Duerkopp Adler 745 - 34 Speedpocket Operating Instruction [de]

745 - 34 Speedpocket
Nähanlage zum Vornähen von
rechtwinkligen Paspeltaschen
Bedienanleitung
Aufstellanleitung
Serviceanleitung
Programmieranleitung DAC
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Postfach 17 03 51, D-33703 Bielefeld • Potsdamer Straße 190, D-33719 Bielefeld Telefon + 49 (0) 5 21 / 9 25-00 • Telefax + 49 (0) 5 21 / 9 25 24 35 • www.duerkopp-adler.com
Ausgabe / Edition: Änderungsindex Teile-Nr./Part.-No.:
06/2007 Rev. index: 02.0 Printed in Federal Republic of Germany 0791 745170
Alle Rechte vorbehalten.
Eigentum der Dürkopp Adler AG und urheberrechtlich geschützt. Jede, auch auszugsweise Wiederverwendung dieser Inhalte ist ohne vorheriges schriftliches Einverständnis der Dürkopp Adler AG verboten.
Copyright ©
Dürkopp Adler AG - 2007
Vorwort
Diese Anleitung soll erleichtern, die Maschine kennenzulernen und ihre bestimmungsmäßigen Einsatzmöglichkeiten zu nutzen.
Die Betriebsanleitung enthält wichtige Hinweise, die Maschine sicher, sachgerecht und wirtschaftlich zu betreiben. Ihre Beachtung hilft, Gefahren zu vermeiden, Reparaturkosten und Ausfallzeiten zu vermindern und die Zuverlässigkeit und die Lebensdauer der Maschine zu erhöhen.
Die Betriebsanleitung ist geeignet, Anweisungen aufgrund bestehender nationaler Vorschriften zur Unfallverhütung und zum Umweltschutz zu ergänzen.
Die Betriebsanleitung muß ständig am Einsatzort der Maschine/Anlage verfügbar sein.
Die Betriebsanleitung ist von jeder Person zu lesen und anzuwenden, die beauftragt ist, an der Maschine/Anlage zu arbeiten. Darunter ist zu verstehen:
Bedienung, einschließlich Rüsten, Störungsbehebung im
Arbeitsablauf, Beseitigung von Produktionsabfällen, Pflege,
Instandhaltung (Wartung, Inspektion, Instandsetzung) und/oder
Transport
Der Bediener hat mit dafür zu sorgen, daß nur autorisierte Personen an der Maschine arbeiten.
Der Bediener ist verpflichtet, die Maschine mindestens einmal pro Schicht auf äußerlich erkennbare Schäden und Mängel zu prüfen, eingetretene Veränderungen (einschließlich des Betriebsverhaltens), die die Sicherheit beeinträchtigen, sofort zu melden.
Das verwendende Unternehmen hat dafür zu sorgen, daß die Maschine immer nur in einwandfreiem Zustand betrieben wird.
Es dürfen grundsätzlich keine Sicherheitseinrichtungen demontiert oder außer Betrieb gesetzt werden.
Ist die Demontage von Sicherheitseinrichtungen beim Rüsten, Reparieren oder Warten erforderlich, hat unmittelbar nach Abschluß der Wartungs- oder Reparaturarbeiten die Remontage der Sicherheitseinrichtungen zu erfolgen.
Eigenmächtige Veränderungen an der Maschine schließen eine Haftung des Herstellers für daraus resultierende Schäden aus.
Alle Sicherheits- und Gefahrenhinweise an der Maschine/Anlage beachten! Die gelb/schwarz gestreiften Flächen sind Kennzeichnungen ständiger Gefahrenstellen, z. B. mit Quetsch-, Schneid-, Scher- oder Stoßgefahr.
Beachten Sie neben den Hinweisen in dieser Betriebsanleitung die allgemein gültigen Sicherheits- und Unfallverhütungs-Vorschriften.
Allgemeine Sicherheitshinweise
Die Nichteinhaltung folgender Sicherheitshinweise kann zu körperlichen Verletzungen oder zu Beschädigungen der Maschine führen.
1. Die Maschine darf erst nach Kenntnisnahme der zugehörigen Betriebsanleitung und nur durch entsprechend unterwiesene Bedienpersonen in Betrieb genommen werden.
2. Lesen Sie vor Inbetriebnahme auch die Sicherheitshinweise und die Betriebsanleitung des Motorsherstellers.
3. Die Maschine darf nur ihrer Bestimmung gemäß und nicht ohne die zugehörigen Schutzeinrichtungen betrieben werden; dabei sind auch alle einschlägigen Sicherheitsvorschriften zu beachten.
4. Beim Austausch von Nähwerkzeugen (wie z.B. Nadel, Nähfuß, Stichplatte, Stoffschieber und Spule), beim Einfädeln, beim Verlassen des Arbeitsplatzes sowie bei Wartungsarbeiten ist die Maschine durch Betätigen des Hauptschalters oder durch Herausziehen des Netzsteckers vom Netz zu trennen.
5. Die täglichen Wartungsarbeiten dürfen nur von entsprechend unterwiesenen Personen durchgeführt werden.
6. Reparaturarbeiten sowie spezielle Wartungsarbeiten dürfen nur von Fachkräften bzw. entsprechend unterwiesenen Personen durchgeführt werden.
7. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten an pneumatischen Einrichtungen ist die Maschine vom pneumatischen Versorgungsnetz (max. 7 - 10 bar) zu trennen. Vor dem Trennen ist zunächst eine Druckentlastung an der Wartungseinheit vornehmen. Ausnahmen sind nur bei Justierarbeiten und Funktionsprüfungen durch entsprechend unterwiesene Fachkräfte zulässig.
8. Arbeiten an der elektrischen Ausrüstung dürfen nur von dafür qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden.
9. Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen und Einrichtungen sind nicht zulässig. Ausnahmen regeln die Vorschriften DIN VDE 0105.
10. Umbauten bzw. Veränderungen der Maschine dürfen nur unter
Beachtung aller einschlägigen Sicherheitsvorschriften vorgenommen werden.
11. Bei Reparaturen sind die von uns zur Verwendung freigegebenen
Ersatzteile zu verwenden.
12. Die Inbetriebnahme des Oberteils ist so lange untersagt, bis
festgestellt wurde, dass die gesamt Näheinheit den Bestimmungen der EG-Richtlinien entspricht.
13. Das Anschlusskabel muss mit einem landesspezifischen
zugelassenem Netzstecker versehen werden. Hierfür ist eine qualifizierte Fachkraft erforderlich (sh. auch Pkt. 8).
