Eaton EMS, EMS-9 Series, EMS-2, 4 Series, EMS-ROS Series Series Manual

...
Handbuch/Manual
Elektronischer Motorstarter EMS EMS Electronic Motorstarter
04/15 MN03407009Z-DE/EN
Alle Marken- und Produktnamen sind Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Titelhalter.
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Originalbetriebsanleitung
Die deutsche Ausführung dieses Dokuments ist die Originalbetriebsanleitung.
Übersetzung der Originalbetriebsanleitung
Alle nicht deutschen Sprachausgaben dieses Dokuments sind Übersetzungen der Originalbetriebsanleitung.
1. Auflage 2013, Redaktionsdatum 03/13
2. Auflage 2014, Redaktionsdatum 04/14
3. Auflage 2015, Redaktionsdatum 04/15 © 2013 by Eaton Industries GmbH, 53105 Bonn
Autor: Mike Edelmann | Redaktion: René Wiegand | Übersetzung: globaldocs GmbH Alle Rechte, auch die der Übersetzung, vorbehalten.
Kein Teil dieses Handbuches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Zustimmung der Firma Eaton Industries GmbH, Bonn, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Änderungen vorbehalten.
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Original Operating Instructions
The German-language edition of this document is the original operating manual.
Translation of the original operating manual
All editions of this document other than those in German language are translations of the original German manual.
st
1
published 2013, edition date 03/13
nd
2
edition 2014, edition date 04/14
rd
3
edition 2015, edition date 04/15
© 2013 by Eaton Industries GmbH, 53105 Bonn Author: Mike Edelmann | Editor: René Wiegand | Translator: globaldocs GmbH All rights reserved, including those of the translation.
No part of this manual may be reproduced in any form (printed, photocopy, microfilm or any other process) or processed, duplicated or distributed by means of electronic systems without written permission of Eaton Industries GmbH, Bonn.
Subject to alteration without notice.
Gefahr! Gefährliche elektrische Spannung! Danger! Dangerous electrical voltage!
Vor Beginn der Installationsarbeiten
• Gerät spannungsfrei schalten
• Gegen Wiedereinschalten sichern
• Spannungsfreiheit feststellen
• Erden und kurzschließen
• Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.
• Die für das Gerät angegebenen Montagehinweise (AWA/IL) sind zu beachten.
• Nur entsprechend qualifiziertes Personal gemäß EN 50110-1/-2 (VDE 0105 Teil 100) darf Eingriffe an diesem Gerät/System vornehmen.
• Achten Sie bei Installationsarbeiten darauf, dass Sie sich statisch entladen, bevor Sie das Gerät berühren.
• Die Funktionserde (FE) muss an die Schutzerde (PE) oder den Potenzialausgleich angeschlossen werden. Die Ausführung dieser Verbindung liegt in der Verantwortung des Errichters.
• Anschluss- und Signalleitungen sind so zu installi­eren, dass induktive und kapazitive Einstreuungen keine Beeinträchtigung der Automatisierungs­funktionen verursachen.
• Einrichtungen der Automatisierungstechnik und deren Bedienelemente sind so einzubauen, dass sie gegen unbeabsichtigte Betätigung geschützt sind.
• Damit ein Leitungs- oder Aderbruch auf der Signal­seite nicht zu undefinierten Zuständen in der Auto­matisierungseinrichtung führen kann, sind bei der E/A-Kopplung hard- und softwareseitig entsprech­ende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
• Bei 24-Volt-Versorgung ist auf eine sichere elek­trische Trennung der Kleinspannung zu achten. Es dürfen nur Netzgeräte verwendet werden, die die Forderungen der IEC 60364-4-41 bzw. HD 384.4.41 S2 (VDE 0100 Teil 410) erfüllen.
• Schwankungen bzw. Abweichungen der Netzspan­nung vom Nennwert dürfen die in den technischen Daten angegebenen Toleranzgrenzen nicht über­schreiten, andernfalls sind Funktionsausfälle und Gefahrenzustände nicht auszuschließen.
• NOT-HALT-Einrichtungen nach IEC/EN 60204-1 müssen in allen Betriebsarten der Automatisierung­seinrichtung wirksam bleiben. Entriegeln der NOT­HALT-Einrichtungen darf keinen Wiederanlauf
Eaton Industries GmbH
bewirken.

