Elektro-Automatik EA-BCI 800 R, EA-BCI 812-20R, EA-BCI 824-10R, EA-BCI 848-05E, EA-BCI 824-20R User manual [ml]

...
Automatikladegeräte Serie
Automatic Battery Charger Series
EA-BCI 800 R
12V / 24V / 48V
320W / 640W / 1000W / 1500W
EA-BCI 812-20R : 27 150 401 EA-BCI 824-10R : 27 150 402 EA-BCI 848-05R : 27 150 403 EA-BCI 824-20R : 27 150 404 EA-BCI 848-10R : 27 150 405 EA-BCI 812-40R : 27 150 406 EA-BCI 812-60R : 27 150 407 EA-BCI 824-40R : 27 150 408 EA-BCI 824-60R : 27 150 409 EA-BCI 848-40R : 27 150 410
Impressum
DE
Bedienungsanleitung Batterieladegeräte Serie BCI 800 R
Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Helmholtzstrasse 31-33 41747 Viersen Germany Telefon: +(49) 02162 / 37850 Fax: +(49) 02162 / 16230 Web: www.elektroautomatik.de Mail: ea1974@elektroautomatik.de
© 2009 Elektro-Automatik
Nachdruck, Vervielfältigung oder auszugsweise, zweckentfremdete Verwendung dieser Bedienungsan­leitung sind verboten und können bei Nichtbeachtung rechtliche Schritte nach sich ziehen.
Stand: Juni 2009
Sicherheitshinweise
Mit den Batterieladegerät dürfen nur einzelne
• Batterien oder Batterieketten (Parallel- oder Seri­enschaltung) geladen werden, die der jeweiligen
Gerätespezikation entsprechen.
Es dürfen keine nicht auadbaren Batterien an das
• Gerät angeschlossen werden.
Vor dem Anschluss der zu ladenden Batterien ist
• der Ausgang des Ladegerätes auszuschalten.
Der Querschnitt der Batterieanschlußkabel muß
• für den maximalen Ausgangsstrom des jeweiligen Gerätes ausgelegt sein.
Es ist sicherzustellen, daß keine Gegenstände in
• die Lüftungsöffnungen gelangen.
Der Netzanschluß darf nur von entsprechendem
• Fachpersonal ausgeführt werden.
Der Netzanschluss muß über eine der Stromauf-
• nahme des jeweiligen Gerätes und dem Leitungs­querschnitt des Zuleitungskabels entsprechend abgesicherte Netzleitung unter Berücksichtigung aller Sicherheitsbestimmungen erfolgen.
Das Gerät ist vor direkter Sonneneinstrahlung und
• Feuchtigkeit zu schützen.
Warnung
Während der Ladung kann hochexplosives, leicht
entammbares Knallgas erzeugt werden. Deshalb
muß für eine gute Be- und Entlüftung der Räumlich­keiten gesorgt werden. Rauchen, offene Flammen und Funkenbildung sind strikt zu vermeiden.
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
3
Über das Gerät
DE
Allgemeines
Einleitung
Die microcontrollergesteuerten Batterieladegeräte der Serie BCI 800 R sind für die Wandmontage konzipiert und verfügen bis 640W Ausgangsleistung über eine Konvektionskühlung und bei höherer Ausgangsleistung über eine Lüfterkühlung.
Sie dienen der Ladung unterschiedlicher Batterie­typen, wie Blei, Lithium-Ionen/Lithium-Polymer oder
Nickel-Cadmium/Nickel-Metallhydrid. Das mehrstuge,
temperaturkompensierte Ladeverfahren ermöglicht eine schnelle, vollständige und schonende Ladung der
Batterien. Im Gerät sind 12 veränderbare Ladeprole gespeichert, die anwenderspezische Anpassung der
Ladeparameter zulassen. Ein Einschub für nachrüstbare, digitale Schnittstellen-
karten (USB, RS232, CAN oder Ethernet) ermöglicht die Überwachung, Fernsteuerung, sowie Anpassung der Ladeparameter von einem PC aus.
Ebenso verfügen die Geräte über eine Netzgerätefunk­tion mit einstellbarer Ausgangsspannung.
