Duerkopp Adler 768 Service Manual [de]

768
Spezialnähmaschine
Serviceanleitung
Instructions for service
D
Postfach 17 03 51, D-33703 Bielefeld • Potsdamer Straße 190, D-33719 Bielefeld Telefon +49 (0) 521 / 9 25-00 Telefax +49 (0) 521 / 9 25 24 35 • www.duerkopp-adler.com
Ausg./Edition: 05/2002 Printed in Federal Republic of Germany Teile-/Part-No.: 0791 768641
Allgemeine Sicherheit shinweise
Die Nichteinhaltung folgender Sicherheitshinweise kann zu körperlichen Verletzungen oder zu Beschädigungen der Maschine führen.
1. Die Maschine darf erst nach Kenntnisnahme der zugehörigen Betriebsanleitung und nur durch entsprechend unterwiesene Bedienpersonen in Betrieb genommen werden.
2. Lesen Sie vor Inbetriebnahme auch die Sicherheitshinweise und die Betriebsanleitung des Motorherstellers.
3. Die Maschine darf nur ihrer Bestimmung gemäß und nicht ohne die zugehörigen Schutzeinrichtungen betrieben werden; dabei sind auch alle einschlägigen Sicherheitsvorschriften zu beachten.
4. Beim Austausch von Nähwerkzeugen (wie z.B. Nadel, Nähfuss, Stichplatte, Stoffschieber und Spule), beim Einfädeln, beim Verlassen des Arbeitsplatzes sowie bei Wartungsarbeiten ist die Maschine durch Betätigen des Hauptschalters oder durch Herausziehen des Netzsteckers vom Netz zu trennen.
5. Die täglichen Wartungsarbeiten dürfen nur von entsprechend unterwiesenen Personen durchgeführt werden.
6. Reparaturarbeiten sowie spezielle Wartungsarbeiten dürfen nur von Fachkräften bzw. entsprechend unterwiesenen Personen durchgeführt werden.
7. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten an pneumatischen Einrichtungen ist die Maschine vom pneumatischen Versorgungsnetz (max. 7 - 10 bar) zu trennen. Vor dem Trennen ist zunächst eine Druckentlastung an der Wartungseinheit vornehmen. Ausnahmen sind nur bei Justierarbeiten und Funktionsprüfungen durch entsprechend unterwiesene Fachkräfte zulässig.
8. Arbeiten an der elektrischen Ausrüstung dürfen nur von dafür qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden.
9. Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen und Einrichtungen sind nicht zulässig. Ausnahmen regeln die Vorschriften DIN VDE 0105.
10. Umbauten bzw. Veränderungen der Maschine dürfen nur unter
Beachtung aller einschlägigen Sicherheitsvorschriften vorgenommen werden.
11. Bei Reparaturen sind die von uns zur Verwendung freigegebenen
Ersatzteile zu verwenden.
12. Die Inbetriebnahme des Oberteils ist so lange untersagt, bis
festgestellt wurde, dass die gesamte Näheinheit den Bestimmungen der EG-Richtlinien entspricht.
13. Das Anschlusskabel muss mit einem landesspezifischen
zugelassenem Netzstecker versehen werden. Hierfür ist eine qualifizierte Fachkraft erforderlich (sh. auch Pkt. 8).
Diese Zeichen stehen vor Sicherheitshinweisen,
die unbedingt zu befolgen sind.
Verletzungsgefahr !
Beachten Sie darüber hinaus
auch die allgemeinen Sicherheitshinweise.
