betrieb ein Bypass am Stellantrieb installiert werden
(falls er nicht mitgeliefert wurde).
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WARNUNG
Bei Leckage der Packung besteht die Gefahr von Personenschäden. Die Packung wurde vor dem Versand festgezogen,
jedoch muss sie möglicherweise den Einsatzbedingungen entsprechend nachgezogen werden. Mit dem Verfahrens- oder
Sicherheitsingenieur klären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu ergreifen sind.
Bei Ventilen mit vorgespannter ENVIRO-SEALt Packung ist diese Nachjustierung wahrscheinlich nicht erforderlich. Hinweise zu
dieser Packung sind in der Emerson Process Management Betriebsanleitung des ENVIRO-SEAL-Packungssystems für
Drehstellventile (D101643X012) zu finden. Zur Umrüstung von der vorhandenen Stopfbuchsenpackung auf
ENVIRO-SEAL-Stopfbuchsensystem werden Nachrüstsätze angeboten. Sie sind in der Stückliste weiter hinten in dieser
Betriebsanleitung aufgeführt.
Wartung
WARNUNG
Personen- oder Sachschäden durch plötzliches Entweichen von Prozessdruck oder durch berstende Teile vermeiden. Vor
sämtlichen Wartungsarbeiten folgende Hinweise beachten:
D Den Antrieb nicht vom Ventil entfernen, während das Ventil noch mit Druck beaufschlagt ist.
D Zur Vermeidung von Personenschäden bei Wartungsarbeiten stets Schutzhandschuhe, Schutzkleidung und
Augenschutz tragen.
D Alle Leitungen für Druckluft, elektrische Energie oder ein Stellsignal vom Antrieb trennen. Sicherstellen, dass der
Antrieb das Ventil nicht plötzlich öffnen oder schließen kann.
D Das Stellventil vom Prozessdruck trennen indem entweder der Bypass verwendet wird oder der Prozess komplett
abgestellt wird. Den Prozessdruck auf beiden Seiten des Ventils entlasten. Das Prozessmedium auf beiden Seiten des
Ventils ablassen.
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Ventil V500
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D Den Stelldruck des Antriebs entlasten und die Vorspannung der Antriebsfeder lösen.
D Mit Hilfe geeigneter Verriegelungen und Sperren sicherstellen, dass die oben getroffenen Maßnahmen während der
Arbeit an dem Gerät wirksam bleiben.
D Im Bereich der Ventilpackung befindet sich möglicherweise unter Druck stehende Prozessflüssigkeit, selbst wenn das
Ventil aus der Rohrleitung ausgebaut wurde. Beim Entfernen von Teilen der Packung oder der Packungsringe kann unter
Druck stehende Prozessflüssigkeit herausspritzen.
D Mit dem Verfahrens- oder Sicherheitsingenieur klären, ob zum Schutz gegen Prozessmedien weitere Maßnahmen zu
ergreifen sind.
Die Bauteile des Ventils unterliegen normalem Verschleiß und müssen falls erforderlich überprüft und ausgetauscht werden. Die
Häufigkeit der Überprüfung und des Austauschs hängt von den Einsatzbedingungen ab.
Die Bezeichnung Antrieb wird in diesen Anweisungen sowohl für Stellantriebe (z. B. pneumatische Membran- oder Kolbenantriebe)
als auch für Handantriebe (z. B. Handräder oder Handhebel) verwendet.
Betriebsanleitung
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Wartung der Packung
Die Positionsnummern sind, sofern nicht anders angegeben, in Abbildung 11 und 13 dargestellt.
Hinweis
Nachrüst- und Ersatzteilsätze für das ENVIRO-SEAL-Packungssystem sind im Abschnitt Bestellung von Ersatzteilen zu finden (siehe
Abbildung 14). Wartungsanweisungen der separaten Betriebsanleitung für das ENVIRO-SEAL-Packungssystem entnehmen.
Standardmäßige ENVIRO-SEAL-Packungssysteme können auch in Unterdruckanwendungen mit den Packungsringen in der
normalen Einbaulage verwendet werden. Es ist nicht erforderlich, die Packungsringe der ENVIRO-SEAL-PTFE-Packung umgekehrt
einzulegen.
Stoppen von Leckagen
Alle Wartungsverfahren in diesem Abschnitt können bei in der Rohrleitung eingebautem Ventilgehäuse (Pos. 1) vorgenommen
werden.
Bei nicht vorgespannten Packungen kann Leckage an der Stopfbuchsenbrille (Pos. 14) durch Festziehen der Muttern der
Stopfbuchsenbrille (Pos. 16) gestoppt werden. Kann die Leckage nicht auf diese Weise gestoppt werden, die Packung
entsprechend den Anweisungen unter Austausch der Packung austauschen.
Ist die Packung relativ neu und sitzt stramm auf der Ventilwelle (Pos. 3) und das Festziehen der Packungsmuttern stoppt die
Leckage nicht, ist die Ventilwelle möglicherweise verschlissen oder weist Einkerbungen auf, sodass sie nicht abgedichtet werden
kann. Tritt die Leckage am Außendurchmesser der Packung auf, wird die Leckage möglicherweise durch Einkerbungen oder Kratzer
an der Wand der Stopfbuchse verursacht. Bei den folgenden Arbeiten die Welle und die Wand der Stopfbuchse auf Einkerbungen
oder Kratzer überprüfen.
