Diese Bedienungsanleitung kann für alle oben angeführten Modelle verwendet werden. Bevor Sie beginnen, lesen Sie bitte die
Bedienungsanleitung sorgfältig durch. Sie sollten das Teleskop bei Tageslicht zusammenbauen und ausreichend Platz haben.
WARNUNG!
Schauen Sie mit diesem Teleskop niemals direkt in die Sonne oder in die Nähe der Sonne. Es besteht Erblindungsgefahr!
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TELESKOPE ATLAS 2000, SIRIUS 150 MIT
EQ3-2-MONTIERUNG
AUFSTELLEN DES STATIVS
Anpassen der Stativ-Beine (Fig.1)
1. Öffnen Sie die Stativbeinklemmen und ziehen Sie das untere
Stativrohr an jedem Stativbein heraus. Fixieren Sie dann
wieder die Stativbeinklemmen.
2. Ziehen Sie die Stativbeine auseinander, damit das Stativ
gerade stehen kann.
3. Justieren Sie die Länge jedes Stativbeines so, dass der Stativkopf genau waagrecht ausgerichtet ist. Beachten Sie, dass dazu
je nach Untergrund die Stativbeine nicht gleich lang sein müssen.
Einbau der Zubehörablageschale (Fig. 2)
1. Legen Sie die Zubehörablageschale auf die Stativbein-Spreizarme
und sichern Sie sie von unten mit den Fixierschrauben.
Befestigung der Montierung auf dem Stativ (Fig. 3)
1. Lockern Sie die Azimuth-Einstellschrauben. Achten Sie darauf, dass der
Metallstift im Stativkopf genau in die Lücke zwischen den Azimuth-Einstellschrauben der Montierung reicht. Schrauben Sie den Stativkopf
mit dem Sterngriff fest auf das Stativ.
Achtung:
Wenn die Montierung nicht vollständig in den Stativkopf einrastet, lockern Sie die Azimuth-Einstellschrauben
um dem Metallstift mehr Spiel zu geben.
TELESKOP MONTIEREN
Anbringen des Gegengewichtes (Fig.4,5)
1. Schrauben Sie die Gegengewichtsstange in das Gewinde am
Ende der Deklinationsachse. Ziehen Sie dann die Kontermutter
auf der Gegengewichtsstange fest an.
2. Entfernen Sie die Sicherheitsschraube am Ende der Gegengewichtsstange.
3. Nehmen Sie die Gegengewichte und schieben Sie sie etwa
bis zur Hälfte der Gegengewichtsstange. Sichern Sie die
Gegengewichte mit den Fixierschrauben.
4. Befestigen Sie die Sicherungsschraube wieder am Ende
der Gegengewichtsstange.
Anbringen der flexiblen Wellen (Fig. 6)
1. Schieben Sie die Hülse der flexiblen Wellen über den Schaft
der Schneckengetriebewellen. Sichern Sie die flexiblen
Wellen durch Klemmen mit den Fixierschrauben auf der
flachen Stelle des Wellenschaftes.
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Anbringen der Rohrschellen an der Montierung (Fig. 7)
1. Nehmen Sie das Teleskoprohr aus der Verpackung.
2. Entfernen Sie die Rohrschellen vom Teleskop durch Lösen der Klemmschrauben
und Aufklappen der Scharniere.
3. Stecken Sie die Rohrschellen auf die Montageschiene und befestigen Sie die
Rohrschellen mit den Schrauben(das passende Werkzeug ist im Lieferumfang enthalten).
Befestigen der Teleskoprohre mit den Rohrschellen (Fig. 8)
1. Entfernen Sie die Verpackung vom Teleskoprohr.
2. Suchen Sie den Schwerpunkt des Teleskoprohres.
Legen Sie das Teleskoprohr so in die Rohrschellen, dass sich der Schwerpunkt
genau in der Mitte zwischen den Rohrschellen befindet. Schließen Sie die Scharniere
und fixieren Sie das Teleskoprohr mit den Klemmschrauben.
Dabei Klemmschrauben nicht zu fest anziehen!
SUCHER MONTIEREN / RED DOT FINDER MONTIEREN
Anbringen der Sucher-Halterung / des Red Dot Finders (Fig. 9)
1. Nehmen Sie das Sucherfernrohr oder den Red Dot Finder zur Hand.
2. Schieben Sie die Halterung des Suchers / Red Dot Finders in die rechteckige
Nut und fixieren Sie ihn mit den Schrauben.
OKULARE EINSETZEN
Einsetzen der Okulare (Fig. 13,14)
1. Lösen Sie die Rändelschraube am Ende des Okularauszuges
und entfernen Sie die schwarze Staubschutzkappe.
2. Stecken Sie das gewünschte Okular in den Okularauszug
und fixieren Sie das Okular mit den Rändelschrauben.
(Reflektor)
TELESKOP ORION 200
MIT EQ5-MONTIERUNG
AUFSTELLEN DES STATIVS
Anpassen der Stativ-Beine (Fig. 16)
1.Öffnen Sie die Stativbeinklemmen und ziehen Sie das untere Stativrohr an jedem Stativbein heraus.
Fixieren Sie dann wieder die Stativbeinklemmen.
2.Ziehen Sie die Stativbeine auseinander, damit das Stativ gerade stehen kann.
3.Justieren Sie die Länge jedes Stativbeines so, dass der Stativkopf genau waagrecht ausgerichtet ist.
Beachten Sie, dass dazu je nach Untergrund die Stativbeine nicht gleich lang sein müssen.
Einbau der Zubehörablage (Fig. 17)
Legen Sie die Zubehörablage auf die StativbeinSpreizarme und
sichern Sie sie von unten mit den Fixierschrauben.
Befestigung der Montierung auf dem Stativ (Fig. 18)
Lockern Sie die Azimuth-Einstellschrauben. Achten Sie darauf,
dass der Metallstift im Stativkopf genau in die Lücke zwischen den
Azimuth-Einstellschrauben der Montierung reicht. Schrauben Sie den
Stativkopf mit dem Sterngriff fest auf das Stativ.
Achtung: Wenn die Montierung nicht vollständig in den Stativkopf einrastet,
lockern Sie die Azimuth-Einstellschrauben um dem Metallstift mehr Spiel
zu geben.
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TELESKOP MONTIEREN
Anbringen der Gegengewichte (Fig. 19, 20)
1. Schrauben Sie die Gegengewichtsstange in das Gewinde am Ende der
Deklinationsachse. Ziehen Sie dann die Kontermutter auf der Gegengewichtsstange fest an.
2. Entfernen Sie die Sicherungsschraube am Ende der Gegengewichtsstange.
3. Nehmen Sie die Gegengewichte und schieben Sie sie etwa bis zur Hälfte
der Gegengewichtsstange. Sichern Sie die Gegengewichte mit den
Fixierschrauben.
4. Befestigen Sie die Sicherungsschraube wieder am Ende der Gegengewichtsstange.
Einbau der kurzen Montageschiene (Fig. 21)
1. Montageschiene auf die Montierung setzen.
2. Durch Anziehen der zwei Klemmschrauben sichern.
Achtung: Die Schrauben genau mit den Nuten der
Montageschiene ausrichten.
Anbringen der langen Montageschiene (Fig. 22)
1. Montageschiene auf die Montierung setzen.
2. Durch Anziehen der zwei Klemmschrauben sichern.
Anbringen der Rohrschellen an der Montierung (Fig. 23)
1. Nehmen Sie das Teleskoprohr aus der Verpackung.
2. Entfernen Sie die Rohrschellen vom Teleskop durch Lösen der Klemmschrauben und
Aufklappen der Scharniere.
3. Stecken Sie die Rohrschellen auf die Montageschiene und befestigen Sie die Rohrschellen
an der Montierung (das passende Werkzeug ist im Lieferumfang enthalten).
Teleskoprohr mit den Rohrschellen fixieren (Fig. 24)
1. Entfernen Sie die Verpackung vom Teleskoprohr.
2. Suchen Sie den Schwerpunkt des Teleskoprohres. Legen Sie das Teleskoprohr so in
die Rohrschellen, dass sich der Schwerpunkt genau in der Mitte zwischen den Rohrschellen befindet. Schließen Sie die Scharniere und fixieren Sie das Teleskoprohr
mit den Klemmschrauben. Dabei Klemmschrauben nicht zu fest anziehen!