Inhalt Seite:
Serviceanleitung Klasse 768
1. Allgemeines
1.1 Lehrensatz................................................... 3
2. Stellung des unteren Zahnriemenrades ................................ 4
3. Nullpunkt, Transport mit Einrichtungen
3.1 Einstellung des Nullpunktes (Position der Stichstellerkulisse) .................... 5
3.2 EinstellungdesUntertransportes..................................... 6
3.2.1 Position des Transporteurs im Stichplattenausschnitt ......................... 6
3.2.2 HöhedesTransporteurs........................................... 7
3.2.3 Hubbewegung des Transporteurs ..................................... 8
3.2.4 Vorschubbewegung des Transporteurs .................................. 9
3.2.5 Gleichlauf von Nadel- und Untertransport ................................ 10
3.3 EinstellungdesObertransportes...................................... 11
3.3.1 Seitliche Ausrichtung des Hebels zur Übertragung der Stellradbewegung ............. 11
3.3.2 Einstellbereich der Nähfußhubverstellung ................................ 12
3.3.3 Position des Hebels zur Übertragung der Stellradbewegung ..................... 13
3.3.4 HubvonTransport-undDrückerfuß.................................... 14
3.3.5 Vorschubbewegung des Transportfußes ................................. 14
3.3.6 Hubbewegung des Transportfußes .................................... 15
3.3.7 Potentiometer zur automatischen Stichzahlbegrenzung ........................ 16
3.4 Stichsteller................................................... 18
3.4.1 Begrenzung der maximalen Stichlänge .................................. 18
3.4.2 Automatische Stichzahlbegrenzung (bei Stichlängen über 8 mm) .................. 19
D
4. Nähfußhöhe und Nähfußlüftung
4.1 Elektropneumatische Nähfußlüftung ................................... 21
4.2 Nähfußarretierung.............................................. 24
5. Fadenspannungslüftung
5.1 Fadenanzugsfeder .............................................. 25
6. Nadelstange
6.1 Seitliche Ausrichtung der Nadelstangenschwinge ........................... 27
6.2 Ausrichtung der Nadelstangenschwinge in Transportrichtung .................... 28
7. Greifereinstellungen
7.1 Schleifenhub.................................................. 29
7.2 Nadelstangenhöhe .............................................. 30
7.3 Abstand des Greifers zur Nadel ...................................... 31
7.4 Greiferschutz................................................. 32
7.5 Spiel in der Klauenkupplung ........................................ 33
7.6 Spulengehäuselüfter ............................................. 34
7.6.1 Lüftungsweg.................................................. 34
7.6.2 HöhederStichplatte............................................. 36
Inhalt Seite:
8. Sicherheitskupplung
8.1 Ausgerastete Sicherheitskupplung einrasten .............................. 37
8.2 Übertragbares Drehmoment einstellen .................................. 38
9. Spuler ..................................................... 39
10. Fadenabschneider
10.1 Fadenziehmesser............................................... 40
10.2 Gegenmesser und Unterfadenklemme .................................. 41
10.3 Steuerkurve und Rollenhebel........................................ 42
11. Ölschmierung
11.1 Allgemeines.................................................. 44
11.2 Schaugläser für Ölstand und Ölumlauf .................................. 45
11.2.1 Ölstand kontrollieren............................................. 45
11.2.2 Ölförderung zum Nähkopf kontrollieren.................................. 45
11.3 FunktionsweisederÖlschmierung..................................... 47
11.4 Ölwechseln.................................................. 49
11.5 AllgemeineHinweisezurÖlschmierung ................................. 49
11.5.1ÖldochtezurNähkopfschmierung..................................... 49
11.5.2 Ölstand im Ausgleichsbehälter ....................................... 50
11.5.3MontagedesKopfdeckels.......................................... 52
12. Steuerung und Bedienfeld
12.1 Einstellwerte ändern ............................................. 53
12.2 RESET ..................................................... 55
12.3 Positionen programmieren ......................................... 56
12.3.1Allgemeines.................................................. 56
12.3.2Referenzposition,1.Position,2.Position ................................ 56
12.3.3Programmierschritte............................................. 57
12.4 AutomatischeStichzahlanpassung .................................... 59
12.4.1Allgemeines.................................................. 59
12.4.2 Speedomat Funktion einstellen....................................... 60
12.4.3 Einstellen der Speedomat-Funktion mit dem Bedienfeld V810 .................... 60
12.4.4 Einstellen der Speedomat-Funktion mit dem Bedienfeld V820 .................... 61
13. Wartung .................................................... 62
14. Zusammenfassung aller N ähmaschinen-Einstellungen ...................... 63
15. Nähantriebe
15.1 Steuerung DA82GAdes Nähantriebes .................................. 67
15.2 Positionierung................................................. 67
15.3 Maschinenspezifische Parameter einstellen ............................... 67
15.4 Masterreset.................................................. 67
15.5 Parameterliste................................................. 67
1. Allgemeines
ACHTUNG !
