In diesem Handbuch wird die Verwendung der Bedienkonsole „MA25Pulse“ und „Pulse“
beschrieben.
Allgemeine Informationen zu Verwendung und Funktionsweise entnehmen Sie der
Bedienungsanleitung für die Stromquelle bzw. Drahtvorschubeinheit.
Beim Einschalten der Netzspannung führt das Gerät einen Selbsttest
für die LEDs und das Display durch. Die Programm- und
Bedienkonsolenversionen „Stahl“, „Alu“, „Stahl NA“ und „Alu NA“
werden hier dargestellt. (In diesem Beispiel lautet die
Programmversion „0.17A“ und die Bedienkonsolenversion „Stahl“.)
(Lange Texte werden im Display automatisch umbrochen.)
Betriebsanleitungen in anderen Sprachen können von folgender Website heruntergeladen
werden: manuals.esab.com
Allgemeine Sicherheitshinweise für den Umgang mit der Ausrüstung werden in der
Bedienungsanleitung für die Stromquelle im Kapitel „SICHERHEIT“ bzw. in der
Bedienungsanleitung der Drahtvorschubeinheit aufgeführt. Allgemeine Informationen
zum Betrieb werden in der Bedienungsanleitung für die Stromquelle im Kapitel
„BETRIEB“ bzw. in der Bedienungsanleitung der Drahtvorschubeinheit aufgeführt.
Lesen Sie beide Kapitel sorgfältig durch, bevor Sie mit der Ausrüstung arbeiten!
2.1Navigieren
Hinweis: Die oben gezeigte Grafik zeigt die „MA25 Pulse“ Bedienkonsole. Die Funktionen aller Tasten
und Knöpfe sind jedoch für „MA25 Pulse“ und „Pulse“ identisch.
1.Tasten für Schweißdatenspeicher9.Umschalten zwischen 2-Takt- und
4-Takt-Betrieb
2.Umschalten zwischen Kraterfülldauer,
Drosselung, Gasnachströmzeit und
Synergieauswahl
10.Umschalten zwischen Einstellung per
Konsole, Programmwechsel per
Auslöser am Schweißbrenner und
Fernsteuerungseinheit
3.Auswahl von Anschleichen11.Auswahl von Hotstart
4.Auswahl von Gasspülung12.Einstellung der Spannung/QSet™
5.Display13.Kennzeichnung, welche Variablen und
Einheiten im Display angezeigt werden.
•Verfügbare Versionen:
○ MA25 Pulse, Stahlschweißen mit 54 Synergiekennlinien
○ MA25 Pulse, Aluminiumschweißen mit 30 Synergiekennlinien
○ MA25 Pulse, Stahlschweißen mit 55 Synergiekennlinien (NA-Version)
○ MA25 Pulse, Aluminiumschweißen mit 29 Synergiekennlinien (NA-Version)
○ Impulsstahl- und Aluminiumschweißen (66 Synergiekennlinien für Stahl und 27
Synergiekennlinien für Aluminium)
○ Impulsstahl- und Aluminiumschweißen (NA-Version, 61 Synergiekennlinien für
Stahl und 17 Synergiekennlinien für Aluminium)
•Möglichkeit zur Umschaltung zwischen Drahtvorschubgeschwindigkeit und
Amperezahl-Schätzung während des Synergieschweißens
•QSet™-Parameter-Automatisierung
•2/4-Takt-Aktivierung durch Auslöser am Schweißbrenner
•Gastest und Anschleichen
•Einstellungen für Gasvorströmung und Gasnachströmung
•Kriechstart und Kraterfüllung
•Dauerdrosselungseinstellung
•3 Speicherplätze, Aufruf über Auslöser am Schweißbrenner oder Bedienkonsole
•MMA: Einstellung von ArcPlus™II-Regler, Hotstart und Arc Force
3.2Schweißdatenspeicher
Im Speicher der Bedienkonsole können drei verschiedene
Schweißdatenprogramme abgelegt werden.
Drücken Sie die Auswahltaste 1, 2 oder 3 für die Dauer von 5 Sekunden, um
Schweißdaten im Speicher zu sichern. Wenn die grüne Anzeige blinkt, wurden die
Schweißdaten gespeichert.
Zum Wechseln zwischen den Schweißdatenspeichern drücken Sie die Taste 1, 2
oder 3.
Der Schweißdatenspeicher verfügt über eine Backup-Batterie, damit die
Einstellungen selbst nach dem Ausschalten des Geräts erhalten bleiben.