SUCHER MONTIEREN / RED DOT FINDER MONTIEREN
Anbringen der Sucher-Halterung / des Red Dot Finders (Fig. 25)
1. Nehmen Sie das Sucherfernrohr zur Hand.
2. Schieben Sie die Halterung des Suchers in die rechteckige Nut und fixieren Sie ihn
mit den Schrauben.
OKULARE EINSETZEN
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Einsetzen der Okulare (Fig. 29, 30)
1. Lösen Sie die Rändelschraube am Ende des Okularauszuges und entfernen Sie die schwarze
Staubschutzkappe.
2. Stecken Sie das gewünschte Okular in den Okularauszug und fixieren Sie das Okular mit den
Rändelschrauben.
BEDIENUNG DES TELESKOPES
SUCHERFERNROHR AUSRICHTEN
Ein auf den optischen Tubus montiertes Sucherfernrohr ist ein sehr nützliches Hilfsmittel.
Wenn das Sucherfernrohr korrekt ausgerichtet ist, können damit Objekte sehr leicht aufgefunden werden und in der Mitte des Gesichtsfeldes plaziert werden. Das Sucherfernrohr
richten Sie idealerweise tagsüber im Freien aus, da dann leichter passende Objekte aufgefunden werden können. Falls das Sucherfernrohr unscharfe Bilder zeigt, können Sie es an
einem ca. 500 m entfernten Objekt wieder scharf einstellen. Lösen Sie den Fixierring am
vorderen Ende des Sucherfernrohres. Nun kann durch Drehen der vorderen Linsenhalterung das Sucherfernrohr scharfgestellt werden. Anschließend den Fixierring wieder anziehen (Fig. a)
1. Suchen Sie mit dem Hauptteleskop ein Objekt, das sich mindestens 500 m entfernt
befindet. Das Hauptteleskop so einstellen, dass sich das Objekt genau in der Mitte
des Okulars befindet.
2. Kontrollieren Sie nun im Sucherfernrohr, ob sich das Objekt genau in der Mitte des
Fadenkreuzes befindet.
3. Zentrieren Sie das Objekt mit den zwei Schrauben, die das Sucherfernrohr gegen den
mit einer Feder vorgespannten Knopf drücken (Fig. a1).
VERWENDUNG DES RED DOT FINDERS
Der Red Dot Finder ist eine Visiereinrichtung ohne Vergrößerung, die ein beschichtetes
Glas verwendet um das Bild eines roten Punktes scheinbar auf den Himmel zu projizieren.
Der Red Dot Finder ist mit einem variablen Helligkeitsregler, einer Azimuth-Einstellschraube
und einer Höhen-Einstellschraube ausgerüstet (Fig. b). Als Stromversorgung dient eine
3 V Lithium-Batterie. Zum Aufsuchen von Objekten schauen Sie einfach durch das Sehrohr
und bewegen Ihr Teleskop bis der rote Punkt auf das gewünschte Objekt zeigt. Achten
Sie darauf, dass Sie beim Anvisieren beide Augen offen halten.
Den Red Dot Finder ausrichten
Wie alle Sucherfernrohre muss auch der Red Dot Finder korrekt ausgerichtet werden.
Dazu dienen die Azimuth-Einstellschraube und die Höhen-Einstellschraube.
1. Öffnen Sie das Batteriefach (vorsichtig an den 2 kleinen Schlitzen ziehen) und
entfernen Sie die Schutzfolie (Fig. b1).
2. Durch Drehen am Helligkeitsregler im Uhrzeigersinn schalten Sie den Red Dot Finder ein.
Sie hören dabei ein “Klick”. Stellen Sie die gewünschte Helligkeit ein.
3. Stecken Sie ein Okular mit geringer Vergrößerung in den Auszug und richten Sie ihr
Teleskop auf ein helles Objekt.
4. Schauen Sie nun durch das Sehrohr auf das Objekt, wobei Sie beide Augen offen halten.
Wenn der rote Punkt genau auf das Objekt zeigt, ist Ihr Red Dot Finder korrekt ausgerichtet.
Ist dies nicht der Fall, können Sie den Red Dot Finder durch Drehen an den Einstellschrauben
korrekt am Objekt ausrichten.
DAS TELESKOP AUSBALANCIEREN
Altitude
Einstellschraube
ON/OFF
Helligkeitsregler
Azimuth
Einstellschraube
Sehrohr
BatterieAbdeckung
Schutzfolie
Vor jeder Beobachtung muss das Teleskop sorgfältig ausbalanciert werden. Das Ausbalancieren reduziert die Beanspruchung der Teleskopmontierung und ermöglicht erst die Feinjustierung. Ein korrekt ausbalanciertes Teleskop ist besonders wichtig, wenn Sie den optionalen Nachführmotor für Astrofotografie verwenden. Das Teleskop soll erst ausbalanciert werden, nachdem Sie alle Zubehörteile (Okulare, Kamera, etc.)
angebracht haben. Kontrollieren Sie vor dem Ausbalancieren, ob der Stativkopf waagrecht ausgerichtet ist und ob das Stativ auf einem stabilen
Untergrund steht. Wenn Sie Fotografieren, schwenken Sie, bevor Sie mit dem Ausrichten beginnen, das Teleskop in die Richtung, in der Sie Aufnahmen machen wollen.
Ausbalancieren in R.A.
1. Die genaueste Ausrichtung erzielen Sie, wenn Sie das Teleskop
mit der Polhöhenschraube auf 15ϒ bis 30ϒ Breite einstellen.
2. Lösen Sie vorsichtig und langsam die R.A. und DEC.Klemmschrauben. Schwenken Sie das Teleskop bis sowohl der
optische Tubus als auch die Gegengewichtsstange waagrecht
liegen und sich das Teleskoprohr neben der Montierung
befindet (Fig. c).
3. Fixieren Sie die DEC.Klemmschraube.
4. Verschieben Sie die Gegengewichte entlang der Gegengewichtsstange bis das Teleskop ausbalanciert ist und von selbst in dieser
Lage bleibt.
5. Sichern Sie das Gegengewicht in seiner neuen Position mit der Fixierschraube.
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Ausbalancieren in DEC.
Vor dem Ausbalancieren um die DEC Achse sollte das Teleskop um die R.A. Achse ausbalanciert sein und alle gewünschten
Zubehörteile sollen am Teleskop angebracht sein.
1. Die genaueste Ausrichtung erzielen Sie, wenn Sie das Teleskop auf 60ϒ bis 75ϒ Breite einstellen.
2. Lösen Sie die R.A. Klemmschraube und schwenken Sie das Teleskop um die R.A. Achse bis die Gegengewichtsstange waagrecht
liegt. Fixieren Sie die R.A. Klemmschraube.
3. Lösen Sie den DEC Klemmschraube und schwenken Sie das Teleskoprohr bis es waagrecht liegt.
4. Lassen Sie das Teleskop vorsichtig aus und kontrollieren Sie, ob sich das Teleskop nach oben oder unten neigt. Lockern Sie die
Rohrschellen und schieben Sie das Teleskoprohr vor und zurück bis es ausbalanciert ist.
5. Wenn sich das Teleskop nicht mehr aus der waagrechten Ausgangslage bewegt, klemmen Sie die Rohrschellen und fixieren Sie die
DEC Klemmschraube. Stellen Sie danach die Polhöhe wieder auf ihren Breitengrad ein.
DIE NIVELLIER-LIBELLE VERWENDEN
Für gute Beobachtungsergebnisse sollte die äquatoriale Montierung genau waagrecht
ausgerichtet (nivelliert) sein. Dadurch ergibt sich eine günstigere Belastungsverteilung und
die Feinbewegungen des Teleskopes können leichter ausgeführt werden. In der Nähe der Basis
der äquatorialen Montierung finden Sie eine Nivellier-Libelle (Fig. d). Justieren Sie die Länge der
Stativbeine so, dass sich die Luftblase genau in der Mitte der Nivellier-Libelle befindet. Beachten
Sie, dass dazu je nach Untergrund die Stativbeine nicht gleich lang sein müssen.