Die in der Serviceanleitung beschriebenen Tätigkeiten dürfen nur von Fachkräften bzw. entsprechend unterwiesenen Personen ausgeführt werden!
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Bei Reparatur-, Umbau- und Wartungsarbeiten Hauptschalter ausschalten und Maschine vom pneumatischen Versorgungsnetz trennen.
Justierarbeiten und Funktionsprüfungen bei laufender Maschine nur unter Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen und unter größter Vorsicht durchführen.
Die vorliegende Serviceanleitung beschreibt in zweckmäßiger Reihenfolge das Einstellen der Nähmaschine. Hierbei ist z u beachten, daß verschiedene Einstellpositionen voneinander abhängig sind. Deshalb das Einstellen unbedingt unter Einhaltung der beschriebenen Reihenfolge durchführen.
Für alle Einstellarbeiten an stichbildenden Teilen muß eine neue einwandfreie Nadel eingesetzt werden.
D
1.1 Lehrensatz
1
2
Die unten aufgeführten Einstellehren ermöglichen ein genaues Einstellen und Prüfen der Nähmaschine.
Pos. Einstellehre Bestell-Nr. Verwendung
1 Lehre 0981 150003 Schleifenhub (2 mm) 2 Einstellkloben 0981 150002 Schleifenhub
3
2. Stellung des unteren Zahnriemenrades
67
2
1
1
2
4
3
5
4 5
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Stellung des unteren Zahnriemenrades nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Das untere Zahnriemenrad 5 wird über Gewindestift 3 axial und radial auf Welle 6 fixiert.
Die korrekte Stellung des unteren Zahnriemenrades 5 ist gegeben, wenn sich Gewindestift 3 (erster Gewindestift in Drehrichtung) in die Bohrung 7 der Welle eindrehen läßt.
3
Korrektur
Nähmaschinenoberteil nach hinten umlegen.
Gewindestifte 1 und 3 an Rutschkupplung 4 lösen.
Unteres Zahnriemenrad 5 mit Rutschkupplung 4 auf Welle 6 verdrehen und/oder axial verschieben. Gewindestift 3 (erster Gewindestift in Drehrichtung) muß sich in die Bohrung 7 der Welle 6 drehen lassen.
Alle nachfolgend beschriebenen Einstellungen kontrollieren und falls erforderlich korrigieren.
4
3. Nullpunkt, Transport mit Einrichtungen
B
C
E
3.1 Einstellung des Nullpunktes (Position der Stichstellerkulisse)
1
2 3
78
456
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Nullpunkt des Stichstellers nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Bei der Stichlänge “0” dürfen Transporteur und Nadel beim Drehen des Handrades keine Vorschubbewegung ausführen.
Ölwannendeckel 4 entfernen.
Stichstellergriff 6 auf Stichlänge “0” einstellen. Drehknopf 5 dazu bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Inbusschlüssel in Schraube 1 stecken und Handrad drehen. Die Einstellung ist korrekt, wenn der Inbusschlüssel die geringst-mögliche Bewegung macht.
Korrektur
Nähmaschinenoberteil nach hinten umlegen.
Klemmschraube 7 am Kloben 8 lösen.
Einen Dorn in die Bohrung 3 der Stichstellerwelle stecken. Stichstellerwelle mit Stichstellerkulisse verdrehen.
Klemmschraube 7 festziehen.
D
ACHTUNG !
Bei einer falschen Einstellung weichen die Stichlängen beim Rückwärtsnähen von den Stichlängen beim Vorwärtsnähen ab.