3.3MIG/MAG-Schweißen
MIG/MAG-Schweißen
Beim MIG/MAG-Schweißen wird ein konstant vorgeschobener Fülldraht
geschmolzen, wobei der Krater von Schutzgas umgeben wird.
Drahtvorschubgeschwindigkeit
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Hiermit wird die erforderliche Vorschubgeschwindigkeit für den Fülldraht in
Prozent oder Meter pro Minute festgelegt.
Jede Kombination von Drahtart, Drahtdurchmesser und Gasmischung erfordert
ein besonderes Verhältnis zwischen Drahtvorschubgeschwindigkeit und
Spannung (Lichtbogenlänge), damit ein stabiler, funktionssicherer Lichtbogen
erzeugt wird. Die Spannung (Lichtbogenlänge) richtet sich automatisch nach der
vorprogrammierten Synergiekennlinie, die ausgewählt wurde. Dadurch wird die
Einstellung der korrekten Schweißparameter erheblich erleichtert. Die
Verknüpfung zwischen Drahtvorschubgeschwindigkeit und den anderen
Parametern wird als Synergiekennlinie bezeichnet.
Im Synergiemodus kann entweder die eingestellte
Drahtvorschubgeschwindigkeit oder die Amperezahl-Schätzung angezeigt
werden. Weitere Details finden Sie unter „Anzeigen der Amperezahl-Schätzung“.
Ausführliche Informationen zu den Synergiekennlinien die im „MA25 Pulse“ bzw.
„Pulse“ enthalten sind finden Sie im Kapitel „DATEN FÜR DRAHT UND GAS“.
Andere Synergielinien können ebenfalls bestellt werden. Ihre Installation muss
jedoch von einem speziell geschulten ESAB-Servicetechniker ausgeführt
werden.
Bei Aktivierung der Synergie müssen Sie mit dem Einstellrad die richtige
Synergiekennlinie auswählen.
Die Nummern für die Synergiekennlinien befinden sich auf dem Aufkleber in der
Drahtvorschubeinheit.
Wird beim Schweißen die Bedienkonsole im Synergiemodus betrieben, kann
entweder die Drahtvorschubgeschwindigkeit oder die Amperezahl-Schätzung als
Einstellung ausgewählt werden. Die Option zur Anzeige der
Amperezahl-Schätzung kann als Referenz dienen, wenn dem Bediener die
einzustellende Drahtvorschubgeschwindigkeit nicht bekannt ist.
Stellen Sie mit dem Einstellrad die Amperezahl-Schätzung ein. Bei Änderung
der Amperezahl-Schätzung ändert sich die eingestellte
Drahtvorschubgeschwindigkeit dementsprechend. Durch Drücken der Taste
~A/WFS kann zwischen der Anzeige der Drahtvorschubgeschwindigkeit oder
der Amperezahl-Schätzung im Display umgeschaltet werden.
Beim Schweißen bleibt die Drahtvorschubgeschwindigkeit konstant, um ein
vorhersagbares Ergebnis und eine gleichmäßig gefüllte Schweißnaht zu
gewährleisten. Die Schweißergebnisse sind identisch, unabhängig davon, ob
der Bediener die Drahtvorschubgeschwindigkeit oder die
Amperezahl-Schätzung zur Einstellung verwendet.
Eine konstante Drahtvorschubgeschwindigkeit während des Schweißens führt
zu einer gewissen Abweichung zwischen der Amperezahl-Schätzung und der
tatsächlich gemessenen Stromstärke. Die Größe dieser Abweichung ist von dem
Schweißnahttyp und dem vom Bediener verwendeten Elektrodenüberstand
(Abstand zwischen Kontaktspitze und Werkstück) abhängig. Dabei macht es
keinen Unterschied, ob die Drahtvorschubgeschwindigkeit oder die
Amperezahl-Schätzung eingestellt wird. Falls die Abweichung groß ist, passen
Sie den Elektrodenüberstand an, um optimale Schweißergebnisse zu erhalten
(siehe nachstehende Abschnitte).
Während des Schweißens wird die tatsächlich gemessene Stromstärke im
Display angezeigt. Wird während des Schweißens dieTaste gedrückt
(Position 14 in der Abbildung im Kapitel „ÜBERBLICK ZUR
BEDIENKONSOLE“), wird im Display zwei Sekunden lang die
Amperezahl-Schätzung angezeigt. Anschließend wird wieder die gemessene
Stromstärke angezeigt. Die gemessene Stromstärke wird im Display weiter
angezeigt, bis die Einstellung geändert wird.