Diese Zeichen stehen vor Sicherheitshinweisen,
die unbedingt zu befolgen sind.
Verletzungsgefahr !
Beachten Sie darüber hinaus
auch die allgemeinen Sicherheitshinweise.
Inhalt Seite:
Vorwort und allgemeine Sicherheitshinweise
Teil 1: Bedienanleitung 745-34 Speedpocket
(Ausgabe: 06/2007)
1. Produktbeschreibung
1.1 Beschreibung der bestimmungsgemäßen Verwendung ...................... 5
1.2 Kurzbeschreibung ............................................ 5
1.3 TechnischeDaten ............................................ 6
1.4 Zusatzausstattung............................................ 7
2. Bedienen
2.1 FaltstationzurSeiteschwenken.................................... 9
2.2 Abdeckhaube zurückschieben und Stoffgleitblech abnehmen .................. 10
2.3 Maschinenoberteil hochstellen .................................... 13
2.4 Nadeln und Garne ............................................ 14
2.5 Nadelfaden einfädeln .......................................... 17
2.6 Greiferfaden aufspulen ......................................... 18
2.7 Spulenwechseln............................................. 19
2.8 Fadenspannung ............................................. 21
2.9 Stapelkontrolle .............................................. 22
2.10 Eckenmesserstation .......................................... 23
2.10.1 Eckenmesseraus-/einschwenken................................... 24
2.10.2 Eckenmessereinstellen......................................... 25
2.11 Referenzposition - Nähvorgang starten - Schnellabschaltung .................. 26
2.12 Patten- und Paspelüberstand ..................................... 27
2.13 Paspelstreifenlänge ........................................... 28
2.14 Arbeitsmethode.............................................. 29
2.14.1 Arbeitsmethode (Hosenfertigung) ................................... 30
2.14.2 Nähen mit Patte ............................................. 33
2.14.2.1 Nähen ohne Lichtschranke ....................................... 33
2.14.2.2 Nähen mit Lichtschranke ........................................ 35
3. Funktionen und Bedienen der Zusatzaustattungen
3.1 Restfadenwächter ............................................ 36
3.2 Lichtschranken des Restfadenwächters ausrichten ........................ 37
3.3 Ausblasvorrichtung ........................................... 39
3.4 Bündelklemme .............................................. 40
3.5 Anbau Tischverbreiterung ....................................... 41
3.6 Vakuumgebläse ............................................. 42
3.6.1 Elektrischer Anschluss des Vakuumgebläses............................ 43
3.6.2 Drehrichtung des VCakuumgebläses ................................. 43
3.6.3 Anschluss an die hauseigene Vakuumanlage............................ 44
3.7 Anbau 2. Lichtschranke ......................................... 45
Inhalt Seite:
4. Wartung
4.1 Reinigung ................................................. 46
4.2 Wöchentliches Ölen ........................................... 48
1. Produktbeschreibung
1.1 Beschreibung der bestimmungsgemäßen Verwendung
Die 745-34 Speedpocket ist eine Nähanlage, die bestimmungsgemäß zum Nähen von leichtem bis mittelschwerem Nähgut verwendet werden kann. Solches Nähgut ist in der Regel aus textilen Fasern zusammengesetztes Material oder aber Leder. Diese Nähmaterialien werden in der Bekleidungsindustrie verwendet.
Allgemein darf nur trockenes Nähgut mit dieser Nähanlage verarbeitet werden. Das Material darf k eine harten Gegenstände beinhalten.
Die Naht wird im allgemeinen mit Umspinnzwirn, Polyesterfaser­oder Baumwollgarnen erstellt. Die Dimension für Nadel- und Greiferfäden sind der Tabelle in Kapitel 2.4 zu entnehmen.
Wer andere Fäden einsetzen will, muss vorher die davon ausgehenden Gefahren abschätzen und ggf. Sicherungsmaßnahmen ergreifen.
Diese Nähanlage darf nur in trockenen und gepflegten Räumen aufgestellt und betrieben werden. Wird die Nähanlage in anderen Räumen, die nicht trocken und gepflegt sind, eingesetzt, können weitergehende Maßnahmen erforderlich werden, die zu vereinbaren sind (siehe EN 60204-31 : 1999).
Wir gehen als Hersteller von Industrienähmaschinen davon aus, dass an unseren Produkten zumindest angelerntes Bedienpersonal arbeitet, sodass alle üblichen Bedienungen und ggf. deren Gefahren als bekannt vorausgesetzt werden können.
1.2 Kurzbeschreibung
Die Dürkopp-Adler 745-34S ist eine Nähanlage zum Vornähen von rechtwinkligen Paspeltaschen.
Das Anlegen der Paspel und der Belegteile erfolgt manuell. Taschenlänge 20-200 mm (mit Patte max. 180 mm).
Maschinenoberteil
Zweinadel-Doppelsteppstichausführung
Große Vertikalgreifer
Extern angetriebenes Mittelmesser
Fadenabschneidvorrichtung für Nadel- und Greiferfäden
Fadenwächter für die Nadelfäden
Nähantrieb als DC-Direktantrieb
Schrittmotoren für den Nähguttransport
Neue Steuerungsgeneration “DAC III” (DÜRKOPP ADLER Control)
In die DAC III ist das umfangreiche Test- und Überwachungssystem MULTITEST integriert. Ein Microcomputer übernimmt die Steuerungsaufgaben, überwacht den Nähprozess und zeigt Fehlbedienungen und Störungen auf dem Bedienfeld an.
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1.3 Technische Daten
Zusatzausstattung
Siehe Kapitel 1.4 (Zusatzausstattung der 745-34S).
Näheinrichtungen und Faltstempel
Angaben über Näheinrichtungen und Faltstempel für die unterschiedlichen Einsatzzwecke sind aus den Einrichtungsblättern der 745-34S zu entnehmen. Anfragen richten Sie bitte an die DÜRKOPP-ADLER-Geschäftsstellen.
