Diese Betriebsanleitung enthält folgende Teile:
Teil 1:Bedienungsanleitung (Seiten 1-xx)
diese richtet sich an den Bediener der Maschine, d.h. die Person, die mit und an der Maschine arbeitet.
Teil 2:Mechanikeranleitung (Seiten 2-xx)
diese dient der Inbetriebnahme, Einrichtung, Fehlersuche und
Wartung der Maschine und richtet sich an qualifiziertes Fachpersonal.
Bitte beachten Sie alle Sicherheits-, Warn- und sonstigen Hinweise in dieser
Betriebsanleitung.
Die Maschine, die in dieser Betriebsanleitung beschrieben wird, unterliegt
einer kontinuierlichen technischen Weiterentwicklung. Technische Änderungen
erfolgen dabei ohne gesonderte Mitteilung.
Teil 1Bedienungsanleitung
Hinweis
Diese Bedienungsanleitung enthält alle für die Bedienung der Maschine
erforderlichen Informationen. Sie ist für den Bediener der Maschine gedacht,
d.h. die Person, die mit und an der Maschine arbeitet. Bitte beachten Sie alle
Hinweise und Vorschriften.
InhaltSeite
Teil 1Bedienungsanleitung ........................................................................................ 1-1
1Sicherheits- und Warnhinweise ........................................................................ 1-3
7.5Störungen und Fehlermeldungen ....................................................................... 1-21
1-2
1Sicherheits- und Warnhinweise
1.1Gefahren-Klassifizierung
In dieser Betriebsanleitung werden drei verschiedene Arten von Hinweisen
verwendet, die durch verschiedene Symbole und Signalworte unterschieden
werden:
GEFAHR
Dies weist auf eine möglicherweise gefährliche Situation oder Handlung hin,
die Personenschäden oder schwere Geräteschäden zur Folge haben kann.
ACHTUNG
Dies weist auf eine Situation oder Handlung hin, die möglicherweise Geräteschäden zur Folge haben kann.
Hinweis
Dies kennzeichnet Anwendungstips und andere nützliche Informationen oder
Hinweise.
Bitte beachten Sie alle Hinweise und Vorschriften.
1.2Allgemeine Sicherheits- u. Warnhinweise
GEFAHR
Es besteht Gefahr für Menschen, Sachen und Umwelt durch nicht sachgemäße Bedienung dieser Maschine. Installations- und Wartungsarbeiten
dürfen nur von autorisiertem Personal durchgeführt werden.
GEFAHR
Verletzungsgefahr im Nähbereich des Nähkopfes! Während des Nähvorgangs nicht in die Wirkbereiche der Nadeln greifen!
GEFAHR
Vor allen Tätigkeiten an oder mit der Maschine (Inbetriebnahme, Bedienung,
Wartung, Reparatur usw.) muß die ausführende Person diese Betriebsanleitung mit allen Anlagen vollständig gelesen und verstanden haben.
GEFAHR
Vor Wartungs- und Reparaturarbeiten muß die Maschine stromlos geschaltet, sowie die pneumatische Anlage drucklos gemacht werden.
ACHTUNG
Beschädigung der Maschine durch Anschluß an falsche Netzspannung! Vor
dem Anschließen Angaben im Abschnitt „Technische Daten“ beachten.
1-3
1.3Einleitung
Diese Betriebsanleitung teilt sich in zwei Hauptabschnitte:
•die Bedienanleitung mit allen notwendigen Informationen, diese Maschine
zu bedienen und täglich erforderliche Reinigungs- und Wartungsmaßnahmen durchzuführen;
•die Mechaniker- und Programmieranleitung mit weitergehenden Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie einer Anleitung zur Programmierung von Steuerprogrammen.
1.4Adressaten der Anleitungen
Die beiden Teile der Betriebsanleitung richten sich an:
Bedienanleitungan den Bediener der Maschine, d.h. die Person, die
an und mit der Maschine arbeitet;
Mechanikeranleitungan qualifiziertes Fachpersonal, das aufgrund seiner
Ausbildung und Erfahrung die ihm übertragenen
Aufgaben überblicken, verstehen und mögliche
Gefahren erkennen kann.
ACHTUNG
Sämtliche Handlungen an und/oder mit der Maschine dürfen nur durch
autorisierte Personen erfolgen, die die entsprechenden Teile dieser Betriebsanleitung vollständig gelesen und verstanden haben.
Diese Bestimmung umfasst insbesondere die folgenden Tätigkeiten:
•Bedienung einschließlich Rüsten, Störungsbehebung im Produktionsablauf, Beseitigung von Produktionsabfällen, Pflege
Als qualifiziertes Fachpersonal wird die Elektrofachkraft oder elektrotechnisch unterwiesene Person gemäß IEC 364 und DIN EN 60204-1 angesehen.
1.5Autorisierte Person
GEFAHR
Es besteht Gefahr für Menschen, Sachen und Umwelt durch nicht sachgemäße Bedienung dieser Maschine. Installations- und Wartungsarbeiten
dürfen nur von autorisiertem Personal durchgeführt werden.
Als autorisiert gelten Personen, die aufgrund ihrer fachlichen Ausbildung und
Erfahrung sowie Kenntnis der einschlägigen Normen die ihnen übertragenen
Aufgaben beurteilen und mögliche Gefahren erkennen können.
1-4
Bediener der Maschine
Als autorisiert gelten Personen, die in der Bedienung der Maschine unterwiesen wurden und den allgemeinen einleitenden Teil der Betriebsanleitung,
sowie die Bedienanleitung vollständig gelesen und verstanden haben.
Personal für Installation, Rüsten, Programmierung und Instandhaltung
Als autorisiert gelten Personen, die in allen Belangen der Maschine unterwiesen wurden, sowie die gesamte Betriebsanleitung gelesen und verstanden
haben.
1.6Umfang der Betriebsanleitung
Die Betriebsanleitung des Stoßband-Automaten, Serie 1500/70 umfaßt
folgende Teile:
1. Bedienanleitung
2. Mechanikeranleitung
3. Elektroschaltpläne
4. Teileliste
5. Betriebsanleitung des Nähkopfes
Bitte überprüfen Sie die mitgelieferten Unterlagen auf Vollständigkeit.
1.7Geltungsbereich
Diese Betriebsanleitung gilt ausschließlich für Stoßband-Automaten der
Firma Beisler mit der Bezeichnung „Stoßband-Automat, Serie 1500/70“.
Diese Betriebsanleitung gilt nicht für den in der Maschine eingesetzten
Nähkopf. Bitte beachten Sie die beigefügte Betriebsanleitung des Nähkopfes,
für deren Richtigkeit wir keine Gewähr übernehmen.
Weitergehende Sicherheitsanweisungen (mündlich und schriftlich) für diese
Maschine oder die verwendeten Bauteile werden durch diese Betriebsanleitung nicht außer Kraft gesetzt.
Der Stoßband-Automat, Serie 1500/70 und diese Betriebsanleitung mit allen
zugehörigen Teilen sind urheberrechtlich geschützt. Der Nachbau der Maschine wird strafrechtlich verfolgt. Alle Rechte an der Betriebsanleitung sind
vorbehalten, auch die der Reproduktion in irgendeiner denkbaren Form, sei
es fotomechanisch, drucktechnisch, auf irgendwelchen Datenträgern oder
auch in übersetzter Form. Nachdruck dieser Betriebsanleitung - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung der Beisler GmbH.
Diese Betriebsanleitung enthält eine möglichst exakte Beschreibung der
Maschine, jedoch keine Zusicherungen bestimmter Eigenschaften oder
Einsatzerfolge. Die Betriebsanleitung wurde vor der Herausgabe sorgfältig
geprüft. Die Beisler GmbH übernimmt die Gewähr dafür, daß diese Betriebs-
anleitung nicht mit Fehlern behaftet ist, die ihren Wert oder ihre Tauglichkeit
zu dem vorausgesetzten Gebrauch aufheben oder mindern. Die Herausgeber übernehmen jedoch weder ausdrücklich noch stillschweigend irgendwelche Haftung für Folgeschäden, die sich aus der Anwendung der Betriebsanleitung ergeben. Für Hinweise und Anregungen sind wir jederzeit dankbar.
Maßgebend ist, soweit nicht anders angegeben, der technische Stand zum
Zeitpunkt der gemeinsamen Auslieferung von Maschine und Betriebsanleitung durch die Beisler GmbH. Technische Änderungen ohne gesonderte
Ankündigung bleiben vorbehalten, bisherige Betriebsanleitungen verlieren
ihre Gültigkeit.
Es gelten die Allgemeinen Verkaufs- und Lieferbedingungen der Beisler
GmbH.
Diese Betriebsanleitung muß ständig am Einsatzort der Maschine verfügbar
sein.
Der Bediener hat mit dafür zu sorgen, daß nur autorisierte Personen an der
Maschine arbeiten.
Der Bediener ist verpflichtet, die Maschine mindestens einmal pro Schicht
auf äußerlich erkennbare Schäden und Mängel zu prüfen. Eingetretene
Veränderungen (einschließlich des Betriebsverhaltens) sind sofort den
zuständigen Stellen zu melden.