Falls die gemessene Stromstärke aus irgendeinem Grund um mehr als ±10%
von der Amperezahl-Schätzung abweicht, beginnen die LED „Current“ (Strom)
und der im Display angezeigte Wert der gemessenen Stromstärke zu blinken.
Ein sehr kurzer oder ein sehr langer Überstand der Schweißelektrode kann eine
große Abweichung zwischen der Amperezahl-Schätzung und der gemessenen
Stromstärke zur Folge haben. Der Schweißer kann u.U. bessere Ergebnisse
erzielen, indem er einen geeigneteren Überstand einstellt. Falls die gemessene
Stromstärke erheblich niedriger ist als die Amperezahl-Schätzung, ist es u.U.
besser, einen kürzeren Überstand zu verwenden. Falls die gemessene
Stromstärke erheblich höher ist als die Amperezahl-Schätzung, ist es u.U.
besser, einen längeren Überstand zu verwenden. Beachten Sie, dass sich die
unterschiedlichen Schweißnahttypen ebenfalls auf die tatsächlich gemessene
Stromstärke auswirken. Es besteht die Möglichkeit, den „zulässigen“
Unterschied zwischen der gemessenen Stromstärke und der
Amperezahl-Schätzung einzustellen. Der Standardwert beträgt ±10%. Siehe
Abschnitt „Ausgeblendete MIG/MAG-Funktionen“.
Mit QSet™ wird die Einstellung von Schweißparametern vereinfacht.
So verwenden Sie QSet™:
Feineinstellung des QSet™-Wertes:
KURZLICHTBOGEN
Beim ersten Schweißen mit einem Draht-/Gastyp stellt QSet™ automatisch alle
erforderlichen Schweißparameter ein. Danach speichert QSet™ alle Daten, um
ein optimales Schweißergebnis zu erzielen. Die Spannung passt sich
automatisch an die Änderungen der Drahtvorschubgeschwindigkeit an.
1.Legen Sie die Drahtvorschubgeschwindigkeit fest. QSet™ erzielt ein
optimales Schweißergebnis durch dynamische Spannungsregelung.
2.Bei Änderung des Materials oder der Materialdicke: Arbeiten Sie mit
QSet™ 6 Sekunden auf einem Teststück, damit die korrekten
Schweißdaten erfasst werden können. Beginnen Sie dann mit der
Arbeit am Werkstück.
•Durch Drehen des Reglers im Uhrzeigersinn (+) wird die Lichtbogenlänge
vergrößert.
•Durch Drehen des Reglers gegen den Uhrzeigersinn (-) wird die
Lichtbogenlänge verkleinert.
SPRÜHLICHTBOGEN
Bei einer Annäherung an den Sprühlichtbogenbereich muss der Wert für QSet™
erhöht werden. Deaktivieren Sie die QSet™-Funktion beim Schweißen mit
einem reinen Sprühlichtbogen. Alle Einstellungen werden von QSet™
übernommen, nur die Spannung muss eingestellt werden.
Manuell
Manueller Betrieb. Der Bediener muss die passenden Werte für Drahtvorschub
und Spannung festlegen.
Kriechstart
Bei einem Kriechstart erfolgt ein Drahtvorschub mit 1,5m/min (59 in./min), bis
ein elektrischer Kontakt mit dem Werkstück hergestellt wird.
Kraterfüllung
Per Kraterfüllung lassen sich Poren, temperaturbedingte Risse und eine
Kraterbildung zum Schweißende vermeiden.
Kraterfülldauer
Wählen Sie bei der Aktivierung der Kraterfüllung außerdem die Kraterfülldauer
mit dem Einstellrad.
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Diese Funktion kann nicht mit QSet™ verwendet werden.
2-Takt
Beim 2-Takt-Schweißen startet die Gasvorströmung, wenn der Auslöser am
Schweißbrenner betätigt wird. Danach startet der Schweißvorgang. Durch
Loslassen des Auslösers hält der Schweißvorgang komplett an und die
Gasnachströmung setzt ein.
Beim 4-Takt-Schweißen startet die Gasvorströmung, wenn der Auslöser am
Schweißbrenner betätigt wird. Beim Loslassen des Auslösers beginnt der
Drahtvorschub. Der Schweißvorgang wird fortgesetzt, bis der Auslöser erneut
betätigt wird. Danach stoppt der Drahtvorschub. Beim Loslassen des Auslösers
setzt die Gasnachströmung ein.