Nivellier-Libelle
BEDIENUNG DER EQ3-2 MONTIERUNG
ATLAS 2000, SIRIUS 150
Die EQ3-2 hat Regler für die beiden herkömmlichen Bewegungsrichtungen
Polhöhe / Altitude (Auf-Ab) und Azimuth (Links-Rechts). Diese sind vorzugsweise
für terrestrische Beobachtungen und große Richtungswechsel zu verwenden.
Mit den beiden Azimuth-Stellschrauben können Sie die Montierung beim
Ausrichten am Himmelspol um die Azimuth-Achse drehen. Mit den PolhöhenStellschrauben können Sie die Polhöhe (Altitude) einstellen (Fig. e). Für
astronomische Beobachtungen mit einem am Himmelspol ausgerichteten
Teleskop kann diese Montierungen noch in R.A.(Stundenwinkel)- und DEC
(Deklination)-Richtung bewegt werden. Öffnen Sie die Klemmschrauben für
große Richtungswechsel. Nachdem die Klemmschrauben wieder fixiert sind,
erfolgt die Feineinstellung mit den flexiblen Wellen (Fig. e1). Eine Ausrichtung am Himmelspol durch Einstellen der Polhöhe nach der lokalen geographischen Breite erlaubt die Breitengradskala (Fig. e2).
DEC
Klemmschraube
Breitengradskala
BEDIENUNG DER EQ5 MONTIERUNG
ORION 200
AzimuthStellschraube
(Links-Rechts)
PolhöhenStellschraube
(Auf-Ab)
DEC Feineinstellung
R.A. Feineinstellung
R.A. Klemmschraube
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Die EQ5 hat Regler für die beiden herkömmlichen Bewegungsrichtungen
Polhöhe / Altitude (Auf-Ab) und Azimuth (Links-Rechts). Diese sind vorzugsweise für terrestrische Beobachtungen und große Richtungswechsel zu
verwenden. Mit den beiden Azimuth-Stellschrauben können Sie die Montierung beim Ausrichten am Himmelspol um die Azimuth-Achse drehen.
Mit den Polhöhen-Stellschrauben können Sie die Polhöhe (Altitude)
einstellen (Fig. f).
Für astronomische Beobachtungen mit einem am Himmelspol ausgerichteten Teleskop kann diese Montierungen noch in R.A.(Stundenwinkel)und DEC (Deklination)-Richtung bewegt werden. Öffnen Sie die Klemmschrauben für große Richtungswechsel. Nachdem die Klemmschrauben
wieder fixiert sind, erfolgt die Feineinstellung mit den Stellschrauben
(Fig. f1). Eine Ausrichtung am Himmelspol durch Einstellen der Polhöhe
nach der geographischen Breite erlaubt die Breitengradskala
(Fig. e2).
AzimuthStellschraube
(Links-Rechts)
DEC Feineinstellung
DEC
Klemmschraube
PolhöhenStellschraube
(Auf-Ab)
R.A. Klemmschraube
R.A. Feineinstellung
ANWENDEN DER BARLOW LINSE
Eine Barlow-Linse ist eine Negativlinse, welche die Vergrößerung eines Okulars erhöht,
dabei aber das Gesichtsfeld verkleinert. Sie vergrößert den Kegel des fokussierten
Lichtes bevor es den Brennpunkt erreicht. Dadurch erreicht man scheinbar eine
Vergrößerung der Brennweite. Die Barlow-Linse wird beim Reflektor zwischen
dem Okularauszug und dem Okular eingesetzt. Bei manchen Teleskopen kann
sie auch zwischen Okularauszug und Prisma eingesetzt werden, wodurch sich
eine noch größere Vergrößerung ergibt (3x mit einer 2x Barlow). Zusätzlich zur
Erhöhung der Vergrößerung reduziert die Barlow Linse die sphärische Abweichung und ermöglicht entspannteres Beobachten durch größeren Augenabstand.
Deshalb ist es oft besser, ein Okular plus Barlow-Linse anstelle eines Okulars mit
der halben Brennweite zu benutzen. Der größte Wert der Barlow-Linse liegt aber darin,
dass Sie damit ihre Okular-Sammlung scheinbar verdoppelt können.
FOKUSSIEREN
Drehen Sie langsam am Fokussierknopf bis Sie im Okular ein scharfes Bild erhalten (Fig.h). Wegen
Temperaturänderungen, etc. muss das Bild normalerweise nach einiger Zeit leicht nachfokussiert
werden. Dies ist oft bei kurzbrennweitigen Teleskopen notwendig – vor allem, wenn sie noch
nicht die Aussentemperatur erreicht haben. Auch beim Okularwechsel und beim Einsetzen
oder Entfernen einer Barlow-Linse muss fast immer nachfokussiert werden.
AUSRICHTEN AM HIMMELSPOL
Barlow
Okular
(Reflektor Teleskop)
Damit Ihr Teleskop den Himmelsobjekten nachgeführt werden kann, muss die Montierung
am nördlichen (oder südlichen) Himmelspol ausgerichtet werden. Diese Ausrichtung ist
auf der nördlichen Hemisphäre relativ einfach, da sich ein heller Stern sehr nahe am
Himmelspol befindet: Polaris, der Polarstern. Für die meisten visuellen Beobachtungen
reicht eine einfache polare Ausrichtung aus. Vergewissern Sie sich, dass die äquatoriale
Montierung genau waagrecht ausgerichtet ist und der Sucher bzw. Red Dot Finder mit
dem Teleskop ausgerichtet ist.
Einstellen des Breitengrades
Informieren Sie sich über die geographische Breite ihres Standortes. Seitlich an der
Montierung finden Sie die Breitengradskala mit einer Skalierung von 0 bis 90 Grad. Unter
dem Polhöhen-Gelenk finden Sie zwei Polhöhen-Stellschrauben. Mit der Polhöhen-Stellschrauben können Sie nun den Winkel einstellen. Dazu müssen Sie die Stellschraube auf
einer Seite lösen und dann die zweite Stellschraube anziehen bis die Markierung auf den
gewünschten Wert der Breitengradskala zeigt (Fig. i).
Polaris liegt weniger als 1 Grad vom Himmelsnordpol (NCP) entfernt. Durch die Erddrehung
bewegt sich Polaris daher auf einen kleinen Kreis um den Himmelsnordpol. Fig. i1 zeigt die
Lage von Polaris gegenüber dem Himmelsnordpol, Cassiopeia und dem Großen Wagen.
Das Teleskop am Himmelspol ausrichten
Lösen Sie die DEC Klemmschraube und schwenken Sie das Teleskoprohr bis
die Markierung am DEC Teilkreis auf 90ϒ zeigt. Ziehen Sie nun die Klemmschraube
wieder an. Bewegen Sie das Stativ bis das "N" an der Basis der äquatorialen
Montierung nach Norden zeigt und die R.A. Achse ungefähr auf Polaris zeigt.
Falls erforderlich können Sie mit den beiden Azimuth-Einstellschrauben über
dem "N" eine Feinjustierung der Nordrichtung vornehmen. Schauen Sie nun
durch das Sucherfernrohr. Mit den Polhöhen-Stellschrauben können Sie Polaris
am Fadenkreuz zentrieren und eine genauere Ausrichtung erreichen. Nach
diesem Ausrichtevorgang zeigt das Teleskop nun auf Polaris (Fig. i3). Obwohl
sich der tatsächliche Himmels-Nordpol (NCP) etwa zwei Monddurchmesser
von Polaris entfernt befindet (Polaris dreht sich einmal pro Tag um den Pol),
ist diese Ausrichtung für die meisten Beobachtungen ausreichend. Für Langzeitaufnahmen ist eine genauere Ausrichtung notwendig. Nach einer Weile
werden Sie merken, dass Polaris leicht nach Norden oder Süden abdriftet –
je nach der tatsächlichen Lage des Himmelspols relativ zu Polaris. Um das
Objekt im Zentrum des Gesichtsfeldes zu behalten, drehen Sie nur an der
flexiblen Welle der R.A. Achse. Wenn Sie Ihr Teleskop am Himmelspol
ausgerichtet haben, sollen Sie weder Veränderungen in Polhöhe und
Azimuth vornehmen noch das Stativ bewegen. Alle Teleskopbewegungen
sollen nur noch um die DEC Achse und die R.A. Achse erfolgen.