Der Gewindestift 2 an der Ölwanne fixiert die Stichstellerwelle. Gewindestift 2 niemals bis zum Grund eindrehen. Ein zu tief hineingedrehter Gewindestift 2 kann die Bewegung der Stichstellerkulisse behindern.
5
3.2 Einstellung des Untertransportes
3.2.1 Position des Transporteurs im Stichplattenausschnitt
1
2
3
7
6
a
21
45
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Position des Transporteurs nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Seitliche Ausrichtung: Der Transporteur 2 muß mittig im Stichplattenausschnitt 1 stehen.
Ausrichtung in Transportrichtung: Bei maximaler Stichlänge muß der Abstand des Transporteurs 2 zum Stichplattenausschnitt 1 hinten (a) und vorn (b) gleich groß sein.
Maximale Stichlänge einstellen. Drehknopf dazu bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen.
b
Handrad drehen und Position des Transporteurs 2 prüfen.
Korrektur
Schrauben 4 und 5 lösen.
Transporteurbalken 3 so einstellen, daß die o.g. Bedingungen erfüllt werden.
Schrauben 4 und 5 wieder festziehen.
Es ist darauf zu achten, daß die Transporteurhöhe zur Stichplatte 1,2 mm beträgt. Der Transporteurbalken muß dabei leichtgängig in der Transporteursäule beweglich bleiben (siehe folgendes Kapitel).
Prüfen ob die Hubwellenkurbel 6 seitliches Spiel zum Gelenk 7 hat. Wenn nicht, dann muß die Position der Hubwellenkurbel 6 entsprechend geändert werden.
6
3.2.2 Höhe des Transporteurs
12
34
D
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Höhe des Transporteurs nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen
Regel und Kontrolle
Der Transporteur 2 muß in seiner höchsten Stellung 1,2 mm (ca. eine Zahnhöhe) über Stichplattenniveau stehen.
Stichlänge “0" einstellen. Drehknopf dazu bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Handrad drehen, bis Transporteur 1 seine höchste Stellung erreicht hat.
Höhe des Transporteurs 1 über dem Stichplattenniveau 2 prüfen.
Korrektur
Stichlänge “0" einstellen.
Klemmschraube 4 an Kurbel 3 lösen.
Kurbel 3 so verdrehen, daß Transporteur 1 in seiner höchsten Stellung um 1,2 mm über Stichplatte 2 herausragt.
Achtung!
Die Kurbel 3 darf beim Drehen nicht axial verschoben werden.
Klemmschraube 10 festziehen.
7
3.2.3 Hubbewegung des Transporteurs
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Hubbewegung des Transporteurs nur bei ausgeschalteter Näh­maschine kontrollieren und einstellen.
1 2
3
4
5
Regel und Kontrolle
In Nadeltiefstellung muß der Transporteur seine Höchststellung erreicht haben. Bei korrekter Einstellung erreichen die abwärtsgehende Nadel und der aufwärtsgehende Transporteur gleichzeitig das Stichplattenniveau.
Stichlänge “0" einstellen. Drehknopf dazu bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Nadel am Handrad in Tiefstellung drehen und Position des Transporteurs kontrollieren.
Korrektur
Schrauben 5 (2 Stück) lösen.
Exzenter 3 verdrehen. Die Einstellung ist korrekt, wenn die o.g. Punkte erfüllt werden.
Zur axialen Fixierung die Welle 4 nach r echts drücken und den Exzenter 3 nach links gegen die Pumpe schieben. Die Nasen 2 des Pumpenrings 1 müssen sich dabei in den entsprechenden Nuten des Exzenters 3 befinden.
Schrauben 5 (2 Stück) wieder festziehen.
8
3.2.4 Vorschubbewegung des Transporteurs
B
C
E
1
2
3
Vorsicht Verletzungsgefahr !
456
D
Hauptschalter ausschalten. Vorschubbewegung des Transporteurs nur bei ausgeschalteter Näh-maschine kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Wenn sich die Nadel von ihrer Tiefstellung 0,5 mm nach oben bewegt hat, dürfen N adel und Transporteur bei Betätigung des Stichstellergriffes 6 keine Vorschubbewegung ausführen.