Der Leistungsausgang ist kurzschluß- und überlast­fest. Zum Schutz angeschlossener Verbraucher sind die Geräte mit einem Überspannungsschutz (OVP) ausgestattet. Weiterhin wird bei zu hoher Gerätetem­peratur (OT) der Leistungsausgang abgeschaltet. Nach Abkühlung des Gerätes wird der Leistungsausgang automatisch wieder eingeschaltet.
Sichtprüfung
Das Gerät ist nach der Lieferung auf Beschädigungen zu überprüfen. Sind Beschädigungen oder technische Fehler erkennbar, darf das Gerät nicht angeschlossen werden und es sollte unverzüglich der Händler verstän­digt werden, der das Gerät geliefert hat.
Auswechseln der internen Hauptsicherung Gilt nur für Modelle vom Gehäusetyp 1!
Die Netzsicherung bendet sich im Geräteinneren. Vor
dem Öffnen des Gerätes muß dieses von dem Netz und allen anderen Spannungsquellen getrennt sein. Das Arbeiten am geöffneten Gerät darf nur durch eine Elektrofachkraft durchgeführt werden, die über die damit verbundenen Gefahren und Sicherheitsbestim­mungen informiert ist. Um eine defekte Sicherung zu ersetzen, müssen die beiden Kreuzschlitzschrauben an der Unterseite (Netzanschlußseite) entfernt und anschließend das Gehäuseoberteil vorsichtig aus den seitlichen Führungen gezogen werden. Die Netzsiche-
rung bendet sich auf der Basisplatine vorne links.
Lieferumfang
1 x Batterieladegerät 1 x Gedruckte Bedienungsanleitung 1 x Netzanschlußstecker 1 x Temperatursensor LM335Z (10mV/K)
Installation
Montage
Das Gerät ist für die Wandmontage konzipiert und so zu montieren, daß eine ausreichende Kühlung ge­währleistet ist. Es muß so angebracht werden, daß die Lüftungsein- und auslässe sich in vertikaler Richtung
benden und ein Abstand von mindestens 15cm über
und unter dem Gerät eingehalten wird.
Netzanschluß
Alle Modelle sind mit einer aktiven PFC (Power Factor Correction) ausgerüstet und verfügen somit über einen weiten Eingangsspannungsbereich. Sie können mit AC-Eingangsspannungen von 90V bis 264V und einer Frequenz von 45Hz bis 65Hz betrieben werden. Der Netzanschluss erfolgt mit der Hilfe der mitglieferten 3poligen Buchse (Phoenix Combicon GMSTB 2,5/3-ST­7,62). Der Anschluß muß entsprechend des Aufdruckes auf der Frontplatte des Gerätes erfolgen und ist von einer Elektrofachkraft unter Berücksichtigung der Si­cherheitsbestimmungen durchzuführen. Der Leitungs­querschnitt der Netzleitung muß dem Eingangsstrom des anzuschließenden Gerätes entsprechen. Es ist bei der Installation zu berücksichtigen, daß die Geräte über keine eigenen Netzschalter verfügen. Der Netzeingang
des Gerätes ist über eine im Gerät bendliche (Modelle
bis 640W) oder eine an der Front zugängliche (Modelle ab 1000W) Feinsicherung abgesichert.
Batterieanschluß
Der Anschluß der Batterien erfolgt an den mit „Battery“ gekennzeichneten Anschlußklemmen, gemäß Front­plattenaufdruck.
Hierbei sind der Kabelquerschnitt UND die Kabellänge von entscheidender Bedeutung für gute Ladeergeb­nisse.
Wir empfehlen folgende Querschnitte:
Ladestrom
0 - 20A 6mm² 10mm²
20 - 40A 16mm² 25mm²
40 - 60A 25mm² 35mm²
© 2006, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
Kabellänge 0 - 1.5m
Kabellänge
1.5 - 4m
Kabellängen über 4m sollten vermieden bzw., falls nicht anders möglich, durch noch größere Querschnitte kompensiert werden.
4
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG
Beschreibung
DE
Funktionsbeschreibung
Hinweis: die unten in blau aufgeführten Bezeichnungen sind als Werte im Gerät veränderbar.