Polaris
Cassiopeia
Breitengradskala
Großer Wagen
Kleiner Wagen
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Südliche Hemisphäre
Auf der südlichen Hemisphäre befindet sich leider kein heller Stern in
der Nähe des südlichen Himmelspoles (SCP). Sie müssen daher Ihr
Teleskop mit Hilfe von Sternbildern ausrichten.
Der nächste Stern zum SCP mit einem Abstand von etwa 1 Grad ist
omega Octanis (5.5 mag). Fig. i4 zeigt, wie Sie den SCP mit Hilfe von
alpha und beta Crucis (im Kreuz des Südens) und alpha und
beta Centauri auffinden können.
DAS TELESKOP NACHFÜHREN
Wenn man sie durch ein Teleskop beobachtet, scheinen
astronomische Objekte langsam durch des Gesichtsfeld
zu wandern. Haben Sie das Teleskop korrekt am Himmelspol ausgerichtet, müssen Sie nur an der flexiblen Welle
für die R.A. Stundenachse drehen um die Objekte im
Gesichtsfeld zu behalten.
Zum Nachführen wird die flexible Welle der DEC Achse
nicht benötigt. Zum Ausgleichen der Erdrotation kann auch
ein Nachführmotor an der R.A. Stundenachse angebracht
werden. Da die Drehzahl des R.A. Motors an die Drehbewegung der Erde angepasst ist, scheinen die Sterne im
Okular des Teleskopes stillzustehen. Manche Modelle
besitzen auch unterschiedliche Nachführgeschwindigkeiten
(z.B. auch für Sonne und Mond). Ein zusätzlicher Motor für
die DEC Achse ist besonders für die Astrophotographie zu
empfehlen.
VERWENDUNG DER TEILKREISE
Am einfachsten findet man Objekte indem man die Sternbilder
auswendig lernt und den Sucher bzw. Red Dot Finder verwendet.
Zum Auffinden lichtschwacher Objekte können Sie aber auch die
Teilkreise Ihrer Montierung benutzen. Mit Hilfe der Teilkreise
können Sie Objekte über ihre Himmelskordinaten lokalisieren,
die Sie in einer Sternenkarte, o. ä. finden. Ihr Teleskop muss
korrekt am Himmelspol ausgerichtet sein und der R.A. Teilkreis
muss vor der Anwendung der Teilkreise kalibriert werden.
Der DEC Teilkreis ist voreingestellt (Werkseinstellung) und
muss nicht kalibriert werden.
Ablesen des R.A. Teilkreises
Der R.A. Teilkreis besitzt eine Stundeneinteilung von 1 bis
24 Stunden. Die Teilstriche dazwischen entsprechen 10 min.
Die obere Zahlenreihe gilt für die nördliche Hemisphäre, die
untere für die südliche Hemisphäre (Fig. j).
Der Bereich neben der Klemmschraube zeigt eine Minutenskala (von 1 bis 10 min) mit der die einzelnen Minuten innerhalb der obigen 10 min-Teilstriche des R.A. Teilkreises abgelesen werden können (Nonius).
Im in Fig.j dargestellten Fall markiert der Zeiger am R.A. Teilkreis etwa 8 h und 20 min. Suchen Sie nun auf der 10 MinutenSkala den Teilstrich der mit einem Teilstrich des R.A. Teilkreises
zusammenfällt. In diesem Beispiel ist es der Teilstrich für
die 1.Minute. Somit zeigt der R.A. Teilkreis 8 h 21 min.
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Einstellen des R.A. Teilkreises (Kalibrieren)
Zum Einstellen des R.A. Teilkreises benötigen Sie einen Stern mit bekannten Himmelkoordinaten.
Ein passender Stern ist z.B. Vega mit 0.0 mag im Sternbild Leier (Lyra). Einer Sternenkarte können Sie entnehmen, dass
Vega eine R.A. Koordinate von 18 h 36 min hat. Lösen Sie die R.A. und DEC Klemmschrauben der Montierung und zentrieren
Sie Vega im Gesichtsfeld Ihres Okulars. Ziehen Sie die R.A. und DEC Klemmschrauben wieder an um die Montierung in der
gewünschten Position zu fixieren. Drehen Sie nun am R.A. Teilkreis bis der Zeiger auf 18 h 36 min zeigt. Nun ist der R.A. Teilkreis kalibriert und Sie können die Teilkreise zum Auffinden von Objekten am Himmel verwenden.
Auffinden von Objekten mit den Teilkreisen
Beispiel: Ring Nebel M57, ein planetarischer Nebel im Sternbild Leier (Lyra)
In einer Sternenkarte finden Sie die Himmelskoordinaten des Ringnebels:
DEC 33ϒ und R.A. 18 h 52 min. Lösen Sie die DEC Klemmschraube und schwenken Sie Ihr Teleskop um die DEC Achse bis der Zeiger des
DEC Teilkreises auf 33ϒ zeigt. Ziehen Sie die DEC Klemmschraube wieder an. Lösen Sie nun die R.A. Klemmschraube und schwenken Sie
Ihr Teleskop um die R.A. Achse bis der Zeiger des R.A. Teilkreises auf 18 h 52 min zeigt. Verdrehen Sie dabei nicht den R.A. Te ilkreis ! Ziehen
Sie die R.A. Klemmschraube wieder an. Schauen Sie durch den Sucher oder den Red Dot Finder und vergleichen Sie das Bild mit Ihrer
Sternenkarte. Korrigieren Sie die Position mit den flexiblen Wellen für die DEC Achse und die R.A. Achse. Schauen Sie nun mit einem Okular
mit geringer Vergrößerung durch Ihr Teleskop und zentrieren Sie M57 im Gesichtsfeld des Okulars. Wenn Sie schon mit dem Nachthimmel
vertrauter sind, können Sie versuchen Objekte nur mit ihrer DEC Koordinate aufzusuchen. Stellen Sie den DEC Teilkreis auf 33ϒ und fixieren
Sie die DEC. Achse. Bewegen Sie nun das Teleskop in R.A. Richtung durch die Leier bis der Ringnebel im Gesichtsfeld auftaucht.
Die Teilkreise bringen Sie sehr nahe zum Objekt, das Sie beobachten möchten. Sie sind aber nicht so genau, dass sie das Objekt genau
in das Zentrum Ihres Suchers / Red Dot Finders bringen. Die Genauigkeit der Teilkreise hängt auch davon ab, wie genau Sie Ihr Teleskop
am Himmelspol ausgerichtet haben.
VERWENDUNG DES POLARSCOPES (OPTIONAL)
Der Polsucher oder das "Polarscope" dient Benutzern auf der Nördlichen Hemispäre zur einfachen und schnellen Ausrichtung am
Nördlichen Himmelspol (NCP). Es zeigt einen großen Kreis, der den Weg von Polaris um NCP, der sich im Zentrum des Fadenkreuzes
befindet, beschreibt. Auf diesem finden Sie einen kleinen Kreis, der die Lage von Polaris markiert. Da sich die Erde dreht und sich die
Sternbilder im Laufe des Jahres verändern, braucht man eine Methode um die korrekte Ausrichtung von Polaris im Polarscope für
den aktuellen Beobachtungszeitpunkt zu erhalten.
