Ausgabe / Edition: 06/2005Printed in Federal Republic of GermanyTeile-Nr.:/Part-No.:
Frohnradstraße 10, D-63768 Hösbach
Vorwort
Diese Anleitung soll erleichtern, die Maschine kennenzulernen und
ihre bestimmungsgemäßen Einsatzmöglichkeiten zu nutzen.
Die Betriebsanleitung enthält wichtige Hinweise, die Maschine sicher,
sachgerecht und wirtschaftlich zu betreiben. Ihre Beachtung hilft,
Gefahren zu vermeiden, Reparaturkosten und Ausfallzeiten zu
vermindern und die Zuverlässigkeit und Lebendauer der Maschine zu
erhöhen.
Die Betriebsanleitung ist geeignet, Anweisungen aufgrund
bestehender nationaler Vorschriften zur Unfallverhütung und zum
Umweltschutz zu ergänzen.
Die Betriebsanleitung muss ständig am Einsatzort der Maschine /
Anlage verfügbar sein.
Die Betriebsanleitung ist von jeder Person zu lesen und anzuwenden,
die beauftragt ist, an der Maschine / Anlage zu arbeiten. Darunter ist
zu verstehen:
–
Bedienung, einschließlich Rüsten, Störungsbehebung im
Arbeitsablauf, Beseitigung von Produktionsabfällen, Pflege,
Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass nur autorisierte Personen an
der Maschine arbeiten.
Der Bediener ist verpflichtet, die Maschine mindestens einmal pro
Schicht auf äußerlich erkennbare Schäden und Mängel zu prüfen,
eingetretene Veränderungen (einschließlich des Betriebsverhaltens),
die die Sicherheit beeinträchtigen, sind sofort zu melden.
Das verwendende Unternehmen hat dafür zu sorgen, dass die
Maschine immer in einwandfreiem Zustand betrieben wird.
Es dürfen grundsätzlich keine Sicherheitseinrichtungen demontiert
werden.
Ist die Demontage von Sicherheitseinrichtungen beim Rüsten,
Reparieren oder Warten erforderlich, hat unmittelbar nach Abschluss
der Wartungs- oder Reparaturarbeiten die Remontage der
Sicherheitseinrichtungen zu erfolgen.
Eigenmächtige Veränderungen an der Maschine schließen eine
Haftung des Herstellers für daraus resultierende Schäden aus.
Alle Sicherheits- und Gefahrenhinweise an der Maschine/ Anlage
beachten. Die gelb/schwarz gestreiften Flächen sind Kennzeichnungen
ständiger Gefahrenquellen, z.B. mit Quetsch-, Schneid-, Scher- oder
Stoßgefahr.
Beachten Sie neben den Sicherheitshinweisen in dieser
Betriebsanleitung die allgemein gültigen Sicherheits- und
Unfallverhütungs-Vorschriften.
Allgemeine Hinweise
Die Nichteinhaltung folgender Sicherheitshinweise kann zu
körperlichen Verletzungen oder zur Beschädigung der Maschine
führen.
1.Die Maschine darf erst nach Kenntnisnahme der zugehörigen
Betriebsanleitung und nur durch entsprechend unterwiesene
Bedienpersonen in Betrieb genommen werden.
2.Lesen Sie vor Inbetriebnahme auch die Sicherheitshinweise und
die Betriebsanleitung des Motor- und des Nähmaschinenoberteilherstellers.
3.Die Maschine darf nur ihrer Bestimmung gemäß und nicht ohne
die zugehörigen Schutzeinrichtungen betrieben werden; dabei
sind auch alle einschlägigen Sicherheitsvorschriften zu beachten.
4.Beim Austausch von Nähwerkzeugen (wie Nadel, Nähfuß,
Stichplatte, Stoffschieber und Spule), beim Einfädeln, beim
Verlassen des Arbeitsplatzes sowie bei Wartungsarbeiten ist die
Maschine durch Betätigen des Hauptschalters oder durch
Herausziehen des Netzsteckers vom Netz zu trennen.
5.Die täglichen Wartungsarbeiten dürfen nur von entsprechend
unterwiesenen Personen durchgeführt werden.
6.Reparaturarbeiten sowie spezielle Wartungsarbeiten dürfen nur
von Fachkräften bzw. entsprechend unterwiesenen Personen
durchgeführt werden.
7.Für Wartungs- und Reparaturarbeiten an pneumatischen
Einrichtungen ist die Maschine vom pneumatischen
Versorgungsnetz (max.7-10bar) zu trennen.
