Nachdruck, Vervielfältigung oder auszugsweise,
zweckentfremdete Verwendung dieser Bedienungsanleitung sind verboten und können bei Nichtbeachtung
rechtliche Schritte nach sich ziehen.
Stand: März 2009
Sicherheitshinweise
Mit den Batterieladegeräten dürfen nur einzelne
•
Batterien oder Batterieketten (Parallel- oder Serienschaltung) geladen werden, die der jeweiligen
Gerätespezikation entsprechen. Bei nicht reduziertem Ladestrom entspricht der Ladestrom dem
Nennstrom des Ladegerätes.
Es dürfen keine nicht auadbaren Batterien an das
•
Gerät angeschlossen werden.
Vor dem Anschluss der zu ladenden Batterien ist
•
der Ausgang des Ladegerätes auszuschalten.
Der Querschnitt der Batterieanschlußkabel muß
•
für den maximalen Ausgangsstrom des jeweiligen
Gerätes ausgelegt sein.
Es ist sicherzustellen, daß keine Gegenstände in
•
die Lüftungsöffnungen gelangen.
Der Netzanschluß darf nur von entsprechendem
•
Fachpersonal ausgeführt werden.
Der Netzanschluss muß über eine der Stromauf-
•
nahme des jeweiligen Gerätes und dem Leitungsquerschnitt des Zuleitungskabels entsprechend
abgesicherte Netzleitung unter Berücksichtigung
aller Sicherheitsbestimmungen erfolgen.
Das Gerät ist vor direkter Sonneneinstrahlung und
•
Feuchtigkeit zu schützen.
Warnung
Während der Ladung kann hochexplosives, leicht
•
entammbares Knallgas erzeugt werden. Deshalb
muß für eine gute Be- und Entlüftung der Räumlichkeiten gesorgt werden. Rauchen, offene Flammen
und Funkenbildung sind strikt zu vermeiden.
Die microcontrollergesteuerten Batterieladegeräte der
Serie BC 800 R sind für die Wandmontage konzipiert
und verfügen über eine Konvektionskühlung.
Sie dienen der Ladung unterschiedlicher Bleibatte-
rietypen. Das dreistuge, temperaturkompensierte
Ladeverfahren ermöglicht eine schnelle, vollständige
und schonende Ladung der Batterien.
Ebenso verfügen die Geräte über eine Netzgerätefunktion mit einstellbarer Ausgangsspannung.
Der Leistungsausgang ist gegen versehentliche Verpolung geschützt und ist kurzschluß- und überlastfest. Zum
Schutz angeschlossener Verbraucher sind die Geräte
mit einem Überspannungsschutz (OVP) ausgestattet.
Weiterhin wird bei zu hoher Gerätetemperatur (OT)
der Leistungsausgang abgeschaltet. Nach Abkühlung
des Gerätes wird der Leistungsausgang automatisch
wieder eingeschaltet.
Sichtprüfung
Das Gerät ist nach der Lieferung auf Beschädigungen
zu überprüfen. Sind Beschädigungen erkennbar, darf
das Gerät nicht angeschlossen werden. Sollten Beschädigungen oder technische Fehler erkennbar sein,
so sollte unverzüglich der Händler verständigt werden,
der das Gerät geliefert hat.
Installation
Montage
Das Gerät ist für die Wandmontage konzipiert und so
zu montieren, daß eine ausreichende Kühlung gewährleistet ist. Es muß so angebracht werden, daß die
Lüftungsein- und auslässe sich in vertikaler Richtung
benden und ein Abstand von mindestens 15cm über
und unter dem Gerät eingehalten wird.
Netzanschluß
Alle Modelle sind mit einer aktiven PFC (Power Factor
Correction) ausgerüstet und verfügen somit über einen
weiten Eingangsspannungsbereich. Sie können mit
AC-Eingangsspannungen von 90V bis 264V und einer
Frequenz von 45Hz bis 65Hz betrieben werden. Der
Netzanschluss erfolgt mit der Hilfe der mitglieferten
3poligen Buchse (Phoenix Combicon GMSTB 2,5/3-ST7,62). Der Anschluß muß entsprechend des Aufdruckes
auf der Frontplatte des Gerätes erfolgen und ist von
einer Elektrofachkraft unter Berücksichtigung der Sicherheitsbestimmungen durchzuführen. Der Leitungsquerschnitt der Netzleitung muß dem Eingangsstrom
des anzuschließenden Gerätes entsprechen. Es ist bei
der Installation zu berücksichtigen, daß die Geräte über
keine eigenen Netzschalter verfügen. Der Netzeingang
des Gerätes ist über eine im Gerät bendliche Feinsicherung abgesichert.
Auswechseln der internen Hauptsicherung
Gilt für alle Modelle außer BC 812-40, dort bendet
sich die Hauptsicherung auf der Vorderseite in einem
Sicherungshalter.