Ladeverfahren
Achtung! Defekte bzw. tiefentladene (U terien dürfen nicht geladen werden!
I. Lithium-Batterien
Das Ladeverfahren für Lithium-Batterien folgt einer I­U-Kennlinie mit automatischer Beendigung der Ladung bei voller Batterie. Siehe auch Bild unten.
In der ersten Phase der Ladung ndet eine Vorladung
mit reduziertem Strom IPC statt. Die Vorladung wirkt besonders bei stark entladenen Batterien, indem die Möglichkeit geschaffen wird, diese schonend auf die Ladung vorzubereiten. Die zweite Phase ist die Stark­ladung mit dem Strom I
CHARGE
.
Bat
< U
Min
) Bat-
Nach Anstieg der Ladespannung auf U ner max. Vorladezeit t
wird zur Normalladung
PC,END
PC,END
oder ei-
gewechselt. Während der Normalladung bestimmt der Ladezu-
stand der Batterie den Ladestrom, der max. I
CHARGE
sein kann. Während der Konstantstromladung steigt die Batteriespannung an bis die Normalladespannung
U
ladung gewechselt und mit U
erreicht wird. Es wird in Konstantspannungs-
CHARGE
weitergeladen bis
CHARGE
der Ladestrom unter die Grenze IA sinkt. Danach wird die Batterie als vollständig geladen betrachtet und die Ladung automatisch beendet. Die Ladung wird vorzeitig beendet, wenn die Zeit tA überschritten wurde. Die Bat­terie ist dann möglicherweise nicht voll geladen. Dies
kann passieren, wenn falsche Ladeparameter deniert
wurden oder die Batterie defekt ist.
Achtung! Für die Ladung von Lithium-Batterien gibt es keine Temperaturkompensation, jedoch eine Temperaturüberwachung auf Über- oder Un­tertemperatur der Batterie.
Bild 1. Ladekurve für Lithium-Batterien
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
5
Beschreibung
DE
II. Nickel-Cadmium- / Nickel-Metallhydrid-Batterien
Das Ladeverfahren für Nickel-Batterien folgt einer I-U­Kennlinie mit automatischer Beendigung der Ladung bei voller Batterie. Siehe auch Bild unten.
In der ersten Phase der Ladung ndet eine Vorladung mit reduziertem Strom IPC statt. Die Vorladung wirkt besonders bei stark entladenen Batterien, indem die Möglichkeit geschaffen wird, diese schonend auf die Ladung vorzubereiten.
Nach Anstieg der Ladespannung auf U der Zeit t
I
gewechselt. Während der Starkladung steigt
CHARGE
wird zur Starkladung mit Konstantstrom
PC,END
oder Ablauf
PC,END
die Batteriespannung kontinuierlich an. Der höchste gemessene Wert dient als Referenz für die Ermittlung einer Spannungsdifferenz ∆Ua, die sich ergibt, wenn
sich die Batterie der vollen Auadung nähert. Dann sinkt
die Batteriespannung wieder ab. Wird der eingestellte
∆Ua Wert überschritten, ist Batterie fertig geladen und
die Ladung stoppt automatisch.
Bei der Ladung von Nickel-Batterien muß die Batterie­temperatur erfaßt werden. Änderungen der Temperatur von Nickel-Batterien während der Ladung dürfen ein gewisses Maß nicht überschreiten. Daher ist Ladung mit angeschlossenem Temperatursensor zwingend erforderlich. Beim Start der Ladung wir die Anfangstem­peratur ermittelt. Ändert sich die Temperatur während der Ladung über den Wert ∆T a,max hinaus oder steigt sie innerhalb einer Minute so stark an, daß der Wert
∆T/∆t a überschritten wird, wird die Ladung vorzeitig
beendet. Zusätzlich wird die Ladekapazität überwacht. Eine vorzeitige Abschaltung erfolgt bei 1,3 Q. Das heißt, bei 130% der Ladungskapazität der angeschlossenen Batterie. Vorausgesetzt, die Batteriekapazität wurde korrekt angegeben, dient dies zum Schutz der Batterie vor zu hoher Erwärmung.
Achtung! Sollte die Ladung ohne Temperatursen-
sor stattnden, kann keine temperaturabhängige
Schnellladung mit hohem C-Wert erfolgen.