Vor dem Trennen ist zunächst eine Druckentlastung an der
Wartungseinheit vorzunehmen.
Ausnahmen sind nur bei Justierarbeiten und Funktionsprüfungen
durch entsprechend unterwiesene Fachkräfte zulässig.
8.Arbeiten an der elektrischen Ausrüstung dürfen nur von dafür
qualifizierten Fachkräften durchgeführt werden.
9.Arbeiten an unter Spannung stehenden Teilen und Einrichtungen
sind nicht zulässig.
Ausnahmen regeln die Vorschriften DIN VDE 0105.
10. Umbauten bzw. Veränderungen der Maschine dürfen nur unter
Beachtung aller einschlägigen Sicherheitsvorschriften
vorgenommen werden.
11. Bei Reparaturen sind die von uns zur Verwendung freigegebenen
Ersatzteile zu verwenden.
12. Die Inbetriebnahme des Oberteils ist so lange untersagt, bis
festgestellt wurde, dass die gesamte Näheinheit den
Bestimmungen der EG-Richtlinien entspricht.
Die 1280/5 ist gestalteter Arbeitsplatz, die bestimmungsgemäß zum
Nähen von leichtem bis mittelschwerem Nähgut verwendet werden
kann. Solches Nähgut ist in der Regel aus textilen Fasern zusammengesetztes Material. Diese Nähmaterialien werden in der
Bekleidungsindustrie verwendet.
Allgemein darf nur trockenes Nähgut mit dieser Nähanlage verarbeitet
werden. Das Material darf keine harten Gegenstände beinhalten.
Die Naht wird im allgemeinen mit Umspinnzwirn, Polyesterfaseroder Baumwollgarnen erstellt.
Die Dimension für Nadel- und Greiferfäden sind der Tabelle in
Kapitel 4.2 zu entnehmen.
Wer andere Fäden einsetzen will, muss vorher die davon ausgehenden
Gefahren abschätzen und ggf. Sicherungsmaßnahmen ergreifen.
Diese Nähanlage darf nur in trockenen und gepflegten Räumen
aufgestellt und betrieben werden. Wird die Nähanlage in anderen
Räumen, die nicht trocken und gepflegt sind, eingesetzt, können
weitergehende Maßnahmen erforderlich werden, die zu vereinbaren
sind (siehe EN 60204-31 : 1999).
Wir gehen als Hersteller von Industrienähmaschinen davon aus, dass
an unseren Produkten zumindest angelerntes Bedienpersonal arbeitet,
sodass alle üblichen Bedienungen und ggf. deren Gefahren als
bekannt vorausgesetzt werden können.
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1.2Kurzbeschreibung
Die Beisler 1280/5 ist ein gestalteter Arbeitsplatz zum Schließen von
langen Nähten wie z. B.
®Hosenseitennähte und Schrittnähte,
®Seitennähte ohne Schlitz in Oberstoff,
®Futter an Rockteilen
Je nach eingesetztem Oberteil können
®
Doppelkettenstichnähte (401),
®
Safety-Nähte 4-fädig (515) oder 5-fädig (516)
erzeugt werden.
Der gestaltetet Arbeitsplatz wird hauptsächlich im Bereich
Sportswear-Hosen wie z.B. Bei Baumwollhosen, Chinos- und
US-Style-Hosen eingesetzt.
Alle Arbeitsplatzkomponenten sind an einem aus Vierkant-Stahlrohren
geschweißten Gestell aufgebaut und werden durch ein
Microprocessorsystem gesteuert.
Die Bedienung des Nähplatzes erfolgt über ein Bedienpult. Hier lassen
sich verschiedene Steuerprogramme aufrufen, neue Programme
definieren und zu Wartungs- und Reparaturzwecken alle Ein- und
Ausgänge überprüfen.
Maschinenoberteil
–
Pegasus Überwendlingmaschine EXT 3216-03
–
Direct-Drive Antrieb Efka Typ DC 1500 /AB 221
–
Microprocessorsteuerung, frei programmierbar
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–
Lichtschranke zum Erkennen von Nahtanfang und Nahtende für
den automatischen Nähstart und -stopp.
–
Programmierbare Kantenführung für unterschiedliche
Materialstärken.
Senkrechtschneider mit Absaugung zum Umstechen und
Versäubern in einem Arbeitsgang.
–
Kettentrennvorrichtung mit Absaugung programmierbar.
–
Regulierbare Blasdüsen in der Tischplatte zur Unterstützung des
Nähguttransports, mechanische Regulierung der Blasstärke durch
Stellknopf, Dauer des Tischblasens programmierbar.