Aktive Bedienkonsole
Alle Einstellungen werden über die Bedienkonsole vorgenommen.
Änderung der Schweißdaten
Über diese Funktion können durch Drücken des Auslösers vom Schweißbrenner
verschiedene Schweißdatenspeicher angewählt werden.
Zum Ändern außerhalb eines Schweißvorgangs schnell drücken. Wird der
Auslöser zu lange gedrückt gehalten, interpretiert das Programm dies als
Schweißstart.
Änderung der Schweißdaten während des Schweißens mit 2-Takt-Betrieb
Während eines Schweißvorgangs wird der Auslöser des Schweißbrenners
gedrückt. Zum Ändern des Schweißdatenspeichers lassen Sie den Auslöser los
und drücken Sie ihn schnell.
Änderung der Schweißdaten während des Schweißens mit 4-Takt-Betrieb
Während eines Schweißvorgangs mit 4-Takt-Betrieb wird der Auslöser des
Schweißbrenners losgelassen. Um den Schweißdatenspeicher zu ändern,
betätigen Sie den Auslöser und lassen Sie ihn schnell los.
Wählen Sie bei der Schweißdatenaktivierung 1 bis 3 den Schweißdatenspeicher
1, 2 oder 3.
Fernsteuerungseinheit
Alle Einstellungen werden über die Fernsteuerungseinheit vorgenommen.
Die Fernsteuerungseinheit muss vor der Aktivierung mit dem
Fernsteuerungsanschluss der Ausrüstung verbunden werden. Bei aktivierter
Fernsteuerungseinheit ist die Konsole inaktiv.
Bei aktivierter Fernsteuerungsfunktion und bei Verwendung eines
Schweißbrenners mit Programmauswahl (RS3) kann zwischen verschiedenen
Schweißdatenspeichern gewechselt werden.
Spannungsminderungseinrichtung (VRD; Voltage Reducing Device)
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Per VRD-Funktion wird sichergestellt, dass die Leerlaufspannung maximal 35 V
beträgt, wenn kein Schweißvorgang stattfindet. Dies wird durch eine leuchtende
VRD-LED angezeigt.
Die VRD-Funktion wird blockiert, wenn das System den Beginn eines
Schweißvorgangs erkannt hat.
Wenn die Leerlaufspannung bei aktivierter VRD-Funktion den Grenzwert von 35
V überschreitet, erscheint eine Fehlermeldung (16) auf dem Display. So lange
diese Anzeige vorliegt, kann kein Schweißvorgang gestartet werden.
Die Gasspülung wird beim Messen des Gasflusses verwendet oder wenn vor
dem Schweißstart Luft oder Feuchtigkeit aus den Gasschläuchen gespült
werden soll. Die Gasspülung findet so lange statt, wie die Taste gedrückt wird.
Bei einer Gasspülung sind weder Spannung noch Drahtvorschub aktiv.
Draht einfädeln
Das Anschleichen wird verwendet, wenn ein Drahtvorschub ohne das Anliegen
von Schweißspannung erfolgen soll. Der Drahtvorschub findet so lange statt,
wie die Taste gedrückt wird.
Drosselung
Eine höhere Drosselung führt zu einem breiteren Schweißbad und weniger
Schweißspritzern. Eine niedrigere Drosselung bewirkt einen schärferen Klang,
jedoch einen stabileren und konzentrierteren Lichtbogen.
Gasnachströmung
Hiermit wird die Zeit festgelegt, in der nach dem Löschen des Lichtbogens
Schutzgas strömt.
Hotstart
Per Hotstart wird zu Beginn des Schweißvorgangs für eine einstellbare
Zeitdauer der Schweißstrom erhöht. So wird das Risiko für eine unzureichende
Verschmelzung am Anfang der Schweißnaht gesenkt.
3.3.1Ausgeblendete MIG/MAG-Funktionen
Die Bedienkonsole enthält ausgeblendete Funktionen.
Um auf diese ausgeblendeten Funktionen zuzugreifen, halten Sie die
Auswahltaste 5Sekunden lang gedrückt. Auf dem Display werden daraufhin ein
Buchstabe und ein Wert angezeigt. Verwenden Sie den Drahtvorschubregler,
um den Wert für die gewählte Funktion zu ändern.