Das Polarscope mit der R.A. Achse der
Montierung ausrichten
Richten Sie dazu Ihr Teleskop auf ein terrestrisches Objekt und schalten
Sie die Nachführung aus. Entfernen Sie das Teleskop, die Gegengewichte
und die Gegengewichtstange um die volle Beweglichkeit um die R.A. Achse
zu erhalten. Lösen Sie die DEC Klemmschraube, schwenken Sie auf DEC 0ϒ
und fixieren Sie die DEC Klemmschraube. Entfernen Sie die Kappe am unteren
Ende der R.A. Achse und den Deckel am oberen Ende (in Fig.k an der EQ5
gezeigt). Am unteren Ende der R.A. Achse finden Sie eine schwarze 24 Stunden
Uhr, den R.A. Teilkreis. Die obere Zahlenreihe gilt für die nördliche Hemisphäre,
die untere für die südliche Hemisphäre. Lösen Sie die Klemmschraube und
verdrehen Sie den Teilkreis bis der Zeiger auf 0 Uhr zeigt. Fixieren Sie dann die
Klemmschraube wieder (Fig.k1). Direkt darunter befindet sich der silberne
Datumsring mit der Monatsmarkierung von 1 bis 12. Die langen Teilstriche
trennen die Monate, die mittleren markieren 10 Tage und die kurzen 2 Tage.
Auf dem schwarzen festen Ring darunter finden Sie eine Markierung. Die
Linien am unteren Rand des Datumsringes sind mit "E 20 10 0 10 20 W"
markiert. Ihre Bedeutung wird weiter unten erklärt. Drehen Sie nun den
Datumsring bis die mit 0 markierte Linie mit der Markierung am schwarzen
Ring übereinstimmt. Am 1. November um Mitternacht, am Zentralmeridian
ihrer Zeitzone, befindet sich Polaris genau über NCP. Da das Polarscope
das Bild umkehrt, befindet er sich im Polarscope genau darunter. Dadurch
kann man das Polarscope gut in der Montierung orientieren. Lösen Sie die
R.A. Klemmschraube und schwenken Sie die Montierung um die R.A.
Achse bis der "1. November" (die lange Linie zwischen 10 und 11) auf dem
Datumsring mit "0" (Mitternacht) auf der R.A. Teilkreis übereinstimmt und
fixieren Sie die R.A. Klemmschraube (Fig.k2). Lockern Sie nun die drei
Einstellschrauben des Polarscopes. Wenn Sie durch das Polarscope
schauen sehen Sie ein Fadenkreuz, das von einem Kreis umgeben ist
und einen kleinen Kreis auf einer Linie des Fadenkreuzes (Fig.k3).
Drehen Sie nun das Polarscope bis sich der kleine Kreis unten befindet
und schieben Sie dann das Polarscope wieder in die mit "0" auf dem
R.A. Teilkreis ausgerichtete Polarscopehalterung. Schieben Sie das
Polarscope weit genug in die Halterung, damit es später nicht mit
der Schutzkappe kollidiert. Nun müssen Sie das Polarscope zentrieren.
Der einfachste Weg dazu ist, die Montierung in der Polhöhe so weit abzusenken bis Sie ein weit entferntes Objekt bei Tageslicht im Gesichtsfeld
haben. Dazu müssen Sie ein Stativbein kürzen und eventuell auch eine
Polhöhen-Stellschraube entfernen. Lösen Sie nun wieder die R.A. Klemmschraube und schwenken Sie – während Sie auf Ihr Objekt schauen – die
Montierung um die R.A. Achse. Zentrieren Sie nun das Polarscope mit den
Einstellschrauben bis Ihr Objekt beim Schwenken der Montierung um die R.A.
Achse im Zentrum des Fadenkreuzes bleibt. Stecken Sie danach die Schutzkappe
auf um zu verhindern, dass Sie durch versehentliches Anstoßen die Ausrichtung
wieder verlieren. Stellen Sie nun die Polhöhe wieder auf ihren Breitengrad ein.
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Anwenden des Polarscopes
1. Nun zur Markierung "E 20 10 0 10 20 W". Zuerst müssen Sie den Längengrad
Ihres aktuellen Beobachtungsstandortes bestimmen. Den Längengrad können
Sie entweder einer Karte oder einer passenden Tabelle entnehmen oder ihn mit
GPS bestimmen. Der Zweck ist herauszufinden, wie weit sich Ihr Standort westlich
oder östlich vom Referenzmeridian Ihrer Zeitzone befindet.
Ein Beispiel: Der Breitengrad von Leipzig ist 12ϒ und der Referenzmeridian für die
Mitteleuropäische Zeitzone ist 15ϒ. Somit muss die Einstellung 3ϒW lauten.
Die Abstände zwischen den Linien der Markierung betragen 5ϒ. Der silberne
Datumsring muss nun so weit gedreht werden, bis die Markierung am schwarzen
Ring zwischen der 0ϒ und 5ϒ Linie liegt (Fig.l). Stellen Sie nun den Datumsring gemäß
Ihrem Längengrad ein.
2. Richten Sie nun Ihre Montierung (ohne Gegengewichte und Teleskop) an Ihrem Beobachtungsstandort nach Norden aus.
Justieren Sie die Länge der Stativbeine so, dass Sie eine bequeme Beobachtungsposition erhalten und die Montierung mit
der Nivellier-Libelle genau waagrecht ausgerichtet (nivelliert) ist. Lösen Sie die DEC Klemmschraube, schwenken Sie bis
DEC 0ϒ und fixieren Sie die DEC Klemmschraube wieder. Entfernen Sie die Schutzkappe am unteren Ende und den Deckel
am oberen Ende der R.A. Achse.
3. Lösen Sie die Klemmschraube des R.A. Teilkreises (der 24 Stunden Uhr), verdrehen Sie den Teilkreis bis der Zeiger auf 0 Uhr
zeigt und fixieren Sie dann die Klemmschraube wieder. Für die nördliche Hemisphäre gilt die obere Zahlenreihe und alle Zeiten
müssen in "Standardzeit" eingestellt werden. Verwenden Sie für die folgenden Einstellungen niemals die Sommerzeit!
4. Lösen Sie die R.A. Klemmschraube und schwenken Sie die Montierung um die R.A. Achse bis das aktuelle Datum am silbernen
Datumsring mit Ihrer aktuellen Beobachtungszeit auf dem schwarzen R.A. Teilkreis (Standardzeit) ausgerichtet ist.
Fixieren Sie nun wieder die R.A. Klemmschraube.
5. Zentrieren Sie nun Polaris im kleinen Kreis des Polarscopes. Verwenden Sie dazu nur die Polhöhen-Stellschrauben für die auf/
ab- und die Azimuth-Einstellschrauben auf der Nordseite ihrer Montierung für die links/rechts-Bewegungen. Eventuell müssen
Sie dazu das Fadenkreuz beleuchten indem Sie mit einer roten Lampe schräg auf die Vorderseite des Polarscopes leuchten.
6. Lösen Sie nun die Klemmschraube neben der 10 Minuten-Skala (Nonius) und die R.A. Klemmschraube, montieren Sie
Gegengewichte und Teleskop und balancieren Sie das Teleskop sorgfältig aus.
SUCHEN VON HIMMELSOBJEKTEN
Eine Deutsche Äquatoriale Montierung besitzt eine Einstellvorrichtung, mit der die polare Achse (R.A. Achse) der Montierung zum
Himmelspol (NCP oder SCP) geschwenkt werden kann. Ist die Montierung korrekt am Himmelspol ausgerichtet, kann durch Bewegen
um die polare Achse (R.A. Achse) ein Objekt im Zentrum des Gesichtsfeldes gehalten werden. Wenn Sie das Stativ an eine andere
Position heben, am Stativ anstoßen oder die Polhöhe verändern, verlieren Sie wieder die korrekte Ausrichtung. Bei einem korrekt am
Himmelspol ausgerichteten Teleskop, dessen Polhöhe entsprechend der geographischen Breite ihres Standortes (Breitengrad) eingestellt ist, erfolgt das Suchen von Objekten nur durch Schwenken des Teleskoprohres um die polare Achse (R.A.) und die DEC Achse.
Eine äquatoriale Montierung funktioniert wie eine azimuthale Montierung, deren azimuthale Achse genau auf den Himmelspol ausgerichtet ist. Die Vorrichtung schwenkt die Montierung in einen Winkel, der genau der geographischen Breite des Standortes entspricht. Dadurch bewegt sich ein auf DEC 0ϒ eingestelltes Teleskop beim Schwenken um die polare Achse in einer Ebene, die parallel
zum Himmelsäquator (dem in den Weltraum projizierten Erdäquator) liegt (Fig. m). Die Bewegung um die polare Achse wird Rektaszension(R.A.) genannt, die "Höhe" über dem Himmelsäquator nennt man Deklination (DEC). Objekte "oberhalb" (nördlich) des Himmelsäquators haben positive DEC, Objekte "unter" (südlich) des Himmelsäquators haben negative DEC.