Sicherheitshinweise / Safety instructions

• Einbaugeräte für Gehäuse oder Schränke dürfen nur im eingebauten Zustand, Tischgeräte oder Portables nur bei geschlossenem Gehäuse betrieben und bedient werden.
Before commencing the installation
• Disconnect the power supply of the device.
• Ensure that devices cannot be accidentally retriggered.
• Verify isolation from the supply.
• Earth and short-circuit.
• Cover or enclose neighbouring units that are live.
• Follow the engineering instructions (instructional leaflet) of the device concerned.
• Only suitably qualified personnel in accordance with EN 50110-1/-2 (VDE 0105 part 100) may work on this device/system.
• Before installation and before touching the device ensure that you are free of electrostatic charge.
• The functional earth (FE) must be connected to the protective earth (PE) or to the potential equalizing. The system installer is responsible for implementing this connection.
• Connecting cables and signal lines should be installed so that inductive or capacitive interference does not impair the automation functions.
• Install automation devices and related operating elements in such a way that they are well protected against unintentional operation.
• Suitable safety hardware and software measures should be implemented for the I/O interface so that a line or wire breakage on the signal side does not result in undefined states in the automation device.
• Ensure a reliable electrical isolation of the low voltage for the 24 V supply. Only use power supply units complying with IEC 60364-4-41 or HD 384.4.41 S2 (VDE 0100 part 410).
• Deviations of the mains voltage from the rated value must not exceed the tolerance limits given in the specifications, otherwise this may cause malfunction and dangerous operation.
• Emergency stop devices complying with IEC/EN 60204-1 must be effective in all operating modes of the automation devices. Unlatching the emergency stop devices must not cause restart.
• Built-in devices for enclosures or cabinets must only be run and operated in an installed state, desk-top devices or portable devices only when the housing is closed.
I
Vor Beginn der Installationsarbeiten
Before commencing the installation
• Es sind Vorkehrungen zu treffen, dass nach Span­nungseinbrüchen und -ausfällen ein unterbrochenes Programm ordnungsgemäß wieder aufgenommen werden kann. Dabei dürfen auch kurzzeitig keine gefährlichen Betriebszustände auftreten. Gegeben­enfalls ist NOT-HALT zu erzwingen.
• An Orten, an denen in der Automati­sierungseinrichtung auftretende Fehler Personen­oder Sachschäden verursachen können, müssen externe Vorkehrungen getroffen werden, die auch im Fehler- oder Störfall einen sicheren Betriebszustand gewährleisten beziehungsweise erzwingen (z. B. durch unabhängige Grenzwertschalter, mechanische Verriegelungen usw.).
• Das Betriebsmittel kann nicht vom Anwender repariert werden und muss durch ein gleichwertiges Gerät ersetzt werden. Reparaturen sind nur durch den Hersteller durchführbar.
• Setzen Sie ausschließlich Netzteile mit sicherer Tren­nung mit PELV-Spannung nach EN 50178/VDE 0160 (PELV) ein. In diesen wird ein Kurzschluss zwischen Primär- und Sekundärseite ausgeschlossen.
• Das Messsystem wird überprüft, indem die Sicherung aus einer Netzleitung entfernt oder eine Motorleitung abgeklemmt wird. Wird der ange­schlossene Motor über die Ansteuereingänge gestartet, so wird dieser nach ca. 2 s automatisch wieder abgeschaltet. Das Gerät signalisiert einen Fehler.
• Das Potenziometer wird überprüft, indem im abges­teuerten Zustand der Quittierungstaster gedrückt wird. Bei gedrücktem Taster wird der eingestellte Nennstrom durch die LEDs signalisiert. Der ange­zeigte Nennstrom muss mit der Potenziometerstel­lung übereinstimmen.
• Das Prüfintervall für die Prüfung der Sicherheits­funktion „Motorschutz“ beträgt 6 Monate.
• Dies ist ein Produkt für Umgebung A (Industrie). In Umgebung B (Haushalt) kann dieses Gerät uner­wünschte Funkstörungen verursachen. In diesem Fall kann der Anwender verpflichtet sein, ange­messene Maßnahmen durchzuführen.
• Leitungen an den Klemmen MAN, RES, AUT dürfen nicht länger als 30 m sein.
• Measures should be taken to ensure the proper restart of programs interrupted after a voltage dip or failure. This should not cause dangerous operating states even for a short time. If necessary, emergency stop devices should be implemented.
• Wherever faults in the automation system may cause damage to persons or property, external measures must be implemented to ensure a safe operating state in the event of a fault or malfunction (for example, by means of separate limit switches, mechanical interlocks, etc.).
• This apparatus cannot be repaired by the user and must be replaced with an equivalent device. Repairs can only be performed by the manufacturer.
• Only use power supply units with safe isolation with protective extra low voltage as specified in EN 50178/VDE 0160 (PELV). This will prevent short­circuits between the primary and secondary windings.
• To test the measuring system, remove the fuse from a power line or disconnect a motor cable. If the connected motor is started via the actuation inputs, it will be switched off automatically after approx. 2 s. The device is indicating a fault.
• To test the potentiometer, press the acknowledge button while the motor is not being driven. When the pushbutton is pressed, the LEDs will show the rated operational current that has been set. The indicated rated operational current must match the potentio­meter‘s position.
• The “motor protection“ safety function must be tested every 6 months.
• This is a Class A product (industrial). In a domestic environment (Class B), this device may cause radio interference, in which case the user may be required to take adequate measures.
• Cables connected to terminals MAN, RES, AUT must not be longer than 30 m.
II