Das verwendende Unternehmen hat dafür zu sorgen, daß die Maschine
immer nur in einwandfreiem Zustand betrieben wird. Es dürfen grundsätzlich
keine Sicherheitseinrichtungen demontiert oder außer Betrieb gesetzt werden.
Ist die Demontage von Sicherheitseinrichtungen beim Rüsten, Reparieren
oder Warten erforderlich, hat unmittelbar nach Abschluß der Wartungs- oder
Reparaturarbeiten die Remontage der Sicherheitseinrichtungen zu erfolgen.
Eigenmächtige Veränderungen an der Maschine schließen eine Haftung des
Herstellers für daraus resultierende Schäden aus.
Alle Sicherheits-/Gefahrenhinweise an der Maschine beachten! Die gelb/
schwarz gestreiften Flächen sind Kennzeichnungen ständiger Gefahrenquellen, z.B. mit Quetsch-, Schneid-, Scher- oder Stoßgefahr.
Beachten Sie neben den Hinweisen in dieser Betriebsanleitung auch die
allgemein gültigen Sicherheits- und Unfallverhütungs-Vorschriften.
1-6
2Vorbemerkungen
2.1Haftungsausschluß
Wir garantieren die Fehlerfreiheit des Produktes im Sinne unserer Werbung,
der von uns herausgegebenen Produktinformationen und dieser Betriebsanleitung. Darüber hinausgehende Produkteigenschaften werden nicht zugesagt. Wir übernehmen keine Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit oder die
fehlerfreie Funktion bei Einsatz für einen anderen Zweck als den im Abschnitt
„Bestimmungsgemäßer Gebrauch“ definierten.
Schadenersatzansprüche sind generell ausgeschlossen, ausgenommen bei
Nachweis von Vorsatz, grober Fahrlässigkeit durch die Beisler GmbH oder
Fehlen zugesicherter Eigenschaften. Wird die Maschine in Umgebungen
eingesetzt, die nicht für sie geeignet sind oder die nicht dem üblichen Stand
der Technik entsprechen, so sind wir für die Folgen nicht verantwortlich.
Ferner lehnen wir die Verantwortung für Schäden an Anlagensystemen im
Umfeld des Stoßband-Automaten, Serie 1500/70 ab, die auf eine Fehlfunktion des Produktes oder Fehler in dieser Betriebsanleitung zurückzuführen
sind.
Wir sind nicht verantwortlich für die Verletzung von Patent- und anderen
Rechten Dritter außerhalb der Bundesrepublik Deutschland.
Wir haften nicht für Schäden, die durch gemäß dieser Betriebsanleitung
unsachgemäße Behandlung entstehen. Wir schließen ausdrücklich die
Haftung für entgangenen Gewinn aus und vor allem für Folgeschäden durch
nicht beachtete Sicherheits- und Warnhinweise. Wir haften nicht für Folgen
durch nicht seitens der Beisler GmbH zertifiziertes Zubehör.
Beisler Stoßband-Automaten sind für eine hohe Lebensdauer ausgelegt. Sie
entsprechen dem jeweiligen Stand von Wissenschaft und Technik und
wurden vor der Auslieferung in sämtlichen zugesagten Funktionen individuell
gesprüft. Der elektrische Aufbau entspricht den geltenden Normen und
Richtlinien, insbesondere DIN 5713 / VDE 0113. Die Beisler GmbH führt zur
Weiterentwicklung und ständigen Verbesserung kontinuierlich Produkt- und
Marktanalysen durch. Sollten trotz aller vorbeugenden Maßnahmen Fehlfunktionen oder Störungen auftreten, so ist der Beisler Kundendienst zu verstän-
digen. Wir sichern zu, daß umgehend geeignete Maßnahmen zur Behebung
des Schadens eingeleitet werden.
2.2Garantiebestimmungen
Wir gewährleisten die einwandfreie Funktion des Stoßband-Automaten, Serie
1500/70 gemäß dieser Betriebsanleitung mit Ausnahme der Werkzeuge und
Verschleißteile für einen Zeitraum von sechs Monaten nach Auslieferung laut
Lieferschein. Wird die Maschine im Mehrschichtbetrieb eingesetzt, so reduziert sich die Gewährleistungszeit entsprechend auf drei bzw. zwei Monate.
Die Gewährleistungsfrist beginnt mit dem Datum der Anlieferung an den
Besteller, ungachtet des Zeitpunktes der Inbetriebnahme.Voraussetzung für
die Gewährleistung ist die Installation und Bedienung der Maschine nach den
Richtlinien dieser Betriebsanleitung und den Anweisungen der Mitarbeiter der
Beisler GmbH. Voraussetzung für eine kostenlose Instandsetzung ist inbesondere die nachgewiesene Beachtung der Betriebsanleitung bei Lagerung,
Transport, Inbetriebnahme und Betrieb.
Nur nach gesonderter Rücksprache und schriftlicher Freigabe durch die
Beisler GmbH dürfen Eingriffe in ein Gerät vom Kunden oder von Dritten
vorgenommen werden. Bei Nichtbeachtung übernimmt die Beisler GmbH
keine Verantwortung für eintretende Geräte-, Personen- oder Folgeschäden.
In diesem Fall erlischt die Gewährleistungspflicht.
1-7
Ebenfalls schließt die Beisler GmbH jede Verantwortung für Gerätefehler als
Folge von schadhaften oder funktionell fehlerhaften Einrichtungen im Umfeld
der Schließnaht-Anlage oder bei Verwendung von Zubehör, welches nicht
durch die Beisler GmbH geliefert wurde, aus.
Es gelten die Allgemeinen Verkaufs- und Lieferbedingungen der Beisler
GmbH.
2.3Bestimmungsgemäßer Gebrauch
Der Stoßband-Automat, Serie 1500/70 wurde für das Annähen des Hosenstoßbandes von der Rolle an bereits geschlossene Hosenbeine entwickelt.
Optional ist die Maschine mit einer Auszackvorrichtung ausgestattet.
GEFAHR
Diese Maschine wurde für einen spezifischen Zweck entwickelt und gebaut.
Umrüstungen können unter Umständen Sicherheitseinrichtungen dieser
Maschine in ihrer Wirksamkeit beeinflussen. Wir empfehlen dringend, in
einem solchen Fall unseren Kundendienst anzusprechen.
2.4Beschreibung der Maschine
Der Stoßband-Automat, Serie 1500/70 ermöglicht das rationelle Annähen
des Hosenstoßbandes von der Rolle an bereits geschlossene Hosenbeine.
Hierzu ist die Maschine mit verschiedenen Zuführeinrichtungen und einem
Nähkopf ausgestattet.
Optional kann die Maschine mit einer Auszackvorrichtung ausgestattet
werden, mit der die Hosenbeine unterhalb des Stoßbandes während des
Nähvorgangs automatisch ausgezackt werden.
Alle Maschinenkomponenten sind auf einem aus Vierkant-Stahlrohren
geschweißten Untergestell aufgebaut und werden durch ein innovatives
Mikroprozessorsystem gesteuert.
Die Maschinenbedienung erfolgt über ein Bediengerät. Hier lassen sich
verschiedene Steuerprogramme abrufen, neue Programme definieren und zu
Wartungs- und Reparaturzwecken alle Maschinenkomponenten individuell
überprüfen.
1-8
2.5Aufbau der Maschine
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
1Ständer für Stoßbandrollen
2Bandabzugsgerät (Option)
3Stoßband
4Nähkopf
5Bandvorschubgerät
6Abschneidevorrichtung
7Nähfuß
8Auffangkorb für abgesaugte Nähreste
9Garnständer
10Lampe (Option)
11Bediengerät
12Arbeitstisch
13Hauptschalter
14Fußschalter
15Kurbel zur Einstellung der Arbeitstischhöhe
Nähere Informationen zu den einzelnen Komponenten der Maschine entnehmen Sie bitte den nachfolgenden Kapiteln.
1-9
2.6Technische Daten
Maße (LxBxH)2.000 x 700 x 1.700 mm
Tischhöhe690 ... 950 mm (verstellbar)
Gewicht120 kg
Elektroanschluß220 V Wechselstrom
Luftanschlußmin. 5 bar
Leistungsaufnahme0,7 kW
Luftverbrauchca. 3 NL/AT
1-10
3Ein-/Ausschalten, Not-Aus, Wiederinbetriebnahme
1
2
3.1Einschalten
Hinweis
Bevor die Maschine eingeschaltet werden kann, muß sie an die Strom- und
Luftversorgung angeschlossen sein.
Der Hauptschalter (2) befindet sich an der Maschinenfront, rechts unterhalb
des Arbeitstisches.
Drehen Sie den Hauptschalter (2) im Uhrzeigersinn bis zum Einrasten. Der
Griff des Schalters zeigt nun auf die Markierung „1 - ON“. Im Display des
Bediengerätes (1) wird die Grundanzeige angezeigt.
3.2Ausschalten
Drehen Sie den Hauptschalter (2) entgegen dem Uhrzeigersinn, bis er
fühlbar einrastet. Der Griff des Schalters zeigt nun auf die Markierung „0 OFF“.