–
Ablagetisch für Hosenteile.
–
Spezielle Näheinrichtung für Hosenseitennähte mit
Seitennahttaschen und Flügeltaschen.
–
Höhenverstellbares Gestell, stufenlos von 815 mm bis 1200 mm.
–
Automatische Mehrweitenverteilung durch schrittmotorgeregelten
Ober- und Untertransport (optional)
–
Integrierte Abstapelvorrichtung.
–
Manuelles Abstapeln über Schnelltaste.
–
Über Taste anwählbare Lichtschranke zum Erkennen des
Nahtanfangs und Nahtendes.
1.3Technische Daten
Maschinenoberteil:Pegasus EXT 3216-03
Nähstichtyp:401, 515, 516
Anzahl der Nadeln:1 oder 2
Nadelsystem:B27
Nadeldicke:Nm 80 bis Nm110
Greifertyp:Kettenstichgreifer quer zur Nährichtung
Überwendlichgreifer
Garne:siehe Tabelle Kapitel 4.2
Stichzahl:6500 U/ min
Stichzahl bei
Auslieferung:6500 U/ min
Stichlänge: min.0,5 mm
max.3,5 mm
Nahtbreite10 mm
Optional8 - 12 mm
Nähgut:Leichtes bis mittelschweres Nähgut
Betriebsdruck:6 bar
Luftverbrauch:20 NL pro Arbeitsspiel
Bemessungsspannung:1 x 230 V 50/60 Hz
Bemessungsleistung:0,95 kVA
Abmessungen:1800 x 1200 x 1500 mm (L xBxH)
Arbeitshöhe:815...1200 mm
(Oberkante Tischplatte)
Gewicht:115 kg
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2.Zusatzausstattungen
Geräusch-Angabewert:LC = 80dB (A)
Arbeitsplatzbezogener Emissionswert nach DIN 45635-48-B-1
Stichlänge:2,6 mm
Nahtlänge:1000 mm
Stichzahl:6500 U/min
Nähgut G1 DIN 23328:2-Lagen
Messpunkt nach
DIN 4895 Teil 1X = 550 mmY = 0 mmZ = 600 mm
X - Achse = quer zur Transportrichtung
Y - Achse = Haupttransportrichtung
Z - Achse = Höhe
Siehe Anhang.
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3.Einschalten - Ausschalten - Programm-Stopp
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3.1Einschalten
3.2Ausschalten
–
Hauptschalter 1 einschalten (im Uhrzeigersinn drehen).
Die Steuerung lädt das Maschinenprogramm.
In der Anzeige des Bedienfeldes erscheint die Grundanzeige.
–
Hauptschalter 1 ausschalten (gegen den Uhrzeigersinn drehen).
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3.3Programm-Stop
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Das Sicherheitssystem des gestalteter Arbeitsplatzes 1280/5 sieht zur
sofortigen Stillsetzung bei Fehlbedienung, Nadelbruch usw. folgende
Möglichkeiten vor:
–
Programm-Stopp Schalter 2 am Bedienfeld drücken.
Laufende Arbeitsgänge an der Nähanlage werden sofort
abgebrochen.
–
Hauptschalter 1 gegen den Uhrzeigersinn drehen.
Die Nähanlage wird sofort stromlos;
alle Bewegungen der Nähanlage stoppen sofort.
3.4Wiederinbetriebnahme nach Programm-Stop
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten.
Störung nur bei ausgeschaltem Arbeitsplatz beseitigen.
Die Wiederinbetriebnahme darf erst erfolgen, nachdem die Störung
beseitigt wurde.
Programm-Stopp Schalter entriegeln.
Die Steuerung lädt das Maschinenprogramm.
In der Anzeige des Bedienfeldes erscheint die Grundanzeige.
Die Nähanlage ist wieder betriebsbereit.
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4.Bedienen des Nähmaschinenoberteils
4.1Allgemeines
Die Bedienung des Nähmaschinenoberteils (Nadel einsetzen, Nadelund Greiferfaden einfädeln usw.) ist in der separat beiliegenden
Pegasus-Bedienungsanleitung beschrieben.
Die Bedienungsanleitung liegt im Beipack der Nähanlage.
Achtung Verletzungsgefahr!
Bitte lesen Sie die Bedienungsanleitung des Nähmaschinenoberteiles
sorgfältig durch und beachten Sie alle Sicherheitshinweise.