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
0 Zu diesem Handbuch ................................................................. 3
0.1 Änderungsprotokoll...................................................................... 3
0.2 Zielgruppe .................................................................................... 3
0.3 Abkürzungen und Symbole .......................................................... 3
0.3.1 Warnhinweise vor Sachschäden.................................................. 3
0.3.2 Warnhinweise vor Personenschäden........................................... 4
0.3.3 Tipps............................................................................................. 4
1 Elektronischer Motorstarter EMS............................................. 5
1.1 Vorwort ........................................................................................ 5
1.2 Geräteübersicht EMS-… .............................................................. 6
1.3 Gerätereihe .................................................................................. 6
1.4 Aufbau.......................................................................................... 7
1.5 Gerätebeschreibung..................................................................... 8
1.5.1 Spannungsversorgung ................................................................. 8
1.5.2 Steuereingänge............................................................................ 8
1.5.3 Netzanschluss.............................................................................. 9
1.5.4 Absicherung ................................................................................. 9
1.5.5 Status-LEDs ................................................................................. 10
1.5.6 Reset-Taster................................................................................. 10
1.5.7 Manueller und automatischer Reset............................................ 11
1.5.8 Rückmeldeausgang...................................................................... 11
2 Projektierung .............................................................................. 12
2.1 Schaltungsbeispiele Direktstarter, Wendestarter ........................ 12
2.1.1 Haupt- und Steuerstrompfad beim Direktstarter
EMS-DO-…-24VDC ...................................................................... 12
2.1.2 Haupt- und Steuerstrompfad für Wendestarter
EMS-RO-…-24VDC ...................................................................... 12
2.2 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit verringerter Lebensdauer
(EMS-DOS-…/EMS-ROS-…) ........................................................ 13
2.2.1 Schalt- und Steuerstrompfad NOT-HALT einkanalig
(verringerte Lebensdauer)............................................................ 14
2.2.2 Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT zweikanalig
(verringerte Lebensdauer)............................................................ 15
2.3 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit hoher Lebensdauer ........ 15
2.3.1 Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT (einkanalig) .................. 16
2.3.2 Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT (zweikanalig)................ 17
3 Inbetriebnahme .......................................................................... 18
3.1 Nennstromeinstellung.................................................................. 18
3.2 Zuordnung zwischen Status-LEDs und eingestelltem Nennstrom 19
3.3 Motor mit Bremse........................................................................ 19
4 Gerätestatus und Fehlererkennung ......................................... 20
4.1 Gerätestatus................................................................................. 20
4.2 Fehlerquittierung.......................................................................... 22
Elektronischer Motorstarter EMS/Electronic Motor Starter EMS 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com 1
Inhaltsverzeichnis
5 Anhang........................................................................................ 23
5.1 Technische Daten ........................................................................ 23
5.2 Sicherheitstechnische Funktionen............................................... 26
5.3 Auslösekennlinien bei 20 °C ........................................................ 27
5.4 Deratingkurven bei 100 % Einschaltdauer (EMS-…-T-9-24VDC) . 27
5.5 Anpassungsfaktoren Gebrauchskategorien ................................. 28
5.6 EG-Konformitätserklärung (Doc. No.: CE1400055) ...................... 29
2 Elektronischer Motorstarter EMS/Electronic Motor Starter EMS 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com