Maschinenoberteil: Klasse 0246 992003 Nadelsystem: 2134-85 Nadelabstand: 10, 12 mm Nadeldicke: Nm 80 bis Nm 110
Garne: siehe Tabelle Kapitel 2.4
Nähstichtyp: Zweinadel-Doppelsteppstich
Drehzahl: min. 2000 U/ min
max. 3000 U/ min Stichlänge: min. 2,0 bis 3,0 mm Stichanzahl Stichverdichtung: 1 - 10 Stiche Stichanzahl Riegelstich: 0 - 5 Stiche Stichlänge Stichver-
dichtung/ Riegel 0,5 - 3,0 mm
Taschenlänge: max. 200mm
Betriebsdruck: 6 bar Luftverbrauch: ca. 6 NL pro Arbeitsspiel
Bemessungsspannung: 1 x 230 V (50/60 Hz) Abmessungen: 1540 x 1120 x 1200 mm (L x B x H) Arbeitshöhe: 790...980 mm
(Oberkante Tischplatte)
Gewicht: 240 kg
Geräusch-Angabewert LC = 81 dB (A)
Arbeitsplatzbezogener Emissionswert
nach DIN 45635-48-B-1
Stichlänge: 2,5 mm
Nahtlänge: 180 mm
Stichzahl: 2750 U/min
Nähgut: 2-fach Tuch
240g/m
2
Meßpunkt nach DIN 4895 Teil 1
X = 600 mm Y = 0 mm Z = 300 mm
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1.4 Zusatzausstattung
Bestell-Nr. Zusatzausstattung
0792 011161 Anbausatz K
Pattenklemme links für Jacken
0792 011162 Anbausatz K
Pattenklemme rechts für Hosen
0745 427514 Zangenstapler
Universelle Abstapelvorrichtung (Zangenstapler) zum Abstapeln zur Seite
0797 003031 Druckleitung
Anschlussschlauch zum Pneumatik-Versorgungsnetz mit entsprechenden Anschlüssen
0246 497534 Spulenrestfadenwächter
0745 597694 Bündelklemme
incl. Tischverbreiterung (groß) als Auflagetisch für Hosenteile.
0745 597604 Ausblasvorrichtung
Zum Ausblasen der fertig genähen Teile.
0745 597964 Vakuumgebläse (Seitenkanalverdichter)
dient als Ansaugvorrichtung, wenn keine hauseigene Vakuumversorgung zur Verfügung steht.
0745 597984 Ansaugvorrichtung (Vakuum)
zum genauen positionieren des Nähguts, für den Anschluß an das hauseigene Vakuumsystem. Anmerkung: ist kein hauseigenes Vakuumsystem vorhanden, so muß ein Vakuumgebläse zusätzlich bestellt werden.
0745 598154 Bausatz 2. Lichtschranke
für Anwendung Hose / Sakko
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2
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2. Bedienen
2.1 Faltstation zur Seite schwenken
Für Arbeiten an der Nähstelle (Einfädeln der Nadelfäden, Wechseln der Nadel etc.) lässt sich die gesamte Faltstation mit Faltstempel und Lichtschranken zur rechten Seite wegschwenken.
Gesamte Faltstation 1 mit Faltstempel nach rechts wegschwenken.
Hinweis:
Bei eingeschalteter Nähanlage erscheint eine Sicherheitsmeldung im Display des Bedienfeldes.
E r r 9002
Faltstation ausgeschw enkt
Die Nähstelle ist frei zugänglich.
Faltstation zurückschw enken
Faltstation zurückschwenken.
ACHTUNG !
Nach dem Zurückschwenken muss die Faltstation in der Arretierung 2 einrasten.
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2.2 Abdeckhaube zurückschieben und Stoffgleitblech abnehmen
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Abdeckhaube zurückschieben und Stoffgleitbleche abnehmen nur bei ausgeschalteter Nähanlage.
Hauptschalter ausschalten
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Abdeckhaube zurückschieben
Schraube 1 der Abdeckhaube 2 entfernen.
Abdeckhaube 2 nach links schieben.
ACHTUNG!
Die Abdeckhaube 2 nur soweit nach links schieben, dass das Kabel 3 der Lichtschranke nicht beschädigt wird.
Abdeckhaube 2 wieder nach rechts zurückschieben.
Abdeckhaube 2 mit der Schraube 1 gegen verrutschen sichern.
Hinweis!
Wenn die Haube zurückgeschoben ist erscheint eine Sicherheitsmeldung am Display des Bedienfeldes.
3
3
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E r r 9004
Abdeckhaube nicht zurückgeschoben.
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Stoffgleitblech abnehmen
Zum Wechseln der Greiferfadenspulen: –
Faltstation 4 um 90° ausschwenken.
Stoffgleitblech 6 im Bereich des Stiftes 5 anheben und nach links wegschwenken.
Zum völligen Entfernen (für Wartungs- und Einstellarbeiten): –
Stoffgleitblech ausheben.
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5
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2.3 Maschinenoberteil hochstellen
Für Wartungsarbeiten läßt sich das Maschinenoberteil hochstellen. Der Transportwagen muss dazu in seiner hinteren Einstellung stehen.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Maschinenoberteil nur bei ausgeschaltetem Hauptschalter hochstellen.
Maschinenoberteil hochstellen
Abdeckhaube 1 entfernen. Dazu die Abdeckhaube vorne anheben, so dass die Verrastung gelöst wird. Die Abdeckhaube vorsichtig nach oben abheben.
Faltstation 2 um 90° ausschwenken
Arretierhebel 4 nach oben schwenken
Stoffgleitblech 3 vorne anheben und nach links wegschwenken.
Maschinenoberteil im Bereich des Kopfdeckels anheben und vorsichtig hochstellen, bis Arretierung 5 einrastet. Die Klinke rastet zusätzlich ein. Der Raum unter dem Maschinentisch ist für Reinigungsarbeiten zugänglich.
Maschinenoberteil zurückschwenken
Arretierung 5 anheben.
Maschinenoberteil vorsichtig zurückschwenken.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Oberteil bis zur endgültigen Auflage festhalten. Quetschgefahr zwischen Oberteil und Tischplatte.
Stoffgleitblech einsetzen.
Arretierhebel 4 nach unten schwenken.
Faltstation 2 zurückklappen und einsetzen.
Abdeckhaube 1 aufsetzen.
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2.4 Nadeln und Garne
Nadelsystem: 2134-85 Empfohlene
Nadeldicke: Nm 90 für dünnes Nähgut
Nm 100 für mittelschweres Nähgut Nm 110 für schweres Nähgut
Hohe Nähsicherheit und gute Vernähbarkeit wird mit folgenden Um­spinnzwirnen erzielt:
Zweifach Polyester Endlos Polyester umsponnen (z.B. Epic Poly-Poly, Rasant x, Saba C, ...)
Zweifach Polyester Endlos Baumwolle umsponnen (z.B. Frikka, Koban, Rasant, ...)
Falls diese Garne nicht zu beschaffen sind, können auch die in der Tabelle angegebenen Polyesterfaser- oder Baumwollgarne vernäht werden.
