fischertechnik 3D printer Instruction [de]

Begleitheft Activity booklet Manual d‘accompagnement Begeleidend boekje Cuaderno adjunto Folheto Libretto di istruzioni
Сопроводительная инструкция
3D-Drucker
Willkommen in der Welt der fischertechnik 3D-Drucker
Einstieg 04
Grundlagen 04
Wie ist der 3D-Druck entstanden? 04
FDM ist geboren! 05
Komponenten 06
Extruder 06
Druckdüse 06
Druckbett 07
Endtaster 07
3D-Controller 08
Extruder / Materialtransport 08
Inbetriebnahme / Kurzanleitung 09
Softwareinstallation 09
Druckbett und Druckkopf kalibrieren 14
Druckmaterial (Filament) laden 18
Druckmaterial (Filament) wechseln oder entnehmen 19
Druckbeispiele starten 20
Druck von G-Code-Objekten 20
Druckobjekt entnehmen 22
Druck von STL-Objekten 22
3D-Druckverfahren 24
FDM / FFF 24
SLS (Selective Laser Sintering) 24
SLA (Stereolithografie) 25
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3D-Drucker
Dateiformate 26
G-Code 26
STL-Format 27
Materialkunde 28
PLA (Biokunststoff) 28
Weitere Modellvorlagen finden 29
Software zur Konstruktion 32
Tinkercad 32
SketchUp Make 33
Sicherheitsinformationen 34
Fehlersuche 36
FAQs 38
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3D-Drucker
Einstieg
Wir freuen uns, dass Sie sich für den Baukasten „3D-Drucker“ von fischertechnik entschieden haben. Mit diesem Baukasten lernen Sie die Grundlagen und Funktionsweise eines 3D-Druckers kennen. Beim Durchlesen dieser didaktischen Informationen werden Sie Schritt für Schritt an das Thema 3D-Druck - oder auch als „Additive Fertigung“ bezeichnet - herangeführt. Bitte lesen Sie alle Kapitel aufmerksam durch! Somit vermeiden Sie Schäden an Ihrem Drucker und vor allem Verletzungen und Verbrennungen (Sicherheitsinformationen). Außerdem sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie den fischertechnik 3D-Drucker sorgfältig mit Hilfe der beiliegenden Aufbauanleitung zusammenbauen. So ist gewährleistet, dass Ihr Drucker nach dem Aufbau einwandfrei funktioniert. Zudem vermeiden Sie Schäden an Ihrem fischertechnik 3D-Drucker. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg beim Kennenlernen dieser neuen und faszinierenden Technologie.
Grundlagen
Wie ist der 3D-Druck entstanden?
Bereits 1980 gab es die ersten Versuche mit 3D-Druckern. Der US-Amerikaner Charles „Chuck“ Hull gilt als Erfinder dieses - „Stereolithographie“ genannten ­Verfahrens, bei dem ein lichtempfindlicher Flüssigkunststoff mit einem UV-Laser ausgehärtet wurde. Aber erst 1986 meldete er seine Erfindung zum Patent an. Daraus entstand das auch heute noch weltweit tätige Unternehmen „3D Systems“. Allerdings geht man davon aus, dass das zugrunde liegende Verfahren von Hideo Kodama vom Nagoya Municipal Industrial Research Institute entdeckt und weiterentwickelt wurde. Kurz darauf erfand Carl Deckard das Lasersinterverfahren, welches jetzt aus dem industriellen 3D-Druck nicht mehr wegzudenken ist. Zeitgleich gründeten in Deutschland die Unternehmer Langer und Steinbichler das auch heute noch tätige Unternehmen EOS GmbH. Aktuell vergeht keine Woche, in der nicht weitere neue Ideen, Druckverfahren, Technologien und Produkte rund um den 3D-Druck entstehen. Vor allem in der Startup-Szene - Firmen junger Unternehmer und Gründer - ist der 3D-Druck nicht mehr wegzudenken und sorgt für Innovationen. Der fischertechnik 3D-Drucker bringt Ihnen diese faszinierende Technologie näher und gibt Ihnen einen Einblick in die Funktionsweise.
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3D-Drucker
FDM ist geboren!
Als Scott Crump Ende der 80er Jahre mit einer Klebepistole in seinem Hobbyraum experimentierte, war ihm sicher noch nicht bewusst, wie sehr er die Welt mit einer neuen Entdeckung verändern würde. Nachdem er mehrere Schichten übereinander aufgebracht hatte, kam seine Tochter ins Zimmer und begutachtete sein Werk. „Das sieht ja aus wie ein Frosch!“. Dieser „Frosch“ war die Geburt des FDM-3D-Druckverfahrens (Fused Deposition Modeling). Scott ließ sich diese Idee patentieren und legte damit den Grundstein für sein Unternehmen, die Stratasys Ltd., ein heute aus dem 3D-Druck nicht mehr wegzudenkender und weltweit tätiger Marktführer. Ihr fischertechnik 3D-Drucker arbeitet ebenfalls mit dem FDM-Verfahren. Wie es genau funktioniert, sehen wir uns in einem der folgenden Kapitel an. Entscheidend ist, dass Sie mit dieser Drucktechnik genauso wie Scott Crump in der Lage sind, zu Hause, in der Schule, in der Universität oder auch in Ihrem Büro kreative Ideen und Objekte dreidimensional umzusetzen. Und das auf einfache und intuitive Weise – mit dem fischertechnik 3D-Drucker werden Sie zum „Maker“. Denn seit 2009 ist der 3D-Druck auch im privaten Bereich angekommen - nachdem Flugzeugbauer, wie beispielsweise Airbus, Teile der Innenausstattung „additiv“ fertigten, Modedesigner Funktionsbekleidung entwickelten oder Sportschuhhersteller individuelle Schuhe produzierten. Bevor Sie in den 3D-Druck einsteigen, erklären wir Ihnen noch kurz die wichtigsten Komponenten – und dann kann es auch schon losgehen!