Bild 2. Ladekurve für Nickel-Batterien
6
© 2006, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG
Beschreibung
DE
III. Blei-Batterien
Das Ladeverfahren für Blei-Batterien folgt einer I-U-U­Kennlinie ohne automatische Beendigung. Bei voller Batterie wird diese im Erhaltungsladungsmodus weiter geladen. Siehe auch Bild unten.
Während der Vorladung wird zuerst mit reduziertem Ladestrom IPC geladen. Nach Anstieg der Ladespan­nung auf U Konstantstrom I
oder Ende der Zeit t
PC,END
weitergeladen. Während der
CHARGE
wird mit dem
PC,END
Starkladung steigt die Batteriespannung weiter konti-
nuierlich an. Wenn der Ladestrom unter den eingestell­ten I
sinkt oder nach einer Zeit t
CHARGE
CC,END
wird in die
Normalladung übergegangen. Diese lädt die Batterie mit der Konstantspannung U Zeit t
abgelaufen ist oder der Ladestrom unter
CV,END
bis entweder eine
CHARGE
eine die Grenze IA absinkt. Danach wird in die letzte Ladephase, die Erhaltungsladung gewechselt. In dieser Phase wird die Batterie dauerhaft, also bis zum manuellen Stop der Ladung, mit U
TRICKLE
geladen.
Für die Vorladephase gibt es eine zuschaltbare Zel-
lenüberwachung (siehe „Menü: Batterieprole“). Diese
überwacht die Änderung der Batteriespannung. Wenn der Batteriespannungsanstieg kleiner als ∆U/∆t ist, wird die Ladung abgebrochen, weil die Batterie als defekt betrachtet wird.
Während der gesamten Ladung wird die Batterietem­peratur mittels des eines Temperaturfühlers überwacht (sofern angeschlossen und in den Geräteeinstellungen aktiviert), und die Ladespannung der Normal- und Er­haltungsladungsphasen temperaturgeführt angepaßt.
Es wird empfohlen, stets mit Temperaturkompensation zu laden. Bei nicht angeschlossenem Temperaturfühler wird mit Spannungen geladen, die der Kompensation bei 25°C entsprechen.
Temperaturfühler
Um eine Überladung und so eine schädliche Gasung der Batterien während des Ladevorgangs zu vermei­den wird empfohlen, die Batterieladung stets mit Tem­peraturfühler zu betreiben. Ohne angeschlossenen Temperaturfühler werden die Batterien während der Normal- und Erhaltungsladung entsprechend den eingestellten Werten geladen. Bei Lithium-Batterien dient der Temperaturfühler zur Überwachung der Bat­terietemperatur.
Bild 3. Ladekurve für Blei-Batterien
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
7
Beschreibung
DE
Der Temperaturfühler wird an die Klemmen 1 und 6 der analogen Schnittstelle angeschlossen und muß direkt an dem Gehäuse der Batterie plaziert werden. Sofern die Verwendung eines Temperaturfühlers im
Batterieprol aktiviert wurde, wird dieser vom Gerät
während des Ladestarts erfaßt und anschließend ständig überwacht.
Es kann der beiliegende Temperaturfühler (LM335) verwendet werden oder der Typ KTY81/210. Der ver­wendete Typ muß im Geräte-Einstellmenü ausgewählt werden.
Für die Temperaturüberwachung gilt der Bereich T
stop, min bis T stop, max. Bei Batterietemperaturen
außerhalb dieses Bereiches pausiert die Ladung und es wird ein Temperaturfehler gemeldet. Der zur aktuellen Ladephase gehörende Zeitzähler, für z. B. t
CHARGE
, wird dabei auch pausiert. Die Gesamtladezeit in der Anzeige läuft jedoch weiter. Sobald sich die Temperatur wieder
innerhalb des Bereiches bendet, wird die Ladung
fortgeführt. Der andere einstellbare Bereich (T TC, min bis T
TC, max) gibt an, in welchem Temperaturbereich die
Kompensation der Ladespannung mit dem gewählten Temperaturkoeffizienten (TC) stattfindet. Jenseits dieses Bereiches wird die Ladespannung nicht mehr weiter angepaßt.