Zweifach-Umspinnzwirne werden von Garnherstellern vielfach mit gleicher Bezeichnung wie Dreifach-Polyesterfasergarne (3zyl.-gesponnen) angeboten. Dies führt zu Unsicherheiten bezüglich Zwirnung und Garndicke.
Im Zweifelsfall Faden aufdrehen und prüfen, ob er 2- oder 3-fach gezwirnt ist. Die Etikett-Nr. 120 auf der Garnrolle eines Umspinnzwirnes entspricht z.B. der Garndicke Nm 80/2 (siehe eingeklammerte Tabellenwerte).
Bei monofilen Fäden können Nadelfäden und Greiferfäden der gleichen Dicke verwendet werden. Die besten Ergebnisse werden dabei mit w eichen und dehnbaren Fäden (Software) der Fadendicke 130 Denier erzielt.
Empfohlene Garndicken:
Nadeldicke Umspinnzwirn Umspinnzwirn
Nm
Nadelfaden Greiferfaden Nadelfaden Greiferfaden
Polyester- Polyester- Polyester- Baumwolle-
endlos umsponnen endlos umsponnen
Etikett-Nr. Etikett-Nr. Etikett-Nr. Etikett-Nr.
90 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2)
100 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2)
110 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2)
Nadeldicke Polyesterfasergran Baumwollgarn
Nm (3zyl.-gesponnen)
Nadelfaden Greiferfaden Nadelfaden Greiferfaden
90 Nm 80/3-120/3 Nm 80/3-120/3 Ne
100 Nm 70/3-100/3 Nm 70/3-100/3 Ne
110 Nm 50/3-80/3 Nm 50/3-80/3 Ne
50/3-70/3 NeB50/3-70/3
B
40/3-60/3 NeB40/3-60/3
B
40/4-60/4 NeB40/4-60/4
B
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Nadeln wechseln
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4
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2
3
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Nadeln nur bei ausgeschaltetem Hauptschalter wechseln.
Gefahr von Schnittverletzungen!
Beim Wechseln der Nadeln nicht in den Bereich des Mittelmessers 3 greifen.
Faltstation zur Seite wegschwenken (siehe Kapitel 2.1) Die Nadeln sind frei zugänglich.
Schraube 2 lösen und Nadel aus Nadelhalter 1 entfernen.
Neue Nadel bis zum Anschlag in die Bohrung des Nadelhalters 1 einschieben.
ACHTUNG!
Von der Bedienungsseite der Nähanlage aus gesehen muss die Hohlkehle 4 der linken Nadel nach links und die Hohlkehle 5 der rechten Nadel nach rechts zeigen (siehe Skizze).
Schraube 2 fest anziehen.
ACHTUNG!
Nach dem Wechsel auf eine andere Nadeldicke muss der Nadelschutz am Greifer nachjustiert werden (siehe Serviceanleitung).
Hinweis:
Die 745-34 ist standardmäßig mit Nadeln der Dicke Nm 100 ausgestattet.
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2.5 Nadelfaden einfädeln
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Nadelfäden nur bei ausgeschalteter Nähanlage einfädeln.
Das Einfädeln der Nadelfäden erfolgt wie aus nebenstehenden Abbildungen ersichtlich in aufsteigender Reihenfolge der Ziffern:
Faltstation zur Seite schwenken
Linke Nadel
Garnrolle auf Garnständer stecken.
Faden von der Garnrolle durch die Bohrung 1 des Garnständers fädeln.
Faden durch Führung 2 führen
Faden durch die Bohrung im Halteblech 3 führen.
Faden durch Führung 5 führen
Faden durch die Spannungsscheiben der Nadelfadenspannung 6 hindurchführen.
Faden durch die Fadenanzugsfeder 8 führen
Faden durch die Bohrung im Halteblech 10 führen
Faden durch die Bohrung im Fadenhebel 17 fädeln.
Faden nach unten durch den Fadenvorzieher 16 führen.
Faden durch die Führung 15 durch den Nadelfadenwächter 14 und durch die Fadenführung 13 (nicht sichtbar) fädeln.
Faden durch die Führung 12 (nicht sichtbar), durch die Bohrung im Nadelhalter und durchs Nadelöhr fädeln.
Rechte Nadel
Garnrolle auf Garnständer stecken
Faden von der Garnrolle durch die Bohrung 1 des Garnständers fädeln.
Faden durch Führung 2 führen.
Faden durch die Bohrung im Halteblech 3 führen.
Faden durch die Spannungsscheibe der Nadelfadenspannung 4 fädeln.
Faden durch die Führung 5 und 7 fädeln.
Faden durch die Fadenanzugsfeder 9 führen.
Faden durch die Bohrung im Halteblech 10 führen
Faden durch die Bohrung im Fadenhebel 17 fädeln.
Faden nach unten durch den Fadenvorzieher 16, durch Führung 15, durch den Nadelfadenwächter 11 und durch die Fadenführung 13 fädeln.
Faden durch die Führung 12 (nicht sichtbar), durch die Bohrung im Nadelhalter und durchs Nadelöhr fädeln.
Fäden im Nadelfadenfänger klemmen und abschneiden.
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2.6 Greiferfaden aufspulen
1
Der separate Spuler ermöglicht ein Aufspulen der Greiferfäden unabhängig vom Nähen.
Auf den Spulennaben befindliche Fadenreste vor dem Aufspulen entfernen.
Garnrolle auf den Garnständer stecken.
Faden durch die Bohrung 1 des Abzugsarmes fädeln (siehe Bild links).
Faden durch die Führung 4 führen.
Faden durch Spulenfadenspannung 2 hindurchführen.
Faden rechtsherum in die vorderen und hinteren Vorratsrillen der Spulennabe anwickeln. Die gefüllten Vorratsrillen gewährleisten ein sicheres Anspulen auch bei monofilen Fäden.
Spulenklappe 3 gegen die Spulennabe drücken. Der Spuler startet. Nach Erreichen der eingestellten Spulenfüllmenge schaltet der Spuler selbstständig ab. Zum Einstellen der Spulenfüllung siehe Serviceanleitung.
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2.7 Spulen wechseln
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ACHTUNG!
Vor dem Spulenwechsel Hauptschalter ausschalten.
Nach einer bestimmten Anzahl von Nähten ist der Greiferfadenvorrat auf der Spule verbraucht.
Bei eingeschaltetem Unterfadenvorratszähler erscheint im Bedienfeld die Meldung Err 9602.
Nach dem Einschneiden der Ecken wird das Nähteil herausgefördert bzw. abgestapelt.