Austausch der Packung
Hinweis
Bei Ventilen mit vorgespannter ENVIRO-SEAL-Packung siehe die separate Betriebsanleitung für das ENVIRO-SEAL-Packungssystem.
Wenn PTFE-/Kunststoff-Packungsringe als vorläufige Maßnahme hinzugefügt werden, kann dieses Verfahren durchgeführt
werden, ohne dass der Antrieb vom Ventilgehäuse entfernt werden muss. Der Antrieb muss jedoch abgebaut werden, wenn eine
andere Packungsart ausgetauscht wird oder wenn die Metallteile der Packung (Pos. 14, 17 und, falls verwendet, 18) ausgetauscht
werden müssen.
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Betriebsanleitung
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Ventil V500
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Ausbau der Packung
1. Das Stellventil vom Druck in der Rohrleitung trennen, den Druck auf beiden Seiten des Ventils entlasten und das Prozessmedium
auf beiden Seiten des Ventils ablassen. Alle Druckleitungen zum Stellantrieb absperren und den Druck am Antrieb entlasten. Mit
Hilfe geeigneter Verriegelungen und Sperren sicherstellen, dass die oben getroffenen Maßnahmen während der Arbeit an dem
Gerät wirksam bleiben.
VORSICHT
Beim Abbauen des Antriebs vom Ventil keinen Hammer oder ähnliches Werkzeug verwenden, um den Hebel oder den
Antrieb von der Ventilwelle zu lösen. Das Heruntertreiben des Hebels oder Antriebs mit Schlägen kann zu Schäden an
Ventilkegel, Sitzring und Ventil führen.
Falls erforderlich eine Abziehvorrichtung zum Abbauen des Hebels oder des Antriebs von der Ventilwelle verwenden.
Leichtes Klopfen auf die Schraube des Radabziehers ist zulässig, um den Hebel oder den Antrieb zu lockern; starke Schläge
auf die Schraube können jedoch zu Schäden an Ventilkegel, Sitzring und Ventil führen.
2. Falls erforderlich die Kopfschrauben (Pos. 25) und die Sechskantmuttern (Pos. 26) abschrauben. Anschließend den Antrieb mit
Hilfe der Anweisungen in der Betriebsanleitung des Antriebs abbauen.
3. Die Packungsmuttern (Pos. 16) abschrauben und die Stopfbuchsenbrille (Pos. 14) entfernen.
4. Die alten Packungsringe (Pos. 13), den Packungsgrundring (Pos. 17) und die Laternenringe (Pos. 18), falls verwendet entfernen.
VORSICHT
Die Ventilwelle oder die Wand der Stopfbuchse nicht zerkratzen. Das Zerkratzen dieser Oberflächen kann Leckage
verursachen.
5. Alle zugänglichen Metallteile und -oberflächen reinigen, um alle Partikel zu entfernen, die zur Undichtigkeit der Packung führen
können.
6. Falls erforderlich die Schritte im Abschnitt Austausch von Ventilkegel, Welle und Lagern ausführen und anschließend mit den
Schritten unter Einbau der Packung unten fortfahren.
Einbau der Packung
1. Die neuen Packungsringe und den Packungsgrundring wie in Abbildung 5 dargestellt einsetzen. Sicherstellen, dass die Spalten
von geteilten Ringen versetzt angeordnet sind, um einen Leckpfad zu vermeiden. Anschließend den Stapel so weit wie möglich
in die Stopfbuchse schieben; darauf achten, dass zwischen den Packungsringen keine Luft eingeschlossen wird.
2. Die Stehbolzen, Stopfbuchsenbrille und Muttern anbauen.
VORSICHT
Beim Einbau neuer Packungsteile sicherstellen, dass der Ventilkegel in der geschlossenen Stellung bleibt, um potenzielle
Produktschäden bzw. Leckage zu verhindern.
3. Beim Einbau neuer Packungsteile sicherstellen, dass sich der Ventilkegel in der geschlossenen Stellung befindet.
4. Einen Schraubendreher, ein Hebeleisen oder ein ähnliches Werkzeug zwischen die untere Kegelöse und das Ventilgehäuse
schieben (siehe Abbildung 6). Den Kegel mit dem Hebel fest gegen die Druckscheibe und das Lager auf der Antriebsseite des
Ventils drücken. Den Ventilkegel in dieser Position fixieren, bis der Einbau der Packung abgeschlossen ist.
5. Die Muttern der Stopfbuchsenbrille so fest anziehen, dass unter normalen Bedingungen keine Leckage zu erwarten ist.
6. Den Antrieb gemäß den Verfahren in der Betriebsanleitung des Antriebs montieren. Aufgrund der bei der Antriebseinstellung
erforderlichen Messungen muss das Verfahren unter Einstellung des Antriebshubs in dieser Betriebsanleitung ausgeführt
werden, bevor das Ventil in die Rohrleitung eingebaut wird.
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