0 Zu diesem Handbuch

Das vorliegende Handbuch gilt für den elektronischen Motorstarter EMS. Das Handbuch beschreibt die verschiedenen Produktausführungen der EMS­Produktreihe, deren Installation und Betrieb sowie ihre Verwendung zum Schutz von Motoren in explosionsgefährdeten Bereichen (Ex-e-Bereichen).

0.1 Änderungsprotokoll

Gegenüber früheren Ausgaben hat es folgende wesentliche Änderungen gegeben:
0 Zu diesem Handbuch
0.1 Änderungsprotokoll
Redaktions­datum
04/15 29 f. EG-Konformitätserklärung Doc. No.: CE1400055 04/14 29 Abschnitt „EG-Konformitätserklärung (Doc. No.:
03/13 Erstausgabe
Seite Stichwort neu geän-

0.2 Zielgruppe

Das Handbuch richtet sich an Fachpersonal, das den elektronischen Motor­starter EMS installiert, in Betrieb nimmt und wartet.

0.3 Abkürzungen und Symbole

In diesem Handbuch werden Symbole eingesetzt, die folgende Bedeutung haben:
zeigt Handlungsanweisungen an.

0.3.1 Warnhinweise vor Sachschäden

ACHTUNG
Warnt vor möglichen Sachschäden.
entfällt
dert
CE1400055)“
Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com 3
0 Zu diesem Handbuch
0.3 Abkürzungen und Symbole

0.3.2 Warnhinweise vor Personenschäden

VORSICHT

0.3.3 Tipps

Warnt vor gefährlichen Situationen, die möglicherweise zu leichten Verletzungen führen.
WARNUNG
Warnt vor gefährlichen Situationen, die möglicherweise zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen.
GEFAHR
Warnt vor gefährlichen Situationen, die zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen.
Weist auf nützliche Tipps hin.
4 Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com

1 Elektronischer Motorstarter EMS

1.1 Vorwort

Für den Schutz von Motoren in explosionsgefährdeten Bereichen gelten zusätzlich zu den Vorschriften nach EN 60079-14 und VDE 0165-1 separate Vorschriften für die entsprechenden Zündschutzarten.
Für Motoren in der Zündschutzart „e“, „Erhöhte Sicherheit“, verlangt die Vorschrift EN 60079-7 zusätzliche Maßnahmen. Durch diese werden mit einem erhöhten Grad an Sicherheit die Möglichkeiten von unzulässig hohen Temperaturen und das Entstehen von Funken und Lichtbögen an Motoren,
denen dies im normalen Betrieb nicht auftritt, verhindert. Die Motorschutz-
bei geräte hierfür, die sich selber nicht im Ex-Bereich befinden, müssen durch eine akkreditierte Zulassungsstelle zertifiziert sein.
Für Motoren in explosionsgefährdeten Staub-Luft-Gemischen verlangt die Norm EN 60079-14 zusätzliche Maßnahmen. Die Richtlinie 94/9/EG (ATEX 100a) zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten für Geräte und Schutzsysteme zur bestimmungsmäßigen Verwendung in explo­sionsgefährdeten Bereichen ist ab dem 30.06.2003 bindend.
1 Elektronischer Motorstarter EMS
1.1 Vorwort
Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com 5
1 Elektronischer Motorstarter EMS

1.2 Geräteübersicht EMS-…

1.2 Geräteübersicht EMS-…
Der elektronische Motorstarter EMS dient zur betriebsmäßigen Ansteue­rung, zum Schutz sowie zur sicherheitsgerichteten Abschaltung von drei­phasigen Drehstrom-Asynchronmotoren.
Hierfür vereint der Motorstarter EMS folgende Funktionen:
Motorlinkslauf,
Motorrechtslauf,
Motorschutz (Überlastschutz plus Erkennung von Phasenausfall bzw.
Phasenunsymmetrie),
NOT-HALT-Schütz der Kategorie 3. Durch die interne Verriegelungsschaltung und Lastverdrahtung wird der Ver-
drahtungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Die Produktreihe EMS bein­haltet verschiedene Ausführungen mit unterschiedlichen Funktionen.