3.3Notabschaltung mit dem Haupt-/Not-Aus-Schalter
Der Haupt-/Not-Aus-Schalter (2) befindet sich rechts unterhalb der Arbeitsflä-
che an der Stirnseite der Maschine.
Drehen Sie den Haupt-/Not-Aus-Schalter gegen den Uhrzeigersinn, bis er
einrastet. Dies bewirkt einen sofortigen Halt aller Bewegungen der Maschine,
die gesamte Maschine wird sofort stromlos.
1-11
3.4Wiederinbetriebnahme nach Notabschaltung
ACHTUNG
Beheben Sie vor der Wiederinbetriebnahme die Ursache der Notabschaltung. Verständigen Sie in Zweifelsfällen den zuständigen Techniker. Die
Maschine darf erst wieder in Betrieb genommen werden, wenn der Grund für
die Notabschaltung behoben worden ist.
Schalten Sie die Maschine mit dem Haupt-/Not-Aus-Schalter ein. Im Display
des Bediengerätes wird wieder die aktuelle Programmnummer angezeigt.
Die Maschine ist betriebsbereit.
3.5Luftdruck einstellen
Die Maschine benötigt einen Arbeitsdruck von min. 5 und max. 6 bar. Dieser
wird an der Druckluft-Versorgungseinheit eingestellt:
1
2
3
4
5
1 Druckluft-Anschlußschlauch
2 Drehregler zum Einstellen des Luftdrucks
3 Manometer
4 Sammelbehälter für Kondenswasser
5 Ablaßventil für Kondenswasser
Kontrollieren Sie den Luftdruck auf dem Manometer (3). Falls nicht 6 bar
angezeigt wird, regeln Sie den Luftdruck durch Verstellen des schwarzen
Drehreglers (2) korrekt ein.
4Bedienen des Nähkopfes
Die Bedienung des Nähkopfes wird in der separaten Betriebsanleitung des
Nähkopfes erläutert, die der Maschinendokumentation beiliegt.
Bitte beachten Sie alle Sicherheits- und Warnhinweise.
1-12
5Komponenten der Maschine
Die Maschine besteht aus mehreren Komponenten, die entsprechend ihrer
Funktion angeordnet sind:
1. Ständer für Stoßband- und Garnrollen;
2. Bandabzugsgerät (Option) unterhalb des Stoßbandrollenständers;
3. Bediengerät oberhalb des Arbeitstisches;
4. Nähkopf mit Bandvorschubgerät, Schneidevorrichtung und Auszackvorrichtung (Option);
5. Haupt-/Not-Aus-Schalter zum Ein- und Ausschalten der Maschine;
6. Auffangbehälter für die abgesaugten Kettfäden und Nähreste;
7. Fußschalter zum Auslösen des Programmablaufes.
5.1Ständer für Stoßband- und Garnrollen
Diese Maschine ist mit mehreren Ständern zur Aufnahme von Stoßband- und
Garnrollen ausgestattet. Hierdurch ist ein schneller Wechsel zwischen
unterschiedlichen Farben und Ausführungen möglich.
Garnrollen werden auf die Halterungen aufgesteckt, bei den Halterungen für
Stoßbandrollen ist zusätzlich ein Rollenhalter angebracht, der aufgesteckt
und abgezogen werden kann.
5.2Bandabzugsgerät (Option)
1
2
3
4
Mit dem Bandabzugsgerät (Option) wird ein absolut spannungsfreier Einlauf
des Stoßbandes in die Maschine erreicht.
Das Stoßband (1) läuft um die Umlenkrolle (2) herum und wird zwischen
Andruckrolle (3) und Antriebsrolle (4) hindurchgeführt. Danach läuft es um
die Umlenkrolle (5) herum, am Bügel (7) des Zugschalters vorbei und über
eine letzte Umlenkrolle (6) aus dem Bandabzugsgerät heraus.
Wird nun Stoßband vom Bandvorschubgerät am Nähkopf eingezogen, wird
der Bügel (7) des Zugschalters nach oben gedrückt und schaltet dabei einen
Kontakt. Die Antriebsrolle (4) beginnt zu laufen und transportiert Stoßband,
bis der Zugschalter wieder ausgeschaltet wird.
Am Potentiometer (8) können Sie die Dauer einstellen, wie lange die Antriebsrolle (4) nach dem Ausschalten des Zugschalters nachlaufen soll.
5
6
7
8
1-13
5.3Bedienpult
Mit dem Bedienpult wird der Automat während der Produktion bedient, es
können bestehende Programme aufgerufen und neue programmiert werden.
Die einzelnen Elemente des Bedienpultes haben folgende Funktionen:
Anzeigedisplay (1):hier werden alle für die Bedienung des
Cursortasten (2):mit diesen können Sie den Cursor bewegen
Spezialtaste (3):drücken Sie diese Taste, wenn mehrere
Minus-/Plus-Tasten (4):dienen zum Aus-/Einschalten von Funktio-
Taste Bandvorschub (5):dient zum manuellen Spulen des Stoßban-
Taste Bandschneiden (6):löst einen Schneidevorgang aus; nach dem
Automaten erforderlichen Informationen
angezeigt.
und so alle erforderlichen Befehle und
Optionen markieren.
Informationen für eine Einstellung erforderlich sind.
nen, Vermindern/Erhöhen von Zahlenwerten
und Anwählen von Programmen.
des mit dem Bandvorschubgerät am Nähkopf; ermöglicht einfaches Einfädeln.
Schneiden kann das Stoßband ausgefädelt
werden.
1-14
5.3.2Erläuterung der Displayanzeige
Nach dem Einschalten mit dem Hauptschalter wird im Display das Programm
angezeigt, mit dem zuletzt gearbeitet wurde. Die Maschine ist sofort nähbereit:
COVER
001
POS
[ 0]
Werksseitig sind verschiedene Nahtprogramme im Speicher der Maschine
vorhanden, die mit den Plus-/Minustasten angewählt wurden. Eine Liste der
Programme wird weiter unten dargestellt.
Das Stoßband (1) kommt vom Bandabzugsgerät (Option), läuft zwischen
Antriebs- und Andruckrolle des Bandvorschubgerätes (3) hindurch und durch
die Schneidevorrichtung (4) zum Nähfuß (5).
Dort werden Hosenbein und Stoßband vernäht, die optionale Auszackvorrichtung befindet sich hinter dem Nähkopf und zackt während des Nähens den
Hosenumschlag aus.
Kurz bevor das Hosenbein komplett umnäht worden ist, wird das Stoßband
von der Schneidevorrichtung (4) geschnitten und danach komplett vernäht.
1-15
5.5Haupt-/Not-Aus-Schalter
Der Haupt-/Not-Aus-Schalter befindet sich an der Stirnseite der Maschine,
rechts unterhalb des Arbeitstisches. Mit ihm wird die Maschine an- und
ausgeschaltet.
5.6Auffangbehälter für Nähreste
1
Im Auffangbehälter wird das von der Auszackvorrichtung ausgezackte
Stoffband aufgefangen, das im Nähbereich abgesaugt worden ist.
5.7Fußschalter
1
Mit dem Fußschalter wird der Programmablauf ausgelöst. Dabei wird zwischen zwei Schaltmöglichkeiten unterschieden:
VorwärtstretenBelastung der Fußspitze und Kippen des Fußschal-
ZurücktretenBelastung der Ferse und Kippen des Fußschalters
ters nach vorne;
nach hinten.
1-16
6Bedienung der Maschine
6.1Bedienelemente
1
1 Bediengerät
2Fußschalter
Erläuterungen zu den Bedienelementen entnehmen Sie bitte Kapitel 5.
6.2Produktionsablauf
Der Stoßband-Automat, Serie 1500/70 arbeitet halbautomatisch bei hoher
Produktionsgeschwindigkeit aus. Der Bediener der Maschine muß dabei
lediglich:
•das gewünschte Nahtprogramm aufrufen;
•das Nahtgut sauber anlegen;
•den Nähvorgang mit dem Fußschalter auslösen;
•die einwandfreie Funktion der Maschine überwachen.
Der Produktionsablauf beinhaltet dabei die folgenden Schritte:
1.Legen Sie das Hosenteil mit ausgedrückter Schrittnaht unter den
Nähfuß an.
2.Treten Sie den Fußschalter nach vorne, der Nähfuß wird abgesenkt,
das Nähen und der optionale Auszackvorgang beginnen.
3.Kurz vor Nahtende treten Sie das Fußpedal zurück, das Stoßband wird
abgeschnitten und das Nachnähen zum Vernähen des restlichen
Stoßbandes beginnt.
4.Am Nahtende werden die Fäden geschnitten, der Nähfuß gelüftet und
das Hosenteil mit einem Luftstoß ausgeblasen.
2
1-17
6.3Programmsteuerung
Hinweis
Der Automat wird durch Programme gesteuert, die im Speicher abgelegt sind
und von der Bedienperson abgerufen werden können. Die Veränderung
bestehender Programme oder die Programmierung neuer sollte aber einer
erfahrenen Fachkraft vorbehalten bleiben. Die diesbezüglichen Möglichkeiten
werden im zweiten Teil dieser Betriebsanleitung (Mechaniker-Anleitung)
erläutert.