Maximale Stichlänge einstellen. Drehknopf 5 dazu bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen.
Handrad drehen, bis die Nadel 0,5 mm über ihrem unteren Totpunkt steht.
Stichstellergriff 6 nach unten drücken und Nadel beobachten.
Korrektur
Schrauben 1 (2 Stück) lösen.
Exzenter 2 einstellen. Die Nadel darf sich 0,5 mm nach dem unteren Totpunkt nicht bewegen. Exzenter 2 axial ausrichten. Die Zugstange 3 soll mittig zur Lauffläche des Exzenters stehen.
Schrauben 1 (2 Stück) wieder festziehen.
9
3.2.5 Gleichlauf von Nadel- und Untertransport
7
1
2
3 4
10
8 9
Die Bewegung der Vorschubwelle 6 wird über Kloben 5 und Zugstange 8 auf Hebel 4 und von dort über Zugstange 3 und Hebel 2 auf Nadelstangenschwinge 1 übertragen.
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Stellung des Klobens 6 nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Während des Vorschubes darf sich die Nadel im Stichloch nicht bewegen. Bei der Stichlänge “0” muß Kloben 6 dazu lotrecht stehen.
– –
5 6
Stichlänge “0” einstellen. Drehknopf dazu bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Stellung des Klobens 6 prüfen. Der Kloben 6 muß parallel zur Gußkante des Gehäuses stehen.
Nähfüße mit Lüfterhebel 10 in gelüfteter Stellung arretieren. Maximale Stichlänge einstellen.
Drehknopf dazu bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen. Handrad drehen und die synchrone Vorschubbewegung von
Transporteur und Nadelstange prüfen. Die Einstellung ist korrekt, wenn sich die Position der Nadel im Stichloch des Transporteurs nicht verändert.
10
Korrektur
Nähmaschinenoberteil nach hinten umlegen.
Klemmschraube 7 und 9 lösen.
Kloben 5 auf Vorschubwelle 6 verdrehen.
Klemmschraube 7 und 9 festziehen.
ACHTUNG !
Nach dem Verdrehen des Klobens 5 ist die Ausrichtung der Nadel­stangenschwinge 1 in Transportrichtung zu kontrollieren und evtl. zu korrigieren (siehe Kapitel 6.2).
3.3 Einstellung des Obertransportes
Mechanische Nähfußhubverstellung Mit dem Stellrad 7 auf dem Armdeckel kann der Nähfußhub, auch
während des Nähens, schnell an die Materialstärke angepaßt werden. Das Gelenkgetriebe für die Nähfußhubverstellung enthält dazu einen
Exzenter. Der Exzenter ermöglicht eine Verstellung des Nähfußhubes von1bis6mmbzw.1,6bis7mm.
Elektropneumatische Hubschnellverstellung (HP) Die Säulennähmaschine Kl. 768 ist serienmäßig mit der
Elektropneumatischen Hubschnellverstellung ausgestattet. Bei Verdickungen im Nähgut oder zum Übernähen von Quernähten
kann während des Nähens der maximale Nähfußhub über Knieschalter zugeschaltet werden.
3.3.1 Seitliche Ausrichtung des Hebels z ur Übertragung der Stellradbew egung
3
1
4
7
D
5 6
2
98
Die Drehbewegung des Stellrades 7 für die Nähfußhubverstellung wird über Kugelbolzen 3 im Hebel 4 auf die Welle 6 übertragen.
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Seitliche Ausrichtung des Hebels nur bei ausgeschalteter Nähanlage kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Der Hebel 4 muß seitlich so ausgerichtet sein, daß sich der Kugelbolzen 3 bei aufgesetztem Armdeckel mittig im Schlitz 8 bewegt.
Befestigungsschrauben des Armdeckels 9 herausdrehen.
Armdeckel 9 leicht anheben und seitliche Ausrichtung des Hebels 4 kontrollieren.
Korrektur
Armdeckel entfernen.
Klemmschraube 5 am Hebel 4 lösen.