-12-
Das Teleskop zeigt zum NCP
Bei den folgenden Beispielen wird angenommen, dass sich der
Beobachtungsstandort auf der nördlichen Hemisphäre befindet.
Im ersten Fall (Fig.n2) zeigt das Teleskop zum nördlichen Himmelspol (NCP). Diese Position nimmt es nach der korrekten polaren
Ausrichtung ein. Da die Teleskopachse parallel zur polaren Achse
ist, zeigt das Teleskop auch zum NCP, wenn Sie es gegen den
Uhrzeigersinn (Fig.n1) oder im Uhrzeigersinn (Fig.n3) um die
polare Achse (R.A. Achse) schwenken.
Das Teleskop zeigt zum
westlichen oder östlichen
Horizont
Nun soll das Teleskop auf einen Punkt
am westlichen (Fig.o1) oder östlichen
(Fig.o2) Horizont zeigen. Wenn das
Gegengewicht nach Norden zeigt,
kann das Teleskop durch Drehen
um die DEC Achse vom westlichen
zum östlichen Horizont geschwenkt
werden, wobei es auf seinem DEC-Bogen
den NCP passiert (jeder DEC-Bogen geht
durch den NCP). Man sieht, dass das Teleskop auch um die R.A.Achse geschwenkt
werden muss, wenn das Teleskop auf einen
Punkt nördlich oder südlich dieses Bogens
zeigen soll.
Das Teleskop soll auf
eine beliebige andere Position zeigen
Soll das Teleskop in eine beliebige andere Richtung
zeigen, so ist eine Kombination der Bewegungen um
die R.A. und die DEC Achse erforderlich (Fig.p). In
jeder Position der R.A. Achse beschreibt das Teleskop
beim Schwenken um die DEC Achse einen anderen
DEC Bogen am Himmel. In der Praxis löst man aber
die Klemmschrauben der R.A. Achse und der DEC
Achse und schwenkt das Teleskop um beide Achsen
bis das gewünschte Objekt im Sucherfernrohr/Red
Dot Finder zentriert ist. Die geringste Beanspruchung
der Achsenlager der Montierung erreichen Sie, wenn
Sie beim Schwenken das Teleskop mit der einen Hand
am Teleskoprohr und mit der anderen Hand an der
Gegengewichtsstange angreifen. Ist das gewünschte
Objekt zentriert, fixieren Sie die Klemmschrauben.
Korrekturen der Position werden nun mit den flexiblen Wellen (oder den Motoren) durchgeführt, das
Nachführen von Objekten erfolgt nur über die
R.A. Achse.
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Anfahren von Objekten
Beim Anfahren von Objekten, z.B. von Objekten
im Süden (Fig.q), kann sich das Teleskoprohr häufig
sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite
der Montierung befinden. Wenn Sie auf der nördlichen
Hemisphäre Objekte am südlichen Himmel beobachten,
sollte sich das Teleskoprohr auf der östlichen Seite der
Montierung (Fig.q2) befinden, da sich beim Nachführen
um die R.A. Achse das Teleskoprohr von den Stativbeinen
wegbewegt. Das ist vor allem dann zu beachten, wenn Sie
einen Nachführmotor verwenden. Der Motor und das
Getriebe können beschädigt werden, wenn das
Teleskoprohr mit den Stativbeinen kollidiert.
Teleskope mit langer Brennweite haben in Zenitnähe häufig einen
"blinden Fleck", da der Okularauszug des Teleskoprohres mit den
Stativbeinen kollidiert (Fig.r1). Dieses Problem können Sie beheben
indem Sie das Teleskoprohr vorsichtig ein wenig in die Rohrschellen
hinein d.h. nach oben schieben (Fig.r2). Da das Teleskoprohr nun
senkrecht nach oben zeigt, verursacht dieses Verschieben kein
gravierendes Balanceproblem um die DEC Achse. Bevor Sie andere
Himmelsregionen beobachten, müssen Sie nach dem Beobachten
im Zenit allerdings das Teleskoprohr wieder in seine ursprüngliche
um die DEC Achse ausbalancierte Lage zurückschieben.
Ein weiteres Problem ist, dass sich das Teleskoprohr beim Ausrichten auf verschiedene Himmelsregionen oft so verdreht,
dass sich der Okularauszug, die Fokussierschrauben und der Sucher in einer unangenehmen Position befinden. Das
Zenitprisma kann durch Lösen der Okularauszugschraube leicht gedreht werden. Um den Sucher und die Fokussierschrauben
in eine andere Position zu bringen können Sie die Rohrschellen lockern und das Teleskoprohr vorsichtig ein wenig verdrehen.
Führen Sie diesen Schritt aus, wenn Sie längere Zeit eine Himmelsregion beobachten.
Wenn Sie häufiger zwischen verschiedenen Himmelsregionen wechseln, ist ein ständiges Anpassen sehr zeitraubend
und umständlich.Um ein bequemes Beobachten durchführen zu können, sollten Sie noch einige Dinge beachten:
Damit sich die Montierung und das Teleskop in einem angenehmen Abstand vom Boden befinden, können Sie die Länge der
Stativbeine anpassen. Beachten Sie dabei, dass sich das Okular in einer angenehmen Einblickhöhe befindet und Sie auf
einem passenden – eventuell höhenverstellbaren – Sessel oder Hocker bequem sitzen können.
Sehr lange Teleskoprohre müssen auf einem sehr hohen Stativ montiert sein, da Sie sonst beim Beobachten zenitnaher
Objekte am Boden kriechen oder liegen müssen. Im Gegensatz dazu können eher kurze Teleskoprohre auf einem relativ
niedrigen Stativ montiert werden, was besonders die Schwingungsanfälligkeit verringert. Solche Schwingungen können
z.B. durch Wind verursacht werden. Bei langen Teleskoprohren sollten Sie sich vor der Beobachtung überlegen, welche
Himmelsregion Sie beobachten möchten und dann eine geeignete Stativbeinlänge wählen. Diese Überlegungen sollten Sie
durchführen bevor Sie mit dem Ausrichten des Teleskopes am Himmelspol beginnen.
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WAHL DES PASSENDEN OKULARS
Berechnung der Vergrößerung
Die mit dem Teleskop erzielte Vergrößerung hängt vom Teleskop und der Brennweite des verwendeten Okulars ab.
Um die Vergrößerung zu bestimmen, muss man die Brennweite des Teleskopes durch die Brennweite des verwendeten Okulars
dividieren. Zum Beispiel erreicht man bei einem Teleskop mit 800 mm Brennweite und einem Okular mit 10 mm Brennweite eine
80fache Vergrößerung.
Vergrößerung =
Wenn man astronomische Objekte beobachtet, schaut man durch eine Luftsäule der Erdatmosphäre. Diese Luftsäule steht selten still.
Ebenso schaut man bei terrestrischer Beobachtung durch Luftschichten, die vom Boden, Straßen, Gebäuden, etc. erwärmt werden.
Mit Ihren Okularen können Sie mit Ihrem Teleskop eventuell recht große Vergrößerungen erreichen, leider werden dabei auch alle
Turbulenzen zwischen Ihrem Teleskop und dem Beobachtungsobjekt vergrößert. Eine Daumenregel besagt, dass unter guten Beobachtungsbedingungen die maximale sinnvolle Vergrößerung etwa die doppelte Teleskopöffnung beträgt.