6.3.1Vorhandene Nahtprogramme
Im täglichen Produktionsprozeß muß die Bedienperson lediglich eines der
vorprogrammierten Programme auswählen. Vorprogrammiert sind:
6.3.1.1Bei Maschinen ohne Auszackvorrichtung
Prog.Beschreibung
001Programm zum Aufnähen des Stoßbandes ohne Auszacken der
Saumkante
Teile und Oberfäden werden nach Nahtende ausgeblasen.
002Programm zum Einfädeln des Stoßbandes
nach dem Einführen des Stoßbandes in das Vorschubgerät treten
Sie den Fußschalter vor; das Band wird eingefädelt und abgeschnitten; danach wird das Vorschubgerät eingeschwenkt; treten
Sie den Fußschalter kruz vor, das Stoßband wird bis zu den Nadeln
vorgeschoben.
6.3.1.2Bei Maschinen mit Auszackvorrichtung
Prog.Beschreibung
001Programm zum Aufnähen des Stoßbandes mit Auszacken der
Saumkante
das Auszacken erfolgt mit niedrigem Auszackerdruck; Teile und
Oberfäden werden nach Nahtende ausgeblasen.
002Programm zum Einfädeln des Stoßbandes
nach dem Einführen des Stoßbandes in das Vorschubgerät treten
Sie den Fußschalter vor; das Band wird eingefädelt und abgeschnitten; danach wird das Vorschubgerät eingeschwenkt; treten
Sie den Fußschalter kruz vor, das Stoßband wird bis zu den Nadeln
vorgeschoben.
003Programm zum Aufnähen des Stoßbandes mit Auszacken der
Saumkante für schwierige Stoffe
das Auszacken erfolgt mit erhöhtem Auszackerdruck; Teile und
Oberfäden werden nach Nahtende ausgeblasen.
004Programm zum Aufnähen des Stoßbandes ohne Auszacken der
Saumkante
Teile und Oberfäden werden nach Nahtende ausgeblasen.
Welches Programm gerade ausgewählt ist, sehen Sie links oben im Anzeigedisplay.
1-18
6.3.2Anderes Nahtprogramm auswählen
Um ein anderes Programm auszuwählen, bewegen Sie den Cursor auf die
Programmnummer und drücken Sie so oft die Plus- bzw. Minustaste, bis die
gewünschte Programmnummer angezeigt wird.
6.4Zusätzliche Einstellungen am Bedienpult
Die Bedienperson darf grundsätzlich nicht auf die Setup-Seiten der Maschineneinstellung zugreifen. Dies ist speziell ausgebildeten und erfahrenen
Technikern vorbehalten. Der Zugang zu den Setup-Seiten erfordert die
Eingabe des Maschinencodes.
Achtung
Schäden an der Maschine durch falsche Programmierung möglich! Der
Maschinencode sollte geheim gehalten und nur Personen zugänglich sein,
die für die Programmierung und Einstellung der Maschine befugt und qualifiziert sind.
Ausgenommen von diesen Bestimmungen sind lediglich zwei Einstellungen:
•Auswahl der Bediensprache;
•Einstellung des Display-Kontrastes.
6.4.1Auswahl der Bediensprache
Positionieren Sie den Cursor auf die Programm-Nummer und drücken einmal
die Minus-Taste. Diese Anzeige erscheint:
PROG.
000
DEUTSCH
XXX
Bewegen Sie den Cursor mit den Pfeiltasten auf die angezeigte Bediensprache (hier: deutsch) und drücken Sie die Plus-Taste, bis die gewünschte
Bediensprache angezeigt wird.
Bewegen Sie nun den Cursor wieder auf die „000“.
Hinweis
Die Bezeichnungen der Nahtprogramme werden immer nur in der Sprache
angezeigt, in der sie eingegeben wurden.
6.4.2Einstellung des Displaykontrastes
Öffnen Sie die Seite „Programm 000“ (siehe oben) und positionieren Sie den
Cursor auf dem halb ausgefüllten Kreissymbol. Drücken Sie die Plus- oder
Minustaste, um den Kontrast des Displays einzustellen.
Positionieren Sie den Cursor dann wieder auf der „000“ und drücken Sie die
Plustaste, um ein Nahtprogramm auszuwählen.
: 3400
[ ]
1-19
7Reinigung und Wartung
GEFAHR
Verletzungsgefahr bei unsachgemäßen Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen! Der Bediener der Maschine darf nur die in diesem Abschnitt
beschriebenen Reinigungs-, Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen
durchführen. Weitergehende Maßnahmen sind dem zuständigen Servicetechniker vorbehalten.
7.1Reinigung der Maschine
Hinweis
Im Sinne der Werterhaltung und täglichen Funktionssicherheit ist diese
Maschine stets sauber und frei von Produktionsrückständen und Abfällen zu
halten.
Saugen Sie die Maschine bei Bedarf mit einem Industriestaubsauger ab.
Alle Oberflächen können mit einem leicht angefeuchteten, sauberen Lappen
abgewischt werden.
Das Bediengerät nur mit einem trockenen, sauberen Lappen abwischen.
7.2Entleeren des Absaugkorbes
Die Maschine ist optional mit einer Absaugvorrichtung ausgestattet, die die
ausgezackte Saumkante aus dem Bereich des Nähkopfes absaugt.
Die abgesaugten Stoffstreifen werden in einem Absaugkorb gesammelt, der
sich unterhalb des Arbeitstisches befindet.
Drehen Sie den unteren Teil des Behälters nach links um ihn abzuschrauben.
Entleeren Sie den Absaugkorb.
Montieren Sie den geleerten Absaugkorb mit einer Drehbewegung nach
rechts.
1-20
Hinweis
Sorgen Sie dafür, daß die gesammelten Abfälle sortenrein erfasst und einer
Wiederverwertung zugeführt werden. Beachten Sie die regional gültigen
Abfall-Entsorgungsvorschriften.
7.3Ölstand im Nähkopf kontrollieren
ACHTUNG
Schäden am Nähkopf durch zu wenig Öl! Kontrollieren Sie den Ölstand in
den Nähköpfen täglich und füllen Sie eventuell fehlendes Öl sofort nach.
Hinweise zur Kontrolle des Ölstandes im Nähkopf und Informationen zur Art
des zu verwendenden Öls und wie es nachgefüllt wird, entnehmen Sie bitte
der Betriebsanleitung des Nähkopfes, die dieser Maschine beigelegt ist.
7.4Wasserabscheider entleeren
Diese Maschine ist an ihrer Druckluft-Versorgungseinheit mit einem automatischen Wasserabscheider ausgestattet.
Falls sich Wasser im Schauglas befindet, läuft dies automatisch ab, sobald
die Maschine drucklos gemacht wird.
7.5Störungen und Fehlermeldungen
Beim Auftreten von Störungen oder der Anzeige von Fehlermeldungen im
Display ist der zuständige Techniker zu verständigen.
1-21
1-22
Teil 2Mechanikeranleitung
Hinweis
Dieser Teil der Betriebsanleitung enthält alle Informationen, die für die Inbetriebnahme der Maschine, sowie die Programmierung, Fehlersuche und
Wartung erforderlich sind. Er richtet sich an geschultes Fachpersonal, das in
der Lage ist, die ihm übertragenen Aufgaben zu beurteilen und mögliche
Gefahren frühzeitig zu erkennen. Die in Teil 1 enthaltene Bedienungsanleitung ist als Teil der Mechanikeranleitung anzusehen.
InhaltSeite
Teil 2Mechanikeranleitung ......................................................................................... 2-1
5.2Fehlermeldung im Display – mögliche Behebung .............................................. 2-21
5.3Hinweise zu verschiedenen Reparaturmaßnahmen ........................................... 2-22
2-1
1Lieferung, Transport, Verpackung
1.1Lieferumfang
Hinweis
Prüfen Sie unmittelbar nach Erhalt der Maschine, ob alle Teile laut Lieferschein vollständig und dem Anschein nach unversehrt vorhanden sind.
Spätere Reklamationen können wir nicht anerkennen.
Falls Sie Beschädigungen an der Transportverpackung der Maschine feststellen, die auf eine Beschädigung der gelieferten Teile schließen lassen,
reklamieren Sie dies unverzüglich bei dem liefernden Transportunternehmen.
Nur so erhalten Sie sich alle eventuellen Rechte gegenüber dem Transporteur.
1.2Verpackung
Die Firma Beisler ist bemüht, nur wiederverwertbare Verpackungsmaterialien
zu verwenden. Führen Sie diese einer ordnungsgemäßen Entsorgung zu.
1.3Transport
Es ist grundsätzlich möglich, die Maschine zu bewegen. Beachten Sie hierzu
die folgenden Hinweise:
1. Trennen Sie die Maschine von der Strom- und Luftversorgung; machen
Sie das pneumatische System drucklos.
2. Sichern Sie leicht bewegliche und lose Teile.
3. Unterfassen Sie das Untergestell gleichmäßig mit der Gabel eines Hubwagens; achten Sie darauf, das eventuelle Zusatzaggregate (z.B. Stapler)
mit unterfasst werden. Bei Maschinen mit Transportrollen (Option) lösen
Sie die Feststellbremsen an sämtlichen Transportrollen.