Die Ausregelung der Batterieladespannung erfolgt mit
dem eingestellten Temperaturkoefzient, mV/Kelvin
und pro Batteriezelle. Für Erhaltungs- und Normalla­dung ist der Wert getrennt einstellbar.
Überspannungsschutz (OVP)
Die Geräte verfügen über einen Überspannungsschutz­kreis, dessen max. Schwelle bei 110% U
deniert
Nenn
ist. Bei z. B. einem BCI 812 mit 16V Nennspannung sind das dann 17,6V.
Diese Schwelle wird für Netzgeräte-Modus und Batte­rielader-Modus unterschiedlich eingestellt.
Im Netzgeräte-Modus ist es der gesamte Bereich von
0...110% U
Nenn
.
Im Batterielader-Modus ist es Offset ∆U zwischen 1V und 10V, der intern zum momentanen Spannungssoll­wert hinzuaddiert und als Schwelle für die Abschaltung gesetzt wird. Die max. Schwelle liegt trotzdem bei 110% U
Nenn
.
Beispiel: die aktuelle Ausgangsspannung beim Laden ist 4,2V (Lithium-Batterie) und der OVP BC ist einge­stellt auf 10V. Der OVP würde dann bei einer Überspan­nung >14,2V aktiv. Bei einer Ausgangsspannung von 10V würde der OVP bei 17,6V aktiv werden.
Wird eine Überspannung an den Ausgangsklemmen festgestellt, sei es durch interne, im Gerät entstandene oder von dem Verbraucher erzeugte Überspannung, wird der Ausgang des Ladegerätes abgeschaltet und muß manuell wieder eingeschaltet werden. Das Vor­handensein einer Überspannung wird durch Anzeige eines Alarmsymbols mit Alarmtext „OV“ im Display, sowie durch ein Signal am Pin 9 (Error) der analogen Schnittstelle signalisiert.
Übertemperaturverhalten (OT)
Fernfühlung (Remote sense)
Um Spannungsabfälle auf den Batteriekabeln kompen­sieren zu können, stehen Fernfühleingänge (Sense) zur Verfügung. Werden die Fernfühleingänge entsprechend des Frontplattenaufdrucks polrichtig mit den Batterie­klemmen verbunden, können Spannungsverluste von bis zu 2V kompensiert werden.
Werden die Fernfühleingänge nicht genutzt, können diese unbeschaltet bleiben. D.h. eine Verbindung zu den Ausgangsklemmen des Ladegerätes ist nicht er­forderlich.
Netzgerätebetrieb (Power Supply Mode)
Das Gerät kann, wenn die Gerätebetriebsart Power
Supply gewählt wurde, als Netzgerät mit voll einstell-
barer Ausgangsspannung genutzt werden. Es arbeitet dann entweder im Konstantspannungs- oder im Kons­tantstrombetrieb (U-I-Kennlinie).
Dieser Modus ist für Parallel-Bereitschaftsbetrieb geeignet.
Der Einstellbereich von Ausgangsspannung und -strom ist dann jeweils 0...100% Nennwert.
Die Geräte sind mit einer internen Temperaturüberwa­chung ausgestattet. Wird eine bestimmte Innentempe­ratur überschritten, wird der Ausgang des Ladegerätes zeitweilig abgeschaltet. Nach Abkühlung des Gerätes schaltet sich der Ausgang automatisch wieder ein. Übertemperatur wird ebenfalls durch Anzeige eines Alarmsymbols mit Alarmtext „OT“ im Display, sowie ein Signal am Pin 9 (Error) der analogen Schnittstelle signalisiert. Tritt der Fehler während eines Ladevor­ganges auf, wird dieser nach dem Fehler fortgeführt.