Teleskopbrennweite = 800 mm
Okularbrennweite10 mm
= 80fach
Berechnung des Gesichtsfeldes
Als Gesichtsfeld bezeichnet man den Bereich des Himmels, den Sie durch Ihr Teleskop sehen. Die Größe des Gesichtsfeldes wird als
tatsächliches oder wahres Gesichtsfeld bezeichnet und hängt vom verwendeten Okular ab. Bei jedem Okular gibt der Hersteller
das scheinbare Gesichtsfeld des Okulars in Grad an. Um das wahre Gesichtsfeld zu bestimmen, muss man das scheinbare Gesichtsfeld
des Okularsdurch die damit erzielte Vergrößerung dividieren. Wenn das 10 mm Okular aus dem obigen Beispiel ein scheinbares Gesichtsfeld
von 52 Grad aufweist, ergibt sich bei 80facher Vergrößerung ein wahres Gesichtsfeld von 0.65ϒ oder 39 (Winkel-)Minuten.
Wahres Gesichtsfeld =
Ein Beispiel zur Verdeutlichung: der Mond hat einen Durchmesser von etwa 0.5ϒ oder 30 (Winkel-)Minuten; diese Kombination von Teleskop
und Okular ist daher gut geeignet um den gesamten Mond zu beobachten. Beachten Sie, dass eine zu große Vergrößerung und ein zu kleines
Gesichtsfeld das Erkennen von Details erheblich erschwert. Es ist besser zuerst mit niedriger Vergrößerung und großem Gesichtsfeld zu beginnen und erst dann die Vergrößerung zu steigern, bis Sie die gewünschten Details gefunden haben. Suchen Sie daher zuerst mit geringer
Vergrößerung den Mond und erforschen Sie erst dann die Schatten in den einzelnen Kratern.
Gesichtsfeld des Okulars = 52ϒ
Vergrößerung80 fach
= 0,65ϒ
Berechnung der Austrittspupille
Als Austrittspupille bezeichnet man den Durchmesser (in mm) des Lichtkegels, wenn er Ihr Teleskop durch das Okular verlässt. Dieser
Wert gibt Ihnen für eine Teleskop-Okular-Kombination an, ob das gesamte Licht, das vom Hauptspiegel oder der Hauptlinse gesammelt
wird, von Ihrem Auge auch wahrgenommen werden kann. Üblicherweise hat die vollständig erweiterte Pupille einen Durchmesser von
ca. 7 mm. Die maximale Größe der Austrittspupille hängt von der jeweiligen Person ab, nimmt mit dem Alter ab und wird nur bei vollständig dunkeladaptierten Augen erreicht. Zum Berechnen der Austrittspupille, muss man die Öffnung des Teleskopes (freier Durchmesser des Teleskopes) durch die Vergrößerung dividieren.
Austrittspupille =
Für ein 200 mm f/5 Teleskop ergibt sich mit einem 40 mm Okular eine 25fache Vergrößerung und eine Austrittspupille von 8 mm.
Für dasselbe Teleskop erhält man mit einem 32 mm Okular bei 31facher Vergrößerung eine Austrittspupille von 6.4 mm, die für vollständig dunkeladaptierte Augen recht gut passen würde. Für ein 200 mm f/10 Teleskop ergibt sich mit dem 40 mm Okular hingegen
eine 50fache Vergrößerung und eine Austrittspupille von 4 mm. Ein Wert, der für viele Beobachtungen gut passt.
Öffnung des Teleskopes = 200 mm
Vergrößerung 32 mm
= 6,4 mm
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BEOBACHTUNGEN DES HIMMELS
BEOBACHTUNGSBEDINGUNGEN
Die Beobachtungsbedingungen werden üblicherweise durch zwei atmosphärische Kriterien definiert: der Luftruhe, dem "Seeing"
und der Transparenz, beeinflusst durch die Menge an Wasserdampf und Partikel in der Luft. Wenn Sie den Mond oder Planeten
beobachten und das Bild "schwimmt", schauen Sie höchstwahrscheinlich durch sehr turbulente Luft, d.h. das "Seeing" ist schlecht.
Wenn Sie bei gutem "Seeing" die Sterne mit bloßem Auge beobachten, erscheinen die Sterne "ruhig" – sie funkeln nicht.
Ideale "Transparenz" liegt vor, wenn der Himmel tiefschwarz erscheint und die Luft kaum verschmutzt ist.
WAHL DES BEOBACHTUNGS-STANDORTES
Suchen Sie sich den besten Platz, der mit vertretbarem Aufwand erreichbar ist. Meiden Sie den Lichtkegel von Städten und
wählen Sie einen möglichst hochgelegenen Standort. Damit entgehen Sie der Lichtverschmutzung und der Luftverschmutzung und
stellen sicher, dass Sie nicht innerhalb von bodennahen Nebelschichten sind. Wenn Sie auf der Nordhalbkugel beobachten, sollte
vor allem der südliche Horizont möglicht dunkel und unbeeinflusst von Lichtkegeln sein – auf der Südhalbkugel der nördliche Horizont. Bedenken Sie auch, dass der dunkelste Himmel üblicherweise im "Zenit" ist, direkt über Ihnen. Das Licht zenitnaher Sterne
muss auch den kürzesten Weg durch die Atmosphäre zurücklegen. Meiden Sie Objekte, die Sie knapp über Bodenerhebungen hinweg beobachten müssen. Leichte Winde, die über Gebäude und Mauern streifen, und die Wärmeabstrahlung von Gehsteigen und
Gebäuden können starke Turbulenzen hervorrufen. Je nach Untergrund können auch ihre eigenen Bewegungen zu Vibrationen des
Teleskopes führen. Durch ein Fenster zu beobachten ist nicht empfehlenswert, da das Fensterglas das Bild ziemlich verzerren wird.
Durch ein offenes Fenster zu beobachten ist noch schlimmer, da die Turbulenzen der durch das Fenster hinausströmenden Luft das
Beobachten stört. Astronomie ist eine Aktivität im Freien.
WAHL DER BEOBACHTUNGSZEIT
Zum Beobachten brauchen Sie eine ruhige Luft und natürlich eine klaren Blick zum Himmel. Es ist nicht notwendig, dass der Himmel
wolkenlos ist. Bei leicht bewölktem Himmel hat man oft exzellentes "Seeing". Beobachten Sie nicht unmittelbar nach Sonnenuntergang, da das Auskühlen der Erde zu Turbulenzen führt. In Laufe der Nacht wird nicht nur das "Seeing" besser, auch Luftverschmutzung
und Lichtverschmutzung werden abnehmen - viele Lichter gehen nach und nach aus. Beste Beobachtungsbedingungen hat man oft
in den frühen Morgenstunden. Astronomische Objekte beobachtet man am Besten während ihres Meridiandurchganges im Süden –
sie stehen dann am höchsten über dem Horizont. Der Meridian ist eine gedachte Linie von Norden über den Zenit nach Süden
(Fig.l auf Seite 16). Beim Beobachten horizontnaher Objekte schauen Sie durch viel Atmosphäre mit all ihren Turbulenzen, Staubteilchen und Lichtverschmutzung.
AUSKÜHLZEIT DES TELESKOPES
Teleskope brauchen mindestens 10 bis 30 Minuten um bis auf die Umgebungstemperatur abzukühlen. Die Zeitspanne ist um so
länger je größer der Temperaturunterschied zwischen Teleskop und Umgebung ist. Bei größeren Teleskopen kann der Auskühlzeit
noch erheblich länger dauern. Wenn Sie eine äquatoriale Montierung benutzen, können Sie diese Zeit zum Ausrichten des Teleskopes zum Polarstern benutzen. Mindestens 30 Minuten vor dem tatsächlichen Beobachten soll Ihr Auge keinem oder nur rotem
Licht ausgesetzt werden. Dadurch werden Ihre Augen dunkeladaptiert, die Pupillen weiten sich auf maximale Größe und Ihre
Augen gewöhnen sich an das Erkennen lichtschwacher Objekte. Schon kurzzeitiges helles Licht macht die Dunkeladaptierung
wieder vollständig zunichte. Um rasches Ermüden zu vermeiden, sollen Sie beim Beobachten beide Augen offen haben. Falls sie
das zu sehr stört, verdecken Sie das zweite Auge mit der Hand oder verwenden Sie eine Augenklappe. Sehr lichtschwache Objekte
können Sie durch "indirektes Sehen" besser erkennen: Das Zentrum Ihrer Augen kann geringe Lichtstärken nur sehr schlecht wahrnehmen. Wenn Sie hingegen an lichtschwachen Objekten knapp "vorbeischauen" anstatt Sie direkt anzusehen, erscheinen sie
deutlicher und heller.