4. Bewegen Sie die Maschine vorsichtig zu dem neuen Aufstellort.
ACHTUNG
Vorsicht bei Transporten auf abschüssigen Flächen! Durch das Maschinengewicht entstehen erhebliche Zugkräfte. Achten Sie beim Absetzen auf eine
tragfähige Unterlage und sicheren Stand, um ein Umkippen der Maschine zu
vermeiden.
1.4Lagerung
2-2
Falls für die Lagerung der Maschine keine gesonderten Vereinbarungen
getroffen worden sind, müssen folgende Bedingungen unbedingt eingehalten
werden:
1. Nur in geschlossenen Räumen.
2. Temperaturbereich -10 ... +45° C.
3. Luftfeuchtigkeit max. 80 %, nicht kondensierend.
ACHTUNG
Bei Lagerung und/oder Transport unter unzulässigen Bedingungen kann die
Maschine dauerhaft beschädigt werden. Eventuell eingetretene Schäden sind
dabei u.U. nicht von außen sichtbar.
2Aufstellen - Anschließen - Einrichten
ACHTUNG
Die Installation und Inbetriebnahme der Maschine darf nur von mechanisch
und elektrotechnisch qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden. Auch
diese müssen vor Beginn die gesamte Betriebsanleitung gelesen und verstanden haben.
2.1Technische Daten
Abmessungen1.000 x 700 x 1.700 mm (LxBxH)
Tischhöhe690 ... 950 mm (verstellbar)
Gewicht120 kg
Anschlußspannung220 V AC
Leistungsaufnahme0,7 kW
Vorsicherung15 A
Luftanschlußmin. 6 bar
benötigte Luftqualitätölfrei
Luftverbrauchca. 3 NL/AT
2.2Mechanische Installation
ACHTUNG
Prüfen Sie vor Beginn der Installation, ob der beabsichtigte Aufstellort den
Erfordernissen entspricht. Dies gilt besonders hinsichtlich Tragfähigkeit und
Ebenheit des Untergrundes.
2.2.1Auspacken und Aufstellen
1. Entfernen Sie das Verpackungsmaterial und eventuelle Transportsicherungen.
2. Positionieren Sie die Maschine auf einem tragfähigen, ebenen Untergrund.
3. Richten Sie die Maschine mittels der verstellbaren Standfüße waagrecht
aus.
2-3
2.2.2Anschließen der Druckluft
1
2
3
4
5
1. Verbinden Sie die Druckluftleitung (2) mit einem Anschluß Ihres Hausluftsystems.
2. Öffnen Sie die Luftversorgung Ihres Hausluftsystems.
3. Regeln Sie mit dem Drehregler (1) den Luftdruck auf 6 bar (ablesbar an
Manometer 3) ein.
4. Im Wasserabscheider (4) gesammeltes Wasser kann durch Drücken auf
das Ventil (5) abgelassen werden.
ACHTUNG
Wir empfehlen außerhalb der Betriebszeiten dieser Maschine, die Druckluftzufuhr mit dem Drehregler (1) abzustellen.
2.3Elektrische Installation
Hinweis
Alle Arbeiten an elektrischen Komponenten dieser Maschine dürfen nur von
qualifiziertem Fachpersonal (Elektrofachkraft oder elektrotechnisch unterwiesene Person gemäß IEC 364 und DIN EN 60204-1) vorgenommen werden
2-4
GEFAHR
Spannungsführende Bauteile! Ohne Netztrennung besteht die Gefahr eines
tödlichen Stromschlages. Beachten Sie bei Installation und Inbetriebnahme
die Sicherheitshinweise am Beginn dieser Betriebsanleitung.
ACHTUNG
Durch den Anschluß der Maschine an eine falsche Netzspannung kann es zu
Beschädigungen kommen! Prüfen Sie vor der elektrischen Installation, ob
Netzspannungs- und -frequenzangabe im Abschnitt „Technische Daten“ der
Maschine mit den vorhandenen Gegebenheiten übereinstimmen.
1. Verwenden Sie das Netzkabel, das aus der Maschinenrückseite herausgeführt ist.
2. Schließen Sie es an eine Steckdose an.
3. Verlegen Sie das Kabel so, daß eine Stolpergefahr ausgeschlossen ist.
GEFAHR
Bei ungenügender Erdung besteht die Gefahr eines lebensgefährlichen
elektrischen Schlages. Erden Sie die Anlage gemäß DIN EN 60204-1.
2.4Erstinbetriebnahme
Diese Maschine wurde bereits im Werk auf die Wünsche des Kunden eingestellt. Die Erstinbetriebnahme stellt sich deswegen unproblematisch dar:
1. Richten Sie die Maschine an ihrem Aufstellort waagrecht aus.
2. Schließen Sie Strom- und Luftversorgung an.
3. Schalten Sie die Anlage mit dem Haupt-/Not-Aus-Schalter an der Maschinen-Stirnseite ein.
4. Überprüfen Sie sämtliche Sicherheitseinrichtungen auf Funktion und
Wirksamkeit.
GEFAHR
Erst nach der Überprüfung der Sicherheitseinrichtungen darf die Maschine zu
Produktionszwecken eingesetzt werden. Falls Sicherheitseinrichtungen nicht
oder fehlerhaft funktionieren, müssen diese zunächst repariert werden.
Ab Werk sind bereits mehrere Produktionsprogramme im Speicher der
Maschine abgelegt. Sie können eines dieser Programme verwenden, oder
eigene programmieren.
2-5
3Programmierung und Maschineneinstellungen
Werksseitig sind 2 Programme (4 bei Ausstattung mit Auszackvorrichtung)
im Speicher der Maschine enthalten, die vom Bediener ausgewählt und
eingesetzt werden können. Diese wurden auf der Basis langjähriger Erfahrung programmiert und sollten in der Regel für den Einsatz der Maschine
ausreichend sein. Die vorhandenen Programme sind im 1. Teil dieser Betriebsanleitung aufgelistet.
Die bestehenden Programme können abgeändert und Ihren individuellen
Bedürfnissen angepasst werden. Sie können aber auch vollkommen neue,
eigene Programme erstellen. Alle geänderten oder neuen Programme
können zur Datensicherung auf ein Speichermodul kopiert werden.
3.1Allgemeine Hinweise
Wenn Sie bestimmte Funktionen einstellen oder verändern möchten, positionieren Sie den Cursor mit den Pfeiltasten auf dieser Funktion und ändern mit
den Plus-/Minus-Tasten die Einstellung bzw. den Wert.
Bei einigen Funktionen können Sie auch die Spezial-Taste drücken, mit der
Sie eine Einstellseite für die gewählte Funktion öffnen.
Die Maschineneinstellung wird auf den Setup-Seiten vorgenommen:
1. Positionieren Sie den Cursor auf der Programmnummer und drücken Sie
die Minus-Taste. Dies wird angezeigt:
PROG.
000
DEUTSCH
XXX
2. Positionieren Sie den Cursor auf dem linken „x“ unterhalb des Schlüsselsymbols.
3. Drücken Sie die Minus-Taste, eine Null erscheint.
4. Positionieren Sie den Cursor auf dem mittleren „x“ und drücken die
Minus-Taste.
5. Positionieren Sie den Cursor auf dem rechten „x“ und drücken die MinusTaste.
6. Positionieren Sie den Cursor auf der Programmnummer 000 und drücken
Sie die Minus-Taste. Die Setup-Seite -01 erscheint.
: 3400
[ ]
2-6
3.3Setup-Seite -01
SETUP
-01
Hier kann der Maschinentyp festgelegt werden. Hier muß unbedingt „Ketten-
stich“ ausgewählt sein.
3.4Setup-Seite -02
SETUP
MARKE
KETTENSTICH
-02
TYPE
P1
P2
Hier werden sechs Symbole angezeigt, die für Maschinenfunktionen stehen.
Um eine anzuwählen, positionieren Sie den Cursor auf dem zugehörigen
Symbol und drücken die Spezial-Taste um die Einstellseite zu öffnen, oder
die Plus- bzw. Minus-Taste, um die Funktion an- oder auszuschalten.
3.4.1Positionsgeber, Drehrichtung und Nadelposition
SETUP-02
---
294
0
170
Drehrichtung
III POS.
II POS.
0
I POS.
Nach dem Öffnen der Seite steht der Cursor auf dem Symbol der Drehrichtung. Drücken Sie die Plus-Taste um die Drehrichtung umzuschalten (Blick
auf die Riemenscheibe).
2-7
Nadel-Nullposition festlegen
1. Positionieren Sie den Cursor auf dem Symbol für die Nullposition der
Nadel.
2. Drehen Sie das Handrad in großen Bewegungen in die eingestellte
Drehrichtung, bis sich der Winkelwert unter dem Drehrichtungssymbol
ändert.
3. Drehen Sie das Handrad weiter, bis die Nadel an der Oberkante der
Stichplatte steht.
4. Drücken Sie die Plus-Taste um den Wert als Nullposition zu übernehmen.
5. Drücken Sie die Spezial-Taste um die Seite zu verlassen, oder stellen Sie
die Nadel-Unten- und -Oben-Position ein.