Die Nähanlage kann erst nach dem Spulenwechsel wieder gestartet werden. (Siehe Kapitel Stichanzahl einstellen).
Leere Spule herausnehmen
Hauptschalter ausschalten
Wenn sich der Transportwagen vorne befindet, von Hand nach hinten schieben.
Faltstation zur Seite schwenken
Stoffgleitblech anheben und nach links schwenken (siehe Kapitel 2.2).
Spulengehäuseoberteil im Bereich 2 anheben. Die Spulengehäuseklappe 1 wird dabei mit angehoben.
Spulengehäuseoberteil zusammen mit der leeren Spule entnehmen.
Leere Spule aus dem Spulengehäuseoberteil entfernen.
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Volle Spule einlegen
Volle Spule in das Spulengehäuseoberteil 2 einlegen.
Faden durch Schlitz 5 unter Spannungsfeder 6 ziehen.
Faden ca. 4 cm aus dem Spulengehäuseoberteil herausziehen. Beim Abziehen des Fadens muss sich die Spule in Pfeilrichtung (entgegen der Greiferdrehrichtung) drehen.
Spulengehäuseoberteil 2 mit voller Spule in das Spulengehäuse­unterteil einsetzen.
Spulengehäuseklappe 1 schließen.
Stoffgleitblech wieder auflegen.
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Hauptschalter einschalten.
Neuen Nähvorgang starten. Die Stichzählung ist wieder auf den alten Wert zurückgesetzt worden. (Siehe auch Programmieranleitung “Einstellprogramme)
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2.8 Fadenspannung
Die Verschlingung der Fäden in der Mitte des Nähgutes liegen. Dickes und hartes Nähgut erfordert festere Fadenspannung als dünnes
und weiches Nähgut. Zu feste Fadenspannungen können bei dünnem Nähgut zu unerwünschten Kräuselungen und Fadenreissen führen.
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1
2
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Bremsfeder 4 einstellen:
Bei Positionsstopp des Maschinenoberteils verhindert die Bremsfeder 4 ein Nachlaufen der Greiferfadenspule.
Bremsfeder 4 durch Richten einstellen. Die Bremskraft ist richtig eingestellt, wenn Bremsfeder 4 ca. 1 mm über Fläche 3 hinaussteht.
Beim Einstellen der Spannungsfeder 6 ist die Bremskraft mit zu berücksichtigen.
Spannungsfeder 6 einstellen:
Spannung der Blattfeder 6 z unächst an Stellschraube 5 nur minimal einstellen. Greiferfadenspannung erhöhen: Rechtsherum drehen Greiferfadenspannung verringern: Linksherum drehen
Bei eingesetzter Spule und durch die Stichplatte eingefädeltem Greiferfaden muss ein gleichmäßig leichter Abzug gewährleistet sein.
Nadelfadenspannung einstellen:
Nadelfadenspannung zustellen, bis ein gleichmäßiges Stichbild erreicht wird.
Spannung der Nadelfäden an Rändelmutter 1 (rechter Nadelfaden) und Rändelmutter 2 (linker Nadelfaden) einstellen. Nadelfadenspannung erhöhen: Rechtsherum drehen Nadelfadenspannung verringern: Linksherum drehen
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2.9 Stapelkontrolle
Die Reflexlichtschranke 1 überwacht das Abstapeln des genähten Teiles. Der Transportwagenrücklauf erfolgt erst, nachdem das Nähteil korrekt herausgefördert wurde.
321
Wird das Nähteil nicht korrekt herausgefördert, so bleibt der Strahlengang zwischen Reflexlichtschranke 3 und dem Reflektor 1 unterbrochen. Ein erneutes Starten ist nicht möglich.Nach der Pedalbetätigung erscheint eine Fehlermeldung.
Bei Verschleiß der Teflonfolie 2 ist diese zu ersetzen. Die Teflonfolie besitzt folgende Funktionen:
Besseres Entnehmen des Nähguts
Strahlengangunterbrechung bei geöffneter Abdeckung
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Beim Entfernen des Nähteiles nicht in den Verfahrbereich des Transportwagens greifen.
In Nähprogrammen mit automatischem Wagenrücklauf bewegt sich der Transportwagen nach Freigabe des Strahlenganges nach vorn.
Nähteil aus Strahlengang entfernen. Ein neuer Nähvorgang kann gestartet werden.
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ACHTUNG!
Für eine sichere Funktion der Stapelkontrolle die Linse der Reflexlichtschranke 1x täglich mit einem weichen Tuch säubern.
2.10 Eckenmesserstation
Die745-34S ist mit einer manuellen Eckenmesserstation ausgerüstet. Die Einstellung der Eckenmesser bezüglich der Taschenlänge
geschieht durch Verstellung des Messerblockes. Die Eckenmesser sind in ihrem Abstand zur Naht manuell justierbar. Der gesamt Messerblock ist ausklappbar, um Einstell- und
Servicearbeiten zu ermöglichen.
23
2.10.1 Eckenmesserstation aus-/einschwenken
1
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Eckenmesserstation nur bei ausgeschalteter Nähanlage ausschwenken.
Eckenmesserstation ausschwenken
Eckenmesserstation 1 nach links ausschwenken. Die Messer sind für Einstell- und Servicearbeiten zugänglich.
Eckenmesserstation einschwenken
Eckenmesserstation 1 unter die Nähanlage zurückschwenken und einrasten.
ACHTUNG!
Die Eckenmesserstation muss beim Einschieben hörbar einrasten.
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Hinweis:
Wird bei eingeschalteter Nähanlage die Eckenmesserstation ausgeschwenkt, so erscheint die folgende Meldung:
Err 9001
2.10.2 Eckenmesser einstellen
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Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Eckenmesser nur bei ausgeschalteter Nähanlage einstellen.
Eckenmesserstation ausschwenken (siehe Kapitel 2.10.1)
Winkel der Eckenmesser einstellen
Der Winkel des Eckenmessers wird durch Verdrehen der Messerblöcke 2 und 4 eingestellt.
Schrauben 1 und 3 lösen.
Messerblöcke 2 und 4 gleichmäßig verdrehen.
Schrauben 1 und 3 festdrehen.
Winkel am anderen Messerpaar entsprechend einstellen.
Höhe der Eckenmesser
Die Eckenmesser sind in der Höhe nicht einstellbar. Die Messer schneiden immer voll durch.
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Eckenmesserstation einschwenken (siehe Kapitel 2.10.1).
Nahtanfang Nahtende
Position des verstellbaren Messerblocks
Die Position des verstelbaren Messerblocks entspricht der Nahtlänge L1.