1.3 Gerätereihe

Der elektronische Motorstarter EMS wird in mehreren Varianten angeboten.
Tabelle 1: Übersicht über die Gerätereihe EMS-…
Gerätetyp
EMS-DO-T-2,4-24VDC Direktstarter
EMS-DO-T-9-24VDC
EMS-RO-T-2,4-24VDC
EMS-RO-T-9-24VDC
EMS-DOS-T-2,4-24VDC Direktstarter
EMS-DOS-T-9-24VDC Direktstarter
EMS-ROS-T-2,4-24VDC Wendestarter
EMS-ROS-T-9-24VDC
Funktion Strombereich Versorgungs-
mit Motorschutz Direktstarter
mit Motorschutz Wendestarter
(Motorlinkslauf, Motorrechtslauf) mit Motorschutz
Wendestarter (Motorlinkslauf, Motorrechtslauf) mit Motorschutz
mit Motorschutz und NOT-HALT-Schütz
mit Motorschutz und NOT-HALT-Schütz
(Motorlinkslauf, Motorrechtslauf) mit Motorschutz und NOT-HALT-Schütz
Wendestarter (Motorlinkslauf, Motorrechtslauf) mit Motorschutz und NOT-HALT-Schütz
0,18 - 2,4 A (AC-51) 0,18 - 2,4 A (AC-53a)
1,5 - 9 A (AC-51) 1,5 - 6,5 A (AC-53a)
0,18 - 2,4 A (AC-51) 0,18 - 2,4 A (AC-53a)
1,5 - 9 A (AC-51) 1,5 - 6,5 A (AC-53a)
0,18 - 2,4 A (AC-51) 0,18 - 2,4 A (AC-53a)
1,5 - 9 A (AC-51) 1,5 - 6,5 A (AC-53a)
0,18 - 2,4 A (AC-51) 0,18 - 2,4 A (AC-53a)
1,5 - 9 A (AC-51) 1,5 - 6,5 A (AC-53a)
spannung (Steuerspannung)
24 V DC
24 V DC
24 V DC
24 V DC
24 V DC
24 V DC
24 V DC
24 V DC
6 Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com

1.4 Aufbau

1 Elektronischer Motorstarter EMS
Abbildung 1: Bezeichnungen am EMS
a 3-Phasen-Eingangsspannung (1L1, 3L2, 5L3) b Gerätefuß mit Aufnahme für Tragschiene c LEDs: (PWR: Versorgungsspannung, ERR: Meldung/Fehler,
L: Linkslauf, R: Rechtslauf, ON: Motorstart (EMS-D…))
d 3-Phasen-Ausgangsspannung (2T1, 4T2, 6T3) e Klemmen Rückmeldeausgang (95, 96, 98) f Klemmen Quittierungseingänge (MAN, RES, AUT) g Reset-Taster h Einstellrad für Motornennstrom i Klemmen für Steuereingänge (L, R, E, ON) j Klemmen für Versorgungsspannung (A1, A2,
E)
q
1.4 Aufbau
Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com 7
1 Elektronischer Motorstarter EMS

1.5 Gerätebeschreibung

1.5 Gerätebeschreibung

1.5.1 Spannungsversorgung

Die Spannungsversorgung des EMS erfolgt über die Anschlussklemmen A1 und A2. Die Anschlussklemme A1 dient für den Anschluss der 24-V-DC-Ver­sorgungsspannung. Die Anschlussklemme A2 wird für das 0-V-DC-Bezugs­potenzial verwendet.
der Anschlussklemme qE wird das an A2 angeschlossene 0-V-DC-Bezugs-
An potenzial zur Verfügung gestellt; dies kann für die Freigabe (Klemme E) des Befehls für den Motorstart verwendet werden.
ACHTUNG
Verwenden Sie zur Versorgung des elektronischen Motorstar­ters beziehungsweise zur Versorgung zusätzlicher Geräte nicht das 0-V-DC-Bezugspotenzial der Anschlussklemme
E!
q