Nadel-Unten- und -Oben-Position festlegen
Diese Positionen sind bereits werksseitig definiert, können aber geändert
werden:
1. Positionieren Sie den Cursor auf die Bezeichnung „II Pos.“.
2. Drehen Sie am Handrad in Drehrichtung, bis die Nadel in der gewünschten Oben-Position steht.
3. Lesen Sie den Winkelwert unter dem Drehrichtungs-Symbol ab (ca. 294).
4. Drücken Sie die Plus- bzw. Minus-Tasten, um den angezeigten Winkelwert in das Kästchen neben der Bezeichnung „II Pos.“ einzugeben.
5. Positionieren Sie den Cursor auf der Bezeichnung „I Pos.“.
6. Drücken Sie die Plus- bzw. Minus-Tasten, um den Winkelwert „170“ in das
Kästchen neben der Bezeichnung „I Pos.“ einzugeben.
7. Drücken Sie die Spezial-Taste um die Seite zu verlassen.
3.4.2Drehzahlen (min. und max.)
SETUP-02
RESET
ON
Positionieren Sie den Cursor nacheinander auf den im Folgenden aufgeführten Bereichen und stellen Sie diese mit den Plus- und Minus-Tasten richtig
ein:
MAX.:3600
MIN.:400
ACC.100 %
DEC.80 %
Pull:75
Drücken Sie die Spezial-Taste um die Seite zu verlassen.
MIN.: 400
MAX.:
[3600]
5400
Pull: 75
100%
ACC.
80%
DEC.
2-8
3.4.3Fußpedal
Hinweis
Die hier enthaltenen Einstellmöglichkeiten sind ab Werk perfekt aufeinander
abgestimmt und dürfen nicht verändert werden.
3.4.4Cover Page
P1
P2
SETUP-02
PPTXTTXT
1:P1 METERING
2:P2 AUSZACKER
P1
P2
Hier können Sie Parameter aktivieren. Diese Parameter sind dann auf der
Cover Page 001 aufgelistet und können dort verändert werden, ohne das
Maschinen-Setup aufrufen zu müssen.
Bewegen Sie den Cursor auf den Parameter, den Sie aktivieren oder deaktivieren möchten. Drücken Sie die Plus-Taste. Bei einem aktivierten Parameter
wird ein Dreieck links neben dem Parameter angezeigt.
Um die Cover Page Funktion nutzen zu können, muß das Cover Page
Symbol auf der Setup-Seite -02 eingeschaltet sein. Ist es eingeschaltet, wird
die Cover Page vor der Programmseite PROG 001 angezeigt. Öffnen Sie
die Seite COVER 001, positionieren Sie den Cursor auf dem gewünschten
Parameter und ändern Sie die Einstellung durch Drücken der Plus- bzw.
Minus-Taste.
3.4.5Fehlermeldungen speichern
3:P3 ...................
4:P4 ...................
VORRICHTUNGCOVER N:1
5:P5 ...................
6:P6 ...................
7:P7 ...................
8:P8 ...................
SETUP
ERROR
PARTIALTOTAL
-0 2
--:--12:15
--:--
--:--
Auf dieser Seite werden die letzten 16 angefallenen Fehlermeldungen dokumentiert. Sie werden zusammen mit dem Zeitpunkt ihres Auftretens und dem
Zeitraum bis zum Auftreten der nächsten Fehlermeldung aufgelistet.
Drücken Sie die Spezial-Taste um die Seite zu verlassen.
04:35
30:00%
38:20
27:15
40:00%
2-9
3.4.6Zugriffscode aktivieren
Mit der Plus-Taste können Sie das Symbol des Zugriffscodes aktivieren
(links) bzw. deaktivieren (rechts, druchgestrichen).
Bei aktiviertem Zugriffs-Code ist die Eingabe des Codes erforderlich, um eine
der Setup-Seiten zu öffnen.
3.5Setup-Seite -03
SETUP
-03
S
Hier werden elf Symbole angezeigt, von denen allerdings nur fünf aktiviert
sind. Um die zugehörige Einstellseite einer Funktion anzuwählen, positionieren Sie den Cursor auf dem Symbol und drücken die Spezial-Taste.
Hinweis
Falls sich der Presserfuß nicht aktivieren lässt, müssen Sie zunächst auf der
Seite Setup -10 den Ausgang F1 ausschalten. Nähere Erläuterungen siehe
unten.
Sie können nur Funktionen programmieren, die auf der Setup-Seite eingeschaltet sind (nicht durchkreuzt). Um eine ausgeschaltete Funktion einzuschalten positionieren Sie den Cursor auf dem Symbol und drücken die PlusTaste.
3.5.1Fadenschneider
SETUP-03
SOFT
START
2-10
(>>>) : 3
a: 900
[ms]: 70 : 400
Hier werden Einschaltverzögerung und -dauer des Fadenschneiders programmiert. Als Einschaltverzögerung sollten 70 ms und als Einschaltdauer
400 ms programmiert sein.
Im Feld „Soft Start“ programmieren Sie eine Stichanzahl von 3 mit 900 U/
min. Drücken Sie dann die Spezial-Taste, um die Seite zu schließen.
3.5.2Nach Fadenschneiden, Zeit bis Nähfuß hoch
SETUP-03
Im Fadenschneidmodus besteht keine Möglichkeit, die Zeit bis Nähfuß hoch
nach dem Fadenschneiden zu programmieren. Ersatzweise wird die Funktion
„Fadenwischer“ verwendet.
Auf der Setup Seite -10 muß dazu Ausgang F4 aus- und auf Setup-Seite -03
der Fadenwischer eingeschaltet werden. Danach können Sie auf der gezeigten Einstellungseite die Zeiten so programmieren.
3.5.3Presserfuß
SETUP-02
30V
(max)
[ms]
0
400600
15 V
150
00
120
1. Positionieren Sie den Cursor auf der Zeit für maximale Leistung (untere
Reihe, Wert ganz links) und drücken die Plus-/Minus-Taste bis 150 ms
eingestellt ist. Dadurch wird nach dem Nahtende der Presserfuß sicher
angehoben.
2. Positionieren Sie nun den Cursor auf dem Wert der Haltespannung
(obere Reihe, Wert in der Mitte der Grafik) und drücken die Plus-/MinusTaste bis 15 V eingestellt ist. Dadurch wird das Magnetventil für die
Fußlüftung nicht überlastet.
3. Positionieren Sie nun den Cursor ganz rechts auf den Wert der Startverzögerung und geben hier 120 ms ein. Diese Zeit wird benötigt, damit vor
dem Nähstart der Nähfuß sicher auf dem Nähgut aufliegt.
4. Positionieren Sie den Cursor nacheinander auf den beiden Presserfuß-
Symbolen ganz rechts und stellen diese auf „Presserfuß oben“ ein (wie in
der Grafik gezeigt).
5. Drücken Sie die Spezial-Taste um diese Seite zu verlassen.
6. Überprüfen Sie, ob auf der Seite „PROG 000“ der Presserfuß ebenfalls
auf „oben“ programmiert ist.
2-11
3.5.4Nadelkühlung
SETUP-03
[ms] 100
Die Nadelkühlung muß während des Nähens eingeschaltet sein und wird erst
100 ms nach Nähende ausgeschaltet.
Drücken Sie die Spezial-Taste, um diese Seite zu verlassen.
3.5.5Schrittmotoren: Auszacker und Metering
Auszackerantrieb und der Metering für den Bandvorschub sind werksseitig
optimal eingestellt und sollten nicht verändert werden. Um die Werte zu
überprüfen kann die zugehörige Einstellseite geöffnet werden:
SETUP-03
JS
KJ
KP
KA
IL
IH
Alle Werte müssen so eingestellt sein, wie in der Abbildung gezeigt.
JSJogspeed: Bandvorschubgeschwindigkeit für das manuelle Bandeinfä-
deln;
KJGeschwindigkeitsfaktor im POS-Modus: Bandvorschubgeschwindig-
keit im Programmablauf;
KPSpeedfaktor im Pullermodus (1 ... 15): Geschwindigkeitsfaktor für den
KABeschleunigungskurve;
ILHaltestrom in Ruhestellung (1 ... 15): dieser sollte bei beiden Motoren
möglichst gering eingestellt sein, um eine Überhitzung zu vermeiden;
IHArbeitstrom (1 ... 15): hier muß die Hersteller-Angabe beachtet wer-
den; ein zu hoch eingestellter Arbeitsstrom führt zur Zerstörung der
Motoren.
1234
8080
2
1
10
1
2
1
7
1
116
80
8
8
8
1
10
80
8
8
8
1
10
2-12
ACHTUNG
Beschädigung der Motoren durch falsche Einstellung! Bevor Sie die hier
gezeigten Werte verändern (besonders den Wert IH), müssen Sie unbedingt
Kontakt mit dem Beisler Kundendienst aufnehmen.
3.5.6Bandvorschub
Am Ende des Nahtprogrammes wird das Stoßband automatisch wieder unter
den Nähfuß geschoben, damit der nächste Nähvorgang sofort beginnen
kann. Die Bandvorschubstrecke ist so programmiert, daß beim Nahtanfang
das Stoßband von den Nadel erfasst wird.