Funktions
buchstabe
AGasvorströmungszeit
CMaßeinheit
IRückbrandzeit (nur verfügbar, wenn SCT=aus)
tSpeicherplätze für Auslöserdaten
hHotstart-Zeit
Funktion
oSCT ein/aus
SStartparameter R (nur sichtbar bei Kurzlichtbogen und wenn
Synergie nicht ausgewählt ist)
dToleranzeinstellung für Amperezahl-Schätzung
PEndgültige Kraterfüllungs-Drahtvorschubgeschwindigkeit
bKraterfüllung Endwert für Spannung
OErforderliche Schweißzeit zum Füllen des Kraters
HDelta Hotstart-Drahtvorschubgeschwindigkeit
Um die Funktion zu verlassen, halten Sie die Auswahltaste 5Sekunden lang
gedrückt.
AGasvorströmung
Hiermit wird die Zeit festgelegt, in der vor dem Zünden des Lichtbogens
Schutzgas strömt.
CMaßeinheit
0=Zoll/min, 1=mm/min, Standardeinstellung=1
IRückbrandzeit
Aufgrund des Kurzschlussabschluss (Short Circuit Termination, SCT) ist die
Rückbrandzeit standardmäßig ausgeschaltet.
Die Einstellungen für die Rückbrandzeit sind nur verfügbar, wenn SCT
AUSGESCHALTET ist. Dies ist der Fall, wenn die SCT-Einstellung = 1 oder = 0
ist und die gewählte Synergiekennlinie die SCT AUSGESCHALTET hat.
Die Rückbrandzeit ist eine Verzögerung zwischen der Drahtabbremsung und
dem Unterbrechen der Schweißspannung durch die Stromquelle. Eine zu kurze
Rückbrandzeit führt dazu, dass nach dem Schweißende zu viel Draht
hervorsteht. Dadurch besteht das Risiko, dass der Draht im erstarrenden Krater
steckenbleibt. Eine zu lange Rückbrandzeit bewirkt, dass weniger Draht
hervorsteht. Dadurch besteht das Risiko, dass der Lichtbogen erneut auf die
Kontaktspitze übergreift.
tSpeicherplätze für Auslöserdaten
Diese Funktion bietet die Möglichkeit zu wählen, ob Sie Auslöserdaten zwischen
2 oder 3Programmen verwenden möchten.
hHotstart-Zeit
Die Hotstart-Zeit kann von 0,0 bis 9,9 Sekunden in 0,1-Sekunden-Schritten
eingestellt werden.
SCT ist eine Funktion, die kleine, wiederholte Kurzschlüsse am Ende des
Schweißvorgangs vermittelt, bis der Drahtvorschub völlig gestoppt ist und der
Kontakt mit dem Werkstück unterbrochen wurde.
Es gibt die folgenden Einstellungsmöglichkeiten:
0 =Der Wert (EIN/AUS) wird durch die Synergiekennlinie bestimmt
(Standardeinstellung)
1 =SCT ist AUS
2 =SCT ist EIN
SStartparameter R
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Startparameter R aktiviert die Feinabstimmung des Lichtbogens zu Beginn des
Schweißvorgangs. Der Parameter kann von 8,0 bis 60,0 in 0,25er-Schritten
eingestellt werden. Diese Funktion ist nur sichtbar bzw. einstellbar, wenn
Synergie nicht aktiv ist (d.h., das ausgewählte Verfahren ist Kurzlichtbogen).
Dieser Parameter stellt den maximal zulässigen relativen Unterschied zwischen
der Amperezahl-Schätzung und der gemessenen Stromstärke dar. Der
zulässige Unterschied kann von 5 bis 50 Prozent in 5-Prozent-Schritten
eingestellt werden. Falls der zulässige Unterschied während des Schweißens
überschritten wird, blinken die LED „Current“ (Strom) und der im Display
angezeigte Wert der gemessenen Stromstärke.
Mit dieser Funktion kann der Benutzer die Drahtvorschubgeschwindigkeit
steuern, bei der die Kraterfüllung funktioniert.
Die endgültige Kraterfüllungs-Drahtvorschubgeschwindigkeit kann von 0,0 bis
9,9 m/min (390 Zoll/min) in Schritten von 0,1 m/min (3,9 Zoll/min) eingestellt
werden. Der Standardwert ist 3,0 m/min (120 Zoll/min).
bKraterfüllung Endwert für Spannung
Mit dieser Funktion kann der Benutzer die Spannung steuern, bei der die
Kraterfüllung funktioniert.
Die Endspannung für die Kraterfüllung kann vom Standardwert 8,0 V auf die
tatsächliche Spannung eingestellt werden (nicht verfügbar mit Synergie).