Die Netzsicherung bendet sich im Geräteinneren. Vor
dem Öffnen des Gerätes muß dieses von dem Netz
und allen anderen Spannungsquellen getrennt sein.
Das Arbeiten am geöffneten Gerät darf nur durch eine
Elektrofachkraft durchgeführt werden, die über die
damit verbundenen Gefahren und Sicherheitsbestimmungen informiert ist. Um eine defekte Sicherung zu
ersetzen, müssen die beiden Kreuzschlitzschrauben
an der Unterseite (Netzanschlußseite) entfernt und
anschließend das Gehäuseoberteil vorsichtig aus den
seitlichen Führungen gezogen werden. Die Netzsiche-
rung bendet sich auf der Basisplatine vorne links.
Lieferumfang
1 x Batterieladegerät
1 x Gedruckte Bedienungsanleitung
1 x Netzanschlußstecker
1 x Temperatursensor LM335Z (10mV/K)
Funktionsbeschreibung
Batterietypen
Die Ladegeräte eignen sich zum Laden von Batterien
mit üssigen (LEAD ACID), gelartigen (GEL CELL) und
vliesgebundenen (AGM) Elektrolyten.Für alle drei zur
Verfügung stehenden Batterietypen erfolgt die Ladung
in einem dreistugen, temperaturkompensierten (nur
bei Anschluss eines Temperaturfühlers) Ladeverfah-
ren. Die drei auswählbaren Batterie- oder Ladeprole
unterscheiden sich in der hauptsächlich in der Zellenspannung (siehe Tabelle).
Ladeverfahren
Achtung! Defekte Batterien (U
nen nicht geladen werden!
einer Vorladezeit >30min wird zur Normalladung
gewechselt.
Während der Normalladung wird die Batterie mit konstantem Strom I
(oder mit auf 30% reduzierten Strom
Nenn
I-Limit) geladen. Nachdem die Konstantstromladung
beendet ist, oder nach maximal 6 Stunden Normalladung, wird die Batterie mit erhöhter Ladespannung
(Boostladung) geladen. Wenn der Ladestrom <5%
von I
erreicht oder der Ladevorgang mit konstanter
Nenn
Spannung die 1,5fache Zeit der Normalladung überschritten hat, wird in die Erhaltungsladung gewechselt. Während der Erhaltungsladung wird die Batterie
mit der Erhaltungsladespannung ohne Zeitbegrenzung
weitergeladen. Die Batterie wird nur als voll geladen
angezeigt (grüne Status-LED), wenn der Ladestrom
unter 5% bleibt.
Während der Boostladung und der Erhaltungsladung
ndet bei angeschlossenem Temperaturfühler eine
Temperaturkompensation statt. Um eine Überladung
und somit ein zu starkes „gasen“ der Batterien zu vermeiden, sollte stets mit der Temperaturkompensation
geladen werden.
Hinweis: Es besteht die Möglichkeit, den Ladestrom
manuell auf 30% des Stromes zu reduzieren, der für die
jeweilige Ladephase gilt, indem der Taster „Charging
Proles“ länger als 3s gedrückt wird.
Ladekurve
Batterieanschlüsse
Der Anschluß der Batterien erfolgt an den mit „Battery“ gekennzeichneten Anschlußklemmen, gemäß des
Frontplattenaufdruckes. An dem Batterieanschluß
wird die korrekte Polarität, so wie die noch vorhandene Batteriespannung der angeschlossenen Batterie
überwacht. Sollte die Batterie verpolt angeschlossen
sein, oder die Batteriespannung zu gering (<0,2 x U
Nenn
Tiefstentladung) oder zu hoch sein (z. B. falscher Batterietyp) sein, wird das Starten einer Ladung verhindert.
Der Fehlerzustand „falsche Batteriespannung“ wird
durch Blinken der LED „Error“ signalisiert.
Achtung! Es sind nur Batterien anzuschließen, deren
Batteriespannung der Nennladespannung des Gerätes
entspricht. Ansonsten könnten die Batterie und/oder
das Gerät beschädigt werden.
Temperaturfühler
Es wird empfohlen, um eine Überladung und so eine
schädliche Gasung der Batterien während des Ladevorgangs zu vermeiden, die Batterieladung stets mit
Temperaturfühler zu betreiben. Ohne angeschlossenen
Temperaturfühler werden die Batterien während der
Boost- und Erhaltungsladung entsprechend einer Temperatur von 25°C geladen. Der Temperaturfühler wird
an die Klemmen 1 und 6 der analogen Schnittstelle
angeschlossen und muß in unmittelbarer Nähe oder direkt an dem Gehäuse der Batterie plaziert werden. Ein
angeschlossener Temperaturfühler wird von dem Gerät
während des Ladestarts erfaßt und anschließend ständig überwacht. Wenn während der Ladung vom Fühler
Temperaturen < -15°C oder > +50°C erfasst werden,
stoppt die Ladung und es wird durch Blinken der LED
„Error“ ein Fehler signalisiert. Wird ein vorher angeschlossener Temperaturfühler während der laufenden
Ladung abgeklemmt (entspricht einem Kabelbruch),
wird die Ladung entsprechend einer Temperatur von
25°C weitergeführt. Auch dieser Umstand wird durch
Blinken der LED „Error“ signalisiert.