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ADAPTIERUNG DER AUGEN
Mindestens 30 Minuten vor dem tatsächlichen Beobachten soll Ihr Auge keinem oder nur rotem Licht ausgesetzt werden.
Dadurch werden Ihre Augen dunkeladaptiert, die Pupillen weiten sich auf maximale Größe und Ihre Augen gewöhnen sich an
das Erkennen lichtschwacher Objekte. Schon kurzzeitiges helles Licht macht die Dunkeladaptierung wieder vollständig zunichte.
Um rasches Ermüden zu vermeiden, sollen Sie beim Beobachten beide Augen offen haben. Falls sie das zu sehr stört, verdecken
Sie das zweite Auge mit der Hand oder verwenden Sie eine Augenklappe. Sehr lichtschwache Objekte können Sie durch "indirektes Sehen" besser erkennen: Das Zentrum Ihrer Augen kann geringe Lichtstärken nur sehr schlecht wahrnehmen.
Wenn Sie hingegen an lichtschwachen Objekten knapp "vorbeischauen" anstatt Sie direkt anzusehen, erscheinen sie deutlicher
und heller.
WARTUNG UND PFLEGE IHRES TELESKOPES
KOLLIMATION EINES NEWTON-TELESKOPES
Beim Kollimieren werden die Spiegel des Telekopes so ausgerichtet, dass das
einfallende Licht genau im Mittelpunkt des Okulars fokussiert wird. Wenn Sie
einen Stern unscharf einstellen, können Sie überprüfen, ob Ihr Teleskop korrekt
kollimiert ist. Bei guten Beobachtungsbedingungen sehen Sie nun einen zentralen
Lichtkreis (Airy Scheibe), der von einer Reihe von Beugungsringen umgeben ist.
Liegen die Beugungsringe symmetrisch um die Airy Scheibe, ist das Teleskop
korrekt kollimiert (Fig. s). Wenn Sie kein Kollimations – Gerät haben, können Sie
sich aus einer Filmdose (schwarz mit grauem Deckel) ein einfaches Hilfsmittel
basteln: bohren Sie ein kleines Loch genau in die Mitte des Deckels und entfernen Sie den Boden der Filmdose. Wenn Sie dann diese Kollimations-Hilfe statt
eines Okulars in den Okularauszug stecken und durchblicken, wird Ihr Auge immer exakt im Okularauszug zentriert bleiben. Der Kollimationsvorgang umfasst
folgende Schritte: Wenn Sie die Staubkappe vom Teleskop nehmen und in des
Tubus blicken, sehen Sie, dass der Hauptspiegel von drei bzw. sechs um 120ϒ
versetzten Hauptspiegelklemmen gehalten wird. Am oberen Tubusende erkennen
Sie die Fangspiegelhalterung mit dem Fangspiegel, der um 45ϒ gegen den Okular-
auszug geneigt ist (Fig. s1). Der Fangspiegel wird durch die drei kleinen Inbusschrauben justiert, die die zentrale Schraube umgeben. Der Hauptspiegel wird
über drei Stellschrauben am unteren Tubusende justiert. Nach der Kollimation
wird der Hauptspiegel mit den drei Fixierschrauben in der gewünschten Position
gehalten (Fig. s2).
Justieren des Fangspiegels
Richten Sie Ihr Teleskop auf eine beleuchtete Wand und stecken Sie ihre Kollimations-Dose in den Okularauszug. Schauen Sie durch die Kollimations-Dose in den
Okularauszug. Eventuell müssen Sie am Fokusknopf drehen, bis das reflektierte
Bild des Okularauszuges außerhalb ihres Blickfeldes liegt. Anmerkung: Wenn Sie
ohne Kollimations-Dose justieren, halten Sie Ihr Auge dicht am Okularauszug.
Ignorieren Sie vorerst das reflektierte Bild der Kollimations-Dose oder Ihres
Auges und suchen Sie nach den drei bzw. sechs Hauptspiegelklemmen. Wenn
Sie nicht alle Klemmen sehen können (Fig. s3), müssen Sie die drei kleinen Inbusschrauben der Fangspiegelhalterung mit dem mitgelieferten Inbusschlüssel
einstellen. Dazu lösen Sie eine Schraube und kompensieren dann das entstandene Spiel durch Anziehen der beiden anderen Schrauben. Beenden Sie den
Vorgang, wenn Sie alle Hauptspiegelklemmen erkennen können (Fig. s4).
Kontrollieren Sie, ob alle Inbusschrauben angezogen sind und den Fangspiegel
in der gewünschten Position halten.
Justieren des Hauptspiegels
Suchen Sie die 3 Fixierschrauben am unteren
Tubusende und lösen Sie ein paar
Umdrehungen.
Wenn Sie 3 große Rändelschrauben aus dem
Teleskop hervorstehen sehen und 3 Kreuzschlitzschrauben neben ihnen, dann sind die
Kreuzschlitzschrauben die Fixierschrauben und
die Rändelschrauben die Stellschrauben.
Wenn Sie 6 Kreuzschlitzschrauben sehen, wobei
3 aus dem Teleskop hervorstehen, dann sind die
3 hervorstehenden Schrauben die Fixierschrauben
und die Schrauben daneben die Stellschrauben.
Wenn Sie 3 Inbusschrauben und 3 Kreuzschlitzschrauben sehen, dann sind die Inbusschrauben die
Fixierschrauben und die Kreuzschlitzschrauben die
Stellschrauben. Zum Anziehen der Fixierschrauben
benötigen Sie einen Inbusschlüssel.
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Während Sie in den Okularauszug blicken, bewegen Sie nun Ihre Hand entlang des oberen Teleskoprandes.
Sie können dabei das reflektierte Bild Ihrer Hand genau verfolgen. Um nun herauszufinden an welcher Stelle Sie die Stellschrauben
verstellen müssen, suchen Sie nun den Punkt, an dem das reflektierte Bild des Fangspiegels am nächsten beim Hauptspiegelrand
liegt (Fig. s5). Wenn Sie den Punkt geortet haben, lassen Sie die Hand an dieser Stelle liegen und kontrollieren Sie an der Hauptspiegelhalterung am unteren Tubusende, ob sich hier eine Stellschraube befindet. Wenn ja, lockern Sie diese Stellschraube (durch
Drehen nach links) um das Fangspiegel-Bild von dieser Stelle wegzubewegen. Befindet sich hier keine Stellschraube, ziehen Sie
die Stellschraube an der gegenüberliegenden Seite etwas an. Den Vorgang wiederholen Sie so lange, bis das Fangspiegel-Bild
genau in der Mitte des Okularauszuges zu liegen kommt (Fig. s6). (Lassen Sie sich dabei von einem Partner helfen. Ihr Partner dreht
nach Ihren Anweisungen an den Stellschrauben während Sie das Bild durch den Okularauzug kontrollieren.)
Kontrollieren Sie dann am Abend das Ergebnis an einem Stern z.B. dem Polarstern (Polaris). Geben Sie ein geeignetes Okular
in den Okularauszug und stellen Sie den Stern unscharf ein. Der Stern sollte nun aussehen wie in der linken Abbildung von Fig. s.
Falls nötig, wiederholen Sie den Kollimationsvorgang in dem Sie durch Drehen an den Stellschrauben den Stern im Okular zentrieren.
Stecken Sie bitte die Staubkappe auf das Teleskop, wenn Sie das Teleskop nicht verwenden.
Das reduziert Staubablagerungen auf Linsen und Spiegel. Vermeiden Sie eine zu häufige Reinigung der Teleskopoptik.
Geringe Mengen Staub stören nicht. Reinigen Sie nicht die Linsen oder Spiegel bevor Sie mit optischen Flächen entsprechend
vertraut sind. Reinigen Sie Sucherfernrohr und Okulare nur mit speziellen Optiktüchern (z.B. optische Microfasertücher).
Gehen Sie mit Ihren Okularen sorgfältig um und vermeiden Sie das Berühren aller optischen Flächen.
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