Um diese Vorschubstrecke zu verändern, wählen Sie das Nahtprogramm an,
in dem Sie diese Strecke verändern möchten. Bewegen Sie den Cursor auf
„STEP 01“ und drücken Sie so oft die Plus-Taste, bis der letzte Step im
Programm angezeigt wird (hier Step 09):
PROG.
001
STEP
09
T: 300
P1
P2
9
Fn
Positionieren Sie den Cursor auf dem Motorsymbol (untere Reihe, zweites
Symbol von rechts) und drücken Sie die Spezial-Taste. Diese Seite wird
angezeigt:
STEP
1234
STOP
009
MOD.
ROT.
VAL.
POS.
105
PUL.
0
Positionieren Sie den Cursor auf dem Wert „105“ und verändern Sie ihn
durch Drücken der Plus- bzw. Minus-Taste. Drücken Sie die Spezial-Taste
um die Seite zu verlassen. Positionieren Sie den Cursor auf der Bezeichnung
PROG und drücken Sie die Plus-Taste. Die Maschine ist wieder nähbereit.
3.6Setup-Seite -10
SETUP
-10
F1
M1
Auf dieser Seite werden alle Ein- (F1 ... F12) und Ausgänge (M1 ... M8)
angezeigt. Durchkreuzte Ein- bzw. Ausgänge sind ausgeschaltet.
Bei dieser Maschine müssen die Ausgänge F1 ... F4, F11 und F12, sowie die
Eingänge M3 ... M8 ausgeschaltet sein. Zum Ein- bzw. Ausschalten positio-
nieren Sie den Cursor auf dem jeweiligen Ein-/Ausgang und drücken die
Plus-/Minus-Taste.
F2
F3
M3M2
F4
M4
F5
M5
F6
M6
M7
F8F7
M8
F9
F10
F11
F12
2-13
Die Ausgänge sind Ventile und folgendermaßen belegt:
Auf der Seite Setup -10 werden die Ein- und Ausgänge ein- bzw. ausgeschaltet. Eingeschaltete Ein- und Ausgänge können frei programmiert werden.
Um einen Ein- oder Ausgang zu programmieren, positionieren Sie den
Cursor auf dem Ein- bzw. Ausgang und drücken die Spezialtaste. Die Einstellseite wird geöffnet.
Hinweis
Die Programmierung der Ein- und Ausgänge erfolgt nicht programm-spezifisch. Das heißt, die Einstellung ist für alle Programme gleich. Änderungen
wirken sich auf alle Nahtprogramme aus.
3.7.1Einstellseite der Ein- und Ausgänge
OUT F6
STEP
0
100
STOP
STEP
PRG
2-14
IMPULS AM ENDE DES SCHRITTES
Am Beispiel des Ausgangs F6 (angezeigt in der oberen, linken Ecke des
Displays) wird eine Programmierung gezeigt.
Für jeden Ein-/Ausgang muß eine Funktion ausgewählt werden, sowie eine
Einschaltverzögerung und eine Einschaltdauer programmiert werden. Die
gewählte Funktion wird links vor dem Hintergrund „I/O“ angezeigt. Die Symbole werden weiter unten erläutert.
Die Einschaltverzögerung wird rechts neben der linken „Sanduhr“, die Einschaltfauer rechts neben der rechten Sanduhr angezeigt. Über den Sanduhren werden die verfügbaren Funktionen in einer Reihe nebeneinander angezeigt.
Um einen Ein-/Ausgang zu programmieren, gehen Sie so vor:
1. Positionieren Sie den Cursor auf einem Funktionssymbol im rechten,
oberen Teil des Displays.
2. Drücken Sie die horizontalen Pfeiltasten, bis das gewünschte Funktionssymbol markiert ist.
3. Drücken Sie die Plus-Taste um das markierte Funktionssymbol auszuwählen. Es erscheint links im Bereich „I/O“.
4. Positionieren Sie den Cursor auf dem Zeitwert links neben dem linken
Sanduhr-Symbol, falls Sie eine Einschaltverzögerung (in ms) der gewählten Funktion programmieren möchten.
5. Drücken Sie so oft die Plus- bzw. Minus-Taste, bis der gewünschte Wert
angezeigt wird. Die Einheit ist Milli-Sekunden.
6. Positionieren Sie den Cursor auf dem Zeitwert links neben dem rechten
Sanduhr-Symbol, wo Sie die Einschaltdauer (in ms) der gewählten Funktion programmieren können.
7. Drücken Sie so oft die Plus- bzw. Minus-Taste, bis der gewünschte Wert
angezeigt wird. Die Einheit ist Milli-Sekunden.
8. Drücken Sie die Spezial-Taste um die Einstellseite zu verlassen und die
Änderungen zu speichern.
9. Wiederholen Sie die Prozedur für alle Ein- und Ausgänge, die Sie programmieren möchten.
3.7.2Einstellungen an dieser Maschine
An dieser Maschine sollten die Ein- und Ausgänge folgendermaßen programmiert sein:
Eingänge
Sicherheitsschalter für den Fadenschneider
M1
Taste für Bandschere
M2
Ausgänge
Auszacker Druck 3 bar
Bandschere
F5
F6
STEP
FnF6 ON
STEP
0200
0100
Oberfäden ausblasen
Schmutz absaugen
F7
F8
150250
0200
2-15
Teile ausblasen
STEP
F9
500
STEP
Auszacker Druck 5 bar
F10
3.8Bedeutung der verwendeten Symbole
Schritttyp-Symbole
Pause - Ablauf einer Zeit
wird in einem Schritt das Zeitsymbol programmiert, wird
erst nach Ablauf der dazu eingegebenen Zeit der Programmablauf weitergeschaltet; in diesem Schritt können
auch Ausgänge eingeschaltet sein.
A
Programm-spezifische Symbole
Weiter zum nächsten Schritt
nach Ablauf des angezeigten Schrittes wird automatisch
zum nächsten weiter geschaltet.
0200
Fn
Nähen manuell
erscheint dieses Symbol in einem Schritt, kann durch
Betätigen des Fußpedals manuell genäht werden; die
Weiterschaltung zum nächsten Schritt erfolgt durch
Zurücktreten des Fußpedals.
halbautomatischer Ablauf
wird dieses Symbol in einem Step verwendet, wird der
Schritt mit dem Fußpedal eingeschaltet; die Weiterschaltung zum nächsten Schritt erfolgt nach Ablauf einer
programmierten Zeit oder nach einer Stichzählung.
Automatischer Ablauf
der angezeigte Schritt läuft automatisch ab.
Aktive Ausgänge
in diesem Schritt ist einer oder mehrere Ausgänge aktiv;
positionieren Sie den Cursor auf diesem Symbol und
drücken Sie die Spezial-Taste, um die aktiven Ausgänge
anzuzeigen; durchgestrichene Ausgänge sind nicht aktiv.
2-16
STOP
Stop
nach Ablauf des Schrittes wird das Programm angehalten; dies erfolgt in den meisten Fällen im letzten Schritt
eines Programmes.
STOP
Kein Stop
es erfolgt kein Programmstop sondern ein Weiterschalten
zum nächsten Schritt.
Nähfuß oben - unten
zeigt die Stellung des Presserfusses bei Programmstart
und -ende an.
Nähfußstellung nach dem Fadenschneiden.
Fadenschneider
dieses Symbol zeigt an, daß am Ende des Schrittes der
Fadenschneiderimpuls ausgelöst und der Faden geschnitten wird.
Nadelstellung nach Nähstop
positionieren Sie den Cursor auf diesem Symbol und
drücken Sie die Plus-Taste um auszuwählen, ob die
Nadel nach dem Stop oben oder unten stehen soll.
2-17
4Verwendung des Speichermoduls
KK195
SETUP/PROG
SETUP
PRO G
D A T A T R A N S F E R F R O M K K 1 9 5 C H IP T O M O T O R
PRESS + TO CO NTINUE PRESS TO CANCEL
Auf dem mitgelieferten Speichermodul sind alle Nahtprogramme und die
Setup-Daten gespeichert.
Hinweis
Das mitgelieferte Modul ist eine Sicherungskopie der Maschinendaten. Es
sollte unbedingt an einem sicheren Ort aufbewahrt werden.
4.1Daten vom Speichermodul einspielen
1. Schalten Sie die Maschine mit dem Hauptschalter aus.
2. Stecken Sie das Speichermodul KK 195 in die Steckbuchse rechts am
Bediengerät.
3. Schalten Sie die Maschine mit dem Hauptschalter ein.
4. Im Display wird in englischer Sprache angezeigt, was Sie vom Speichermodul in die Steuerung einspielen können:
5. Drücken Sie die Plus-Taste.
6. Bestätigen Sie die Abfrage, ob die in der Steuerung vorhandenen Daten
überschrieben werden sollen.
7. Markieren Sie mit den Pfeiltasten eine der drei Optionen (SETUP/PROG
= Setup-Daten und Programme werden eingespielt, SETUP = nur SetupDaten werden eingespielt, PROG = nur Programme werden eingespielt).