Es kann der beiliegende Temperaturfühler (LM335)
verwendet werden oder andere, vergleichbare Typen,
die auch 10mV/K Temperaturspannung liefern.
Der Temperaturfühlereingang (Pin 1) liefert ca. 4,1V
Spannung und ist für Fühlerströme ab 0,8mA geeignet
(intern 1k in Reihe zum Fühler).
Die Ausregelung der Batterieladespannung erfolgt
dann mit 4mV/°C und pro Batteriezelle.
Achtung: Weil ein angeschlossener Temperaturfühler
nur während des Einschaltvorgangs erkannt wird, bleibt
ein nachträglich während der laufenden Ladung angeschlossener Temperaturfühler solange wirkungslos bis
das Gerät aus- und wieder eingeschaltet wird.
5
Beschreibung
DE
Fernfühlung (Remote sense)
Um Spannungsabfälle auf den Batteriekabeln kompensieren zu können, stehen Fernfühleingänge (Sense)
zur Verfügung. Werden die Fernfühleingänge entsprechend des Frontplattenaufdrucks direkt und polrichtig
mit den Batterieklemmen verbunden, können Spannungsverluste von bis zu 2V kompensiert werden. Ob
die Fernfühleingänge genutzt werden, wird von dem
Gerät selbständig erkannt. Werden die Fernfühleingänge nicht genutzt, können diese unbeschaltet bleiben.
D.h. eine Verbindung zu den Ausgangsklemmen des
Ladegerätes ist nicht erforderlich. Der Leitungsquerschnitt der Senseleitungen ist unkritisch.
Netzgerätebetrieb (Power Supply Mode)
Das Gerät kann, wenn der „Power Supply Mode“
gewählt wurde, als Netzgerät mit eingeschränkt veränderbarer Ausgangsspannung genutzt werden. Es
arbeitet dann entweder im Konstantspannungs- oder
im Konstantstrombetrieb (U-I-Kennlinie).
Dieser Modus ist für Parallel-Bereitschaftsbetrieb
geeignet.
Fehlermeldungen
Alle auftretenden Fehler werden durch Blinken der LED
„Error“ signalisiert. Gemeldet werden können folgende
Fehler:
• Anschluß einer tiefstentladenen Batterie
• Anschluß einer Batterie mit zu hoher Spannung
• Unterbrechung der Temperaturfühlerleitung
• Überspannung (OVP) und Übertemperatur (OT)
Eine Signalisierung der Fehler Überspannung und
Übertemperatur ndet außerdem auf der analogen
Schnittstelle statt.
Analoge Schnittstelle
Die Geräte sind mit einer 12poligen, analogen Schnittstelle ausgerüstet, die auf der Vorderseite zugänglich
ist. Über die analoge Schnittstelle können der Betriebszustand des Gerätes, die Ladespannung und
der Ladestrom überwacht werden. Ebenso kann der
Ladevorgang ferngesteuert gestartet und gestoppt
werden. Siehe auch Seite 9.
Der Einstellbereich der Ausgangsspannung ist geräte-
spezisch (siehe „Technische Daten“).
Überspannungsschutz (OVP)
Die Geräte verfügen über einen Überspannungsschutz,
der bei 110% U
reagiert. Wird eine Überspannung
Nenn
an den Ausgangsklemmen festgestellt, sei es durch
interne im Gerät entstandene oder von dem Verbraucher erzeugte Überspannung, wird der Ausgang des
Ladegerätes abgeschaltet und muß manuell wieder
eingeschaltet werden. Das Vorhandensein einer Überspannung wird durch Blinken der LED „Error“, sowie
durch ein Signal am Pin 10 der analogen Schnittstelle,
signalisiert.
Übertemperaturabschaltung (OT)
Die Geräte sind mit einer internen Temperaturüberwachung ausgestattet. Wird eine bestimmte Innentemperatur überschritten, wird der Ausgang des Ladegerätes
zeitweilig abgeschaltet. Nach Abkühlung des Gerätes
schaltet sich der Ausgang wieder automatisch ein.
Übertemperatur wird ebenfalls durch Blinken der
LED „Error“ sowie ein Signal am Pin 10 der analogen
Schnittstelle signalisiert. Tritt der Fehler während eines
Ladevorganges auf, wird dieser nach dem Fehler
fortgeführt.