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3D-Drucker
Komponenten
Extruder
Der Extruder ist der Hauptbestandteil des 3D-Druckers. Seine Aufgabe ist es, das Druckmaterial (Filament) zu schmelzen und durch eine Düse (Nadeldüse) zu pressen. Die Temperatursteuerung wird von einem „Thermistor“ überwacht. Thermistoren sind temperaturabhängige Widerstände, die ihren Widerstandswert in Abhängigkeit der umgebenden Temperatur verändern.
Druckdüse
Die Druckdüse sitzt am vorderen Ende des Extruders. Diese Düsen können einen unterschiedlichen Durchmesser besitzen und so die Stärke des austretenden Filaments beeinflussen. Ihr fischertechnik 3D-Drucker besitzt eine Düse mit einem Durchmesser von 0,5 Millimeter und ist für beste Druckergebnisse ausgelegt.
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3D-Drucker
Druckbett
Auf dem Druckbett - oder auch Druckplattform genannt - wird das 3D-Objekt Schicht für Schicht vom Extruder aufgebaut. Das Druckbett des fischertechnik 3D-Druckers ist feststehend und bewegt sich in der Y-Achse vor und zurück. Im Zusammenspiel mit der Bewegung der X- und Z-Achse entsteht so das Druckobjekt.
Endtaster
Der Endtaster übernimmt bei Ihrem fischertechnik 3D-Drucker die Funktion eines Sensors. Dieser Endtaster verhindert, dass der Extruder mit der Druckdüse auf das Druckbett stößt. Die Einstellung des Endtasters nehmen Sie mit der Einstellschraube vor. Die genaue Vorgehensweise erhalten Sie im Kapitel „Druckbett und Druckkopf kalibrieren“.
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3D-Drucker
3D-Controller
Der Controller Ihres 3D-Druckers steuert nicht nur alle Systemeinheiten und Schrittmotoren, sondern auch die Bewegung des Extruders im kartesischen Koordinatensystems (X-, Y- und Z-Achse). Am Controller sind alle Schrittmotoren mit dem programmierbaren Mikroprozessor (Atmel) per Kabel verbunden. Außerdem wird hier sowohl das USB-Kabel zum PC als auch das Netzteil angeschlossen.
Extruder / Materialtransport
Der Materialtransport sorgt dafür, dass das Filament zum Extruder (Druckkopf) transportiert wird. Hier können Sie den Anpressdruck auf das Filament steuern. Außerdem wird über den Materialtransport das Filament geladen oder entladen. Die genaue Vorgehensweise erhalten Sie im entsprechenden Kapitel in dieser Begleitinformation.
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3D-Drucker
Inbetriebnahme / Kurzanleitung
Softwareinstallation
Bevor Sie mit dem Einrichten des Druckers beginnen können, müssen Sie die notwendigen Druckertreiber sowie die Druckersoftware „3D Print Control“ auf Ihrem Windows PC (Version 7, 8 und 10) installieren. Starten Sie dazu das mitgelieferte Installationsprogramm von der CD. Es erledigt automatisch die ersten Schritte und kopiert die notwendigen USB-Treiber sowie die Anwendungssoftware und einige Druckbeispiele auf Ihre Festplatte – doch dazu später mehr.
Wenn die Installation abgeschlossen ist, starten Sie bitte den PC neu. So werden alle Treiber und Softwarekomponenten von Ihrem Betriebssystem Windows erkannt und initialisiert. Verbinden Sie jetzt den Controller des Druckers über das mitgelieferte USB-Kabel mit Ihrem PC und schließen Sie nun das mitgelieferte Netzteil an. Wechseln Sie nun in der Windows Systemeinstellung in den „Geräte­Manager“ und wählen dort den Punkt „COM & LPT“ aus. Bitte beachten Sie, dass dieser Einstellungsschritt je nach Windows-Version unterschiedlich sein kann. Nach einem Klick auf „COM & LPT“ zeigt Ihnen der Geräte-Manager nun den verwendeten COM-Port an (z.B. COM3). Merken oder notieren Sie sich bitte diesen Port. Sie benötigen ihn für die abschließende Konfiguration des 3D-Druckers.
Als Nächstes starten Sie „3D Print Control“ und klicken in der Menüleiste oben rechts auf den Punkt „Druckereinstellungen“.
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3D-Drucker
Daraufhin öffnet sich ein neues Fenster mit weiteren Reitern. Klicken Sie hier bitte auf den ersten Reiter „Verbindung“. Über diesen Menüpunkt steuern Sie den 3D-Drucker von Ihrem PC an. Die notwendigen Einstellungen entnehmen Sie bitte der folgenden Abbildung. Achten Sie vor allem darauf, dass Sie hier den richtigen, notierten COM-Port eintragen!
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3D-Drucker
Alle weiteren Parameter wurden bereits bei der Installation Ihres 3D-Druckers automatisch von Windows eingestellt. Sollte dies nicht der Fall sein – bzw. wurden diese im Nachhinein unbeabsichtigt verstellt – finden Sie nachfolgend die korrekten Parameter für eine manuelle Konfiguration. Wechseln Sie dazu bitte auf den nächsten Reiter „Drucker“. Dort stellen Sie bitte alle Parameter anhand der nachfolgenden Abbildung ein. Bitte beachten Sie vor allem den Punkt „Default Extruder Temperatur“. Hier sollte der Wert auf 200 °C stehen.
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3D-Drucker
Unter dem Reiter „Extruder“ legen Sie die maximale Temperatur des Druckkopfs fest. Diese sollte bei 220 °C liegen.
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