Andere Fehlermeldungen
Alle Fehler werden mittels Symbolen oder Alarmtexten in der Anzeige, sowie gesammelt über den Pin 9 (Error) der analogen Schnittstelle signalisiert. Weitere Fehler, die gemeldet werden können:
© 2006, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
• Anschluß einer tiefentladenen oder defekten Batterie
• Anschluß einer Batterie mit falscher Spannung
• Temperaturfühler fehlt oder -kabelbruch
• Zellenschluß
• Diverse Geräte- und Kommunikationsfehler
8
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG
Beschreibung
DE
Batterieüberwachung
Am Batterieanschluß werden die korrekte Polarität, sowie die Batteriespannung der Batterie überwacht. Bei verpolter Batterie oder die zu hoher (z. B. falscher Bat­terietyp) bzw. zu geringer Batteriespannung wird das Starten einer Ladung verhindert und mit einer entspre­chenden Fehlermeldung in der Anzeige gemeldet.
Analoge Schnittstelle
Alle Modelle sind mit einer 12poligen, analogen Schnitt­stelle ausgerüstet, die auf der Vorderseite (Gehäusetyp
1) oder seitlich (Gehäusetyp 2) zugänglich ist. Über die analoge Schnittstelle können der Betriebszustand des Gerätes, die Ladespannung und der Ladestrom überwacht werden. Ebenso kann der Ladevorgang ferngesteuert gestartet und gestoppt werden. Siehe auch Seite 9.
Digitale Schnittstellenkarten
Für den an der Front (Gehäusetyp 1) oder seitlich (Gehäusetyp 2) bendlichen Einschub sind wechsel­bare, digitale Schnittstellenkarten zur Überwachung und Steuerung des Gerätes mittels eines PC und einer mitgelieferten bzw. selbsterstellten Software verfügbar. Es gibt Karten für USB, RS232, CAN oder Ethernet (LAN, mit USB zusätzlich), die optional und nachrüstbar sind.
Das Kommunikationsprotokoll ist offengelegt. Somit kann das Gerät auch von anwenderspezischer Soft­ware bedient werden.
Verhalten bei Netzausfall
Das Gerät ist so konzipiert, daß es weitestgehend autonom arbeitet. Für den Fall eines Netzausfalls wird der letzte Zustand gespeichert (Ausgang, Sollwerte, Modus usw.) und nach Netzwiederkehr wiederher­gestellt. Das bedeutet, daß die Ladung der Batterie oder der „Power Supply“-Modus mit eingeschaltetem Ausgang fortgeführt werden, damit das Gerät wie vor dem Netzausfall weiterarbeitet. Diese Eigenschaft ist in den Geräte-Einstellungen auch abschaltbar.
Bedienung
Die Anzeige
1. Istwerte (Strom und Spannung)
2. Gesamtzeit des Ladevorganges
3. Ladungsmenge in Ah, die an die Batterie abge­ geben wurde
4. Zweizeilige Statusanzeige
5. Ladezustandsanzeige
6. Gewähltes Batterieprol mit einigen wichtigen Daten
7. Aktuelle Funktionsbelegung der Tasten
Einleitung
Die Bedienung des Gerätes erfolgt, abgesehen von der Fernsteuerung per analoger oder digitaler Schnittstelle, ausschließlich über die 5 Tasten, die unter der Anzeige angebracht sind. Diese haben interaktiv wechselnde Funktionen, die durch Kürzel oder Symbole (7) über den Tasten angezeigt werden.
Übersicht der Tastenfunktionen
Gewählte Einstellung ändern oder Umschalten
zur Änderung eines Wertes. Bestätigung, daß man Alarme zur Kenntnis
genommen hat. Alarme werden danach, sofern nicht mehr vorhanden, aus der Anzeige gelöscht und der interne Fehlerspeicher geleert.
PC-Software
Bei Erwerb einer der optionalen, digitalen Schnittstel-
lenkarten wird eine PC-Software mit Bedienoberäche
mitgeliefert, die nur mit Geräten der BCI 800 R Serie funktioniert.
Die Software funktioniert nur mit den Schnittstellen­karten IF-U2 (USB), IF-R2 (RS232) oder IF-E2 (nur der USB-Port).
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
Zugriff auf Batterieprolauswahl.
Übernehmen von Einstellungen oder Werten.
Abbruch ohne Übernahme von Änderungen.
Verläßt die aktuelle Seite.
Beendet LOCAL-Modus und gibt EXTerne
Steuerung frei (analog oder digital).
Aktiviert LOCAL-Modus.
Auswahl eines Wertes/Menüpunkts.