Hebel 4 axial auf Welle 6 verschieben.
Achtung!
Der Hebel darf beim axialen Verschieben nicht verdreht werden.
Klemmschraube 5 festziehen.
11
3.3.2 Einstellbereich der Nähfußhubverstellung
B
C
E
12
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Einstellbereich der Nähfußhubverstellung nur bei ausgeschalteter Nähanlage kontrollieren und einstellen.
34
Regel und Kontrolle
Wenn das Stellrad 5 für die Nähfußhubverstellung in Position “min.” steht, muß der minimale Nähfußhub von 1 mm bzw. 1,6 mm wirksam sein.
Stellrad in Einstellposition “min.” drehen.
Handrad drehen und Nähfußhub messen.
Korrektur
Armdeckel abschrauben.
Sicherheitsanschlag 2 abschrauben.
Befestigungsschraube 4 des Anschlagbleches 3 lösen.
Anschlagblech 3 einstellen. Hubverstellbereich 1 bis 6 mm
5
Anschlagblech 3 bis zum Anschlag nach oben drücken. Hubverstellbereich 1,6 bis 7 mm
Anschlagblech 3 bis zum Anschlag nach unten drücken.
Klemmschraube 4 festziehen.
Sicherheitsanschlag 2 anschrauben.
ACHTUNG !
Der Sicherheitsanschlag 2 verhindert, daß bei Betrieb ohne Armdeckel das nicht mehr arretierte Gelenk aus der Lagerung gerissen wird. Nähmaschine niemals ohne Sicherheitsanschlag 2 laufen lassen.
12
Der Öldocht 1 muß sich in der Schmiernut des Hubexzenters befinden.
ACHTUNG !
Nach einer Korrektur des Einstellbereiches der Nähfußhubverstellung ist die Vorschubbewegung des Transporteurs zu kontrollieren und evtl. korrigieren (siehe Kapitel 3.2.4).
3.3.3 Position des Hebels zur Übertragung der Stellradbewegung
1
2
44 mm
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Position des Hebels nur bei ausgeschalteter Nähanlage kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Kontrolle ohne Einstellehre: Der Abstand des Kugelbolzens 1 zur Außenseite der Gehäusewand
muß 44 mm betragen.
Abstand des Kugelbolzens zur Außenseite der Gehäusewand messen.
Korrektur
Klemmschraube 2 am Hebel lösen.
Falls keine Einstellehre verfügbar ist, Hebel auf Welle verdrehen, bis der Kugelbolzen 1 in einem Abstand von 44 mm zur Außenseite des Gehäuses steht.
Klemmschraube 2 festziehen.
Armdeckel aufschrauben.
D
13
3.3.4 Hub von Transport- und Drückerfuß
1 2
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten! Hub von Transport- und Drückerfuß nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen.
3
Regel und Kontrolle
Die Hübe von Transportfuß 1 und Drückerfuß 2 müssen gleich groß sein, wenn der kleinste Nähfußhub eingestellt ist.
Stichlänge “0" einstellen.
Nähfußdruck einstellen.
Minimalen Nähfußhub einstellen (Stellrad in Position “min.”).
Handrad drehen und Hübe von Transportfuß 1 und Drückerfuß 2 vergleichen.
Korrektur
Kunststoffabdeckung 4 vom Armdeckel entfernen.
Handrad drehen.
4
Der Nähfuß mit dem größeren Hub muß etwas von der Stichplatte angehoben sein.
Schraube 3 lösen. Wenn der Stoffdrückerfuß angehoben war, dann wird dieser durch die Feder abgesenkt. Wenn der Transportfuß angehoben war, dann muß dieser von Hand nach unten gedrückt werden.
Schraube 3 wieder festziehen.
Prüfen, ob beide Hübe gleich groß sind. Wenn nicht, dann ist die Einstellung zu korrigieren.
Kunststoffabdeckung 4 wieder einsetzen.