OErforderliche Schweißzeit zum Füllen des Kraters
Mit dieser Funktion kann der Benutzer die minimale Schweißzeit einstellen, die
zum Aktivieren der Kraterfüllung erforderlich ist.
Die minimale Schweißzeit kann von 1,0 bis 3,0 Sekunden in Schritten von 0,1
Sekunden eingestellt werden. Der Standardwert beträgt 3,0s. Diese minimale
Schweißzeit kann separat für Kurz-/Sprüh- und Impulsschweißen eingestellt
werden.
HDelta Hotstart-Drahtvorschubgeschwindigkeit
Delta Hotstart-Drahtvorschubgeschwindigkeit kann von 0,0 bis 9,9 m/min (390
Zoll/min) in Schritten von 0,1 m/min (3,9in./min) von eingestellt werden. Der
Standardwert ist 2,0m/min (79 Zoll/min). Der Wert für die Delta
Hotstart-Drahtvorschubgeschwindigkeit kann separat für Kurz-/Sprüh- und
Impulsbetrieb eingestellt werden. Diese „Delta
Hotstart-Drahtvorschubgeschwindigkeit“ wird zur tatsächlich eingestellten
Drahtvorschubgeschwindigkeit hinzugefügt, um die Hotstart-Spannung zu
berechnen. Diese Funktion ist nur mit Synergie verfügbar.
3.4MMA-Schweißen
MMA-Schweißen
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Das MMA-Schweißen kann mit dem Schweißen mit beschichteten Elektroden
verglichen werden. Das Zünden des Lichtbogens schmilzt die Elektrode, wobei
ihre Beschichtung eine schützende Schlacke bildet.
Aktive Bedienkonsole
Alle Einstellungen werden über die Bedienkonsole vorgenommen.
Alle Einstellungen werden über die Fernsteuerungseinheit vorgenommen.
Die Fernsteuerungseinheit muss vor der Aktivierung mit dem
Fernsteuerungsanschluss der Ausrüstung verbunden werden. Bei aktivierter
Fernsteuerungseinheit ist die Konsole inaktiv.
Bei aktivierter Fernsteuerungsfunktion und bei Verwendung eines
Schweißbrenners mit Programmauswahl (RS3) kann zwischen verschiedenen
Schweißdatenspeichern gewechselt werden.
Hotstart
Per Hotstart wird zu Beginn des Schweißvorgangs für eine einstellbare
Zeitdauer der Schweißstrom erhöht. So wird das Risiko für eine unzureichende
Verschmelzung am Anfang der Schweißnaht gesenkt.
Spannungsminderungseinrichtung (VRD; Voltage Reducing Device)
Per VRD-Funktion wird sichergestellt, dass die Leerlaufspannung maximal 35 V
beträgt, wenn kein Schweißvorgang stattfindet. Dies wird durch eine leuchtende
VRD-LED angezeigt.
Die VRD-Funktion wird blockiert, wenn das System den Beginn eines
Schweißvorgangs erkannt hat.
Wenn die Leerlaufspannung bei aktivierter VRD-Funktion den Grenzwert von 35
V überschreitet, erscheint eine Fehlermeldung (16) auf dem Display. So lange
diese Anzeige vorliegt, kann kein Schweißvorgang gestartet werden.
Um VRD zu aktivieren/deaktivieren, wenden Sie sich an den Kundendienst.
3.4.1Ausgeblendete MMA-Funktionen
Die Bedienkonsole enthält ausgeblendete Funktionen.
Um auf diese ausgeblendeten Funktionen zuzugreifen, halten Sie die
Auswahltaste 5Sekunden lang gedrückt. Auf dem Display werden daraufhin ein
Buchstabe und ein Wert angezeigt. Verwenden Sie den Drahtvorschubregler,
um den Wert für die gewählte Funktion zu ändern.
Funktions
buchstabe
CArc Force
dTropfenschweißen
FSchweißregler-Typ (Schweißregler ArcPlus™)
Per Arc Force wird bestimmt, wie der Strom auf Veränderungen der
Lichtbogenlänge reagiert. Ein niedrigerer Wert führt zu einem ruhigeren
Lichtbogen mit weniger Schweißspritzern.
dTropfenschweißen
Das Tropfenschweißen kann beim Schweißen mit Edelstahlelektroden genutzt
werden. Die Funktion umfasst das abwechselnde Zünden und Löschen des
Lichtbogens für eine optimierte Regelung der Wärmezufuhr. Zum Löschen des
Lichtbogens muss die Elektrode nur leicht angehoben werden.