Klemmhebel 5 lösen und Nahtlänge L1 auf Skala 6 einstellen.
Klemmhebel 5 festdrehen.
Gerade Taschenecken
Rechter und linker Eckenmesser­einschnitt liegen parallel
25
2.11 Referenzposition - Nähvorgang starten - Schnellabschaltung
Referenzposition
Die Referenzposition ist erforderlich, um eine definierte Ausgangsstellung zu erhalten.
Hauptschalter einschalten. Die Steuerung wird initialisiert.
Im Display erscheint für k urze Zeit bF4 (Programmversion)745(Programmnummer).
Die Steuerung prüft, ob sich der Transportwagen in seiner hinteren Endstellung befindet. Ist dies nicht der Fall, so zeigt das Display die Meldung “Referenzfahrt” an.
rEF
Pedal zurücktreten. Die Referenzfahrt startet. Der Transportwagen fährt in seine hintere Endstellung.
Die Displayanzeige wechselt zum zuletzt eingestellten Nahtprogramm (z.B. L1 -180 mm).
Nähvorgang starten
Pedal nach vorne treten. Durch mehrmaliges Betätigen des linken Pedals werden nacheinander die verschiedenen Stufen des Anlegevorganges gestartet.
Für Anlegekorrekturen: Pedal zurück treten. Der letzte Schritt des Anlegevorganges wird rückgängig gemacht. Es kann neu angelegt werden.
Pedal nach vorne treten. Der Nähvorgang wird gestartet.
Schnellabschaltung
Das Sicherheitssystem der 745-34S sieht zur sofortigen Stillsetzung der Nähanlage bei Fehlbedienung, Nadelbruch, Fadenriss, u.s.w. zwei verschiedene Möglichkeiten vor:
Pedal zurücktreten. Die augenblickliche Stufe des Anlegevorganges bzw. der Nähvorgang wird sofort abgebrochen. Es erscheint folgende Meldung:
Err 9601
26
Pedal erneut zurücktreten. Der Wagen fährt aus dem Einlegebereich heraus.
Tas te “RST” am Bedienfeld drücken. Der eingeschaltete Nähvorgang wird abgebrochen.
2.12 Patten- und Paspelüberstand
Für den ungehinderten Durchgang der Nähteile am Faltstempel dürfen die maximalen Überstände von Paspel, Patte und Stoffdicke (siehe Skizze) nicht überschritten werden. Die für die einzelnen Näheinrichtungen (E-Nr.) maximal zulässigen Paspelstreifenbreiten sind den Einrichtungsblättern der 745-34 zu entnehmen.
a
1
b
4
5
2
3
6
3
NA
Einnähtiefe der Patte 1 einstellen
Anschlag 3 bestimmt die Einnähtiefe und somit den Pattenüberstand.
Schrauben 2 und 4 lösen.
Anschlag 3 einstellen.
Schrauben 2 und 4 festdrehen.
1: Faltstempel 2: Paspelüberstand,
max. 40 mm
3: Patte 4: Leitblech am Faltstempel 5: Pattenüberstand,
max. 20 mm
6: Paspelstreifen
NA: Nahtabstand a, b: Stoffdurchgang
am Faltstempel
1
2
3
4
27
2.13 Paspelstreifenlänge
Die Länge des Paspelstreifens muss so bemessen sein, dass dieser ca. 20mm über Nahtanfang und -ende hinaussteht. Die Paspelstreifenlänge ergibt sich daraus wie folgt:
Paspelstreifenlänge = Nählänge + 2 x 20 mm
28
2.14 Arbeitsmethode
Arbeitmethode Erläuterung
A Paspeltaschen,
manuelles Anlegen von Paspelstreifen, Patten u. A. Beilegteilen
Auf den folgenden Seiten ist die Arbeitsmethode beschrieben. Die Beschreibung gliedert sich in die folgenden Punkte:
Anlegepositionen
Dieser Punkt gibt an, welche Anlegepunkte für die verschiedenen Nähteile (z.B. linke und rechte Teile) zum Einsatz kommen.
Anlegehilfen ausrichten
Dieser Abschnitt beschreibt das Einstellen und Ausrichten der Anlegehilfen (z.B. Anlegemarken, Markierungsleuchten, Anschläge, usw.).
Anlegen und Nähvorgang starten
Unter diesem Punkt sind die einzelnen Anlegeschritte anhand gängiger Anlegebeispiele aufgelistet.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Während des Anlegevorganges nicht unter Niederhalter, Transportklammer und Faltstempel greifen.
29
2.14.1 Arbeitsmethode (Hosenfertigung)
Mögliche Verarbeitungsvarianten
Vorderhosentaschen mit untergelegtem Taschenbeutel
Hinterhosentaschen mit oder ohne Patte, mit unterlegtem Taschenbeutel
Anlegemethode
Beispiel: Hinterhosen ohne Patte, mit unterlegtem Taschenbeutel
1. Schritt: –
Taschenprogramm an Bedienfeld anwählen
Taschenbeutel unter Taschenbeutelklemme 1 schieben und an den Markierungen 2 anlegen. Als Markierungen können z.B. Auf dem Stoffgleitblech angebrachte Klebestreifen dienen.
2. Schritt: –
Hinterhosen am “Anlegepunkt hinten” 4 und der Markierung 3 anlegen
Pedal antippen. Die Hinterhose wird mit Stoffniederhalter 5 in ihre Position festgeklemmt.
Festgeklemmte Hinterhose im Bereich des Abnähers ausstreifen.
3. Schritt: –
Pedal antippen. Die Transportklammern fahren nach vorne und senken auf das Nähteil ab. Separates Absenken der Klammerhälften über Programm möglich. Z. B. rechte Klammer sinkt ab, von Hand wird die Mehrweite aus der Hose nach links ausgestreift. Danach linke Klammer absenken.
Den Paspelstreifen 7 auf den Transportklammern bündig an den Vorderkanten 8 anlegen. Das Ausrichten der verschiedenen Paspelarten auf den Transportklammern wird im folgenden noch genauer beschrieben. Siehe “Paspelstreifen anlegen”.
Pedal antippen. Der Faltstempel 6 senkt ab.
Pedal nochmals antippen. Der Nähvorgang startet.
30
1. Schritt:
2. Schritt:
2
1
3. Schritt:
5
3
4
6
7
8
31
12
Paspelstreifen anlegen
Doppelpaspel:
Paspelstreifen mittig auf den Transportklammern und bündig an den Vorderkanten anlegen.