3.3.5 Vorschubbewegung des Transportfußes
Die korrekte Vorschubbewegung des Transportfußes 1 ergibt sich nach der Einstellung der Transporteur-Vorschubbewegung (siehe Kapitel 3.2.4). Beide Bewegungen werden vom gleichen Exzenter erzeugt.
14
3.3.6 Hubbewegung des Transportfußes
1
2
3
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Hubbewegung des Transportfußes nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen.
Voraussetzung für die Einstellung
Hub von Transport- und Drückerfuß korrekt eingestellt
Hubbewegung des Transporteurs korrekt eingestellt
Regel und Kontrolle
Der abwärtsgehende Transportfuß muß das Stichplattenniveau gleichzeitig mit dem aufwärtsgehenden Transporteur und der absenkenden Nadel erreichen.
Stichlänge “0” einstellen.
Maximalen Nähfußhub einstellen (Stellrad in Position “max.”).
Handrad in Laufrichtung drehen und Hubbewegung des
23
4
Transportfußes beobachten.
Korrektur
Kunststoffabdeckung vom Armdeckel entfernen.
Beide Gewindestifte 1 am Hubexzenter 2 lösen.
Nadelspitze der abwärtsgehenden Nadel am Handrad auf Trans-porteurhöhe drehen.
Hubexzenter 2 auf Welle so verdrehen, daß der Transportfuß auf dem Transporteur aufliegt.
Achtung!
Der Hubexzenter 2 darf beim Verdrehen nicht axial auf Welle verschoben werden. Durch die Bohrung im Hubexzenter 2 werden andere Bauteile der Nähmaschine mit Öl versorgt. Das Röhrchen 3 mit dem Docht muß deshalb die Schmiernut im Hubexzenter berühren.
Gewindestifte 1 festziehen.
Kunststoffabdeckung wieder in Armdeckel einsetzen.
D
15
3.3.7 Potentiometer zur automatischen Stichzahlbegrenzung
1
2
3
X14
4
Die Nähmaschine ist mit dem Potentiometer zur Begrenzung der Drehzahl bei größeren Hüben ausgestattet. Das Potentiometer 3 ist über Welle 2, Hebel 1 und Kugelbolzen mechanisch mit dem Stellrad auf dem Armdeckel verbunden. Über Potentiometer 3 erkennt die Steuerung den eingestellten Nähfußhub und paßt die Stichzahl automatisch an.
abc
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten. Position des Potentiometers nur bei ausgeschalteter Nähmaschine kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Die Nähmaschine ist entsprechend der folgenden Beschreibung zu überprüfen.
Am Stellrad den kleinsten Füßchenhub “min” einstellen.
Deckel des Oberteilverteilers demontieren.
Stecker X14 vom Verteiler trennen.
Armdeckel entfernen.
Mit einem Ohmmeter den Widerstand am grünen (a) und braunen Kabel (b) des Potentiometers 3 messen. Der Widerstand soll ca. 9 kOhm betragen.
Am Stellrad den größten Füßchenhub auf “max” stellen.
Hebel 1 in der Mitte des Nähkopfes bis zum Anschlag ziehen.
Mit einem Ohmmeter den Widerstand am grünen (a) und braunen Kabel (b) des Potentiometers 3 messen. Der Widerstand soll ca. 1 kOhm betragen.
Die Einstellung ist anschließend mit dem Parameter 188 zu überprüfen.
Armdeckel montieren.
Stecker X14 wieder an den Verteiler anschließen.
Deckel des Oberteilverteilers montieren.
16
Korrektur
Wenn die genannten Werte nicht stimmen, ist die Stellung des Potentiometers 1 zu korrigieren.
Gewindestift 4 lösen.
Welle des Potentiometers 1 so einstellen, daß der entsprechendeWiderstand erreicht wird.
Potentiometer ganz in die Bohrung der Stellwelle 2 hineinschieben.
Gewindestift 4 wieder festziehen.
Die Kontrolle und Einstellung des Potentiometers kann auch mit der Efka Steuerung DA82GA mit Bedienfeld V810 oder V820 durchgeführt werden. Hierzu siehe Kapitel 12.4.
D
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