1.5.2 Steuereingänge

ACHTUNG
Betreiben Sie die Versorgungsspannungs- sowie die Steuer­spannungseingänge mit Stromversorgungsmodulen gemäß DIN 19240 (maximal 5 % Restwelligkeit).
Die Steuereingänge ON (EMS-DO…), L, R (EMS-RO…) dienen zur Ansteue­rung der entsprechenden Motordrehrichtung. Die Ansteuerung erfolgt mit 24 V DC. Über die Anschlussklemme E (Enable) erfolgt die Freigabe des Schaltbefehls für die Motordrehrichtung. Zur Freigabe des Schaltbefehls muss dieser Anschluss mit dem 0-V-DC-Bezugspotenzial der Steuereingänge ON, L, R belegt sein. Über die Steuereingänge ON, L, R, E erfolgt die sicher­heitsgerichtete Abschaltung des zu steuernden Motors (→ Abschnitt 2.3, „Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit hoher Lebensdauer“, Seite 15).
ACHTUNG
Um bei langen Steuerleitungen die induktive bzw. kapazitive Einkopplung von Störimpulsen zu vermeiden, werden abge­schirmte Leitungen empfohlen.
8 Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com

1.5.3 Netzanschluss

1 Elektronischer Motorstarter EMS
1.5 Gerätebeschreibung
Der Anschluss an ein 3-Phasen-Netz erfolgt über die Klemmen der 3-Phasen­Eingangsspannung. Zur korrekten Wahl der Motordrehrichtung bei den EMS-Wendestartern ist beim Anschluss an ein 3-Phasen-Netz unbedingt auf die Klemmenbezeichnung des EMS zu achten.
GEFAHR

1.5.4 Absicherung

Niemals bei anliegender Spannung arbeiten!
Die Absicherung eines 3-Phasen-Netzes gegenüber Kurzschluss kann auf die folgenden Arten geschehen:
Tabelle 2: Absicherung für IEC-Anwendung
Gerät Schutzorgan I
EMS… 16 A gG/gL 50 kA 500 V ‘1‘
Tabelle 3: Absicherung für UL-Anwendung
Gerät Schutzorgan I
EMS… 20 A RK5 5kA 500 V ‘1‘ EMS… 30 A Class J/CC 100 kA 500 V ‘1‘
GEFAHR
Nach einem Kurzschluss ist der elektronische Motorstarter auszutauschen. Ein weiterer Betrieb ohne Reparatur und Teile­erneuerung ist nicht zulässig.
q
q
Spannung Zuordnungsart
Spannung Zuordnungsart
Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com 9
1 Elektronischer Motorstarter EMS
1.5 Gerätebeschreibung

1.5.5 Status-LEDs

Der elektronische Motorstarter EMS visualisiert mit vier LEDs seinen Betriebszustand. Die LEDs haben folgende Bezeichnung und Farbe:
Tabelle 4: LEDs bei Direktstarter (EMS-D…)
Bezeichnung Farbe
PWR grün ERR rot ON grün
Tabelle 5: LEDs bei Wendestarter (EMS-R…)
Bezeichnung Farbe
PWR grün ERR rot L R
grün grün

1.5.6 Reset-Taster

Nach Anlegen der Versorgungsspannung leuchten sämtliche LEDs zum LED-Test einmal auf.
Die grüne LED PWR zeigt den allgemeine Gerätestatus an. Ein externer Fehler (Prozessfehler: Überstrom, Asymmetrie, Phasenausfall)
wird durch die rote LED ERR signalisiert. Das Gerät befindet sich dann im sicheren, abgeschalteten Zustand. Zum Verlassen dieses Zustandes ist eine Fehlerquittierung notwendig (Kapitel 4, „Gerätestatus und Fehlererken­nung“, Seite 20).
Der Links- bzw. Rechtslauf des Antriebs wird durch die grünen LEDs ON, L und R angezeigt.
Eine ausführliche Beschreibung der verschiedenen Kombinati-
onsmöglichkeiten und Bedeutungen der Status-LEDs finden Sie in Kapitel 4, „Gerätestatus und Fehlererkennung“.
Fehler treten entweder prozessbedingt (z. B. Phasenausfall) oder geräte­bedingt (z. B. interner Gerätefehler) auf. Über den Reset-Taster können prozessbedingte Fehlerzustände manuell quittiert werden (Kapitel 4, „Gerätestatus und Fehlererkennung“).
Der Reset-Taster wird außerdem zur Kontrolle des eingestellten Motor­nennstroms verwendet (→ Kapitel 3, „Inbetriebnahme“).
10 Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com