Einfachpaspel links mit gesondert angelegtem Besetzen rechts:
Paspeltaschen auf der linken Transportklammer bündig mit der Schneidlinie anlegen.
Besetzen auf der rechten Transportklammer anlegen. Diese Anlegemethode erfordert die als Zusatzausstattung erhältliche Pattenklemme “rechts” (Bestell-Nr.0792 011162).
Die Kanten 1 und 2 müssen von der Nadel ausreichend erfasst werden, dürfen aber vom Mittelmesser nicht angeschnitten werden.
Einfachpaspel links mit angeschnittenem Besetzen
Paspelstreifen am Anschlag 3 auf dem linken Faltblech anlegen.
ACHTUNG!
Bei angeschnittenen Besetzen darf das rechte Faltblech nicht schließen. Schlauchkupplung an der rechten Transportklammer abziehen.
32
3
2.14.2 Nähen mit Patte
2.14.2.1 Nähen ohne Lichtschranke
Für das gleichzeitige Miteinnähen von Patten oder anderen Beilegteilen sind je nach Einsatzbereich folgende Zusatzausstattungen erforderlich:
Hosenfertigung: Pattenklemme rechts (Bestell-Nr.0792 011162)
oder Pattenklemme links (Bestell-Nr. 0792 011161)
21
Formanschlag für Patte
Mit der Pattenklemme 2 wird das Rohteil 1 geliefert. Es muss entsprechend der verwendeten Patte als Formanschlag ausgearbeitet werden.
ACHTUNG!
Die Pattenlänge muss der gewünschten Länge des Tascheneingriffes entsprechen.
33
Nähen mit der Patte rechts (Hosenfertigung)
Die Patte bei der Hosenfertigung stets am “Anlegepunkt hinten” (Lichtmarke 5) anlegen. Der “Anlegepunkt hinten” gilt als fester Punkt auch für andere Nähanlagen (weitere Patenlängen).
Die Anlegemarke 4 für die Hinterhose entsprechend auf dem Stoffgleitblech anbringen.
Die Skizze zeigt das Anlegen eines rechten Hinterhosenteiles 3 mit Patte.
Linke Hinterhosenteile spiegelbildlich anlegen. Die Lage der Patte bleibt dabei gleich.
3
5
4
4
34
2.14.2.2 Nähen mit Lichtschranke
21
Mit der Lichtschranke erfolgt die Erkennung von Nahtanfang und Nahtende beim Einnähen von Patten.
Anlegen der Patte
Die Anlegemarken 1 und 2 auf dem Faltstempel begrenzen den Nähbereich für das Einnähen von Patten.
Patten stets innerhalb des markierten Bereiches anlegen.
Ist die Patte nicht richtig angelegt, erscheint die Fehlermeldung Err 9721 oder Err 9722.
Korrektur von Nahtanfang und Nahtende
Die Korrektur von Nahtanfang (NA) und Nahtende (NE) beim Nähen mit Lichtschranke im Taschenprogramm Korrigieren (siehe Programmieranleitung).
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3. Funktionen und Bedienen der Zusatzausstattungen
In diesem Abschnitt wird die Funktion und das Bedienen der Zusatzausstattungen beschrieben.
3.1 Restfadenwächter
Der Restfadenwächter überwacht mit den Infrarot-Reflexlichtschranken 1 und 2 die linke und rechte Greiferfadenspule.
12
3
Bei leerer Spule wird der von der Lichtschranke 1 bzw. 2 ausgesendete Lichtstrahl an der freiliegenden Reflexionsfläche 3 der Spulennabe reflektiert.
Bei eingeschaltetem Restfadenwächter erscheint im Bedienfeld die Meldung Info 3220. Zusätzlich zeigt ein blinkendes Symbol die Position der leeren Spule an.
linke Spule leer rechte Spule leer
Durch den in der Vorratsrille der Spulennabe befindlichen Restfaden wird der Tascheneingriff sicher zu Ende genäht.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Linsen der Lichtschranken nur bei ausgestellter Nähanlage reinigen.
Hauptschalter ausschalten.
Bei jedem Spulenwechsel die Linsen der Lichtschranke mit einem weichen Tuch säubern.
Hauptschalter einschalten.
Neuen Nähvorgang starten.
36
3.2 Lichtschranken des Restfadenwächters ausrichten
3
2
1
Regel und Kontrolle
Die Lichtschrankenhalter 3 und 5 sind werksseitig so eingestellt, dass ein ausreichender Sicherheitsabstand von 3,5 mm zwischen den umlaufenden Greifern und den Lichtschranken 2 und 6 vorhanden ist.
ACHTUNG!
Der Restfadenwächter ist nur wirksam, wenn die Funktion aktiviert ist. Aktivierung mit Parameter 408=1 (siehe dazu Programmieranleitung Teil 4 “Menüestruktur).
Hauptschalter einschalten.
Auswahl “Multitest 953” (siehe dazu Programmieranleitung Teil 4 “Menüestruktur).
Spulengehäuseoberteil mit Spule entfernen.
Eine leere Spule in das Spulengehäuseunterteil einlegen.
ACHTUNG!
Fremdlicht beeinflusst die Lichtschrankenempfindlichkeit
37
Bei richtiger Ausrichtung der Lichtschranken tritt beim Drehen einer leeren Spule eine Reflexion an der Fläche 7 der Spulennabe auf. Die Stärke der Reflexion wird durch eine Zahl zwischen 1 und 15 dargestellt. Ist der Wert über dem Schwellwert ( 8 ) erscheint ein
7
Strich ( ¾ ) in der Anzeige. Gleichzeitig ertönt ein Signalton.
linke Spule rechte Spule
aktueller Reflexionswert 3 kein Strich Wert < 8 Strich wenn Wert > 8
aktueller Reflexionswert 15
Hinweis:
Bei richtiger Lichtschrankeneinstellung muss, wenn der Infrarotstrahl auf die Fläche der Spule trifft, der Schwellwert von >8 erreicht werden.
zum Verlassen des Programms, Maschine ausschalten.
Korrektur
Die Linsen der Lichtschranken 2 und 6 und die Reflexionsflächen 7 der Spulennaben mit einem weichen Tuch säubern.
Klemmschraube 1 bzw. 4 lösen.
Lichtschranke 2 bzw. 6 durch minimales Drehen auf den Haltern 3 bzw. 5 ausrichten. Der Infarotstrahl der Lichtschranke 2 bzw. 6 muss durch das Lichtfenster im Spulengehäuse ungehindert auf die Spulennabe treffen.
Klemmschraube 1 bzw. 4 festdrehen
Ausrichtung der beiden Lichtschranken erneut prüfen..