FSchweißregler ArcPlus™
Der Schweißregler ArcPlus™ ist ein neuer Reglertyp, der einen intensiveren,
konzentrierteren und ruhigeren Lichtbogen erzeugt. Dieser wird nach einem
Punktkurzschluss schneller wiederhergestellt, was das Risiko für am Werkstück
anhaftende Elektrode senkt.
•ArcPlus™ (0) wird für basische Elektroden empfohlen
•ArcPlus™ ll (1) wird für Rutil- und Zellulose-Elektroden empfohlen
HHotstart-Amplitude
Wenn Hotstart aktiviert ist, kann der Hotstart-Amplitudenparameter verwendet
werden, um das bevorzugte Niveau des Schweißstroms während der
Hotstart-Zeit als Prozentsatz des festgelegten Schweißstroms einzustellen.
Wenn der festgelegte Schweißstrom 100A beträgt und die Hotstart-Amplitude
auf 10% festgelegt wurde, beträgt der Schweißstrom während der Hotstart-Zeit
110A.
IMin. Strom Fernsteuerung
Wird verwendet, um den minimalen Strom für die Fernsteuerung einzustellen.
Wenn der maximale Strom 100A und der minimale Strom 50A betragen soll,
stellen Sie die ausgeblendete Funktion für minimalen Strom auf 50 %.
Wenn der maximale Strom 100 A beträgt und der minimale Strom bei 90 A
liegen soll, stellen Sie den minimalen Stromwert auf 90 %.
hHotstart-Zeit
Die Hotstart-Zeit kann von 0,0 bis 9,9 Sekunden in 0,1-Sekunden-Schritten
eingestellt werden.
Einstellung der
AmperezahlSchätzung/Drahtvorschubgeschwindigk
Einstellung der
Amperezahl-Schätzung oder
Drahtvorschubgeschwindigkeit
Drahtvorschubgesc
hwindigkeit
eit
endgültige
Kraterfüllungs-
0,0–9,9m/min
(0,0–390Zoll/min)
3,0m/min
(120Zoll/min)
Drahtvorschubgeschwindigkeit
Kraterfüllung Endwert für Spannung8,0 V auf die tatsächlich
8,0 V
eingestellte Spannung
Erforderliche Schweißzeit zum Füllen
1,0–3,0s3,0s
des Kraters
Delta
Hotstart-Drahtvorschubgeschwindigkeit
0,0–9,9m/min
(0,0–390Zoll/min)
2,0m/min
(79Zoll/min)
QSet™AUS oder EINAUS
Manuelle EinstellungAUS oder EINAN
Kriechstart0 = AUS oder 1 = EINAN
KraterfüllungAUS oder EINAN
Kraterfülldauer0,0–5,0s1,0s
2/4-Takt
2)
2- oder 4-Takt2-Takt
Aktive BedienkonsoleAUS oder EINAN
Änderung von TriggerdatenAUS oder EINAUS
Fehlercodes geben Auskunft darüber, ob ein Fehler an der
Ausrüstung aufgetreten ist. Der Code erscheint im unteren
Displaybereich als E gefolgt von einer Fehlernummer.
Eine Einheitennummer gibt an, an welcher Einheit der Fehler
aufgetreten ist.
Fehlercode- und Einheitennummer werden abwechselnd angezeigt.
Das Beispiel in den zwei Grafiken auf der linken Seite zeigt einen
Kontaktverlust zwischen Bedienkonsole (U 0) und Stromquelle (E
18).
Liegen mehrere Fehler vor, wird nur der Code für den zuletzt
aufgetretenen Fehler angezeigt. Um die Fehleranzeige vom Display
zu löschen, drücken Sie eine der Funktionstasten oder drehen Sie
einen Regler.
HINWEIS!
Wenn die Fernbedienung aktiviert ist, deaktivieren Sie sie. Drücken Sie hierzu auf
die Auswahltaste unter dem Fernbedienungssymbol, um die Fehleranzeige
auszublenden.
5.1Liste mit Fehlercodes
U 0 = SchweißdateneinheitU 2 = StromquelleU 5 = Mehrfachspannung
U 1 = KühlaggregatU 4 = Fernsteuerungseinheit
5.2Beschreibung der Fehlercodes
Im Folgenden werden die Fehlercodes aufgelistet, bei denen Benutzer selbst Maßnahmen
ergreifen können. Wenn ein anderer Code erscheint, wenden Sie sich an einen
Servicetechniker.
Der laufende Schweißprozess wird angehalten. Ein erneuter Start ist erst möglich,
nachdem die Temperatur abgesunken ist.