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4.2Empfohlene Garne
Nadelsystem:B27
Empfohlene
Nadeldicke:Nm 80 für sehr dünnes Nähgut
Nm 90 für dünnes Nähgut
Nm 100 für mittelschweres Nähgut
Nm 110 für schweres Nähgut
Hohe Nähsicherheit und gute Vernähbarkeit wird mit folgenden Umspinnzwirnen erzielt:
Falls diese Garne nicht zu beschaffen sind, können auch die in der
Tabelle angegebenen Polyesterfaser- oder Baumwollgarne vernäht
werden.
Zweifach-Umspinnzwirne werden von Garnherstellern vielfach mit
gleicher Bezeichnung wie Dreifach-Polyesterfasergarne
(3zyl.-gesponnen) angeboten. Dies führt zu Unsicherheiten bezüglich
Zwirnung und Garndicke.
Im Zweifelsfall Faden aufdrehen und prüfen, ob er 2- oder 3-fach
gezwirnt ist.
Die Etikett-Nr. 120 auf der Garnrolle eines Umspinnzwirnes entspricht
z.B. der Garndicke Nm 80/2 (siehe eingeklammerte Tabellenwerte).
Bei monofilen Fäden können Nadelfäden und Greiferfäden der
gleichen Dicke verwendet werden. Die besten Ergebnisse werden
dabei mit weichen und dehnbaren Fäden (Software) der Fadendicke
130 Denier erzielt.
Das Stoffgleitblech 2 wird durch die Magnete 1 in der Aussparung der
Tischplatte gehalten.
Die Kantenführung 3 ist am Stoffgleitblech befestigt.
Stoffgleitblech abnehmen
–
Kantenführung 3 vorsichtig nach oben von den Magneten
abziehen.
–
Stoffgleitblech zur Seite schwenken.
Der untere Bereich des Nähmaschinenoberteils ist jetzt zugänglich.
Stoffgleitblech aufsetzen
–
Stoffgleitblech in die Aussparung der Tischplatte schieben und
nach unten einsetzen.
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5.Bedienen des gestalteten Arbeitsplatzes
5.1Nähteile einlegen und Nähvorgang starten
Der gestaltete Arbeitsplatz 1280/5 arbeitet halbautomatisch bei hoher
Produktionsgeschwindigkeit.
Der Bediener des Arbeitsplatzes muss dabei folgende Aufgaben
durchführen:
das gewünschtes Nahtprogramm aufrufen;
®
das Nähgut sauber einlegen;
®
den Nähvorgang mit dem Fußschalter auslösen;
®
den Nähvorgang der Nähanlage überwachen;
®
die fertigen Teile aus dem Stapler entnehmen.
®
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Hosenteil einlegen und Nähvorgang starten
1) Nahtprogramm am Bedienfeld anwählen (Siehe Kapitel 6.3).
2) Hosenteile auf dem Vorlegetisch auslegen und ausrichten.
3) Die zu vernähenden Hosenteile mit der linken Hand festhalten.
4) Mit der rechten Hand die zu vernähenden Hosenteile so greifen,
dass sich der mittlere Finger unter dem unteren, der Zeigefinger
zwischen beiden und der Daumen auf dem oberen Hosenteil
befindet.
5) Hosenteile so vor die Einlegehilfe halten, dass die drei Führungen
der Einlegehilfe unter (3), zwischen (2) und über (1) die Hosenteile
einfahren können.
6) Fußschalter betätigen.
Die Einlegehilfe fährt vor und schließt.
7) Die von der Einlegehilfe geführten Hosenteile so weit unter den
Nähfuß einlegen, bis die Transporteure die Hosenteile sicher
fassen.
8) Im Bereich des Hüftbogens die Konturenführung durch
Rückwärtstreten des Fußpedals wieder zuschalten.
9) Gegen Ende des Nähvorgangs die Hosenteile loslassen.
Der Rest des Nähvorganges erfolgt automatisch.
–
Der Haltestempel wird abgesenkt, um ein Wegrutschen der
Hosenteile zu verhindern.
–
Die fertig vernähten Hosenteile werden abgestapelt.
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5.2Blasluft für die Düsen in der Tischplatte einstellen
1
Die Blasdüsen 1 in der Tischplatte unterstützen das saubere Abstapeln
des Nähgutes.
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Blasluftstärke mit dem Stellrad 2 am Bedienfeld einstellen.
Stellrad rechts herum = Blasluft stärker
Stellrad links herum= Blasluft geringer
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5.3Verstellen von Ober- und Untertransport
5.3.1Ober- , Unter- und Differentialtransport bei Arbeitsplätzen mit Zylinder