38
3
2
1
3.3 Ausblasvorrichtung
Die Ausblasvorrichtung 1 (Bestell-Nr. 0745 597604)wirdin Verbindung mit der Bündelklemme (Bestell-Nr. 0745 597694) eingesetzt. Das Blasrohr fördert das Nähteil aus dem Nähbereich heraus.
P
1
Y012
Ausbläser
39
3.4 Bündelklemme
Bündelklemme (Bestell-Nr. 0745 597694)
Vorsicht Veerletzungsgefahr !
Quetschgefahr zwischen den Armen der Bündelklemmen.
Funktion und Bedienung
Fußschalter niedertreten und getretennhalten. Bündelklemme 1 öffnet.
Hinterhosenteile in Bündelklemme 1 einhängen. Bündelklemme 1 schließt.
Fußschalter freigeben.
Geklemmte Hinterhosenteile auf Tischverbreiterung 2 (Bestell-Nr. 0745 597674) ablegen.
Nach dem Ausblasen hängt das Hinterhosenteil anschließend an Bündelklemme1 herunter
12
40
3.5 Anbau Tischverbreiterung
321
Tischverbreiterung 3 mit den Schrauben 2 am Tischplattenholm befestigen.
Schrauben 1 geringfügig lösen. Durch Verschieben der Tischverbreiterung 3 einen Abstand zur Tischplatte herstellen.’Dueser Abstand ist für den freien Durlauf des angelegten taschenbeutels erforderlich.
41
3.6 Vakuumgebläse
Das unter der Bestell-Nr. 0745 597964 erhältliche Vakuumgebläse wird benötigt, wenn keine hauseigene Vakuumanlage vorhanden ist.
1
Einschalten des Vakuumgebläses
Schalter 1 am Steuerkasten des Vakuumgebläses einschalten.
42
3.6.1 Elektrischer Anschluss des Vakuumgebläses (Zusatzausstattung)
ACHTUNG!
Alle Arbeiten an der elektrischen Ausrüstung der Nähanlage dürfen nur von Elektrofachkräften oder entsprechenden unterwiesenen Personen durchgeführt w erden. Der Netzstecker muss herausgezogen sein.
1
Die Anpassung an die örtliche Netzspannung muss an der Klemmleiste im Schutzschalter 1 vorgenommen werden.
Deckel am Schutzschalter 1 abschrauben.
Anordnung der Anschlüsse am Schutzschaltereinsatz prüfen und ggf. umklemmen. (Siehe Bauschaltplan).
Strom entsprechend der Anschlußspannung einstellen.
Schutzschalterdeckel 1 wieder anschrauben.
Legende: ge =Gelb / rt =Rot / sw =Schwarz
3.6.2 Drehrichtung des Vakuumgebläses
Die Drehrichtung des Vakuumgebläses kann durch Tauschen der Phasen (Stecker) umgekehrt werden
43
3.6.3 Anschluss an die hauseigene Vakuumanlage
Die Ansaugvorrichtung erleichtert das exakte Anlegen und Positionieren des Nähgutes auf dem Arbeitstisch 1.
Schlauch der hauseigenen Vakuumanlage am Anschluss 3 anschließen.
Hinweis:
Ist keine hauseigene Vakuumanlage vorhanden, so muss zusätzlich das Vakuumgebläse (Bestell-Nr. 0745 597964) bestellt werden.
1
Nur Filterring (weiß) bei Einsatz des Dichtring (schwarz) vor Filter (weiß) Vakuumgebläses (Bestell-Nr. 0745 597964). bei hauseigener Vakuumanlage legen.
23
ACHTUNG !
Beim Anbau des Vakuumgebläses (Seitenkanalgebläse) muss unbedingt der Dichtring 2 (schwarz) am Anschlussventil entfernt werden. Es darf nur noch der Filterring (weiß) am Anschlussventil vorhanden sein.
44
3.7 Anbau 2. Lichtschranke
(Anwendung: Hose / Sakko)
Ansicht von vorne Ansicht von unten
S1 = Lichtschranke LS1 S2 = Lichtschranke LS2
(Prüfprogramm 952) (Prüfprogramm 954
X100t
X100t
Anschluß 2. Lichtschranke
45
4. Wartung
4.1 Reinigung
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Die Wartung der Nähanlage darf nur im ausgeschalteten Zustand erfolgen.
Eine saubere Nähanlage schützt vor Störung!
Täglich reinigen und prüfen:
Umgebung der Greifer 1, 2, 3 und 4 mit der Druckluftpistole reinigen.
21
Bei jedem Spulenwechsel die Linsen der Lichtschranke 5 und 6 des Restfadenwächters mit einem weichem Tuch reinigen.
Reinigung des Filterrings 7 am Vakuumventil 8: Mit Druckluftpistole ausblasen.
53 4 6
87
46
Täglich reinigen und prüfen:
Wasserstand im Druckregler prüfen. Der Wasserstand darf nicht bis zum Filtereinsatz ansteigen. Nach Eindrehen der Ablassschraube 1 das Wasser unter Druck aus. Wasserabscheider 2 abblasen. Durch den Filtereinsatz werden Schmutz und Kondenswasser aus­geschieden. Die verschmutzte Filterschale und den Filtereinsatz nach einer gewissen Betriebsdauer mit Waschbenzin auswaschen und mit der Druckluftpistole sauberblasen.
ACHTUNG!
Zum Auswaschen der Filterschale und des Filtereinsatzes keine Lösungsmittel verwenden! Sie zerstören die Filterschale.
12
47
4.2 Wöchentliches Ölen
Verwenden Sie zum Ölen der Nähanlage ausschließlich das Schmieröl DA-10. DA-10 kann von der Verkaufsstelle der DÜRKOPP ADLER AG bezogen werden.
Ölvorrat im Ölvorratsbehälter 3 für die Schmierung des Maschinenoberteiles prüfen
Maschinenoberteil hochstellen (siehe Kapitel 2.3).
Der Ölstand in Ölvorratsbehälter 3 darf nicht unter die Strichmarke “Min” absinken.
Falls erforderlich, durch die Bohrung im Schauglas Öl bis zur Strichmarke “Max” nachfüllen.
Ölvorrat im Ölvorratsbehälter 5 für die Greiferschmierung prüfen
Maschinenoberteil hochstellen (siehe Kapitel 2.3).
Ölvorratsbehälter 5 durch Nippe 4 bis zur Strichmarke “Max” (siehe Skizze) mit Öl füllen.
3
48
45
4
5
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