Maßnahme: Vergewissern Sie sich, dass der Ein- bzw. Auslass für Kühlluft nicht
blockiert oder verschmutzt ist.
Kontrollieren Sie ebenfalls die Einschaltdauer, um eine Überlastung der Ausrüstung
auszuschließen.
E 12Kommunikationsfehler (Warnung)
Die Auslastung des CAN-Systembusses ist vorübergehend zu hoch.
Kontaktverlust zwischen Bedienkonsole und Stromquelle/Vorschubeinheit.
Maßnahme: Kontrollieren Sie das Gerät. Es darf lediglich eine Vorschubeinheit
oder eine Fernsteuerungseinheit angeschlossen sein. Wenn der Fehler weiterhin
besteht, wenden Sie sich an einen Servicetechniker.
E 16Hohe Leerlaufspannung
Die Leerlaufspannung war zu hoch.
Maßnahme: Schalten Sie die Netzspannungsversorgung aus, um die Einheit
zurückzusetzen. Wenn der Fehler weiterhin besteht, wenden Sie sich an einen
Servicetechniker.
E 17Verbindungsunterbrechung
Kontaktverlust zwischen Bedienkonsole und Drahtvorschubeinheit.
Der laufende Schweißvorgang wird angehalten.
Maßnahme: Prüfen Sie die Kabel. Wenn der Fehler weiterhin besteht, wenden Sie
sich an einen Servicetechniker.
E 18Verbindungsunterbrechung
Kontaktverlust zwischen Bedienkonsole und Stromquelle.
Der laufende Schweißvorgang wird angehalten.
Maßnahme: Prüfen Sie die Kabel. Wenn der Fehler weiterhin besteht, wenden Sie
sich an einen Servicetechniker.
E 21Falsche Software auf der Bedienkonsole
Auf der Bedienkonsole wurde die falsche Software installiert.
Maßnahme: Wenden Sie sich an einen Servicetechniker.
E 27Draht aufgebraucht
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Die Drahtvorschubeinheit transportiert keinen Draht. Der laufende Schweißprozess
wird angehalten und ein Schweißstart blockiert.
Der laufende Schweißprozess wird angehalten und ein Neustart verhindert.
Maßnahme: Kontrollieren Sie Kühlwasserkreis und Pumpe.
E 32Kein Gasfluss
Der Gasfluss ist unter 6l/min gefallen. Der Start wird blockiert.
Maßnahme: Überprüfen Sie Gasventil, Schläuche und Anschlüsse.
E 40Inkompatible Einheiten
Es ist eine falsche Drahtvorschubeinheit angeschlossen. Der Start wird blockiert.
Maßnahme: Schließen Sie die richtige Drahtvorschubeinheit an.
E 41Verbindung zum Kühlaggregat unterbrochen
Kontaktverlust zwischen Bedienkonsole und Kühlaggregat. Unterbrechen Sie die
Spannungszufuhr!
Maßnahme: Überprüfen Sie die Verdrahtung. Wenn der Fehler weiterhin besteht,
wenden Sie sich an einen Servicetechniker.
E 44Die Bedienkonsole wurde nicht für die angeschlossenen Stromquellen
konfiguriert
Die derzeit angeschlossene Stromquelle ist von einem anderen Typ als die, die
zuletzt an die Konsole angeschlossen wurde.
Maßnahme: Schließen Sie die Bedienkonsole an eine Stromquelle desselben Typs
wie die zuletzt verbundene Stromquelle an oder konfigurieren Sie die
Bedienkonsole für den entsprechenden Typ der Stromquelle.
E 45Entspr. Kurz-/Sprühlichtlinie fehlt
Die Bedienkonsole hat erfasst, dass die Kurz-/Sprührichtlinie, die der ausgewählten
Synergiekennlinie für Pulsschweißen entspricht, nicht verfügbar ist. Nur zutreffend,
wenn die Synergiegruppe 99 mit benutzerdefinierten Synergiekennlinien verwendet
wird.
Maßnahme: Laden Sie die fehlende Synergiekennlinie mit Hilfe von ESAT herunter
und starten Sie neu.
Ersatz- und Verschleißteile können über Ihren nächstgelegenen ESAB-Händler bestellt
werden, siehe esab.com. Geben Sie bei einer Bestellung Produkttyp, Seriennummer,
Bezeichnung und Ersatzteilnummer gemäß Ersatzteilliste an. Dadurch wird der Versand
einfacher und sicherer gestaltet.