1.5.7 Manueller und automatischer Reset

Ein manueller Reset zur Quittierung von Fehlerzuständen kann mittels eines externen Tasters erfolgen. Der Anschluss des Tasters kann zwischen den Klemmen RES – MAN oder zwischen den Klemmen A1 (24VDC) – MAN erfolgen.
Ein automatischer Reset zur Quittierung von Fehlerzuständen erfolgt über eine elektrische Verbindung zwischen den Klemmen RES – AUT.
GEFAHR
1 Elektronischer Motorstarter EMS
1.5 Gerätebeschreibung

1.5.8 Rückmeldeausgang

Sobald der elektrische Motorstarter einen Fehler erkennt, wird das Rück­melderelais angesteuert, d. h., der Schließerkontakt (Kontakt 95/98) wird geschlossen bzw. der Öffner 95/96 geöffnet. Dieses Verhalten entspricht dem eines Motorschutzschalters bzw. eines Motorschutzrelais.
Die Rückmeldung dient ausschließlich zur Signalisierung; sie ist nicht Teil der Sicherheitskette. Daher wird sie in die sicherheitstechnische Betrachtung nicht mit einbezogen.
Ein automatischer Wiederanlauf kann zu Personen- und Sach­schäden führen. Die Gefahr des automatischen Wiederanlaufs besteht in der Betriebsart „automatische Rückstellung“ (elektrische Verbin­dung Klemme RES – AUT). Der automatische Wiederanlauf erfolgt nach Ablauf der Abkühlzeit (20 Minuten).
GEFAHR
Bei Anwendungen im Bereich des Ex-Schutzes ist ein automati­scher Wiederanlauf nicht zulässig!
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2 Projektierung

2.1 Schaltungsbeispiele Direktstarter, Wendestarter

2 Projektierung
2.1 Schaltungsbeispiele Direktstarter, Wendestarter

2.1.1 Haupt- und Steuerstrompfad beim Direktstarter EMS-DO-…-24VDC

F1
L1
F2
L2
F3
L3
+24V DC
L1
L2T2L3
K
1
T1
T3
M
3~
M
1
PE
T1
A1 ON
K
1
A2
GND
Abbildung 2: Direktstarter
K1 = EMS-DO-…-24VDC T1 = Rechtslauf

2.1.2 Haupt- und Steuerstrompfad für Wendestarter EMS-RO-…-24VDC

F1
L1
F2
L2
F3
L3
+24V DC
L1
L2
L3
K
1
T1 T1
T2 T2
T3
A1 R L
K
M
3~
M
1
GND
Abbildung 3: Wendestarter
1
A2
PE
K1 = EMS-RO-…-24VDC T1 = Rechtslauf T2 = Linkslauf
12 Elektronischer Motorstarter EMS/EMS Electronic Motor Starter 04/15 MN03407009Z-DE/EN www.eaton.com
2 Projektierung

2.2 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit verringerter Lebensdauer (EMS-DOS-…/EMS-ROS-…)

2.2 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit verringerter Lebensdauer (EMS-DOS-…/EMS-ROS-…)
Die einfachste Form der Integration des elektronischen Motorstarters EMS in eine NOT-HALT-Kette ist im nachfolgenden Abschnitt „Schalt- und Steuer­strompfad NOT-HALT einkanalig (verringerte Lebensdauer)“dargestellt. Dabei wird die Versorgungsspannung über ein Sicherheitsrelais abgeschal­tet, sobald der NOT-HALT-Taster betätigt wird. Das Abschalten der Motor­spannung ist 25 ms nach dem Abschalten der Bemessungssteuerspeise­spannung sichergestellt.
Da die Versorgungsspannung des elektronischen Motorstarters nur einka­nalig abgeschaltet wird, ist diese Art der Installation nach SIL 3 (Kat 3, Kat 4) nur zulässig, wenn ein Fehlerausschluss für Querschluss erlaubt ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der elektronische Motorstarter und das Sicher­heitsrelais im gleichen Schaltschrank installiert sind. Ist ein solcher Fehler­ausschluss nicht zulässig, so muss die Abschaltung der Versorgungsspan­nung zweikanalig bzw. zweipolig erfolgen.
Die nachfolgenden Schaltungsbeispiele für eine sicherheitsgerichtete Abschaltung des elektronischen Motorstarters bewirken eine Abschaltung der Versorgungsspannung des elektronischen Motorstarters. Bei dieser Vor­gehensweise sollte immer berücksichtigt werden, dass ein Abschalten der Versorgungsspannung bei angesteuertem Motor stets mit Verschleiß im elektronischen Motorstarter verbunden ist. Beide Schaltungen sollten daher nur angewendet werden, wenn über die gesamte Systemlebensdauer mit nicht mehr als 10.000 Abschaltungen gerechnet werden muss!
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2 Projektierung
L1 L2 L3
N
PE
GND
EMS-ROS-...
ESR5-NO-21-24 V AC-DC
24 V DC
GND
24 V DC
F1
3/L21/
L1
A2A
1
E R L
5/ L3
2/
T1
4/T26/
T3
95 96 98
M
3 ~
PE
W1V1U1
MAN
RES
AUT
S2
S2
A1 S11 S12 S21 S22
13 23 31
A2 S33 S34
14 24 32
S3
2.2 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit verringerter Lebensdauer (EMS-DOS-…/EMS-ROS-…)