9
Beschreibung
Zugriff auf Einstellungsmenü
Gewählten Wert ändern.
Schaltet Ausgang aus.
DE
Übernimmt das im Batterieprofilmenü ge-
wählte Batterieprol und dessen Werte für
den nächsten Ladevorgang.
Sollspannung einstellen (Netzgerätemodus)
Sollstrom einstellen (Netzgerätemodus)
Ausgang einschalten (Netzgeräte-Modus) Bewegt den Cursor innerhalb des einzu-
stellenden Wertes, um die Dezimalstellen direkt ändern zu können.
Starten der Batterieladung, wenn alle Bedin-
gungen zum Start erfüllt sind (siehe unten) oder Fortführung der Ladung.
Anhalten der Ladung. Direkter Zugriff auf die Werte des aktuellen
Batterieprols (außerhalb eines Ladevorgangs)
oder Wechsel in den Änderungsmodus eines ausgewählten Wertes.
Während des Ladens können hiermit die
Einstellungen des Batterieprols angeschaut
werden. Keine Änderung möglich.
Editiermodus für das gewählte Batterieprol.
Menü „Geräteeinstellungen“
Hier können Einstellungen zu den Signalen der ana­logen Schnittstelle, Kommunikationsparameter zu den diversen digitalen Schnittstellen (wo nötig) und weitere Geräteeinstellungen angepaßt werden.
Hinweis: Änderung und Übernahme nur bei „Ausgang aus“.
Folgende Aktionsmöglichkeiten:
1. Im Menü navigieren
+
2. Menüpunkte aktivieren
+ +
3. Einstellungen ändern
+ + + +
dann übernehmen mit oder Abbruch mit .
Weiter nächste Seite...
Bild 4. Struktur des Menüs „Geräteeinstellungen“
10
© 2006, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG
Beschreibung
DE
Hinweise: Angaben in Klammern () für die analoge Schnittstelle beziehen sich auf den Netzgeräte-Modus. Die Zahl, z. B. „/7“, hinter der Einstellung zeigt den zugehörigen Pin der 12poligen Klemme an.
Erläuterungen:
Menüpunkt Parameter Bedeutung
General settings
Use of device Charger Gerät arbeitet als Lader
Power Supply
Power ON restore
OFF
Backlight delay 60s
ON Anzeigebeleuchtung ständig ein
Analogue interface
Temp.sensor /1 NO
LM335A LM335A wird verwendet KTY81-210 KTY81-210 wird verwendet
Remote /7 LOW Fernsteuerung bei Pin = low
HIGH Fernsteuerung bei Pin = high
Charge(Rem-SB) /8
Bat.full /2 LOW Pin meldet „Batterie voll“ bei low
Charging /3
ERROR /9 LOW Pin meldet Fehler bei low
CV /11 LOW Pin meldet low = CV, high = CC
Communication
Device node 1...30 Geräteadresse (Knoten) IP 0...255 IP des Gerätes (nur IF-E2) GW 0...255 Gateway (nur IF-E2) SNM 0...255 Subnetzmaske (nur IF-E2) RS232 Baudrate div. Baudrateneinstellung bei IF-C2
relocate ID seg 0...31
Bus termination YES Busabschluß für CAN ein (IF-C2)
Options
Reset conguration
Lock setup
Unlock setup
About
LOW Ladung starten bei Pin = low HIGH Ladung starten bei Pin = high
HIGH Pin meldet „Batterie voll“ bei high LOW Pin meldet „Lade...“ bei low HIGH Pin meldet „Lade...“ bei high
HIGH Pin meldet Fehler bei high
HIGH Pin meldet low = CC, high = CV
div. Baudrateneinstellung bei IF-R2
NO
Gerät arbeitet als Netzgerät Ausgangszustand wird nach Netz-
wiederkehr wiederhergestellt Ausgang ist immer aus nach Ein-
schalten/Netzwiederkehr Anzeigebeleuchtung schaltet nach
60s ab und dann durch Tasten­druck wieder ein
Temperaturfühler nicht verwendet
Verschiebbares Adreßsegment
denieren bei CAN (nur IF-C2)
Busabschluß für CAN aus (IF-C2)