8. Drücken Sie die Plus-Taste.
9. Nun wird abgefragt, ob Sie die Daten in der Steuerung überschreiben
möchten:
SETUP/PROG
SETUP
PRO G
KK195
CAUTIO N ! O LD KK195 DATA W ILL BE ERASED
PRESS + TO CO NTINUE PRESS TO CANCEL
10.Drücken Sie die Plus-Taste um den Einspielvorgang zu starten. Die
ausgewählten Daten werden in die Steuerung übertragen.
11.Danach erscheint die Seite Setup -02. Geben Sie hier die Daten ein, wie
in Punkt 3.4 beschrieben.
12.Drücken Sie die Spezial-Taste. Das Programm 001 wird angezeigt und die
Maschine ist nähbereit.
2-18
4.2Daten auf ein Speichermodul übertragen
1. Schalten Sie die Maschine mit dem Hauptschalter aus.
2. Stecken Sie ein Speichermodul KK 195 (Best.-Nr. 24.831.08) in die
Steckbuchse rechts am Bediengerät.
3. Schalten Sie die Maschine mit dem Hauptschalter ein. Dies wird im
Display angezeigt:
SETUP/PROG
SETUP
PRO G
PRO D DATA
D A T A T R A N S F E R F R O M K K 1 9 5 C H IP T O M O T O R
PRESS + TO CO NTINUE PRESS TO CANCEL
4. Drücken Sie die Taste „Pfeil nach rechts“ um den Pfeil in die Richtung wie
im Bild gezeigt zu drehen.
5. Wählen Sie mit den vertikalen Pfeiltasten eine der vier Optionen aus:
SETUP/PROG = Setup-Daten und Programme übertragen; SETUP = nur
Setup-Daten übertragen; PROG = nur Programme übertragen; PROG
DATA = nur Programmdaten übertragen.
6. Drücken Sie die Plus-Taste und dies wird angezeigt:
KK195
SETUP/PROG
SETUP
PRO G
PRO D DATA
KK195
CAUTIO N ! O LD KK195 DATA W ILL BE ERASED
PRESS + TO CO NTINUE PRESS TO CANCEL
7. Drücken Sie die Plus-Taste, um eventuell auf dem Speichermodul befindliche Daten zu überschreiben. Danach werden die gewählten Daten
übertragen.
8. Ziehen Sie das Speichermodul aus dem Bediengerät. Die Maschine ist
betriebsbereit.
4.3Einzelne Programme auf das Speichermodul übertragen
Hinweis
Hierbei benötigen Sie für jedes Programm ein separates Speichermodul.
1. Wählen Sie das zu übertragende Programm an.
2. Drücken Sie die Spezial-Taste. Dies wird angezeigt (Beispiel):
PRO G .
001
PRG
XXX
COUNTING
M ANUAL
AUTO
PRO G.
OPEN
SELF-TEACH
EDIT.
a/A /B
ALL
PRG
LÖ SCHEN
W
R
2-19
3. Positionieren Sie den Cursor auf das „W“ rechts oben und stecken Sie ein
Speichermodul in die Steckbuchse am Bediengerät.
4. Drücken Sie die Plus-Taste, um das gewählte Programm auf das Spei-
chermodul zu übertragen.
4.4Ein einzelnes Programm in die Steuerung einspielen
1. Wählen Sie den Programm-Speicherplatz an, auf den das Programm
eingespielt werden soll.
2. Drücken Sie die Spezial-Taste. Es erscheint die gleiche Anzeige wie bei
Abschnitt 4.3.
3. Positionieren Sie den Cursor auf die Buchstaben „PRG“ und drücken Sie
die Plus-Taste, um die auf dem gewählten Speicherplatz befindlichen
Daten zu löschen.
4. Eine Abfrage erscheint, wo Sie das Löschen durch Drücken der PlusTaste bestätigen müssen. Die Daten des Speicherplatzes werden
unwiederbringlich gelöscht.
5. Stecken Sie das Speichermodul in die Steckbuchse am Bediengerät.
6. Positionieren Sie den Cursor auf dem „R“.
7. Drücken Sie die Plus-Taste, um das Programm vom Speichermodul in die
Steuerung zu übertragen.
8. Drücken Sie die Spezial-Taste um die Seite zu verlassen. Die Maschine
ist wieder einsatzbereit.
Hinweis
Auf diese Art und Weise können Sie ein Programm von einem Speicherplatz
auf einen anderen kopieren.
2-20
5Störungen und Fehlermeldungen
5.1Störung – mögliche Behebung
Die Maschine läuft nicht an und die Kontrolleuchte auf dem Bedienfeld
MT800 ist aus – die 10A Schmelzsicherung austauschen; wenn auch die
neue Sicherung schmilzt oder die Maschine trotzdem nicht anläuft: Steuerplatine KK66 austauschen.
Die Vorrichtungen werden nicht aktiviert – der Antrieb ist funktionsfähig,
aber die Vorrichtungen wie Fadenschneider, Fußlüftung oder Nadelkühlung
werden nicht aktiviert – die 3A Schmelzsicherung austauschen, danach alle
Vorrichtungen von der Antriebssteuerung elektrisch trennen; Maschine
einschalten und alle Vorrichtungen nacheinander wieder anschließen; nach
jedem Anschließen Maschine wieder einschalten und Schmelzsicherung
prüfen; so kann die defekte Vorrichtung ausfindig gemacht werden (evtl
Magnetventil); wenn die Elektroelemente der Vorrichtungen in Ordnung sind
und der Austausch der Schmelzsicherung keine Lösung gebracht hat: I/OModul austauschen, Steuerplatine KK66 austauschen.
Das Bedienfeld MT800 ist eingeschaltet, jedoch das Display ist unklar
oder funktioniert nicht – Maschine aus- und wieder einschalten; Verbin-
dungskabel des Bedienfelds MT800 herausziehen, prüfen und wieder einsetzen; eventuell die gleiche Prozedur für das Verbindungskabel zwischen der
Steuerplatine KK66 und dem I/O-Modul anwenden; Bedienfeld MT800
austauschen, I/O-Modul austauschen, Steuerplatine KK66 austauschen.
5.2Fehlermeldung im Display – mögliche Behebung
Störung in der Steuerplatine (KG) – Steuerplatine KK66 austauschen.
Externe Störung (KE) – Maschine aus- und wieder einschalten; Netzan-
schluß prüfen; Umgebung auf Störquellen prüfen (funkenerzeugende Geräte,
Hochfrequenzmaschinen, usw.).
Programmverfälschung (KP) – verfälschtes Programm löschen und neu
erstellen; wenn mehrere Programme verfälscht sind, sollten alle Programme
neu vom Speichermodul eingespielt werden; wenn danach Verfälschung
bestehen bleibt: Steuerplatine KK66 austauschen.
Positionsgeber defekt (SG) – kontrollieren, ob das Verbindungskabel des
Positionsgebers richtig angeschlossen ist; prüfen, ob Verbindungskabel
zwischen I/O-Modul und Steuerplatine KK66 richtig angeschlossen ist;
Positionsgeber austauschen, I/O-Modul austauschen, Steuerplatine KK66
austauschen.
Antriebsriemen gelockert (CA) – richtige Riemenspannung herstellen;
prüfen, ob Antrieb fest auf dem Sockel befestigt ist.
Antrieb überlastet (MS) – die Gründe können vielfältig sein: z.B. fehlendes
Öl im Nähkopf, Schwergang des Nähkopfes, Öl zu kalt, evtl. Nähfaden um
Austausch des I/O-Moduls – der Austausch des I/O-Moduls benötigt keine
zusätzlichen Anpassungsarbeiten.
Austausch des Positionsgebers – nach dem Austausch ist eine Einstellung
der Nadel-Nullposition erforderlich.
Austausch der Steuerplatine KK66 – Vorgang: hinteren Deckel ausbauen,
vier Kabelanschlüsse zur Steuerplatine abziehen, beide Befestigungsschrauben entfernen, Steuerplatine von Antrieb abziehen. Achten Sie dabei darauf,
die elektronischen Komponenten nicht zu beschädigen; bewahren Sie die
Steuerplatine in einer vor elektrostatischer Aufladung schützenden Hülle und
vermeiden Sie Kontakt zu metallischen Gegenständen. Nach dem Austausch
der Steuerplatine müssen alle Setup-Daten und Programme vom Speichermodul eingespielt werden.
Austausch des Vorderkastens – dies ist das tragende Element des An-
schlußsteuerkastens und des Pedals; jedes Übertragungselement des
Pedals ist geeicht; deswegen sollte der Vorderkasten nur komplett ausgetauscht werden.
Austausch des Antriebes – dieser ist mit vier Schrauben im Antriebsgehäu-
se befestigt; vor dem Ausbauen muß die Steuerplatine entfernt werden.
Neubearbeitung der Software – zukünftige Entwicklungen können durch
einen EPROM Austausch in die Steuerung übertragen werden; zum EPROM
Austausch hinteren Deckel entfernen, EPROM Baustein austauschen (montiert auf dem Sockel in der oberen, linken Ecke); beim Einsetzen alle Pins
einführen und keinen verbiegen.
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