2.2.1 Schalt- und Steuerstrompfad NOT-HALT einkanalig (verringerte Lebensdauer)

Abbildung 4: Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT einkanalig (verringerte Lebensdauer)
S2 = NOT-HALT, S3 = Reset
NOT-HALT (einkanalig) – (nach Kat. 3, SIL 3, PL e): EMS-ROS-… mit über­geordneter Sicherheitsrelais-Kombination innerhalb eines geschlossenen Schaltschranks
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2 Projektierung
L1 L2 L3
N
PE
GND
EMS-ROS-...
ESR5-NO-21-24 V AC-DC
24 V DC
GND
24 V DC
F1
3/L21/
L1
A2A
1
E R L
5/ L3
2/
T1
4/T26/
T3
95 96 98
M
3 ~
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W1V1U1
MAN
RES
AUT
S2
S2
A1 S11 S12 S21 S22
13 23 31
A2 S33 S34
14 24 32
S3

2.3 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit hoher Lebensdauer

2.2.2 Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT zweikanalig (verringerte Lebensdauer)

Abbildung 5: Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT zweikanalig (verringerte Lebensdauer)
S2 = NOT-HALT, S3 = Reset
NOT-HALT (zweikanalig) – (nach Kat. 3, SIL 3, PL e): EMS-ROS-… mit über­geordneter Sicherheitsrelais-Kombination
2.3 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit hoher Lebensdauer
In Applikationen, in denen die Sicherheitsabschaltung ein normaler Betriebs­zustand ist (wie beispielsweise bei Schutztür- oder Zweihand-Applikationen) muss eine Schaltung nach Abschnitt 2.3.1, „Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT (einkanalig)“und Abschnitt 2.3.2, „Haupt- und Steuerstrom­pfad NOT-HALT (zweikanalig)“ verwendet werden. In einer solchen Applika­tion wird nicht die Versorgungsspannung, sondern der Steuerstromkreis geschaltet.
Es sind sowohl ein- als auch zweikanalige Applikationen realisierbar. Hierzu muss die Zuleitung der Rechts- bzw. Linkslaufansteuerung und der entsprechenden Masse ebenfalls über das Sicherheitsrelais geführt werden.
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2 Projektierung
2.3 Sicherheitsgerichtete Abschaltung mit hoher Lebensdauer

2.3.1 Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT (einkanalig)

24 V DC
GND
L1 L2 L3
N
PE
24 V DC
F1
GND
3/L21/
5/
L1
L3
EMS-ROS-...
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2/
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T1
W1V1U1
M
3 ~
PE
95 96 98
A2A
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MAN
RES
E R L
AUT
S2
A1 S11 S12 S21 S22
ESR5-NO-21-24 V AC-DC
A2 S33 S34
S3
S2
Abbildung 6: Haupt- und Steuerstrompfad NOT-HALT (einkanalig)
S2 = NOT-HALT, S3 = Reset
NOT-HALT-Applikation (einkanalig) – (nach Kat. 3, SIL 3, PL e): EMS-ROS-… mit übergeordneter Sicherheitsrelais-Kombination
13 23 31
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