Wenn mit YES bestätigt, werden alle Einstellungen inklusive der Batterieprole auf Werkseinstel­lung zurückgesetzt
Sperre der Einstellungen mittels 4stelligem PIN-Code
Aufheben einer Sperre durch er­neute Eingabe des PIN-Codes
Zeigt Informationen zum Gerät, sowie Hersteller an
Wichtige Hinweise zu den Einstellungen:
„Remote /7“ und „Charge (Rem-SB) /8“ sollten auf LOW gesetzt bleiben, wenn die analoge Schnittstelle nicht benutzt wird, weil die Pins standardmäßig „high“ sind
• bei „Power ON = OFF“ wird das Gerät bei einem Netzausfall nicht automatisch weiterladen oder den Ausgang einschalten
Menü „Batterieprolauswahl“
Alle Prole sind veränderbar, der Batterietyp ist jedoch
wie folgt zugeordnet:
Prole 1 - 6: Bleibatterien verschiedenen Typs Prole 7-10: Lithium-Batterien verschiedenen Typs Prole 11-12: Nickel-Batterien verschiedenen Typs
Übersicht:
Folgende Aktionsmöglichkeiten:
1. Batterieprol zur Benutzung auswählen
+ +
2. Batterieprol anpassen
+ +
3. Im Batterieprol navigieren
+ + +
4. Wert(e) im Batterieprol ändern
+ + + +
dann mit einstellen. Zum Übernehmen der
Änderung(en) oder Abbruch mit .
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
11
Beschreibung
DE
Die Batterieprole
Das gewählte Batterieprol sollte vom Anwender
auf die zu ladende Batterie angepaßt werden! Be­sonders wichtig ist dabei der Ladestrom.
Der Aufbau der Prole in der Anzeige des Gerätes ist
nahezu gleich gehalten. Lediglich batterietypabhängige Parameter unterscheiden sie. Alle einstellbaren Werte sind auf die zu den Batterietypen gehörenden Ladekur­ven bezogen. Siehe auch Abschnitt „Ladeverfahren“.
Wichtig: die Prole teilen sich in zwei Unterprole auf:
A) Die groben Batterieparameter, erreichbar über die
Tasten und dann :
Hinweis: Der Ladestrom I charge wird in C eingestellt. Dieser Wert ist direkt von der eingestellten Batterie­kapazität abhängig. Es gilt: wenn z. B. eine Kapazität von 120Ah für die angeschlossene Batterie eingestellt wurde, dann 1C = 120A. Der empfohlene Ladestrom wird vom Batteriehersteller oft in C vorgegeben. Ein typischer Wert ist z. B. 0,3.
B) Die Feinparameter wie Temperaturen, Zellspan­nung, Ladeströme für die verschiedenen Phasen usw.
Erreichbar über die Taste :
1. Zeile Prolnummer, Batterietyp, Name (
maximal 10 Zeichen)
Bat. U nom Batterienennspannung (bei Pb)
(nicht einstellbar)
Cell U nom Zellnennspannung (bei Ni/Li)
(Einstellbereich: 2.000V...6.000V)
U charge
Normalladespg. Batterie / Zelle (bei Pb)
(Einstellbereich: 2.000V...6.000V)
Cell U charge Zellspannung Normalladung (bei Ni/Li)
(Einstellbereich: 2.000V...6.000V)
Cells Anzahl der Batteriezellen
(Einstellbereich: 1...99s)
1
I charge Ladestrom (Einstellung in C)
<- Li/Ni
<- Pb
Die nochmalige Unterteilung dient der Übersichtlichkeit und teilt die Parameter sinnvoll in Ladephasen bzw. Temperaturüberwachung auf.
Für die verschiedenen Batterietypen ergeben sich nun verschiedene Parameter. Siehe auf den nächsten Seiten.
(Einstellbereich: 0.01...10.0C
Capacity Batteriekapazität
1 Das „s“ zeigt an, daß die Zellen in Reihe geschaltet sind
12
(Einstellbereich: 1.000Ah...3.200kAh)
© 2006, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG Irrtümer und Änderungen vorbehalten
© 2009, Elektro-Automatik GmbH & Co. KG
Loading...
+ 28 hidden pages